Konfliktübersicht – Tschad/ZAR - zif-berlin.org · Auswärtiges Amt, CIA World Factbook, IDMC,...

31
Länderprofil mehr mehr Konfliktentwicklung mehr mehr Konfliktakteure mehr mehr Stationen des Friedensprozesses mehr mehr Exkurs: Konfliktübersicht Zentralafrikanische Republik (ZAR) mehr mehr Friedenseinsätze UN-Präsenz MINURCAT mehr mehr EU-Präsenz EUFOR Tschad/RCA mehr mehr Operation FOMUC/MICOPAX mehr mehr Links, Quellen & Lesetipps mehr mehr Konflikt Konflikt ü ü bersicht bersicht Tschad/ Tschad/ ZAR ZAR NASA World Wind Kinshasa NASA World Wind Kinshasa NASA World Wind Kinshasa MONUC Kathrin Nutt; Julia Finken; Melanie Vogelbach; Amelie Hinz (ZIF) UN Photo/Eskinder Debebe The Council of the EU UNHCR/H.Caux CIA World Factbook www.zif-berlin.org

Transcript of Konfliktübersicht – Tschad/ZAR - zif-berlin.org · Auswärtiges Amt, CIA World Factbook, IDMC,...

Page 1: Konfliktübersicht – Tschad/ZAR - zif-berlin.org · Auswärtiges Amt, CIA World Factbook, IDMC, ISS, OCHA. CIA World Factbook. CIA World Factbook. UN Photo/E.Debebe. zurück | weiter

Länderprofil

mehrmehr

Konfliktentwicklung

mehrmehr

Konfliktakteure

mehrmehr

Stationen des Friedensprozesses

mehrmehr

Exkurs:

Konfliktübersicht Zentralafrikanische Republik (ZAR) mehrmehr

Friedenseinsätze

UN-Präsenz MINURCAT

mehrmehr

EU-Präsenz EUFOR Tschad/RCA

mehrmehr

Operation

FOMUC/MICOPAX

mehrmehr

Links, Quellen & Lesetipps

mehrmehr

KonfliktKonfliktüübersicht bersicht ––

Tschad/Tschad/ZARZAR

NASA World Wind

Kinshasa

NASA World Wind

Kinshasa

NASA World Wind

Kinshasa

MONUC

Kathrin Nutt; Julia Finken; Melanie Vogelbach; Amelie Hinz (ZIF)

UN Photo/Eskinder

DebebeThe

Council

of the

EUUNHCR/H.CauxCIA World Factbook

www.zif-berlin.org

Page 2: Konfliktübersicht – Tschad/ZAR - zif-berlin.org · Auswärtiges Amt, CIA World Factbook, IDMC, ISS, OCHA. CIA World Factbook. CIA World Factbook. UN Photo/E.Debebe. zurück | weiter

LLäänderprofil nderprofil ––

Tschad Tschad

Regierungssystem Präsidialdemokratie

Hauptstadt N‘Djamena

(circa 1 Mio. Einwohner; Schätzung 2008)

Fläche 1.284.000 km2 (Deutschland: 357.021 km2)

Bevölkerung etwa 10 Mio. Einwohner (Schätzung 2008)

Bevölkerungsgruppen Sudan-Gruppen 60% (Sara, Bongo), tschado-hamitische

Gruppen 12% (Kotoko, Massa), Araber 9%, saharanische

Gruppen 4% (Tubu-Teda, Daza, Zaghawa)

Religionen 54% sunnitische Muslime malekit. Schule, 35% Christen, 7% Animisten, 4% Andere

Landessprachen Amtssprachen: Französisch und Arabisch;Hauptverkehrssprachen: Tschad-Sara

(im Süden), Barma, Doza

owie

mehr als 120 weitere Sprachen und Dialekte

Hauptwirtschaftszweige

Landwirtschaft und Viehzucht; seit 2003 dominiert die Erdölproduktion

Tschadische Flüchtlinge/

55.722 Flüchtlinge (Stand: 6/2008)Binnenvertriebene 185.900 Binnenvertriebene (Stand: 5/2008)

Flüchtlinge im Tschad

234.000 aus dem Sudan; 54.200 aus der ZAR (Stand: 12/2008)

Quellen Auswärtiges Amt, CIA World Factbook,

IDMC, ISS, OCHACIA World Factbook

CIA World Factbook UN Photo/E.Debebe

zurzurüückck

||

weiterweiter

StaatsoberhauptIdriss

Déby, seit 1. Dezember 1990 im Amt, vereidigt am 8. August 1996, wieder gewählt im Mai 2006

Page 3: Konfliktübersicht – Tschad/ZAR - zif-berlin.org · Auswärtiges Amt, CIA World Factbook, IDMC, ISS, OCHA. CIA World Factbook. CIA World Factbook. UN Photo/E.Debebe. zurück | weiter

Konfliktentwicklung Konfliktentwicklung ––

Tschad (1)Tschad (1)

Von der Kolonie zum unabhängigen Staat (1960-1982)

1913-1959

Französische Kolonialherrschaft: Tschad wird 1915 zunächst Teil einer französisch äquatorial-afrikanischen Föderation, dann ab 1946 Überseeterritorium Frankreichs; Bevorzugung des Südens bei der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes seit 1919; im Norden lediglich Ausübung der Gebietsherrschaft

1959

Unabhängigkeit: François

Tombalbaye, von der Ethnie

der Sara und Kopf von der im Süden dominanten Parti

ProgressisteTschadien

(PPT), wird erster Präsident; unter Tombalbaye

dominieren Vertreter des Südens die Regierung und nehmen Führungspositionen im Parlament, in der Verwaltung und in Staatsbetrieben ein; bis 1964 Rückzug der ehemaligen französischen Militäradministration

1966

Gründung der Rebellenbewegung Front de Libération

National du Tschad (FROLINAT) als Reaktion auf die Vorherrschaft der PPT, Korruption innerhalb der Regierung und die Dominanz des Südens; Unterstützung der FROLINAT durch Libyen; in den Folgejahren bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen der Regierung und Aufständischen angeführt von FROLINAT; mehrfaches Eingreifen französischer Truppen auf Seiten der Regierung

1973

Besetzung und Annexion des rohstoffreichen Aozou-Streifens

im Norden des Tschads durch Libyen (bis 1994)

04.1975

Militärputsch junger Soldaten, bei dem Präsident Tombalbayes

ums Leben kommt; Félix

Malloum, ethnischer Sara

und ehemaliger Stabschef der Armee,

übernimmt das Präsidentenamt; FROLINAT

verbleibt in der bewaffneten Opposition

1975-1976

Spaltung der FROLINAT aufgrund von Differenzen über die Rolle Libyens; Goukouni

Oueddei

mit pro-libyscher Haltung übernimmt die Führung der FROLINAT, Hissène Habré, Gegner der libyschen Besetzung des Aozou-Streifens, wird Anführer einer Splitterfraktion und gründet die von der Gorane (Ethnie

des ehemaligen Präsidenten Habré) dominierten Forces

Armées

du Nord (FAN)

1978

Präsident Malloum

handelt einen Friedensvertrag mit Habré

aus; er beinhaltet die Bildung einer Übergangsregierung (Gouvernement d’Union

Nationale de Transition, GUNT) mit Malloum

als Präsidenten und Habré

als Premierminister; die Regierungsbildung entlang ethnischer Konfliktlinien vertieft die

Spaltung der Gesellschaft und zementiert den Nord-Süd-

Antagonismus

03.1979

Kämpfe zwischen der tschadischen Armee (Forces

Armées

Tchadiennes, FAT) und Habrés

FAN-Truppen; mithilfe der taktischen Unterstützung Frankreichs erlangen die FAN die Kontrolle über die Hauptstadt N’Djamena; die Forces

Armées

Populaires

(FAP) unter Oueddei

übernehmen die Kontrolle

wesentlicher Landstriche im Norden; daraufhin flüchtet Präsident Malloum

ins Exil

zurzurüückck

||

weiterweiter

||

zurzurüück zur ck zur ÜÜbersichtbersicht

Page 4: Konfliktübersicht – Tschad/ZAR - zif-berlin.org · Auswärtiges Amt, CIA World Factbook, IDMC, ISS, OCHA. CIA World Factbook. CIA World Factbook. UN Photo/E.Debebe. zurück | weiter

Konfliktentwicklung Konfliktentwicklung ––

Tschad (2)Tschad (2)

1979-1980

Abfolge mehrerer vom Norden dominierter Interimsregierungen, die

durch innere Machtkämpfe wieder zerbrechen

1980

Militärische Intervention Libyens in die andauernden bewaffneten Auseinandersetzungen und eskalierenden Machtkämpfe zwischen FAT und FAN zugunsten Oueddeis; Stationierung von 15.000 libyschen Truppen im Tschad; Habré

flieht in den Sudan

11.1981

Rückzug libyscher Truppen und Stationierung der Inter-African

Force

(IAF), eine Peacekeeping-Einheit

der Organisation für Afrikanische Einheit (OAU)

06.1982

Habrés

FAN rücken vom Sudan aus auf N’Djamena

vor und erlangen ohne libysche Unterstützung die Kontrolle über die Hauptstadt; Habré

übernimmt die Präsidentschaft; Oueddei

flieht ins Exil

Die Amtszeit von Hissène Habré

(1982-1990)

1983

Rückkehr Oueddeis

in den Tschad; mit libyscher Unterstützung kontrollieren Oueddeis

Milizen das dünn besiedelte Borkou-

Ennedi-Tibesti-Gebiet

im Norden; auf Anfrage Habrés

entsendet Frankreich 3.000 Soldaten zur Verhinderung des Vormarsches bewaffneter Gruppen um Oueddei

09.1984

Vereinbarung zwischen Frankreich und Libyen über einen beidseitigen Truppenabzug, der von Frankreich, aber nicht von Libyen umgesetzt wird; Frankreich sichert Habré

sofortige Intervention zu, falls es durch libysche Truppen zu einer Offensive Richtung N’Djamena

kommen sollte

02.1986

Militärische Intervention Frankreichs gegen vordringende, von Libyen unterstützte bewaffnete Oppositionskräfte (OpérationEpervier); bis heute andauernde Stationierung französischer Soldaten im Tschad

02-04.1989 Flucht von Idriss

Déby Itno, ehemaliger Oberkommandeur der tschadischen Streitkräfte und Angehöriger der im Ost-Tschad und Westdarfur

lebenden Zaghawa-Ethnie, sowie seinen Anhängern in den Sudan und anschließend mit Hilfe Khartums und Paris nach Libyen; Déby wird Planung eines Putschversuches gegen Habré

vorgeworfen

11.1989

Offensive Débys und seiner von Zaghawa

dominierten bewaffneten Truppen (Forces

Patriotiques

du Salut , FPS) mit sudanesischer Unterstützung; Zurückhaltung der französischen Militärpräsenz; Flucht Habrés

zurzurüückck

||

weiterweiter

||

zurzurüück zur ck zur ÜÜbersichtbersicht

Page 5: Konfliktübersicht – Tschad/ZAR - zif-berlin.org · Auswärtiges Amt, CIA World Factbook, IDMC, ISS, OCHA. CIA World Factbook. CIA World Factbook. UN Photo/E.Debebe. zurück | weiter

Konfliktentwicklung Konfliktentwicklung ––

Tschad (3)Tschad (3)

Die erste Regierungsdekade von Idriss

Déby (1990-

2001)

01.1990

Déby wird erst Interims-Staatsoberhaupt und dann Präsident; verschiedene politische Bewegungen, darunter auch ehemalige Gegner, schließen sich Déby an; Integration bewaffneter Gruppierungen in die neu geschaffene Armée

Nationale Tschadienne

(ANT); rasche Anerkennung Débys durch Frankreich, Sudan und Libyen

1990er

Trotz des von Déby

kommunizierten Reformwillens (z.B. Schaffung eines demokratischen Mehrparteiensystems) löst er die tschadische Nationalversammlung auf und setzt die Verfassung außer Kraft; Débys

mangelnde politische Legitimität und die prekäre Sicherheitslage vor allem im Süden und Südwesten des Landes veranlassen ihn zum Aufbau neopatrimonialer

