Konjunkturbericht Hessen Frühsommer 2015€¦ · E KKR HEE FRHER 2015 1 Konjunktur in Hessen zieht...

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Konjunktur in Hessen zieht an Der leichte Aufwärtstrend zum Jahresbeginn hat sich zu einem deut- lichen Aufschwung der hessischen Wirtschaft entwickelt. Die Stim- mung der hessischen Unternehmen hat sich im Frühsommer spürbar verbessert: Der IHK-Geschäftsklimaindex legt um vier Punkte zu und liegt derzeit bei 122 Zählern. 92 Prozent der Unternehmen berichten von einer guten oder befriedigenden Geschäftslage (plus zwei Prozent- punkte) und ein Viertel der hessischen Unternehmen geht davon aus, dass die Geschäfte in den kommenden Monaten noch besser laufen werden (plus vier Prozentpunkte). Triebfeder der positiven Entwicklung ist vor allem die Binnennachfrage, welche durch kräftige Lohnzuwächse und niedrige Zinsen beflügelt wird. Geringe Energiekosten wirken sich ebenfalls positiv auf den privaten Konsum aus. Der Arbeitsmarkt be- findet sich in blendender Verfassung, sodass die Zahl der Arbeitslosen im Jahresverlauf weiter sinken wird. Zwar haben Mindestlohn und die Rente mit 63 zu keiner deutlichen Eintrübung der Beschäftigungspläne geführt, jedoch befürchten 39 bzw. 36 Prozent der Unternehmen, dass steigende Arbeitskosten bzw. der Fachkräftemangel negative Auswir- kungen auf die wirtschaftliche Entwicklung haben werden. 1 Der Geschäftsklimaindex (linke Achse) dient als Barometer zur Beurteilung der aktuellen und der zukünftigen Geschäftslage in den Unternehmen. Er setzt sich aus der Lagebeurteilung und den Erwartungen der Unternehmen zusammen. Ein Wert von 100 stellt die Grenze zwischen positiver und negativer Gesamtstimmung dar. ** JB: Jahresbeginn, FS: Frühsommer, HB: Herbst 2 Die Lage und Erwartungen (rechte Achse) werden als Saldo aus den gewichteten positiven Antworten (Antwort: “wird steigen”) und negativen Antworten (Antwort: “wird sinken”) ermittelt. Neutrale Aussagen bleiben unberücksichtigt. Aber: Wachstum in Hessen nur unterdurchschnittlich 2014 lag das hessische BIP-Wachstum mit 1,4 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt von 1,6 Prozent. Konkurrenten wie Baden-Würt- temberg und Bayern hatten sogar Wachstumsraten von 2,4 bzw. 1,8 Prozent realisiert. Dies ist ein deutliches Signal, dass eine konse- quente Weiterentwicklung der Standortqualität Hessens vorangetrie- ben werden muss, auch um auf den nächsten Abschwung vorbereitet zu sein. Die noch relativ verhaltenen Investitionspläne (23 Prozent der hessischen Unternehmen planen höhere, 16 Prozent niedrigere Aus- gaben) zeugen davon, dass Hessen verstärkt an seiner Attraktivität als Investitionsstandort arbeiten sollte. Aber auch als Lebens- und Wohn- ort muss sich Hessen stärker positionieren, um dem Fachkräftemangel nachhaltig entgegenwirken zu können. Sofern sich der Aufschwung im aktuellen Tempo fortsetzt, sollte Hessen 2015 ein BIP-Wachstum von 1,8 Prozent erreichen können. Indikatorpunkte Geschäftsklima Indikatorpunkte Lage/Erwartungen Geschäftsklima 1) Lage 2) Erwartungen 2) 122 12 34 -60 -40 -20 0 20 40 60 40 60 80 100 120 140 160 FS15 JB15 HB14 FS14 JB14 HB13 FS13 JB13 HB12 FS12 JB12 HB11 FS11 JB11 HB10 FS10 JB10 HB09 FS09 JB09 HB08 FS08 ** ) Geschäftsklima für alle Branchen in Hessen Konjunktur in Hessen Frühsommer 2015

