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Freie und Hansestadt Hamburg Senatsamt für die Gleichstellung :women@work Frauen in IT- und Multimediaberufen Eine Initiative der digitelle 1

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Freie und Hansestadt HamburgSenatsamt für die Gleichstellung

:women@workFrauen in IT- und Multimediaberufen

Eine Initiative der digitelle

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Dokumentation des Kongresses und der

Firmenkontaktbörse am 13. Juli 2001

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KONGRESS

Eröffnung Seite

Hauptgebäude der Universität Hamburg, Hörsaal A

9.30 – 11.00IT- und Multimediaberufe: Frauen sind dabei!

9.30 - 9.45Begrüßung und Einleitung:Krista Sager, Zweite Bürgermeisterin und Senatorin für die Gleichstellung 6

9.45 - 11.00Diskussionsrunde:

Tina Kulow, 10ehemals Netzpiloten, Hamburg

Dr. habil. Barbara Paech, 12Fraunhofer-Institut für Experimentelles SoftwareEngineering IESE, Kaiserslautern

Maud Pagel, 13Deutsche Telekom, Bonn

Ursula Triller, 15worldwidejobs.de, Hamburg

Moderation: Senatorin Krista Sager

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FIRMENKONTAKTBÖRSE

Im Foyer des Westflügels

Multimedia- und IT-Unternehmen präsentieren ihr Profil, ihr Know-how und ihr Angebot als potentielle Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber

11.00 - 11.30Eröffnung der Firmenkontaktbörse

Rundgang mit Senatorin Krista Sager

11.00 - 20.00 Firmenkontaktbörse

Arbeitsamt Hamburg AKRA GmbH Deutsche Telekom Finanzbehörde Hamburg Hamburg newmedia@work H.E.I. Hamburger Initiative für Existenzgründungen und Innovationen hep Hamburger Existenzgründungsprogramm indisoft Gesellschaft für Weiterbildung und Systementwicklung jobpilot AG Kompetenzzentrum Frauen in Informationsgesellschaft und Technologie Johann Daniel Lawaetz-Stiftung Medienhandbuch Publikationsgesellschaft mbH Netlife Internet Software und Consulting GmbH NORDMETALL Senatsamt für die Gleichstellung Service Digitale Arbeit Systematics AG whois, whois verlags-& vertriebsgesellschaft worldwidejobs.de

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FOREN Seite

Saal I (Flügelbau, Raum 221)

12.00 - 13.30Starten und Durchstarten in der InformationsgesellschaftFinanzielle Wege in die Selbständigkeit

Dr. Heike Kehlbeck, T-Venture, Berlin 17 Martina Krämer, Hamburger Initiative für Existenzgründungen und 20

Innovationen H.E.I., Hamburg Birgit Kownatzki, Vereins- und Westbank-Team Concept, Hamburg 22 Petra M. Skiba, myMusicScore.com, Hamburg

Moderation: Corinna Nienstedt, Handelskammer Hamburg

14.00 - 15.30Ohne Netzwerke geht es nicht!Business-Networking im Web

Sybille Heyms, webgrrls, Hamburg 24 Brigitte Lüdecke, Mediacoaching, Berlin 26 Birgit Poppke, womanticker, Frankfurt/Main 27 Birgit Unger, u-netz, Essen 29

Moderation: Kirstin Schmidt, Hamburg newmedia@work, Hamburg

16.00 - 17.30Berufswege - heute, morgen, übermorgenTätigkeitsfelder und Anforderungen in IT- und Multimediaberufen

Prof. Dr. Leonie Dreschler-Fischer, Uni Hamburg, Fachbereich Informatik Birte Glimm, Elephant Seven GmbH, Hamburg 31 Dr. Bettina Knauer, Multi-M Fischer Multimedia GmbH, Hamburg 32 Dr. Ulrike Schumann-Giesler, bios beratungsgesellschaft für informatik 33

und organisationssysteme mbH, Hamburg

Moderation: Susanne Möcks-Carone, ehemals MediaCity.Academy gGmbH, Hamburg

18.00 - 19.30New Economy zwischen Aufbruch und UmbruchUnternehmenskultur im Wandel: Chance für die berufliche Entwicklung von Frauen?

Cornelia Brandt, ver.di, Hamburg 35 Dr. Ingrid Möller, cept consult gmbh, Köln Susanne Möcks-Carone, ehemals MediaCity.Academy gGmbH, Hamburg 37

Moderation: Marie-Luise Tolle, Senatsamt für die Gleichstellung, Hamburg

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FOREN Seite

Saal II (Hauptgebäude, Hörsaal J)

12.30 - 14.00Neue Medien - neue BerufsfelderTätigkeitsfelder und Anforderungen in IT- und Multimediaberufen

Sabine Hengesbach, in medias Publish Relations GmbH, Hamburg 40 Sabine Köhler, PYLON LV-Beratung, Hamburg 41 Martina Kulick, Ernst & Young, Deutsche Allgemeine Treuhand AG, Hamburg 43 Gabriele Sievers, IBM e-business Innovation Center, Hamburg

Moderation: Dr. Ingrid Möller, cept consult gmbh, Köln

14.30 - 16.00Online zum neuen ArbeitsplatzNeue Wege bei der Personal- und Stellensuche

Eva Gärtner, jobpilot AG, Bad Homburg 50 Nicole Raukamp, Haarmann Hemmelrath Management Consultants GmbH, 51 Hamburg Kristina Sender, Deutsche Telekom, Hamburg 53 Ursula Triller, worldwidejobs.de, Hamburg 55

Moderation: Gisela Chudziak, Senatsamt für die Gleichstellung, Hamburg

16.30 - 18.00Arbeitskultur in den Neuen Medien - Chance für Mütter und Väter?Erfahrungen aus der New Economy

Ilka Bickmann, DealTime.com (Germany) GmbH, Heidelberg 57 Marianne Pfister, Comet Computer GmbH, München 61 Sylvia Stange, Deutsche Telekom, Hamburg 63

Moderation: Cornelia Zolghadri, LichtTechnikDesign, Hamburg

18.30 - 20.00Berufsperspektive SelbständigkeitUnternehmerinnen berichten über ihre Gründungs- und Aufbauphase

Elke Bouillon, Phaidros Software AG, Ilmenau 64 Irene Heinen, Nettraffic Internet Perfomance GmbH, Hamburg 65 Katja Maria Wilke, Yellobit Digitale Dienste, Hamburg 67

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Moderation: Christiane Ram, Wirtschaftsbehörde, Hamburg

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WERKSTATTGESPRÄCHE SEITE

Raum III (Flügelbau, Raum 121)

Werkstattgespräche ergänzen die Foren. Sie bieten Raum, in kleinerem Rahmen Informatio-nen und Erfahrungen auszutauschen, Praktikerinnen und Fachfrauen Fragen zu stellen, Tipps weiterzugeben oder Fragestellungen, die in den Foren offen geblieben sind, weiter zu verfolgen.

14.00 - 15.30Werkstattgespräch mit Fachfrauen aus IT- und Multimediaunternehmen

Bianca Bauer, Systematics, Hamburg Gaby Kortum, AOL Deutschland, Hamburg Karola Nühse, Ponton Software Technology, Hamburg Dr. Wiebke Oeltjen, POET Software, Hamburg

Moderation: Annedore Bröker, Arbeitsamt Hamburg, Hochschulteam Hamburg

16.00 - 17.30Werkstattgespräch mit Online-Journalistinnen

Dörte Dahm, AOL Bertelsmann, Hamburg Angelika Eckert, txt:ae, Hamburg Bettina von Lösch, AOL Bertelsmann, Hamburg Wiebke Peters, G+J Women New Media GmbH, Hamburg Dorothee Wiegand, C't-Magazin für Computertechnik, Hannover

Moderation: Birgit Poppke, womanticker, Frankfurt/Main

18.00 - 19.30Werkstattgespräch mit Netzwerkerinnen

Susanne Broos, womanticker, Frankfurt/Main Sybille Heyms, webgrrls, Hamburg Karen Hildebrandt, FrauenNetzwerkForum, Hamburg Brigitte Lüdecke, Mediacoaching, Berlin Corinna Nienstedt, E trifft U, Hamburg Birgit Unger, u-netz, Essen

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Moderation: Angelika Caspari, Unternehmerinnenverband Schöne Aussichten, Hamburg

Presseauszüge 68

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Begrüßung und Einleitung

Krista Sager, Zweite Bürgermeisterin und Senatorin für die Gleichstellung

Meine sehr verehrten Damen,sehr verehrte Herren,

ich begrüße Sie ganz herzlich zu dem Kongress :women@work.

Ich wäre heute beinahe als Online-Piratin aufgetreten, mit schwarzer Augenklappe. Doch das hat mein Augenarzt heute morgen noch abwenden können. Wenn Sie dennoch den Ein-druck haben, ich pliere Sie ein wenig komisch an, so liegt das daran, dass ich immer noch gewisse Irritationen in meinen Augen habe, also nehmen Sie es nicht persönlich.

Im letzten Jahr haben wir hier in Hamburg die digitelle durchgeführt. Die digitelle, das war bundesweit die erste Messe mit Kongress rund um das Thema „Frauen machen neue Medien – Frauen in der Informationsgesellschaft“. Diese digitelle wollen wir alle zwei Jahre durchführen. Doch auch in der Zwischenzeit wollen wir unter dem Label digitelle am Thema dranbleiben. Die zahlreichen Anmeldungen zu unserem Kongress :women@work haben uns darin bestätigt, dass das Thema „Frau und ihre Chancen in der Informationsgesellschaft und in den neuen Berufen“ bei Frauen auf großes Interesse stößt.

Und wir haben auch heute eine Menge zu bieten. Während dieser Fachtagung können Sie eine Reihe von Foren besuchen, die sich mit den Chancen in den neuen Berufsfeldern beschäftigen, mit den Berufsbildern, mit den Möglichkeiten, sich in dieser Branche selbstän-dig zu machen, mit dem Networking in dieser Branche und mit den Jobvermittlungsbörsen, die online arbeiten. Gleichzeitig bieten wir Ihnen drei Werkstattgespräche an. Hier haben Sie die spannende Möglichkeit, Frauen vom Fach kennen zu lernen, die über ihre Erfahrungen berichten. Hinzu kommt die Firmenkontaktbörse, wo Sie direkten Kontakt mit Firmen knüp-fen können, die auf der Suche nach Fachkräften sind.

:women@work ist nur ein Baustein in einer ganzen Reihe von Aktivitäten zu dem Thema „Chancen von Frauen in den neuen IT-Berufen“, die wir in den letzten Jahren gestartet haben und die auch in Zukunft fortgesetzt werden sollen. Zentrales Ziel ist für uns, dass sich die Frauen, die in dieser Branche tätig sind oder sich für diese Branche interessieren, unter-einander kennen lernen, dass sich dort ein Netzwerk entwickelt, das dem Young-Boys-Net-work etwas entgegen setzt. Wir haben nämlich festgestellt, dass es eben nicht nur das Old-Boys-Network in der Old-Economy gibt, nein, es existiert auch ein sehr gut funktionierendes Young-Boys-Network in der New-Economy. Warum sollte es hier also nicht auch ein starkes Frauen-Netzwerk geben. Denn davon profitieren viele Frauen. Schon im Frühjahr, als wir zusammen mit der Bundesregierung und der schwedischen Regierung in Hamburg die Kon-ferenz „Women on the Web“ ausgerichtet haben, habe ich Frauen getroffen, die sich ein Jahr zuvor auf der digitelle kennen gelernt hatten und die inzwischen zusammen arbeiten.

Frauen haben zu den neuen Techniken einen anderen Zugang als Männer. Frauen haben einen sehr viel pragmatischeren Zugang zu den Technologien, sie stellen viel eher die Frage: „Was bringt mir das Ganze? Welche Aufgaben kann ich mit den neuen Techniken besser erfüllen?“ Frauen sind seltener von der reinen Technik fasziniert, Frauen verstehen sich nicht als Technik-Freaks. Deutlich wird das auch, wenn man einen Blick auf den Frau-enanteil wirft:

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Der Frauenanteil im Informatikstudium beträgt rund 17 Prozent, in den Ausbildungsberufen der Multimedia-Branche sind Frauen mit nur 14 Prozent vertreten. Die Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2005 den Frauenanteil in den IT-Ausbildungen auf 40 Prozent zu steigern, und wir unterstützen die Regierung bei diesem Anliegen.

Eines ist allerdings schon heute ganz deutlich: Wenn man dieses Ziel ernsthaft ins Auge fas-sen will, dann muss man schon in den Schulen und in den Hochschulen anfangen. Hier muss durch eine andere Didaktik in den Schulen, in den entsprechenden Unterrichtsfächern deutlich gemacht werden, dass die neuen Ausbildungsberufe nicht nur etwas für Technik-Freaks sind. Das Hamburger Senatsamt für die Gleichstellung hat in diesem Zusammenhang eine Studie über die „Chancen von Frauen in IT- und Medienberufen“ in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse dieser Studie liegen noch nicht vor, sie werden im Herbst öffentlich vorge-stellt. Doch nach ersten Auswertungen können wir zumindest schon einige Trends feststel-len: Wir können sagen, dass Frauen in den neuen Berufsfeldern der IT-Branche überpropor-tional dort vertreten sind, wo es nicht so sehr um den Technik-Ansatz geht, sondern mehr um den Medien-Ansatz, den Design-Ansatz, den Gestaltungs-Ansatz oder wo es um das Verkaufen geht. Hier sind Frauen auch bei der Ausbildung überproportional vertreten. Das heißt, durchschnittlich sind Frauen zu 11 bis 25 Prozent in den neuen Ausbildungsberufen zu finden, geht es jedoch um Gestalten und Design so sind junge Frauen mit bis zu 60 Prozent an diesen Berufen interessiert.

Trotz der Einbrüche an der Börse im Bereich der New-Economy und trotz der Insolvenzen, die wir auch in Hamburg erlebt haben, gehen wir davon aus, dass die New-Economy-Berufe zukünftig gerade in Hamburg gute Beschäftigungschancen für Frauen bieten werden. Wir haben in Hamburg insgesamt 4.781 Firmen in der sogenannten IT-Branche mit insgesamt rund 60.000 Beschäftigten. Interessant in diesem Zusammenhang ist auch, dass in Hamburg 174 Green-Cards vergeben worden sind und nur 15 davon an Frauen. Ich weiß nicht, ob jemand von Ihnen auf der digitelle war. Dort habe ich gesagt, jetzt müsste man eigentlich auch mal schauen, wie viele Frauen eigentlich von der Green-Card-Aktion der Bundesregie-rung profitieren. Hier in Hamburg waren es bisher gerade mal 8,6 Prozent. Auf unserer Fir-menkontaktbörse habe ich gerade erfahren, dass eine dieser Green-Card-Besitzerinnen bei einem der Unternehmen arbeitet, die auf dieser Job-Kontaktbörse vertreten sind.

Wir gehen - wie gesagt - davon aus, dass die Chancen von Frauen in diesen neuen Berufen nach der Konsolidierungsphase gut sein werden. Natürlich muss man sich vieles genauer anschauen. Auf der einen Seite wird man bei den Unternehmen zukünftig nicht nur auf rei-nes Wachstum setzen, sondern auch auf die tatsächliche Erfolgsbilanz, auf die tatsächliche Gewinnentwicklung und auf realistische Zukunftsperspektiven schauen. Auf der anderen Seite spricht vieles dafür, dass eine fundierte Ausbildung in Zukunft von größerer Bedeutung sein wird und auch auf der Arbeitnehmerseite das Improvisierte etwas zurücktreten wird. Frauen haben hier durchaus gute Chancen, weil die meisten Frauen eine überdurchschnitt-lich gute Ausbildung vorzuweisen haben und eben diese überdurchschnittlich gute Ausbil-dung ist in dieser Branche besonders gefragt. Das hat auch die Online-Umfrage unserer Studie ergeben. 85 Prozent der Frauen, die sich an dieser Online-Studie beteiligt haben und die in der Branche arbeiten, haben angegeben, sie haben die Hochschulreife oder Fach-hochschulreife; 60 Prozent von ihnen haben ein Hochschulstudium oder ein Fachhochschul-studium absolviert. Interessant wiederum ist, dass diese Studien nicht vorrangig in Fächern wie Mathematik oder Informatik absolviert wurden, typisch waren auch Fächer wie Germa-nistik, Geografie, Philosophie, Psychologie oder sogar Theologie. Offensichtlich ist ein Stu-dium eine gute Grundlage, um in der IT-Branche Fuß zu fassen. Dennoch ist es eine interes-sante Frage, ob dieses Quereinsteigertum für die Branche charakteristisch bleibt. Wir den-ken, gerade die jüngere Frauengeneration muss mehr darauf achten, mit der Ausbildung stärkere Anknüpfungspunkte an die Branche zu finden, wenn sie dort Fuß fassen will.

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In Hamburg existieren im Schulbereich und im Hochschulbereich eine ganze Reihe von Mo-tivations- und Informationsprojekten für junge Frauen. Das fängt an mit der Berufsorientie-rung, mit besonderen Projekttagen für Mädchen. An der Technischen Universität Hamburg-Harburg wird es ein Women-Competence-Center geben. Der Fachbereich Informatik ist ebenfalls sehr aktiv, was die Motivation junger Frauen angeht. Zugleich sind wir dezidiert der Meinung, dass diese Art der Motivations- und Informationsprojekte dringend erforderlich sind, dass sie aber nicht ausreichen, damit Frauen ihre Chancen in dieser Branche wirklich nutzen können. Hier sind in der Tat auch die Firmen und die Unternehmen gefragt.

Einige Firmen gehen da durchaus mit gutem Beispiel voran. Erwähnen möchte ich hier das Ausbildungsteam der Deutschen Telekom in Potsdam. Dieses Team hat bei einem Einstel-lungstest für Ausbildungsberufe nicht einfach technische Detailkenntnisse abgefragt, statt-dessen wurde ein Lernauftrag gestellt, der im Team gelöst und präsentiert werden sollte. Das Ergebnis: Es haben sich weit mehr junge Frauen als zuvor für eine Ausbildung zur Systemelektronikerin interessiert und es wurden auch mehr junge Frauen eingestellt. Das finde ich natürlich hochinteressant. Es sagt viel darüber aus, wie auch von der Unterneh-mensseite aus junge, gut ausgebildete Frauen für die IT-Branche motiviert werden können. Microsoft versucht einen anderen Weg über flexible Arbeitszeiten, über die Möglichkeit ein Sabbatjahr zu nehmen, über Teilzeit- oder alternierende Telearbeit, um so die Vereinbarkeit von Kindern und Beruf zu unterstützen.

Die Vereinbarkeit von Kindern und Beruf ist ein ganz wichtiges Thema in dieser Branche. Die Veränderungen in dieser Branche sind besonders rasant, das wissen alle, das wissen Sie wahrscheinlich noch besser als ich, weil Sie auch schon eine gewisse Affinität zu dieser Branche haben oder dort beschäftigt sind. Wenn Frauen wegen eines Babies dort ein Jahr einfach aussetzen, so ist das ein echtes Risiko.

Doch wie kriegt man das zusammen, den Anschluss an den Beruf zu erhalten und gleichzei-tig auch der Familie und den Kindern gerecht zu werden. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich finde es gut, dass sich jetzt in dieser Branche, wie beispielsweise bei Pixel Park, erste Betriebsräte gründen. Ich glaube, es ist für Frauen eine große Chance, dass es in dieser Branche eine hohe Flexibilität in Bezug auf die Arbeitszeit gibt. Das kann auch mehr Zeitsou-veränität für Frauen bedeuten. Doch Frauen brauchen flexible Arbeitszeiten auf der Basis von klaren verbindlichen Regelungen, sonst können sie Familie und Beruf nicht miteinander vereinbaren. Man kann Kinder nicht darauf verweisen, dass man entweder um acht, um zehn Uhr abends oder um zwölf nach Hause kommt. Kinder brauchen Zuverlässigkeit und deswe-gen brauchen Frauen und Männer auch ein gewisses Maß an Zuverlässigkeit.