Strukturen

1991-1992

Drei Putschversuche gegen Déby aufgrund der Machtkonzentration seiner von ethnischen Zaghawa

dominierten Mouvement

Patriotique

du Salut

(MPS);

heftige militärische Auseinandersetzungen mit bewaffneten Rebellen im Norden (Tibesti) und der Region des Tschadsees; Intervention der französischen Militärpräsenz bringen Rebellionen zum Erliegen

02.1995

Internationaler Gerichtshof spricht dem Tschad, und nicht Libyen, die Souveränität über den Aozou-Streifen

zu; vollständiger Abzug libyscher Truppen unter Aufsicht beider Staaten und der United Nations

Aouzou

Strip Observation Group

(UNASOG)

03.1996

Verabschiedung einer neuen Verfassung (starkes Präsidialsystem, Ein-

und Absetzung des Premierministers und der Richter

durch den Präsidenten); Boykott des Verfassungsreferendums durch die Opposition, nachdem ihre Änderungsvorschläge ausnahmslos von der Regierung abgelehnt wurden

1996

Erste freie Präsidentschaftswahlen: Déby erhält im ersten Wahlgang 43,8% der Stimmen und im zweiten 69,1% (Stichwahl)

1996-1998

Trotz verschiedener Waffenstillstandsabkommen zwischen der Regierung und einzelner Rebellengruppen halten bewaffnete Auseinandersetzungen insbesondere im Süden an

1998-2002

Bewaffnete Auseinandersetzungen im Norden (Tibesti); Putschversuch der Mouvement

pour la Démocratie

et la Justice

au Tchad

(MDJT) unter Führung von Youssouf

Togoimi; libysche Vermittlungsbemühungen zwischen der Regierung und MDJT scheitern; Friedensabkommen im Januar 2002 und Dezember 2003 (siehe Konfliktakteure

und Stationen des Friedensprozesses)

05.2001

Wiederwahl Débys zum Präsidenten mit 63,2% der Stimmen für seine MPS; internationale Wahlbeobachter erklären die Wahl allgemein für fair, Vertreter der Opposition und Zivilgesellschaft beklagen hingegen Manipulationen

10.2003

Der Tschad wird mit Eröffnung der von der Weltbank geförderten Kamerun-Tschad-Pipeline zum Erdölexporteur Text

zurzurüückck

||

weiterweiter

||

zurzurüück zur ck zur ÜÜbersichtbersicht

Page 6: Konfliktübersicht – Tschad/ZAR - zif-berlin.org · Auswärtiges Amt, CIA World Factbook, IDMC, ISS, OCHA. CIA World Factbook. CIA World Factbook. UN Photo/E.Debebe. zurück | weiter

Konfliktentwicklung Konfliktentwicklung ––

Tschad (4)Tschad (4)

Ausweitung des Darfur-Konflikts

in den Ost-Tschad (2003-2006)

02.2003

Eskalation des Darfur-Konflikts; Déby zunächst loyaler Verbündeter der Regierung in Khartum (siehe ZIF-Konfliktübersicht

zu Darfur)

ab 2003

Darfurische

Rebellen der Sudan Liberation

Army

(SLA) und Justice

and Equality

Movement

(JEM) nutzen tschadisches Territorium als Rückzugsgebiet gegen die sudanesische Regierung; Misserfolg Débys zur Mobilisierung der tschadischen Armee gegen die darfurischen

Rebellengruppen, da Angehörige seiner Zaghawa-Ethnie

auf beiden Seiten wichtige Posten bekleiden

01.2004

Rund 200.000 Flüchtlinge aus Darfur suchen Schutz im Ost-Tschad; Zusammenstöße der tschadischen Armee mit Janjaweed-Milizen; massiv schwindender Rückhalt Débys bei seiner im Ost-Tschad und Darfur lebenden Zaghawa-Ethnie

aufgrund seiner pro-sudanesischen Haltung im Darfur-Konflikt(siehe Konfliktakteure)

02.2005

Déby beginnt mit der Unterstützung von Zaghawa

dominierten JEM-Splitterfraktionen

in Darfur

18.12.2005

Angriff der tschadischen Rassemblement pour la Démocratie et la Liberté

(RDL)

unter Führung von Mahamat

Nour Abdelkerim,

ehemaliger Oberstleutnant der sudanesischen Armee,

auf die Stadt Adré

an der Grenze zu Darfur, den die tschadische Armee zurückschlägt; Déby

wirft

Khartum daraufhin Unterstützung tschadischer Rebellengruppen vor und erklärt Bashir den Kriegs-

zustand; Khartum bezichtigt Déby

hingegen der Unterstützung darfurischer

Rebellengruppen (siehe Konfliktakteure)

12.2005

Gründung zweier tschadischer Rebellengruppen mit sudanesischer Unterstützung zum Sturz Débys: das Bündnis Front Uni pour le Changemet

(FUC) unter Mahamat

Nour Abdelkerim

sowie dem von Zahghawa

dominierten Rassemblement

des

Forces

pour le Changement

(RFC) unter Führung der Gebrüder Erdimi, Débys

Cousins (siehe Konfliktakteure)

08.02.2006

Abkommen von Tripolis

zwischen Déby und Omar al-Bashir

unter libyscher Vermittlung: gegenseitige Verpflichtung der Regierungen des Tschad und Sudans, keine Rebellengruppen gegen den jeweils anderen zu unterstützen bzw. zu tolerieren und die Grenze zwischen beiden Staaten gegen den Durchlass von Rebellen abzusichern (siehe Stationen des Friedensprozesses)

03/04.2006 Angriffe der Janjaweed

und tschadischer Rebellengruppen von Darfur auf Stellungen, Städte und Dörfer im Ost-Tschad; Massaker an der Zivilbevölkerung, Zerstörungen und Plünderungen; darfurische

JEM unterstützt die tschadische Armee; Tschad betrachtet Abkommen von Tripolis als gebrochen und beendet diplomatische Beziehungen zum Sudan

13.04.2006 Vormarsch der FUC von Darfur durch den Nordosten der ZAR Richtung N’Djamena; Déby

wirft Khartum erneut Unterstützung der FUC vor; Verstärkungder

tschadischen Armee durch französische Truppen; 100-300 Tote und 200 Verletzte auf beiden Seiten und der Zivilbevölkerung; Rückzug der FUC-Kämpfer

und kurz darauf Auseinanderbrechen der FUC

zurzurüückck

||

weiterweiter

||

zurzurüück zur ck zur ÜÜbersichtbersicht

UNHCR/H.Caux

Page 7: Konfliktübersicht – Tschad/ZAR - zif-berlin.org · Auswärtiges Amt, CIA World Factbook, IDMC, ISS, OCHA. CIA World Factbook. CIA World Factbook. UN Photo/E.Debebe. zurück | weiter

Konfliktentwicklung Konfliktentwicklung ––

Tschad (5)Tschad (5)

04.05.2006

Präsidentschaftswahlen erneut gewonnen von Präsident Déby mit 65% der Stimmen, allerdings bei internationalen Wahlbeobachtern sowie der tschadischen Bevölkerung hoch umstritten; Opposition boykottiert Wahl aufgrund des von Déby

2005 durchgeführten Verfassungsreferendums, welches ihm ermöglichte, für eine dritte Amtszeit zu kandidieren

26.07.2006 Procès Verbal zwischen der tschadischen und sudanesischen Regierung (siehe Stationen des Friedensprozesses)

28.08.2006

Rahmenabkommen zwischen Tschad und Sudan als „Freunde und gute Nachbarn“

(siehe Stationen des Friedensprozesses)

Herbst 2006

Bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen tschadischen Rebellengruppen und tschadischer Armee um Dar Tama, Abéché

(frz. Garnisonsstandort) und Goz-Beida; deutliche Zunahme von Angriffen der Janjaweed und Rebellen auf

die nicht-arabische Zivilbevölkerung; Anstieg der Binnenvertriebenen auf 100.000; Parlament ruft Notstand im Ost-Tschad aus

12.2006

Friedensabkommen zwischen der tschadischen Regierung und der FUC; doch da sich die FUC-Kämpfer

weigern, ihre Waffen abzugeben, kommt es im Dezember 2007 zu neuen Gefechten mit Regierungstruppen (siehe Stationen des Friedensprozesses)

Internationale Friedensbemühungen (2007-2008)

05.2007

Déby

und Bashir einigen sich im Versöhnungsabkommen von Riad auf die Einrichtung einer gemeinsamen Militärkommission zur Überwachung der tschadisch-sudanesischen Grenze Text

25.09.2007 Der UN-Sicherheitsrat beschließt mit Resolution 1778

die Errichtung einer multidimensionalen Präsenz im Ost-Tschad und im Nordosten der Zentralafrikanischen Republik, bestehend aus MINURCAT, EUFOR Tschad/RCA

und tschadischen Polizisten (siehe UN-

und EU-Operation)

10.2007 Vorläufiges Friedensabkommen von Tripolis zwischen Dèby

und den vier wichtigsten tschadischen Rebellengruppen, Union des Forces

pour la Démocratie

et le Développement

(UFDD), Rassemblement

des Forces

pour le Changement

(RFC), Union des Forces

pour la Démocratie

et le Développement-fondamentale

(UFDD-f) und Concorde Nationale Tchadienne

(CNT); Abkommen wird drei Wochen später im Friedensabkommen von Sirte

bekräftigt (siehe Konfliktakteure

und Stationen des Friedensprozesses)

2.-3.02.2008 Rund 4.000 von Khartum unterstützte Rebellen der UFDD und RFC stoßen von der sudanesischen Grenze (Geneina

und Adé) bis nach N’Djamena

vor; heftige Kämpfe in N’Djamena

und Massaguet

mit circa 700 Toten; JEM unterstützt die tschadische Regierung; Nach drei Tagen andauernder heftiger Kämpfe Rückzug der Rebellengruppen, die sich am 28. Februar zur Rebellen-

koalition

Alliance

Nationale

(AN) unter Mahamat

Nouri zusammenschließen (siehe Konfliktakteure)

zurzurüückck

||

weiterweiter

||

zurzurüück zur ck zur ÜÜbersichtbersicht

Page 8: Konfliktübersicht – Tschad/ZAR - zif-berlin.org · Auswärtiges Amt, CIA World Factbook, IDMC, ISS, OCHA. CIA World Factbook. CIA World Factbook. UN Photo/E.Debebe. zurück | weiter

Konfliktentwicklung Konfliktentwicklung ––

Tschad (6)Tschad (6)

14.02.2008 Landesweite Notstandserklärung durch das von Débys MPS dominierte Parlament, die am 16. März wieder aufgehoben wird

13.03.2008 Déby und Bashir einigen sich im Abkommen von Dakar auf Einrichtung

einer internationalen Kontaktgruppe zur Beobachtung des Abkommens; diese beschließt im April die Entsendung einer tschadisch-sudanesischen Grenzbeobachtermission Text

12.05.2008 Khartum schließt im Streit um die angebliche Unterstützung des Tschads von Rebellen seine Grenzen und bricht wirtschaftliche und diplomatische Beziehungen zum Tschad ab; diplomatische Beziehungen werden am 1. August wieder aufgenommen

14.06.2008

Rebellenangriff der AN auf die von Flüchtlingslagern umgebene Stadt Goz

Beida;nachdem

irische EUFOR-Truppen

Position zum Schutz der Flüchtlinge und Binnenvertriebenen beziehen, kommen diese bei Goz

Beida

kurzzeitig unter Rebellenbeschuss

16.06.2008

Déby wirft EUFOR vor, die Aktivitäten der Rebellen im Ost-Tschad nicht zu bekämpfen und diese somit zu unterstützen

06-07.2008

Déby

lehnt sowohl das Verhandlungsangebot der AN-Rebellen

als auch das von Bashir ab, solange tschadische Rebellen weiter

mit Khartum kooperieren

08.07.2008

Die United Nations

Standing Police Capacity

(SPC) und UN Police

(UNPOL) von MINURCAT beginnen mit der Ausbildung von 200 tschadischen Polizisten des Détachement

Intégré

de Sécurité

(DIS) zum humanitären Schutz von Flüchtlingen und Binnen-

vertriebenen im Ost-Tschad; der Einsatz des ersten DIS-Kontingents, das aus 100 Polizisten bestehet, beginnt am 24.10.08

05.08.2008

Commission Nationale d’Enquête

, am 2. April 2008 zur Einschätzung der Februar-Ereignisse in N‘Djamena

eingesetzt, legt dem Präsidenten des Tschads ihren Bericht vor; Resultat ist die gemeinsame Verantwortlichkeit von Rebellengruppen und tschadische Armee für die Menschenrechtsverletzungen durch willkürliche Hinrichtung, Folter und Vergewaltigung

