Konstruktionen aus Holz - Verlagsgruppe Wiederspahn

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Hauptsitz der Swatch Group in Biel Pilotprojekte von Basler & Hofmann im Kanton Zürich Sport- und Veranstaltungshalle in Le Vaud Schulcampus in Odelzhausen Dutch Mountain in Eindhoven BIM-Special Erfahrungen aus dem Büro kister scheithauer gross [Umrisse] Zeitschrift für Baukultur Konstruktionen aus Holz

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Hauptsitz der Swatch Group in Biel

Pilotprojekte von Basler & Hofmann im Kanton Zürich

Sport- und Veranstaltungshalle in Le Vaud

Schulcampus in Odelzhausen

Dutch Mountain in Eindhoven

BIM-Special Erfahrungen aus dem Büro kister scheithauer gross

[Umrisse]Zeitschrift für Baukultur

Konstruktionen aus Holz

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V E R L A G S G R U P P EW I E D E R S P A H NBiebricher Allee 11 b65187 WiesbadenTel.: +49/611/98 12 920Fax: +49/611/80 12 52kontakt@verlagsgruppewiederspahn.dewww.verlagsgruppewiederspahn.dewww.mixedmedia-konzepts.dewww.symposium-brueckenbau.de

Mit BRÜCKEN IN DER STADT wollen wir viele Anfragen insbesondere aus Städten und Kommunen beantworten, wann die nächste Veranstaltung vorgesehen ist, die nicht nur Geh- und Radwegbrücken thematisiert, sondern auch größere Bauwerke in den Innenstädten.

2020 werden wir, und zwar in Mannheim, dieses Thema aufgreifen und nicht nur große Querungen über Gleisanlagen oder innerstädtische Straßenzüge und Gewerbegebiete vorstellen, sondern natürlich ebenso Geh- und Radwegbrücken. Zwei große Wettbewerbe werden herausragende Vorschläge internationaler Planungsbüros und Architekten präsentieren.

Und da für die Akzeptanz bei der Bevölkerung Voraussetzung ist, dass die Beleuchtung, dem Anlass entsprechend, ausreichend und harmonisch gestaltet und angepasst wird, kommt ihrer Konzeption genau wie der des Lärmschutzes eine hohe Bedeutung zu.

Viele Vorschläge hierzu liegen uns bereits vor, weitere erwarten wir gerne.

Wir freuen uns, wenn Sie sich dafür interessieren.

VORANKÜNDIGUNG zum Symposium BRÜCKEN IN DER STADTTagungsort und Tagungsdatum: Mannheim 2020

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[Umrisse] [3

[ Editorial

Materialwahl mit Mehrwert

»Sind für den Künstler alle Materialien auch gleich wertvoll, so sind sie doch nicht für alle seine Zwecke gleich tauglich. Die Festigkeit und die Herstellbarkeit verlan-gen Materialien, die mit dem eigentlichen Zwecke des Gebäudes nicht im Einklang stehen. Hier hat der Architekt die Aufgabe, einen warmen, wohnlichen Raum herzu-stellen. Warm und wohnlich sind Teppi-che. Er beschließt daher, einen solchen auf den Fußboden auszubreiten und vier Teppiche aufzuhängen, welche die vier Wände bilden sollen. Aber aus Teppichen kann man kein Haus bauen. Sowohl der Fußteppich als auch der Wandteppich erfordern ein konstruktives Gerüst, das sie in der richtigen Lage erhält. Dieses Gerüst zu erfinden, ist erst die zweite Aufgabe des Architekten. Das ist der richtige, logische Weg, der in der Baukunst eingeschlagen werden soll.« Der Mensch ist in vieler Hinsicht ein, wie es so schön heißt, Gewohnheitstier, das feste, aber keineswegs einengende Regeln, ja als bewährt empfundene Regularien und Rituale durchaus schätzt, sie deshalb oft und gerne oder sogar überwiegend befolgt, weil sie ihm auf die eine oder andere Art Halt bieten, in einer mitunter höchst ver-wirrend anmutenden Welt voller Konflikte und ungelöster Probleme unterschiedlichs-ter Provenienz im Grunde wenigstens für ein bisschen Sicherheit und Orientierung zu sorgen scheinen. Dass sogenannte Seifenopern und Kino- filme älteren Datums nicht erst seit kurzem kontinuierlich wiederholt, letztlich stets dieselben Serien, Staffeln und Streifen im wöchentlich bis monatlich wechselnden Rhythmus auf den kleinen oder großen Bildschirmen beinahe unaufhörlich gezeigt werden, dürfte daher kaum überraschend sein, sondern primär ein oder der Ausdruck ebenjenes mehr oder minder unbestimm-ten Wunsches eines oder des Publikums nach Leit- und Traditionslinien von (mög- lichst) unbegrenzter Dauerhaftigkeit, im

Übrigen genauso wie die inzwischen rasant anwachsende Zahl an Büchern, die in irgendeiner Form Heimat oder Ge-schichte thematisieren, da deren Lektüre offenbar in gleicher oder ähnlicher Weise die Erinnerung an vergangene und damit vermeintlich bessere oder glücklichere Zeiten wachzurufen hilft. Und dennoch gab und gibt bis heute Aus-nahmen, wurden und werden trotz erkenn-barer Rückwärtsgewandtheit nicht alle Konventionen, ohne zu fragen oder zu kla- gen, (einhellig) akzeptiert, was spätestens dann eintrat bzw. eintritt, wenn sie in denRuf zu geraten droh(t)en, einen oder den Fortschritt zu be- oder verhindern, alsoeine Entwicklung zu beeinträchtigen oder zu unterbrechen, die das Arbeits- wie Privatleben zu erleichtern, es einfacher und komfortabler zu machen verspricht – und zwar ganz unabhängig von einem Phä-nomen, das sich quer durch die Jahrhun-derte beobachten lässt: die Begeisterung für und das Staunen über Wunderwerke der Technik, die als revolutionär galten oder gelten und deren Realisierung, wie manche glaub(t)en, auf urplötzlich gewon-nenen Ideen oder Geistesblitzen beruhte und beruht, wie etwa Eiffelturm oder Gotthardt-Basistunnel.Die meisten Prozesse verlaufen hingegen eher langsam, sie erbringen zudem keine solchen Wunderwerke der Technik, ent- springt das Gros der Produkte und Struk-turen in Architektur und Ingenieurwesen doch der Suche nach Optimierung und Leistungssteigerung und bedingt insofern zunächst des vorurteilsfreien Nachden-kens und anschließend ausgedehnter und tiefgreifender, ergo umfassender Analysen in Büro, Labor und Werkstatt, am Compu-ter, beim Modellbau und im Windkanal, bevor die (erzielten) Resultate über die angestrebte Markt- und Einsatzreife verfügen.

Ein nachgerade hervorragendes Beispiel liefern hier die [Umrisse] mit »Konstruk-tionen aus Holz«, indem sie anhand von aktuellen, in puncto Gestalt, Tragwerk und Funktion(en) zweifellos überzeugen-den Projekten aus Forschung und Praxis dokumentieren, welche Mehrwerte aus der Materialwahl erwachsen (können), wenn sie auf Basis detaillierter, sachlich wie fachlich adäquater Überlegungen und soliden Wissens um einen Werkstoff und dessen Potential getroffen wurde und wird – wie bereits die oben wie nachste-hend zitierten Zeilen aus einen Text von Adolf Loos besagen, der mit »Das Prinzip der Bekleidung« überschrieben ist und in der Mitte des schmalen Bandes »Warum ein Mann gut angezogen sein soll«, einer Zusammenstellung von außerordentlich geistvollen Essays, einer oder seiner (Wieder-)Entdeckung harrt: »Ein jedes Material hat seine eigene Formensprache, und kein Material kann die Formen eines anderen Materials für sich in Anspruch nehmen. Denn die Formen haben sich aus der Verwendbarkeit und Herstellungsweise eines jeden Materials gebildet, sie sind mit dem Material und durch das Material geworden. Kein Material gestattet einen Eingriff in seinen Formenkreis. Wer es dennoch wagt, den brandmarkt die Welt als Fälscher, Die Kunst hat aber mit der Fälschung, mit der Lüge nichts zu tun. Ihre Wege sind zwar dornenvoll, aber rein.«

Michael Wiederspahn

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Editorial Materialwahl mit Mehrwert 3 Michael Wiederspahn

Konstruktionen aus Holz Ambitioniert und amorph vieldeutig 6 Stefan Teufel

Parametrische Planung im Holzbau 14 Stefan Teufel

Mit Zacken und Kanten 20 Stefan Teufel

Kurzfristig umgeplant 25 Arthur Schankula

Hoch hinaus in Holzbauweise 30 Stefan Teufel

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[Umrisse] [5

[ Inhalt

BIM-Special BIM im Neubau und im Bestand 34 [Umrisse] im Gespräch mit Ben Jutz und Eric Mertens

Rubriken Immobilienmarkt 37

Produkte und Projekte 38

Software und IT 46

Nachrichten 50

Termine 56

Bücher 58

Impressum 59

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[Umrisse]6]

Ambitioniert und amorph vieldeutig Neuer Hauptsitz der Swatch Group in Biel

Holzgitterschale als Schlusspunkt Nach insgesamt neun Jahren Planungs- und Bauzeit konnte die Schweizer Uhren- marke Swatch im Oktober des vergange-nen Jahres die Fertigstellung ihres neuen Hauptsitzes in Biel – zumindest vorläufig – abschließen.Swatch, das sind jene bunten, fröhlich- kreativen Armbanduhren, die seit Anfang der 1980er Jahre die bis dahin eher satu- riert daherkommende Uhrenindustrie auf- mischten und Zeitmesser zu trendigen und erschwinglichen Lifestyle-Produkten machten. Vater zwar nicht der Idee, aber des Erfolgs derselben war der 2010 ver- storbene Unternehmer Nicolas George Hayek, unter dessen Ägide über die Zeit

zahlreiche weltweit renommierte Uhren-hersteller, zu denen auch das traditions- reiche Bieler Unternehmen Omega gehör-te, bis Ende der 1990er Jahre zur Swatch Group zusammenfanden. An der jahrhun-dertealten Bieler Omega-Produktionsstätte mit ihren teilweise denkmalgeschützten Industriebauten entstand in den letzten Jahren das Swatch-Hauptquartier – eine Hommage an Hayek wie an den Ort.Drei neue Bauten forderte der 2010 aus- geschriebene Wettbewerb, den der 2014 mit dem Pritzker-Preis ausgezeichnete Japaner Shigeru Ban im Folgejahr für sich entscheiden konnte.

Neben der Hauptverwaltung der Marke Swatch waren dies ein bereits 2017 fertig-gestelltes Produktionsgebäude für Omega sowie ein fast zeitgleich mit der Hauptver-waltung errichtetes Konferenzzentrum, in dem auch zwei großzügige Ausstellungs-bereiche – je einer zur Markenhistorie Swatchs und Omegas – eine angemessene Bleibe fanden; das Omega Museum auf der zweiten und der sogenannte Planet Swatch auf der dritten Etage.

Brücke zur Cité du Temps mit Konferenzsaal© SWATCH

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Ambitioniert und amorph vieldeutig Neuer Hauptsitz der Swatch Group in Biel

Beide Bauten entstanden als Hybridkon- struktionen aus Stahlbeton mit eingestell-ten Holzrahmen; der Fabrikationsbereich zurückhaltend in den Bestand eingefügt, das die Museensbereiche beherbergende Gebäude, die sogenannte »Cité du Temps«, mit seinem expressiven Betongewölbe, in dem der Eingangsbereich liegt, etwas pro- minenter als 28 m hoher abschließender Riegel des alten Areals.Über dem Sockel liegen vier großflächig verglaste Geschosse, deren letztes durch eine ellipsenförmige Ausstülpung, den be- eindruckenden Nicolas-G.-Hayek-Konfe-renzsaal, akzentuiert wird, der markant in die neue, hier platzförmig geweitete gleich-namige Straße auskragt und dessen Dach

Gesamtaufnahme Swatch-Hauptsitz und Umgebung© SWATCH

Aufsicht Kopfteil Hauptverwaltung und Cité du Temps© SWATCH

Mit diesem Bauwerk haben die Bauherren Nayla und Nick Hayek, Tochter und Sohn von Nicolas George Hayek und als Präsi- dentin des Verwaltungsrats respektive Präsident der Konzernleitung der Swatch Group aktiv in das Unternehmen einge-bunden, ihr erklärtes Ziel, dem Vater zu huldigen und am Bieler Standort eine kon- zernwirksame architektonische Landmarke zu schaffen, zweifelsohne erreicht. Und es ist nicht die erste Zusammenarbeit zwi-schen der Swatch Group und Shigeru Ban. Bereits 2007 hatte er für das Unternehmen das Nicolas-G.-Hayek-Center in Tokio geschaffen.

den Straßenraum überspannt. Ein wenig wirkt es, als habe ein urzeitliches Reptil unbestimmbarer Spezies sein Haupt auf dem Gebäuderiegel zur Ruhe gebettet.Der »Körper« des scheinbar geschuppten riesigen Kaltblüters liegt breit auf der davorliegenden Grünfläche entlang dem kleinen Fluss Schüss und beherbergt seit kurzem die neue Hauptzentrale. Eine Holzbrückenkonstruktion verbindet beide Baukörper. Die Schuppen stellen sich bei näherem Hinsehen als Felder einer riesi- gen Holzgitterschale dar, die als Freiform-tragwerk die gesamte Verwaltung der Swatch AG bis hin zu den Lagerräumen überspannt.

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Aufsicht Gesamtareal© SWATCH

Ansicht entlang der südlichen Fassade© SWATCH

Lageplan© Itten+Brechbühl AG

Längsschnitt© Itten+Brechbühl AG

Grundriss Ebene +1© Itten+Brechbühl AG

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Die HülleMit insgesamt 240 m Länge und einer Brei-te von 35 m lagert die im hinteren Teil leicht geschwungene Freiform auf dem Areal. Sie wird von einem komplexen Tragwerk aus Holz überfangen, das an seinem höchsten Punkt im Haupteingangs- und Übergangs-bereich zur Cité du Temps bis auf fast 27 m ansteigt und damit gewaltige Ausmaße hat. Über die insgesamt rund 11.000 m2 große Fläche verteilt, gewähren insgesamt neun Balkone mit variierenden Größen zwischen 10 m2 und 20 m2 auf mehreren Etagen Ausblicke aus der Hülle.Für Ban, der mit großen nachhaltigen Kon-struktionen seit vielen Jahren aufsehen- erregend experimentiert, war die Wahl von Holz als nachwachsendem Baustoff für die Tragstruktur naheliegend. Sie ist eingedeckt von einer Hülle aus elf verschiedenen wabenförmigen Fassaden- elementen. Diese bestehen je nach den räumlichen und klimatischen Anforderun-gen der darunterliegenden Bereiche unter anderem aus geschlossenen gedämmten Elementen, transparenten Glasfeldern und opaken mit Sonnenschutzglas sowie aus Photovoltaikflächen und mit Luftkissen aus ETFE-Folie gefüllten Feldern oder wei- sen sogenannte Schweizer Kreuze auf. Diese dekorativen Holz-Kreuzelemente geben der Struktur eine ganz persönliche Swatch-Note und verbessern mit ihrer feinen Perforation die Raumakustik so- wohl in den Außen- als auch in den Innenbereichen. Unter den rund 2.800 Waben der Fassade gibt es kaum zwei mit den gleichen Maßen.Für Ban war die Verwendung der Luftkis-sen ein Novum. Die Entscheidung für sie fiel aufgrund ihres geringen spezifischen Gewichts, das die Traglast auf die Träger- elemente aus Brettschichtholz reduzierte. Da durch diese Einheiten kein Licht ein-dringt, wurden sie schwerpunktmäßig im hinteren Teil über dem Warenlager einge-setzt. Insgesamt machen sie den größten Teil der Fassadenelemente aus.

Parametrische PlanungFür das in enger Abstimmung mit dem gesamtleitenden lokalen Architekturbüro, der Itten+Brechbühl AG, und den Trag-werksplanern mit der Entwicklung und Ausführung der Konstruktion beauftragte Holzbauunternehmen Blumer Lehmann, das in der Vergangenheit bereits drei Pro-jekte mit Shigeru Ban realisiert hatte, war die Gitterschale, die bislang größte seiner Firmengeschichte. Die Freiform wurde vor-ab in einer dreijährigen Planungsphase auf ihre Machbarkeit geprüft, bei der auch die Geometrie der Träger definiert wurde, da jedes der insgesamt 4.481 Trägerelemente ein Unikat ist. Hierzu mussten in Zusammenarbeit zwi-schen den Tragwerksplanern der SJB Kemptner Fitze AG und weiteren Fach- ingenieuren sowie den mit der Ausfüh-rungsplanung betrauten Architekten von Itten+Brechbühl vorab die Grundlagen er-mittelt werden, um auf dieser Basis durch einen eigens hinzugezogenen Digitalspe-zialisten ein Koordinationsmodell von sehr hohem Detaillierungsgrad zu erstellen, das die weitergehende Planung und Ausschrei-bungen erst ermöglichte. Als Ausgangs-lage hierfür dienten teilweise sogar nur Handskizzen und wenige Pläne, die es in ein 3-D-Modell zu übersetzen galt.Als dann 2015 nach der Vergabe, um dem Bauherrenwunsch nach einer schlanke- ren Gebäudehülle entsprechen zu können, die Entscheidung fiel, die komplette Haus- technik sowie die Sprinkleranlagen, anders als bis dato vorgesehen, in die Tragstruktur zu integrieren, musste die Detaillierung nochmals grundlegend überarbeitet wer-den. Dies machte zusätzliche Abstimmun- gen mit den Holzbauingenieuren und Fach- planern erforderlich, da es galt, alle Durch- dringungen bis zum letzten Bohrloch einzumessen und zu überprüfen. Erst im Anschluss konnten die diesbezüg-lichen 2-D-Pläne für die 3-D-Modellierung parametrisiert werden. Basierend auf die- sem neuen 3-D-Modell wurden drei ver- schiedene Rohlingstypen aus Brettschicht- holz definiert: »gerade«, »einsinnig ge- krümmte« und »zweisinnig gekrümmte« Träger. Wie die geraden Träger eignen sich auch einsinnig gekrümmte Träger für schwach gekrümmte und leicht verdreh-te Bauteile. Aufgrund der Gebäudeform kamen jedoch mehrheitlich zweisinnig gekrümmte Träger zum Einsatz, die in

zwei Richtungen gebogen und verdreht zu Brettschichtholz verleimt sind. Im Zuge der Parametrisierung konnten auch die über 16.000 Stahlteile und 140.000 Ver-bindungsmittel auf einige wenige Typen reduziert werden.

Vorfertigung und MontageUm den vereinbarten Montagetermin auf der Baustelle einhalten zu können, wurden die Trägerelemente auf fünf verschiedenen Produktionsanlagen gefertigt, die teilweise vierschichtig betrieben wurden. Welche Bauteile auf welcher Anlage produziert wurden, musste frühzeitig festgelegt wer-den, um das notwendige Rohmaterial und die Produktionsdaten verfügbar zu halten. Die unterschiedlichen Krümmungsradien der bis zu 13 m langen Rohlinge erschwer-ten ihre Lagerung und brachten einen hohen Logistikaufwand mit sich. Eine weitere Herausforderung war die Planung der Montage vor Ort. Nachdem entschieden worden war, auf welche Wei-se die ineinandergreifenden Teile Stoß auf Stoß zu montieren waren, musste deren Reihenfolge festgelegt und auf die oben ausgeführte Produktion der Trägerelemen-te abgestimmt werden, was letztlich nur im 3-D-Modell möglich war.Vor der Montage hatte das Holzbauunter- nehmen ein Leergerüst erstellt, in dem die Auflagerpunkte exakt definiert worden waren. Die notwendigen Messdaten konn-ten gleichfalls dem Modell entnommen werden. Die Hilfskonstruktion stützte nicht nur die Hauptkonstruktion bis zu ihrer Fer- tigstellung, sondern erlaubte auch den Folgegewerken, die Installationen und die Fassadenarbeiten auszuführen. Da die Straße vor der neuen Hauptverwaltung auch während der gut neunmonatigen Montagephase befahrbar bleiben musste, wurde in fast 13 m Höhe eine zusätzliche Arbeitsplattform errichtet.Die Konstruktion der eigentlichen Gitter-schale erfolgte in 13 aufeinanderfolgenden Etappen. Zu Beginn wurden die Schwellen- elemente verankert, danach konnte von unten nach oben aufeinander zu gearbeitet werden, um in der Mitte in der Firstlinie zu-sammenzutreffen. Fortlaufende Kontrollen mit einem Tachymeter stellten sicher, dass eventuelle Differenzen, die glücklicherwei-se nicht auftraten, frühzeitig hätten erkannt und ausgeglichen werden können.