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DIE KONJUNKTUR IN HESSEN - FRÜHSOMMER 2015 | 1

Konjunktur in Hessen zieht an

Der leichte Aufwärtstrend zum Jahresbeginn hat sich zu einem deut­

lichen Aufschwung der hessischen Wirtschaft entwickelt. Die Stim­

mung der hessischen Unternehmen hat sich im Frühsommer spürbar

verbessert: Der IHK­Geschäftsklimaindex legt um vier Punkte zu und

liegt derzeit bei 122 Zählern. 92 Prozent der Unternehmen berichten

von einer guten oder befriedigenden Geschäftslage (plus zwei Prozent­

punkte) und ein Viertel der hessischen Unternehmen geht davon aus,

dass die Geschäfte in den kommenden Monaten noch besser laufen

werden (plus vier Prozentpunkte). Triebfeder der positiven Entwicklung

ist vor allem die Binnennachfrage, welche durch kräftige Lohnzuwächse

und niedrige Zinsen beflügelt wird. Geringe Energiekosten wirken sich

ebenfalls positiv auf den privaten Konsum aus. Der Arbeitsmarkt be­

findet sich in blendender Verfassung, sodass die Zahl der Arbeits losen

im Jahresverlauf weiter sinken wird. Zwar haben Mindestlohn und die

Rente mit 63 zu keiner deutlichen Eintrübung der Beschäftigungspläne

geführt, jedoch befürchten 39 bzw. 36 Prozent der Unternehmen, dass

steigende Arbeitskosten bzw. der Fachkräftemangel negative Auswir­

kungen auf die wirtschaftliche Entwicklung haben werden.

1 Der Geschäftsklimaindex (linke Achse) dient als Barometer zur Beurteilung der aktuellen und der zukünftigen Geschäftslage in den Unternehmen. Er setzt sich aus der Lagebeurteilung und den Erwartungen der Unternehmen zusammen. Ein Wert von 100 stellt die Grenze zwischen positiver und negativer Gesamtstimmung dar.

** JB: Jahresbeginn, FS: Frühsommer, HB: Herbst

2 Die Lage und Erwartungen (rechte Achse) werden als Saldo aus den gewichteten positiven Antworten (Antwort: “wird steigen”) und negativen Antworten (Antwort: “wird sinken”) ermittelt. Neutrale Aussagen bleiben unberücksichtigt.

Aber: Wachstum in Hessen nur unterdurchschnittlich

2014 lag das hessische BIP­Wachstum mit 1,4 Prozent unter dem

Bundesdurchschnitt von 1,6 Prozent. Konkurrenten wie Baden­Würt­

temberg und Bayern hatten sogar Wachstumsraten von 2,4 bzw.

1,8 Prozent realisiert. Dies ist ein deutliches Signal, dass eine konse­

quente Weiterentwicklung der Standortqualität Hessens vorangetrie­

ben werden muss, auch um auf den nächsten Abschwung vorbereitet

zu sein. Die noch relativ verhaltenen Investitionspläne (23 Prozent der

hessischen Unternehmen planen höhere, 16 Prozent niedrigere Aus­

gaben) zeugen davon, dass Hessen verstärkt an seiner Attraktivität als

Investitionsstandort arbeiten sollte. Aber auch als Lebens­ und Wohn­

ort muss sich Hessen stärker positionieren, um dem Fachkräftemangel

nachhaltig entgegenwirken zu können. Sofern sich der Aufschwung im

aktuellen Tempo fortsetzt, sollte Hessen 2015 ein BIP­Wachstum von

1,8 Prozent erreichen können.