Die ersten Ergebnisse unserer Studie haben ergeben, dass die Frauen, die in dieser Bran-che tätig sind, insbesondere die Inhalte und die abwechslungsreiche Tätigkeit bei ihrer Arbeit schätzen. Zugleich schätzen sie aber auch die Möglichkeit, flexible Arbeitszeiten zu verein-baren. Sehr positiv bewertet werden aber auch die persönlichen Gestaltungsspielräume, die ihnen die Branche gibt. Und mehr als drei Viertel der Frauen äußern sich sehr positiv über die gute Arbeitsatmosphäre. Das heißt, die neue Arbeitskultur der Branche ist etwas, was Frauen durchaus entgegenkommt. Viel spricht also dafür, dass die IT-Branche für Frauen eine Chance sein kann. Und zwar nicht nach dem Motto: "Wir sind alle eine große Familie" – wie es die Chefs mancher New-Media-Unternehmen früher gerne betonten. Denn: „Wir sind alle eine große Familie“ bedeutet nicht unbedingt, familienfreundliche Arbeitsbedingungen.

Es ist sehr positiv, dass bei den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern die Erkenntnis wächst, dass man auch in der IT-Branche ein bisschen mehr Commitment braucht. Zugleich sollten aber die andere Arbeitskultur und die flexiblen Arbeitszeiten erhalten bleiben.

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Unzufrieden äußerte sich eine größere Anzahl von Frauen in unserer Online-Umfrage über die mangelhafte Unterstützung, die sie von ihrem Vorgesetzten bekommen. 30 Prozent der Unzufriedenen haben außerdem angegeben, dass sie bei der Entlohnung gegenüber männ-lichen Kollegen benachteiligt werden. Sie gaben an, dass sie weniger verdienen, als das im Jahresdurchschnitt in ihrem jeweiligen Berufsfeld üblich ist.

Ich muss ehrlich sagen, damit habe ich nicht gerechnet. Da ist mir klar geworden, wie stark man sich von einer egalitären Kultur auch täuschen lassen kann. Gerade in diesen jungen Unternehmen herrscht ja nach außen hin eine besondere Egalitätskultur vor, die sicher sehr reizvoll ist, aber es ist natürlich schon interessant, bei einigen Unternehmen dann hinter die Kulissen zu schauen. Wenn es stimmt, dass Frauen zumindest in einem relevanten Anteil der Unternehmen schlechter bezahlt werden als ihre männlichen Kollegen, dann spricht das dafür, dass viel mehr verbindliche Vereinbarungen und Commitments in der Branche getrof-fen werden müssen. Andererseits müssen Frauen offensichtlich in ihrer Verhandlungskom-petenz gestärkt werden.

Wir haben die Frauen, die an unserer Online-Umfrage teilgenommen haben, außerdem gefragt: "Was glauben Sie, welche Fähigkeiten in Ihrem Beruf von besonderer Bedeutung sind?" Die Frauen haben uns sehr nachdrücklich bestätigt, was allgemein über die Bedeu-tung der sogenannten Soft skills diskutiert wird. Ihre Antworten lauteten: "Gefragt ist in mei-nem Beruf in dieser Branche Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Organisationsfähig-keit." Hier haben Frauen durchaus eine Menge einzubringen und hier bieten sich ihnen eine Menge Chancen. Ich kenne diese Diskussion auch in meiner Funktion als Wissenschafts-senatorin. Viele Firmen geben uns ein Feedback über die jungen Männer, die aus dem Fachbereich Informatik kommen. Diese jungen Männer sind teilweise hochqualifiziert, wenn es um die Bewältigung der technischen Aufgaben in einer Firma geht, aber wenn es darum geht, Projektmanagement zu machen, wenn es darum geht, in einem Team zu arbeiten, Dinge in einem Team zu kommunizieren, dann bringen sie oft nicht die nötigen Vorausset-zungen mit. Hier könnten Frauen in der Tat ihre Kompetenzen noch stärker einbringen.

Ich denke, ich habe Ihnen nun ein wenig Stoff geliefert, über den Sie im weiteren Verlauf unseres Kongresses noch diskutieren werden. Ich darf mich an dieser Stelle für Ihre Auf-merksamkeit bedanken. Außerdem wünsche ich unserem Kongress einen guten Verlauf und ich wünsche Ihnen viele interessante Kontakte und viele interessante Gespräche.

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Tina Kulow, ehemals Netzpiloten, Hamburg

Gibt es in Ihrem Unternehmen Ansätze, die Qualifikation von Frauen für das Unternehmen zu nutzen und zu fördern?

In den Unternehmen, in denen ich die Gelegenheit hatte zu arbeiten, gab es Weiterbil-dungsmaßnahmen wie z.B. Management-Seminare und Schulungen die an alle Mitarbeiter gerichtet waren und keine spezifischen Maßnahmen für Frauen. Was sollte dies sein? Gene-rell sollte der Anspruch eines Unternehmens sein, die Qualifikation aller Mitarbeiter kontinu-ierlich zu fördern und auszubauen. Das ist in der jetzigen wirtschaftlicher Situation vieler Unternehmen der sog. New Economy sicherlich eine Herausforderung. Und natürlich muss auf die Chancengleichheit von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen geachtet werden.

Frauen in der IT - und Multimedia-Branche: Wo sind sie zu finden? Welche Chancen haben sie?Mein Eindruck ist, dass Frauen auch in dieser „modernen" Branche immer noch da zu finden sind, wo sie in der Mehrzahl auch in der Old-Economy zu finden sind: in Kommunikation, Marketing, Personal und Organisation. Sicherlich auch in den kreativen Bereichen wie Screen-Design oder auch im Bereich Controlling. Auch wenn sich neue Berufsbilder durch die New Economy entwickeln, sind Frauen in den reinen IT -Berufen (Netzwerk-Servertech-nologie, Programmierung, Systemadministration, etc.) meiner Einschätzung nach eine Sel-tenheit. Das gilt übrigens auch für viele Positionen der obersten Management-Ebene. Die Chancen sind m.E. nicht besser und nicht schlechter als in anderen Industrien und Branchen auch.

Ist diese Branche auch für Frauen eine Zukunftsbranche?Klares ja. Telekommunikation, Internet, IT-Beratung und Umsetzung werden auch in den nächsten Jahren weiter wachsen - und diese Bereiche ebenfalls in der "klassischen" Wirt-schaft. Auch wenn wir gerade "im Tal der Tränen" mit Insolvenzen und Stellenabbau sind.

Wo sehen sie Handlungsbedarf für wen, um Frauen stärker in diesem rasant wachsenden und dynamischen Bereich einzubeziehen?Wie schon gesagt, gibt es im höheren Management noch immer sehr wenige Frauen auch wenn glücklicherweise das positive Gründerklima der letzten 18 Monate auch vielen Frauen die Gelegenheit gab, eigene Firmen zu gründen. Also weiterhin Förderung von Existenz-gründerinnen. Handlungsbedarf sehe ich auch bei ausbildenden Institutionen - dies allerdings für Männer und Frauen. Die Ausbildung muss auf eine sich beständig wandelnde Wirtschaft und deren Anforderung anpassen.

Welche Empfehlungen geben Sie Frauen, die in diesem Bereich Fuß fassen wollen?Ich glaube, dass es für diesem Bereich keine besonderen Tipps gibt. Es bieten sich viele neue Berufsfelder, die mit Sicherheit eine spannende Aufgabe sind und die aber auch in vielen anderen Unternehmen zu finden sein werden. Meine Einschätzung ist, dass die Zeit der erfolgreichen Quereinsteiger vorbei ist und wieder eine sehr fundierte Ausbildung - ganz klassisch - gefordert wird. Der Auswahlprozess wird in den nächsten Monaten härter.

EINLEITENDE DISKUSSIONSRUNDE

„IT- und Multimediaberufe: Frauen sind dabei!“

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Informationen zur Person:

Tina Kulow, Jahrgang 1968, war vom 1.September bis Ende Mai 2001 im Vorstand der Netzpiloten tätig und dort hauptsächlich für die interne und externe Kommunikation, interna-tionales Business Development sowie für den Markenaufbau der Netzpiloten AG verantwort-lich. Davor leitete Tina Kulow von März 1997 bis Juni 2000 bei der Kabel New Media AG den internationalen Bereich Corporate Communications. Weitere Stationen waren SAT.1, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in Berlin (1992-1996) und Barbarella Entertainment in Köln (1996-1997).

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Dr. habil Barbara Paech, Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE, Kaiserslautern

Drei Faktoren sind nach meiner Erfahrung entscheidend dafür, dass Frauen im IT-Bereich mitgestalten werden:An erster Stelle steht nach wie vor die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Verbesserte staatliche Kinderbetreuung, aber auch auf Wiedereinsteigerinnen mit Kindern zugeschnittene Fortbildungsmaßnahmen können eine kurzfristige Verbesserung der jetzigen Situation bewir-ken. Ein entscheidender Durchbruch ist aber erst zu erzielen, wenn die Väter motiviert und in die Pflicht genommen werden, die Verantwortung für die Erziehung ihrer Kinder mit zu über-nehmen.An zweiter Stelle steht ein weniger technik-zentriertes Verständnis von IT und IT-Beru-fen. IT ist nur das Medium, d.h. ein Mittel zum Zweck. Der Einsatz von IT zielt letztendlich darauf ab, die Wissensgesellschaft zu gestalten: insbesondere durch Vernetzung, elektro-nisch verfügbares Wissen, virtuelle Gemeinschaften und Dienstleistungen. Der Mittel- und Ausgangspunkt dieser Gestaltung ist der Mensch! Dass genau diese Sichtweise auf IT für Frauen attraktiv ist, können wir an der Frauenhofer Gesellschaft (FhG) IESE erleben. Bei unserer Arbeit stehen die Menschen, die Software entwickeln, und die Prozesse und das Wissen, das sie dazu brauchen, im Vordergrund. Nicht zuletzt deswegen haben wir einen Anteil von 27% Wissenschaftlerinnen (Im FhG-Durchschnitt sind es 12 %, bei den Informatik-Erstsemestern sind es zur Zeit 17%). Auch in diesem Bereich sind kurzfristige Maßnahmen, wie gezielte Information und Werbung von Schülerinnen wichtig, aber nicht allein erfolgreich. Wirklich verbreiten und etablieren lässt sich diese mensch-zentrierte Sicht nur im Alltag der Familien, Kindergärten, (Hoch-)Schulen und Unternehmen sowie in den öffentlichen Dar-stellungen in Rundfunk, Fernsehen, Presse und dem Internet selbst. Und zuletzt müssen Frauen für sich klären, wie viel Einsatz ihnen die Mitgestaltung der Zukunft wert ist. Dies hört sich einfach an, lässt sich aber nur umsetzen, wenn Frauen nicht nur marginale Beteiligung an den Gestaltungsprozessen haben. Zuerst muss ihnen einmal ermöglicht werden (z.B. durch die Frauenquote), gestaltende Aufgaben zu überneh-men. Ebenso wichtig ist es dann, sie auch darin zu bestärken (z.B. durch Mentoring), sich auf Dauer diesen Herausforderungen zu stellen.

Informationen zur Person:

Dr. habil Barbara Paech ist Leiterin der Abteilung Quality Software Development am Fraun-hofer Institut für Experimentelles Software Engineering (IESE). Sie hat 1998 an der TU München habilitiert und befasst sich seit Jahren mit der Modellierung und Gestaltung von Systemen und der Vernetzung von Requirements and Software Engineering. Sie leitet For-schungs- und Transferprojekte und ist kontinuierlich in Lehr- und Weiterbildungsveranstal-tungen aktiv. Im Jahr 2000 ist ihr Buch „Aufgabenorientierte Softwareentwicklung - Modellie-rung und Gestaltung von Unternehmen, Arbeit und Software“ im Springer Verlag erschienen.

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Maud Pagel, Leiterin für Gleichstellung und Chancengleichheit im Konzern DeutscheTelekom, Bonn

Im Konzern Deutsche Telekom wird Qualität gelebt. Dabei ist es selbstverständlich, dass alle, Frauen und Männer, ihre Potenziale gleichgestellt und unabhängig von Hie-rarchien an dem für sie richtigen Platz einbringen.

Gleichstellung und Chancengleichheit ist nicht nur eine Frage der Personalpolitik und der Unternehmenskultur, sondern muss zunehmend in direktem Zusammenhang mit der Ver-besserung der Gesamtleistung am Markt und als starkes „Tool“ für die Durchsetzung von Innovationen und Veränderungen gesehen werden. Die Existenz und die Umsetzung einer Gleichstellungspolitik sind wesentliche Voraussetzungen für den Erfolg eines Unternehmens, und zwar nach innen und nach außen.

Gleichstellungsarbeit leistet einen konkreten, wertschöpfenden Beitrag.Als zukunftorientiertes Unternehmen bekennt sich die Deutsche Telekom zu Gleichstellung und Chancengleichheit von Frauen und Männern.

Noch immer werden technische Aufgaben und Berufe überwiegend von Männern übernom-men; auch bei den Unternehmen des Konzerns Deutsche Telekom. Hier gilt es, Veränderun-gen herbeizuführen.

Da einerseits Teams bestehend aus Frauen und Männern bessere Arbeitsergebnisse erzie-len, andererseits Frauen Technik anders nutzen und gestalten, setzt die Telekom verstärkt auf mehr Frauen in den Technologiebereichen.

Maßnahmen:

Spezielle Personalmarketingkonzepte, ausgerichtet auf die Interessen von Mädchen, zur Einstellung von Mädchen für die IT-Ausbildungsberufe

Einstellungstests differenziert auf die unterschiedlichen Interessen und Kompetenzen von Mädchen und Jungen

Werben durch Informationsveranstaltungen, z.B. in Schulen und bei „Mädchen-Technik-Tagen“ speziell für Mädchen in IT – Berufe

Die Zusammenarbeit mit den örtlichen Arbeitsverwaltungen Personalmarketingkonzepte, ausgerichtet auf die unterschiedlichen Kompetenzen von

Frauen und Männern

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Informationen zur Person:

Maud PagelDeutsche Telekom AG

1945 geboren in Göttingen

1962 nach Beendigung der SchulausbildungEintritt in die Deutsche Bundespost –Fernmeldewesen in Göttingen

1962 - 1976 Ausbildung als Verwaltungsfachfrau undTätigkeiten in den unterschiedlichsten Ressortsdes Unternehmens

1976 - 1998 Freigestellte Betriebs- und Gesamtsbetriebsrätin,Mitglied im Wirtschaftsausschuss und Aufsichtsrats-mitglied

1998 Leiterin für Gleichstellung und Chancengleichheit im Konzern Deutsche Telekom

als auchMitglied der Expertinnengruppe “Frauen in derInformationsgesellschaft” und dem Forum “Frauenin der Wirtschaft”. Mitglied im Vorstand des Vereins “Frauen geben Technik neue Impulse”

Ihre Vision:Frauen in allen gesellschaftlichen und beruflichen Berei-chen durch geeignete Programme, Projekte und Maß-nahmen die Unterstützung zu geben, damit Chancen-gleichheit und Gleichstellung für Frauen und Männer erlebbar und wahrhaftig wird.

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Ursula Triller, Gründerin und Geschäftsführerin des internationalen Online-Stellenmarktes worldwidejobs.de, Hamburg

Die IT- und Multimediabranche ist für Frauen eine echte Zukunftsbranche. Einstieg, Umstieg und Aufstieg sind einfacher zu realisieren als in anderen Branchen.

Einstieg: Auch in Zukunft wird es viele Jobs in dieser Branche geben. Die Nachfrage nach IT- und Internetfachkräften ist ungebrochen hoch. Lediglich die enormen Wachstumsraten der Branche sind nicht mehr gegeben. worldwidejobs.de hat aktuell über 30.000 offene Stellen von IT- und Internetfirmen in seiner Datenbank.

Aufstieg: Der Aufstieg ist in dieser Branche einfacher als in anderen Branchen. Frauen werden von Kollegen und Kolleginnen leichter als Führungspersönlichkeiten akzep-tiert.

Umstieg: Firmengründungen sind bereits mit geringem Kapital möglich. worldwidejobs.de startete in einem Wintergarten – Anfangsinvestitionen: ein PC, ein Modem und ein Telefon. Heute be-schäftigt worldwidejobs.de 33 Mitarbeiter und ist zu einem der Key-Player auf dem Online-Recruitingmarkt geworden.

Mit rund 400.000 Stellenangeboten, darunter 130.000 bei 5.000 deutschen Unternehmen, bietet worldwidejobs.de Bewerbern das größte deutsche Jobangebot im Internet (Sievers+Zabel). Der Jobgigant ist strategischer Kooperationspartner von T-Online. 28 der DAX-30 Unternehmen nutzen das Angebot von www.worldwidejobs.de

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Informationen zur Person:

Die Betriebswirtin Ursula Triller gründete im September 1999 den Internet-Stellenmarkt worldwidejobs.de. Mit 400.000 Jobangeboten, davon über 120.000 aus Deutschland, bietet worldwidejobs.de BewerberInnen das größte deutsche Jobangebot im Internet. Zuvor arbei-tete die 38jährige als Wirtschaftsredakteurin für verschiedene Magazine und Online-Ange-bote, zuletzt in Hamburg als Redakteurin in der Wirtschaftredaktion des STERN und in Düs-seldorf bei der Wirtschaftswoche.

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Dr. Heike Kehlbeck, T-Venture, Berlin

Ziel meines Statements ist es,

a) die Finanzierungsalternative Venture Capital transparenter zu machen und

b) einige Aspekte meiner Erfahrungen im Bereich Existenzgründung und Finanzierung von Unternehmen weiterzugeben.

1. T-Venture und Venture Capital in Deutschland T-Venture als große Corporate Venture Capital Gesellschaft – d.h. mit der Deutschen

Telekom AG im Hintergrund - gehört zu den attraktivsten Investoren im Bereich der TIMES-Märkte. (TIMES=Telekommunikation, Informationstechnologie, Multimedia, Enter-tainment, Security)

Venture Capital-Bereich ist ein interessantes Tätigkeitsfeld für Frauen. Neben den fachli-chen Kompetenzen kommt es vor allem auf die kommunikativen Fähigkeiten und das „richtige Gespür“ an.

Der VC-Markt in Deutschland hat im Jahr 2000 neue Rekorde erreicht und wird sich auch in Zukunft positiv entwickeln, da enorme Wachstumspotentiale vorhanden sind.

Aufgrund des schwierigen Umfeldes beim Fund raising und Exit geht dies mit Bereini-gungen im VC-Markt einher. Und das ist gut so! Denn: „Hot money made mistakes“.

2. Finanzierungsmöglichkeiten für Existenzgündungen Venture Capital ist eine unter vielen Finanzierungsalternativen. Nur bei einem kleinen

Teil von Unternehmen ist Venture Capital die geeignete Finanzierungsquelle.

Venture Capital ist risikotragendes Kapital, das in innovative, schnell wachsende Unter-nehmen investiert wird. Ziel ist es, eine Wertsteigerung des Unternehmens zu erreichen und entsprechend dem hohen Risiko eine hohe Rendite für die Investoren zu realisieren.

Venture Capital-Investoren suchen längerfristige Partnerschaften mit Gründungsgesell-schaften. Aber: es ist eine Partnerschaft auf Zeit!

3. Frauen und Venture Capital Mehr Mut! Versuch macht klug!

Nur in sehr wenigen Gründerteams, die Venture Capital akquirieren, sind Frauen betei-ligt.

Management, Management, Management – ist das wichtigste VC-Kriterium. Frauen sollten daher noch mehr ihre Kompetenzen im Bereich Team und Mitarbeiterführung und Krisenmanagement herausstellen.

FORUM

„Starten und Durchstarten in der Informationsgesellschaft. Finanzielle Wege in die Selbständigkeit.“

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4. Existenzgründungen im Bereich Neuer Medien Der Hype ist vorbei, der Boom bleibt.

Es zählen wieder fundamentale kaufmännische Gesetzmäßigkeiten.

Gesucht werden profitable Geschäftsmodelle.

Der Businessplan sollte realistische Umsatzziele aufzeigen. Der Break even muss er-reichbar sein.

Viele Unternehmen im Bereich der neuen Medien vernachlässigen die solide Finanzpla-nung und –kontrolle (inklusiver Cash Flow Planung) und die frühzeitige Vorbereitung weiterer Finanzierungsrunden.

5. Welche Finanzierungswege bevorzugen Frauen? Frauen sind phantasievoller beim Aufspüren von Finanzierungsmöglichkeiten.