Ansicht entlang der südlichen Fassade© SWATCH

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Explosionszeichnung Knotenpunkt Tragwerk© Blumer-Lehmann AG

Explosionszeichnung Aufbau Waben Tragwerk© Blumer-Lehmann AG

Übergang Glasfassade Foyer und Dach mit Schweizer Kreuzen© SWATCH

Ansicht Fassadenaufbau im Foyer© SWATCH

Perspektive Tragwerk mit längstem durchlaufendem Träger© Blumer-Lehmann AG

Aufbau Brettschichtholzträger © Blumer-Lehmann AG

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Ansicht Fassadenaufbau im Foyer© SWATCH

FassadenelementeNoch während die Tragkonstruktion errich-tet wurde, begann der Einbau der Fassaden- elemente, die teilweise aus jeweils bis zu 50 Einzelteilen sorgfältig »maßgeschnei-dert« sind. Einige von ihnen lassen sich zur Entrauchung öffnen, während andere, wie ausgeführt, mit Photovoltaikelementen versehen sind. Die ETFE-Luftkissen hinge-gen sind mit Luft »aufgepumpt« und in der Mitte zur Wärmedämmung mit lichtdurch-lässigen Polykarbonatplatten versehen. Die Kissen, die auch einer Belastung durch Schnee oder Eis gewachsen sind, werden ständig leicht belüftet, damit sie dauerhaft unter Spannung stehen. In den transparenten Glaselementen befin- den sich aus Gründen des Wärmeschutzes insgesamt jeweils vier Scheiben aus durch- sichtigem Glas, zwischen die weiße Rollos eingelassen sind. Auch diese Elemente werden kontinuierlich leicht belüftet, da-mit sich kein Kondensat bilden kann.

Die LobbyDer zur Nicolas-G.-Hayek-Strasse hin aus-gerichtete komplett verglaste Eingangs- bereich zeichnet sich durch seine groß-zügige Dimension sowie seine Transpa-renz, Offenheit und Helligkeit aus. Die der Holzgitterstruktur der Fassade geschuldete Zickzackverglasung im oberen Bereich ab einer Höhe von 5,50 m steift die Fassade gleichzeitig gegen auftretende Windlasten aus. Unterhalb der Verglasung befinden sich fünf großflächige Öffnungen, von denen vier durch automatisch öffenbare gläserne Hubstaffeltore geschlossen sind. Im geöff-neten Zustand, beispielsweise bei Veran-staltungen oder hohem Gästeaufkommen, erleichtern sie den Besucherströmen den

Foyer mit Empfang© SWATCH

Blick aus dem Foyer zum Haupteingangsbereich© SWATCH

Zugang in die Lobby und helfen, die Zirku- lation auf dem Areal zu verbessern. Der offizielle Haupteingang befindet sich in der zentralen mittleren Öffnung. Zwei gläserne Aufzüge und eine vorgela-gerte Treppenanlage geleiten Mitarbeiter und Besucher in die oberen Stockwerke sowie zur gläsernen Fußgängerbrücke im dritten Geschoß, die die Swatch-Verwal-tung mit der Cité du Temps verbindet. Gale-rien auf drei Stockwerken bieten Aussich-ten auf den Eingangsbereich. Im Inneren des eingestellten Büroriegels befinden sich drei weitere große Treppenhäuser sowie Aufzugsanlagen, die eine Erschließung auf kurzen Wegen ermöglichen und als Flucht-treppenhäuser ausgelegt sind.

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Das Innenleben des ReptilsIm Inneren nimmt das Untergeschoß die gesamte Länge des Gebäudes ein. Hier ist neben den Technikräumen, der Lüf-tungszentrale und dem Archiv auch eine Tiefgarage mit Kapazitäten für 170 Pkws und 182 Fahrradstellplätzen untergebracht. Die Einfahrt zur Tiefgarage liegt am breit auslaufenden hinteren Gebäudeteil.Darüber erhebt sich, frei in die Tragkon- struktion eingestellt, auf fünf Geschossen der eigentliche Verwaltungsbereich, der zum rückwärtigen Bereich der abnehmen-

den Gebäudehöhe entsprechend abge-treppt ist und hier große freie Meeting- flächen aufweist. Galerien mit Glasbrüs-tungen ermöglichen einen Blick auf die unteren Etagen. Insgesamt stehen rund 25.000 m2 Nettogeschoßfläche für sehr unterschiedliche Nutzungen zur Verfü- gung.Neben Standardarbeitsplätzen sind über das ganze Gebäude Gemeinschaftsflächen sowie kleine Pausenzonen verteilt, was dem Inneren neben seiner farbenfrohen

Ausstattung eine zusätzliche Dynamik ver- leiht. Diese wird noch verstärkt durch die sehr bunt gehaltene Ausstattung einer eigenwilligen Installation am Ende des drit- ten Geschosses, den sogenannten Reading Stairs, einer breitgelagerten Treppe ins Nichts, die den Abschluss des darunter- liegenden Treppenhauses bildet und zu Kreativpausen einladen soll. Eine Cafete-ria im Erdgeschoß, die Angestellten wie Besuchern offensteht, komplettiert das Raumprogramm.

Blick von der obersten Ebene auf die Arbeitsflächen © SWATCH

Situation auf der obersten Ebene© SWATCH

Gesprächsecke auf der dritten Ebene© SWATCH

Reading Stairs – Sitzlandschaft über Treppenaufgang© SWATCH

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NachhaltigkeitDas Energiekonzept basiert auf der An- wendung von Solartechnologie und Grund- wassernutzung für die Lüftung, Kühlung, Heizung und Grundbeleuchtung, wodurch es möglich wurde, sowohl die neue Haupt-verwaltung als auch die Cité du Temps autonom zu betreiben und eine sehr günstige CO2-Bilanz zu erzielen.Dabei sichert das Grundwassernutzungs-konzept über Wärmepumpen die Behei-zung und Kühlung beider Bauten. Hierfür wurden auf dem gesamten Areal neun unterirdische Brunnen angelegt und zwei ehemalige Öltanks zu Wasserspeichern umgebaut. Über die in der Wabenstruktur der Fassade befindlichen 442 gebogenen Solarelemente mit einer Gesamtoberfläche von annähernd 1.770 m2 können nach Unternehmensan-gaben pro Jahr rund 212,3 MWh Strom erzeugt werden, was dem durchschnittli-chen Jahresverbrauch von 61 Haushalten entspricht.Das für die Tragkonstruktion verwende-te Holz – mehrheitlich Fichte – stammt ausschließlich aus Schweizer Wäldern. Insgesamt wurden knapp 1.997 m3 davon verbaut; eine Menge, die in weniger als zwei Stunden nachwächst.

Situation auf der obersten Ebene© SWATCH

Reading Stairs – Sitzlandschaft über Treppenaufgang© SWATCH

SchlusspunktAls originelles Ausrufezeichen einer neu- eingeleiteten Swatch-Zeit ist dem Schup-pentier zur Straße ein kleiner runder Pavil- lon vorgelagert, der in Anlehnung an popu- läre Fastfoodketten den laut Unterneh-mensangaben weltweit ersten Swatch- Drive-through für Uhren beherbergt.

Stefan TeufelFachjournalist,

München

Bauherr Swatch Group SA, Biel/Schweiz

Architekt Shigeru Ban Architects Europe, Paris/Frankreich

Gesamtleitende Architekten für Planung und Baumanagement Itten+Brechbühl AG, Bern/Schweiz

Tragwerksplanung Holzbau SJB Kempter Fitze AG, NL Eschenbach/Schweiz

Entwicklung und Ausführungsplanung, Produktion und Montage Holzbau Blumer-Lehmann AG, Gossau/Schweiz

Digitale Planung Design-to-Production GmbH, Zürich/Schweiz

Baukosten 125 Mio. CHF

Swatch-Drive-through© SWATCH

Page 14: Konstruktionen aus Holz - Verlagsgruppe Wiederspahn

[Umrisse]14]

Parametrische Planung im Holzbau Pilotprojekte am Erweiterungsbau von Basler & Hofmann im Kanton Zürich

Das eigene Büro als Entwicklungslabor Am firmeneigenen Erweiterungsbau ihrer Niederlassung in Esslingen im Kanton Zürich erprobte die Basler & Hofmann AG in einer Entwicklungspartnerschaft mit der Professur für Architektur und Digitale Fabrikation der Eidgenössisch Technischen Hochschule (ETH) Zürich und dem Holz-bauunternehmen Erne AG Holzbau neue Planungs- und Bauverfahren.So ist der Bürostandort in Esslingen schon mehrfach zum unternehmensinternen Ent-wicklungslabor geworden; beispielsweise 1996 mit dem ersten Minergie-Bürogebäu-de im Kanton Zürich oder 2010 mit einem annähernd energieautarken Bürohaus, dessen Energiebedarf dank eines neuarti-gen Erdspeicherkonzepts ganzjährig durch die Sonne gedeckt wird.

Digitalisierungsmöglichkeiten auslotenBeim jüngsten Erweiterungsbau lautete nun der Anspruch, die Möglichkeiten der Digitalisierung im Planungs- und Baupro- zess maximal auszuloten. Das komplette Gebäude wurde im Haus vorab am Com-puter als digitaler Zwilling erstellt. Gebaut wurde dann direkt aus dem Modell, also von der Bauleitung über die Bauausfüh-rung bis zur Produktion von Bauteilen gänzlich ohne Papierpläne.

Der Erweiterungsbau liegt auf der Rück- seite des bestehenden Gebäudes und bil- det mit seinen beiden Seitenflügeln einen spitzen Winkel. In dem so gefassten Vor- platz sollte als Blickfang ein offener Außen- pavillon entstehen, der sowohl aus der hier befindlichen großräumigen Cafeteria im Erdgeschoß als auch aus den darüber liegenden Stockwerken erlebbar ist.

Erweiterungsbau mit Vorplatz und Pavillon© Basler & Hofmann AG/Stefan Kubli

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Die »Future Tree« genannte Form, eine baumähnliche Konstruktion, besteht aus einer geometrisch komplexen »Krone« – einem Hebelstabwerk aus Holz – und einer ungewöhnlich geformten und strukturier-ten Betonstütze. Geometrisch komplexe Formen sind bis-lang mit konventionellen Planungs- und Baumethoden nur unter großem Aufwand realisierbar und bleiben daher meist Pres- tigebauten vorbehalten. Ziel des Vorhabens war es, mit Hilfe einer neuen parametri-schen Planung und neuer Baumethoden die Realisierung dieser reichen architek-tonischen Formenwelt zu vereinfachen, um sie zukünftig auch bei alltäglicheren Bauobjekten anwenden zu können. Ein weiteres Experimentierfeld bot die Cafeteria selbst. Um eine möglichst opti-male Raumakustik zu erreichen, wurden neue Wandaufbauten entwickelt, bei deren Konzeption und Montage gleichfalls ein neuartiges Bauverfahren zum Einsatz kam, das auf die sogenannte Augmented Reality (AR) – im Deutschen am ehesten über-setzbar als »erweiterte Realität« – setzt und den präzisen Bau höchstkomplexer Strukturen aus einem digitalen Modell ermöglicht.

»Future Tree«-Konstruktion © Basler & Hofmann AG/Stefan Kubli

»Future Tree«Der offene Pavillon entstand in einer Ent- wicklungspartnerschaft, bestehend aus der Basler & Hofmann AG, der unter dem Namen Gramazio Kohler Research geführ-ten Professur für Architektur und Digitale Fabrikation an der ETH Zürich und der Erne AG Holzbau.Die kombinierte Holz-Beton-Konstruktion plante das Projektteam vollständig para-metrisch. Das Holztragwerk, die Krone, wurde mit einem Fertigungsroboter im Werk des Holzbauunternehmens erstellt. Sie weist eine Fläche von insgesamt 120 m2 und ein Gewicht von rund 2 t auf.Für die geometrisch komplexe Betonstütze kam ein an der ETH Zürich neuentwickel- tes Bauverfahren, das sogenannte Egg- shell-Verfahren, zum Einsatz, das gänzlich neue Formen im Betonbau ermöglicht.Anders als bei einem herkömmlichen Ent-wurfs- und Planungsprozess wird bei einer parametrischen Planung die gewünschte Konstruktion nicht gezeichnet, sondern programmiert. Die Entwurfsabsicht wird anhand verschiedener Parameter in einem Programmcode erfasst. So entsteht ein parametrisches Modell des Bauvorhabens.

Einige Parameter sind fix vorgegeben wie zum Beispiel die Abmessungen des Pavil- lons, andere können, wenn das Modell einmal erstellt ist, beliebig variiert werden. Für den Entwurf und die Datengenerierung nutzten die Forschenden der ETH Zürich die Softwares Python, Grasshopper und Rhino.Die Dachstruktur des Future Tree besteht aus sogenannten reziproken, also in einem direkten gegenseitigen Wechselverhält- nis stehenden Knoten, die aus acetylierter Radiata-Kiefer gebildet werden. Dieses Material besitzt eine hohe Formstabilität und ist von daher für frei bewitterte Kon- struktionen besonders geeignet.

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Im parametrischen Modell konnten zum Beispiel Maschenweite, Knotengröße und Wölbung verändert und damit die gesamte Geometrie der Struktur automatisch ange-passt werden. Da das Modell mit den Sta-tik-Programmen RSA und Sofistik verknüpft war, konnte schnell überprüft werden, welche Auswirkungen eine Veränderung in der Geometrie auf das Tragverhalten hat. Auf diese Weise wurden in einem ite-rativen Prozess architektonischer Entwurf und Tragverhalten aufeinander abgestimmt und optimiert. So sind zum Beispiel die Knoten im Bereich der Auskragung größer dimensioniert, um der Struktur dort mehr Steifigkeit zu verleihen. Kaum ein Knoten gleicht einem anderen. Die sieben in der oberen Ebene geführten Vorspannkabel konnten so angeordnet werden, dass die aus Schraubverbindun-gen bestehenden Anschlüsse der Holz-konstruktion möglichst wenig beansprucht werden. Das parametrische Modell ermög- lichte es zudem, die 30 cm langen Edel-stahlvollgewindeschrauben mit einem Durchmesser von 10 mm Durchmesser kollisionsfrei in der komplexen Geometrie zu platzieren.

Das parametrische ModellDas parametrische Planen löst auch Ver- änderungen im Planungsprozess aus: Während beim konventionellen Vorgehen Architekt, Ingenieur und Unternehmer sequentiell oder abwechselnd tätig sind, verlangt der parametrische Planungspro- zess eine kontinuierliche Zusammenar-beit – auch mit der Bauherrschaft. Im parametrischen Modell werden sämtliche Informationen zum Entwurf, zur Statik und zur Fertigung aufgenommen und abgestimmt. Damit Fertigungsdaten wie zum Beispiel Vorbohrungen bereits in das Modell einfließen können, ist bereits die Fertigungsplanung Teil der Entwurfsphase. Das parametrische Modell wird so zum Gemeinschaftswerk, das eine nahtlose Prozesskette vom Entwurf bis zur Mon- tage ermöglicht.

Automatisierte BauverfahrenDie parametrische Planung erzeugt hoch- komplexe Strukturen, die in der notwendi-gen Präzision von Menschenhand kaum mehr gebaut werden können. Die Entwick-lung der parametrischen Planung geht deshalb eng einher mit dem Einsatz von Robotern im Bauwesen. Die Daten aus dem parametrischen Modell des Future Tree flossen direkt an die Produktions- maschinen des Holzbauers. Der Roboter sägt, bohrt und positioniert die Holzstangen entsprechend dem Modell, der Mensch überwacht den Prozess und übernimmt die finale Verschraubung der Elemente.

Links: Geometrie der Krone. Rechts: Darstellung der maximalen Anschlusskräfte in Längsrichtung© Basler & Hofmann AG

Detail Verbindung »Stamm« und »Krone«© Basler & Hofmann AG/Stefan Kubli

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[Umrisse] [17

Schalung aus dem 3-D-DruckerUm den Übergang zwischen dem ca. 2,50 m hohen »Betonstamm« und der Holzkon- struktion möglichst fließend zu gestalten, war für die Stütze eine außergewöhnliche Formgebung gewünscht. Ungewöhnliche Betonstrukturen verlangen bei einer her- kömmlichen Bauweise eine aufwendige Schalungskonstruktion. Diese wird dabei oft fast zu einem eigenständigen Kunst-werk, das letztlich jedoch nur »Abfall« ist. Forscherinnen und Forscher der Gramazio Kohler Research entwickelten deshalb gemeinsam mit dem Forschungsteam der Professur für Physikalische Chemie von Baumaterialien an der ETH Zürich ein neu- es Verfahren, mit dem auf effiziente Weise außergewöhnliche neue Formen im Stahl- betonbau realisiert werden können. Hier- bei wurde die Geometrie der Stütze gleich-falls parametrisch geplant. Die Daten aus dem Modell wurden direkt an einen 3-D- Drucker übermittelt, der die Schalung aus Kunststoff druckte. Diese Schalung war nur 1,50 mm dick, weshalb sie zu Recht »Eggshell« genannt wird.In eine solch fragile Schalung kann kein herkömmlicher Beton gefüllt werden, da der Druck des Frischbetons sie zerstören würde. Die Materialwissenschaftler der ETH Zürich entwickelten deshalb eine Betonmischung, die sich durch eine hohe Frühfestigkeit auszeichnet.

Die rund 700 kg schwere Stütze des Future Tree erhielt dank des Eggshell-Verfahrens eine organische Form mit einer feinglied- rigen Gitterstruktur, die so mit einer her- kömmlichen Schalung nicht hätte realisiert werden können. Die Schalung selbst kann nachfolgend eingeschmolzen und wieder-verwendet werden.Im Oktober 2019 wurden die Bauteile des Future Tree nach Esslingen transportiert und vor Ort montiert. Auch wenn es sich um ein vergleichsweise kleines Objekt han- delt, konnte damit der Nachweis erbracht werden, dass die neuen Entwurfs-, Pla- nungs- und Baumethoden nicht nur im Labor, sondern auch für ein reales, ge-brauchstaugliches Bauobjekt eingesetzt werden können. Der Future Tree gibt eine erste Ahnung davon, was mit diesen Methoden in Zukunft noch möglich sein wird.

Einklang von Ästhetik und AkustikHäufig ist die Raumakustik in modernen Gebäuden mit ihren großzügig ausgelegten Räumen, Glasfassaden und Betonwänden ein Problem. Zwischen den harten, vielfach parallelen Flächen werden die Schallwel-len ungehindert hin und her reflektiert. Oft wird versucht, diesem Problem mit stan- dardisierten Lösungen zu begegnen; an-ders beim Erweiterungsbau der Basler & Hofmann AG. Bei der Planung der Cafe- teria war es das erklärte Ziel, die Möglich-keiten der Digitalisierung im Planungs- und Bau- bzw. Fertigungsprozess auch bezüg-lich einer ausgewogenen Raumakustik auszuloten. In einer Entwicklungspart-nerschaft zwischen dem Ingenieurbüro Gramazio Kohler Research, der Professur für Architektur und Digitale Fabrikation an der ETH Zürich und der Erne AG Holzbau entstanden so Akustikwände, die zeigen, wie dank neuer digitaler Planungs- und Baumethoden Ästhetik und Raumakustik in Einklang gebracht werden können.

Entfernung der Schalung von der Betonstütze© Gramazio Kohler Research, ETH Zürich

Ansicht Cafeteria mit einer Akustikwand © Basler & Hofmann AG/Stefan Kubli

Zweite Akustikwand im Eingangsbereich © Basler & Hofmann AG/Stefan Kubli

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[Umrisse]18]

Blickfang aus über 8.500 HolzelementenZum Planungsbeginn standen nur zwei Anforderungen fest: Neben einer exzellen-ten Raumakustik sollten die zu entwickeln-den Elemente auch einen ästhetischen Blickfang bilden; Form, Material und Fer-tigungsmethode waren hingegen offen. In einem iterativen Entwurfs- und Planungs-prozess nahm die Idee der Akustikwände allmählich Form an. Entstanden sind drei Reliefwände aus Holz mit einer Gesamt- fläche von rund 90 m2, die aus mehr als 8.500 identischen Holzelementen bestehen. Die einzelnen Reliefelemente wurden da- bei bewusst so angeordnet, dass sie im Tagesverlauf ein veränderliches, architek-tonisch beeindruckendes Licht-Schatten-Spiel generieren.