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Indikatorpunkte Lage/Erwartungen

Geschäftsklima1)

Lage2)

Erwartungen2)

122

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FS08 **)

Geschäftsklima für alle Branchen in Hessen

Konjunktur in HessenFrühsommer 2015

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DIE KONJUNKTUR IN HESSEN - FRÜHSOMMER 2015 |2

GeschäftslageDie Geschäftslage entwickelt sich weiterhin

gut. 42 Prozent der Unternehmen berichten

von guten Geschäften (plus ein Prozent­

punkt). Um zwei Prozentpunkte fällt der Anteil

der Unternehmen, der die Geschäftslage als

schlecht bewertet, auf acht Prozent.

Einzelindikatoren für alle Branchen

FS15JB15HB14FS14

42

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9

gut

befriedigend

schlechtin

Pro

zent

39

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10

41

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8**)

ErwartungenDer wirtschaftliche Aufschwung stimmt die

Unternehmen optimistisch. Ein Viertel rechnet

mit besseren Geschäften, das sind gute vier

Prozentpunkte mehr als zu Jahresbeginn. Nur

13 Prozent beträgt der Anteil der Pessimisten,

ein Rückgang von zwei Prozentpunkten.FS15JB15HB14FS14

25

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besser

gleichbleibend

schlechter

in P

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15**)

BeschäftigungDer Arbeitsmarkt befindet sich in blenden­

der Verfassung. 18 Prozent der Unternehmen

wollen in den kommenden Monaten mehr

Personal einstellen (plus zwei Punkte). Der An­

teil der Unternehmen, die weniger einstellen

wollen, sinkt um einen Punkt auf elf Prozent. FS15JB15HB14FS14

18

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zunehmend

gleichbleibend

abnehmend

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12**)

InvestitionenDie Investitionslaune steigt leicht. 23 Pro­

zent der Unternehmen planen, in den kom­

menden Monaten mehr zu investieren (plus

ein Prozent punkt). Von 18 auf 16 Prozent sinkt

der Anteil derjenigen, die das Investitions­

volumen verringern wollen.FS15JB15HB14FS14

23

61

16

22

61

17

zunehmend

gleichbleibend

abnehmend

in P

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63

18

22

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18**)

ExportTrotz schwachem Euro sinkt der Exportsaldo um

einen Punkt. Nur noch 26 Prozent der Unterneh­

men rechnen mit einem höheren Exportvolumen

in den kommenden Monaten (minus drei Pro­

zentpunkte), neun Prozent mit einem niedrigeren

(minus zwei Prozentpunkte).FS15JB15HB14FS14

29

60

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26

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zunehmend

gleichbleibend

abnehmend

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12**)

EINZELINDIKATOREN FÜR ALLE BRANCHEN

** JB: Jahresbeginn, FS: Frühsommer, HB: Herbst

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DIE KONJUNKTUR IN HESSEN - FRÜHSOMMER 2015 | 3

Konjunktur in den Branchen

IndustrieDie Auftragseingänge – insbesondere aus dem

Ausland – der hessischen Industrie sind im

Vergleich zur Vorumfrage gestiegen. Dement­

sprechend steigt der Geschäftsklimaindex

um sechs Punkte auf 125 Zähler. 43 Prozent

der Unternehmen berichten von guten Ge­

schäften (plus zwei Prozentpunkte) und mehr

als ein Viertel rechnet damit, dass es in den

kommenden Monaten weiter aufwärts geht

(plus vier Punkte). Nur acht Prozent berichten

von schlechten Geschäften (minus zwei Punk­

te) und der Anteil der Pessimisten sinkt um

drei Punkte auf elf Prozent. Der Beschäfti­

gungssaldo steigt um fünf Zähler und ist

nun wieder positiv: 17 Prozent planen einen

Beschäfti gungsaufbau, nur 13 Prozent einen

­abbau. Die guten Aussichten beflügeln auch

die Investitions pläne: Der Investitionssaldo

klettert um fünf Zähler auf acht Punkte. Trend im Vergleich zur Vorumfrage*)

* Erklärung zur Trendaussage siehe letzte Seite. ** JB: Jahresbeginn, FS: Frühsommer, HB: Herbst

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125Geschäftsklima1)

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BeschäftigungInvestitionenErwartungenLage

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gut/besser/zunehmend

befriedigend/gleichbleibend

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JB13

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FS12

JB12

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FS11 **)

BauwirtschaftIm Baugewerbe herrscht dank steigender

Baugenehmigungen und ­fertigstellungen

auf dem Wohnungsmarkt gute Stimmung.