1/2.09.2008 Déby und Bozizé

erklären sich mit einer UN-Nachfolge-Operation von EUFOR, die eine militärische Komponente beinhaltet, einverstanden; sie unterstützen eine Weiterführung des Mandates zur Eindämmung der sich ausweitenden Darfur-Krise

und zur Verbesserung der Sicherheitssituation im Norden der ZAR (siehe UN-

und EU-Operation)

10.09.2008 Die Weltbank kündigt den 2003 geschlossenen Ölpipeline-Vertrag

mit dem Tschad

auf, da Déby

Gewinne aus dem Entwicklungs-

projekt

nicht wie vereinbart zur Armutsbekämpfung verwendet haben soll Text

zurzurüückck

||

weiterweiter

||

zurzurüück zur ck zur ÜÜbersichtbersicht

Page 9: Konfliktübersicht – Tschad/ZAR - zif-berlin.org · Auswärtiges Amt, CIA World Factbook, IDMC, ISS, OCHA. CIA World Factbook. CIA World Factbook. UN Photo/E.Debebe. zurück | weiter

Konfliktentwicklung Konfliktentwicklung ––

Tschad (6)Tschad (6)

09.2008

Im

Ost-Tschad suchen mehr als 290.000 Flüchtlinge und 180.000 Vertriebene Zuflucht; circa 70.000 in den aufnehmenden Gemeinden benötigen humanitäre Hilfe

19.01.2009

Die acht bedeutendsten Rebellenbewegungen –

darunter UFDD, UFCD, UFR und RFC (siehe interne Konfliktakteure) –

schließen sich zur Union of Resistance

Forces

(URF) zusammen, um mit vereinten Kräften Déby zu stürzen; den Vorsitz der URF übernimmt Timan Erdimi, ein Neffe Débys, ehemals dessen Präsidialbüroleiter und Vorsitzender der RFC

zurzurüückck

||

weiterweiter

||

zurzurüück zur ck zur ÜÜbersichtbersicht

Page 10: Konfliktübersicht – Tschad/ZAR - zif-berlin.org · Auswärtiges Amt, CIA World Factbook, IDMC, ISS, OCHA. CIA World Factbook. CIA World Factbook. UN Photo/E.Debebe. zurück | weiter

Konfliktakteure Konfliktakteure ––

Tschad (1)Tschad (1)

Interne Konfliktakteure*

Armée

Nationale du Tchad

(ANT):

tschadische Armee; besteht einschließlich der Gendarmerie und der zuvor unabhängigen Präsidenten-

garde

aus 30.000 Streitkräften; dominiert von ethnischen Zaghawa; gilt als zu groß, schlecht ausgebildet, unterfinanziert und unzu-

reichend

ausgerüstet; dient primär der inneren Sicherheit und weniger der zuverlässigen Verteidigung der Landesgrenzen

Conseil

Démocratique

Révolutionnaire

(CDR):

eine der ältesten tschadischen Rebellengruppen; gegründet 1978 von Ahmat

Acyl; ethnisch dominiert von tschadischen Arabern (Awlad

Rashid); seit 1982 unter Führung von Acheikh

Ibn

Oumar

Said, ehemaliger Außenminister unter Habré

und zeitweilig unter Déby; Said beteiligt sich an Gründung der Union des Forces

pour la Démocratie

et le Développement

(UFDD)

2006, die er im Mai 2007 verlässt und die UFDD-foundamentale

gründet; die CDR unterzeichnet 2007 den N’Djamena

Accord

mit Déby (siehe Stationen des Friedensprozesses)

Alliance

Nationale de la Résistance

(ANR): kleine Rebellengruppe; gegründet 1994 von Mahamat

Garfa, ehemaliger Personalchef der tschadischen Streitkräfte; dominiert von ethnischen Tama; operiert von Darfur im Ost-Tschad; trotz des Friedensabkommens 2003 mit Déby (siehe Stationen des Friedensprozesses)

existiert die ANR unter Führung von Mahamat

Abbo Silek, ehemaliger ANR-Sprecher

und Cousin von Garfa, weiter; im Oktober 2005 gründet ANR-MilitärkommandeurMahamat

Nour Abdelkerim

die Rassemblement

pour la Démocratie

et la Liberté

(RDL), der viele ANR-Kämpfer

beitreten

Mouvement

pour la Démocratie

et la Justice

au Tchad

(MDJT): einflussreiche Rebellengruppe; gegründet 1998 unter Führung des ehemaligen Verteidigungsministers Youssouf

Togoimi; dominiert von ethnischen Goran; operiert im nördlichen Tschad; unterzeichnet 2002 mit Déby ein Friedensabkommen, das von MDJT-Hardlinern

abgelehnt wird (siehe Stationen des Friedensprozesses); die MDJT verbündet sich 2006 mit der Front Uni pour le Changement

Démocratique

(FUC) und 2008 mit der Alliance

Nationale

(AN)

Front Populaire

pour la Renaissance Nationale

(FPRN): kleine Rebellengruppe; gegründet 2001 von Adoum

Yacoub; dominiert von ethnischen Quaddaïan

und Masalit; operiert primär in der Grenzregion Tschad-Darfur-ZAR; nutzt Darfur als Rückzugsgebiet, erhält aber keine Unterstützung von Khartum

Socle

pour le Changement, L’Unité

et la Démocratie

(SCUD):

kleine Rebellengruppe; gegründet im Oktober 2004 unter Führung von Bideyat

Zaghawa

Yaya

Dilo

Djerou

und zwei Neffen Débys, To und Timan Erdimi; besteht aus Dissidenten der Regierung und Streitkräfte des Tschads; ethnisch dominiert von den regierenden Zaghawa; operiert im Ost-Tschad von Darfur aus; tritt im Dezember 2005 der FUC bei,

zurzurüückck

||

weiterweiter

||

zurzurüück zur ck zur ÜÜbersichtbersicht

UNHCR/H.Caux

Das Dorf Louboutigue

im Ost-Tschad nach einem Angriff

*In chronologischer Reihenfolge, erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit

Page 11: Konfliktübersicht – Tschad/ZAR - zif-berlin.org · Auswärtiges Amt, CIA World Factbook, IDMC, ISS, OCHA. CIA World Factbook. CIA World Factbook. UN Photo/E.Debebe. zurück | weiter

Konfliktakteure Konfliktakteure ––

Tschad (2)Tschad (2)

allerdings mit Bedenken seitens der FUC-Führung

angesichts der familiären Bindung der SCUD zu Déby, weswegen die SCUD nicht an der Planung des FUC-Angriffs

auf N’Djamena

im April 2006 beteiligt wird; To und Timan Eridimi

gründen 2007 die Rassemblement

des Forces

pour le Changement

(RFC)

Concorde Nationale du Tschad

(CNT): bis 2007 eine sehr starke Rebellengruppe; gegründet 2004 von Hassan Saleh Al-Gaddam

‘Al-Jineidi’, ehemaliges Mitglied der CDR und Gegner Débys seit 1994; dominiert von tschadischen Arabern (Hemat); Saleh schließt sich der FUC an und wird deren Vizepräsident, bis er sich im Juli 2006 wieder von der FUC abspaltet; CNT kontrolliert 2006 und 2007 als einzige Rebellenbewegung einige Monate tschadisches Territorium im Südosten; soll gute Kontakte zur Janjaweed haben; nimmt nach gescheitertem Friedensabkommen von Sirte

im Oktober 2007 direkte Gespräche mit Déby auf und handelt ein „Ralliement“

aus, was zur Integration von 2.000 Kämpfern in die nationale Armee führt (siehe Stationen des Friedensprozesses)

Rassemblement

pour la Démocratie

et la Liberté

(RDL): bedeutende Rebellengruppe; gegründet im August 2005 unter Führung von Mahamat

Nour Abdelkerim, ehemaliger Oberstleutnant der sudanesischen Armee; dominiert von ethnischen Tama

aus dem Tschad und Sudan, tschadischen Arabern (v.a. Eregat

aus Dar Tama) und Quaddaïan; besteht primär aus ehemaligen ANR-Kämpfern; wird Kooperation mit Janjaweed bei Angriffen im Dezember 2005 auf die Stadt Adré

im Ost-Tschad nachgesagt; umfasst circa 800 Kämpfer; RDL stellt Hauptbestandteil der im Dezember 2005 gegründeten FUC dar

Front Uni pour le Changement

Démocratique

(FUC):

das erste von Khartum unterstützte Rebellen-

bündnis; gegründet im Dezember 2005 unter Führung von Mahamat

Nour Abdelkerim

mit Unter-

stützung

Khartums; Ziel ist die Vereinigung aller wesentlichen Rebellengruppen des Tschads gegen Déby; besteht u.a. aus der RDL, CNT, MDJT und SCUD; dominiert von ethnischen Tama

aus dem Ost-Tschad und Sudan, tschadischen Arabern (v.a. Eregat

von Dar Tama), Quaddaïan, Mimi, Bideyat

und Kämpfern aus der ZAR; nach dem gescheiterten Angriff auf N’Djamena

im April 2006 verliert FUC an Bedeutung; Teile verbünden sich mit tschadischer Regierung oder operieren wieder eigenständig als CNT, MDJT oder SCUD; mit Unter-

zeichnung

des Friedensabkommens 2006 mit Déby

wird Mahamat

Nour Abdelkerim

tschadischer Verteidigungs-minister

und die FUC hört offiziell auf zu existieren (siehe Stationen des Friedensprozesses); viele FUC-Kämpfer

verweigern sich ihrer Ent-waffnung

sowie Integration in die tschadische Armee und schließen sich stattdessen 2006 der UFDD an

Rassemblement

des Forces

pour le Changement

(RFC):

große und einflussreiche Rebellengruppe; gegründet im Dezember 2005 als Rassemblement

des Forces

Démocratiques

(RaFD), benennt sich 2007 in RFC um; unter der Führung der Zwillingsbrüder Tom und Timan Erdimi, zwei Cousins Débys; dominiert von ethnischen Zaghawa

des Bideyat-Clans; genießt Unterstützung Khartums erstens zum Sturz Débys, der anti-Khartum-Guerillas

in Darfur unterstützen soll, und zweitens zur Aushöhlung der Zaghawa-gestützten

Justice

and Equality

Movement

(JEM) durch die Gründung einer pro-sudanesischen bewaffneten Zaghawa-Gruppe; umfasst rund 3.000 Kämpfer, die primär im

zurzurüückck

||

weiterweiter

||

zurzurüück zur ck zur ÜÜbersichtbersicht

UNHCR/H.Caux

Mutter flieht mit ihrem Kind vor den Angriffen der Rebellen im Ost-Tschad

Page 12: Konfliktübersicht – Tschad/ZAR - zif-berlin.org · Auswärtiges Amt, CIA World Factbook, IDMC, ISS, OCHA. CIA World Factbook. CIA World Factbook. UN Photo/E.Debebe. zurück | weiter

Konfliktakteure Konfliktakteure ––

Tschad (3)Tschad (3)

tschadischen Grenzgebiet nahe der Stadt Guéréda und in Darfur operieren; unterschreibt im Oktober 2007 das Friedensabkommen von Sirte

(siehe Stationen des Friedensprozesses); viele RFC-Kämpfer

treten 2008 der Union des Forces

pour le Changement

et la Démocratie

(UFCD) bei

Union des Forces

pour la Démocratie

et le Développement

(UFDD): das zweite von Khartum unterstützte Rebellenbündnis; gegründet im Oktober 2006 mit sudanesischer Unterstützung; Anführer ist Mahamat

Nouri, ehemaliger Verteidigungsminister und ethnischer Goran des Anakaza-Subclans

im Nord-Tschad; fußt auf breiter ethnischer Basis (Goran, Araber, Quaddaïan, Bideyat); Khartum betrachtet UFDD als vereintes Bündnis gegen Déby und Ersatz für gescheiterte FUC; UFDD operiert primär im Südosten des Tschads um Adré

und Abéché, Rückzugsgebiet ist der Sudan; unterschreibt Friedensabkommen von Sirte

im Oktober 2007 (siehe Stationen des Friedensprozesses); besteht nach zahlreichen Abspaltungen derzeit hauptsächlich aus der Union des Forces

pour le Progrès

et la Democratie

(UFPD), gegründet im Juli 1996 von Mahamat

Nouri, mit circa 2.500 Kämpfern; UFDD tritt 2008 der AN bei

UFDD-fondamentale: kleine Splittergruppe der UFDD; gegründet im Mai 2007 unter Führung von Abdelwahid