Programmierte AkustikDie Akustikwände wurden von Forschen-den der ETH Zürich parametrisch entwor- fen – das heißt, sie wurden anhand rele- vanter Parameter programmiert. Einige Parameter wie die Längen und Höhen der Wände waren fix vorgegeben, andere Parameter wie die Position der einzelnen Elemente in der Wand und ihre Rotation konnten beliebig variiert werden. Dadurch, dass die einzelnen Elemente versetzt zueinander positioniert wurden, entsteht die reliefartige Struktur. Diese sorgt für eine diffuse Streuung des Schalls. Durch bewusst gestaltete »Lücken« zwischen einzelnen Elementen wird zudem Schall in den Hohlraum hinter den Wänden absorbiert.

Die einzelnen Holzquader aus Weißtanne sind an der sichtbaren Seite zweifach abgeschrägt: einerseits, damit der Schall diffus reflektiert wird, andererseits um durch den entstehenden Schattenwurf eine ästhetische Wirkung zu erzielen, da so an der Wand gezielt Muster erzeugt werden können.Waren die einzelnen Parameter erfasst, ließen sich innerhalb kürzester Zeit un- zählige Gestaltungsvarianten (Graubilder) generieren. Die einzelnen Varianten wie- derum konnten als digitale 3-D-Modelle direkt in das akustische Simulationspro-gramm eingelesen, analysiert und mit dem Verfahren der Auralisation »hörbar« gemacht werden. Die Akustikingenieure hatten dadurch die Möglichkeit, relativ schnell zu überprüfen, welche Auswirkungen eine Veränderung in der Geometrie auf akustische Kennwerte wie Nachhallzeit und Sprachverständlich-keit hat. Und die Holzelemente konnten so

in enger Zusammenarbeit zwischen den Architekten und Akustikexperten im Modell optimal unter ästhetischen und funktiona-len Gesichtspunkten angeordnet werden.

Augmented RealityMit einem herkömmlichen zweidimensio- nalen Plan wäre es fast unmöglich ge-wesen, derart komplexe Bauelemente zu realisieren. Für den Bau der Akustikwände entwickelten Forschende der ETH Zürich eigens eine Augmented-Reality-Anwen-dung. Diese visualisierte den Monteuren auf einem Bildschirm die exakte Position jedes Holzquaders. Das wichtigste Werk-zeug der Monteure des Holzbauunter-nehmens war ein kleiner Controller, ein Bedienelement mit integrierter Kamera. Mit dieser konnten sie die Lage eines Quaders erfassen. Stimmte die Position, fixierten die Monteure das Element mittels Klebstoff in der Wand. So nahmen die Wände Schicht für Schicht Form an.

Schattenbild

Graustufenbild

Drehprinzip

Akustische Simulation© Basler & Hofmann AG

Visualisierung der Akustik mittels Grau- und Schattenbild © Gramazio Kohler Research, ETH Zürich

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[Umrisse] [19

Ästhetik und Akustik überzeugen Die Cafeteria mit den drei Akustikwänden wurde im Juni 2019 eingeweiht. Die Wände überzeugen sowohl mit ihrem einzigartigen architektonischen Ausdruck als auch mit ihrer akustischen Wirkung. Kontrollmes-sungen der Akustikingenieure haben ge- zeigt, dass Simulation und Realität über- einstimmen. Die Nachhallzeit und Sprach- verständlichkeit sind sogar etwas besser als erwartet. Auch tiefe Frequenzen unter- halb von 250 Hz werden gut gedämpft, ein Ergebnis, das bisher ausschließlich mit sehr kostspieligen Tieftonabsorbern oder großen Aufbauten zu erreichen war. Die Akustikwände stehen damit stellvertretend für das Potential, welches sich aus der Verbindung von parametrischer Planung, Simulationen und neuartigen digitalen Bauverfahren ergibt.

Stefan TeufelFachjournalist,

München

Bauherr Basler & Hofmann AG, Esslingen/Schweiz

Detailansicht Akustikwand © Basler & Hofmann AG/Stefan Kubli

»Future Tree«

Architektur und Technologie Gramazio Kohler Research, Professur für Architek-tur und Digitale Fabrikation, ETH Zürich/Schweiz

Baustatik und Konstruktion Basler & Hofmann AG, Esslingen/Schweiz mit Erne AG Holzbau, Laufenburg/Schweiz und SJB Kempter Fitze AG, Herisau/Schweiz

Entwicklung Bauverfahren und Produktion Holzbau Erne AG Holzbau, Laufenburg/Schweiz

Entwicklung Bauverfahren und Produktion Betonstütze Gramazio Kohler Research, ETH Zürich/Schweiz mit Professur für Physikalische Chemie von Baumaterialien, ETH Zürich/Schweiz

Akustikwände

Projektleitung Akustik Basler & Hofmann AG, Esslingen/Schweiz

Architektur und Parametrisierung Gramazio Kohler Research, Professur für Architektur und Digitale Fabrikation, ETH Zürich/Schweiz

Entwicklung AR-Montagesystem Akustikwände Robotic Systems Lab, Institut für Robotik und Intelligente Systeme, ETH Zürich mit Gramazio Kohler Research, Professur für Architektur und Digitale Fabrikation, ETH Zürich

Fachplaner Akustik Basler & Hofmann AG, Esslingen/Schweiz mit Strauss Elektroakustik GmbH, Bern/Schweiz

Realisierungspartner Erne AG Holzbau, Laufenburg/Schweiz

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[Umrisse]20]

Mit Zacken und Kanten Sport- und Veranstaltungshalle in Le Vaud im Kanton Waadt

Ein neues Zentrum Le Vaud ist eine Gemeinde am Südhang des Jura. Unweit des Genfer Sees gelegen, zählt sie mit ihren knapp 3,10 km2 Fläche und etwas über 1.300 Einwohnern zu den mittelgroßen Kommunen des Kantons. Ihre große Attraktion ist der Zoo La Garenne, ein zoologischer Garten, der in riesigen Frei- gehegen mehrheitlich europäische Wild- tiere beheimatet.

Stirnseite der Halle mit großen Dreiecksfenstern© LOCALARCHITECTURE/Matthieu Gafsou

Für diesen entwarf das Schweizer Archi- tekturbüro LOCALARCHITECTURE mit Sit- zen in Zürich und Lausanne einen 2016 fertiggestellten signethaften konkaven Eingangspavillon in Holzbauweise. Vor kurzem konnte das Büro nun seinen zwei-ten – korrekterweise eigentlich seinen dritten – aufsehenerregenden Holzbau für Le Vaud fertigstellen.

Die neue Gemeindehalle im Herzen der Kommune neben Kirche und Schule ge- legen – eingerahmt vom Friedhof und dem Schulsportplatz – soll zukünftig das Zent-rum des Ortes sein. Als Multifunktions- bau konzipiert, können hier neben Sport-veranstaltungen und Versammlungen auch Events stattfinden. Damit ergänzt sie nicht nur die schulischen Sportstätten, sondern eröffnet auch die Möglichkeit, Großveran- staltungen unterschiedlichster Art abzu-halten; ein Gewinn nicht nur für den Ort selbst, sondern auch für die benachbarten Gemeinden.

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[Umrisse] [21

Im zweiten AnlaufDie Geschichte der Halle mit einer Nutz- fläche von 1.200 m2 ist eine sehr eigene. Eigentlich war sie schon 2016 – und damit im selben Jahr wie das Eingangsgebäude der Wildtieranlage – fertiggestellt und sollte an die Gemeinde übergeben wer-den. Doch einen Monat vor der Eröffnung zerstörte im April ein Brand das gesamte Gebäude. Nachdem der erste Schock über- wunden war, nahmen die Architekten die Gelegenheit wahr, auf Basis des Original-entwurfs und unter Einbezug der Erfah-rungen des Planungs- und Bauprozesses, die Gestaltung und Konstruktion der Halle zu überarbeiten und zu verbessern. Zwei Jahre später erfolgte dann die Übergabe an die Gemeinde.

Ein besonderer OrtVon dem vorgelagerten Parkplatz aus führt der leicht ansteigende Weg entlang der Stirnseite an der nordwestlichen Seite in die Eingangshalle des kantigen, zacken- bekrönten Bauwerks, das zum Teil auf einem in den Hang eingebetteten Beton- sockel ruht, in dem die Umkleiden sowie Technik-, Lager- und Sanitärräume unter-gebracht sind. Oberhalb des Sockels liegt das luftig-großzügige Foyer, das gleichzei-tig die Zuschauertribüne zur tieferliegen-den Spielfläche bildet. Von hier bieten sich nach Norden der Blick auf die Kämme des langgestreckten Juragebirges und eine beeindruckende Aussicht auf die Alpen und den Mont Blanc.

Über beide erhebt sich die Holzkonstruk-tion als eigenwillige Interpretation der umgebenden Bergwelt mit ihren gegen- einander verschobenen hölzernen und metallverkleideten Fassadenelementen, von denen Letztere wie eine Reminiszenz an das dunkle Grau des Juragebirges wir- ken. Foyer und Halle sind je von einem symmetrischen Satteldach von unter-schiedlicher Höhe überfangen, in dessen Mittelachsen an den Giebelseiten jeweils ein hohes dreieckiges Fensterfeld einge-fügt ist, das einen durchgängigen Blick auch entlang den Stirnseiten erlaubt.

Südfassade zum Tal hin© LOCALARCHITECTURE/Matthieu Gafsou

Eingangsseite mit vorgelagertem Sportfeld der Schule© LOCALARCHITECTURE/Matthieu Gafsou

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[Umrisse]22]

Grundriss Sockelgeschoß© LOCALARCHITECTURE

Grundriss Eingangsgeschoß© LOCALARCHITECTURE

Einbettung in die Landschaft© LOCALARCHITECTURE/Matthieu Gafsou

Lageplan© LOCALARCHITECTURE

Querschnitt© LOCALARCHITECTURE

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[Umrisse] [23

Giebel und spitzwinklige Fenster sowie die leicht versetzten Dächer, deren innere Neigungswinkel nicht den äußeren ent-sprechen, da die Dachneigungen außen steiler als innen ausgelegt sind, schaffen ein vielfältiges kraftvolles Vexierbild unter- schiedlicher Geometrien, das die umge-bende Bergwelt interpretiert und den Geist des Ortes in eigenwilliger Weise wider-spiegelt.

Auf diesen wird auch in weiteren charak-teristischen Gestaltungselementen – mal mehr, mal weniger sublim – Bezug genom-men. Das alles dominierende Holz wurde in den Wäldern im direkten Umfeld Le Vauds geschlagen und die Metalleindeckungen des Dachs und der Giebelseiten kommen vielfach bei den Stallungen der umgeben-den Gehöfte zum Einsatz.

Der Sichtbeton ist wiederum eine Referenz an den direkt gegenüberliegenden Schul-bau. Aus dem sorgfältig orchestrierten Zusammenspiel ist ein gleichzeitig selbst-verständlich und verrätselt erscheinender Baukörper entstanden.

Blick durch die Halle auf Foyerebene© LOCALARCHITECTURE/Matthieu Gafsou

Treppenabgang auf Foyerebene© LOCALARCHITECTURE/Matthieu Gafsou

Treppenhaus© LOCALARCHITECTURE/Matthieu Gafsou

Grundriss Eingangsgeschoß© LOCALARCHITECTURE

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[Umrisse]24]

Spielfeldebene im Sockelgeschoß mit Blick ins Foyer© LOCALARCHITECTURE/Matthieu Gafsou

Längssicht auf Ebene des Spielfeldes mit der Bühne im Hintergrund© LOCALARCHITECTURE/Matthieu Gafsou

Detailschnitt Giebel über dem Sockelgeschoß© LOCALARCHITECTURE

InnenlebenDer an der Nordseite gelegene holzverklei-dete Eingang liegt unter einem vorsprin-genden Überhang, der als Wetterschutz dient und sein entsprechendes Pendant an der Südseite findet, wo er als Schutz vor dem direkten Sonneneinfall dient. Die rund 500 m2 Dachflächen wurden mit vorgefertigten Akustikelementen mit einer Konstruktionshöhe von 28 cm realisiert. Im ansonsten offenen Foyer befindet sich ein Kubus, der als Informationsbox und Bar gleichermaßen dient. Darüber hinaus kann der gesamte Eingangsbereich durch verschiebliche Wände gegen die Sport- halle abgeschottet werden, um als Ver-sammlungsraum genutzt zu werden.

Das Dreieck ist auch im Inneren dominant. Es wird von den gleichschenkligen Streben im Bereich des Foyers ebenso aufgegriffen wie vom Tragsystem der beiden Satteldä- cher und erlaubt es, das gesamte Innere stützenfrei zu halten. Den in der Achse der beiden Satteldächer platzierten drei- eckigen Fensterverglasungen sind ver-tikale hölzerne Lattenverstrebungen mit horizontalen Aussteifungen vorgesetzt, die den Lichteinfall filtern, bei nächtlicher Beleuchtung einen filigranen Schleier vor die großflächigen Öffnungen legen und über Tag die Halle großzügig mit Licht fluten.

Im Osten des Foyers schneidet sich, ge-rahmt von einem dreieckigen Fenster, die große Treppenanlage in das Gebäude- volumen. Im Westen des Spielfeldbereichs findet sich in der gleichfalls dreieckigen Fensterachse im Wandbereich ein großer Bühnenaufbau mit zugehörigen Neben- räumen.Die Halle wird an den jeweils gegenüber-liegenden Giebelseiten durch große Aus-lässe natürlich belüftet, die entsprechend den Hauptwindrichtungen der Region ausgerichtet sind. Schon kurz nach ihrer Fertigstellung wurde ihr im Rahmen der Distinction Romande d’Architecture (DRA), der jährlichen Auszeichnung für qualitativ herausragende Bauten in der französisch-sprachigen Schweiz, eine Anerkennung zugesprochen.

Stefan TeufelFachjournalist,

München

Bauherr Commune de Le Vaud/Schweiz

Entwurf LOCALARCHITECTURE Architectes EPFL FAS SIA, Lausanne/Schweiz

Tragwerksplanung 2M ingénierie civile SA, Yverdon-les-Bains/Schweiz

Holzbauingenieur Ratio Bois Sàrl, Ecublens/Schweiz

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[Umrisse] [25

Kurzfristig umgeplant Neuer Schulcampus in Odelzhausen

Planung mit Hindernissen Beim Schulcampus Odelzhausen handelt es sich um einen Schulstandort des Schul- zweckverbandes Odelzhausen, Sulzemoos und Pfaffenhofen sowie des Landkreises Dachau mit Grund- und weiterführenden Schulen, der ein großes, teilweise über den Landkreis hinausgehendes Einzugs-gebiet abdeckt. Teil des pädagogischen Konzepts in Odelzhausen sind Ganztages- betreuungsangebote, die im Lehralltag immer mehr an Bedeutung gewinnen. Da Schule so zunehmend zu einem Ort wird, an dem Heranwachsende die meiste Zeit verbringen, muss dieser für ihre besonde-ren Bedürfnisse gestaltet sein und ihnen eine inspirierende Umgebung bieten, wel- che die Förderung von Eigeninitiative und Eigenverantwortung begünstigt, um einen gelungenen Start ins Leben zu ermög- lichen.

Im ursprünglichen Plan zum Ausbau des Standortes war vorgesehen gewesen, neben der bereits bestehenden Grund- und Mittelschule innerhalb kurzer Zeit einen dreigeschossigen Holzbau zu errichten, der eine neue kleine Realschule sowie gemein- schaftlich zu nutzende Fachräume aufneh-men sollte. In einem zweiten Schritt sollten dann gemäß einem Gemeindebeschluss Grund- und Mittelschule renoviert wer- den. Die Planung für den Neubau der Real- schule war bereits weitestgehend abge-schlossen, als ein für die Renovierung der bestehenden Bauten beauftragtes Gutach-ten vorlag, in dem festgestellt wurde, dass diese wegen einer hohen Asbestbelastung zu teuer werden würde. Also kamen nur ein Neubau und der darauffolgende Rück-bau der belasteten Schulbauten mit ent-sprechendem Planungsvorlauf in Frage. In dieser Situation bestand die Lösung darin,

Ansicht von Südwest© Lothar Reichel

kurzfristig das Raumprogramm der Planung so anzupassen, dass das Gebäude als ein erster Bauabschnitt der Gesamtmaßnahme möglichst viel Raum bot. Entsprechend wurde es um ein Stockwerk erhöht.Im Frühjahr 2019 konnte so dieser erste Bauabschnitt des neuen Schulcampus als eigenes frei stehendes Gebäude fertigge-stellt werden. Es beherbergt neben den Grundschulklassen diverse Fachlehrsäle und die Mensa für den gesamten Standort. Nach Abschluss aller Bauarbeiten wird es hier eine neue Grund- und Mittelschule und eine Realschule geben, die miteinan-der kooperieren werden. Der Neubau ist bundesweit das erste Schul-gebäude mit vier Geschossen in Holzbau- weise. Diese Vorreiterrolle verdankt er nicht nur dem ökologischen Bewusstsein des Landkreises, sondern auch einem unverrückbaren Fertigstellungstermin.

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[Umrisse]26]

Gebautes LehrkonzeptVor diesem Hintergrund ist ein sowohl von der äußeren Anmutung als auch der Innenraumorganisation und -gestaltung außergewöhnliches Haus entstanden. Umlaufende Fluchtbalkone verleihen der Holzfassade eine Leichtigkeit. Raumhohe Glastüren lassen das Tageslicht tief in die Klassenzimmer scheinen, und stirnseitig verglaste Flure erlauben Einblicke in die lichtdurchfluteten Innenräume.

Das Gebäude besteht aus zwei parallelen Riegeln, die von einem Glasdach überfan-gen werden. Dadurch entsteht zwischen ihnen eine mit Tageslicht versorgte Halle, die einerseits als zentraler Kommunika- tionsraum fungiert, andererseits aber ge- schoßweise durch individuelle Zonierun-gen in »öffentliche« Bereiche, »intimere Lernnischen« und sogenannte »Lern-brücken« aufgeteilt und so auf verschie-dene Weisen in das Unterrichtskonzept einbezogen werden kann. Aufgrund des gewählten Brandschutzkonzepts, das auf außenliegenden Fluchtbalkonen und einer Brandmeldeanlage basiert, konnte die gesamte Halle ohne Auflagen hinsichtlich Brandlasten realisiert werden, was die flexible Nutzung erst ermöglichte.

Das Konzept erlaubte es auch, auf eine Brandschutzverkleidung der Oberflächen der Holzkonstruktion zu verzichten und diese sichtbar zu lassen. Die Klassenzimmer, Fachräume, der Spei- sesaal, die Büros und sonstigen Einrich- tungen reihen sich entlang den zwei Längs- fronten aneinander. Zwischen die einzel-nen Klassenräume schieben sich kleine Gruppenräume mit vorgelagerten Aufent-haltsbereichen, die sogenannten Lern- nischen, welche von den Lehrern für spe-zielle Aufgaben genutzt werden können. Diese Anordnung erlaubt die Realisierung unterschiedlicher pädagogischer Konzepte vom Frontalunterricht bis hin zur Arbeit in Kleingruppen.

Teilansicht Südost © Sebastian Sels

Fluchtbalkon © Sebastian Sels

Flächen in der Halle für eine moderne Unterrichtsgestaltung bzw. Aufenthalt in der Pause© SCHANKULA Architekten

Flexible Räume für verschiedene Unterrichtskonzepte © SCHANKULA Architekten

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[Umrisse] [27

KonstruktionAlle technischen Installationen wie Hei-zungs-, Wasser-, Strom- und Datenleitun- gen wurden im Bereich der tragenden Flurwände in eine Schrankzone integriert. Neben den Frischluftkanälen und -ausläs-sen sind hier auch Waschbecken sowie diverse Schalter und das Klassentelefon untergebracht. Mit Ausnahme der beiden Treppenhäuser und des Technikgeschosses, die zum Teil mit Betonfertigteilen und teilweise in Ort- beton ausgeführt wurden, besteht die Kon- struktion des gesamten Gebäudes aus Holzbauteilen. Bei diesen konnte ein sehr hoher Vorfertigungsgrad erreicht werden, sodass die Montagezeit mit 16 Wochen relativ kurz und die Belastung des Schul-standortes durch die Baustelle entspre-chend geringer war. Das Haupttragwerk der beiden Riegel be- steht aus tragenden Längs- und ausstei- fenden Querwänden, wobei die Außen-wände in Skelettbauweise als Stützen- Überzug-Konstruktion ausgeführt wurden. Dadurch konnten die Verglasungen bis zu den tragenden Decke gezogen und der Tageslichteintrag vergrößert werden. Die außenliegenden Flucht- und die innenlie- genden Flurbalkone sind vom Dachtrag-werk abgehängt und die Decken als Ein- feldträger ausgebildet. Aufgrund der für Schulbauten üblichen Spannweiten und Lasten kamen dabei Holz-Beton-Verbund-decken (HBV) zum Einsatz.