Bei 40 Prozent der Betriebe läuft es aktuell

rund (plus vier Punkte), bei nur sieben Prozent

nicht (minus ein Punkt). Die Erwartungen stei­

gen deutlich: Mehr als ein Fünftel der Unter­

nehmen rechnet mit besseren Geschäften, ein

Plus von guten acht Punkten. Der Anteil der

Pessimisten halbiert sich fast auf acht Prozent.

Der Geschäftsklimaindex legt daher um satte

zehn Punkte zu. Auch die Beschäftigungs­

pläne entwickeln sich positiv, nachdem der

Saldo zuletzt bei minus drei lag. 15 Prozent

der Firmen planen mehr Personal einzustellen,

nur neun Prozent weniger. Zudem überwiegt

nun wieder der Anteil der Betriebe, die mehr

investieren wollen, den Anteil der Betriebe, die

weniger investieren wollen (17 vs. 15 Prozent). Trend im Vergleich zur Vorumfrage*)

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Geschäftsklima1)

Lage2)

Erwartungen2)

Indikatorpunkte Lage/Erwartungen

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BeschäftigungInvestitionenErwartungenLage

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gut/besser/zunehmend

befriedigend/gleichbleibend

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KONJUNKTUR IN DEN BRANCHEN

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DIE KONJUNKTUR IN HESSEN - FRÜHSOMMER 2015 |4

Konjunktur in den Branchen

EinzelhandelDank steigender Löhne, niedriger Energie kosten

und Mini­Inflation sind die Konsumenten in

Kauflaune. Dies lässt den Geschäftsklimaindex

im hessischen Einzelhandel um elf Punkte auf

114 Zähler ansteigen. 86 Prozent der Unter­

nehmen bewerten ihre Geschäftslage als gut

oder befriedigend (plus vier Prozent punkte),

fast genauso viele erwarten bessere oder

gleichbleibende Geschäfte in den kommen­

den Monaten (84 Prozent, plus drei Prozent­

punkte). Auch die Investitionsbereitschaft zieht

an: Der Saldo steigt um neun Punkte auf drei,

d. h. 21 Prozent planen ein höheres Investi­

tionsvolumen (plus vier Punkte), 18 Prozent

ein niedrigeres (minus fünf Punkte). Allerdings

spiegelt sich dies noch nicht ganz in den Be­

schäftigungsplänen wider: Jeweils elf Prozent

rechnen mit mehr bzw. weniger Personal, der

Saldo legt zwei Punkte zu. Trend im Vergleich zur Vorumfrage*)

* Erklärung zur Trendaussage siehe letzte Seite. ** JB: Jahresbeginn, FS: Frühsommer, HB: Herbst

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Geschäftsklima1)

Lage2)

Erwartungen2)

Indikatorpunkte Lage/Erwartungen

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BeschäftigungInvestitionenErwartungenLage

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**)

Der Geschäftsklimaindex für den Großhandel

mit Handelsvermittlung in Hessen legt nur

einen Punkt zu. Zwar berichten neun Prozent

der Unter nehmen von schlechten Geschäf­

ten (minus drei Punkte), jedoch sinkt auch der

Anteil der Unternehmen, bei denen die Ge­

schäfte gut laufen, um sechs Punkte auf rund

ein Drittel. Dies könnte auf ein schwächeres

Umsatzwachstum zurückzuführen sein. Den­

noch rechnet ein Viertel der Betriebe mit einer

positiven Geschäftsentwicklung (plus vier Punk­

te), weniger als halb so viele sind pessimistisch

(minus zwei Punkte). Um einen Punkt fällt der

Anteil der Unternehmen, die steigende Investiti­

onsausgaben erwarten, aber auch der Anteil, der

weniger investieren will, fällt um acht Punkte

auf 13 Prozent. Belebung bei den Beschäfti­

gungsplänen: 16 Prozent planen einen Stellen­

aufbau, nur sechs Prozent einen ­abbau. Trend im Vergleich zur Vorumfrage*)