Aber: Sie wählen seltener die traditionellen Finanzierungswege, führen weniger Bankge-spräche und verhandeln zurückhaltender über Finanzierungskonditionen.

6. Empfehlungen an Gründerinnen im IT- und Multimedia-Bereich Schöpfen Sie sachlich und mutig alle Möglichkeiten aus.

Ein Businessplan ist Grundbedingung für erfolgreiche Finanzierungsgespräche, aber am wichtigsten für Sie selbst.

Der Businessplan sollte realistisch und verständlich sein, aber auch die Potentiale aus-reichend erkennen lassen.

Ein rein technikorientiertes Geschäftsmodell reicht nicht. Stellen Sie den Kundennutzen und ihren USP in den Vordergrund.

Talk about ´exits´ when you ´enter´

Frauen sind häufig gute Krisenmanager in Familien, bringen Sie dieses auch in Ihre un-ternehmerischen Aktivitäten ein.

7. Wie können Gründerinnen im Bereich IT- und Multimedia noch stärker gefördert werden?

Noch mehr Networking

Die Verbindung von kommunikativen Fähigkeiten, Gespür mit technischem und betriebs-wirtschaftlichem Know-how ist unschlagbar. Die Orientierung hierauf sollte bereits bei den Schülerinnen beginnen.

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Informationen zur Person:

Frau Kehlbeck ist seit Anfang der neunziger Jahre in der Beratung und Finanzierung von innovativen, jungen Unternehmen engagiert. Nach dem Studium der Wirtschaftswissen-schaften und wissenschaftlicher Tätigkeit mit anschließender Promotion (1994) führte sie ihr Berufsweg über den öffentlichen Dienst und eine Landesbank in die Selbständigkeit und dann in die spannende Venture Capital Branche.Seit Anfang 2000 ist sie bei T-Venture, der Venture Capital Tochter der Deutschen Telekom, aktiv. Als Investment Direktorin bewertet sie Anfragen von Unternehmen, führt Investitions-verhandlungen und unterstützt die Beteiligungsunternehmen bis zum Exit.Als Consultant (1997-199) war sie unter anderem für die Wolfsburg AG und im Rahmen des dort veranstalteten Business Plan Wettbewerbs ´promotion´, als betriebswirtschaftlicher Coach für Unternehmer und Unternehmerinnen und im Bereich Stadtmarketing aktiv. Als Gutachterin hat sie im Auftrag des Senatsamtes für die Gleichstellung der FHH zusammen mit der Universität Hannover eine Studie über Existenzgründerinnen und Aspekte der Unter-nehmensfinanzierung sowie für die NORD/LB eine Studie über Region und Risikokapital er-stellt.Vorher befasste sich Frau Kehlbeck in der NORD/LB (1996), in der Wirtschaftsbehörde der FHH (1994-1996) und im Niedersächsischen Wirtschaftsministerium (1992-1994) mit der Förderung von Unternehmen und Wirtschaft. In dieser Zeit hat sie u.a. an der Verbesserung der Rahmenbedingungen für Venture Capital in Deutschland mitgewirkt und als Existenz-gründungsbeauftragte die Hamburger Initiative für Existenzgründungen und Innovationen (H.E.I.) gestaltet, die Vorbild für viele Existenzgründungsinitiativen in anderen deutschen Regionen geworden ist. Zwischen 1986 und 1992 war sie als Dozentin und Wissenschaftlerin an einer privaten Aka-demie und der Universität in Hannover aktiv. Frau Kehlbeck hat in Hannover promoviert (Dr. rer. pol., 1993) und Wirtschaftswissenschaf-ten (1980-1986) studiert und in Lüneburg ein Studium der Multimedia-Informatik (1999) ab-solviert. Sie ist Mitglied im Deutschen Multimedia Verband (dmmv) und in der Hamburg new [email protected] Kehlbeck wohnt zur Zeit mit ihrem Lebenspartner in der schönsten Stadt Deutschlands: Hamburg und in der spannendsten Stadt Deutschland: Berlin. Sie hat keine Kinder und ist nicht verheiratet.

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Martina Krämer, Hamburger Initiative für Existenzgründungen und Innovationen H.E.I., Hamburg

Zur Hamburger Initiative für Existenzgründungen und Innovationen H.E.I.:- Initiative der Hamburger Wirtschaft, seit 1995- finanz- und tatkräftige Unterstützung von der Wirtschaftsbehörde und

der Vereins- und Westbank AG, Team Concept- erste Anlaufstelle für Existenzgründerinnen in Hamburg- Qualifizierung der Interessentinnen über das H.E.I.-Scheckheft (Inhalt: Wertschecks in

Höhe von DM 1.000,--)- Initiierung von Projekten, u.a. „Banken als Partner“ (1 x im Monat), Gründerstammtisch

(alle 6 Wochen) und H.E.I.-InfoPoint Hamburg (jeden 2. Mittwoch im Monat)- Veranstaltung der jährlichen Gründertage (23.-25.11.2001 in der Handwerkskammer

Hamburg)- Beratungsteam von 3 Mitarbeiterinnen- Internetpräsenz: www.gruenderhaus.de

Daten und Fakten (2000):

- 3.000 Auflagen- 435 Beratungsgespräche- 415 vergebene Scheckhefte- Anteil Männer zu Frauen: 50:50- Altersdurchschnitt ca. 30 bis 35 Jahre

Informationsdefizite der Gründerinnen:

1. Finanzierungsfragen2. Kalkulation, Buchführung, Steuern3. allgemeine kaufmännische Fragestellung, Marketing4. Krisenmanagement5. Unternehmenskauf

Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten?

- Fremdfinanzierung: Umfassende Infos rund um das Thema „Öffentliche Finanzierungs-hilfen“ (BG)

- Eigenkapitalfinanzierung: BTG, VC’s oder Innovationsstiftung Hamburg

Wie nehmen Sie Frauen bei der Inanspruchnahme wahr?

Frauen haben eine größere Scheu, sich zu verschulden Risikobewusster!Eingeschränkte familiäre Unterstützung! Spannungsdreieck: Selbständigkeit/Kind/ Familie.Frauen sind „Multitasking“-fähig, d.h. Organisationstalente (gute Netzwerkerinnen).

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Frauen benötigen im Durchschnitt weniger Kapital! Da fragen wir uns schon: Woran mag das liegen? Zuerst einmal daran, dass den männlichen Gründern höheres Eigenkapi-tal/Einkommen zur Verfügung steht und sie damit bei den Banken größere Kredite bewegen können.

Spezielle Problematik von Existenzgründungen im Bereich „Neuer Medien“?

Hochkomplexe Inhalte werden oftmals nicht verstanden.Branchenproblematik: Psychologische Komponente => Marktschwankungen.Gute fachliche Qualifikation, aber keine kaufmännische Kenntnisse (fehlendes Controlling im Unternehmen).Frauenanteil im Bereich technische Berufe ca. 3 %, eher im künstlerischen Umfeld tätig (Graphikerin, Dienstleistung).< Vertrieb von Hard-/Software, Netzwerkentwicklung/-implementierung, Support, Pro-

grammierung> Graphikerin, Dienstleistung im Internetbereich.

Welche Finanzierungswege bevorzugen Frauen nach Ihrer Erfahrung?

Eigenfinanzierungsanteil hoch, weniger Fremdfinanzierung über Banken.Freiberufliche Tätigkeit (evtl. von zu Hause aus).DtA-Startgeld.Kooperation (Bürogemeinschaften oder Rechtsformen=Partner).

Welche Empfehlungen würden Sie Gründerinnen im IT- und Multimedia-Bereich geben?

Umfassende Analyse der Marktgegebenheiten (inkl. Konkurrenz).Kapitalvernichtung = Finger am „Puls der Branche“ haben.

Welche Handlungsbedarfe sehen Sie, um Gründerinnen in dieser Branche stärker zu fördern?

Bedarfsgerechte Ausbildung im technischen Bereich.Sensibilisieren für die Berufe der Zukunft!

Informationen zur Person:

Martina Krämer (Jahrgang 1969) kam im Juli 1996 zur Bürgschaftsgemeinschaft Hamburg GmbH als Firmenkundenbetreuerin mit Handlungsvollmacht. Sie ist gelernte Bankkauffrau und verfügt über 7 Jahre Erfahrung im Kreditwesen. Nebenberuflich hat sie eine Fortbildung zur Bankwirtin durch Besuch der Bankakademie absolviert.

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Birgit Kownatzki, Vereins- und Westbank – Team Concept, Hamburg

Das 7köpfige Team Concept der Vereins- und Westbank ist spezialisiert auf die Begleitung von Unternehmensgründungen und –nachfolgen. Wir verstehen uns als Schnittstelle und Berater, d.h. wir stellen nicht nur die optimale Finanzierung zusammen, sondern vermitteln in einem integrierten Prozess die Gründer bzw. Nachfolger zusätzlich an Steuerberater, Wirt-schaftsprüfer, Rechtsanwälte, VC-Gesellschaften, öffentliche Kreditgeber und Kreditgaran-tiegemeinschaften. Ferner bietet unser Team eine Begleitung der jungen Unternehmen über die ersten Jahre der Geschäftstätigkeit. Nach der Startphase wird der Kunde später nicht mehr durch uns, sondern zwecks räumlicher Nähe von einem Vertriebsmitarbeiter vor Ort betreut.

Finanzierungen für Gründer und Nachfolger realisieren wir in nahezu allen Fällen über zins-günstige öffentliche Mittel. Wenn es erforderlich ist, stellen wir außerdem den Kontakt zu Beteiligungsgesellschaften her, um so die optimale Kombination aus Fremd- und Eigenkapi-tal sicherzustellen.

Der Frauenanteil bei Existenzgründungen ist – das war auch in der Vergangenheit stets der Fall - auffällig niedrig. Außerdem sind die beantragten Kreditsummen im Durchschnitt sehr viel geringer. In den Gesprächen erleben wir Frauen oftmals wesentlich vorsichtiger als Männer. Nach eigener Aussage vieler Frauen sind diese bei dem Schritt in die Selbständig-keit stark auf den Rückhalt aus Freundeskreis und Familie angewiesen.

Die Branche der Neuen Medien ist derzeit stark belastet durch viele Insolvenzen. Daher ist aktuell eine gewisse Vorsicht seitens der Kapitalgeber (sowohl Banken als auch VC-Gesell-schaften) spürbar. Folglich sind Gründerinnen in dem Bereich verstärkt aufgefordert, ihre angestrebten Nischen bzw. Stärken gegenüber Mitbewerbern in ihren Konzepten klar her-auszuarbeiten. Der Businessplan ist für gewöhnlich die "Eintrittskarte" zur Finanzierung. Ist dieser unvollständig, da die Gründerinnen z.B. der Meinung sind, weitere wichtige Punkte besser in einem persönlichen Gespräch erläutern zu können, so kommt es oftmals gar nicht mehr zu diesem Termin. ( Sowohl Banken als auch VC-Gesellschafter führen schon aus Kapazitätsgründen nur Gespräche mit Gründern, die einen sehr guten Businessplan einge-reicht haben. )

Die Branche ist ferner stark durch Fachterminologie geprägt, so dass die Businesspläne für Externe oft nur schwer verständlich sind. Dies gilt natürlich auch für potentielle Kapitalgeber. Daher ist allen Gründerinnen in dieser Branche zu empfehlen, ihren Businessplan noch durch gute Freunde oder Bekannte, denen sie vertrauen, gegenlesen zu lassen. Hierbei kann der Plan von einer nicht beteiligten dritten Person auf Schlüssigkeit und Verständlich-keit geprüft werden.

Unsere Tipps an Gründerinnen aus dem Bereich Neue Medien:- Sich intensiv mit der eigenen Idee und dem Wettbewerb auseinander zu setzen,- im Vorwege ein ehrliches Stärken-Schwächen-Profil zu erstellen,- den Businessplan von einer dritten Person gegenlesen zu lassen,- den Businessplan bei mehreren potentiellen Kapitalgebern einzureichen. Hierbei sollte im

Vorwege telefonisch erfragt werden, ob die angesprochenen Kapitalgeber der Finanzie-rung von Gründungen in dem Bereich/in der Größenordnung offen gegenüberstehen. Ferner sollte man konkret nach einem Spezialisten für Unternehmensgründungen fragen und sich im Anschluss direkt an diesen wenden.

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Informationen zur Person

Birgit Kownatzki, geboren am 17.04.1970 in Köln. Nach einigen Umwegen über Essen und Pinneberg nunmehr wohnhaft in Hamburg.

1989 – 1991: Ausbildung zur Bankkauffrau in der Vereins- und Westbank AG1991 – 1998: tätig als Kreditspezialistin, in den Jahren 1992/1993 erfolgte eine interne

betriebswirtschaftliche Fachausbildung1998 – heute: Geschäftskundenbetreuerin, unterbrochen durch 7monatige, projektbezogene

Tätigkeit als Dozentin in München. Seit 1999 als Kundenbetreuerin tätig im "Team Concept" der Vereins- und Westbank AG. Dieses ist spezialisiert auf Unternehmensgründungen und –nachfolgen.

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Sybille Heyms, Webgrrls, Hamburg

Kurzdarstellung des Vortrages von Rechtsanwältin Sybille Heyms, Hamburg, Regionalleitung Webgrrls Hamburg

1. Was ist eigentlich Networking?Nutzung des Internets

2. Webgrrls - ein Internetnetzwerk für Frauen

GründungsgeschichteWebgrrls als virtuelles business NetzwerkInternational 20.000 Mitglieder5.000 Mitglieder in Deutschland

3. ZielsetzungenVernetzung und Förderung von Frauen, die sich beruflich mit Internettechnologien und/oder mit „New Media“ Businessfragen auseinandersetzen

4. MöglichkeitenBildung von Wissens- Pools/ Wissensaustausch/ Informationsbeschaffung- Prinzip des „Gebens und Nehmens“virtuelle Teams/ regional und überregionalprofessionelle AuftragsvermittlungKarriereplanung – Weiterbildung, Jobsuche, Bewerbung

5. FunktionsweiseMailinglistenWebsiteRegionaltreffen

Informationen zur Person:

Sybille Heyms, Rechtsanwältin, wurde 1966 geboren, ist alleinerziehende Mutter eines 1989 geborenen Sohnes.

Absolvierte zunächst eine Ausbildung in Kosmetik, Visagismus nebenbei Fotografie.Übernahm diverse Tätigkeiten in Werbung und Vertrieb.Leitete in Berlin die Markteinführung eines japanischen Kosmetik-Konzerns.

1988 Hochzeit/ 1989 Geburt des Sohnes Philipp / 1991 Trennung / 1994 Scheidung.

Erst spät reifte die Idee zu studieren:1991 Hannover/ Bremen: Studium der Rechtswissenschaften, erstes Staatsexamen1996 – 1998 Köln: Referendariat, zweites Staatsexamen.

FORUM

„Ohne Netzwerke geht es nicht! Business Networking im Web“

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Eröffnete 1999 eine Rechtsanwaltskanzlei in Hamburg, die sich vornehmlich in den Berei-chen Online Recht, dem gewerblichen Rechtsschutz, Markenrecht, Urheberrecht und Ver-tragsrecht betätigt. Die Tätigkeit ist zu einem großen Teil beratend. Zu den Mandanten zäh-len sowohl kleine bis mittelständische IT-Unternehmen, Softwareentwickler, Web-Designer als auch Bürger von nebenan.

Mit einem Vertrag startete die Verfasserin ein gemeinsames Projekt. Inhalt ist eine Veröffent-lichung im Bereich Online Werbung. Diese Veröffentlichung soll Ende des Jahres 2001 fertig gestellt sein und wird ca. 400 bis 500 Seiten umfassen.

Ehrenamtliche Betätigung als Regionalleiterin der Webgrrls in Hamburg.

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Brigitte Lüdecke, Mediacoaching, Berlin

Mediacoaching – ein virtuelles Netzwerk für Frauen, die sich selbständig machen.

Bestimmte Techniken des Internet eignen sich im besonderen Maße, um mit anderen einen fachlichen Austausch zu pflegen: Newsgroups und Mailinglisten. Es handelt sich um Com-munities, die weniger unterhaltungs-, sondern sachlich orientiert sind; das Themenspektrum ist extrem vielfältig: Selbsthilfe, Gesundheit, Politik, Beruf, Wissenschaft, Religion, etc, für alles gibt es eine Ecke. Für die Teilnahme an einer Mailingliste genügt ein E-Mail-Konto, für das Lesen von Newsgruppen sollte der Internetprovider einen Zugang bereitstellen. Beide Techniken bieten eine immense thematische bzw. fachliche Vielfalt. Dabei ist das Spannungsfeld zwischen der formal sehr unverbindlichen Mitgliedschaft und der Aufgeschlossenheit und Verbindlichkeit, mit der auch Neulingen begegnet wird, verblüf-fend. Gerade für ganz spezielle Themen kann das Internet das richtige Medium sein, um zeit- und ortsübergreifend mit anderen Erfahrungen, Kenntnisse, Ansichten und Ideen auszutauschen. Das Wort Synergie hat hier eine ganz neue Bedeutung bekommen. Zugleich ist die aktive Beteiligung in solchen Netzwerken eine einfache und aussichtsreiche Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen, die auch beruflich auf die eine oder andere Art weiterbrin-gen (können).

Mediacoaching ist ein solches Netzwerk. Gegründet im Oktober 1998 als Privatinitiative steht diese Mailingliste heute rund 280 Frauen, die selbständig sind oder sich selbständig machen wollen, rund um die Uhr als Kommunikationsplattform zur Verfügung.

Fragen die alltäglich behandelt werden sind z.B. Vertragliches, Fachliches, Buchhaltung, Akquisition, etc. Trends in der Entwicklung des Internet EDV-Probleme aller Art, auch: nützliche Tools für das eine oder andere Problem gegenseitige Rückmeldung für einen professionellen Auftritt

Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme ist Akzeptanz der (üblichen) Nettikette.

Informationen zur Person:

Brigitte Lüdecke, 1984 Diplom in Soziologie an der Freien Universität Berlin, 1994 Abschluss Wirtschaftsassistentin beim Institut für Technische Weiterbildung Berlin e.V., Berufserfahrung in Wirtschaft, Verwaltung und gemeinnützigem Bereich;

seit 7/1998 Aufbau und Pflege des Netzwerkes Mediacoaching – eine Mailingliste für Frauen die sich selbständig machen;

selbständig im Bereich Erhebung der Nutzeranforderungen an zukünftige IT-Systeme sowie Einsätze als Dozentin für Kommunikation im Internet, Webseitengestaltung und MS-Office-Programme.

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Birgit Poppke, womaticker, Frankfurt/Main

“Der Erfolg eines jeglichen Unternehmens hängt immer mehr vom Grade seiner Vernetzung ab”.

Der Journalistinnen- und Expertinnenpool:

Womanticker besteht aus drei Teilen: 1. Ein Informationsdienst für Frauen, 2. eine Seminaranbieterin zum Thema „Online-Redaktion“ und in Kooperation mit dem Journalistinnenbund 3. Initiatorin und Betreiberin eines Journalistinnen- und Expertinnenpools im Internet.

In den Pool haben sich von unseren 1000 Community- (Medienfrauen) 120 eingetragen.

Unser Netzwerk will Kontakte zwischen den Autorinnen fördern,Autorinnen und Expertinnen sichtbar machen,eine Plattform zur Selbstdarstellung und zur Akquise bieten, Texte und deren Autorinnen der Medienwirtschaft vermitteln.

Stand der Dinge:

Zur Zeit arbeiten wir gerade an der Datenbank und den Scripten, um die Handhabung dyna-misch und damit einfacher zu machen. Dann wird jede Teilnehmerin ihre Daten über einen Benutzerinnennamen und Passwort selbst verwalten können, die Daten ändern und immer wieder Texte eingeben können. Außerdem hat sie die Möglichkeit, eine E-Mail Adresse zu bekommen und so mit anderen Poolmitgliedern Kontakt aufzunehmen. Jedes neu aufge-nommene Mitglied wird in unserem Newsletter vorgestellt und somit mit den Fachkompeten-zen allen Abonnentinnen und Abonnenten bekannt gemacht.