Unterrichtsraum mit Ansicht Decke© Sebastian Sels

Detailschnitt Akustikdecke Unterrichtsraum© SCHANKULA Architekten/Planungsgesellschaft Dittrich

Detailansicht und Detailschnitt Flurwand © SCHANKULA Architekten

AkustikIn den tragenden sichtbaren Holzquer-schnitt der Decken sind zusätzlich Akus-tikelemente integriert. Dadurch konnte auf den nachträglichen Einbau separater, abgehängter Akustikpaneele verzichtet werden. Diese kompakte, mehrere Anfor-derungen erfüllende Konstruktion führte neben Kosten- auch zu Zeiteinsparungen. Auch die Oberflächen der Holzdecken blieben sichtbar und tragen so zu einer behaglichen Atmosphäre im Innenraum bei.

Ein ähnliches Konzept setzten die Planer auch bei den tragenden Vollholzwänden um: Mit Hartholzdübeln verbundene Brett- stapelelemente (Dübelholzelemente) mit Akustikprofilierungen reduzieren die Schallbelastung in der Halle. In den Klas-senzimmern erhielten diese Wände aus Gründen des Brand- und Schallschutzes zusätzlich eine Bekleidung aus zwei Lagen Gipskartonplatten.

Page 28: Konstruktionen aus Holz - Verlagsgruppe Wiederspahn

[Umrisse]28]

Lageplan© SCHANKULA Architekten

Blick aus dem 1. Obergeschoß in die Halle© Sebastian Sels

Längs- und Querschnitt© SCHANKULA Architekten

Grundriss 3. Obergeschoß© SCHANKULA Architekten

Grundriss Erdgeschoß© SCHANKULA Architekten

Grundriss 1. Obergeschoß© SCHANKULA Architekten

Grundriss 2. Obergeschoß© SCHANKULA Architekten

Page 29: Konstruktionen aus Holz - Verlagsgruppe Wiederspahn

[Umrisse] [29

Grundriss 3. Obergeschoß© SCHANKULA Architekten

Grundriss 1. Obergeschoß© SCHANKULA Architekten

BrandschutzDa die Halle im Brandfall verrauchen kann, kam sie als erster Rettungsweg nicht in Frage. Der erste und zweite Rettungsweg aus den Klassenräumen führen stattdes-sen – wie bereits in der ursprünglichen dreigeschossigen Planung vorgesehen – vor der Fassade als offener Gang mit zwei Fluchtrichtungen zu den beiden stirnsei- tig gelegenen Treppenhäusern aus Beton. Ergänzt durch die Brandmeldeanlage er-füllt der Neubau die Anforderungen an den Brandschutz und strahlt dabei den Charme einer zeitgemäßen Schule in Holzbauweise aus.

Brettstapelwände und Holz-Beton-Verbunddecke Bei den Wänden handelt es sich um vor-gefertigte Gesamtelemente in Blockstän-derbauweise mit einseitig aussteifender Beplankung. Aufgrund des zusätzlichen Stockwerkes ergaben sich nicht nur höhe-re Vertikal-, sondern auch größere Aus- steifungslasten. Die HBV-Decke wurde in Form von vollflächigen Brettstapelelemen-ten mit einer entsprechenden Aufbeton-schicht konzipiert, wobei die Brettstapel- elemente durch Hartholzdübel miteinander verbunden sind. Weil die im ursprüngli- chen Entwurf mit Normalbeton kombinier-ten HBV-Decken angesichts der für die höhere Gebäudeklasse (Gebäudeklasse 5) angesetzten neuen Bemessung zu schwer geworden wären, wählte der Tragwerks-planer eine Alternative mit Leichtbeton. Unterseitige Einfräsungen, die hinter einem schützenden Vlies mit Mineralwolle gefüllt sind, statten die Decke mit schalldämpfen-den Eigenschaften aus und sorgen so für eine gute Akustik.Der Einsatz von Holz-Beton-Verbund- decken bei Schulen in Holzbauweise stellt eine sehr wirtschaftliche Möglichkeit dar, die meist erforderlichen Spannweiten von ca. 9,00 m zu erreichen. Wünschenswert hierfür ist jedoch ein modularer Aufbau mit vorgefertigten Elementen, die, da das Beto-nieren auf der Baustelle entfällt, kürzere Bauzeiten ermöglichen. Ein weiterer Vorteil des hohen Vorfertigungsgrades besteht darin, dass bereits mit dem Einheben der Elemente die volle Tragfähigkeit vorhanden ist und Unterstützungen in der Regel nicht erforderlich werden. Das in Odelzhau-sen gewählte HBV-Deckensystem aus Brettstapeln mit Akustikprofilierung und entsprechenden Einlagen ist aufgrund

seiner kompakten Konstruktion in der Ge-bäudeklasse 3 empfehlenswert, da durch seinen Einsatz die in dieser Gebäudeklasse zulässige konstruktive Maximalhöhe trotz der in Schulen geforderten lichten Raum-höhe von 3,00 m eingehalten werden kann. In höheren Gebäudeklassen weist diese Konstruktion allerdings Nachteile auf: Dies betrifft zum einen die erforderlichen größeren Holzquerschnitte (260 mm) und zum anderen den Einsatz des Leicht- betons, der wegen der begrenzten Tragfä-higkeit des Holzes erforderlich ist, um die Brandschutzklasse F90 zu gewährleisten. Im vorliegenden Fall sorgten die Verfüg- barkeit der Konstruktionsvollhölzer und die Anlieferung des Leichtbetons ins Werk jeweils für logistische Probleme, so dass die wirtschaftlichen Vorteile der integrier- ten Akustikprofilierung konterkariert wurden.

Thema und VariationenUnter anderem aus dieser Erfahrung wählte das Planungsteam bei einem ver- gleichbaren weiteren Bauvorhaben ähn- licher Größe eine andere Lösung. Beim Bau der aktuell kurz vor der Fertigstellung stehenden Schule in Oberding im ober- bayerischen Landkreis Erding kamen statt der Brettstapel in der Decke Brettschicht- holz und bei den tragenden Wänden Brettsperrholz zum Einsatz.Bei dieser häufiger eingesetzten Decken-konstruktion werden flächige Holzelemente aus Brettschichtholz oder Brettsperrholz mit einer Aufbetonschicht von 8 bis 12 cm verwendet. Der Schubverbund wird auch hier über Kerven realisiert. Durch die flä- chige Untersicht kann rechnerisch ein geringerer Abbrand berücksichtigt werden.

Damit stellt diese Deckenkonstruktion für eine Feuerwiderstandsdauer von 60 bzw. 90 Minuten in der Gebäudeklasse 4 und 5 das Optimum dar. Die Elemente für die Raumakustik sind dabei allerdings unab-hängig vom tragenden Bauteil anzubrin-gen, was zu einer größeren Konstruktions-höhe führt, die bei der Gesamthöhe des Gebäudes berücksichtigt werden muss. Vergleicht man die verschiedenen kon-struktiven Ansätze, lassen sich folgende Feststellungen machen: Die Verwendung von Brettschicht- und Brettsperrholz ermöglicht mit Sicherheit eine größere Einsatzbreite. Diesem Vorteil stehen aber der kostenintensivere, hochindustrielle Fertigungsaufwand für die verwendeten Holzmaterialien gegenüber und nicht zu- letzt ein größeres Bauteilvolumen, das sich unter Einbeziehung des akustischen Aspekts ergibt. Die etwas andere Anmu-tung der Wand- und Deckenflächen kann erst nach der endgültigen Fertigstellung des Gebäudes mit jenen in Odelzhausen verglichen werden.

Prof. Arthur Schankula, Dipl.-Ing. FH ArchitektSCHANKULA Architekten,

München

Bauherr Zweckverband Grund- und Mittelschule Odelzhausen

Entwurf, Planung, Ausschreibung und Bauleitung SCHANKULA Architekten, München

Tragwerksplanung und Brandschutz Planungsgesellschaft Dittrich mbH, München

Außenanlagen TOPgrün GmbH, Dachau

Halle im 3. Obergeschoß© Sebastian Sels

Page 30: Konstruktionen aus Holz - Verlagsgruppe Wiederspahn

[Umrisse]30]

Hoch hinaus in Holzbauweise Dutch Mountain – energieautarker Wohn- und Bürokomplex in Eindhoven

Eine Idee und ihre Entwickung Sehr viel Konkretes lässt sich noch nicht sagen über das ehrgeizige Großprojekt. Auch das planende Rotterdamer Architek-turbüro Studio Marco Vermeulen hält sich bei Nachfragen noch bedeckt. Einzig ein paar spektakuläre Renderings und eine eigene Webseite geben Eindrücke von ei-nem ambitionierten Vorhaben, das schon mehrere Ideenphasen durchlaufen hat und mittlerweile Teil einer großangelegten neuen Quartiersentwicklung ist. Dutch Mountain soll mit rund 150 m Höhe nicht weniger als das weltweit höchste Gebäude in Holzbauweise werden. Aktuell gilt das sogenannte HoHo in Wien mit 84,00 m als höchstes Holzhaus.

Gemäß dem ursprünglichen Plan waren ein Baubeginn für 2020 und die Fertigstellung für 2021 sowie als Standort ein Areal ent-lang der A2 in der westlich von Eindhoven in der Provinz Nordbrabant gelegenen Gemeinde Veldhoven vorgesehen. Hier sollte im Rahmen einer breitangeleg-ten Partnerschaft zwischen Unternehmen aus der High-Tech-Branche, Dienstleistern, Architekten und Projektentwicklern ein mit dem ebenso vielversprechenden wie viel- deutigen Label »biobased« versehenes Hochhausensemble für Wohnen, Gewerbe und Weiteres entstehen.

Ansicht vom Fluss© Studio Marco Vermeulen

Low-Tech und Energieeffizienz waren die Schlagworte, unter denen sich die Partner für das im Gewerbegebiet der Kommune geplante Vorhaben zusammenfanden. Ein autark in sich geschlossenes System zur Energieversorgung und Wasser- sowie Ab-wasserregulierung sollte beispielgebend zu einer massiven Verringerung des CO2-Fußab-drucks führen und für alle geplanten Nutzungen und Aktivitäten wie Konferenz-zentren, Hotels, Wohnen und Gewerbe seine Energie selbst regenerieren.

Page 31: Konstruktionen aus Holz - Verlagsgruppe Wiederspahn

[Umrisse] [31

Gleiche Idee, neuer Ort, neuer EntwurfIm ersten Stadium wies der Entwurf ge-wisse Ähnlichkeiten mit klassischen alten Holzachterbahnen in Freizeitparks auf. Mittlerweile ist aus der ehemals raumgrei- fenden Wohn-Arbeits-Skulptur eine kom- primiert und pointiert in den Luftraum auf-steigende Landschaft geworden. Auch der Standort hat sich geändert, und die Ziele

sind noch ambitionierter geworden. So ist die Fassade insgesamt als eine energie- generierende Schicht geplant. Anfangs soll diese Energie noch allein über Solar-paneele erzeugt werden, langfristig dem technischen Fortschritt entsprechend, sollen weitere Neuerungen inkorporiert werden. Außerdem wird der Komplex –

Dutch Mountain als Zentrum des neuen Distrikts© Studio Marco Vermeulen

auch hier sind die Ausführungen noch wenig konkret – die Daten seiner Bewoh-ner sammeln, um Informationen über ihr Nutzerverhalten zu generieren und so das Raumangebot auf wechselnde Marktan- forderungen anpassen zu können.

Ansicht mit Bahntrasse im Hintergrund© Studio Marco Vermeulen

Page 32: Konstruktionen aus Holz - Verlagsgruppe Wiederspahn

[Umrisse]32]

Wohnen im Dutch Mountain© Studio Marco Vermeulen

Als neuer Standort wurde der sogenannte Internationale Knoop XL Distrikt nördlich des Hauptbahnhofs von Eindhoven gefun-den. Aktuell leben hier rund 200 Einwohner. Im Laufe der nächsten 20 Jahre soll dort auf über 55 Hektar ein beispielgebendes nachhaltiges, autarkes, autofreies und durchmischtes Quartier mit über 15.000 Bewohnern und neuen Wohn-, Arbeits- und Lebenswelten entstehen. Ein Ort, der die Wirtschaftskraft der boomenden Re- gion rund um Eindhoven sowohl verkör-pern als auch weiter inspirieren soll. Als Brainport bezeichnen deshalb einige der Verantwortlichen das Vorhaben, das sie als neue Visitenkarte der Stadt betrachten.

Dutch Mountain als InitiativprojektDas Projekt soll das erste realisierte Bau- vorhaben in diesem Areal werden, und das in prominenter Lage direkt am Ufer der Dommel, eines Nebenflusses der Maas. In diesem Bereich treffen wie in einem Dreh-punkt das Stadtzentrum Eindhovens sowie die Technische Universiteit Eindhoven auf- einander. Und die Dutch Mountain – die «Niederländischen Berge« – mit ihrem breitangelegten Angebot sollen diesen Ort noch dynamischer machen.Zwei Türme mit Büros, Wohnungen und einem Hotel erwachsen aus einem win-tergartenähnlich angelegten, Stadtfoyer genannten Sockelbau, der sich zum Fluss-lauf hin öffnet und zu einem lebendigen

Treffpunkt in einer ökologisch optimierten Umgebung werden soll. Zusätzlich sind Gastronomie, Wellness-Bereiche, Appart- ments für Kurzzeitwohnen sowie ein Ge- schäftszentrum geplant. Im Sommer 2019 konnte endlich eine Art Vorvertrag, eine Vereinbarung über die »Bodenreservie-rung« zwischen der Gemeinde und dem verantwortlichen Konsortium, unter- zeichnet werden.

Erster Entwurf am Standort entlang der A2© Studio Marco Vermeulen

Page 33: Konstruktionen aus Holz - Verlagsgruppe Wiederspahn

[Umrisse] [33

Blick auf das Stadtfoyer© Studio Marco Vermeulen

Die Initiatoren der Dutch Mountains – The Mountains Corporation, eine Zusammen- arbeit zwischen BLOC, Studio Marco Ver- meulen und Urban Xchange – verkünden, dass sie mit diesem Projekt einen promi-nenten Beitrag zu einer gesunden und bewussten Urbanisierung des Bahnhofs- gebietes leisten wollen.

Nach- und mitverfolgen kann man die weitere Konkretisierung dieser komplexen Idee auf den nachfolgenden Webseiten:https://www.thedutchmountains.nl/https://www.metabolic.nl/projects/circular-area-development-eindhoven-internationale-knoop-xl/https://www.bloc.nl/bloc-works/the-dutch-mountains-2/https://marcovermeulen.eu/en/projects/the+dutch+mountains+eindhoven/

Die »Niederländischen Berge« sollen so weit wie möglich aus natürlichen Materi- alien oder Ausgangsmaterialien wie bei- spielsweise Trägern aus kreuzweise lami-niertem Brettschichtholz erstellt werden. Damit würde das Projekt nicht nur den hohen Ansprüchen der Gemeinde Eind- hoven nach nachhaltigen Bauweisen ent- sprechen, sondern könnte auch neue Er- kenntnisse über die Verwendung von Holz und anderen biobasierten Materialien in Hochhäusern liefern.

Aktuell klingt das nach sehr vielen und vielversprechenden, sicher aber auch Fragen aufwerfenden Visionen, die hier nur kurz skizziert werden können.

Stefan TeufelFachjournalist,

München

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[Umrisse]34]

BIM im Neubau und im Bestand Erfahrungen aus dem Büro kister scheithauer gross

NachgefragtAktuell plant das Kölner Architekturbüro kister scheithauer gross architekten (ksg) mit BIM komplexe Labor- und Forschungs-institute wie das neue Technikum des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) in Bre-merhaven, Wohnprojekte, wie die beiden Türme »ZWEI« in Hannover-List oder mit »Q«, der Transformation des ehemaligen Quelle-Areals in Nürnberg, das laut Büro- angaben nach dem Berliner Flughafen Tempelhof größte Transformationsprojekt in Deutschland, das zugleich eines der größten BIM-Projekte im Bestand darstellt. Anlass für ein Gespräch mit Ben Jutz, BIM Manger bei ksg, und dem ksg-Geschäfts-führer Eric Mertens über die Aufgaben eines BIM-Managers sowie die Möglich-keiten und Besonderheiten, die das Planen mit BIM mit sich bringt, und die Schwierig-keiten, die es dabei zu bewältigen gilt.

[UMRISSE] im GesprächHerr Jutz, Sie sind BIM-Manager bei ksg. Was ist aus Ihrer Sicht das Besondere an BIM?Ben Jutz: BIM ist weit mehr als das zuge-gebenermaßen beeindruckende 3-D-Mo-dell, von dem meist zuerst gesprochen wird: Die aktuell verfügbare Software revo- lutioniert die Projektkoordination und er- laubt uns, ein unvergleichliches Kommu- nikationsniveau zu erreichen. Richtig ein-gesetzt, zeigt die Methode früh Problem- situationen auf, die in einer konventionel-len Planung erst sehr viel später erkannt würden und unter hohem Kosten- und Zeitaufwand korrigiert werden müssten.

Welche eindeutigen Vorteile ergeben sich also aus der BIM-Methode?Ben Jutz: Als Erstes sehe ich da die Trans- parenz im Planungsprozess. Allen Betei- ligten stehen zu jedem Zeitpunkt alle pla- nungsrelevanten Informationen, Dateien und Dokumente zur Verfügung. Wir spre-chen damit über Arbeitsgrundlagen, die vollumfänglich und zweifelsfrei definiert sind. Ein weiterer echter Gewinn ist der Fokus auf Qualitätssicherung. Lassen Sie mich als anschauliches Beispiel die auto- matisierte Kollisionsprüfung nennen: Sämt- liche Modellkollisionen können schon früh erkannt, kommuniziert und geklärt werden. Das gibt allen Verantwortlichen Sicherheit und sorgt bei der Behebung von Problem- stellungen für eine schnelle und unkom- plizierte Reaktionszeit. Ein Vorteil, der vor allem später die Probleme auf der Bau- stelle dezimiert. Da alle wesentlichen Ent- scheidungen mit BIM bereits in der Pla-nungsphase getroffen werden, lassen sich außerdem die Terminierung und die Dauer des Bauprojekts viel exakter festlegen. Fachspezifische, komplizierte Planände-rungen vermitteln sich anschaulich und nahezu selbsterklärend. Damit sind Bau-herren auch bei eigenen Änderungswün-schen immer 1:1 über den damit verbun- denen Planungsaufwand informiert.

Als BIM-Manager haben Sie im Büro eine neue Rolle übernommen. Wie sieht diese aus und wie sind Sie dazu gekommen?Ben Jutz: Im Wesentlichen bin ich für die Implementierung aller BIM-Prozesse und die Betreuung der laufenden BIM-Projekte verantwortlich. Dabei stehe ich im engen Kontakt mit unseren Projektleitern und der Geschäftsführung. Im Projektverlauf verantworte ich den sogenannten BIM- Abwicklungsplan (BAP). Darin legen wir den Fahrplan zur Erfüllung der an uns herangetragenen Anwendungsfälle fest und definieren die Vorgaben für die digi- tale Projektabwicklung. Darüber hinaus definiere ich bürospezifische Standards für die Abwicklung von BIM-Projekten und strukturiere unser BIM-Personal. Dabei kommt der Prüfung, welche Aus-wirkungen die neue Planungsmethode auf unsere Performance hat, eine besondere Bedeutung zu.

Dipl.-Ing. (FH) Ben JutzBIM-Managerkister scheithauer gross architekten und stadtplaner GmbH, Köln/LeipzigIm

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Dipl.-Ing. Architekt Eric MertensGeschäftsführerkister scheithauer gross architekten und stadtplaner GmbH, Köln/Leipzig

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BIM im Neubau und im Bestand Erfahrungen aus dem Büro kister scheithauer gross

Es gilt zum einen Belange der BIM-spezi- fischen Projektabwicklung zu klären und zum anderen die Möglichkeiten der BIM- Planungsmethode an unser Geschäftsmo-dell anzupassen und neue Geschäftsfelder zu erschließen. Da sich BIM stetig weiter-entwickelt und neue spannende Möglich-keiten bietet, bleibt mein Aufgabenfeld abwechslungsreich. Im Architekturstu- dium habe ich mich schon früh für gene-rative Entwurfsprozesse und ganzheitliche Arbeitsweisen interessiert. Da war die Aufgabe des BIM-Managers für mich die logische Konsequenz. Ist BIM auch bei den Planungspartnern schon weit verbreitet?Ben Jutz: Viele Fachingenieure arbeiten bereits in 3-D, sind jedoch mit den Mög-lichkeiten der BIM-Qualitätssicherung noch nicht vertraut. Auch da ist Kommu- nikation der Schlüssel zum Umdenken.

So schaffen wir es, immer mehr Planungs-partner, die bereits viele Projekte mit uns umgesetzt haben, zu überzeugen, den Schritt in diese Richtung zu gehen.