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Geschäftsklima1)

Lage2)

Erwartungen2)

Indikatorpunkte Lage/Erwartungen

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JB15

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JB14

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JB13

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JB12

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BeschäftigungInvestitionenErwartungenLage

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gut/besser/zunehmend

befriedigend/gleichbleibend

schlecht/schlechter/abnehmend

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Großhandel|Handelsvermittlung

KONJUNKTUR IN DEN BRANCHEN

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DIE KONJUNKTUR IN HESSEN - FRÜHSOMMER 2015 | 5

Konjunktur in den Branchen

VerkehrswirtschaftDer Zustand der hessischen Verkehrsinfra­

struktur dämpft den Aufschwung in der Ver­

kehrsbranche, der durch die geringen Rohöl­

preise getragen wird. Nur 30 Prozent der

Unternehmen berichten von guten Geschäften,

zuvor waren es noch 38 Prozent. Konstante

13 Prozent beurteilen die aktuelle Geschäfts­

lage als schlecht. Jedoch ist ein Viertel der Un­

ternehmen trotz Anpassung der LKW­Maut im

Sommer zuversichtlich hinsichtlich der künfti­

gen Geschäftslage (plus sechs Punkte), elf Pro­

zent sind es nicht (minus drei Punkte). Auch die

Personalpläne entwickeln sich gut. Ein Fünftel

will mehr Stellen schaffen, das ist ein Plus von

sechs Punkten. Elf Prozent planen, Personal zu

entlassen (plus zwei Punkte). Etwas verhaltener

sind die Investitionspläne: 23 Prozent beab­

sichtigen höhere Ausgaben (minus ein Punkt),

19 Prozent weniger (plus zwei Punkte). Trend im Vergleich zur Vorumfrage*)

* Erklärung zur Trendaussage siehe letzte Seite. ** JB: Jahresbeginn, FS: Frühsommer, HB: Herbst

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Geschäftsklima1)

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Indikatorpunkte Lage/Erwartungen

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BeschäftigungInvestitionenErwartungenLage

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gut/besser/zunehmend

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**)

In der Finanz­, Kredit­ und Versicherungsbran­

che machen sich die Regulierungen des Gesetz­

gebers und das dauerhafte Niedrigzinsniveau

zunehmend negativ bemerkbar. Während der

Klimaindex in allen anderen Branchen steigt,

sinkt er hier um fünf Punkte auf 116 Zähler.

Zwar berichten starke 96 Prozent der Unter­

nehmen von aktuell guten oder befriedigenden

Geschäften (minus ein Punkt), aber bei den Er­

wartungen übersteigt der Anteil der Pessimis­

ten nun den der Optimisten um sechs Punkte.

In der Vorumfrage lag der Saldo bei null. Ein

Viertel der Unternehmen plant höhere Investi­

tionsausgaben (minus ein Punkt), halb so viele

beabsichtigen, weniger zu investieren (minus

ein Punkt). Trotz der leichten Eintrübung plant

fast jedes fünfte Unternehmen Personal einzu­

stellen (plus fünf Punkte), konstante 15 Prozent

wollen Stellen abbauen. Trend im Vergleich zur Vorumfrage*)

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Geschäftsklima1)

Lage2)

Erwartungen2)

Indikatorpunkte Lage/Erwartungen

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JB14

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JB13

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JB12

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FS11

BeschäftigungInvestitionenErwartungenLage

47

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gut/besser/zunehmend

befriedigend/gleichbleibend

schlecht/schlechter/abnehmend

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Finanz­|Kredit­|Versicherungswirtschaft