Derzeit vermitteln wir hauptsächlich die Kontakte zwischen Verlagen, Zeitungen und anderen Interessentinnen, die auf der Suche nach freien Autorinnen oder Expertinnen sind und den Journalistinnen. Name, Fachgebiet, Publikationen und ein Probetext sind im Internet zu se-hen. Nach dem Relaunch wird es für Textsuchende die Möglichkeit geben, Auszüge der Daten nach Stichwörtern abzufragen, Kurztexte der Autorinnen einzulesen und diese Texte dann zu beziehen oder eine Expertin über uns zu buchen.

Wendet sich ein Medium an uns mit einer konkreten Anfrage, erstellen wir auch ein redaktio-nelles Konzept (für eine Webseite) und koordinieren auch einen Stab an freien Mitarbeiterin-nen, die wir aus dem Pool rekrutieren und die langfristig Inhalte liefern. Die Journalistinnen übertragen uns dann gezielt die Nutzungsrechte für ihre Texte.

Wir sehen uns als Komplett-Dienstleisterin für eine Zielgruppe: Durch unseren Newsdienst informieren wir zum Thema Frauen und Internet.

Unser Seminarbereich hat sich auf Medienfrauen spezialisiert und bietet Seminare, mit denen Frauen sich zum Thema Online-Redaktion weiterbilden können. Mit Hilfe der Daten-bank können sie sich dann mit ihren Kompetenzen sichtbar machen.

Ziel ist also:

Ein freier Journalistinnenpool im Internet als bundesweiter Contentdienst.Der Expertinnen – und Journalistinnenpool wird nicht nur als Kontaktbörse dienen, um Jour-nalistinnen und Expertinnen untereinander zu vernetzen, sondern vermittelt auch Freie Mit-

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arbeiterinnen, Texte und Expertisen an die Medien. Dabei tragen sich die Medienfrauen in eine Datenbank mit ihrem Fachthema, ihren Referenzen und ihrer Disponibilität ein.

Was bedeutet Netzwerken für uns?

Für uns bedeutet Netzwerken, eine mehrdimensionale Plattform zur Verfügung zu stellen oder zu nutzen, auf der sich Menschen austauschen können - in welchen Form auch immer.Da wir eine Medienplattform aufbauen, hat das noch mal eine besondere Komponente.

Für uns bedeutet ein Netzwerk in dieser Art aber auch, Medienfrauen die Arbeit zu erleich-tern und die Präsenz von Medienfrauen zu stärken. Als Dienstleisterin.

Was sind das für Frauen bei uns?

1. Bei uns finden sich überproportional viele Frauen, die sich mit dem Thema Gender und Frauenforschung beschäftigen. Oder Frauen, die sich mit wissenschaftlichen wirtschaftli-chen, politischen und sozialen Themen beschäftigen. Auch Auslandsthemen, Gesundheits-themen und Beratungstätigkeiten sind Schwerpunkte. Wenig anzutreffen sind Frauen, die sich auf klassische Themen der Schönheit und Wellness, Mode und Kosmetik spezialisiert haben. Obwohl wir auch eine Rubrik Schönheit haben.

2. Eine Journalistin, die sich bei uns einträgt muss sich erst einmal als „Journalistin“ begrei-fen und nicht unter die Rubrik “Journalist” als Berufsbezeichnung einordnen. Sie geht mit hoher Wahrscheinlichkeit auch davon aus, dass Journalistin zu sein in vielen - nicht in allen Punkten - etwas anderes ist, als ein „Journalist“ zu sein.

3. Bis jetzt tragen sich die Frauen bei uns ein, weil es nichts kostet, es relativ schnell geht und weil sie nur Vorteile haben können, durch die Präsenz in unserer Datenbank. Sie kön-nen die Webseite, die wir über sie erstellen, nutzen oder nicht und haben einen zusätzlichen Verknüpfungspunkt im Netz.

Informationen zur Person:

Birgit Poppke, selbstständige Fach-Journalistin für den Bereich Internet, IT- und Multimedia, Webentwicklerin, Online-Redakteurin. Sie ist Gründerin der poppke & broos GbR, die das Portal www.womanticker.de entwickelt, einem Internet-Informationsdienst für Frauen und Zielgruppenportal für Journalistinnen. Sie arbeitet zudem für verschiedene (Fach-)publikati-onen.Studium: Publizistik. Erfahrungen: Der Online-Dienst germany.net (Pressereferentin) und der Fachinformationsdienst Internet Intern (Online-Redakteurin), Focus online (freie Mitar-beit), Hightext Verlag. Bei womanticker Redaktionsleitung und Webseiten-Entwicklerin. Eigene Internet-Kolumne in der Frankfurter Rundschau.

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Birgit Unger, u-netz, Essen

www.u–netz.de – Wirtschaftspotenziale von Frauen sichtbar machen

Seit 8 Jahren entwickeln Birgit Unger und Cornelia Sperling, Mitinhaberinnen der RevierA GmbH aus Essen, Konzepte und Projekte zur Sichtbarmachung und Stärkung von Unter-nehmerinnen.

Regionale Branchenbücher seit 1994 mit dem Verband Schöne Aussichten für das Ruhrgebiet und Köln/Bonn

Unternehmerinnentage Ruhrgebiet, seit 1996 jährlich stattfindendes Forum mit 400-500 Teilnehmerinnen für Erfahrungsaustausch und Qualifizierung, das in breiter Kooperation mit Unternehmerinnenverbänden/Netzwerken, Beratungs- und Wirt-schaftsinstitutionen realisiert wird.

Virtuelles Unternehmerinnenforum www.u-netz.de, Wirtschaftsportal und Vernet-zungsmedium seit 1999, unterstützt vom Wirtschafts- und Frauenministerium NRW.

Die Motivation, www.u-netz.de zu entwickeln war und ist: Die Vielfalt der Unternehmerinnen sichtbar zu machen für: KundInnen, Politik und Wirt-

schaft; ein Forum für den Erfahrungsaustausch zu schaffen und Unternehmerinnen miteinander

in Kontakt zu bringen; ein Informationsportal zu entwickeln für Verbands- und Netzwerk-Termine, interessante

Seminare sowie Tipps, Chats und Best Practice-Modelle; erprobte Elemente wie die Kooperationsbörse der Unternehmerinnentage an allen 365

Tagen im Jahr möglich zu machen; Chefinnen Informationen über Verbände, Beratungsangebote und Fachliteratur zu geben

sowie weiterführende Links und Adressen zur Verfügung zu stellen und den Gedanken des Miteinander-Geschäfte-machens und Netzwerkens fördern.

Die weiteren Pläne für das virtuelle Unternehmerinnenforum www.u-netz.deNach dem NRW-weiten Ausbau mit landesweiten Daten und neuem Design in 2001, geht es jetzt darum, adäquate Werbemöglichkeiten für Unternehmerinnen zu entwickeln und weiter zu experimentieren, wie das Medium Internet für Erfahrungsaustausch, Beratung und Kon-taktmöglichkeiten genutzt werden kann. Eine weitere wichtige Arbeit liegt auch in der Be-kanntmachung des virtuellen Unternehmerinnenforums für Kundinnen und Kunden - als Adresse für Kompetenz und Qualität.

Langfristig wollen wir die Finanzierung der Plattform mehr auf die Nutzerinnen selbst und die Akquisition in der Privatwirtschaft konzentrieren. Dazu ist es einerseits nötig, mehr Werbe-plätze anzubieten und andererseits mit interessierten Partnern aus der Wirtschaft zusammen zu arbeiten, die gezielt Kontakt zu von Frauen geführten Unternehmen suchen und bereit sind, ihre Produkte und ihr Marketing auf diese Zielgruppe auszurichten. Auch der Bereich von Onlineberatung wird in den nächsten Jahren eine größere Rolle spielen, hier machen Expertinnen und Beraterinnen bereits interessante Erfahrungen.

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Eine große Rolle spielt der bundesweite Ausbau in der nahen Zukunft. Immer mehr Unter-nehmerinnen und Expertinnen aus dem ganzen Bundesgebiet finden www.u-netz.de im In-ternet und wünschen sich ähnliche Angebote in ihren Ländern. Hier bieten wir Unterstützung und Beratung an, wie Länderportale aufgebaut werden können.Ein bundesweites Internet-Portal für Unternehmerinnen kann den Zugang zu weiteren künfti-gen Länderportalen sicherstellen und sich für Themen wie Unternehmens-Nachfolge, Mento-ring oder Europa engagieren.Damit würde ein großes Bedürfnis nach Erfahrungsaustausch mit anderen Regionen befrie-digt und könnte gerade auch kleineren Initiativen früh Gelegenheit geben, im Netzwerk sicht-bar zu sein.

Informationen zur Person:

Birgit Unger, Jahrgang 1962Geschäftsführende Gesellschafterin der RevierA GmbH, Agentur für Kultur und Kommunika-tion, in Essen (www.reviera.de)Ausbildungen: Kauffrau und Schriftsetzerin, Selbstständig seit 1990

Schwerpunkte der Agentur: ProjektEntwicklung, u.a. zur Sichtbarmachung von Unternehmerinnen und ihrer Ver-

bände, PR-Arbeit, Konzeptentwicklung und –umsetzung• regionale Branchenbücher mit dem Verband „Schöne Aussichten“, seit 1994• Unternehmerinnentag Ruhrgebiet, seit 1996• virtuelles Unternehmerinnenforum www.u-netz.de, seit 1999

KongressManagement, z.B. für Fachtagungen der Landesregierung NRW GrafikDesign für klassische PrintMedien und CrossMedia (CD-ROM und Internet)

Mitglied im: VdU – Verband deutscher Unternehmerinnen Parlament der Industrie- und Handelskammer zu Essen Verband Schöne Aussichten – Verband selbstständiger Frauen e.V. netz NRW – Verbund für Ökologie und soziales Wirtschaften e.V.

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Birte Glimm, Elephant Seven GmbH, Hamburg

Informationen zur Person:

Persönliche DatenName: Birte Glimm

Telefon: 040. 34 101 - 226

E-Mail: [email protected]

Ausbildung1994 Abitur am Gymnasium Theodor-Mommsen-Schule

1995 – 1998 Kommunikationsdesign Studium

an der privaten Hamburger Technischen Kunstschule

Abschlussarbeit: Internet Kulturforum

Abschluss: sehr gut

Berufserfahrung04/98 – 01/00 Teilhaberin der Multimedia Agentur

JEN.net Internet Services GmbH in Hamburg

Aufbau des Bereichs Internet

seit 01/00 Systementwicklerin bei der Elephant Seven GmbH in Hamburg

Technische Leitung des Team 1

Konzeption und Realisierung von Inter/Intranet Anwendungen

FORUM

„Berufswege – heute, morgen, übermorgen. Tätigkeitsfelder und Anforderungen in IT- und Multimediaberufen“

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Dr. Bettina Knauer, Multi-M Fischer Multimedia GmbH, Hamburg

Voraussetzungen und Anforderungen der PR-Arbeit im Bereich Multimedia und Internet

Qualität statt Quantität: PR-Arbeit muss immer schnell sein, darf dabei jedoch die Ansprüche hinsichtlich Qualität und Kontinuität nicht aus den Augen verlieren. Das gilt gerade im dyna-mischen Marktumfeld IT und Multimedia, und das gilt nach dem Hype und der einseitigen Fokussierung auf die Aktienentwicklung um so mehr. Es kann dabei nur der erfolgreich agie-ren, der neben hoher Flexibilität eine ausgearbeitete Strategie und ein klares Konzept hat und so auch einen eigenen Stil entwickeln kann. Schnellschüsse und Spontanaktionen erre-gen zwar einiges Aufsehen, werden aber ebenso schnell auch wieder vergessen.

Quereinstieg: Über die intensive Auseinandersetzung mit Fachjournalisten und auch Wis-senschaftlern wird die Professionalität im kommunikativen Außenauftritt gesichert. Die Quali-fikationsanforderung für die PR-Arbeit sind hoch. Dabei bringen Quereinsteigerinnen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen gute Voraussetzungen mit, da sie die The-men rund um die neuen Medien in unterschiedlichen Kontexten (gebildet im Studium, Wer-degang etc.) betrachten und so den Multiplikatoren ein differenziertes und reflektiertes Bild von Multimedia und Internet anbieten können.

Neue Medien, neue Kultur, neue Wirtschaft: Mit dem Internet sind neue kulturelle und wirt-schaftliche Diskurse verbunden, die in der PR-Arbeit aufgegriffen und reflektiert werden soll-ten. Auch hier gilt: insbesondere nach dem Hype ist eine PR-Arbeit notwendig, die neue Ak-zente im Bereich „Neue Kultur, neue Wirtschaft: Internet“ setzt und konturiert.

Neue Teamkultur: In den Teams wirken unterschiedliche Kulturen von Kreativen zusammen (IT-Entwicklung, Design, Text, Werbung, Beratung etc.) – alle konzentriert auf ein maßge-schneidertes Endprodukt. Flexibilität, Konturierung und Grenzüberschreitung zugleich sind daher von den einzelnen Teammitgliedern gefordert. Will man von einer neuen Teamkultur im Bereich Neue Medien sprechen, so entwickelt sich hier eine sehr interessante Verbindung von akademischer und marktorientierter Kultur.

Informationen zur Person:

Dr. Bettina Knauer (geb. 1964)Public Relations Manager bei MULTI-M KG

- Studium der Germanistik, Philosophie, Theaterwissenschaften, Buch- und Bibliothekswissenschaft, Christlichen Archäologie und Kunstgeschichte

- Promotion im Fach Neuere deutsche Literaturwissenschaft

- 7 Jahre wissenschaftliche Assistentin und Dozentin am Institut für Germanistik der Universität Erlangen-Nürnberg. Dort u. a. auch Projektleitung und Öffentlichkeitsarbeit für das Programm „Europäische Hochschule“

- Freie Journalistin (online und offline)

- PR/Marketing Referentin bei einem IT/Telcounternehmen in Hamburg

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Dr. Ulrike Schumann-Giesler, bios beratungs gmbh, Hamburg

Beratung in der IT-Branche – Überblick und Erfahrungen

Bei der Beratung in der IT-Branche lassen sich verschiedene Aufgabenfelder unterscheiden. Sie reichen von der strategischen Unternehmensberatung über die unterschiedlichen Tätig-keiten bei der Softwareerstellung (z.B. Konzeption, Programmierung) bis hin zum Training von Mitarbeitern und Coaching von Führungskräften. Für die dargestellten Aufgabenfelder sind neue Berufsbilder entstanden.Die Inhalte der jeweiligen Tätigkeiten und die notwendigen Voraussetzungen zu ihrer erfolg-reichen Ausübung werden in der nachfolgenden Tabelle zusammengefasst.

Inhalt VoraussetzungOrganisations-beratung

Analyse/Optimierung von Abläufen / Geschäftspro-

zessen der Aufbauorganisation der IT-Strategie von Projekten

FachkenntnisseProjekterfahrungenAbstraktionsvermögenstrukturiertes ArbeitenKreativitätzuhören können

Software-erstellung

FachkonzeptionDV-KonzeptionRealisierungTestQualitätssicherungIntegrationDokumentation

Kenntnisse in der entsprechenden EntwicklungsumgebungMethodenkenntnisseanalytisches Denkenstrukturiertes Arbeiten

Coaching externer Partner einer FührungskraftWeiterentwicklung der Führungskraft

ErfahrungEinfühlungsvermögen„Chemie“ muss stimmen

Schulung SchulungenWorkshops„Training on the job“

sehr gute Fachkenntnisse zum Thema der Schulungdidaktische Fähigkeiten

Alle diese Berufsbilder werden zunehmend auch von Frauen wahrgenommen. In der Art und Weise, wie die Aufgaben wahrgenommen werden, lassen sich durchaus Unterschiede zwi-schen weiblichen und männlichen Beratern feststellen. Bei weiblichen Beratern lassen sich tendenziell die folgenden Eigenschaften feststellen, welche sich positiv auf die Projektarbeit und das Projektergebnis auswirken: Einfühlungsvermögen zuhören können kommunikationsfähig

teamfähig Aufgaben werden um der Sache willen und nicht wegen persönlicher Karriereziele mög-

lichst gut bearbeitet zielstrebig und ergebnisorientiert bei fachlichen Themen hohe eigene Ansprüche an die Fachkenntnisse getrennter Einsatz von Verstand und Gefühl

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Festzustellen ist, dass diese für das Projekt positiven Eigenschaften sich teilweise negativ auf die persönliche Karriere weiblicher Berater auswirken.

Die Akzeptanz weiblicher Berater bei Kunden und Kollegen ist sehr unterschiedlich, aber zum größten Teil positiv.

Informationen zur Person:

Dr. Ulrike Schumann-Giesler, Jahrgang 1969, hat Betriebswirtschaftslehre in Kiel und Göttin-gen studiert (Abschluss 1993). Die Promotion erfolgte im Fach Wirtschaftsinformatik an der Uni Göttingen (Abschluss 1997). Von 1993 – 1997 arbeitete Dr. Schumann-Giesler als wis-senschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik an der Uni Göttingen. For-schungsschwerpunkte waren:

die Konsistenz beim Einsatz mehrerer Datenbanken im Unternehmen (Veröffentlichung: Schumann-Giesler, U., Datenkonsistenz bei heterogener Datenspeicherung, Wiesbaden 1997, Dissertation) sowie

die Entwicklung von Anwendungssystemen: von der Konzeption bis zur Realisierung sowohl der Software als auch der Datenbanken (Veröffentlichung: Schumann, M., Schüle, H., Schumann, U., Entwicklung von Anwendungssystemen – Grundzüge eines werkzeuggestützten Vorgehens, Berlin 1994).

Seit 1997 ist Dr. Schumann-Giesler in der Unternehmensberatung tätig. Sie hat unterschied-liche Aufgaben bei Kunden in ganz Deutschland wahrgenommen. Schwerpunkte sind die Organisationsberatung, die strategische IT-Beratung, das Training von Mitarbeitern und das Coaching von Führungskräften. Seit 1999 arbeitet sie für bios beratungsgesellschaft für informatik und organisationssysteme mbh sowohl als Beraterin als auch im Management.

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Cornelia Brandt, ver.di Bundesvorstand, DAG Hauptverwaltung,Bereich Technologie/Innovation, Hamburg

1. Arbeitswelt im WandelWidersprüchliche Entwicklungen und Anforderungen entstehen:

- Auf der einen Seite mehr Eigenverantwortung und Autonomie, andererseits wachsende Abhängigkeit, von der Technik, vom Kunden, vom Team, von Leistungsvorgaben und kurzfristigen Unternehmensentscheidungen;

- neue spannende Aufgaben entstehen, aber es wächst auch Stress, Leistungsdruck, Arbeitsbelastung.

- Die Arbeitszeitrealität hat sich verändert: die Diskrepanz zwischen den tariflich verein-barten und den tatsächlich geleisteten Arbeitszeiten ist größer geworden.

2. Der New Economy fehlen die Frauen- Studienanfängerinnen Informatik 1977/78: 21 %, auf 13 % in 1998/99 gesunken- Frauenanteil in der IT-Branche bei knapp 10 %, die Hälfte im Support, gefolgt von

Kreativ- und Verwaltungsjobs (Mikrozensus 2000)- Weibliche Auszubildende in IT-Berufen, insgesamt 14 % (1999)- in Medienberufen 59 % (1999)

3. Was Frauen von der New Economy erwarten (Quelle: Befragung der rarecompany 2001)

- Über die Hälfte der befragten Frauen erwarten als Vorteil der New Economy- mehr persönlichen Freiraum 63 %- flexiblere Arbeitszeiten 61 %- zeitgemäßere Arbeitsstrukturen 53 %- Gleichstellung mit männlichen Kollegen 53 %- bessere Aufstiegschancen 51 %- bessere Verdienstmöglichkeiten 51 %

4. Einschätzung der Betriebe (Quelle: Studie des BIBB 2001)- Insgesamt bewerten Betriebe, die in IT-Berufen ausbilden, die geringe

Ausbildungsquote von Frauen als ein Problem mangelnder Information, Motivierung und fehlenden Interesses junger Frauen

5. Neue Arbeitsorganisation und Wandel der Geschlechterrollen- Studie zur Telearbeit zeigt:

- Telearbeitende Männer machen neue Erfahrungen bei der Übernahme von Kinderer-ziehung, auch in eher von traditioneller Rollenverteilung geprägten Partnerschaften. (Quelle: Maus/Winker, 2001, siehe auch www.telechance.de)

6. Handlungsbedarf – Auswahl- Zeitsouveränität sichern, neue Arbeitszeitkultur schaffen- Frauen als Ressource betrachten- Work-Life-Balance für Männer und Frauen- Gendermainstreaming als Konzept- Gleichstellung im Betrieb verbessern

FORUM

„New Economy zwischen Aufbruch und Umbruch. Unternehmenskultur im Wandel: Chancen für die berufliche Entwicklung von Frauen?“

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7. Links für Frauen in der New Economy ... auch für Männer!

ver.di bietet Beratung, nicht nur virtuell, Beispiele:

- www.mulimediabuero.de , viele links und Infos- www.onforte.de , Beratung zur Telearbeit, zu Telelernen, Internet/Intranet, für virtuelle

Teams- www.mediafon.net , Tipps für selbstständige Medienschaffende- www.connexx-av.de , für den Bereich der privaten Medien

und setzt auf das Konzept des Gender-Mainstreaming, nehmen Sie uns beim Wort!