Rendering des Technikums des Alfred-Wegener-Instituts (AWI), (Entwurfsphase)© ksg/rendertaxi

3-D-Koordination des AWI © ksg

Zusammengeführtes Koordinationsmodell des AWI© ksg

Nun gibt es ein großes Angebot an BIM- Software, das sich in kleineren Funktionen unterscheidet. Welche Probleme stellen sich, wenn ein Partner ein anderes Pro-gramm verwendet? Und wie lassen sich diese nach Ihrer Erfahrung lösen? Ben Jutz: Prinzipiell sieht ein sogenannter Open-BIM-Prozess ja die Möglichkeit vor, dass gewerkeweise unterschiedlichste Programme zum Einsatz kommen können. Daher gilt es in der Regel primär die Mög-lichkeiten der Dateischnittstelle auszuloten und diese unter Berücksichtigung der An- wendungsfälle im BIM-Abwicklungsplan zu spezifizieren. Idealerweise geht dem ein Prozess-Workshop voraus, der zwei-felsfrei die Arbeitsabläufe vom Großen ins Kleine für alle Beteiligten klärt.

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Welche Bauherren braucht es für den Einsatz von BIM?Ben Jutz: Für einen vollwertigen BIM-Pro-zess ist die Einführung einer Strukturgrund-lage in Form einer Auftraggeber-Informa-tionsanforderung (AIA) unerlässlich. Auch auf Bauherrenseite ist also das Bekenntnis zu BIM gefragt.

Wie tief muss das Verständnis des Bau- herrn in die Funktionsweise der BIM- Methode gehen? Und wie vermitteln Sie dieses?Ben Jutz: Wir beraten Bauherren primär und kommunizieren, dass es nicht zwin-gend notwendig ist, sich selbst ein tiefge-hendes Verständnis für die Funktionsweise der BIM-Methode anzueignen. Sollte kein Wissen vorhanden sein, ist er aber gut beraten, einen BIM-Consultant, also einen Berater für alle BIM-spezifischen Fragen hinzuzuziehen, um den Erfolg des BIM- Projektes sicherzustellen. Dieser agiert im Projekt dann beispielsweise als Verfasser der AIA, Hauptansprechpartner für Planer bei BIM-relevanten Themen und als letzte Kontrollinstanz bezüglich der Qualitäts- sicherung im Planungsprozess.

Rendering der Konversation des Quelle-Areals in das »Q« (Entwurfsphase)© ksg/rendertaxi

Herr Mertens, Sie sind der Geschäftsführer des Architekturbüros. Wie lange findet BIM bei Ihnen mittlerweile Anwendung?Eric Mertens: Bei ksg wickeln wir BIM- Projekte unterschiedlicher Levels seit etwa fünf Jahren ab. Ohne vertragliche Festle- gung seitens der Bauherren und in Eigen- initiative sowie in Kollaboration mit TGA und TWP haben wir bereits sehr positive Ergebnisse erzielt. Einige der unumstrit-tenen Vorteile einer BIM-Planung zahlen sich aber, wie Herr Jutz schon anmerkte, erst aus, wenn Bauherren, Planer und Fachingenieure sich gemeinsam dem Geiste dieses neuen transparenten Pla-nungsprozesses verschreiben.

Welche besonderen Herausforderungen stellen sich aus Ihrer Sicht bei der Imple-mentierung von BIM in den Geschäftsbe-trieb? Eric Mertens: BIM bringt eine ungekannte Tragweite an Neuerungen in die bisherige Büroorganisation ein und macht Change- Management notwendig. Eine transpa-rente Veränderungskultur und klare Ziele helfen, allen Beteiligten, die Vorteile von BIM aufzuzeigen und damit Veränderung zu bewirken. Dabei ist eine strukturierte und transparente Herangehensweise ein Erfolgsgarant. Jeder hat in unserem Team seine Stärken. Diese gilt es zu erkennen und zu fördern. Eine Aufgabe, die auch unser BIM-Manager im Blick behält.

Wie wird BIM aus Ihrer Sicht von den ksg-Architekten angenommen? Eric Mertens: Der größte Vorbehalt gegen- über BIM war wohl tatsächlich dessen Implementierung im laufenden Tagesge-schäft. Diese Vorbehalte konnten wir durch gezielte Schulungen und konkrete Hilfe-stellungen durch unseren BIM-Manager schnell zerstreuen. Offene Kommunikation ist das Schlüsselwort und ein wirkungs-volles Werkzeug: In unseren regelmäßigen ksg-Akademien kommunizieren wir die Erfolge der BIM-Projekte und reduzieren so Hemmnisse. Eine positive Fehlerkultur ist dabei ein Eckpfeiler moderner Kommu-nikation. Es spielt keine Rolle, wer was zu verantworten hat, wichtig sind die Erkennt-nis der Verbesserungsmöglichkeit und eine positive Geisteshaltung.

Was waren oder sind die häufigsten und die typischen Fehler oder Probleme, die in diesem Zusammenhang auftreten können? Und welche Vorabhilfestellung empfehlen Sie Kollegen, die vor der Einführung von BIM stehen?Ben Jutz: Zuallererst sollte das Bekenntnis zur konsequenten BIM-Implementierung von der obersten Entscheidungsebene geteilt, wenn nicht sogar initiiert werden. Dann ist ein tiefgehendes Verständnis der Strategien, Prozesse und Softwareanwen-dungen essentiell. Es empfiehlt sich daher, zuerst ein Management für die BIM-Imple-mentierung zu etablieren, das die strategi-sche Ausrichtung des Büros bezüglich BIM vertritt und übersetzt. Danach sollten Soft-ware- und Personalstrukturen geschaffen werden und können erste BIM-Pilotprojek-te erfolgen. Empfehlenswert sind Projekte mit rationaler Gebäudestruktur und realis-tischen Terminplänen. Halbwissen führt in der Regel immer zu Fehleinschätzungen. Das gilt, muss man sagen, sowohl für das Management als auch für den operativen Bereich.

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[ Imm

obilienmarkt

Paseo Carré in München (Erteilte) Baugenehmigung für M-Concept

Die Lokalbaukommission der Landeshaupt-stadt München hat Ende vergangenen Jahres die Genehmigung für den Neubau des Wohn- und Gewerbequartiers »Paseo Carré« im Stadtteil Pasing erteilt. Der Bau-träger und Projektentwickler M-Concept Real Estate plant hier ein Ensemble ent- lang der Offenbachstraße, der Landsberger

Künftiges Wohn- und Gewerbequartier in Pasing© M-Concept Real Estate GmbH & Co. KG

Straße sowie einer neuen, begrünten Pro-menade zu errichten: Entwickelt werden sechs Gebäude mit ca. 200 Eigentums- wohnungen und Sharing-Flächen sowie ein Bürohaus. »Seit 1999 entwickelt und realisiert M-Con- cept elegante Wohn- und moderne Gewer-beimmobilien an den Standorten München

Richtfest in WiesbadenStudentenappartements »der« Nassauischen Heimstätte

Der Rohbau steht, das Vorhaben liegt im Zeitplan: Die Unternehmensgruppe Nas-sauische Heimstätte realisiert in zentra- ler Lage in der Landeshauptstadt Wiesba-den 109 Studentenappartements. Erst vor kurzem haben Geschäftsführerin Moni- ka Fontaine-Kretschmer, Hessens Wirt- schaftsminister Tarek Al-Wazir und Wies- badens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende gemeinsam mit Vertretern des Architekturbüros Kissler + Effgen, am Bau beteiligten Firmen sowie Gästen aus der Kommunalpolitik und der Nachbarschaft Richtfest gefeiert. Das Projekt ist Teil einer umfangreichen Quartiersentwicklung, bei der durch qualitätsvolle Neubauten und behutsame Altbausanierung das einstige Gerichtsviertel aufgewertet wird. Das Bauen an diesem geschichtsträchtigen Ort ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, die unter anderem die Berücksichtigung von historischen Mauerresten sowie Hin- weise auf die frühere Nutzung mit sich gebracht hat.

Rohbau nach Fertigstellung © Nassauische Heimstätte Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH

Die Nassauische Heimstätte hat das ca. 5.300 m² umfassende Areal zwischen Moritz-, Oranien-, Albrecht- und Gerichts- straße vor zwei Jahren vom Land Hessen erworben. Auf einem Teilstück an der Oranienstraße errichten die Wiesbadener Architekten Kissler + Effgen das Studen- tenwohnheim: Die 109 Appartements werden in L-Form angeordnet und bieten eine Gesamtwohnfläche von ca. 2.700 m², hinzu kommen eine Tiefgarage mit 97 Plät- zen und 109 Fahrradabstellplätze im Hof. Jedes der bis 25 m² großen Appartements verfügt über eine Einbauküche und einen schnellen Internetanschluss, die ebenso wie Strom, Wasser und Heizung in die Ge- samtmiete ab 390 € eingehen. Läuft alles (weiterhin) nach Plan, können die ersten Studenten zum Wintersemester 2020 einziehen.

www.naheimst.de

Ansicht: Baukörpergliederung © Nassauische Heimstätte Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH

und Kitzbühel. Mit dem Paseo Carré pla- nen wir jetzt ein Quartier, das Wohnen und Gewerbe inkludiert. Dabei setzen wir im Wohnbereich sowohl auf großzügige Ein- bis Vierzimmerwohnungen als auch auf kleine Apartments für Singles, Pendler oder Studenten. Diese Mischung kommt bei Eigennutzern und Investoren an. Be-reits im exklusiven Vorverkauf sind ca. 65 % der Apartments von Bestandskun-den reserviert worden«, so Stefan Mayr, M-Concept-Geschäftsführer. Paseo Carré entsteht in vier Bauabschnitten bis Ende 2022 auf einem ca. 8.500 m² großen Grund-stück, das zum sogenannten Stückgutge- lände gehört und Teil der »Zentralen Bahn- flächen München« ist. Das Quartierkonzept ist in enger Abstimmung mit Steidle Archi-tekten und der Stadt München erarbeitet worden, der Innenhof wird von liebald + aufermann Landschaftsarchitekten gestaltet.

www.paseo-carre.de www.m-concept.de

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e ]Schulneubau in Berlin-Mahlsdorf

Schalldämmende Holzwolle-Leichtbauplatten von Fibrolith

Das Architekturbüro NKBAK aus Frankfurt am Main konzipierte für das Land Berlin den Neubau einer integrierten Sekundar-schule in modularer Holzbauweise mit vor- gefertigten Raumeinheiten in Berlin-Mahls-dorf, die im August 2019 nach nur einem Jahr Bauzeit eröffnet wurde. Bereits in der Planungsphase wurde neben der Gebäudesicherheit und dem Brand-schutz auch an moderne pädagogische Bedürfnisse von Lehrern und Schülern gedacht. Der durchschnittliche Lärmpegel in Bil- dungsstätten kann sich häufig störend auf die Aufmerksamkeit und das Konzentra- tionsvermögen von Lehrenden und Lernen-den auswirken. Der Raumakustik kommt daher eine wichtige Rolle zu.Deckenplatten für pädagogische Einrich-tungen müssen deshalb gleich mehrere Kriterien erfüllen: Sie sollen optisch an- sprechend sein, aus nicht gesundheits-gefährdenden, natürlichen Rohstoffen bestehen, möglichst nichtbrennbar und ballwurfsicher sein und eben gute Schall-absorptionswerte aufweisen.Im Fall der Berliner Sekundarschule nah- men die Architekten diese Anforderung sehr ernst und schrieben für die akustische Verkleidung aller Decken Holzwolle-Leicht-bauplatten (HWL-Platten) aus; 8.290 m² in der Schule und zusätzlich 1.600 m² in der Sporthalle. Den Zuschlag für die Akustik-platten bekam die Fibrolith Dämmstoffe GmbH aus Kempenich. Die Module für die Schule wurden von einem Unternehmen in Vorarlberg als werkseitig teilvorgefertigte Elemente nach Berlin geliefert und erst dort in einer Mon- tagehalle zusammengefügt. Die »Serien-produktion« in witterungsunabhängiger Umgebung nahe der Baustelle stellte nicht nur eine hohe Ausführungsqualität sicher,

Neue Sekundarschule in Berlin-Mahlsdorf© Thomas Mayer/Fibrolith Dämmstoff GmbH

sondern ermöglichte eine dem Bauverlauf entsprechende termingerechte Anliefe-rung.Auch die Holzwolleplatten wurden bereits in der Montagehalle an die Decken der ein- zelnen Module montiert. Dabei handelte es sich um mit dem »Blauen Engel« sowie dem »PEFC-Siegel« ausgezeichnete mine- ralisch gebundene Akustikplatten nach DIN EN 13168 (WW DI dm / WI dm) aus superfeiner Holzwolle (1 mm) mit der Pro-duktbezeichnung »Fibro-Kustik Barcelona« im Format 1.200 mm x 600 mm x 25 mm.Für eine helle und freundliche Atmosphäre wurden in Verkehrsflächen wie den Fluren oder der dreigeschossigen Eingangshalle sowie in den Klassenräumen weiße Holz-wolleplatten eingesetzt.

Deckengestaltung in Naturoptik mit Akustikplatten© Thomas Mayer/Fibrolith Dämmstoff GmbH

Chill-out-Ecke mit Farbakzentuierung© Thomas Mayer/Fibrolith Dämmstoff GmbH

Helle Deckengestaltung in den Verkehrsbereichen© Thomas Mayer/Fibrolith Dämmstoff GmbH

In der Sporthalle kamen solche in Naturop-tik zum Einsatz. Um den Schülern eine Art Wegeleitsystem zur Orientierung in dem 128 m langen Schulgebäude zu bieten, hat-ten die Planer alle fünf Fluchttreppenhäu-ser mit den dazugehörigen sogenannten Chill-out-Nischen jeweils durchgängig vom Boden über die Wände bis zur Decke in einer individuellen Farbe gestaltet, wes-halb dort bereits werkseitig farbig gespritzt Akustikplatten Verwendung fanden. Laut Herstellerangaben sind die HWL-Plat-ten in sämtlichen RAL- und NCS-Farben lieferbar. Neuerdings bietet das Unterneh-men seinen Kunden sogar mit individuellen Fotomotiven, Grafiken oder Schriftzügen bedruckte Platten an.

www.fibrolith.de

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[Umrisse] [39

[ Produkte und Projekte

Hotelneubau in Wiesbaden Überzeugende Wandflächenoptik dank Erfurt & Sohn

Zentral gelegen, modern und einladend: Im August 2019 öffnete das Holiday Inn Express Wiesbaden seine Türen. Das neu- erbaute Objekt der IHG Hotelgruppe bietet insgesamt 162 lichtdurchflutete, komforta- ble und freundlich eingerichtete Zimmer, die einen Blick über viele Sehenswürdig-keiten der hessischen Landeshauptstadt gewähren. Die besondere Gestaltung der Wände in den Gastbereichen und Zimmern war von Beginn an Teil des Wohlfühlkon-zepts. Diese sollen nicht nur das stim-mungsvolle Ambiente farblich unterstützen, sondern dank strapazierfähiger, pflege-leichter Oberflächen auch eine dauerhaft ansprechende Optik gewährleisten. Um die insgesamt über 3.500 m2 Fläche in- nerhalb eines engen Zeitrahmens dement-sprechend zu bearbeiten, entschied sich das ausführende Unternehmen für den Ein-satz des überstreichbaren Erfurt-Variovlies T 130 Airless. Das Glattvlies ermöglicht aufgrund seiner innovativen Eigenschaften eine Beschichtung im Airless-Verfahren bei einem äußerst geringen Zeit- und Arbeitsaufwand. Dadurch eignet es sich bestens für eine Anwendung in Groß- objekten.Außerdem weist das Vlies ein sehr gutes Schneideverhalten auf und lässt sich pro- blemlos und schnell auf verputzten Wän-den oder solchen in Gipskartonständer-

Ansprechende Farbgestaltung der Räume © Erfurt & Sohn KG

bauweise aufkleben. Nach der Trocknung erhält man eine sehr einheitliche Oberflä-che mit geschlossenen Nähten, die sich leicht weiterbearbeiten lässt.Da die Variovliese T 130 und T 150 Airless über guteingebundene Fasern verfügen, ist die Oberfläche extrem verfestigt und somit sehr glatt. Dadurch stellen sich die Fasern im Gegensatz zu herkömmlichen Zellulosevliesen bei der Beschichtung im Airless-Verfahren nicht auf. So gibt es keine »Knötchenbildung« auf der Ober-fläche und damit keine Notwendigkeit zur Nachbearbeitung, was eine große Zeitersparnis bedeutet. Im Anschluss kann umgehend mit dem Farbauftrag im Airless-Verfahren begonnen werden.Die in diesem Fall gewählte Wandfarbe wies die Nassabriebklasse 2 auf und ließ sich mit einer 519er-Düse bei einem Min- destdruck von 150 bar problemlos auftra- gen. In Kombination mit der glatten Vlies- oberfläche sorgt sie für eine sehr gute Reinigungsfähigkeit – ein unverzichtbarer Vorteil für die Hygieneanforderungen im Hotelbetrieb. Ein weiterer Vorteil des Vlieses ist die Tatsache, dass es nicht nur frei von PVC und Weichmachern, sondern auch feuch-tigkeitsregulierend und diffusionsoffen ist und damit für angenehme und gesunde Raumverhältnisse sorgt.

www.erfurt.com

Freundliche Anmutung durch Variovlies© Erfurt & Sohn KG

Leichte Verarbeitbarkeit als Vorzug© Erfurt & Sohn KG

Chill-out-Ecke mit Farbakzentuierung© Thomas Mayer/Fibrolith Dämmstoff GmbH

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e ]Wanderhütte am Polarkreis

Klimatrotzende Holzelemte von Kebony

Im Norden Norwegens, dort, wo die Nord-lichter oberhalb des Polarkreises funkeln, schuf das Osloer Architekturbüro SPINN in Zusammenarbeit mit dem englischen Ingenieurbüro FORMAT eine organisch an-mutende hölzerne Wanderhütte mit gran- diosem Ausblick auf den Ort Hammerfest. Um das Projekt in dieser Umgebung reali-sieren zu können, bedurfte es einer beson-deren Konstruktion, äußerst dauerhafter Materialien und viel Engagement. Bereits die ersten Skizzen zum Projekt »Varden« aus dem Sommer 2015 zeigten eine organisch anmutende Holzkonstruk- tion, die sich in die karge Landschaft ein- fügt und eine schützende Hülle mit atembe- raubendem Ausblick bietet; ein Ort, der den harten Polarwintern trotzen kann und Wan-derern einen Platz zum Aufwärmen bietet. Um aus dem Entwurf ein umsetzbares Konzept zu entwickeln, holten sich die Architekten Unterstützung bei dem engli-schen Ingenieurbüro. Die nachfolgen- den Konstruktionspläne basierten auf der Grundidee, die Hütte auf dem Bergplateau so zu konzipieren, dass sie von freiwilligen Helfern ohne bautechnische Vorkenntnisse gebaut werden konnte.Am Computer wurde unter Einsatz ver- schiedener CAD-Software eine aus 77 Tei- len bestehende Gebäudehülle aus kreuz- weise angeordnetem Brettschichtholz entwickelt, die sich wie ein Puzzle inein-anderfügen. Das so entstandene Modell wurde in mehreren Simulationen auf seine Eignung zum Beispiel in arktischen Winter-stürmen oder unter großen Schneelasten getestet. Auch die Konstruktion sowie die Fassadenverkleidung wurden auf ihre Fähigkeit, den Witterungsbedingungen zu widerstehen, geprüft, bevor die Aus- führungsplanungen begannen.

Mit Hilfe von Crowdfunding, Spenden und durch ehrenamtliches Engagement konn-ten die anspruchsvollen und speziellen Entwürfe für die Wanderhütte letztlich realisiert werden. Während lokale Unter-nehmen Arbeitskraft und Material beisteu-erten, stellte das Unternehmen Kebony das gleichnamige Holz für die Fassade bereit, um dieser die notwendige wartungsarme Dauerhaftigkeit zu geben.Kebony-Hölzer sind aufgrund einer spe- ziellen Imprägniermethode besonders wartungsarm und in der Lage, widrigsten Witterungseinflüssen standzuhalten. Hierfür verbessert das Unternehmen in einem umweltfreundlichen, patentierten Verfahren die Eigenschaften nachhaltiger Weichhölzer wie beispielsweise Kiefer un- ter Einsatz von Hitze mit einer biobasier- ten Flüssigkeit, die die Zellstruktur des Holzes nachhaltig stärkt und härtet. Das so entstandene Hochleistungsholz weist im Anschluss die Eigenschaften von Harthölzern auf.