KONJUNKTUR IN DEN BRANCHEN

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DIE KONJUNKTUR IN HESSEN - FRÜHSOMMER 2015 |6

Konjunktur in den Branchen

Die leicht rückläufige Auslastung im Hotel­

und Gaststättengewerbe beeinträchtigt die

Geschäftslage kaum. 36 Prozent der Betrie­

be berichten von guten Geschäften (minus

ein Prozentpunkt), elf von schlechten (plus

ein Prozentpunkt). Der Geschäftsklimaindex

klettert aufgrund deutlich besserer Erwar­

tungen um einen Punkt auf 116 Punkte. Um

fünf Prozentpunkte steigt der Anteil der Unter­

nehmen, die in den kommenden Monaten bes­

sere Geschäfte erwarten, 15 Prozent erwarten

eine negative Entwicklung (plus ein Prozent­

punkt). Besser als in der Vorumfrage steht es

um die Beschäftigungspläne: Der zuvor aus­

geglichene Saldo liegt jetzt bei vier Punkten.

Jedes vierte Unternehmen hat die Absicht,

die Investitionsausgaben zu erhöhen (minus

drei Prozent punkte), etwa ein Fünftel plant, we­

niger zu investieren (minus ein Prozentpunkt). Trend im Vergleich zur Vorumfrage*)

Indi

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116

Geschäftsklima1)Lage2)

Erwartungen2)

Indikatorpunkte Lage/Erwartungen

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JB15

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JB14

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3

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JB13

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JB12

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BeschäftigungInvestitionenErwartungenLage

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befriedigend/gleichbleibend

schlecht/schlechter/abnehmend

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**)

Weiter aufwärts geht es für die Unter neh­

mensbezogenen Dienstleister, deren Geschäfts ­

klimaindex um einen Punkt auf 131 Zähler steigt.

Obwohl das Umsatzvolumen in den letzten vier

Monaten weniger Wachstum aufwies, beurteilen

52 Prozent der Unternehmen ihre Geschäftslage

als gut (plus ein Prozentpunkt), konstante sie­

ben Prozent als schlecht. Die Aussichten sind

weiterhin bei 29 Prozent positiv, nur etwa jedes

achte Unternehmen hat negative Erwartungen

(plus ein Prozentpunkt). Da der Anteil der Unter­

nehmen, die mehr bzw. weniger investieren

wollen, um jeweils zwei Prozentpunkte steigt,

bleibt der Investitionssaldo konstant bei acht

Punkten. Leichter Aufwind bei den Personal­

plänen: 91 Prozent der Unternehmensbezo­

genen Dienstleister rechnen mit einer höheren

oder gleichbleibenden Beschäftigtenzahl (plus

ein Prozentpunkt). Trend im Vergleich zur Vorumfrage*)

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131

Geschäftsklima1)Lage2)

Erwartungen2)

Indikatorpunkte Lage/Erwartungen

17

45FS

15

JB15

HB1

4

FS14

JB14

HB1

3

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JB13

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JB12

HB1

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FS11

BeschäftigungInvestitionenErwartungenLage

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gut/besser/zunehmend

befriedigend/gleichbleibend

schlecht/schlechter/abnehmend

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**)

* Erklärung zur Trendaussage siehe letzte Seite. ** JB: Jahresbeginn, FS: Frühsommer, HB: Herbst3 Information u. Kommunikation, Immobilienwirtschaft, Wirtschafts­|Unternehmensberatung, Grundstücks­|Wohnungswesen, Rechts­|Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung, Verwaltung u. Führung v. Un­

ternehmen, Unternehmensberatung, Public­Relations­Beratung, Architektur­|Ingenieurbüros, Forschung u. Entwicklung, Werbung u. Marktforschung, Sonstige freiberufl., wissenschaftl., techn. Tätigkeiten, Vermietung bewegl. Sachen, Vermittlung u. Überlassung v. Arbeitskräften, Wach­|Sicherheitsdienste, Gebäudebetreuung, Garten­|Landschaftsbau, Erbringung v. sonst. wirtschaftl. Dienstleistungen