Die Firmen der „New Economy“ sollten verstärkt die Potenziale von Frauen erkennen und nutzen. Der Umbruch, in dem sich die New Economy derzeit befindet, sollte genutzt werden, die Arbeitsbedingungen für Frauen und Männer attraktiver zu machen. Dies ist ein Hand-lungsfeld für die Arbeitgeber und für uns Gewerkschaften.

Zitat: Erwin Staudt, Vorsitzender der Geschäftsführung von IBM Deutschland und der Initia-tive D 21: "Wir haben großes Interesse an Frauen, die Wissen und Information in Deutschland voranbringen." Nehmen wir ihn beim Wort!

Informationen zur Person:

Cornelia Brandt, Diplom-Soziologin, Gewerkschaftssekretärin, seit 1988 bei der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft, Bundesvorstand, Hamburg, seit 2.7.01 ver.di – Vereinte Dienst-leistungsgewerkschaft. Zuerst in der Bundesfrauenabteilung, mit dem inhaltlichen Schwer-punkt Frauen und Technik, seit September 2000 Leiterin der Abteilung Humanisierung der Arbeit/Technischer Wandel beim Bundesvorstand der DAG. Mitarbeiterin im Projekt „Koordi-nationsbüro multimedia und arbeitswelt“ von IG Medien, HBV, Deutscher Postgewerkschaft und DAG (www.multimediabuero.de) und im „Online Forum Telearbeit“ in beratender Funk-tion. Mitglied der Expertinnengruppe „Frauen in der Informationsgesellschaft“ seit 1997 , diese ist die AG 3 im Forum Informationsgesellschaft (www.forum-informationsgesell - schaft.de).

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Susanne Möcks-Carone, ehemals MediaCity.Academy gGmbH, Hamburg

Was ist unter „Unternehmenskultur“ zu verstehen?Quelle: Personallexikon; H.-T. Beyer

- Normen, Werte, Führungs- und Organisationsgrundsätze- Die Summe der Grundhaltungen und Prioritäten- Die Gesamtheit der Denk-, Verhaltens- und Arbeitsweisen im Unternehmen

Welche Werte und Arbeitsweisen charakterisierten die NewEconomy in der Aufbau-phase?

- Zeitliche/räumliche Unabhängigkeit- Keine/flache Hierarchien- Partizipation an Entscheidungen/Erfolg- Offene Kommunikation- Produktive Verbindung Arbeit-Freizeit- Problemloser Quereinstieg - Schnelle/gute Aufstiegsmöglichkeiten- Hohe Dynamik- „Everything goes“

Welche Werte und Arbeitsweisen kennzeichnen die NewEconomy in der heutigen Um-bruchphase?

- Aktuell: Sinn- und Beschäftigungskrise- Verändertes Rollenmodell Arbeitgeber-Arbeitnehmer- Wachsende Professionalisierung- Wachsende Hierarchisierung- Trend zu freien oder zeitweisen Arbeitsverhältnissen (z.B. Freelancer, Interimsmanager)- „Back to the Basics“, wie Rentabilität, Stabilität, Rationalisierung.

Werte, die in der New Economy besonders geschätzt werden

- Hohe Lernbereitschaft- Dienstleistungs-Mentalität- Flexibilität- Teamfähigkeit- Kommunikationsfähigkeit- Erfolgsorientierung - Problemlösungsfähigkeit

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Sich wandelnde Unternehmenskultur: Chance für Frauen?

Vorausgeschickt: - Unternehmenskultur wird durch Menschen geprägt.- Je mehr Einfluss man/frau im Unternehmen hat, desto größer sind die Möglichkeiten die

Unternehmenskultur mitzubestimmen.

- Ob gute Entwicklungsmöglichkeiten speziell für Frauen gegeben sind, ist von der geleb-ten (!) Kultur der einzelnen Unternehmung abhängig.

- Unternehmenskultur ist kein Selbstzweck, sondern unterliegt ökonomischen Zwängen.

Und:- Unterstützung bei der beruflichen Entwicklung ist eine Holschuld.- Die Entwicklungsmöglichkeiten müssen bekannt sein. - Frauen können bestehende Strukturen nur verändern/verbessern, wenn sie auch zah-

lenmäßig ein ernstzunehmender Faktor sind.

Deshalb brauchen Frauen...- Frühzeitigen Zugang zu neuen Technologien für Mädchen und Frauen- Vorbilder- Mentoring- Networking- Aktive Seilschaften- Selbstverständlichen Umgang mit Macht u. Technik!

...dann klappts auch mit der (individuell definierten) Karriere.

Informationen zur Person:

Susanne Möcks-CaroneGeboren 1963 in Roth/Bayern, verheiratet, 1 KindAdresse: Langelohstr. 114, 22609 HamburgFon: 0172 70 69 302 - Fax: 040 800 20 1 20 - eMail: [email protected]

07/2001 Management Angel (Interimsmanagerin)

2001-06/2001 Gemeinnützige Privatakademie für NewMedia & Commerce, HamburgVorsitzende der Geschäftsleitung

1999-2000 Nach Verkauf des Systemhauses an

International tätiger Solutionprovider AG, Hamburg

Direktorin der Business Unit „Sales + Services“

1997-1999 Softwareentwicklungs- und Systemhaus mit Schwerpunkt eSecurity, Hamburg

Geschäftsführerin, Schwerpunkt Sales/Markting/PR

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1992-1996 Selbständige Trainerin in der Erwachsenenbildung

1989-1992 Groß- und Außenhandelsfirma, Hamburg/Atlanta/Dubai

Mitglied der Geschäftsleitung, Leitung der Finanzabteilung

1984-1989 Institut für betriebliche Aus- und Weiterbildung, München/Zürich

TraineeausbildungMitglied der Geschäftsleitung

Ausbildung:1989 - 1994 Berufsbegleitendes Studium der Wirtschaftswissenschaften an der

Fernuniversität Hagen

Engagements:

DMMV Deutschen Multimedia Verband, Hamburg newmedia@work, Ausbildungsinitiative der Hamburger Wirtschaft e.V., Arbeitskreis „Multimedix“, Runder Tisch des Bildungs-werk Medien e.V., „digitelle“.

Seit 1997 zahlreiche Vorträge und Podiumsdiskussionen rund um das Thema „Inter-net/Digitale Wirtschaft“ u.a. bei Mitsubishi Electric Jahrestagungen, „mediamit“ Hamburg, MAZ Harburg, Hamburg newmedia@work, CeBIT 2000, Bundesfrauenkonferenz der Grünen 2001, KIVS Jahrestagung (Gesellschaft für Informatik, VDI/ITG) 2001, Marketing Club Hamburg, women@work, Bund junger Unternehmer, Wirtschaftjunioren.

1988-1992 Vorstandsmitglied beim Frauennetzwerk „pömps e.V.“, heute aktiv bei den „webgrrls“, „KIM Kompetenz im Management“ und „idee_it“.

Referentin bei „EFA, Informations- und Beratungsstelle Frau und Beruf“, Hamburg.

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Sabine Hengesbach, in medias Public Reations GmbH, Hamburg

I. Frauen in IT- und Multimediaberufen – was bedeutet das in der PR-Branche?- Vorstellung von in medias und Tätigkeitsbereichen- Frauenanteil

- Public Relations im Online-Zeitalter Online und Offline-PR Was ist eigentlich PR im Netz?

- Verhältnis zu anderen Kommunikationsdisziplinen- Zeitfaktor

Beispiele- Homepages- Pressearbeit (mit Beispielen)

II. Ausblick Die Zukunft der Online-PR

III. Perspektiven für Frauen- Chancen- Qualifikationen

Informationen zur Person:

Sabine Hengesbach wurde am 6. Dezember 1963 als Tochter einer Bankkauffrau und eines Ingenieurs in Düsseldorf geboren. Nach ihrem Abitur an einem Hamburger Gymnasium im Jahre 1983 arbeitete sie zunächst als Fremdsprachen-Assistentin in verschiedenen nam-haften Hamburger Unternehmen. Den Diplom-Studiengang für Übersetzen und Dolmetschen an der Heidelberger Universität beendete sie nach Studienaufenthalten an der Pariser Sorbonne und der Mailänder Universität im Jahre 1993 in den Sprachen Französisch und Italienisch.

Die 37-jährige Hamburger Managerin ist alleingeschäftsführende Gesellschafterin der PR-Agentur in medias Public Relations GmbH. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Hamburg wurde im Dezember 1994 gegründet. Seit 1999 ist in medias mit einer Filiale in Berlin ver -treten.

Die Agentur betreut heute namhafte Hamburger Institutionen wie die Hamburger Musikhalle und das Hamburger Musikfest ebenso wie bekannte Markenartikler, z.B. den italienischen Pasta-Hersteller Buitoni oder das indische Unternehmen Basmati Rice Europe, Unterneh-mensberatungen wie das Hamburger Softwarehaus CPL oder IT-Startups.

Sabine Hengesbach steht an der Spitze eines überwiegend weiblich geprägten Unterneh-mens: „Teilzeitarbeit ist bei uns ebenso willkommen wie Homeworking – Hauptsache, das Ergebnis stimmt. Der Einsatz neuer Medien kann fundierte PR-Kenntnisse jedoch nicht er-setzen. Gerade im Multimedia-Zeitalter ist eine umfassende Qualifikation der Mitarbeiter in allen Bereichen der Public Relations vielmehr unerlässlich...“.

FORUM

„Neue Medien – neue Berufsfelder. Tätigkeitsfelder und Anforderungen in IT- und Multimediaberufen“

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Sabine Köhler, PYLON LV-Beratung, Hamburg

IT-Consultant - eine Alternative für Frauen!?

Durch den großen Mangel an qualifizierten Fachkräften in der IT- und Multimediabranche gehen Unternehmen vermehrt dazu über, dieses Defizit durch Zusammenarbeit mit IT-Unter-nehmensberatungen auszugleichen. Die Mitarbeiterin der IT-Beratungsfirma geht für einige Zeit - das können wenige Wochen bis zu mehrere Jahre sein - zum dem Unternehmen, das damit zu ihrem Kunden wird, um das dortige Management und die Belegschaft bei der Bewältigung der Aufgaben im IT-Bereich zu beraten und bei der Umsetzung der Lösungen unterstützend tätig zu sein.

Und was macht eine IT-Beraterin nun genau?Diese Frage lässt sich im Prinzip einfach beantworten: Akquirieren - Beraten - Umsetzen. Doch was verbirgt sich hinter diesen Begriffen?

Bei der überwiegenden Mehrzahl der Unternehmungen sind die Aufgaben durch das Unter-nehmensziel klar umrissen und für längere Zeit festgeschrieben: Es sollen Autos gebaut, Versicherungsschutz bereit gestellt oder ein Internetportal errichtet werden. Das Unterneh-mensziel "IT-Beratung" lässt hier vielmehr Spielraum: Die IT-Beraterin weiß zwar, dass sie in der IT-Branche beschäftigt sein wird, jedoch können ihre Aufgaben bei jedem neuen Einsatz anders aussehen - und werden es in der Regel auch tun.

Doch bevor sich die IT-Beraterin einer Aufgabe widmen kann, muss sie sich diese erst ein-mal suchen. Während üblicherweise nach einer erfolgreichen Bewerbung diese Suche abge-schlossen ist, stellt sie sich für die Beraterin ständig aufs Neue, d.h. sie muss Unternehmen finden, denen sie ihre Dienstleistung "IT-Beratung" anbieten kann und die bereit sind, ihr diese abzukaufen. Auch wenn das Akquirieren am Anfang eines jeden Auftrags steht, ist es derjenige Schritt mit dem die Beraterin in ihrer beruflichen Laufbahn zuletzt in Berührung kommt, denn natürlich wird von keiner Berufsanfängerin erwartet, dass sie sich als erstes einen Auftrag besorgt. Diese Aufgabe wird von denjenigen MitarbeiterInnen übernommen, die bereits über die nötigen Kontakte und Erfahrungen verfügen; jüngere MitarbeiterInnen haben genügend Zeit sich fachliche und kommunikative Fähigkeiten anzueignen, um später diese anspruchsvolle Aufgabe ebenfalls erfolgreich zu bewältigen.

Gleichzeitig mit der Akquise beginnt in der Regel auch die Beratung, denn wenn die Berate-rin den Auftrag erteilt haben möchte, muss sie dem Kunden unter anderem darstellen, wie sie sein Problem lösen kann. Hat sich der Kunde für ein Beratungsunternehmen entschie-den, beginnt die eigentliche Arbeit. Wenn der Kunde seinen Sitz nicht in der Nähe des Wohnortes hat, kann das bedeuten, dass die Beraterin vier Tage in der Woche in einer ande-ren Stadt verbringt. Die bereits begonnene Beratung wird nun fortgesetzt, das Problem ein-gekreist und einer endgültigen Lösung zugeführt. In fast allen Fällen ist die IT-Beraterin auch an der Umsetzung der Lösung beteiligt und hat so die Möglichkeit, in der Praxis zu erkennen, was ihre Vorschläge Wert sind, um somit wertvolle Erfahrungen zu sammeln.

Die bei Frauen vorhandenen sozialen Kompetenzen vereinfachen es ihnen auch, die infor-mellen Strukturen des von ihr beratenen Unternehmens zu erkennen und zu nutzen, wenn auch nicht zu verleugnen ist, dass externe MitarbeiterInnen nicht immer mit offenen Armen empfangen werden.

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Und wie sieht es jetzt mit den Chancen der Frauen aus?Es ist davon auszugehen, dass die Anforderungen an die IT in Zukunft weiter zunehmen werden, so dass mit einem erhöhten Bedarf an qualifizierten Beraterinnen und Beratern in diesem Bereich zu rechnen ist, ebenso ist der Trend zum Outsourcen weiterhin ungebro-chen. Männer sind nachweislich nicht besser ausgebildet als Frauen, so dass sich für letz-tere auch zukünftig in der Beratungsbranche gute Aussichten bieten. Inzwischen wird kaum ein größeres IT-Projekt ohne Hilfe externer Beratungsfirmen durchgeführt, was einerseits auf die immer größer werdende Komplexität, andererseits auf die damit einher- und darüber hi-nausgehenden Personalknappheit zurückzuführen ist. Ich erwarte nicht, dass sich an dieser Entwicklung in den nächsten Jahren eine gravierenden Veränderung vollziehen wird.

Um als IT-Consultant arbeiten zu können, ist ein Studium der Informatik oder Mathematik von Nutzen, aber auch ein Quereinstieg mit einem anderen Hochschulabschluss ist möglich. Weiterhin sind Initiative und selbständige Arbeitsweise, Leistungs-, Lern- und Einsatzbereit-schaft sowie Flexibilität erforderlich. Die Entwicklungsmöglichkeiten hängen in erster Linie vom eigenen Engagement ab, neben dem zwingend notwendigen Aufbau fachlicher Kom-petenz in verschiedenen oder der Spezialisierung in bestimmten Bereichen kann es die Be-raterin von der Projektmanagerin über die Abteilungsleiterin bis zum Mitglied des Unterneh-mensvorstands bringen.

Ich kann qualifizierten und/oder interessierten Frauen durchaus raten, sich bei einer IT-Be-ratungsfirma zu bewerben, sofern sie bereit sind, die dortigen Arbeitsbedingungen zu akzep-tieren: Arbeiten beim Kunden vor Ort, was mit regelmäßiger Reisetätigkeit verbunden sein kann und häufig wechselnde Arbeitsumgebung und -aufgaben. Frauen haben gerade durch ihre größere soziale Kompetenz und wegen ihres Geschicks im Umgang mit Menschen gute Chancen, in der Beratungsbranche Karriere zu machen.

Informationen zur Person:

Sabine Köhler, geboren 1965, ausgebildete Versicherungskauffrau, Studium der Mathema-tik an der TU Berlin, fünfeinhalbjährige Tätigkeit als Versicherungsmathematikerin bei einem Hamburger Versicherungsunternehmen, seit Januar 2000 IT-Beraterin bei der PYLON Le-bensversicherungsberatung GmbH.

Durchführung von Frauentutorien für angehende Ingenieurinnen während des Studiums, Mitarbeit im Hamburger FrauenInternetProjekt, Mitorganisation des 26. Kongresses von Frauen in Naturwissenschaft und Technik, der vom 1. - 4. Juni 2000 an der Hamburger Uni-versität stattfand.

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Martina Kulick, Ernst & Young, Deutsche Allgemeine Treuhand AG, Hamburg

Berufsbild Wissensmanager – Auf dem Weg zum wissensbasierten Unternehmen

Herausforderungen des Marktes an Unternehmen:

GlobalisierungAbsatz- und Einkaufsmarkt erweitern ihren Radius, wodurch intelligente Formen der Zusammenarbeit erforderlich werden

Weltweiter intellektueller WettbewerbDurch den erweiterten Aktionsradius vergrößert sich auch der Kreis potentieller Kon-kurrenz. Aus- und Weiterbildung sowie Forschung und Entwicklung müssen sich die-sen Herausforderungen stellen.

Schnelligkeit (siehe auch Vortrag Sabine Hengesbach)Der Faktor Zeit wird im unternehmerischen Maßnahmenbündel und der Zielrichtung von Organisationsprojekten und Technologieeinsatz immer kritischer.

KundenindividualitätDer Trend vom Anbieter- zum Käufermarkt vollzieht sich durch Serviceerhöhung und aktive Umsetzung kundenindividueller Anforderungen

Selbstbestimmung und neue Werte, StandortunabhängigkeitDie Verschiebung der Wertemuster von Arbeitnehmern und Organisationen erfordern eine höhere Flexibilität von Arbeitszeit und Arbeitsort.

Wissen ist Risikokapital im Unternehmen. Wissensmanagement ist eine der entscheidenden Managementbereiche, die Organisationen helfen, bessere Geschäftsentscheidungen zu treffen. Wissen hat eine eindeutige Priorität für jede Organisation. Vorhandene Wissensprogramme zeigen, dass diese Investitionen positive Auswirkungen auf Geschäftswachstum und Marktanteile haben. In der Ausgabe 26 der Computer Zeitung vom 28.06.01 erschien ein Artikel mit dem Titel „Selten ist der Erfolg von Wissensprojekten be-kannt“.

Daten sind kontextunabhängige Zahlen und Zeichen über verschiedene Dinge bzw. Sach-verhalte, also lediglich „eine Folge von Zeichen.“ Daten sind somit die strukturierte Aufzeich-nung von Zahlen und Zeichen, die frei von Werturteilen und Interpretationen sind. Sie sind objektiv wahrnehmbar und potentiell verwertbar, aber als Handlungsbasis nicht einsetzbar. Das Datenmaterial wird individuell wahrgenommen und anwendungsspezifisch aufbereitet, d. h. die Daten werden ggf. komprimiert (verdichtet) oder in einen sachlogischen Zusammen-hang mit anderen Daten gebracht (interpretiert).Nach der Interpretation werden Daten als Informationen bezeichnet. Informationen sind z. B. Nachrichten, da mit der Übermittlung von Informationen eine Wahrnehmungsveränderung des Empfängers provoziert werden soll. Das heißt, die Übertragung soll sich auf das Beur-

teilungsvermögen und das Verhalten des Empfängers auswirken. Damit entscheidet der Empfänger selbst, ob es sich bei der Nachricht um eine Information handelt, also ob die Nachricht ihn tatsächlich informiert.Wissen entwickelt sich in Menschen aus der geistigen Verarbeitung von Informationen. Wis-sen ist somit die Vernetzung von Daten und Informationen in einem Ursache-Wirkungs-Kon-

text. Es repräsentiert die Gesamtheit der Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die Indi-viduen zur Problemlösung einsetzen.