Aboud

Makaye

und Acheikh

Ibn

Oumar

Said, Außenminister unter Habré

und zeitweilig unter Déby; dominiert von ethnischen Arabern (Awlad

Rashid); unterzeichnet Friedensabkommen von Sirte

im Oktober 2007 (siehe Stationen des Friedensprozesses); besteht aus rund 500 Kämpfern; tritt 2008 der AN bei

Front pour le Salut de la République

(FSR):

an Bedeutung gewinnende Splittergruppe der UFDD; gegründet 2007 unter Führung von Ahmat

Hassaballah

Soubiane, tschadischer Araber der ethnischen Mahamid

und einst Minister der Déby-Regierung; seit sich die FSR im Februar 2008 mit der UFDD verbündete und sich der AN anschloss, wird sie von Khartum unterstützt; rekrutiert unter Janjaweed neue Kämpfer; besteht aus rund 1.000 Kombattanten

Union des Forces

pour le Changement

et la Démocratie

(UFCD): gegründet im März 2008 von Adouma

Hassaballah

Jedareb, die ehemals rechte Hand von Mahamat

Nouri; Splittergruppe der UFDD; umfasst circa 2.000 Kämpfer der ethnischen Quaddaïan, die zuvor entweder der UFDD oder der RFC angehörten; tritt im März 2008 der AN bei

Alliance

Nationale

(AN): gegründet im Februar 2008 unter Führung von Mahamat

Nouri mit Unterstützung Khartums; Bündnis umfasst UFDD, UFDD-f, UFCD, FSR und MDJT; ethnisch dominiert von Quaddaïan

und Arabern

Union of Resistance

Forces

(URF):

im Januar 2009 schließen sich die acht bedeutendsten Rebellenbewegungen –

darunter UFDD, UFCD, UFR und RFC unter der Führung von Timan Erdimi, Débys Neffe und Vorsitzender der RFC, zusammen um Deby endgültig zu stürzen

zurzurüückck

||

weiterweiter

||

zurzurüück zur ck zur ÜÜbersichtbersicht

Page 13: Konfliktübersicht – Tschad/ZAR - zif-berlin.org · Auswärtiges Amt, CIA World Factbook, IDMC, ISS, OCHA. CIA World Factbook. CIA World Factbook. UN Photo/E.Debebe. zurück | weiter

Konfliktakteure Konfliktakteure ––

Tschad (4)Tschad (4)

Janjaweed

der Begriff wird hauptsächlich für bewaffnete Milizen verwendet, die im sudanesischen Darfur und im Ost-Tschad operieren; die „bewaffneten Reiter“ gründeten sich 1988 als Reaktion auf den Sieg des tschadischen Präsidenten Habrés über die libysche Armee mit französischer und US-amerikanischer Unterstützung; ursprünglich sind die Janjaweed eine Koalition arabischer Milizen aus dem Tschad (Rizeigat Abbala, Beni Halba und Misirya) sowie arabischen Nomaden aus Darfur (Abbala)

die Janjaweed werden von Khartum als Paramilitärs zur Bekämpfung der Sudan Liberation Movement/Army (SLM/A) in Darfur unterstützt; Mahamat Nour Abdelkerim wird mit Beginn des Darfur-Konflikts 2003 als Oberstleutnant der sudanesischen Armee mit der Rekrutierung und Führung der Janjaweed beauftragt; seitdem Déby, Angehöriger der Zaghawa, 2005 die von ethnischen Zaghawa dominierte SLM/A unterstützt, nutzt Khartum die Janjaweed außerdem zur Destabilisierung des Ost-Tschads und Schwächung des Déby-Regimes

sie operieren hauptsächlich von Darfur aus im Ost-Tschad von der Stadt Adré imNorden bis nach Tissi

im Süden unter Führung von Hamid

Dawai

und Abdullah Abu Shineibat; nutzen bestehende lokale Differenzen und Rivalitätenzwischen verschiedenen nicht-arabischen Familien, Clans, Ethnien, Zugezogenenund Einheimischen; sind oft in Plünderungen involviert; ihre Angriffe auf denOst-Tschad sollen seit September 2005 zur Vertreibung von bis zu 75.000 Menschengeführt haben

pflegen enge Verbindungen zu den tschadischen Rebellengruppen CNT, RDL und FSR

Quellen: Tubiana, Jérôme: The

Chad-Sudan

Proxy War and the

‘Darfurization’

of Chad, The

Small Arms Survey, Geneva, 2008; Human Rights

Watch: Darfur Bleeds: RecentCross-Border

Violence

in Chad, 2006; Amnesty International: Chad/Sudan: Sowing

the

Seeds

of Darfur: Ethnic

Targeting

in Chad

by

Janjawid

Militias

from

Sudan, London, 2006

zurzurüückck

||

weiterweiter

||

zurzurüück zur ck zur ÜÜbersichtbersicht

IRIN/N.Reader

Tschadische Dorfbewohner im Ost-Tschad fliehen vor Angriffen der Janjaweed

Page 14: Konfliktübersicht – Tschad/ZAR - zif-berlin.org · Auswärtiges Amt, CIA World Factbook, IDMC, ISS, OCHA. CIA World Factbook. CIA World Factbook. UN Photo/E.Debebe. zurück | weiter

Konfliktakteure Konfliktakteure ––

Tschad (5)Tschad (5)

Externe Konfliktakteure

Sudan: ist mit dem Tschad durch die prä-koloniale

Geschichte und kulturelle und wirtschaftliche Verbindungen zwischen den transnationalen Bevölkerungsgruppen auf beiden Seiten der Grenze eng verbunden; tschadische Rebellengruppen nutzen Darfur seit 1960 als Rückzugs-

gebiet; seit der Darfur-Krise

2003 hat Khartum Interesse an der Destabilisierung des Tschads und Schwächung des von Zaghawa

dominierten Déby-Regimes, das Anti-Khartum

Rebellen der Zaghawa-Ethnie

(vor allem die JEM) im Ost-Tschad und Darfur unterstützt; Khartum und N‘Djamena

beschuldigen sich gegenseitig, Rebellen gegen den jeweils anderen zu unterstützen und ihnen im Ost-Tschad bzw. in Darfur Rückzugs-

und Nachschubsgebiet zu gewähren; unter internationaler Vermittlung kam es seit 2006 zu mehreren Friedensab-

kommen, die aufgrund gegenseitigen Misstrauens von Dèby

und Bashir immer wieder scheiterten

(siehe Stationen des Friedensprozesses)

Libyen: beeinflusst als Regionalmacht innertschadische Konflikte seit Jahrzehnten durch politische und militärische Einmischung; Besetzung des rohstoffreichen (insbesondere Uran) „Aozou-Streifens“

im Norden des Tschad svon

1972-1994; in den 1980er Jahren entwickelte sich im Tschad ein Stellvertreterkonflikt Frankreichs (auf Seiten Habrés) und Libyens (auf Seiten Goukonis); heute versucht sich Libyen dagegen als Vermittler zwischen dem Tschad und Sudan

sowie zwischen tschadischen Rebellen und der Déby-Regierung zu profilieren

Frankreich: übt als ehemalige Kolonialmacht zur Bewahrung seiner Einflusssphäre und ihres Großmacht-Status starken militärischen Einfluss auf den Tschad aus; militärische Interventionen (1979, 1983, 1986) meist zugunsten der jeweiligen Regierung; dauerhafte Truppen-

stationierung

(1986) zur Sicherung der territorialen Integrität und Stabilität; während der Kämpfe um N‘Djamena

im April 2007 und Februar 2008 logistische Unterstützung (Luftaufklärung und Munitionslieferung) der Truppen Débys im Rahmen bilateraler Militär-

kooperationen

zur Verhinderung einer Machtübernahme der Rebellen; Versuch Frankreichs durch EUFOR Tchad/RCA seine Präsenz im Tschad und Unterstützung Débys auf multilaterale Basis zu stellen und war folglich die treibende Kraft der Res 1778

(2007) des UN-

Sicherheitsrates

USA: haben verschiedene strategische Interessen im Tschad, wie insbesondere: 1. langfristige Sicherung der Erdölförderung für die zwei amerikanischen Konzerne Exxon Mobil und Chevron als Teil des tschadischen Erdölkonsortiums; 2. Bekämpfung von Terroristen salafitischer

Gruppen aus Algerien im schwer kontrollierbaren Nord-Tschad; 3. Stabilisierung des Tschads im Darfur-Konflikt; im Vergleich zu Frankreich ergibt sich aus den amerikanischen Interessen eine

weniger interventionistische, aber offene Unterstützung für die Regierung Débys

China: verschärft durch seinen wachsenden Einfluss im Tschad die Konkurrenz um

den Zugang zu Erdöl; offene politische, finanzielle und materielle Unterstützung für Khartum, wovon die tschadischen Rebellen profitieren; Déby nimmt im August 2006 wieder Beziehungen zu China auf; im Januar 2007 übernimmt die China National Petroleum Cooperation

die Erölkonzession der kanadischen EnCana

im Ost-

Tschad;der

Bau einer Tschad-Sudan-Pipeline ist im Gespräch; China hält am Nichteinmischungsprinzip fest

zurzurüückck

||

weiterweiter

||

zurzurüück zur ck zur ÜÜbersichtbersicht

Page 15: Konfliktübersicht – Tschad/ZAR - zif-berlin.org · Auswärtiges Amt, CIA World Factbook, IDMC, ISS, OCHA. CIA World Factbook. CIA World Factbook. UN Photo/E.Debebe. zurück | weiter

Stationen des Friedensprozesses Stationen des Friedensprozesses ––

Tschad (1)Tschad (1)

Innerstaatliche Stationen des Friedensprozesses

Januar 2002: Friedensabkommen zwischen tschadischer Regierung und Mouvement

pour la Démocratie

et la Justice

au Tchad

(MDJT)unter libyscher Vermittlung zur Beendigung des dreijährigen Bürgerkriegs im Tschad; beinhaltet Einstellung der Kampfhandlungen,

Amnestie für MDJT-Kämpfer und deren Integration in die nationale Armee, Freilassung von Gefangenen; daraufhin Spaltung der MDJTBekräftigung des Abkommens im Dezember 2003; Einigung über Umwandlung der MDJT in eine politische Partei; dennoch Fortsetzung der

Gewalt, da ein Teil der MDJT das Friedensabkommen nicht anerkennt

Januar 2003: Friedensabkommen zwischen tschadischer Regierung und Alliance Nationale de la Résistance (ANR) (Gabun) zwischen Déby und dem ANR-Anführer Mahamat Garfa; beinhaltet Ernennung von Garfa zum Minister für Post und Telekommunikation,

sofortige Waffenruhe und Amnestie für ANR-Kämpfer; dennoch verbleibt Mehrheit der ANR-Kämpfer im Sudan

Dezember 2006: Friedensabkommen zwischen tschadischer Regierung und Front Uni pour le Changement

(FUC)führt zur Ernennung von Mahamat Nour Abdelkerim, Anführer der FUC, zum Verteidigungsminister; beinhaltet Integration der FUC-Kämpfer

in nationale Armee; da sich einige FUC-Kämpfer weigern, ihre Waffen abzugeben, brechen im Dezember 2007 Feuergefechte mit Regierungstruppen aus; Nour wird seines Amtes enthoben

1. Oktober 2007: N’Djamena

Accord (Tschad)initiiert unter libyscher Vermittlung zwischen Déby und der Conseil Démocratique Révolutionnaire (CDR); beinhaltet u.a.Gewaltverzicht,

Herstellung von Stabilität und Staatlichkeit im Ost-Tschad, Entwaffnung der Kombattanten.

3. Oktober 2007: Vorläufiges Friedensabkommen von Tripolis (Libyen)zwischen Déby und vier bedeutenden Rebellengruppen, Union des Forces pour la Démocratie et le Développement (UFDD), Rassemblement des

Forces pour le Changement (RFC), Union des Forces pour la Démocratie et le Développement-fondamentale (UFDD-f) und Concorde Nationale Tchadienne (CNT); Einigung über Entwaffnung und Integration der Kämpfer in nationale Armee; Dissens über Reformforderungen der Rebellen, z.B. Bestimmung des Übergangspremiers, Neuwahlen, Partizipation der Opposition etc.