Hotel­|Gaststättengewerbe

Unternehmensbezogene Dienstleistungen3)

KONJUNKTUR IN DEN BRANCHEN

Page 7: Konjunkturbericht Hessen Frühsommer 2015€¦ · E KKR HEE FRHER 2015 1 Konjunktur in Hessen zieht an Der leichte Aufwärtstrend zum Jahresbeginn hat sich zu einem deut lichen Aufschwung

DIE KONJUNKTUR IN HESSEN - FRÜHSOMMER 2015 | 7

Konjunktur in den Branchen

Der Geschäftsklimaindex der Personenbezoge­

nen Dienstleister legt im Vergleich zur Vorum­

frage nur leicht um einen Prozentpunkt zu. Die

Geschäftslage wird aktuell von 36 Prozent als

gut erachtet (minus drei Punkte), von lediglich

zwölf Prozent als schlecht (minus ein Prozent­

punkt). Weiterhin jedes fünfte Unternehmen

erwartet in den kommenden Monaten besse­

re Geschäfte, aber nur noch zwölf statt zuvor

18 Prozent rechnen mit schlechteren Geschäf­

ten. Zudem wollen 92 Prozent der Unterneh­

men ihren Personalbestand konstant halten

oder erhöhen, das entspricht einem Plus von

drei Prozentpunkten. Leichter Wermutstrop­

fen sind die Investitionspläne: Der Saldo

halbiert sich auf vier Punkte, da mittlerweile

19 Prozent ihr Investitionsvolumen verringern

wollen (plus drei Punkte).

Trend im Vergleich zur Vorumfrage*)

Indi

kato

rpun

kte

Ges

chäf

tskl

ima

115

Geschäftsklima1)Lage2)

Erwartungen2)

Indikatorpunkte Lage/Erwartungen

8

24

FS15

JB15

HB1

4

FS14

JB14

HB1

3

FS13

JB13

HB1

2

FS12

JB12

HB1

1

FS11

BeschäftigungInvestitionenErwartungenLage

36

52

12

20

68

12

23

58

19

17

75

8

gut/besser/zunehmend

befriedigend/gleichbleibend

schlecht/schlechter/abnehmend

-60

-40

-20

0

20

40

60

in P

roze

nt

40

60

80

100

120

140

160

**)

* Erklärung zur Trendaussage siehe letzte Seite. ** JB: Jahresbeginn, FS: Frühsommer, HB: Herbst4 Reisebüros und Reiseveranstalter, Erziehung und Unterricht, Gesundheits­ und Sozialwesen, Kunst, Unterhaltung und Erholung, Erbringung von sonstigen Dienstleistungen

Der derzeitige Wirtschaftsaufschwung wird hauptsächlich von der star­

ken Binnennachfrage getragen. Entsprechend nennen nur noch 46 Pro­

zent der hessischen Unternehmen die Inlandsnachfrage als Risikofaktor

(minus fünf Prozentpunkte). Auch die wirtschaftlichen Rahmenbedin­

gungen erachten nur noch 41 Prozent der Unternehmen als Hindernis für

eine positive Entwicklung ihres Unternehmens. In der Vorumfrage waren

es noch 45 Prozent. Der solide Export bewirkt, dass nur noch 14 statt

17 Prozent die Auslandsnachfrage als wirtschaftliches Hemmnis benen­

nen. Der Wechselkurs scheint die Unternehmen hingegen vermehrt zu

beunruhigen: Der Anteil, der darin ein Risiko sieht, verdoppelt sich fast

auf 13 Prozent. Zudem geben die Energie­ und Rohstoffpreise einem

Viertel der Unternehmen Anlass zu Sorge (plus zwei Prozentpunkte).