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Wissen bietet die Fähigkeit, eine Lösung zu finden, entweder durch das einander Zuordnen

von Informationen oder durch Verwenden bzw. Erzeugen eines Lösungsschemas.Beispiel: Die Meldung 30 % ist ein typisches Datum. Es ist die einfache Aneinanderreihung

von drei Zeichen ohne irgendeine aussagekräftige Bedeutung. Wird das Datum „30 %“ mit anderen Daten in einen strukturierten Zusammenhang gesetzt und interpretiert („Firma XY

hat ein diesjähriges Umsatzplus von 30 % generiert“), wird es zu einer verwertbaren In-

formation. In Kombination mit subjektiven Erfahrungen generiert die Information Wissen. Steigert ein Unternehmen den Umsatz, so können auch Gewinn- und Kurssteigerungen er-wartet werden. Daher ist der Kauf der Aktie zu empfehlen.

Ziel ist...

..., dass ein Unternehmen nicht bloß explizite Informationen verarbeitet, sondern ein Erzeuger von neuem Wissen ist und somit kreativ gegenüber der Umwelt vorgeht.

Das Beispiel zeigt, dass die Entscheidung „die Aktie kaufen“ durch unterschiedliche Formen des Wissens getroffen wurde.

Explizites Wissen liegt immer in einer fixen (z. B. schriftlichen) Form vor. Aufgrund dieser

Tatsache ist die Abgrenzung von explizitem Wissen zu Informationen schwierig, da oft die Weiterentwicklung durch den persönlichen Erfahrungsschatz nicht erkennbar ist. Explizites Wissen sind z. B. Verfahrensanweisungen, Qualitätssicherungs-Vorschriften, archivierte Korrespondenz, etc..

Jeder Mensch verfügt über einen „Erfahrungsschatz“, dem impliziten Wissen. Implizites Wissen beinhaltet Lebenserfahrung und Erfahrungswerte bezüglich der Geschäftspraktiken eines Unternehmens, kulturelle Vorstellungen oder bestimmter Verhaltensregeln. Dieses Wissen ist nicht in einer fixen Form verfügbar, sondern in Form von menschlichen Gedan-ken.

Die Information „Firma XY hat ein diesjähriges Umsatzplus von 30 % generiert“ löst den Ent-scheidungsprozess „Ich kaufe Aktien der Firma XY“ aus.

Implizites und explizites Wissen bedingen einander und sorgen durch Interaktion mit anderen Menschen für einen dynamischen Prozess der Wissensausbreitung.

Aufgaben

Herausforderungen des Wissensmanagers ist, das Ziel zu unterstützen.

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Allgemein• Zusammenführen der Wünsche und Anforderungen der verschiedenen Bereiche (siehe

auch Vortrag Sabine Köhler)Strategie• Formulierung der Wissensmanagement-Vision und -Mission • Entwicklung einer ganzheitlichen Wissensmanagement-Strategie• Erarbeitung eines Gesamtkonzepts für WissensmanagementServices• Umsetzung der Wissensmanagement-Strategie in Projekte (Projektmanagement)• Eigenverantwortliche Durchführung von Projekten im Umfeld von Wissensmanagement,

Dokumentenmanagement/Archivierung (Gestaltung aller Projektphasen, von Analyse bis Implementierung)

• Wissensmanagement-Consulting innerhalb des Unternehmens (im Hinblick auf Strukturie-rung und Darstellung von Informationen)

Beziehungen• Förderung des Wissensaustauschs im Unternehmen• Kommunikation mit Mitarbeitern aller Hierarchiestufen und Fachbereiche• Etablierung einer Unternehmens- und Lernkultur• Aufbau von WissensnetzwerkenMenschen & Organisation• Kritische Analyse der internen Kommunikationsprozesse und Entwicklung eines WM-

Kommunikationskonzeptes• Unterstützung der Innovationsprozesse im Bereich Forschung & EntwicklungProzesse• Implementierung von WM-Prozessen• Analyse und Reengineering von Geschäftsprozessen (aus Sicht des WM, auch Lern- und

Feedbackmechanismen)Einführung von Publikations- und Editionsprozessen

Inhalt Beschaffung & Aufbereitung von Informationen (aus internen und externen Quellen) Entwicklung von Nutzerprofilen über kritischen InformationsbedarfInfrastruktur Bewertung, Auswahl und Implementierung von WM-Methoden/-Techniken und Anwen-

dungen Aufbau/Einführung bzw. Ausbau und strategische Ausrichtung von Intranets Analyse und Design von leistungsfähigen WM-Systemen und Softwarearchitekturen Einbindung von WM-Lösungen in bestehende IT-Umgebungen Auswahl von geeigneten Softwarekomponenten (z. B. CM-, DM- und Groupware-Pro-

dukte)

Zur Bewältigung dieser Aufgaben werden in Zukunft Wissensmanager benötigt. Die Attrakti-vität dieser Stellen liegt in der Kombination von persönlichem Netzwerk und Zugang zu be-reichsübergreifenden Informationen. Abgesehen von der Führungsebene bzw. -assistenz gibt es kaum eine Funktion, in der man besser die Strukturen und das Know-how eines Un-ternehmens kennenlernt. Der Wissensmanager muss Spaß am interdisziplinären Denken haben. Hier sind fachüber-greifende Studiengänge oder Berufserfahrung aus möglichst vielen Bereichen hilfreich. Ana-lytische Fähigkeiten sind für das Verständnis und die Strukturierung komplexen Wissens erforderlich. Der 'Wissensmanager' muss sich klar darüber sein, dass seine Stellenbezeichnung nicht bedeutet, er wisse mehr als alle anderen.

Eigenschaften des Wissensmanagers

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Selbstbewusstheit - Die realistische Einschätzung der eigenen Persönlichkeit, also das Erkennen und Verstehen der eigenen Gefühle, Bedürfnisse, Motive und Ziele, aber auch das Bewusstsein über die persönlichen Stärken und Schwächen. Es geht darum, sich selbst gut zu kennen, um einschätzen zu können, wie man selbst in bestimmten Situationen reagiert, was man braucht und wo man noch an sich selbst arbeiten muss.

Starke analytische und konzeptionelle Fähigkeiten Ausgeprägte Verhandlungs-, Präsentations- und Moderationsstärke Fähigkeit zum raschen Eindenken in neue, unterschiedliche Themengebiete

Selbststeuerung - Fähigkeit, die eigenen Gefühle und Stimmungen durch einen inneren Dialog zu beeinflussen und zu steuern. Hiermit sind wir unseren Gefühlen nicht mehr einfach ausgeliefert, sondern können sie konstruktiv beeinflussen.

Selbstständige, ergebnis- und kundenorientierte Arbeitsweise stilsichere Ausdrucksfähigkeit

Motivation - Sich selbst motivieren zu können heißt, immer wieder Leistungsbereitschaft und Begeisterungsfähigkeit aus sich selbst heraus entwickeln zu können. Ist besonders hilfreich in Phasen, in denen ein Projekt schwierig wird oder wenn die Dinge anders laufen als geplant. Wer sich selbst motivieren kann, findet immer wieder Kraft zum Weitermachen und verfügt auch über eine höhere Frustrationstoleranz.

Engagement, Eigeninitiative Kommunikations- und Teamfähigkeit Durchsetzungsvermögen Spaß an Neuen Medien

Empathie - Einfühlungsvermögen; das Vermögen, sich in die Gefühle und Sichtweisen anderer Menschen hineinversetzen zu können und angemessen darauf zu reagieren. Es geht darum, Mitmenschen in ihrem Sein wahrzunehmen und zu akzeptieren. Dabei heißt akzeptieren nicht automatisch gutheißen, sondern ihnen mit Respekt entgegenzutreten und Verständnis für ihr Tun und Denken zu haben.

Engagement, Eigeninitiative Kommunikations- und Teamfähigkeit Ausgeprägte Verhandlungs-, Präsentations- und Moderationsstärke

Soziale Kompetenz - Z. B. die Fähigkeit Kontakte und Beziehungen zu anderen Menschen zu knüpfen und diese dauerhaft aufrecht erhalten zu können. Also ein gutes Beziehungs- und Konfliktmanagement, aber auch Führungsqualitäten oder das Vermögen, funktionie-rende Teams zu bilden und zu leiten.

TeamfähigkeitKommunikationsfähigkeit - Einerseits die Fähigkeit, sich klar und verständlich auszudrü-cken und somit sein Anliegen deutlich und transparent zu übermitteln; andererseits die Fähigkeit, anderen Menschen aktiv und aufmerksam zuhören zu können, und das, was sie sagen, zu verstehen und einzuordnen.

Teamfähigkeit Verhandlungs- und Moderationsstärke

Gertrud Höhler (Interview April 2001)Sie gehört zu den gefragtesten Kommunikations- und Unternehmensberatern in Deutsch-land. Neben Polit-Grössen wie Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl setzten die meisten der rund 50 führenden deutschen Firmen auf ihre Expertisen und ihre Beratungsdienste, unter ihnen die Deutsche Bank und Mercedes.Den Leuten auf den Teppichetagen empfehlen Sie neue Führungsrichtlinien, solche, die auch die emotionale und soziale Intelligenz der Menschen einbeziehen. … „[...] Neuere Forschungen konnten endlich auch wissenschaftlich beweisen, wie wichtig diese Kombination von IQ und EQ ist. [...] Heute weiss man, was das ist, was im Gehirn bewirkt wird, damit Begeisterung ausgelöst wird, Motivation. Man weiss, wie wichtig es ist, dass die Menschen lernen, ein Thema sowohl über die Intelligenz wie über die Empfindun-

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gen anzugehen. Die Männer werden generell darauf dressiert, dass sie die Intelligenz abspalten von der Emotion. Frauen sind nicht so leicht dressierbar.”Also ist die Abspaltung – hier männliche Ratio, dort weibliche Emotion – überholt?„[...] Eine Frau isoliert nie die intelligente Ebene. Sie geht ein Problem zugleich auch immer mit dem limbischen System an, wo Anteilnahme und Gefühle sitzen, und fragt, welche Auswirkungen eine Problemlösung für die Mitarbeiter, für das Team, für die Firma hat. Sie stellt also Gesamtzusammenhänge her, denkt und handelt simultan, [...] während der Mann immer Split-World macht. Darum schaffen Frauen viel leichter Lösungen, die für Menschen passen.”

Fachliche Anforderungen siehe auch Vortrag Sabine Köhler• Hochschulstudium oder Quereinsteiger

(Wirtschaftsinformatik, BWL, Informatik, Informationswissenschaft, Kommunikations-wissenschaft, Pädagogik ...)Studiengang Informationswirtschaft an der FH KölnBachelor-Studiengang Informationsdesign an der Hochschule für Bibliotheks- und Informationswesen (FH Stuttgart)

• Mehrjährige Berufserfahrung• Projektmanagementerfahrung• Organisations- und Planungskompetenz • Technisches Verständnis / EDV-Kenntnisse

Karrierechancen

• Intern:• Entwicklungsoptionen in der Prozess- und Technologiegestaltung• Aufstiegsmöglichkeiten in nächste Führungsebene

Durch Kontakte zum Topmanagement• Leitung des Vorreiter-Teams im Unternehmen

in einem der wichtigsten Bereiche mit wachsender Bedeutung • Aufstiegsmöglichkeit zum CIO (Chief Information Officer)

einer der höchsten Positionen vieler Unternehmen• Extern:

• Mitarbeiterinnen oder Projektmanager bei IT-Dienstleistern oder Consulting-Un-ternehmen

• Strategieberater• Prozessberater• IT Berater• Organisations- und Personalentwicklungsberater• Je nach Unternehmensorganisation auch Fokussierung auf Branchen

Vorgehensweise:• Über den eigenen Standpunkt und die eigenen Ziele klar werden• Sich selbst aktiv verkaufen (es wartet niemand auf einen!)• In großen Unternehmen Entwicklungen beobachten und aktiv nachfragen

Gehaltsperspektiven:

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Je nachdem, ob Hochschulabsolvent oder IT-Profi mit langer Beruferfahrung sowie Ansie-delung im Unternehmen (Geschäftsführung, Fachabteilung etc.), erreicht ein Wissensmana-ger im Schnitt zwischen 80.000 und 130.000 DM Jahresgehalt.

E & Y’s Knowledge Management Approach

Welche Komponenten sind bei der Erstellung eines erfolgreichen Knowledge Management-Programms für ein Unternehmen beteiligt?

Auf den Radarschirmen der IT-Verantwortlichen in den fast allen Industriesegmenten erscheint Knowledge Management schnell als kritischer Faktor zum Geschäftserfolg. Recherchen von IDC zu erfolgreichen Knowledge Management-Projekten zeigen an, dass zu deren Erfolg mehr gehört als die einfache Auswahl der besten Technologielösung.

Für erfolgreiches Knowledge Management ist eine ganzheitliche Betrachtung von Strategie (Strategischer und wirtschaftlicher Nutzen, Kommunikation der Zielrichtung)• Kultur (Verhalten, Barrieren und Rollen, Neue Kommunikations-/Lernkultur)• Führung (Führungsprinzipien und –instrumente, Geeignete Kenngrößen)• Prozessen (Relevante Geschäftsprozesse / Wissensdefizite, Integration der Wissensele-

mente)• IT-Infrastruktur (Abgleich von Prozessfluss und Wissensfluss, Weiterentwicklung der IT-

Systeme)erforderlich.Mehr als andere IT-Projekte, erfordert Knowledge Management eine formale organisatoris-

che Annäherung zur Erstellung von Wissensstrategien.

Eine der weltweit größten Prüfungs- und Beratungsgesellschaften mit einem Umsatz von derzeit rund 8,4 Mrd. US-$ und 76.000 Mitarbeitern in über 130 Ländern.Unsere Philosophie ist es, gemeinsam mit unseren Kunden Ideen zu entwickeln, innovative Lösungen zu erarbeiten und diese in konkreten, messbaren Erfolg umzusetzen. Unser Beratungsangebot ist integriert, praxisnah, auf Wertzuwachs und zügige Realisierung ausge-richtet. Teamarbeit, Schnelligkeit, Zukunftsorientierung und Wertorientierung – damit beglei-ten wir Sie auch künftig von der Idee bis zum Erfolg.Dienstleistungsangebot: Integriert Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Corporate Finance und Business Advisory Services und richtet sich sowohl an große internationale als auch an lokale mittelständische Unternehmen aller Branchen und Rechtsformen.EY Deutschland: Zählt zu den drei größten Prüfungs- und Beratungsgesellschaften Deutschlands. Nach der Übertragung der Unternehmensberatung auf Cap Gemini Ernst & Young erzielen wir mit derzeit 3.000 Mitarbeitern einen Gesamtumsatz von rund 600 Mio. DM. Unsere anspruchsvolle Klientel setzt sich aus Unternehmen jeder Branche, Größe und Rechtsform zusammen.Näher am Kunden: Durch rund 25 Niederlassungen im ganzen Bundesgebiet belegen wir die Nähe zu unseren Kunden. In hochkarätig besetzten Grundsatzabteilungen stehen unse-ren Kunden und Mitarbeitern Spezialisten zur Verfügung, die Fachwissen und persönliches Engagement innerhalb unserer Unternehmensphilosophie verbinden. Weitere Informationen: www.ernst-young.de

Wir unterstützen beim Aufbau einer Infrastruktur Knowledge Management

Wir helfen bei der Mobilisierung der Ressource Wissen Knowledge Enablement

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• Schaffung einer Wissensvision• Gespräche managen• Mobilisierung von Wissensaktivisten• Schaffung eines richtigen Kontextes

Kompetenzen durch eigenes internes Wissensmanagement im weltweiten „Center for Busi-ness Knowledge“

Gertrud Höhler (Interview April 2001):“Die Tatsache, dass ich eine Frau bin, hat in meinem beruflichen Leben nie eine Rolle gespielt. Einer der wichtigsten Sätze, den man allen Frauen sagen muss, lautet: „Denk nicht dauernd daran, dass du eine Frau bist. Sondern denk an die Ziele, die du hast, an die Prob-leme, die du lösen willst, denk immer an die Aufgaben. [...]”

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Informationen zur Person:

Martina Kulick, geboren 1963, ausgebildete Bankkauffrau, berufsbegleitendes Studium zur Bankfachwirtin (FH), zuerst Kundenbetreuung im Privatkundengeschäft und im Organisati-onsbereich, danach zehnjährige Tätigkeit im IT-Bereich bei einer deutschen Großbank in Hamburg mit den Schwerpunkten Anwenderbetreuung, Schulungen und Projektarbeit für Kommunikationsstrukturen und Wissensmanagement. Zwischenzeitlich IT-Consultant bei einem Hamburger IT-Systemintegrator im Bereich Groupware. Seit Februar 2001 Senior Advisor bei Ernst & Young Deutsche Allgemeine Treuhand AG.Schwerpunkte bei Ernst & Young: Unterstützung und Projektmanagement bei Mandanten in den Bereichen Wissensmanagement, e-Learning und Training. Teilnahme als Aussteller am Kongress „Women on the Web“, der im März 2001 an der Handelskammer Hamburg statt fand.

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Eva Gärtner, jobpilot AG, Bad Homburg

Der Kurzvortrag soll vor allem die Situation der Bewerber/innen beleuchten.

Moderne Medien stellen Bewerberinnen und Bewerber vor neue Herausforderungen. Im Mittelpunkt dieser Entwicklungen steht das Internet mit seinen zahlreichen Stellenbörsen und neuen Wegen der Bewerbung. Immer mehr Nutzer entdecken das Medium Internet für die Jobsuche. Studierende und Frauen machen da keine Ausnahme.

Das Angebot ist riesig. Für die Bewerber heißt es immer mehr, die Jobsuche im Netz effektiv zu gestalten. Das heißt für die einen, sich in einem riesigen Angebot zurecht zu finden und für die anderen, auch mit exotischen Berufswünschen oder nicht ganz gradem Lebenslauf passende Wege zum Traumjob zu finden.

Auch an den Universitäten und Fachhochschulen denkt man um. In den Hochschulen wer-den Beratungsstellen für Jobsuchende geschaffen. Jobpilot schult die Berater in den Hoch-schulen und kann über die Erfahrungen berichten.

Viele andere Erfahrungen mit den Bewerberinnen und Bewerbern konnte jobpilot auf zahlrei-chen Hochschulmessen und bei Vorträgen und Diskussionen zum Thema „Bewerben im Internet“ sammeln. Diese Vorträge geben einen guten Einblick in die Fragen und Bedürfnisse der Bewerberinnen und Bewerber.