Hütte als Teil der Landschaft© Tor Even Mathisen/Kebony AS

Inneres mit Ausblick© Tor Even Mathisen/Kebony AS

Detailansicht Fassadenelemente© Tor Even Mathisen/Kebony AS

Neben den konstruktiven Vorteilen unter-streicht die Anmutung von Kebony das Design von »Varden«, denn die silbergraue Patina, die sich bei direkter Bewitterung ausbildet, fügt sich ebenso wie die orga- nische Form der Wanderhütte harmonisch in die raue, felsige Landschaft.Anhand präziser und laienverständlicher 1:1-Zeichnungen aus dem Ingenieurbüro waren Freiwillige in der Lage, die Rahmen und Paneele für die Fassade aus Kebony auszumessen und zu schneiden. Auf diese Weise entstanden zahlreiche unterschied-liche Polygonelemente. Sie konnten letzt-lich – ebenfalls durch Freiwillige – ohne Probleme an das im Werk vorgefertigte und dann aufwendig auf den Berg trans-portierte, hölzerne Tragwerk angebracht werden.Da die Wanderhütte »Varden« ein solcher Erfolg war, ist eine zweite in Planung. Sie soll auf dem Berg Tyven auf der gegen-überliegenden Seite des Ortes Hammer- fest gebaut werden.

www.kebony.com

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Ausgerechnet im anatolischen Eskişehir, bisher nicht gerade als Eldorado zeitgenössischer Kunst bekannt, macht ein Museums- neubau auf sich aufmerksam – ein Ensemble aus mit Kantholz gebildeten Kuben über einem verglasten Sockel: Der Entwurf der japanischen Architekten Kengo Kuma und Partner ist eine Hom-mage an die Region, in der Holzbearbeitung und Holzhandel eine jahrhundertelange Tradition haben. Namensgeber des Museums sind die Odunpazari, die historischen Lehmhäuser, welche die Altstadt von Eskişehir bis heute prägen.

Odunpazari Modern Museum als Ensemble aus Kuben© Polimeks Istanbul/Batuhan Keskiner/Jansen AG

Museumsneubau in Eskişehir Großformatige Fassadenverglasungen von Jansen

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Das Odunpazari-Kunstmuseum beherbergt eine auch international bedeutende Sammlung moderner Kunst, Exponate aus den 1950er Jahren bis in die heutige Zeit umfassend. Zusammengetragen hat sie der Architekt, Sammler und Kunstmäzen Erol Tabanca, dessen Initiative der Museumsneubau im Zentrum der Altstadt zu verdan-ken ist. Den verwinkelten Gassen setzen die japanischen Archi-tekten mit dem gläsernen Sockel eine »klare« Struktur entgegen, die Orientierung ermöglicht und Transparenz signalisiert. Für die Realisierung der großformatigen Fassadenverglasungen wurde das Stahlprofilsystem Viss von Jansen gewählt, das die Ausfüh-rung hochwärmegedämmter Konstruktionen mit Passivhauszerti- fikat ermöglicht. Seit der Eröffnung des Odunpazari-Museums im Herbst 2019 können Besucher auf drei Etagen durch eine Vielzahl von Ausstel-lungsräumen unterschiedlicher Qualitäten flanieren, angefangen mit den großen Sälen im Erdgeschoß bis hin zu kleineren Räumen in den oberen Ebenen, die sich um ein lichtdurchflutetes Atrium gruppieren. Bei den zum Innenhof angeordneten Fassaden ge- währleistet wiederum Viss Fire den geforderten Brandschutz, wobei entsprechende Anker die Scheiben auch im Brandfall in der richtigen Position halten, was den Durchtritt von Feuer und Rauch zuverlässig verhindert.

www.jansen.com

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Schwimmhalle in Luxembourg-Cents Weitspannende Holzrippenkonstruktion dank Metsä

Die bestehenden Schulbauten der Stadt Luxemburg werden durch den Neubau eines Centre sportif (Schulsportzentrum) sowie einer Schulerweiterung zum Cam-pus ausgebaut. Durch die Auflassung der bestehenden Rue Kauffmann entsteht nach Abbruch veralteter Sporteinrichtungen die Möglichkeit, bestehende und vorhandene Bauten um einen zentralen Stadtteilplatz landschaftlich zu verknüpfen. Der Baukör-per der Schwimmhalle bildet den baulichen Schwerpunkt der Anlage.Das Schulsportzentrum in Luxembourg- Cents besteht aus einer Sporthalle und einer Schwimmhalle. Die Schwimmhalle mit Abmessungen von 37 m x 40 m befindet sich im ersten und zweiten Obergeschoß des bis zu viergeschossigen Hallenbau-werks.

Das Stuttgarter Ingenieurbüro Knippers Helbig entwarf zusammen mit dem gleich-falls in Stuttgart ansässigen Architektur- büro Auer+Weber Architekten die Dach- konstruktion der Schwimmhalle als filigra-ne Holzrippenkonstruktion. Die Holzdecke wurde mit schlanken Rippen und einer überdurchschnittlichen Steghöhe konzi-piert. In enger Zusammenarbeit mit dem ausführenden Holzbaubetrieb Amann aus Bannholz konnten die Ideen der Ingenieure in der Werkstatt- und Montageplanung umgesetzt werden. Es war ihr lösungsori- entierter Ansatz, der unter Verwendung von Kerto® LVL Q-panel-Furnierschicht- holz-Platten die Dachkonstruktion ermög-lichte.Die Dimensionen des Dachs sind beein-druckend. Ziel der Architektur war es, eine Holzrippendecke mit tiefen Kassetten und maximaler Spannweite für das große Raumvolumen zu schaffen. Es besteht aus einer gerichteten Holzrippenkonstruktion

Bauwerk im Rohbau© Metsä Wood

Einheben der Träger© Metsä Wood

Werkseitige Fertigung der Elemente© Metsä Wood/Holzbau Amann GmbH

Untersicht der Konstruktion© Metsä Wood

aus Furnierschichtholz mit einem Abstand von jeweils 80 cm, die auf Pfeiler und einem Ringbalken aus Stahlbeton lagert. Die Rippen sind schubstarr mittels Schrau-benpressverleimung mit der Dachplatte verbunden.Die hohe Dimensionsstabilität des Kerto® LVL-Furnierschichtholzstegs war dabei von großem Vorteil. So konnten die Fur-nierschichtholzstege mit einer Höhe von 110 cm und einer Dicke von lediglich 75 mm gefertigt werden. Ihre Spannweite beträgt beeindruckende 23,75 m.Die Dachelemente aus Holz wurden bei Holzbau Amann werkseitig vorgefertigt und von überlangen Lkws zur Baustelle geliefert. Auch wenn die Elemente beinahe 24 m lang sind, verlief ihre Montage schnell und erforderte vor Ort nur zwei Zimmerleu-te. Die Stirnseiten wurden mit Endschotts geschlossen, so dass das Gesamtbild der Rippendecke entstand.

www.metsawood.de

Page 43: Konstruktionen aus Holz - Verlagsgruppe Wiederspahn

[Umrisse] [43

[ Produkte und Projekte

Vielfalt an Einsatzmöglichkeiten Nachhaltige Hart- und Edelholzerzeugung bei treeme

Das Unternehmen treeme kultiviert an mehreren Standorten in Deutschland und Spanien Paulownia-Bäume auf ökologisch bewirtschafteten Plantagen. Die Bäume werden durch die hauseigene Green Wood Service GmbH intensiv gepflegt, wodurch die bestmögliche Holzqualität erreicht wer-den soll. Diese Form der nachhaltigen Edel-holzerzeugung vermeidet lange Transport-wege und wirkt der (illegalen) Abholzung tropischer Edelhölzer entgegen. treeme-Paulownia-Holz ist durch die Materialprüfanstalt Brandenburg GmbH (MPA Eberswalde) als Hart- und Edelholz zertifiziert. Trotz seiner Stabilität ist das Holz mit einer durchschnittlichen Trocken- dichte von 267 kg/m3 sehr leicht. Die Pau- lownia gehört mit einem Flammpunkt von circa 420 °C zu den schwer entflammbaren Hölzern. Das Kernholz ist üblicherweise blass-graubraun, manchmal mit einem rötlichen oder violetten Farbton.

Die Fasern sind gerade und haben eine grobe, ungleichmäßige Maserung. Das gestreifte, porige Aussehen des Paulow- nia-Holzes ähnelt dem der Eiche. Es über-zeugt durch seine gute Verarbeitbarkeit und eignet sich durch die geringe Harzab-sorption für eine Vielzahl von Klebstoffen, Beizen und Oberflächenbehandlungen. Darüber hinaus ist es besonders wider-standsfähig gegen Schimmel, Pilzbefall sowie Fäulnis und weist eine hohe Resistenz gegenüber Insektenbefall auf. Die Qualitäten ermöglichen die Verwen-dung von Paulownia-Holz für verschiedene Bereiche, insbesondere auch in Verbund-konstruktionen, bei denen strukturelle Stabilität und Gewicht entscheidend sind.

www.treeme.comwww.green-wood-international.com

Ästhetik und Leistungsfähigkeit Massive Decken- und Dachelemente von Steico

Auf der Dach+Holz International 2020 im Januar in Stuttgart präsentierte Steico die neueste Furnierschichtholz-Entwicklung des Unternehmens: massive Decken- und Dachelemente aus Steico GLVL (Glued Laminated Veneer Lumber) in Fineline- Optik, die durch eine Kombination aus Ästhetik und Leistungsfähigkeit über- zeugen.Die massiven Elemente sind verfügbar in Längen bis 18 m, Breiten bis 96 cm und Höhen bis 40 cm. Dank ihrer außergewöhn-lichen Festigkeiten ermöglichen sie selbst bei geringer Konstruktionshöhe besonders hohe Spannweiten. Gleichzeitig sind die Elemente so einfach zu verarbeiten wie Nadelvollholz. Laut Hersteller sind sie dreimal druckfester als Vollholz (C 24 / BSH), 2,4-mal schubfes-ter als Vollholz (C 24) und 1,8-mal biegefes-ter als Vollholz (C 24 / BSH GL 24).

Bauteile aus Furnierschichtholz© Steico SE

Die Massivelemente sind sowohl in Roh- formaten als auch montagefertig abgebun-den erhältlich. Standardisierte Konstruk-tionsdetails und Elementstöße erlauben dabei schnellen Arbeitsfortschritt und sichere Verbindungen z.B. über einge- fräste Schubverbinder. Die Verwendung der Massivelemente ermöglicht aufgrund

Eingnung für Fassadenkonstruktionen© treeme

Holzstruktur mit »Lebendigkeit«© treeme

stehender Furnierlagen die Ausbildung von Deckenkonstruktionen mit reduziertem Querholzanteil. Selbst hohe punktuelle Lasten können laut Unternehmensan- gaben ohne Verstärkungsmaßnahmen sicher durch die Elemente geleitet werden.

www.steico.com

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[Umrisse]44]

Prod

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und

Pro

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Natur als Designer Neue Gneisplatte von Bettazza Graniti

Das Spektrum der Gneisplatten wird durch einen eleganten, originellen und auserle-senen Stein mit dem Namen Rovana berei-chert. Benannt ist er nach dem Wildbach, der im Maggiatal von der Walserkolonie Bosco Gurin nach Cevio fließt, wo sich der Steinbruch Boschetto der Firma Bettazza Graniti befindet. Hier kam es kürzlich zu einem überraschenden und einzigartigen Fund. In einer Gneisader stieß man auf eine Art geologische Blase, eine etwa 15 m dicke Gneisschicht mit wellenför- miger Struktur. Mauro Bettazza, dessen Unternehmen sich auf die Gewinnung von Granit spezialisiert hat, erklärt: »Wir haben festgestellt, dass es in der Hauptader Aufschlüsse von unter- schiedlichem Material gab, und weiter in diese Richtung gegraben. So haben wir eine 6 m dicke Ader mit ästhetischen Eigen- schaften gefunden, die sich stark von jenen des Boschetto, unseres traditionel-len Produkts, unterscheiden.« Weitere Grabungen führten zur Entdeckung einer zweiten 15 m dicken Ader.

Lebendige Landschaften in Stein© Bettazza Graniti SA

Der Stein besticht durch expressive weiße Wellen und Linien, die den schwarzen Hin-tergrund durchziehen. Seine Beschaffen-heit dürfte großes Interesse hervorrufen, denn er eignet sich sehr gut für Innenein-richtungen. Mit Rovana kann man Platten auch großer Dimensionen zusammen-

Befestigung vieler Bauteile Neue Spanplattenschraube von fischer

Mit der fischer Power-Fast II etabliert der Befestigungsspezialist eine neue Span-plattenschraube am Markt, die techno-logisches Know-how mit Designqualität vereint. Um ein breites Anwendungsspek- trum abzudecken, verfügt die Power-Fast II über eine innovative Schraubengeometrie, welche den Einsatz mit geprüften Lasten im Kunststoffdübel ermöglicht, aber auch für sichere Verbindungen von Bauteilen aus Holz sowie Metall mit Holz sorgt. So kann die Power-Fast II flexibel auch in tragenden Holzkonstruktionen verwendet werden, um Teile aus Vollholz (Nadel- und Laubholz) sowie Brettschicht- und Brett- sperrholz, Furnierschichtholz als auch ähn- lich verleimten Holzbauteilen und Holz- werkstoffplatten zu verbinden. Genauso eignet sie sich zur Befestigung von Metall-

Einfache Holz-Holz-Verbindung© fischerwerke GmbH & Co. KG

beschlägen, Winkeln, Balkenschuhen und anderen Komponenten auf Holz. Damit benötigen Anwender für zahlreiche Be-festigungsaufgaben nur noch eine einzige Schraube.Außerdem verfügt die Schraube über eine spezielle Unterkopfgeometrie mit optimier- tem Doppelkonus und Frästaschen. Da-durch werden aufgerissene Oberflächen im Holz und in Holzwerkstoffen sowie Be- schädigungen auf Metallbauteilen vermie-den. Die Power-Fast II ist mit Senk- und Linsensenkkopf sowie Pan-Head als auch in zahlreichen Größen verfügbar.Die fischer Power-Fast II wurde zum Jah- resbeginn 2020 im Markt eingeführt und ist bereits mit dem German Design Award 2020 in der Kategorie »Building and Ele-ments« ausgezeichnet.

www.fischer.group/de-deEinschrauben in Kunststoffdübel© fischerwerke GmbH & Co. KG

fügen, um Fußböden oder Oberflächen zu gestalten, welche die Eleganz dunkler Farben und die Kreativität der Natur in sich vereinen. Nun ist es an den Architekten und Designern, das ästhetische Potential in verschiedenen Anwendungen im Bau-sektor auszuloten.

www.bettazzagraniti.com

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[Umrisse] [45

[ Produkte und Projekte

Abdichtungsarbeiten im Winter Vorteilhafter Flüssigkunststoff von Revopur

Auch bei kalten Temperaturen fallen Ab- dichtungsarbeiten im Innen- und Außen-bereich an, um zu vermeiden, dass es bei Bauten zu undichten Stellen kommt. Mittel der Wahl in dieser Situation ist der Flüssig-kunststoff, denn aufgrund seines Aggre- gatzustandes lässt er sich selbst dann noch verarbeiten, wenn dies bei anderen Materialien nicht mehr möglich ist. Aber nicht nur die Verarbeitungsfähigkeit vor Ort spielt eine tragende Rolle; die Abdichtung darf nicht flüssig bleiben, sondern muss vollständig aushärten. Unter Beachtung spezifischer Gegebenheiten können so auch im Winter gute Ergebnisse erzielt werden. Hierzu bedarf es eines Produkts, das sich bei kalten Temperaturen einer-

Abdichtung eines Flachdachs© Revopur GmbH

seits verarbeiten lässt und andererseits auch in kalten Nächten mit bis zu -10 °C noch ausreagiert. Hierzu empfiehlt sich Revopur. Das Produkt basiert auf der zwei-komponentigen Polyaspartic-Technologie, die schnell reagiert und geruchsneutral ist.

Zutrittsmanagement mit System Effiziente Steuerungssysteme von Miditec

Überall dort, wo der Zugang mehrerer Per- sonen zu verschiedenen Zeiten und zu ver- schiedenen Bereichen geregelt werden muss, führt kein Weg an einem elektroni-schen Zutrittsmanagement-System vorbei. Miditec Datensysteme GmbH bietet hierzu effiziente Steuerungssysteme für komplexe Hard- und Software-Lösungen. Ob in Krankenhäusern, Apotheken, Flug- häfen, Banken, Rechenzentren oder Ho-tels – komplexe Gebäude mit komplexen Anforderungen erfordern neben sicheren Schließsystemen smarte, individualisier-bare Lösungen. Mit dem Software-Modul MTZ Access von Miditec können Zutritts-rechte räumlich und zeitlich reglementiert, protokolliert und verwaltet werden. Bei Bedarf lassen sich sowohl die elektroni-schen Türterminals als auch Zutrittsleser und Zeitterminals vollständig in das modu- lare Online-System von Miditec integrie-ren. Über ein entsprechendes Anwender- programm werden Zugangsberechtigun-gen individuell parametriert und konfigu-riert und über die Bereichszählung sind sämtliche Bewegungen im Gebäude sowie die Anzahl der vorhandenen Personen jederzeit erfass- und einsehbar.

Zugangskontrolle zum Hotelzimmer© Miditec Datensysteme GmbH

Die offene Systemarchitektur von Miditec ist aufgrund verschiedener Schnittstellen mit vielen externen Systemen kompatibel und ermöglicht darüber hinaus eine perma-nente Erweiterung von Hard- und Software an wechselnde Anforderungen. Speziell für das Hotelgewerbe können die Online-Leser mit illuminierten Zimmernummern sowie Zustandsanzeigern für Serviceleistungen wie »Do not disturb« (DND) und »Make up

Zutrittsleser mit PIN-Code © Miditec Datensysteme GmbH

Einfache Holz-Holz-Verbindung© fischerwerke GmbH & Co. KG

Einschrauben in Kunststoffdübel© fischerwerke GmbH & Co. KG

room« (MUR) ausgestattet werden. Eine integrierte Rückfallebene garantiert die uneingeschränkte Funktionsfähigkeit auch bei Netzunterbrechung im Offline-Modus.

www.miditec.de

Es ist lösemittel- und weichmacherfrei und zugelassen nach ETAG 005/AbP. Damit ver-fügt das System über signifikante Vorteile zur Verarbeitung im Winter, da es auch bei hohen Minusgraden noch vollständig und schnell ausreagiert.

www.revopur.de

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[Umrisse]46]

Softw

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und

IT]

Höchstmaß an Mobilität und KomfortNeues Surface Hub 2S von Microsoft

Mit dem Surface Hub 2S hat Microsoft die Möglichkeiten für die flexible Zusammen-arbeit am Arbeitsplatz für Bauingenieure auf ein neues Level gehoben: Das Gerät bietet noch mehr Mobilität und Komfort durch eine einfachere Einbindung von Office 365 mit den Businessanwendun-gen Microsoft Whiteboard und Microsoft Teams. Egal, ob kreatives Scribbeln, Brain- storming oder Videomeetings – mit dem Surface Hub 2S sind kreativer Teamarbeit keine Grenzen mehr gesetzt, denn es wur- de speziell für den Modern Workplace kon-zipiert und ist prädestiniert, um als digitales Whiteboard, Meeting- und Kollaborations-tool zu dienen. Mit Windows 10 als Basis lässt sich nach einer schnellen Anmeldung sofort auf alles zugreifen, was für kreatives Arbeiten be- nötigt wird: auf unternehmenseigene Soft-ware, auf Office-365-Dateien und natürlich auf Microsoft Teams genauso wie auf Apps von Drittanbietern. Eingebunden ist zudem das Microsoft Whiteboard, eine digitale

Vereinfachung jedweder Teamarbeit© Microsoft Deutschland GmbH

Leinwand, auf der die Anwender geräte-übergreifend gleichzeitig freihand zeichnen und sich Notizen machen können, wobei eine integrierte KI-Funktion die entstan-denen Zeichnungen oder Handschriften automatisch verbessert. Surface Hub 2S ist deutlich schlanker und leichter als sein Vorgänger, was ihn spürbar mobiler macht. Außerdem punk- tet es mit einem 50“-Multi-Touch-Display

in 4K+-Auflösung, und es sorgt dank der integrierten Lautsprecher und Mikrofone sowie einer 4K-Webcam dafür, dass auch von extern in das Meeting eingewählte Teilnehmer den Eindruck haben, live vor Ort zu sein. Für perfekte Konnektivität stehen im Übrigen mehrere USB-C-Ports zur Verfügung, unter anderem auch für Displayport, Mini-Displayport sowie USB Typ A.