25. Oktober 2007: Friedensabkommen von Sirte

(Libyen) zwischen Déby und der UFDD, RFC, UFDD-f und CNT; Bekräftigung des Abkommens von Tripolis und einer sofortigen Waffenruhe, Amnestie für

Militärs und Zivilisten, Freilassung aller Gefangenen, Recht der Rebellen auf Gründung politischer Parteien; nach heftigen Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Rebellen im Ost-Tschad im Dezember gründen UFDD und UFDD-f die Alliance Nationale (AN) zum Sturz Débys

zurzurüückck

||

weiterweiter

||

zurzurüück zur ck zur ÜÜbersichtbersicht

Page 16: Konfliktübersicht – Tschad/ZAR - zif-berlin.org · Auswärtiges Amt, CIA World Factbook, IDMC, ISS, OCHA. CIA World Factbook. CIA World Factbook. UN Photo/E.Debebe. zurück | weiter

Stationen des Friedensprozesses Stationen des Friedensprozesses ––

Tschad Tschad (2)(2)

Zwischenstaatliche Stationen des Friedensprozesses

8. Februar 2006: Abkommen von Tripolis (Libyen)unterzeichnet von Idriss Déby, Omar al-Bashir und Muammar al-Gaddafi zur gegenseitigen Verpflichtung des Tschads und Sudans, keine

Rebellengruppen gegen den jeweils anderen zu unterstützen bzw. zu tolerieren sowie Staatsgrenzen gegen Rebellen zu sichern; nach Angriffen sudanesischer Janjaweed und tschadischer Rebellen im Ost-Tschad an der Grenze zu Darfur im März/April betrachtet Déby das Abkommen als gebrochen und beendet diplomatische Beziehungen zum Sudan

26. Juli 2006: Procès Verbal, N‘Djamena

(Tschad) Vereinbarung zwischen dem Tschad und Sudan, Rebellen der jeweils anderen Seite keinen Unterschlupf zu gewähren sowie gemeinsame

Militärkommission zur Überwachung der tschadisch-sudanesischen Grenze einzurichten; daraufhin Normalisierung diplomatischer Beziehungen beider Staaten

28. August 2006: Rahmenabkommen, Khartum (Sudan)zwischen Tschad und Sudan über Normalisierung zwischenstaatlicher Beziehungen als „Freunde und gute Nachbarn“; Déby fordert alle

darfurischen Rebellengruppen auf, tschadisches Territorium zu verlassen; nach erneuten Anschuldigungen Débys und Bashirs, Rebellen der jeweils anderen Seite zu unterstützen, wird das Abkommen im Oktober aufgekündigt

15. Februar 2007: Erklärung von Cannes (Frankreich) Textzwischen den Präsidenten des Sudans, Tschads und ZAR unter Vermittlung des französischen Präsidenten Jacques Chirac; beinhaltet u.a.

Nicht-Unterstützung bewaffneter Gruppen gemäß des Abkommens von Tripolis sowie Institutionalisierung des Dialogs zwischen den Staaten

3. Mai 2007: Versöhnungsabkommen von Riad (Saudi-Arabien) Textzwischen der tschadischen und sudanesischen Regierung unter Vermittlung des saudischen Königs Abdullah Bin Abdul-Aziz; stärkt u.a.

Umsetzung des Abkommens von Tripolis und fördert die Einsetzung einer gemeinsamen Militärkommission zur Überwachung der tschadisch-sudanesischen Grenze

13. März 2008: Abkommen von Dakar (Senegal) Textzwischen Déby und Bashir beim Gipfeltreffen der Organisation der Islamischen Konferenz (OIC); beinhaltet u.a. die Errichtung einer

internationalen Kontaktgruppe, bestehend aus Kongo-Brazzaville, Eritrea, Gabun, Libyen und Senegal, zur Beobachtung der Umsetzung des Abkommens sowie den Einsatz multinationaler Friedens- und Sicherheitskräfte der AU und einer Kontaktgruppe in der Grenzregion

zurzurüückck

||

weiterweiter

||

zurzurüück zur ck zur ÜÜbersichtbersicht

Page 17: Konfliktübersicht – Tschad/ZAR - zif-berlin.org · Auswärtiges Amt, CIA World Factbook, IDMC, ISS, OCHA. CIA World Factbook. CIA World Factbook. UN Photo/E.Debebe. zurück | weiter

StaatsoberhauptFrançois

Bozizé

seit 8.Mai 2005 im Amt, gleichzeitig Verteidigungsminister

Regierungssystem Republik, Verfassung vom 05.12.2004

Hauptstadt Bangui

(550.000 Einwohner; Stand 2008)

Fläche 622.984 km²

(Deutschland: 357.021km²)

Bevölkerung 4,2 Mio. sahelo-sudanesische

Stämme im Norden (Savannen-

Bewohner: Sara, Mandja, Gbaya, Bamda

etc.), Bewohner der südlichen Flusslandschaften: Yakoma, Sango, Banziri

und Pygmäen (Aka) in den südwestlichen Regenwäldern

Religionen 35%, Protestanten, 25% Katholiken, 15% Muslime; der animistische

Glaube hat einen starken Einfluss auf die Mehrheit der Christen

Landessprachen

Amtssprache: Französisch;Hauptverkehrssprache: Sango

sowie eine Vielzahl von Stammessprachen

Hauptwirtschaftszweige

Land-

und Forstwirtschaft

Flüchtlinge/

98.104 Flüchtlinge (Stand: 6/2008);Binnenvertriebene der ZAR

197.000 Binnenvertriebene (Stand: 12/2008)

Flüchtlinge in der ZAR

7.900 aus dem Sudan (Darfur); 3.700 aus der Demokratischen Republik Kongo

Quellen Auswärtiges Amt, CIA World Factbook, IDMC, ISS, OCHA

CIA World Factbook

zurzurüückck

||

weiterweiter

UN Photo/E.Debebe

LLäänderprofil nderprofil ––

Zentralafrikanische RepublikZentralafrikanische Republik

Zur Detailkarte

CIA World Factbook

Page 18: Konfliktübersicht – Tschad/ZAR - zif-berlin.org · Auswärtiges Amt, CIA World Factbook, IDMC, ISS, OCHA. CIA World Factbook. CIA World Factbook. UN Photo/E.Debebe. zurück | weiter

Exkurs: KonfliktExkurs: Konfliktüübersicht bersicht ––

Zentralafrikanische Republik (1)Zentralafrikanische Republik (1)

Konfliktentwicklung

1910-1960

Französische Kolonialherrschaft: ZAR wird Teil von Französisch Äquatorial-Guinea

1960 Unabhängigkeit: der von Frankreich unterstützte David Dacko

wird Premierminister und 1964 mit 100% Stimmen offiziell bestätigt; Aufbau eines autoritären Regimes: Einheitspartei Mouvement pour l'Évolution Sociale de l'Afrique Noire

(MESAN), Unterdrückung der Opposition, Patrimonialismus, Korruption, fehlendes Wirtschaftswachstum

31.12.1965

Sturz Dackos

durch Jean-Bedel

Bokassa, der der ZAR bis 1970 zum Wirtschaftsaufschwung verhilft

04.12.1976

Krönung Bokassas

zum Kaiser des Zentralafrikanischen Reiches; Ausbau des autokratischen Staates: Außerkraftsetzung der Verfassung, Auflösung des Parlaments, Unterdrückung der Opposition

1979

wachsender Widerstand gegen Bokassa; Gründung der Mouvement

pour la Libération

du Peuple

Centrafricain

(MLPC) durch Félix-

Ange

Patassé, ehemaliger Premierminister unter Bokassa (siehe

Konfliktakteure); Intervention des französischen Militärs (Opération Barracuda) und Sturz Bokassas; Rückkehr von David Dacko

als Staatschef

1981

offizielle Wiederwahl von Dacko

im zweiten Wahlgang gegen Patassé

mit 50,2% der Stimmen; Dacko

übergibt freiwillig und mit französischer Zustimmung sein Präsidentenamt an das Militär unter Führung von André

Kolingba; Ethnisierung politischer und militärischer Ämter der Kolingba

zugehörigen Yakoma-Ethnie

03.1983 gescheiterter Putschversuch Kolingbas

durch den Offizier François Bozizé

und des Oppositionsführers Patassé; Kolingba

reagiert mit einem Rachefeldzug in den Heimatregionen der Putschisten im Nordwesten der ZAR

06.1991

Wiedereinführung des Mehrparteiensystems nach monatelangen Streiks und unter massivem Druck Frankreichs

19.09.1993

erste freie Parlaments-

und Präsidentschaftswahlen, die Ange-Félix

Patassé

mit seiner MLPC mit 52,5% der Stimmen gewinnt

seit 1993

zunehmende Militarisierung und Ethnisierung der Politik; Aufbau einer von Sara, Kaba

und Gbaya

dominierten Präsidentengarde Bataillon de Protection

et de Sécurité

des Institutions

(BPSI)

aus Patassés

Heimatregion im Norden der ZAR (siehe

Konfliktakteure)

1996-1997

Aufstände der von ethnischen Yakoma

dominierten nationalen Armee Forces

Armées

Centrafricaines

(FACA) gegen Patassé, die von seiner Präsidentengarde mit französischer Unterstützung abgewehrt werden; Kämpfe führen zur Vertreibung von 200.000 Menschen; 80.000 Menschen fliehen nach Darfur und Kamerun

zurzurüückck

||

weiterweiter

||

zurzurüück zur ck zur ÜÜbersichtbersicht

Page 19: Konfliktübersicht – Tschad/ZAR - zif-berlin.org · Auswärtiges Amt, CIA World Factbook, IDMC, ISS, OCHA. CIA World Factbook. CIA World Factbook. UN Photo/E.Debebe. zurück | weiter

Exkurs: KonfliktExkurs: Konfliktüübersicht bersicht ––

Zentralafrikanische Republik (2)Zentralafrikanische Republik (2)

08.02.1997

Entsendung der von Frankreich finanzierten afrikanischen Friedensmission Mission Interafricaine

de Surveillance

des Accords de Bangui

(MISAB),

die im April 1998 an die Mission des Nations

Unies

pour la Centrafrique

(MINURCA) unter Druck Frankreichs übergeben und im Jahr 2000 abgezogen wird

19.09.1999

Wiederwahl von Präsident Patassé

mit 51,6% der Stimmen

15.02.2000 Einrichtung eines Peacebuilding-Büros

der Vereinten Nationen in der Zentralafrikanischen Republik

(BONUCA) in Bangui

05.2001 Putschversuche der Opposition gegen Patassés

Regierung, die mithilfe lybischer

Truppen und MINURCA abgewehrt werden; Armeechef Bozizé

wird von Patassé

des Putsches verdächtigt, dieser flüchtet daraufhin in den Tschad und nach Frankreich

12.2001 Aufgrund fehlender militärischer Unterstützung Frankreichs ersucht Patassé

die Hilfe Ghaddafis, der 300 Soldaten der von ihm gegründeten Gemeinschaft der Sahel-Saharanischen

Staaten

(CEN-SAD) in die Hauptstadt Bangui

entsendet

2002 Entsendung 300 französischer Soldaten und 70 Berater nach Bangui

zum Schutz französischer Staatsangehöriger und der Regierung Patassé

(Opération Boali)

15.03.2003 Vorrücken Bozizés

mit tschadischen Söldnern und Elitesoldaten der tschadischen Präsidentengarde, unterstützt von Frankreich, der Demokratischen Republik Kongo, der Republik Kongo und Gabun in Richtung Bangui; Bozizé

übernimmt ohne Widerstand die Führung des Landes während Patassé

an einem Gipfeltreffen der CEN-SAD teilnimmt

04.2003 Besetzung politischer und militärischer Ämter durch Angehörige von Bozizés Gbaya-Ethnie; versprochene institutionelle Reformen bleiben aus; daraufhin gewaltsame Übergriffe auf die Zivilbevölkerung durch tschadische Söldner, Zaraguinas

und die Movement

for

the

Liberation

of the

Congo

(MLC) im Nordwesten der ZAR, die sich von Bozizé

nach seiner Machtergreifung fallengelassen fühlen; die tschadische Armee stellt die politische Ordnung in Bangui

wieder her (siehe

Konfliktakteure)