Voraussichtliche Gliederung

1. Daten und Fakten (Nutzerzahlen bei jobpilot)2. Jobsuche im Internet – Der Weg zum Traumjob3. Erfahrungen im Hochschulbereich4. Fazit

Informationen zur Person:

Eva GärtnerDiplom-Betriebswirtin (FH) Managerin Campus Marketingjobpilot AG, Bad Homburg

Alter: 31 Jahre Ausbildung zur Hotelfachfrau Zwei Jahre Tätigkeit in der Hotellerie in Dorint Hotels in Hamburg und

Westerland auf SyltStudium der Betriebswirtschaftslehre an der FachhochschuleBielefeld; Schwerpunkte Marketing und Personalwesen

Nach Abschluss des Studiums, Mitarbeit im Akademischen Auslandsamtder FH Bielefeld

Seit 1999 Managerin Campus Marketing bei der jobpilot AG, Europas Karrieremarkt im Internet

FORUM

„Online zum neuen Arbeitsplatz. Neue Wege bei der Personal- und Stellensuche“

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Nicole Raukamp, Haarmann Hemmelrath Management Consultants GmbH, Hamburg

Qualifikation und Quereinstieg Titel ersetzbar durch Erfahrung, Einsatzwillen und überdurchschnittliche Motivation Klare Definition und Kommunikation der persönlichen Ziele Die Qualifikation muss durch andere Wege erworben sein

Anforderungen – weiche Formulierungen immer häufiger zu findenVorbereitung und Qualität Die eigenen Kernkompetenzen (Fachliche Qualifikationen, Intellekt, Selbstmanagement,

Methoden, … ) genau kennen Stellenangebote suchen, die genau den Kernkompetenzen entsprechen In Suchmaschinen bewusst nach Stellenanzeigen für “Quereinsteiger” recherchieren

(z.B. > ‘Projektleiter + Quereinsteiger + Content Management’) Stellenanzeigen genau lesen, nach bevorzugten Unternehmen priorisieren “Offline” diverse Prosa-Texte anlegen, um verschiedenen Bewerbungsformularen gerecht

zu werden Eigene Profile in Job-Portalen anlegen sich in Communities / Netzwerken ins Gespräch bringen Persönliche Kontakte nutzen, ggf. Personalberater / Coach einbinden Qualität in der Bewerbung ist von höchster Relevanz

Flexibel bleiben, Alternativen suchenIst der Raum für eine individuelle Positionierung nicht vorhanden z.B. keine Abfrage der persönlichen Ziele, keine Möglichkeit einen eigenen Prosatext einzugeben zu viele Felder, die Fakten abfragenbesteht die Gefahr, durch eine Selektion zu fallen.Auswege: z.B. eigene Online-Präsenz, Kurzbewerbung mit dem Link als E-Mail versenden Auf dem klassischen Offline-Weg bewerben / Kreativ-Bewerbung Job-Portale, eigene Profile nach Kernkompetenzen anlegen

Recruiting-Seiten aus der Praxiswww.driven-by-ideas.de – Recruiting-Seite der PR-Agentur Cohn & Wolfe

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Informationen zur Person:

Nicole RaukampConsultant und Web-Manager geb. 23. April 1974

Beruflicher Werdegang1990 bis 1993 Kaufmännische Ausbildung bei Deutsche Bank AG1993 bis 1994 Beraterin für Firmen- und Privatkunden bei Deutsche Bank AG1995 bis 1996 Junior Beraterin für bei Werbeagentur tr communications1996 bis 1998 Marketing Manager bei International Communications Europe GmbH1998 bis 2000 Marketing Koordinatorin und Kommunikationsdesignerin für Price-

waterhouseCoopers Unternehmensberatung GmbHseit 2000 Haarmann Hemmelrath Management Consultants GmbH

Beratungsschwerpunkte Marketing- und Kommunikationsplanung – Online und Offline Internetkonzeption und -design Intranetkonzeption und –design Relaunch- und Erweiterungsstrategien für Internet-Auftritte Prozessdesign (Schwerpunkt Internet / Intranet, Content-Generierung und Qua-

litätssicherung) CI-Beratung, Markenführung (Schwerpunkt Internet) Marketing- und Kommunikationsstrategien – Online und Offline Bewertung und Analyse von Internetauftritten

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Kristina Sender, Deutsche Telekom, Bonn

Online-Bewerbung – e-recruiting – ist in aller Munde, aber lange nicht in jedem Unternehmen eingesetzt.Wie gewinnt man heute den “war for talents”? Die Veränderung vom “Arbeitgeber-“ zum “Bewerbermarkt” hat uns alle motiviert, über neue Ideen und Systeme in der Personalbe-schaffung nachzudenken.

Gerade die Deutsche Telekom, die einen sehr hohen Bekanntheitsgrad genießt, muss im Rahmen der Gewinnung von neuen Beschäftigten im Konzern neue Wege einschlagen. Zum einen müssen Personalmarketingaktivitäten und zum anderen gezielte Personalsuchen deutlich machen, wie wichtig die Gewinnung von neuen, hochtalentierten und motivierten Mitarbeiter(innen) auch für die Deutsche Telekom ist.

Im letzten Jahr haben wir uns daher entschieden, neben dem herkömmlichen Medienmix für die Personalsuche den modernen Weg des e-recruiting und damit verbunden der Online-Bewerbung zu gehen. Hierbei ging es uns insbesondere darum, gezielter und effizient die richtigen Bewerber(innen) anzusprechen und letztendlich auch zu gewinnen.

In einem ersten Schritt haben wir damit begonnen, alle nationalen Stellen im Konzern Tele-kom in unserer Jobbörse www.telekom.de/jobs einzustellen. Darüber hinaus bieten wir seit 08/2000 ein vereinfachtes Verfahren der Online-Bewerbung für sog. Green Card-Kandi-dat(inn)en an, seit 12/2000 können alle nationalen Stellen online beworben werden.

Entscheiden sich Bewerber(innen) für die Online-Bewerbung auf eine bestimmte Vakanz, werden diese durch einen strukturierten Online-Bewerbungsbogen geführt. Nach Absendung des Bogens erfolgt ein sog. “matching”, d.h. es erfolgt ein vollautomatischer Abgleich des Bewerberprofils mit dem ausgeschriebenen Stellenprofil; kommt es zu keiner Berücksichti-gung des Bewerbers/der Bewerberin bei der Besetzung der ausgeschriebenen Stelle, erfolgt ein erneutes “matching” für alle im Konzern ausgeschriebenen Stellen (sofern der/die Be-werber(in) nicht ausdrücklich in seiner/ihrer Bewerbung das erweiterte matching abgelehnt hat).

Der so beschriebene Prozess hat gegenüber der herkömmlichen Printbewerbung eindeutige Vorteile im Hinblick auf die Schnelligkeit der Bearbeitung wie z.B. automatische Eingangs-bestätigung und Zwischeninfos für die Bewerber(innen) per mail, Weiterleitung der Bewer-bungen innerhalb der Fachabteilungen etc. Um die beschriebenen Effekte zu erreichen, ist es jedoch sehr wichtig, dass alle Betroffenen den richtigen und verantwortungsvollen Um-gang dieser Form der Bewerbung beherrschen.

Die Online-Bewerbung auf speziell ausgeschriebene Vakanzen ist seit 03/2001 um die Mög-lichkeit der Online-Initiativbewerbung erweitert worden und im 3. Quartal 2001 werden wir die Jobbörse und Online-Bewerbungsmöglichkeiten auch in englischer Sprache zur Verfügung

stellen. So tragen wir auch der Internationalisierung des Konzerns Telekom weiter Rech-nung.Darüber hinaus wird derzeit die eigene HR-Homepage komplett überarbeitet. Diese soll im 2. Halbjahr 2001 im produktiven Status u.a. unser Employer Branding verbessern und gezielt auf Online-Bewerbungen aufmerksam machen.

Abschließend sei darauf hingewiesen, dass der Konzern Deutsche Telekom an einer ausge-wogenen Beschäftigungsstruktur sehr interessiert ist. Dies macht auch eine speziell für die

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Gleichstellung und Chancengleichheit abgeschlossene Konzernbetriebsvereinbarung deut-lich, die die Einstellung von Frauen bei Unterrepräsentanz fordert.

Informationen zur Person:

Seit Sommer 2000 ist Frau Kristina Sender, geboren im September 1964 in Berlin und Mutter einer neunjährigen Tochter, verantwortlich für das Personalmarketing und Recruitment bei der Deutschen Telekom.Nach einer dreijährigen Ausbildung zur Diplomverwaltungswirtin von 1983 bis 1986 begann sie noch im selben Jahr ihre Tätigkeit bei der Deutschen Bundespost. 1988 wechselte sie innerhalb der Deutschen Bundespost nach Düsseldorf und 1990 zur Generaldirektion Tele-kom nach Bonn. Dort war sie bis 1993 im Bereich des Arbeits- und Tarifrechts tätig. Dann wechselte sie bis 1998 zur T-Mobil, hier war sie u.a. für die Gehaltsabrechnung und betriebli-che Altersversorgung verantwortlich. Seit Mai 1998 ist Frau Sender wieder bei der Deut-schen Telekom beschäftigt und gestaltete verantwortlich die konzerninterne Arbeitsvermitt-lung mit. Im Sommer 2000 wurde ihr Aufgabengebiet um das Personalmarketing und Recuitment erweitert.

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Ursula Triller, Gründerin und Geschäftsführerin des internationalen Online-Stellenmarktes worldwidejobs.de, Hamburg

Das Internet bietet Bewerberinnen hervorragende Chancen, schnell und effizient eine Stelle in der IT- und Multimediabranche zu finden. Bei www.worldwidejobs.de lassen sich rund 400.000 Stellenangebote nach dem gewünschten Job und Einsatzort im In- und Ausland durchsuchen. Diese Markttransparenz können Print-Stellenmärkte nicht bieten.

5000 Jobs in frauenfreundlichen Unternehmen können Kandidatinnen über das Spezialan-gebot worldwidejobs.de - women abrufen, in Unternehmen, die Kriterien erfüllen wie flexible Arbeitszeiten, Teilzeitjobs und einen hohen Anteil an Frauen in Führungspositionen. Online-Stellenmärkte wie worldwidejobs.de ermöglichen darüber hinaus gezielt die Suche nach Jobs für Quer- und Wiedereinsteigerinnen.

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Die Jobrecherche im Internet bietet Bewerberinnen nicht nur die Chance, einen passenden Job am gewünschten Ort zu finden: Das Web erlaubt gleichzeitig, präzise Informationen über den neuen Arbeitgeber zu sammeln und so die Chancen beim Vorstellungsgespräch deutlich zu erhöhen. Präsentation und Wortwahl der Anzeige geben weiteren Aufschluss über den Arbeitsplatz im künftigen Unternehmen. worldwidejobs.de bietet hier gegenüber anderen Print- und Online-stellenmärkten einen großen Vorteil: Die weltweiten Stellenangebote, die über die Datenbank abgefragt werden können, stammen originär von den Internetseiten der Unternehmen. Das bedeutet: Die Jobs sind tagesaktuell - und sie werden Bewerberinnen in der Corporate Iden-tity des potentiellen Arbeitgebers präsentiert.

Mit rund 400.000 Jobs, darunter 130.000 freie Stellen in 5000 deutschen Unternehmen, bie-tet worldwidejobs.de Bewerbern das größte deutsche Jobangebot im Internet (Sie vers+Zabel). worldwidejobs.de wurde im September 1999 von der Betriebswirtin Ursula Triller gegründet. Der Jobgigant ist strategischer Kooperationspartner von T-Online. 28 der Dax-30 Unternehmen nutzen das Angebot von www.worldwidejobs.de

Informationen zur Person:

Die Betriebswirtin Ursula Triller gründete im September 1999 den Internet-Stellenmarkt worldwidejobs.de. Mit 400.000 Jobangeboten, davon über 120.000 aus Deutschland, bietet worldwidejobs.de BewerberInnen das größte deutsche Jobangebot im Internet. Zuvor arbei-tete die 38jährige als Wirtschaftsredakteurin für verschiedene Magazine und Online-Ange-bote, zuletzt in Hamburg als Redakteurin in der Wirtschaftredaktion des STERN und in Düs-seldorf bei der Wirtschaftswoche.

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Ilka Bickmann, Director Communications, DealTime.com (Germany) GmbH, Hamburg

1. Darstellung des Unternehmens und Person:

Clevere Kunden sparen Geld und Zeit mit DealTime.

DealTime ist ein führender Einkaufsservice für Produkt- und Preisvergleiche und ermög-licht einen umfassenden Informationsaustausch zwischen Konsumenten, die im Internet einkaufen wollen, und Handelsunternehmen, die ihre Produkte und Serviceleistungen anbieten möchten. Basierend auf einer Suchmaschinentechnologie erhält der Konsument über www.dealtime.de die Möglichkeit, derzeit über 2 Mio. Produkte nach Modell, Pro-dukttyp, Marke, Händler und Preis in 16 Kategorien vergleichen zu können. Der Service von DealTime ist auf zwei unterschiedliche Weisen zu nutzen: Über die Website von DealTime und über WAP auf dem Handy unter http://wap.dealtime.de. Nach aktuel-len Rankings von Connect Platz 1 für DealTime-WAP!

DealTime ist ein internationales, privates Unternehmen, das weltweit durch Partner wie America Online, Time Warner, Bank of America, Singapore Telecom und Bertelsmann als größtem Anteilseigner strategisch und finanziell unterstützt wird und von den wich-tigsten Standorten USA, Japan und Europa aus mit gesamt 350 Mitarbeitern aus agiert. Bislang ist der Service von DealTime unter www.dealtime.com, www.dealtime.co.jp, www.dealtime.de und www.dealtime.co.uk verfügbar.

Warum Preisvergleich im Internet? 4,7 Millionen Konsumenten kaufen online, 93 % werden es wieder tun (Stern) und für

58% der Deutschen ist Preisvergleich im Internet wichtiger als die Börsennachrichten. Online-Shopping und zuvor im Internet Preise zu vergleichen ist Trend.

Über 75 % der Kunden vergleichen verschiedene Angebote, bevor sie einkaufen. Dabei sind für die Kaufentscheidung mehrere Faktoren und Informationen entscheidend (Preis, Lieferzeit, Service), die bei einem immer komplexeren Angebot bei verschiedenen Handelsformen eingeholt werden müssen. Dieses Orientierungsbedürfnis wird beim Verbraucher durch Fall des Rabattgesetzes noch viel stärker zunehmen.

=> In den USA und Deutschland ist DealTime bereits klarer Marktführer bei Preisvergleichen.

Zu mir:Ich bin bei DealTime seit europäischer Gründung (Mai 2000) als Director Communications zuständig für die Koordination der Presse-, Öffentlichkeitsarbeit und Marketingaktivitäten im europäischen Raum, in enger Verzahnung mit den USA. Ein spannender Job, der aus Gegensätzen lebt: a) die sich aus den unterschiedlichen Arbeitskulturen her ergeben (wer jemals mit Amerikanern zusammen gearbeitet hat, wird dies bestätigen), b) die Presse- und Medienlandschaft und die ambivalente Stimmung von Medienvertretern gegenüber der sog. New Economy – wobei wir uns ja schon zur Next Economy zählen, wir leben noch!....Hinzu kommt eine wirklich andere Zeitrechnung und –dimension, in der sich das Unternehmen und die ganze Branche befinden - Beispiel Markenaufbau: Man kann heute eine Buchpreisma-schine sein morgen ein Shoppingportal, übermorgen vielleicht ein virtuelles Reisebüro....die Übergänge sind oft überraschend und nicht einmal fließend, und man muss flexibel und immer bereit für Neues sein, und darf auf keinen Fall nostalgisch denken.

FORUM

„Neue Arbeitskulturen in den neuen Medien – Chance für Mütter und Väter? – Erfahrungen aus der New Economy“

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2. Übergang Punkt 2: Was unterscheidet die Unternehmenskultur in Internetunternehmen von Unternehmen der „Old Economy“? Stichwort Flexibilität in der Arbeitskultur...

Interessant in diesem Zusammenhang sind die Ergebnisse einer aktuellen Studie der Per-sonalberatung Rarecompany aus Heidelberg: Was Frauen von der New Economy erwar-ten...Befragt wurden 200 Personen, 80% Frauen, 20% Männer, Altersunterschied liegt bei 29 Jahren.Ein ganz wichtiger Aspekt dieser Studie ist, dass Frauen gerade in Unternehmen der New Economy die Vereinbarkeit von Familienplanung und Karriere hier als strategische Chance sehen. 60% der Frauen erwarten grundsätzlich flexiblere Arbeitszeiten, nur 30% Männer. Zwei Drittel gehen von sehr großem persönlichen Freiraum aus, diesen erwarten nur 14% der befragten Männer. Und 52% der Frauen versprechen sich sehr gute Karrierechancen in der New Economy, dies erwarten nur 30% der Männer für Frauen.Wie diese Punkte bzw. Erwartungen kann ich persönlich nur bestätigen. Wie sieht nun bei DealTime die Realität dahingehend aus?Ein wichtiger Punkt ist die schon angesprochene andere Zeitdimension, die einiges vom Arbeitnehmer abverlangt, die andererseits aber auch begeisternd ist und süchtig machen kann: Dinge, Entscheidungen, Aktivitäten sind nie für die Ewigkeit gedacht, sondern immer für einen vergleichsweise kurzen Zeitraum. Die New Economy ist auf oberster Ebene dadurch viel offener Experimenten und neuen Ideen gegenüber, was nicht unbedingt heißt, dass wir naiv oder unüberlegt / unerfahren agieren, wir arbeiten auch mit Marktforschung etc., aber die grundsätzlichen Entscheidungswege sind kürzer, Fehler werden nicht so über-trieben ernst bewertet, sondern sind Etappen auf einem Weg. Kooperationsdenken und –fähigkeit sowohl intern im Unternehmen selbst wie extern anderen Geschäftspartnern gegenüber ist eine ganz wichtige Leitlinie und Philosophie in den neuen Unternehmen gerade der Jetzt-Zeit, die nicht mehr volle Kanne von Investoren mit Geld zugeschüttet werden – wie kommen Unternehmen gemeinsam weiter? Die Konkurrenzstim-mung, der Kampf um die Marktführerschaft in oft minimalen Marktsegmenten steht derzeit schwer unter Beschuss, und ich gehe davon aus, dass Internetunternehmen mit uneitlem Teamgeist und weiter Denke hier am weitesten kommen werden.Wie sieht die Arbeitszeitkultur aus? Es herrscht ja wohl immer noch hartnäckig das Gerücht der 80-Stunden-Woche in Dotcoms....kann ich für mein Unternehmen nicht bestätigen und wird auch anderswo nicht mehr gefordert, im Gegenteil: Unternehmen wie JAMBA haben den Feierabend ab 18.00 Uhr zur Pflicht gemacht, da ein Ausgleich im Privatleben nur unter-nehmensförderlich sein kann. Was nicht heißt, wir arbeiten nun gar nicht mehr - ich denke vielmehr, wir nutzen sehr intensiv unsere Arbeitszeit und sitzen nicht gelangweilt und untätig herum. Dazu sind auch zu viele Baustellen da, die auch abteilungsübergreifend in Team-Work beackert werden müssen. Hinzu kommt, dass wir bei DealTime begeisterte und geför-derte Home-Office-Worker sind, ausgehend von unserem Geschäftsführer, der zwischen Familie in Hamburg und Heidelberg pendelt und z.B. jetzt wegen bevorstehender Geburt seines zweiten Kindes ganz oben in Hamburg im Home-Office tätig ist. Fast alle Mitarbei-ter/innen in Leitungspositionen besitzen einen Laptop und Home-Netzanschluss und sind per Rufumleitung zuhause erreichbar. Für meine Situation als berufstätige Mutter ein ganz gro-ßer Vorteil Richtung Flexibilität gegenüber den Bedürfnissen meines Sohnes.

Das war vergleichsweise bei meinem früheren Arbeitgeber, einer Buchverlagsgruppe, völlig utopisch, da wurde man manchmal schon schief angeschaut, wen man ausnahmsweise um 18.30 Uhr bereits am Fahrstuhl stand....Liegt vielleicht auch am Job selbst – Man kann ja nie genug PR erreichen..., auch wenn man 24 Stunden am Tag arbeiten würde...

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3. Chancen oder Risiken der neuen Arbeitskultur?

Ich persönlich sehe, wie oben beschrieben, eher Chancen in der neuen Arbeitskultur, die mir mehr Möglichkeiten zum Home-Office ermöglicht – bei mir ist es sicher auch dahin-gehend ideal, weil ich sowohl ein Büro in der Firma besitze als auch ein perfekt ausges-tattetes Home-Office, da mein Mann freiberuflich arbeitet. Die Heimarbeit geht gerade mit Kindern aller Alterstufen nämlich nur eingeschränkt, man ist zwei Faktoren ausgesetzt, die man unter einen Hut bringen muss, denn man ist für das Kind / die Kinder erreichbar und kann sich nicht 100% auf die Arbeit konzentrieren bzw. reagieren, wenn diese for-dert.Für mich ist die Halb-Halb-Lösung optimal, nur von zuhause wäre für mich ehrlich gesagt zu anstrengend, da reicht mir schon oft die Beschlagnahme meines Kindes und ich kann da schwer Grenzen ziehen. Womit ich bei den Risiken der neuen Arbeitskultur wäre, nichts ist ja leider nur schwarz oder nur weiß...Die Vermischung von Arbeit- und Privatle-ben birgt natürlich auch Überforderung, man ist immer erreichbar für die Arbeit, kann schlecht abgrenzen. Bei unserem internationalen Unternehmen ist das doppelt spürbar in den unterschiedlichen Arbeitszeiten USA – Deutschland, die einen hier bis in die späten Abendstunden noch erwischen können...