www.microsoft.com

BIM im WohnungsbauAgiles Arbeiten mit Planstack

Die Baubranche verzeichnet aktuell so viele Aufträge wie noch nie, gleichzeitig befindet sich Deutschland aber in einem Baustau: 60 % aller Projekte werden zu spät oder mit erheblichen Mängeln fertig. Und im Schnitt benötigt ein Bauunterneh-men für die Bemusterung und die Planung von Sonderwünschen 50 Stunden pro Woh- nung, was unter anderem an ineffizienten Prozessabläufen liegt. Die Gründer Linda Mayr, Alexander Kos- lowski und Sascha Schütz bringen mit Planstack nun erstmals agiles Arbeiten

Vereinfachung des Projektmanagements© Planstack GmbH

auf die Baustelle. Das heißt, in der web- basierten Anwendung werden alle Pro- jektbeteiligten auf einer zentralen Platt- form zusammengeführt – und alle Auf-gaben von der Bemusterung über das Sonderwunsch- und Mängelmanagement bis hin zur Schlüsselübergabe werden in der Software koordiniert. Käufer erhalten zudem einen eigenen Zugang zur Anwen-dung und können ihre Bemusterung und Sonderwünsche online integrieren, das Bauunternehmen erhält dann sämtliche Informationen zur gewünschten Ausstat-

Modell mit Integration von Sonderwünschen © Planstack GmbH

tung und bearbeitet die Aufgaben im digi- talen Projektmanagement-Tool. Und auch die Beauftragung von Nachunternehmern und ergänzenden Gewerken erfolgt direkt in Planstack. Planstack setzt bei der Bemusterung auf Building Information Modeling (BIM). Ein Projekt wird also digital geplant und an- schließend real gebaut, wobei die Kom- munikation über einen Echtzeit-Messen- ger läuft, zum Soll-Ist-Abgleich dienen wiederum BIM-Modelle, die sich direkt in der Anwendung visualisieren lassen.

www.planstack.de

Page 47: Konstruktionen aus Holz - Verlagsgruppe Wiederspahn

[Umrisse] [47

[ Software und IT

Vereinfachung des Projektmanagements© Planstack GmbH

Projektmanagement mit Effizienz Gezielter Ressourceneinsatz dank Weise

In Zeiten einer boomenden Baukonjunktur einer- und des offenkundigen Fachkräfte-mangels andererseits ist das Personal eine wichtige, zugleich aber kostenintensive Ressource. Sie optimal einzusetzen, selbst bei unvorhersehbaren Ereignissen, ist des- halb für den Projekterfolg zumindest mit- entscheidend. Wird der Personaleinsatz nun mit Hilfe digitaler Ressourcenplaner zentral geplant, wie etwa mit dem neuen Projekt-Manager-Modul von Weise Soft- ware, lassen sich Projektlaufzeiten opti-mieren, Kosten besser kontrollieren und Termine verlässlicher einhalten. Weise bietet neben den aktuellen Soft-ware-Versionen daher auch erstmals den neuen Projekt-Manager 2020 an. Dessen wichtigste Neuerung ist das Modul »Res-sourcenplanung« – mit dem es möglich ist, den Einsatz von Personal, Geräten, Fahrzeugen oder anderen Betriebsmitteln projektübergreifend zu planen. Anhand übersichtlicher Graphiken sieht man hier auf einen Blick, wer und was, wo und

Kombination aus Planung und Auswertung © Weise Software GmbH

wann mit welcher Auslastung tätig ist, welche Arbeiten wann beendet sein müs-sen und welches Gerät wann wieder zur Verfügung steht. Und das erleichtert, die richtigen Mitarbeiter zur richtigen Zeit und ihren Fähigkeiten entsprechend einzuset-zen, passende Teams zusammenzustellen und schnell zu reagieren, sobald ein Aus- fall zu verzeichnen ist. Darüber hinaus

erlaubt das Modul, Auslastungsgrade, Abwesenheitszeiten und Urlaubszeiten zu definieren, wobei die Ressourcen eine konkrete Person, eine abstrakte Personen-gruppe oder Betriebsmittel und Material sein können. Und: Bei Planungsänderun-gen verschieben sich alle abhängigen Elemente automatisch mit, so dass die Konsequenzen sofort erkennbar sind.

Sollte es dabei zu Konflikten mit anderen Gewerken oder Baustellen kommen, wer-den diese angezeigt. Ausgewertet werden im Übrigen Ressourcen, deren Auslastung und Kosten sowie Abwesenheitszeiten in Form von Diagrammen, Wocheneinsatzplä-nen und Jahresübersichten, Kostenüber-sichten und Kostenverläufen, Meilenstein-listen oder Soll-Ist-Vergleiche.

www.weise-software.de

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[Umrisse]48]

Softw

are

und

IT]

Informationsmanagement mit Künstlicher IntelligenzNeuer Markenauftritt und aktuelles Software-Release von PMG

Die PMG Projektraum Management GmbH, führende Anbieterin hochsicherer, cloud- basierter und branchenunabhängiger Softwarelösungen unter anderem für Bau- projekte, setzt beim Thema effizientes Informationsmanagement zunehmend auf Künstliche Intelligenz (KI): Bei der Zu- weisung selektierter Informationen an bestimmte Empfänger, beim Erkennen von Auffälligkeiten und ungewöhnlichen Ver- änderungen in Dokumenten oder bei der automatischen Datenablage hilft die KI- Engine der PMG, strategische Entschei-dungen künftig schneller und auf valider Grundlage zu treffen und derart Fehler- kosten zu vermeiden. Neben einer neuen Wort- und Bildmarke präsentiert das Unternehmen nun auch neue Namen für ihre beiden Hauptproduk-te, und zwar »Pave« für den Projekt- und »Dyve« für den virtuellen Datenraum. Pave wurde gezielt für die Baubranche entwickelt und begleitet den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie. Das heißt, die Collaboration-Software optimiert die Zusammenarbeit zwischen Bauherren, Planern und anderen Projektbeteiligten,

Optimierung der Zusammenarbeit© PMG Projektraum Management GmbH

selbst bei komplexen Vorhaben, und macht sämtliche Informationen und Dokumente optimal sortiert und aufbereitet zentral ver- fügbar. Dyve wiederum ist eine moderne und intuitive Cloudlösung für M&A, Immo- bilientransaktionen, Asset Management etc. Und das bedeutet, der virtuelle Daten- raum besitzt den höchsten verfügbaren Sicherheitsstandard und macht zum Bei-

spiel bei Due-Diligence-Prozessen alle Informationen digital und strukturiert verfügbar. Pave wie Dyve sind modular aufgebaut, die einzelnen Module lassen sich dement-sprechend nach Belieben aktivieren bzw. deaktivieren, wobei sämtliche Module integriert arbeiten und Dateien vonein- ander übernehmen können.

www.pmgnet.de

Berechnung von LagernSichere Kalkulation dank Getzner

Zum Schutz vor unerwünschten Schwin-gungen werden Gebäude oftmals elastisch gelagert, denn durch den gezielten Einsatz abgestimmter Elastomere lassen sich Vi-brationen und Lärm auf ein guterträgliches bzw. kaum mehr wahrnehmbares Maß re-duzieren. Bei der Wahl des Materials sind aber nur die für den Komfort relevanten dynamischen Eigenschaften zu beachten, sondern es gilt auch die Lager selbst hin-sichtlich ihrer Tragsicherheit und der des zu lagernden Bauwerks zu bewerten und auszulegen.

Programm für Tragwerksplaner© Getzner Werkstoffe GmbH

Der zulässige Widerstand der Elastomer- lager muss durch eine unabhängige Prüf- stelle nachgewiesen und mit einer gültigen Zulassung belegt werden, so handelt es sich im Fall von Sylomer® und Sylodyn® um die Dokumente Z-16.8-467 bzw. Z-16.8-468. Um nun die Erstellung der entsprechenden sta-tischen Nachweise zu erleichtern, bietet Getzner ein von Grund auf überarbeitetes, freizugängliches Bemessungskonzept, das online verfügbar ist und alle notwendigen Schritte unter verschiedensten Lastein-wirkungen anzeigt, und zwar inklusive der erforderlichen Gleichungen und Bemes-sungswerte.

www.getzner.com

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[Umrisse] [49

[ Software und IT

Plus-Programme und Erweiterungen Aktuelle Softwareversionen bei Frilo

Ab sofort stehen aktuelle Versionen zum Download bereit: So gibt es in den Plus-Programmen nun die Möglichkeit, Ausgabeprofile zu speichern, sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufzurufen und an anderen Arbeitsplätzen zu verwenden. Diese Speicherfunktion wurde zudem in »Fahnenblech«, »Mehrfeldträger Holz« und »Leimholzbinder« implementiert. »Mehr-feldträger Holz« ist im Übrigen die neues- te Lösung zur Berechnung von ein- und mehrfeldrigen Holzträgern, »Leimholzbin-der« dient zur Bemessung und Optimierung verschiedener Bindertypen, und zwar in- klusive des Fischbauchträgers, der hier eingebaut wurde.

Arbeitshilfe(n) für Tragwerksplaner© Frilo Software GmbH

Im Frilo-Gebäudemodell namens »Geo« lässt sich jetzt auch eine Massenermitt- lung durchführen: eine Zusatzoption, wo- bei die Steuerung der Ausgabe über einen separaten Dialog mit zahlreichen Einstell-alternativen erfolgt. Und in allen Holz- und

Sofistik-Gebäude in Nürnberg BIM-Schalungsplanung durch Doka

Mit Hilfe von BIM lassen sich sämtliche Projektinformationen von der Planung über die Errichtung bis hin zur Fertigstellung und Wartung eines Bauwerks koordinieren, dessen kompletter Lebenszyklus wird also digital und zentral an einem Ort verwaltet. Der Bausoftwarehersteller Sofistik AG zählt zu den Pionieren für BIM in Deutsch-land, sein neues Bürogebäude in Nürn-berg plant und realisiert es daher mit jener Arbeitsmethodik. Für Doka war dies nun ein ideales Projekt, um neue praktische Erfahrungen mit BIM zu sammeln und zu vertiefen, zumal die Zusammenarbeit aller Beteiligten virtuell auf Basis der BIM-Soft-ware Autodesk Revit erfolgte, um einen umfassenden und effizienten Ablauf si-cherstellen zu können. Daraus ergab sich, dass auch Doka die Schalungsplanung in Revit abgebildet hat, so dass Informations-verluste beim Austausch der Daten vermie-den wurden.

Entwicklung eines 3-D-Modells© Deutsche Doka Schalungstechnik GmbH

Eine weitere Anforderung war die 4-D-Si-mulation der Schalungsplanung, die räum-liche 3-D-Darstellung um die Dimension Zeit ergänzend. Nicht nur das Bauwerk an sich wurde simuliert, sondern der gesamte Ablaufprozess mit Daten über Beginn und Fertigstellung sowie Zeitangaben für ein-zelne Bauabschnitte. Das Bauunternehmen war so in der Lage, den Baufortschritt zu

einem bestimmten Datum anzusehen, stets den Überblick zu wahren und immer zu wissen, inwieweit der Bauzeitplan einge-halten wird. So wurde eine einheitliche und transparente Informationslage über alle Projektbeteiligten hinweg geschaffen.

www.doka.de

Programm für Tragwerksplaner© Getzner Werkstoffe GmbH

Dachprogrammen wurde der neue öster-reichische Holzbau-Eurocode ÖNORM B 1995-1-1:2019-06 integriert, darüber hinaus verfügt die Stabwerklösung zugleich über das Material Holz.

www.frilo.eu

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[Umrisse]50]

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]Neue Fachmesse nach Premiere

Enormer Zuspruch für und bei digitalBAU

Mit ihrer erfolgreichen Premiere hat die digitalBAU der Baubranche einen kräfti- gen Schub verliehen, denn vom 11. bis 13. Februar erzeugten mehr als 270 Aus- steller und ca. 10.000 Besucher auf dem Kölner Messegelände eine regelrechte Aufbruchstimmung, wobei sich alle Be- teiligten einig waren: Die Digitalisierung eröffnet Chancen entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Bauwesens, sie erhöht Produktivität und Effizienz im Bauprozess und sichert so langfristig den Erfolg. Trotz widriger Wetterbedingungen im Vor-feld hat die digitalBAU alle Erwartungen übertroffen. Schon kurz nach Öffnung der Veranstaltung war die 17.000 m² große Halle 7 der Koelnmesse sehr gut gefüllt. Die Entscheidung der Veranstalter, der Messe München und des Bundesverbands Bausoftware (BVBS), mit der digitalBAU in die Domstadt zu gehen und damit einen

zweiten zentralen Standort neben der BAU in München zu etablieren, erwies sich als richtiger Schritt, wie Dr. Reinhard Pfeiffer, stellvertretender Vorsitzender der Ge- schäftsführung der Messe München, her- vorhob: »Der enorme Zuspruch aus der Branche unterstreicht den Erfolg unse- res neuen Konzepts. Gemeinsam mit der Industrie haben wir ein neues Kapitel aufgeschlagen: Die digitalBAU fördert den Dialog der Akteure entlang der ge- samten Wertschöpfungskette und beglei- tet so digitale Entwicklungen, Trends und Dienstleistungen für die Bauindustrie.« Auch Prof. Joaquín Díaz, BVBS-Vorstands-vorsitzender, ist überzeugt: »Die Digitali- sierung erfordert ganz neue Antworten auf die aktuellen Fragen der Baubranche, die von traditionellen Messen bisher nicht adressiert werden. Die ehemals getrennten Bereiche der Planung, Ausführung, des Betriebs sowie der Bauprodukte selbst,

rücken immer mehr zusammen und müssen durch die fortschreitende Digitalisierung integral betrachtet werden. Die Branche sucht nach Lösungen, die in der Zusam-menführung von Software, Produkten und Prozessen liegen.« Die überraschend große Resonanz sorgte bei den Ausstellern rundum für Begeiste-rung. Die Nemetschek-Group war hier mit 10 ihrer 16 Tochtermarken vertreten und stellte ihre digitalen Produkte und Lösun-gen vor. Marcel Flir von Liebherr freut sich ebenfalls über den großen Zulauf: »Wir haben neue Kontakte knüpfen können und das auf sehr hohem Niveau.« Und Xella, zugleich Aussteller auf der BAU in Mün-chen, ist laut Dr. Jochen Fabritius »äußerst zufrieden mit dem Resultat«. Die nächste digitalBAU findet vom 15. bis 17. Februar 2022 wieder in Köln statt.

www.digital-bau.com

Kransteuerung per Touchscreen Konzept der Technischen Universität München

Wer einen Kran benutzt, will damit in der Regel eine Last zu einem anderen Ort trans- portieren. »Das heißt, ich will den Haken, an dem die Last hängt, von A nach B be- wegen«, so Felix Top, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Fördertechnik Materialfluss Logistik. Allerdings wird bei den bestehenden Kransteuerungen nicht der Haken, sondern die einzelnen Antriebe des Krans angesteuert. Der Grund: Früher waren die Stellhebel direkt mit den Antrie- ben gekoppelt. Für jedes Gelenk des Krans existierte ein Stellhebel, der sich in ver- schiedene Richtungen bewegen ließ. Der Fahrer oder die Fahrerin musste dann um-rechnen, welche Gelenke wie zu bewegen sind, um den Haken in die gewünschte Richtung zu steuern. Mittlerweile funktio-niert die Steuerung der Antriebe zwar mit Hilfe von Funksignalen, aber die Belegung der Stellhebel ist immer noch die gleiche.Gemeinsam mit Lorenz Prasch vom Lehr-stuhl für Ergonomie arbeitet Top an neuen Steuerungskonzepten, wobei die Forscher drei unterschiedliche Lösungen entwickel-ten: »Bei allen neuen Steuerungsvarian-

Tablet als Bedienelement © Technische Universität München

ten wird nicht mehr der Kran, sondern die Last direkt gesteuert«, so Prasch. Das neue »Gerät« besteht aus einem Steue-rungsmodul mit zwei Joysticks. Mit einem Hebel kann die Bewegung des Hakens in der Horizontalebene dirigiert werden. Wird der Stick nach rechts vorne geschoben, fährt auch der Haken aus Perspektive der Steuerung nach rechts vorne. Der zweite Joystick steuert das Heben und Senken der Last durch Heranziehen oder Weg-drücken des Sticks. Hierbei bewegen sich automatisch alle Kranantriebe gleichzeitig, so dass der Haken genau die gewünschte Bewegung macht. Auf dem Tablet realisierten die Wissen-schaftler ein ähnliches Prinzip: Eine Ka-mera an der Kranspitze zeigt ein Livebild. Durch Wischen auf dem Display vermag der Nutzer zu bestimmen, wohin sich der Kran bewegen soll. Das Heben und Senken wird durch die Zoom-Geste bedient. Bei einer weiteren Applikation auf dem Tablet ist der Kran mit allen Antrieben visualisiert: Wird der Antrieb mit dem Finger in eine bestimmte Richtung gelotst, fährt auch

der Kran in diese Richtung. Hier wird zwar nicht direkt die Richtung der Last beein-flusst, sondern der Kran selbst. Doch der Benutzer muss nicht mehr wie früher überlegen, in welche Richtung der Antrieb gesteuert werden muss.Ob die Konzepte in Zukunft von der Indus-trie genutzt werden, wissen die Forscher nicht. »Aber intuitive Konzepte für Bauma-schinen liegen im Trend«, so Top. »Und wir haben gezeigt, dass dieses Konzept auch für den Kran umsetzbar ist.«

www.tum.de

Page 51: Konstruktionen aus Holz - Verlagsgruppe Wiederspahn

[Umrisse] [51

Post-Anthropozän als eine Möglichkeit© Arup Deutschland GmbH

[ Nachrichten

Tablet als Bedienelement © Technische Universität München

Zukunftsperspektiven für 2050 »Grundsätzliche« Szenarien-Studie von Arup

Es ist möglich, dass die Menschen mit den planetaren Ressourcen erfolgreich haus- halten und wirksame Maßnahmen gegen den fortschreitenden Klimawandel und soziale Ungerechtigkeiten ergreifen: Re- sultat einer der vier Zukunftsszenarien für unseren Planeten, die das internationale Planungs- und Beratungsbüro Arup in einer neuen Studie veröffentlicht hat.Laut aktuellen Prognosen wird die Welt- bevölkerung bis zum Jahr 2050 um weitere zwei Milliarden Menschen von 7,70 Mrd. auf 9,70 Mrd. anwachsen. Vor diesem Hintergrund skizziert Arup unter dem Titel »2050 Scenarios: Four Plausible Futures« vier unterschiedliche Perspektiven der lang- fristigen ökologischen und gesellschaftli-chen Entwicklung. Das heißt, Humans Inc., Extinction Express, Greentocracy und Post- Anthropozän beschreiben mögliche Zu-kunftsszenarien, die von der existentiellen Krise der Menschheit und des Planeten bis hin zum erfolgreichen Wandel zu einer ökosozial gerechten Welt reichen.So kann in Human Inc. dem Klimawandel nicht wirksam begegnet werden und die Erderwärmung schreitet weiter voran. Die Menschen kämpfen mit Hilfe von global koordinierten Maßnahmen ums Überleben. Immer gravierender werdende Wetterer- eignisse wirken sich nachteilig auf die Städte und Ökosysteme aus, doch dank des technologischen Fortschritts konnte die Armut reduziert, die Bildung verbessert und die Anzahl der Arbeitsplätze gesichert werden.Extinction Express wiederum beschreibt den dramatischen Zusammenbruch unse-res Ökosystems und unserer Gesellschaft bei einem weltweiten Temperaturanstieg > 2 °C. Die langzeitige Untätigkeit unserer

Gesellschaft und die kontinuierliche Aus- beutung der ökologischen Ressourcen führten zur Gründung von Kolonien auf dem Mond und unter Wasser.Bei Greentocracy erholt sich hingegen das Ökosystem unseres Planeten, wofür massi-ve Einschränkungen im gesellschaftlichen Leben notwendig sind. Die Lebensbedin-gungen haben sich stark verschlechtert, Konflikt- und autoritäre Regime herrschen vor. Der globale Temperaturanstieg bleibt aufgrund von Klimaschutzmaßnahmen und der Förderung der Biodiversität ≤ 1,50 °C. Im Post-Anthropozän schließlich leben die Menschen in Harmonie mit der Natur. Einschneidende Folgen des Klimawandels wie beispielsweise das Schmelzen von 15 % des arktischen Meereises katalysie- ren die globale Zusammenarbeit für Klima- schutzmaßnahmen und helfen dabei, den globalen Temperaturanstieg ≤ 1,50 °C zu halten. Die Gesellschaft verbraucht nur noch so viele Ressourcen, wie das Öko- system regenerieren kann. Für jeden Men- schen wird eine Kohlendioxidquote fest-gelegt.