07.2003 Entsendung der Force Multinationale en Centrafrique

(FOMUC) der Communauté

Économique et Monétaire de l'Afrique Centrale

(CEMAC) auf Druck Frankreichs und der frankophonen Nachbarländer als Gegengewicht zur CEN-SAD, die daraufhin abzieht

09.2003 Aufstände des Rebellenbündnisses Union des Forces

Démocratiques

pour le Rassemblement

(UFDR) in der nordöstlichen Provinz Vagaga

(siehe

Konfliktakteure)

08.05.2005 Bozizé

gewinnt mit seinem Parteienbündnis Kwa

na Kwa

im zweiten Wahlgang die Präsidentschaftswahlen mit 64,5%

06/07.2005 Aufstände mehrerer Rebellengruppen im Nordwesten, die sich zur Armee pour la Restauration de la République

et la Démocratie

(APRD) mit Unterstützung des ehemaligen Regierungschefs Patassé

zusammenschließen (siehe

Konfliktakteure)

zurzurüückck

||

weiterweiter

||

zurzurüück zur ck zur ÜÜbersichtbersicht

Page 20: Konfliktübersicht – Tschad/ZAR - zif-berlin.org · Auswärtiges Amt, CIA World Factbook, IDMC, ISS, OCHA. CIA World Factbook. CIA World Factbook. UN Photo/E.Debebe. zurück | weiter

Exkurs: KonfliktExkurs: Konfliktüübersicht bersicht ––

Zentralafrikanische Republik (3)Zentralafrikanische Republik (3)

2006-2007 massive und ethnisch motivierte Übergriffe und Vergeltungsaktionen der FACA und BPSI gegen die Zivilbevölkerung im Kampf gegen die Rebellen im Nordosten und Nordwesten der ZAR; Bozizé

beschuldigt Khartum, Rebellen in der ZAR zu unterstützen

seit 10.2006

Großoffensiven der UFDR in Vakaga

und Besetzung der Regionalhauptstädte Birao

und Bria; auf Bozizes

Erbitten wird die UFDR von der FOMUC und französischen Spezialeinheiten im März 2007 zurückgedrängt; daraufhin Unterzeichnung der Friedens-

abkommen

von Sirte

im Februar und von Birao

im April 2007 (siehe Stationen des Friedensprozesses)

19.10.2007 Untersuchung der 2002 bis 2003 in der ZAR verübten Kriegsverbrechen durch den Internationalen Strafgerichtshof

25.09.2008 Der UN-Sicherheitsrat beschließt mit Res 1778

die Errichtung einer multidimensionalen Präsenz im Ost-Tschad und im Nord-

osten

der ZAR, bestehend aus MINURCAT, EUFOR Tchad/RCA

und tschadischen Polizisten (siehe UN-

und EU-Operation)

02-08.2008

Kämpfe zwischen APRD und FUCA nahe der Stadt Bocaranga; Bozizé

beschuldigt die ugandische Lord’s

Resistance

Army

(LRA), die APRD zu unterstützen; LRA begeht schwere Menschenrechtsverletzungen nahe der Städte Djemah

und Obo

(siehe Konfliktakteure)

09.04.2008 Friedensabkommen von Libreville

zwischen Bozizé

und der APRD, dem sich im Juni die UFDR und FDPC anschließen (siehe

Stationen des Friedensprozesses)

18.-24.06.

Ein UN-EU Team besucht den Tschad und die ZAR; Ziel ist, vor dem Hintergrund des im März 2009 ablaufenden EUFOR Mandates 2008

und einer möglichen Ablösung durch die UN, die Erstellung einer Halbzeitevaluierung der Notsituation

07.2008 Nationaler Politischer Dialogprozess unter Einbeziehung von Rebellen, Oppositionspolitikern und der Zivilgesellschaft (siehe

Stationen des Friedensprozesses

); FOMUC überträgt sein Mandat der Mission de Consolidation

de la Paix

en Centrafrique

(MICOPAX), die unter der Autorität der Economic

Community

of Central African States

(ECCAS) steht, MICOPAX soll 371 Militärs, 150 Polizisten und 15 Zivilisten entsenden; die zivile Komponente soll zur Wiederaufnahme des politischen Dialogs beitragen

1/2.09.2008 Déby und Bozizé

erklären sich mit einer UN-Nachfolge-Operation von EUFOR, die eine militärische Komponente beinhaltet, einverstanden; Sie unterstützen eine Weiterführung des Mandates zur Eindämmung der sich ausweitenden Darfur-Krise

und zur Verbesserung der Sicherheitssituation im Norden der ZAR (siehe UN-

und EU-Operation)

zurzurüückck

||

weiterweiter

||

zurzurüück zur ck zur ÜÜbersichtbersicht

Page 21: Konfliktübersicht – Tschad/ZAR - zif-berlin.org · Auswärtiges Amt, CIA World Factbook, IDMC, ISS, OCHA. CIA World Factbook. CIA World Factbook. UN Photo/E.Debebe. zurück | weiter

Exkurs: KonfliktExkurs: Konfliktüübersicht bersicht ––

Zentralafrikanische Republik Zentralafrikanische Republik (5)(5)

Konfliktakteure

Forces

Armées

Centrafricaines

(FACA): staatliches Militär; umfasst circa 5.000 Soldaten, von denen rund 2.000 als einsatzbereit gelten; sind enger Bündnispartner der französischen Regierung; der FACA werden grobe Menschenrechtsverletzungen im Kampf gegen die Rebellen im Norden vorgeworfen; Soldaten gelten als schlecht ausgebildet und

ausgerüstet

Bataillon de Protection

et de Sécurité

des Institutions

(BPSI): offizielle Präsidentengarde; umfasst rund 1.000 Soldaten aus der FACA, Polizei und Gendarmerie sowie ehemaligen „Befreiern“

aus dem Tschad, die den Putsch von Bozizé

unterstützten; dominiert von ethnischen Gula; grobe Menschenrechtsverletzungen an der Zivilbevölkerung; gelten jedoch als besser ausgebildet und ausgerüstet als die FACA

Mouvement

pour la Libération

du Peuple

Centrafricain

(MLPC): gegründet

im

Januar

1979 unter

der

Führungdes damaligen

Ministerpräsidenten

Ange-Félix

Patassé; von 1993 bis

2003 Regierungspartei

Union des Forces

Démocratiques

pour le Rassemblement

(UFDR):

größtes Rebellenbündnis; gegründet im September 2003; setzt sich zusammen aus der Movement

of Central African Liberators

for

Justice

(MLJC) unter Abakar

Sabone, der Groupe

d’Action

Patriotique

pour la Libération

de la Centrafrique

(GAPLC) unter Michel Djotodia

und der Front Démocratique

Centrafricain

(FDC) unter Hassan Justin; seit der Verhaftung von Sabone

und Djatodia

2006 wird die UFDR von Damane

Zacharia

geführt, ehemals Angehöriger der Regierung Patassé; UFDR umfasst enttäuschte ehemalige Weggefährten von Bozizé, Offiziere des früheren Präsidenten Patassé

sowie desertierte Militäreinheiten und besteht aus circa 500 Kämpfern, dominiert von ethnischen Gula; operiert primär im Nordosten der ZAR nahe der Städte Gordil

und Tiringoulou; soll Unterstützung von Khartum und den tschadischen Rebellen der Front Uni pour le Changement

(FUC) erhalten; unterschreibt das Friedensabkommen von Sirte

und Biao

2007 sowie das von Libreville

2008; nimmt im Juli 2008 am Prozess des nationalen Dialogs teil (siehe

Stationen des Friedensprozesses)

Armée

Populaire

de Restauration de la Démocratie

(APRD): zweitgrößte Rebellengruppe; gegründet 2006 von Jean-Jacques Larma, seit 2008 unter der Führung von Jean-Jacques Démafouth, Verteidigungsminister unter Patassé; wird unterstützt vom ehemaligen Präsidenten Ange-

Félix

Patassé; besteht aus circa 1.000 Kämpfern, primär aus ehemaligen Militärs und Polizisten der Regierung Patassé

und der ehemaligen FACA; operiert hauptsächlich im Nordwesten der ZAR in der Region Paoua, wo sie effektive Kontrolle ausübt und Schutz vor Übergriffen der Zaraguinas

gewährt; unterschreibt das Friedensabkommen von Libreville

im April 2008 mit der Regierung; tritt im Juli 2008 dem nationalen Politischen Dialog bei (siehe

Stationen des Friedensprozesses)

zurzurüückck

||

weiterweiter

||

zurzurüück zur ck zur ÜÜbersichtbersicht

IRIN/J.Benamsse

Ein ausgebranntes Dorf in Nähe der Stadt Paoua

nach einem Überfall der Präsidentengarde

Page 22: Konfliktübersicht – Tschad/ZAR - zif-berlin.org · Auswärtiges Amt, CIA World Factbook, IDMC, ISS, OCHA. CIA World Factbook. CIA World Factbook. UN Photo/E.Debebe. zurück | weiter

Exkurs: KonfliktExkurs: Konfliktüübersicht bersicht ––

Zentralafrikanische Republik Zentralafrikanische Republik (6)(6)

zurzurüückck

||

weiterweiter

||

zurzurüück zur ck zur ÜÜbersichtbersicht

Zaraguinas: bewaffnete, professionelle, transnationale Banditengruppen; gegründet Anfang der 1990er Jahre; operieren im Grenzgebiet Kamerun-Tschad-ZAR

unter der Führung von Abdoulaye

Miskine; verfügen über moderne Waffen, Telekommunikation und Fahrzeuge und sind damit der FACA überlegen

Union des Forces Républicaines (UFR): kleine Rebellengruppe; gegründet 2005 unter der Führung von Florian Ndjadder-Bedaya, ehemaligem Offizier der FACA; operiert im Nordosten der ZAR inNähe der Stadt Birao; soll enge Beziehungen zum ehemaligen Präsidenten Patassé

pflegen; verliert seit 2006 zunehmend an Bedeutung

Front Démocratique

du Peuple

Centrafricain

(FDPC): kleine Rebellengruppe

unter Führung von Abdoulaye

Miskine; operiert primär im Nordwesten der ZAR; tritt im Januar 2007 nach erfolglosem Überfall auf die Stadt Paoua

der Regierung in Bangui

bei; unterschreibt mit der Regierung im Februar 2007 das Friedensabkommen von Sirte

sowie das von Libreville

im April 2008; ist an dem nationalen Dialog 2008 beteiligt (siehe Stationen des Friedensprozesses)

Mouvement pour la Libération du Congo

(MLC): eine im August 1998 durch Jean-Pierre Bemba gegründete Rebellengruppe in der Demokratischen Republik Kongo (DRK); kommt Präsident Patassé

im Mai 2001 während der Putschversuche Kolingbas

zur Hilfe; operiert in der ZAR entlang des Ugbani-Flusses

nahe der Hauptstadt Bangui; bekämpft Bozizé

und seine Anhänger von Oktober 2002 bis März 2003 bei ihrem Vorrücken auf Bangui, im Zuge dessen schwere Kriegsverbrechen begangen werden, die derzeit vom Internationalen Strafgerichtshof untersucht werden; seit Bozizés

Machtergreifung kommt es zu mehreren Zusammenstößen zwischen Regierungstruppen und der MLC, worauf Bozizé

mit einer verstärkten Militärpräsenz im Grenzgebiet ZAR-DRK und am Ugbani-Fluss

reagiert

Lord‘s

Resistance

Army (LRA): ugandische Rebellengruppe;

gegründet 1987 unter Führung von Joseph Kony; kämpft im Norden Ugandas gegen die Regierung Yoweri

Musevenis und für die Errichtung einesGottesstaates auf Basis der 10 Gebote; im Februar 2007 zieht die LRA mit rund 400 Kämpfern erstmals im Südosten der ZAR in Nähe der Stadt Tambura

ein; nutzt die ZAR als Rückzugsgebiet im Kampf gegen die ugandische Regierung; soll die APRD unterstützen sowie für Überfälle und schwere