4. Modelle / Neue Formen der Arbeitszeitstrategie / Ausgleich der unterschiedlichen Interessen von Arbeitgebern und Arbeitnehmerinnen bei DealTime?

Vgl. 2. mit der flexiblen Home-Office-Regelung. Zudem übernimmt DealTime den Kindergarten für meinen Sohn, in dringenden Fällen kann ich auch problemlos mei-nen Sohn mit in die Firma bringen – er ist da im Team stets willkommen und ein Kol-lege findet sich immer zum Spielen. Liegt wahrscheinlich auch an dem jugendlichen Alter der Kollegen...und an unserem Chef, der selbst kleine Kinder hat.

5. Rollenklischees in der New Economy?

Klar gibt es die hier auch, die gibt es leider immer noch überall.....Ich kenne allerdings eher das Klischee, berufstätige Mutter und „Karrierefrau“ = psychisch verarmte Raben-mutter oder aber die tolle Frau, die alles – privat und karrieremäßig im Griff hat, dabei habe ich „einfach“ einen Hausmann, der mir den Rücken freihält..... Mein Mann und ich kämpfen seit der Geburt unseres ersten Kindes um eine neue Rol-lenkultur, nämlich die des 100%igen Hausmannes und der berufstätigen Mutter als Ernährerin der Familie. Bei uns lag die Entscheidung vor vier Jahre nahe, dass mein Mann aufgrund seiner freiberuflichen Passion eher zu Hause bleiben kann als ich, die ich nach Examen Berufsanfängerin war und beruflich Fuß fassen wollte. Zudem bin ich beruflich viel ehrgeiziger als mein Mann und hätte schon schwer mit meinem Haus-frauen-Schicksal gehadert...Unser Modell – ich bin nach drei Monaten nach der Geburt voll eingestiegen, mein Mann übernahm 3 Jahre die Hausmannrolle – hat sehr gut funktioniert, trifft aber immer noch auf Irritation und auf wenig Nachfolge in unserem Bekanntenkreis und insgesamt in der Bevölkerung. Da werden Gesetzesänderungen wie Elternzeit u.a. vielleicht etwas daran ändern. M.E. liegt es aber eher daran, dass der Zeitpunkt der Familiengründung so geplant wird, dass die Frau und natürlich nur die Frau ..., nach einigen Jahren Arbeit Lust auf die Erfahrung der Mutterrolle hat und dadurch sich das Problem einer Rollenteilung – der Vater könnte ja vielleicht auch mal... - auflöst. Deshalb finden Sie vielleicht gerade in der jungen Altersstruktur der New Economy so wenig Mütter....

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Hinzu kommt die finanzielle Überlegung: Selten verdienen Frauen soviel wie ihre männli-chen Partner, so dass bei der Überlegung, wer bleibt beim Kind? – die Höhe des Gehal-tes ausschlaggebend ist. Ich persönlich sehe Kinder bzw. Familie eher integrativ zu meinem / unserem gesamten Leben und könnte sie daher nie als Etappe in meinem Lebens „planen“, aber das ist meine bzw. unsere persönliche Einstellung.

Informationen zur Person:

Ilka Bickmann, 32, Director Communications bei DealTime.com (Germany) GmbHInternationaler Einkaufsservice im Internet der BertelsmanngruppeVerheiratet, einen Sohn (4), zweites Kind unterwegs

Motto: Wer sich nicht bewegt, bewegt auch nichts....

Beruflicher Background:- Seit über vier Jahren in leitenden Positionen im Bereich Presse- und Öffentlichkeits-

arbeit tätig: nach Studium der Germanistik/Journalistik & Psychologie kurzes Zwi-schenspiel beim Fernsehen (Sat 1, ZDF),

- danach als Pressesprecherin für eine Münchner TopTen-Publikumsbuchverlags-gruppe gearbeitet und diese Tätigkeit drei Jahre lang mit großer Begeisterung ausge-übt.

- Seit Frühjahr 2000: Director Communications der DealTime.com (Germany) GmbH, Internetunternehmen der Bertelsmanngruppe und DealTime Ltd. (USA), Leitung der gesamten Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in enger Kooperation mit USA, Japan, England

Skills:- Vereinbarkeit von Job & Familie; Engagement zur Förderung der seltenenen Spezies

„Hausmann“ sowie „Business-Mum“ in der (deutschen) Gesellschaft und Arbeitskultur durch Vorträge, Workshops, networking

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Marianne Pfister, Leitung Marketing und Öffentlichkeitsarbeit bei Comet Computer GmbH, München

Comet Computer GmbH ist ein Dienstleistungsunternehmen für Technische Dokumentation und Softwareentwicklung, das von Anfang an auf Flexibilität und Innovation ausgerichtet war – lange bevor man von „New Economy“ sprach. Heute gehört das Unternehmen zu den füh-renden Anbietern für Online-Dokumentation in Deutschland.

Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben dank frauen- und familienfreundlicher Arbeitsbe-dingungen ist Comet Computer schon seit Unternehmensgründung 1987 ein besonderes Anliegen. Flexible Arbeitszeiten, die Möglichkeit zur Telearbeit, integrierte Kinderbetreuung und Führungspositionen für Teilzeitkräfte bedeuten nicht nur für Mütter und Väter eine inte-ressante berufliche Alternative. Sie ermöglichen vor allem die Verwirklichung privater und persönlicher Ziele ohne Verzicht auf eine attraktive, anspruchsvolle Arbeit. Die Zahl der Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter ist auf rund 60 angestiegen und ständig am wachsen.

Im Laufe der Jahre wurde das Konzept zur Vereinbarkeit von Familie, Beruf und individueller Lebensplanung weiterentwickelt, um den wandelnden Bedürfnissen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entgegenzukommen und sowohl dem Wohlergehen des Unternehmens als auch den Herausforderungen der innovativen Arbeitswelt Rechnung zu tragen.

Mit unkonventionellen Arbeitsmodellen bietet das Unternehmen insbesondere Müttern und Vätern attraktive Alternativen zum herkömmlichen Arbeitsplatz und gibt auch Berufsrückkeh-rerInnen eine Chance. Zentrale Faktoren unserer Unternehmenskultur sind:

Kriterien für Mitarbeiterauswahl: Qualifikation, Sozialkompetenz und Flexibilität (nicht: Geschlecht, Alter, Herkunft, Familiensituation)

Flexible Arbeitszeiten und -orte Führungspositionen auch für Teilzeitkräfte Gezielte Weiterbildung für alle menschenfreundliche Arbeitsbedingungen:

Rücksicht auf private Situation, Einbeziehung der Partner, Kinderbetreuung

Dank moderner Kommunikationsmöglichkeiten, speziell Internet und Intranet, reicht das Firmennetzwerk weit über die Bürostandorte hinaus. Dies gewährleistet eine problemlose Einbindung aller "fernen" MitarbeiterInnen und unterstützt ihre aktive Teilnahme am aktuellen Firmengeschehen. Um den gemeinschaftlichen Gedanken zu pflegen sowie Netzwerk und Kommunikationswege zu optimieren, legt Comet Computer viel Wert auf Kommunikations-management, wofür eigens eine Position geschaffen wurde.

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War 1987 die Chancengleichheit ein Ur-Motiv für die Firmengründung, zeigt sie sich heute als bewährtes Grundprinzip für den Unternehmenserfolg und bietet bessere Möglichkeiten, MitarbeiterInnen zu finden, zu motivieren und zu halten beste Voraussetzungen, auf hoch dynamischen Markt reagieren zu können.

Comet Computer erhielt 1994, 1998 und 2000 einen Förderpreis der Bayerischen Staatsre-gierung für Chancengleichheit im Betrieb und wurde 1997 und 2000 mit dem Total E-Quality Prädikat ausgezeichnet.

Informationen zur Person:

Marianne PfisterNach Schulzeit und kaufmännischer Ausbildung in Hamburg folgte 1968 eine 10jährige Berufstätigkeit als Fremdsprachenkorrespondentin bei einem Brauereiplanungsbüro in Ham-burg, Paris und Westafrika. Die Prioritäten in der nachfolgenden Familienphase verlagerten sich mit dem Heranwachsen der Kinder. Von 1989 bis 1993 übernahm Marianne Pfister die Geschäftsführung einer Vertriebsfirma für Industrieelektronik und arbeitete bis 1999 als freie Mitarbeiterin bei einem Unternehmensberater. 1994 bis 1996 war sie in der Pilotphase Teil-nehmerin und später Tutorin eines Multimedia-Fernlehrkurses für Berufswiedereinsteigerin-nen, initiiert von der Universität Erlangen (FIM-PSYCHOLOGIE), gefördert vom Europäi-schen Sozialfond, der Telecom, Siemens-Nixdorf u.a.Seit 1997 arbeitet Marianne Pfister für Comet Computer GmbH in flexibler Teilzeit in alternie-render Telearbeit.

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Sylvia Stange, Deutsche Telekom, Bonn

In einem Telekommunikationskonzern soll Technik verkauft werden, sinnvollerweise wird diese daher auch im eigenen Konzern genutzt. D.h. ideale Voraussetzungen für eine moderne und effiziente Arbeitskultur - und das nicht nur in der New Economy!

Jedoch: Der Theorie muss die Praxis folgen, denn die Erfahrung lehrt uns, dass trotz hervor-ragender Konditionen - wie unsere Tarifverträge zu Arbeitszeitkonten, Teilzeit und zu Telear-beit (mit Award!)- hier nur zögerlich eine Veränderung zu registrieren ist:

Auch bei uns ist Teilzeit noch immer weiblich und geht einher mit Nachteilen für das berufli -che Fortkommen. Ein modernes Unternehmen braucht flexible Arbeitszeiten, das erwarten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über alle Hierarchieebenen.

Daher haben wir Gleichstellungsbeauftragte mit “work and life balance” eine Kampagne ge-startet, deren Ziel folgende Vision verfolgt:

“Im Konzern Deutsche Telekom bringen Männer und Frauen berufliche, familiäre und private Interessen mit den betrieblichen Anforderungen in Einklang!"

Informationen zur Person:

Dipl.-Ing. Sylvia Stange

Geboren: 19. Januar 1959 in Hamburg

Ausbildung: Abitur und Studium der Physikalischen Technik

Abschluss: Diplom-Ingenieur

seit 1981: Deutsche Telekom

Tätigkeiten:

Von Technikplanung zu überregionaler Koordination und Verhandlung mit Landes- und Kommunalgremien; von einer “Prüfungsbehörde” über Personalbuchführung zur Arbeitszeit-beauftragten; von Tarifverhandlungen zur Flexibilisierung der Arbeitszeit bis zur Gleichstel-lungsbeauftragten;

nunmehr:Leiterin Strategie, Planung, Steuerung, Grundsätze im Gleichstellungsbereich;Stellvertretende Leiterin Gleichstellung und Chancengleichheit im Konzern

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Elke Bouillon, Phaidros Software AG, Ilmenau

Unternehmensgründung – aus weiblicher Sicht

Gemeinsam mit zwei Partnern habe ich 1998 ein Unternehmen gegründet (und meinen Job im öffentlichen Dienst an den Nagel gehängt). Die Phaidros Software AG hat inzwischen ca. 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihren Sitz in der Thüringer Universitätsstadt Ilmenau sowie seit Sommer 2000 ein Büro in Hamburg. Das Unternehmen stellt eine Technologie zur Herstellung von Software auf Modellbasis her.

Erfolgsfaktoren bei der Gründung eines Unternehmens- Gute Gründungsidee / Kundenorientierung- Motiviertes Team / Firmenkultur- Qualifizierte Gründer / Branchenkenntnissen- Markt- und Wettbewerbsanalyse- Konzentration auf Kernkompetenzen - Gutes Marketing und PR- Netzwerke

Frau in einer Männerdomäne?- keine Angst vor Technik!- das Bild von der „mithelfenden Ehefrau“ - der „Vorstand“ auf der Visitenkarte- Emotionale Intelligenz ein Vorteil von Frauen- stellen Frauen eher Frauen ein?

Unternehmerin und Mutter?- Kind oder Karriere - (k)eine Entscheidung?- die Rolle des Partners- Gesellschaftliches Umfeld

Informationen zur Person:

Elke Bouillon, 37 Jahre alt, wohnhaft in Ilmenau, zwei Kinder. (Christian ist 17 Jahre alt und besucht das Gymnasium und Fabian, 5 geht in den Kindergarten)

In Zella-Mehlis geboren, in Halle an der Saale aufgewachsen, Studium an der heutigen TU Ilmenau Abschluss als Dipl. Ing. für Elektrotechnik 1990 – 1998 an der TU Ilmenau beschäftigt

anfangs Mitarbeiterin im Studentenrat, später Referentin des Rektors für studentische Angelegenheiten

Seit 1997 Gründung und Aufbau der Phaidros Software AG mit 2 Partnern. Die Firma hat heute ca. 30 Beschäftigte davon 4 Auszubildende

Im Vorstand zuständig für Marketing und PR, Organisation und Personalentwicklungnähere Informationen zum Unternehmen unter www.phaidros.com.

FORUM

„Berufsperspektive Selbstständigkeit - Unternehmerinnen berichten über ihre Gründungs- und Aufbauphase“

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Irene Heinen, Nettraffic Internet Performance GmbH, Hamburg

Thesen zu Chancen von Frauen als Führungskräfte und in der Selbstständigkeit:

1. Das Risiko, dass es nicht klappt, gibt es immer. In jedem Fall haben Sie die Chance, dazu zu lernen und sich weiter zu entwickeln.

2. Als Führungskraft müssen Sie Generalistin sein! Die Spezialisten werden und müssen Ihnen fachlich überlegen sein, gleichzeitig müssen Sie selber ständig dazu lernen.

3. Management heißt, Visionen haben, Strategien entwickeln, delegieren, Entscheidungen treffen und Verantwortung übernehmen! Wer Angst hat, Fehler zu machen, wird Entscheidungen aus dem Weg gehen.

4. Finden Sie Ihren eigenen Stil. Authentizität ist das beste Rezept – gegenüber Vorge-setzten und gegenüber Mitarbeitern!

5. Glauben Sie an Ihre eigene Ideen und Überzeugungen! Bleiben Sie aber offen für neue Erkenntnisse und gute Argumente.

6. Ihr Umfeld spiegelt Ihnen Ihre eigenen Verhaltensweisen und Unsicherheiten wider! Wer sich ernst nimmt, wird ernst genommen, wer nicht sicher ist, wird Unsicherheit erzeugen – und umgekehrt.

7. Keine berufliche Entwicklung ohne Persönlichkeitsentwicklung! Wer nicht bereit ist, sich und die eigenen Einstellungen ständig zu überprüfen, wird sich auch beruflich nicht entwickeln können.

8. Verzicht auf eine Partnerschaft ist ein unnötiger Preis! Beruflicher Erfolg erfordert allerdings, dass Ihr Partner und Sie Ihren beruflichen Erfolg genau so wichtig nehmen wie seinen.

Zu Nettraffic

Die Idee:Die Performance, also die Verfügbarkeit und die Geschwindigkeit von Onlineangeboten, ent-scheidet über deren Akzeptanz und wirtschaftlichen Erfolg. Die Nettraffic Internet Perfor-mance GmbH bietet hierzu umfassende Überwachungs- und Beratungsdienste an. Zur CeBIT stellt das Start-up den Leistungsumfang und die Nutzerschnittstelle einer neuen Generation des eigenen Messsystems vor. Das Angebot zielt auf Unternehmen mit einem ernsthaften geschäftlichen Interesse an ihrem Internet-Auftritt. Ihnen stehen in Frequenz, Verfahren und Bezugsraum variierbare Messservices auf Basis eines verteilt arbeitenden Messsystems zur Verfügung. Das entsprechende Angebot von Überwachungs- und Bera-tungsdiensten wird Nettraffic mit besonderem Schwerpunkt auf dem deutschen E-Com-merce-Markt ausbauen.

Das Unternehmen: Die Nettraffic Internet Performance GmbH war der erste Anbieter in Deutschland, der die Verfügbarkeit sowie die Abruf- und Transaktionszeiten von Onlineangeboten aus der Sicht des Endverbrauchers geprüft hat. Gegründet wurde das Unternehmen Mitte 1999 von Irene Heinen und Frank Simon.

Mit der Erweiterung des Gesellschafterkreises um die Investmentgesellschaft Techno Nord VC GmbH und den Verlag Heinz Heise GmbH & Co KG im Mai 2000, der Verlegung des

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Firmensitzes und dem Bezug der neuen Büroräume in Hamburg im August dehnte das Unternehmen seine Geschäftstätigkeit erheblich aus.

Im zweiten Halbjahr 2000 erzielte das Start-up mit über 40 Kunden bereits Erlöse von 270.000 Mark. Im Geschäftsjahr 2001 sollen sich die Erlöse auf etwa 2,7 Millionen Mark ver-zehnfachen.Zurzeit beschäftigt Nettraffic in den Bereichen Entwicklung, Vertrieb, Support und Consulting fünfzehn Mitarbeiter. Bis Ende des Jahres 2001 soll die Zahl der Mitarbeiter auf rund 25 erhöht werden.

Informationen zur Person: Geboren: 22. Juni 1963 in Oberhausen, ledig, keine Kinder Ausbildung

o Studium: Oktober 1983 bis Mai 1989 Studium der Sozialwissenschaften an der Georg August Universität in Göttingen

o Fortbildung: August 1991 bis Mai 1992 Gesellschaft für Informationsverarbeitende Berufe

Beruflicher Werdegango Januar 1985 bis Juli 1991: Verlag Heinz Heise: Redaktionsassistenz bei

INPUT64, Redakteurin iX, zuletzt Leitende Redakteurin

o November 1995 bis Dezember 1998: Chefredakteurin der Zeitschrift Business Online, zunächst im Konradin Verlag, dann auf selbstständiger Basis

Selbstständigkeit

o Herbst 1997: Ausgründung der Business Online

o Frühjahr 1999: Mitherausgeberin ISPWatch

o Anfang 1999 bis Mitte 2000: Internet-Beratung, Freie Journalistin

o Mitte 1999: Gründung der Nettraffic Internet Performance

o Mitte 2000: Finanzierung der Nettraffic durch Risikokapital

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Katja Maria Wilke, Yellobit Digitale Dienste, Hamburg

Yellobit: Gründung und Unternehmenszweck

- Firmengründung 1998 mit drei Partnern aus den Bereichen Softwareentwicklung und Design

- Zielsetzung: Die Entwicklung datenbankbasierter (Web)-Applikationen- Erstes Büro: Gründerzentrum im Alten Schlachthof (Schanzenviertel)- Seit März 2000: Zugehörigkeit zum Netzwerk Neue Medien TINfactory, Hamburg

Bahrenfeld (www.tinfactory.de) - Team: 10 Personen

Fazit: Die berufliche Selbstständigkeit ist eine lebensbereichernde und sehr spannende Her-ausforderung, wobei die große Kunst darin besteht, sich immer wieder selbst zu motivieren.

Informationen zur Person:

- Studium der Germanistik und Romanistik in Göttingen, Madrid, Barcelona, Hamburg- Produktionsleitung bei einem Clipping-Dienst- Projektmanagement Internet/Intranet bei einer Software-Entwicklungsfirma- Seit 1998 selbstständig Seit 2000 Mutter einer Tochter

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Impressum:

Herausgegeben vom:Senatsamt für die Gleichstellung, HamburgOktober 2001

Fachliche Koordination:Christiane Uschkereit, Diana Winkler-Büttner

Redaktion:Monika Fresenius

Druck:

Die Dokumentation steht im Internet als Download unter folgender Adresse zur Verfügung:http://www.hamburg.de/fhh/behoerden/sfg/publikationen.htm

Anmerkung zur Verteilung:

Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerberinnen und Wahlwerbern oder Wahlhelferinnen und Wahlhelfern zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Das gilt für Bürgerschafts-, Bundestags- und Europawahlen sowie die Wahl zur Bezirksversammlung.

Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken oder Aufkleben parteipolitischer Information oder Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die Druckschrift nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Landesregierung zugunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte.

Die genannten Beschränkungen gelten unabhängig davon, wann, auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Druckschrift dem Empfänger zugegangen ist. Den Parteien ist es jedoch gestattet, die Druckschrift zur Unterrichtung Ihrer eigenen Mitglieder zu verwenden.

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