Wo sehen Sie die größten Risiken bei der wirtschaftlichen Entwicklung Ihres Unternehmens in den kommen­den 12 Monaten? (Mehrfachantworten möglich)

Risiken der wirtschaftlichen Entwicklung

0102030405060

Frühsommer 2015Jahresbeginn 2015

Wechs

elkurs

Finan

zierun

g

Auslan

ds-

nach

frage

Energ

ie-

Rohsto

ffprei

se

Fach

kräfte

mange

l

Arbeits

koste

n

Wirtsch

. Rah

men-

bedin

gung

en

Inlan

dsna

chfra

ge51 45 38 35 23 17 13 7

in P

roze

nt

46 41 39 36 25 14 12 13

Personenbezogene Dienstleistungen4)

KONJUNKTUR IN DEN BRANCHEN | RISIKEN DER WIRTSCHAFTLICHEN ENTWICKLUNG

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DIE KONJUNKTUR IN HESSEN - FRÜHSOMMER 2015 |8

Konjunktur in den Regionen

Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft hessischerIndustrie­ und HandelskammernGeschäftsführung: IHK Frankfurt am Mainwww.ihk­hessen.de/konjunkturbericht

Redaktion: Dr. Ralf Geruschkat (verantw.), Diana Schüler (Texte, Zahlen), Eva Bilz (Texte,

Zahlen), Sabrina Siegmund (Grafik, Layout)Kontakt: 069 2197­1325 e.bilz@frankfurt­main.ihk.deDruck: Henrich Druck + Medien GmbH

Sonstige Angaben: Mai 2015 ISSN 0949­9423

Nachdruck ­ auch auszugsweise ­ nur mit Quellenangabe gestattet, Belegexemplar erbeten

Nordhessen

Mittelhessen

Südhessen

Indi

kato

rpun

kte

Ges

chäf

tskl

ima

Indikatorpunkte Lage/Erwartungen

FS15

JB15

HB1

4

FS14

JB14

HB1

3

FS13

JB13

HB1

2

FS12

JB12

HB1

1

FS11

Geschäftsklima1)Lage2)

Erwartungen2)

116

6

28gut/besser

befriedigend/gleichbleibend

schlecht/schlechter

ErwartungenLage

37

54

9

23

60

17-60

-40

-20

0

20

40

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in P

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120

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160

**)

Indi

kato

rpun

kte

Ges

chäf

tskl

ima

Indikatorpunkte Lage/Erwartungen

40

60

80

100

120

140

160

FS15

JB15

HB1

4

FS14

JB14

HB1

3

FS13

JB13

HB1

2

FS12

JB12

HB1

1

FS11

Geschäftsklima1)Lage2)

Erwartungen2)

119

8

30gut/besser

befriedigend/gleichbleibend

schlecht/schlechter

ErwartungenLage

40

50

10

22

64

14-60

-40

-20

0

20

40

60

in P

roze

nt

**)

Indi

kato

rpun

kte

Ges

chäf

tskl

ima

Indikatorpunkte Lage/Erwartungen

40

60

80

100

120

140

160

FS15

JB15

HB1

4

FS14

JB14

HB1

3

FS13

JB13

HB1

2

FS12

JB12

HB1

1

FS11

Geschäftsklima1)Lage2)

Erwartungen2)

125

15

35gut/besser

befriedigend/gleichbleibend

schlecht/schlechter

ErwartungenLage

43

49

8

27

61

12-60

-40

-20

0

20

40

60

in P

roze

nt

**)

*Trendaussagen

Veränderung des Saldos gegenüberder Vorumfrage ...

... um mehr als 15 Punkte ... zwischen ­7,5 und ­15 Punkte

... zwischen 15 und 7,5 Punkte

... zwischen 7,4 und ­7,4 Punkte ... um mehr als ­15 Punkte

** JB: Jahresbeginn, FS: Frühsommer, HB: Herbst

KONJUNKTUR IN DEN REGIONEN

Trend im Vergleich zur Vorumfrage*)

Trend im Vergleich zur Vorumfrage*)

Trend im Vergleich zur Vorumfrage*)