Menschenrechts-

verletzungen

im März 2008 in Nähe der Städte Djemah

und Obo

verantwortlich sein

Bewaffnete Rebellengruppe im Norden der ZAR

IRIN/P.Sampson

IRIN/N.Reader

Bewaffnete Zaraguinas

Page 23: Konfliktübersicht – Tschad/ZAR - zif-berlin.org · Auswärtiges Amt, CIA World Factbook, IDMC, ISS, OCHA. CIA World Factbook. CIA World Factbook. UN Photo/E.Debebe. zurück | weiter

Exkurs: KonfliktExkurs: Konfliktüübersicht bersicht ––

Zentralafrikanische Republik Zentralafrikanische Republik (7)(7)

zurzurüückck

||

weiterweiter

||

zurzurüück zur ck zur ÜÜbersichtbersicht

Stationen des Friedensprozesses

25. Januar 1997: Abkommen von Bangui

(Zentralafrikanische Republik)

Text unter Vermittlung von Burkina Faso, Mali, Gabun and Tschad angesichts der anhaltenden Streiks und gewaltsamen Proteste gegen die

Regierung Patassés; Abkommen beinhaltet u.a. Amnestie, Entwaffnung und Demobilisierung der Ex-Kämpfer, Wiederherstellung der Rechts-staatlichkeit und der nationalen Einheit, Durchführung von Parlamentschaftswahlen; Abkommen wird durch 450 afrikanische Soldaten der MISAB übewacht, welche im April 1998 durch die UN-Peacekeepingmission (MINURCA) ersetzt wird

2. Februar 2007:

Abkommen von Sirte

(Libyen) zwischen der zentralafrikanischen Regierung und der l’Union des Forces Démocratiques pour le Rassemblement (UFDR) sowie Abdoulaye

Miskine, Anführer der Front Démocratique du Peuple Centrafricain (FDPC); unter Vermittlung des lybischen Präsidenten Muammar al-Gaddafi; beinhaltet sofortigen Waffenstillstand, Amnestie und Entwaffnung der Ex-Kämpfer, Integration der Soldaten in die FACA und deren Beteiligung an der Regierung; als der vom Internationalen Strafgerichtshof Angeklagte Miskine von Bozizé im März zu seinem Berater ernannt wird, distanziert sich die UFDR von dem Abkommen und greift die Regionalstadt Birao an

12. April 2007: Abkommen von Birao

(Zentralafrikanische Republik)zwischen der UFDR unter Militärchef Zacharia und der zentralafrikanischen Regierung; beinhaltet Waffenstillstand, Durchführung

gemeinsamer Patrouillen im Lager für sudanesische Flüchtlinge in der Stadt Sam Quandja, Eingliederung der UFDR-Kämpfer in die FACA, Umwandlung der UFDR in eine politische Partei; Zacharia wird Berater des Präsidenten; die von Bozizé in Benin verhafteten Anführer der UFDR, Sabone und Djotodia, lehnen das Abkommen ab; daraufhin kommt es am 24. April zu heftigen Kämpfen zwischen der UFDR und FACA

9. April 2008:

Friedensabkommen von Libreville

(Gabun) unter Vermittlung des gabunischen Präsidenten Omar Bongo zwischen der zentralafrikanischen Regierung und der APRD, Armée Populaire de

Restauration de la Démocratie,, dem sich am 22. Juni die UFDR und FDPC anschließen; beinhaltet Amnestie für Ex-Kämpfer und deren Demobilisierung und Reintegration in die nationale Armee oder ins zivile Leben sowie Partizipation an der Regierung; im September 2008 verabschiedet die Regierung Bozizés ein Amnestiegesetz, das von der Opposition boykottiert wird

8. Juni 2008:

Nationaler Politischer Dialogprozess (Zentralafrikanische Republik)Errichtung eines aus 15 Mitgliedern bestehenden Komitees zur Durchführung eines inklusiven politischen Dialogs mit Rebellen,

Oppositionspolitikern und der Zivilgesellschaft; Austritt der APRD, gefolgt von der UFDR und FDPC Anfang August 2008 aufgrund der Nichteinhaltung der Vereinbarungen des Friedensabkommens von Libreville seitens der Regierung

21. Juni 2008 Friedensabkommen mit APRD und UFDR (Zentralafrikanische Republik)Unterzeichnung eines umfassenden Friedensabkommens von der Regierung von ZAR, APRD und UFDR u.a.; Rückzug verschiedener Gruppen vom Vertrag, da Amnestiegesetze nicht rechtzeitig verabschiedet wurden

Page 24: Konfliktübersicht – Tschad/ZAR - zif-berlin.org · Auswärtiges Amt, CIA World Factbook, IDMC, ISS, OCHA. CIA World Factbook. CIA World Factbook. UN Photo/E.Debebe. zurück | weiter

UN/EUUN/EU--PrPrääsenz in Tschad/Zentralafrikanischer Republik (1)senz in Tschad/Zentralafrikanischer Republik (1)

Mission des Nations

Unies

en République

Centrafricaine

et au Tchad

(MINURCAT)

Vorgeschichte:

23.02.07: Der UN-Generalsekretär plädiert in seinem Bericht S/2007/97 vom Februar für den Einsatz einer multidimensionalen Präsenz der UN im Tschad und der ZAR, um eine Ausweitung des Darfur-Konfliktes in Tschad/ZAR sowie grenzüberschreitende Angriffe von Rebellen im Grenzgebiet einzudämmen, die Zivilbevölkerung zu schützen und Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit im Tschad zu stärken; bei Verhandlungen im März 2007 lehnt die Regierung Débys diese Präsenz mit einer geplanten militärischen Truppenstärke der UN von circa 6.000 bis zu 10.000 ab

10.08.2007: Der UN-Generalsekretär stellt in seinem Bericht S/2007/488 vom August drei explizite Einschränkungen des Konzeptes vom Februar vor bezüglich:

Militärischer Komponente: „(…) the tasks and functions of the militarycomponent, which are required for the effective functioning of theinternational presence, would be performed by a European Union militaryforce that has been accepted by President Déby“Einsatzgebiet: „(…), there would be no direct involvement of themultidimensional international presence in the border area“Tschadischer Polizei: „Chadian police and gendarmes selected to maintainlaw and order in the refugee camps and internally displaced person siteswould continue to serve under national authority“

zurzurüückck

||

weiterweiter

||

zurzurüück zur ck zur ÜÜbersichtbersicht

Grundlegende Dokumente: Autorisierung von MINURCAT durch UNSR

Res 1778

(25.09.07); Verlängerung des Mandats UNSR Res 1834

(25.09.08)

Berichte des UN-Generalsekretärs S/2007/97

(23.02.07), S/2007/488

(10.08.07),

Links und Quellen: Homepage von MINURCAT

Page 25: Konfliktübersicht – Tschad/ZAR - zif-berlin.org · Auswärtiges Amt, CIA World Factbook, IDMC, ISS, OCHA. CIA World Factbook. CIA World Factbook. UN Photo/E.Debebe. zurück | weiter

zurzurüückck

||

weiterweiter

||

zurzurüück zur ck zur ÜÜbersichtbersicht

UN/EUUN/EU--PrPrääsenz in Tschad/Zentralafrikanischer Republik (2)senz in Tschad/Zentralafrikanischer Republik (2)

Mission des Nations

Unies

en République

Centrafricaine

et auTchad

(MINURCAT)

Geschichte:

25.09.07:

Der UN-Sicherheitsrat autorisiert durch Res 1778

die Errichtung einer regional eingeschränkten internationalen Präsenz im Ost-Tschad und im Nordosten der ZAR, bestehend aus einer zivil-polizeilichen Komponente der UN (MINURCAT), einer Polizei-Komponente der tschadischen Behörden mit Unterstützung der UN und einer militärischen der EU (EUFOR TCHAD/RCA)Die autorisierte Personalstärke von MINURCAT beträgt 300 internationale Polizisten, 50 Verbindungsoffiziere und eine angemessene Zahl von ZivilistenVerlängerung der Präsenz von MINURCAT um ein Jahr gem. UNSR Res 1834(24.09.2008)

Das Mandat

von MINURCAT basiert auf Kap. VI UN-Charta und umfasst gemäßUNSR 1778 (25.09.08) insbesondere:

Unterstützung und Beratung beim Aufbau der Police tchadienne pour la protection humanitaire (PTPH), die der Aufrechterhaltung von öffentlicher Ordnung in Flüchtlingslagern dienen sollLogistische Hilfe bei der Verlegung von Flüchtlingslagern in direkter GrenznäheÜberwachung, Schutz und Förderung der Menschenrechte, insbesondere Prävention von sexueller GewaltUnterstützung zu Beendigung der Rekrutierung und des Einsatzes von Kindern durch bewaffnete GruppenFörderung der Rechtsstaatlichkeit durch Unterstützung einer unabhängigen Richterschaft und Stärkung des Rechtssystem

Beteiligte Nationen:Ägypten, Bangladesch, Benin, Bolivien, Brasilien, Burkina Faso, Burundi, Côte

d‘Ivoire, Deutschland, Dänemark, Ecuador, Frankreich, Gabun, Gambia, Ghana, Guinea, Jemen, Jordanien, Kamerun, Kirgisistan, Madagaskar, Mali, Nepal, Niger, Nigeria, Pakistan, Polen, Portugal, Ruanda, Sambia, Schweden, Senegal, Spanien, Togo, Tunesien, Uganda

Personalstärke (Stand 02/2009):

Grundlegende Dokumente: Autorisierung von MINURCAT durch UNSR

Res 1778

(25.09.07); Verlängerung des Mandats UNSR Res 1834

(25.09.08)

Berichte des UN-Generalsekretärs S/2007/97

(23.02.07), S/2007/488

(10.08.07), S/2008/444

(08.07.08), S/2008/601

/Add. 1

(12.09.08) S/2008/760

(04.12.08)

Erklärung des Präsidenten des UN-

Sicherheitsrates S/PRST/2008/3

(04.02.08)

Links und Quellen: Homepage von MINURCAT

MINURCAT Tchad/RCA

Militär Polizei Zivil

50 239 423

0 0 2

9/2007

Page 26: Konfliktübersicht – Tschad/ZAR - zif-berlin.org · Auswärtiges Amt, CIA World Factbook, IDMC, ISS, OCHA. CIA World Factbook. CIA World Factbook. UN Photo/E.Debebe. zurück | weiter

UN/EUUN/EU--PrPrääsenz in Tschad/Zentralafrikanischer Republik (1)senz in Tschad/Zentralafrikanischer Republik (1)

European Union Force European Union Force TchadTchad//RRéépubliquepublique

CentrafricaineCentrafricaine(EUFOR (EUFOR TchadTchad/RCA)/RCA)

Geschichte15.10.07: Beschluss des EU-Militäreinsatzes im Ost-Tschad und im Nordosten der Zentralafrikanischen Republik (EUFOR Tchad/RCA) durch eine Gemeinsame Aktion des Rats der EU im Rahmen der Europäischen Sicherheits-und Verteidigungspolitik (ESVP) und auf Basis von UNSR Resolution 1778 als einjährige „Bridging Mission“ in Ergänzung der parallel dislozierten Mission des Nations Unies en République Centrafricaine et au Tchad (MINURCAT)

29.11.07: Warnung tschadischer Rebellen, EUFOR-Soldaten wie Besatzungs-truppen zu bekämpfen, falls sich diese angesichts französischer Unterstützungfür Déby

auf die Seite der tschadischen Regierung stellen sollten; „impartiality“von EUFOR ist vor allem aufgrund der Dominanz Frankreichs umstritten

12.07-01.08: Angriffe tschadischer Rebellengruppen auf N’Djamena verzögerndie Entsendung von EUFOR

15.03.08: Erklärung der vorläufigen Einsatzfähigkeit von EUFOR; Beginn deszwölfmonatigen Einsatzes mit einer autorisierten Truppenstärke von bis zu 3.700, davon sind 200 in der ZAR im Einsatz

Das

Mandat

von EUFOR Tschad/RCA basiert auf Kap. VII der UN-Charta (sog.robustes Mandat) und umfasst gemäß

UNSR Res 1778

vom 25. September 2007 insbesondere:

Schutz gefährdeter Zivilpersonen im eingegrenzten Einsatzgebiet, vor allem von Flüchtlingen und BinnenvertriebenenErhöhung der Sicherheit im Einsatzgebiet und Erleichterung der humanitären Hilfe und der Bewegungsfreiheit von humanitären HelfernSchutz von UN-Einrichtungen und Personal Kein Mandat in den Flüchtlingslagern

zurzurüückck

| | weiterweiter

| | zurzurüück zur ck zur ÜÜbersichtbersicht

Grundlegende Dokumente:UNSR Res 1778 (25.09.07)Gemeinsame Aktion des EU-Rates zurEntsendung von EUFOR Tschad/RCA (15.10.07) Status-of-Forces Agreement mit dem Tschad (26.03.2008)Status-of-Forces Agreement mit der ZAR(24.05.2008)

Links und Quellen:EUFOR Tchad/RCAEuropäische Sicherheits- und Verteidigungs-politik

Personalstärke (Stand 02/2009):

EUFOR Tchad/RCA

Militär Polizei Zivil

3314 0 0

4* 0 0

3/2008

* In den Operational Headquarters

Mont

Valérien, Frankreich

Beteiligte Nationen:EU-Mitgliedsstaaten: Belgien, Bulgarien, Deutsch-land, Finnland, Frankreich, Griechenland, Groß-britannien, Irland, Italien, Lettland, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Spanien, Schweden, Tschechische Republik, Ungarn, Zypern Andere Staaten: Albanien, Kroatien, Russland, Ukraine

Page 27: Konfliktübersicht – Tschad/ZAR - zif-berlin.org · Auswärtiges Amt, CIA World Factbook, IDMC, ISS, OCHA. CIA World Factbook. CIA World Factbook. UN Photo/E.Debebe. zurück | weiter

AblAblöösung von EUFOR Tschad/ZAR durch UN (1)sung von EUFOR Tschad/ZAR durch UN (1)

zurückzurück

||

weiterweiter

||

zurück zur Übersichtzurück zur Übersicht

Mission des Nations

Unies

en République

Centrafricaine

et au Tchad(MINURCAT)

Ausblick:Ablösung von EUFOR Chad/RCA am 15.März 2009 gem. UNSR Res 1861 (14.01.2009)und auf Basis der Empfehlung das UN-Sekretariates im SG-Bericht S/2008/601 (12.09.2008); Einverständniserklärung der Präsidenten Chads und ZARs Anfang September

Änderungen:Stärkung MINURCATs um eine Militärkomponente von max. 5.200 Soldaten anstelle von EUFORRobustes Mandat auf Basis von Kap. VII UN-ChartaEinsatzgebiet soll im Ost-Tschad um die Regionen Ost-Ennedi, Wadi Fira, Quaddai und Salamat erweitert werden

Erweiterung des Mandats:Punkte, die explizit auf Kap. VII UN-Charta Bezug nehmen („unter Nutzung aller notwendigen Mittel“)

Schutz gefährdeter Zivilisten, insbesondere von Flüchtlingen und BinnenvertriebenenHerstellung eines Umfelds, das die sichere Lieferung von humanitären Hilfsgütern und Bewegungsfreiheit von humanitärem Personal gewährleistetSchutz von UN Personal und AusrüstungVerbesserung der Sicherheit in Birao (ZAR) durch Stationierung einer dauerhaften Präsenz und durch Zusammenarbeit mit Regierung und dem United Nations Office in the Central African Republic (BONUCA):

Rettung von Zivilisten und Mitarbeitern humanitärer Organisationen aus GefahrensituationenSchutz von UN Personal und Ausrüstung

Grundlegende Dokumente: Autorisierung von MINURCAT durch UNSR

Res 1778

(25.09.07); Verlängerung des Mandats UNSR Res 1834

(25.09.08)

Berichte des UN-Generalsekretärs S/2007/97

(23.02.07), S/2007/488

(10.08.07), S/2008/444

(08.07.08), S/2008/601

/Add. 1

(12.09.08) S/2008/760

(04.12.08)

Erklärung des Präsidenten des UN-

Sicherheitsrates S/PRST/2008/3

(04.02.08)

Links und Quellen: Homepage von MINURCAT

MINURCAT Tchad/RCA

Militär Polizei Zivil

50 239 423

0 0 2

9/2007

Personalstärke (Stand 02/2009):

Beteiligte Nationen:Ägypten, Bangladesch, Benin, Bolivien, Brasilien, Burkina Faso, Burundi, Côte

d‘Ivoire, Deutschland, Dänemark, Ecuador, Frankreich, Gabun, Gambia, Ghana, Guinea, Jemen, Jordanien, Kamerun, Kirgisistan, Madagaskar, Mali, Nepal, Niger, Nigeria, Pakistan, Polen, Portugal, Ruanda, Sambia, Schweden, Senegal, Spanien, Togo, Tunesien, Uganda

Page 28: Konfliktübersicht – Tschad/ZAR - zif-berlin.org · Auswärtiges Amt, CIA World Factbook, IDMC, ISS, OCHA. CIA World Factbook. CIA World Factbook. UN Photo/E.Debebe. zurück | weiter

Operation FOMUC/MICOPAXOperation FOMUC/MICOPAX

Militär Polizei Z ivil

395 170 0

Mission de Consolidation

de la Paix

en Centrafrique(MICOPAX)

Dezember 2002-2008: Auf Initiative des zentralafrikanischen Präsidenten, François Bozizé, entsendet die Communauté Économique et Monétaired‘Afrique Centrale (CEMAC) die Force Multinationale en Centrafrique (FOMUC); das Mandat beinhaltet:

Verbesserung der Sicherheitssituation in der ZAR und Wiederaufbau der nationalen Armeestreitkräfte, Forces Armées Centrafricaines (FACA)Begleitung im Übergangsprozess für die nationale Versöhnung, eine schnelle Rückkehr zu einer verfassungsrechtlichen Ordnung und die Wiederherstellung von dauerhaftem Frieden

12.07.2008: Die Mission de Consolidation de la Paix en Centrafrique (MICOPAX) der Communauté

économique

des Etats d’Afrique

centrale

(CEEAC) übernimmt die Aufgabe von FOMUC, die im Dezember 2008 beendet wird

Januar 2009 bis voraussichtlich 2013: Mandat von MICOPAX umfasst:Sicherung von Frieden und StabilitätFörderung der Entwicklung des politischen Prozesses und dem Respekt der MenschenrechteUnterstütung bei der Ausarbeitung eines AmnestiegesetzesOrganisation einer nationalen Konferenz im Vorfeld der allgemeinen Wahlen und der Präsidentschaftswahl

Finanzielle Unterstützung von MICOPAX u.a. durch die Europäische Union mit 10 Millionen EURO jährlich zur Besoldung des Militärs und der Verwaltung

Personalstärke (Stand 02/2009):

Beteiligte Nationen (Stand 12/2008):Angola, Demokratische Republik Kongo, Kamerun Gabon, Tschad

Grundlegende Dokumente Grundlegende Dokumente Ablösung der FOMUC durch MICOPAX Communiqué

des zentralafrikanischen Rats für Frieden und Sicherheit (12.07.2008)

Links und Quellen:Links und Quellen:

Chronologie und Mandat von FOMUC Chronologie von MICOPAX

zurzurüückck

||

weiterweiter

||

zurzurüück zur ck zur ÜÜbersichtbersicht

MICOPAX 9/2008

Militär Polizei Zivil

500 140 0

Page 29: Konfliktübersicht – Tschad/ZAR - zif-berlin.org · Auswärtiges Amt, CIA World Factbook, IDMC, ISS, OCHA. CIA World Factbook. CIA World Factbook. UN Photo/E.Debebe. zurück | weiter

Hier Karte einfügen

zurzurüückck

| | weiterweiter

| | zurzurüück zur ck zur ÜÜbersichtbersicht

Page 30: Konfliktübersicht – Tschad/ZAR - zif-berlin.org · Auswärtiges Amt, CIA World Factbook, IDMC, ISS, OCHA. CIA World Factbook. CIA World Factbook. UN Photo/E.Debebe. zurück | weiter

Hier Karte einfügen

zurückzurück

||

weiterweiter

||

zurück zur Übersichtzurück zur Übersicht

Page 31: Konfliktübersicht – Tschad/ZAR - zif-berlin.org · Auswärtiges Amt, CIA World Factbook, IDMC, ISS, OCHA. CIA World Factbook. CIA World Factbook. UN Photo/E.Debebe. zurück | weiter

Links, Quellen & Lesetipps Links, Quellen & Lesetipps ––

Tschad/Zentralafrikanische RepublikTschad/Zentralafrikanische Republik

Allgemein: ZIF: Aktuelle Informationen zu Friedenseinsätzenwöchentlich aktualisierter Pressespiegel zum Tschad/ZAR

Tschad und Zentralafrikanische Republik:Amnesty International: Chad/Sudan: Sowing the Seeds of Darfur: Ethnic Targetingin Chad by Janjawid Militias from Sudan, London, 2006Arteaga, Félix: The Chad Conflict, United Nations (MINURCAT) and the European Union (EUFOR), Global Policy Forum, 2008Berg, Patrick: Konfliktdynamik im Länderdreieck Sudan, Tschad und Zentralafrikanische Republik, Friedrich-Ebert-Stiftung, Berlin, 2008Campell, Kelly: Central African Republic, Chad, and Sudan: Triangle of Instability?,USIPeace Briefing, No. 12, 2006Erhart, Hans-Georg: EU-Krisenmanagement in Afrika: die Operation EUFOR Tchad/RCA, in: Integration, Jg. 2, 2008, pp. 145-158Frenken, Raymon: EU Chad/CAR Force Aims to Enhance Stability and Protection, in: ESDP, Issue 6, 2008, pp. 7-16Gerdesmeier, Volker: Gewaltsame Konflikte im Tschad. Ursachen, Akteure und Handlungsoptionen, 2. aktualisierte Fassung, Misereor, Bonn, 2008Gya, Giji: Chad: Civilian-Military and Humanitarian Intervention, in: European Security Review, No. 35, 2007Handy, Paul-Simon: Chad: Democratisation Challenges and Limits of International Intervention, in: ARI, Vol. 59, 2008Human Rights Watch: Darfur Bleeds: Recent Cross-Border Violence in Chad, 2006Human Rights Watch: Ensuring Civilian Protection in Chad: The Proposed UN Mission, 2007Human Rights Watch: They Came Here to Kill Us. Militia Attacks and EthnicTargeting of Civilians in Eastern Chad, 2006International Crisis Group: Central African Republic: Anatomy of a Phantom State, No. 163, 2007

zurzurüückck

| | zurzurüück zur ck zur ÜÜbersichtbersicht© ZIF, es gilt der

Haftungsausschluss

der

ZIF-Webseite

Bildquellen: S. 1: CIA World Factbook; UNHCR/H.Caux, 2007; Photographic

Service of the Council of the EU ©

European Communities, 2008; UN Photo/Eskinder

Debebe, 2004 S. 2: CIA World Factbook; UN Photo/Eskinder

Debebe

2007; CIA World Factbook

S. 6: UNHCR/H.Caux, 2004S. 9: UNHCR/H.Caux, 2006S. 10: UNHCR/H.Caux, 2006 S. 11: IRIN/Nickolas

Reader, 2006S. 15: CIA World Factbook; UN Photo/Eskinder

Debebe, 2008; CIA World Factbook

S. 19: IRIN/Joseph Benamsse, 2007S. 20: IRIN/Nickolas

Reader, 2006; IRIN/Peter Sampson, Centre for

Humanitarian

Dialogue, o.A.S. 22: Logo -

Council

of the

EU, 2008S. 25: Logo -

Communauté

économique

des Etats d´Afrique

centraleS. 28: Based

on Map

No.4007, Revision 8 of UN Department of Peacekeeping Operations, January

2004S. 29: Based

on Map

No.4048, Revision 2 of UN Department of Peacekeeping Operations, January

2004

Ismail, Omer/Prendergast, John: Enough: A Race Against Time in Eastern Chad, Enough, Strategy Briefing, No. 7, 2007May, Rox/Massey, Simon: Chad: Politics and Security, WritenetReport, WRITENET Independent, 2007Small Arms Survey: Echo Effects. Chadian Instability and theDarfur Conflict, Sudan Issue Brief, No. 9, 2008Tubiana, Jérôme: The Chad-Sudan Proxy War and the‘Darfurization’ of Chad, The Small Arms Survey, Geneva, 2008Tull, Denis M.: Tschad-Krise und die Operation EUFOR Tschad/ZAR, SWP-Aktuell, Nr. 15, Berlin, 2008