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»Zukunftsszenarien sind Werkzeuge, um das Undenkbare zu denken«, so Dr. Gereon Uerz, Leiter Foresight Europa bei Arup. »Als bildliche Darstellungen sollen sie da- bei helfen, zu verstehen, in welche Rich-tung die Menschen sich bewegen müssen, um die gewünschte Zukunft Realität wer-den zu lassen. Wir möchten mit den von uns erarbeiteten Szenarien einen Beitrag zur gesellschaftlichen Diskussion über die Frage ›Wie wollen wir in der Zukunft leben?‹ leisten, denn wir sind davon über- zeugt, dass es nicht genügt, sich auf die Zukunft vorzubereiten – wir müssen sie aktiv mitgestalten.«»2050 Scenarios: Four Plausible Futures« wurden auf Basis detaillierter Trendfor-schungen und Prognosen von Think-Tanks, Regierungen, NGOs und Forschungsein-richtungen sowie der Auswertung statisti-scher Daten entwickelt – und ist direkt bei Arup downloadbar.

www.driversofchange.comwww.arup.com

Page 52: Konstruktionen aus Holz - Verlagsgruppe Wiederspahn

[Umrisse]52]

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]Andernach als »Essbare Stadt«

Ergebnisse des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung

Viele Bürgerinnen und Bürger kennen ihren Wohnort auch als »Essbare Stadt«: Seit 2010 verfolgt Andernach das Ziel, öffentliche Grünflächen neu und anders zu nutzen, weshalb auf ausgewählten öffentlichen Arealen nicht »Betreten ver- boten«, sondern »Pflücken erlaubt« gilt,

Nutzpflanzen auf öffentlichen Grünflächen© Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung

gedeihen auf selbigen doch Kräuter eben- so wie Tomaten, Kohl und Kürbis oder verschiedene Obstsorten. Pflücken tun indessen nur wenige, hat nun eine Umfrage des Leibniz-Instituts für öko-logische Raumentwicklung (IÖR) ergeben. Das Konzept der »Essbaren Stadt« kennt zwar mehr als die Hälfte gut oder sehr gut, 70 % Prozent der Befragten haben hier aber noch nie Obst oder Gemüse geerntet. »Die Umfrage zeigt, dass das Konzept der Essbaren Stadt einen großen Beitrag zur Attraktivität Andernachs leistet. Um die positiven Auswirkungen noch zu stär-ken, könnte die Stadt weitere Aktivitäten planen und so Bürgerinnen und Bürger noch stärker in das Projekt einbinden«, so Dr. Martina Artmann, IÖR-Projektleiterin. Beet-Patenschaften wären daher genau- so denkbar wie Kochveranstaltungen, die zeigen, welche Gerichte sich aus dem ge- ernteten Gemüse herstellen lassen.

Das Projekt »Essbare Städte – Evaluierung von Begrünungsstrategien als systemati-sche Lösungen für gesellschaftliche Her- ausforderungen der Urbanisierung. Konzi-pierung eines Bewertungskonzeptes und Erprobung am Beispiel essbarer Städte in Deutschland« wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Zu den Praxispartnern gehören die Stadt- verwaltung Andernach, die Gemeinde-verwaltung Haar sowie Green City e. V., München. Die Ergebnisse von Befragun-gen in Andernach und München fließen in die weiteren Arbeiten ein. Basierend auf den Konzepten der Mensch-Natur-Verbin-dung und Ortsverbundenheit wurde eine multidimensionale Bewertungssystematik entwickelt, um Auswirkungspotentiale der essbaren Stadt im Kontext einer sozio-öko-logischen und sozio-räumlichen Nachhal-tigkeitstransformation zu evaluieren.

www.ioer.de

Großmosaik in ErfurtRestaurierung durch Wüstenrot Stiftung

Nach vierjähriger Planungs- und Restau- rierungszeit ist das Großmosaik »Die Be-ziehung des Menschen zu Natur und Tech- nik« (1980–1984) des spanischen Künstlers Josep Renau (1907–1982) wieder an den Moskauer Platz in Erfurt zurückgekehrt. Das Wandbild konnte 2012 noch vor dem Abriss des dortigen Kultur- und Freizeitzen-trums vor der Zerstörung bewahrt werden, wurde dann fachgerecht abgenommen und bis zu seiner Restaurierung in Containern eingelagert. Die Wüstenrot Stiftung verfolgt mit unter-schiedlichen Projekten die Erforschung, Erhaltung und Sichtbarmachung von kul- turellem Erbe in Deutschland, zu dem auch jenes der DDR zählt: Obwohl es sich eben-falls durch große schöpferische Leistun-gen auszeichnet, ist es durch fehlende Wertschätzung immer noch besonders gefährdet. So sind zahlreiche Wandbilder von DDR-Künstlern inzwischen entfernt oder zertrümmert worden und nicht selten längst in Vergessenheit geraten, da deren hoher künstlerischer Wert zu einem nicht

»Die Beziehung des Menschen zu Natur und Technik« im Jahr 1985 und heute© Stadtarchiv Erfurt/Wüstenrot Stiftung

geringen Teil bis heute durch die Wahrneh-mung der oftmals ideologischen Inhalte überdeckt wird. Mit der Rettung des ca. 7 m x 30 m großen Mosaik-Außenwandbildes »Die Beziehung des Menschen zu Natur und Technik« von Josep Renau hat die Wüstenrot Stiftung erstmals exemplarisch ein Werk architek-turbezogener Kunst im öffentlichen Raum saniert – und ist derart dem Wunsch vieler Menschen nachgekommen, »ihr« Wandbild als identitätsstiftendes und stadtbildprä-gendes Element wieder zurückerhalten zu wollen. Unterstützt von bürgerschaftli-cher Initiative und durch das Thüringische

Landesamt für Denkmalpflege und Archäo- logie konnte die Wüstenrot Stiftung ge- meinsam mit der Stadt Erfurt die erneute Anbringung des Mosaiks ermöglichen, wo es nun auf einem zeitgemäßen Trägerkon- strukt in »originärer« Frische erstrahlt.

www.wuestenrot-stiftung.de

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[ Nachrichten

Wärmedämmstoffe aus Typha-PflanzeZukunftsorientiertes Forschungsprojekt der Jade Hochschule

Zur Wärmedämmung von Gebäuden wer- den oft Styropor (EPS) oder Mineralwolle, also künstlich hergestellte Stoffe einge- setzt. Eine biologische Alternative untersu-chen nun Wissenschaftler der Jade Hoch-schule in dem deutsch-niederländischen Forschungsprojekt »BioÖkonomie – Grüne Chemie«. Anhand von Messungen in einem Musterhaus überprüfen Prof. Dr. Heinrich Wigger, Leiter des Instituts für Material-prüfung der Jade Hochschule und sein wissenschaftlicher Mitarbeiter Murat Ince, inwiefern sich die Typha-Pflanze, auch Rohrkolben oder »Lampenputzer« genannt, für die Wärmedämmung eignet. Die Vorteile der Wasser- und Sumpfpflanze Typha liegen auf der Hand, so Ince, denn diese Pflanze wachse schnell und vor allem in Moorgebieten, die in Deutschland, insbesondere im Nordwesten häufig sind:

Biologische Alternative: Wachstum und Ernte © Jade Hochschule Wilhelmshaven Oldenburg Elsfleth

»Die Moorflächen lassen sich landwirt-schaftlich nicht nutzen. Zudem trocknen sie aus und setzen dabei Kohlendioxid frei.« Würde das Moor durch die Ansiedelung der Typha-Pflanze befeuchtet werden, hätte das auch positive Effekte für den Klimaschutz. Außerdem eigne sich die Pflanze durch ihren Aufbau als Dämmma-terial, enthalte sie doch viele Hohlkammern mit Luft, einem Hauptbestandteil zahlrei-cher Dämmstoffe. Schwierigkeiten könne jedoch ihre Ernte bereiten, da sie nur im Winter möglich sei, weil die Erntemaschi-nen für weiche Böden zu schwer seien. Zwei »Tiny Houses«, 6,70 m x 6,70 m und aus Holz, sollen jetzt kurzfristig als Muster- häuser aufgebaut und mit einer entspre-chenden Wärmedämmung versehen wer- den, um Temperatur und Feuchtigkeit so-wie die Beständigkeit der Pflanze überprü-

Hyparschale in MagdeburgSanierung und Wiederbelebung durch gmp

Die 1969 errichtete Hyparschale am östli-chen Magdeburger Elbufer gehört zu den ca. 50 noch erhaltenen Schalenbauten von Ulrich Müther – und nach über 20 Jahren Leerstand beginnt jetzt ihre denkmalge-rechte Sanierung nach dem Entwurf der Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp). Der Bauingenieur Ulrich Müther prägte mit seinen kühnen Betonschalen die Architek-turmoderne in der DDR, wobei er mit der Magdeburger Struktur, einer der größten ihrer Art, am Rotehornpark bewusst ein modernes Pendant zur angrenzenden Stadthalle realisierte – einem expressiven Backsteinbau aus den 1920er Jahren, der ab Mitte 2020 ebenfalls von gmp denkmal-gerecht saniert werden wird. Der Entwurf von gmp für den Schalenbau soll die seit 1997 ungenutzte und stark verfallene Mehrzweckhalle als multifunk- tionalen Veranstaltungs- und Ausstellungs- ort revitalisieren. Neben der Stärkung des Ensembles aus Hyparschale und Stadthalle geht es dabei insbesondere um die innen-räumliche Wirkung des Dachs: Müther kon- struierte die Betonschale aus vier hyperbo-lischen Paraboloiden. Das heißt, die regel-mäßig doppelt gekrümmten Dachflächen

Bestandsbauwerk© Marco Dziallas

überspannen eine Fläche von 48 m x 48 m und gewährleisten derart Stützenfreiheit im Innern. Im Rahmen der Sanierung wird nun die Tragfähigkeit des Daches wiederherge-stellt und durch den Einsatz von Carbon- beton sogar erhöht. Zudem werden die über Kreuz zwischen den Schalen ver-laufenden Oberlichter wieder geöffnet, die Lichtbänder betonen die Schalenform und bieten eine optimale Belichtung für das Zentrum der Halle: Neueingefügte Galerieebenen und begehbare Brücken machen den offenen Raum mit seinem geschwungenen Dach vielfältig nutz- und erlebbar. Stahlkonstruktionen und Fassa-

Künftiger Innenraum als Perspektive © gmp Architekten

fen zu können. Ince: »Die Typha-Pflanze ist als Sumpfpflanze von Natur aus resistent gegen Feuchtigkeit. Alles Weitere ist in unseren Augen eher eine Frage der kon-struktiven Ausbildung.« Einmal geerntet, dann gehäckselt, getrocknet und gesiebt, lasse sie sich unter anderem zu Platten weiterverarbeiten oder wie getrocknetes Stroh in die Räume zwischen den Aus- fachungen blasen.

www.jade-hs.de

den im Innenraum knüpfen konstruktiv und gestalterisch an die ursprünglich industriell geprägte, vertikal betonte Außenfassade aus Stahl und Glas an.

www.gmp.de

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]Faserplatte aus nachwachsenden Rohstoffen

Patentiertes Forschungsresultat (an) der Universität Stuttgart

Jun. Prof. Dr. Hanaa Dahy, Leiterin des Instituts für Tragkonstruktionen und Kon- struktives Entwerfen (ITKE) an der Univer-sität Stuttgart, hat eine neue, völlig flexible

Rohstoff und Resultat© Universität Stuttgart

Faserplatte entwickelt, die aus schnell nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wird. Solche sogenannten Biokomposite oder -verbundstoffe können eine Alterna-tive zu konventionellen Materialien sein, da sie nicht mit gesundheitsschädlichen Harzen produziert werden. Die Erfindung ist patentrechtlich geschützt und wurde kürzlich unter dem Namen »Bioflexi« als Marke eingetragen. Durch den niedrigen Rohstoffpreis bietet sich »Bioflexi« als eine attraktive Alternative im Möbelbau und für architektonische Freiform-Applikationen an.Diese hochdichte und flexible Faserplatte lässt sich sowohl zur Anfertigung von frei geformten Möbeln und Trennwänden als auch als Bodenbelag mit rutschhemmen-den und schlagabsorbierenden Eigen-schaften verwenden. Die Platten werden mit etablierten Produktionsmethoden her- gestellt, indem das Stroh zunächst com- poundiert und jenes Halbzeug dann ge-

»Bioflexi« für Freiform-Anwendung © Universität Stuttgart

Veränderungen im VorstandGenerationswechsel bei Sofistik

1987 gegründet als Softwareunternehmen für Statik und Konstruktion, hat sich Sofis- tik in den letzten Jahrzehnten zu einer festen Größe im Markt entwickelt. »Mit der raschen Verbreitung von MS-DOS in den 1980er Jahren hielten die PCs Einzug bei den kleinen und mittleren Ingenieur- büros«, erinnert sich Thomas Fink. »Eine wahre Gründerwelle war die Folge – lauter Softwarefirmen, die Spezialanwen-dungen für Ingenieure entwickelten. Sofis-tik ist eines der wenigen Unternehmen aus dieser Zeit, die sich bis heute erfolgreich behaupten konnten.« »Wir waren immer neugierig, und wir haben seit 1976 stets be-obachtet, was sich auf dem Markt tut. Als AutoCAD von Autodesk kam, haben wir das Potential erkannt und unser bestehendes Programm zum Quasistandard für Schal- und Bewehrungsplanung entwickelt«, so Casimir Katz. »Und als Revit noch in den Kinderschuhen steckte, war uns schon klar, dass das das nächste große Ding ist, und wir haben unsere BIM-Hausaufgaben gemacht«, ergänzt Fink.An diesem Erfolgsrezept soll sich auch nach der Stabübergabe an Frank Deinzer und Stefan Maly nichts ändern. Für das

Gründer und Nachfolger (v.l.n.r.): Frank Deinzer, Casimir Katz, Thomas Fink, Stefan Maly© Sofistik AG

neue Vorstandsteam, dessen Vorsitzender Frank Deinzer ist, gilt es, den eingeschla- genen Weg weiterzuverfolgen. Als wich- tigster Erfolgsfaktor soll die Kundenorien- tierung der Produkte zunehmen. Frank Deinzer freut sich, die Zukunft des Familien- unternehmens Sofistik mitzugestalten: »In einer Welt mit immer globaleren Planungs-teams ist die Digitalisierung der Prozesse alternativlos. Wir wollen als Partner des Kunden mit unserer Software dafür den

passenden Beitrag leisten.« Beide Vor-stände betonen, wie wichtig die sorgfältige Planung des Generationswechsels durch die Gründer war: »Da wir schon lange in operativer Verantwortung an Bord sind, kennen wir Kunden und Prozesse aus dem Effeff, so dass wir nun auch eigene Impul-se gleich strategisch umsetzen können, da wir uns nicht erst einarbeiten müssen«, so Stefan Maly.

www.sofistik.de

presst und durch Deckschichten in der gewünschten Form fixiert wird. Die neuentwickelte HDF-Platte besteht zu 80–90 % aus jährlich nachwachsenden Rohstoffen wie Stroh: eine weltweit verfüg-bare Naturfaser, die wenig kostet und sich zudem nicht in Konkurrenz zur Nahrungs-mittelproduktion befindet. Zur Herstellung bieten sich Weizen-, Mais-, Reis-, Hafer-, Gersten- oder Roggenstrohfasern an, wo-bei Reisstroh den zusätzlichen Vorteil auf-weist, dass der Silikatanteil bis 20 % des Trockenfasergewichtes erreicht. Da Silikat ein natürlich feuerhemmender Stoff ist, wird die DIN 4102-B1 Materialklassifika-tion »schwer entflammbar« bereits durch Zusatz rein mineralischer Additive erfüllt. Und: Als Bindemittel kommt ein umwelt-verträgliches thermoplastisches Elastomer zur Anwendung, was eine problemlose Wiederverwertung und sogar Kompostie-rung der Faserplatte gewährleistet.

www.itke.uni-stuttgart.de

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[ Nachrichten

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Term

ine ]

Ausstellungen

Unterm Radar. Architektur des Territoriums Ausstellung im Schweizerischen Architek-turmuseum (SAM) in Basel bis 15. März; Di –So 10–17 Uhr.

Schweizerisches ArchitekturmuseumSteinenberg 7, CH – 4001 Basel

Tel.: 00 41/61/2 61 14 13

Brunnquell. Lampendesign aus Ingolstadt Ausstellung im Museum für Konkrete Kunst in Ingolstadt bis 19. April; Di–So 10–17 Uhr.

Museum für Konkrete KunstTränktorstraße 6–8, 85049 Ingolstadt

Tel.: 08 41/3 05 18 71

Frau Architekt Ausstellung im Zentrum Architektur Zürich bis 10. Mai; Mi– So 14–18 Uhr.

Zentrum Architektur Zürich Höschgasse 3, CH – 8008 Zürich

Tel.: 00 41/44/5 45 80 01

Retail Apocalypse Ausstellung im Departement Architektur der Eidgenössischen Technischen Hoch-schule (ETH) Zürich bis 15. Mai; Mo–Fr 8–18 Uhr.

ETH ZürichDepartement Architektur

Stefano-Franscini-Platz 5, CH – 8093 ZürichTel.: 00 41/44/6 33 29 36

Otto Pruscher. Allgestalter der Wiener Moderne Ausstellung im Museum für angewandte Kunst (MAK) in Wien bis 17. Mai; Di 10–21 Uhr, Mi–So 10–18 Uhr.

MAK Museum für angewandte Kunst Stubenring 5, A – 1010 Wien

Tel.: 00 43/1/7 11 36-2 48

Albert Speer in der Bundesrepu-blik. Vom Umgang mit deutscher VergangenheitAusstellung im sogenannten Marchivum in Mannheim bis 31. Mai; Di–So 10–18 Uhr, Mi 10–21 Uhr.

MarchivumArchivplatz 1, 69169 Mannheim

Tel.: 06 21/2 93 70 27

Énergie animale Ausstellung im Museum für Gestaltung in Zürich bis 7. Juni; Di–So 10–17 Uhr, Mi 10 – 20 Uhr.

Museum für Gestaltung ZürichAusstellungsstraße, CH – 8031 Zürich

Tel.: 00 41/43/4 46 67 67

Experience in Action! Designbuild in der ArchitekturAusstellung im Architekturmuseum der Technischen Universität München in der Pinakothek der Moderne in München bis 14. Juni; Di–So 10–18 Uhr, Do 10–20 Uhr.

Architekturmuseum der Technischen Universität München in der Pinakothek der Moderne

Arcisstraße 21, 80333 MünchenTel.: 0 89/2 38 05-0

Widerstand und Wandel. Über die 1970er Jahre in TirolAusstellung im aut. architektur und tirol in Innsbruck bis 20. Juni; Di–Fr 11–18 Uhr, Sa 11–17 Uhr.

aut. architektur und tirolLois-Welzenbacher-Platz 1, A – 6020 Innsbruck

Tel.: 00 43/5 12/57 15 67

Aby Warburg: Bilderatlas Mnemosyne Ausstellung im Haus der Kulturen der Welt in Berlin bis 22. Juni; Di–So 10–18 Uhr.

Haus der Kulturen der Welt John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin

Tel.: 0 30/3 97 87-0

Balkrishna Doshi. Architektur für den MenschenAusstellung im Architekturzentrum Wien bis 29. Juni; täglich 10–19 Uhr.

Architekturzentrum WienMuseumsplatz 1, A – 1070 Wien

Tel.: 00 43/1/5 22 31 15

Raimund Abraham Ausstellung im Museum für angewandte Kunst (MAK) in Wien bis 19. Juli; Di 10–21 Uhr, Mi–So 10–18 Uhr.

MAK Museum für angewandte Kunst Stubenring 5, A – 1010 Wien

Tel.: 00 43/1/7 11 36-2 48

Happy Birthday Karl Marx!Ausstellung im Architekturzentrum Wien bis 31. Juli; täglich 10–19 Uhr.

Architekturzentrum WienMuseumsplatz 1, A – 1070 Wien

Tel.: 00 43/1/5 22 31 15

Die Neue Heimat (1950–1982) und ihre BautenAusstellung im Deutschen Architektur- museum (DAM) in Frankfurt am Main bis 2. August; Di–So 10–18 Uhr.

Deutsches ArchitekturmuseumSchaumainkai 43, 60596 Frankfurt am Main

Tel.: 0 69/2 12-3 63 18

Anna Rubin. In die Luft gebautAusstellung im Gewerbemuseum Winter- thur bis 16. August; Di–So 10–17 Uhr.

Gewerbemuseum Winterthur Kirchplatz 14, CH – 8400 Winterthur

Tel.: 00 41/52/2 67 51 36

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[Umrisse] [57

[ Termine

Home Stories. 100 Jahre, 20 visionäre Interieurs Ausstellung im Vitra Design Museum in Weil am Rhein bis 23. August; täglich 10–18 Uhr.

Vitra Design MuseumCharles Eames Straße 1, 79576 Weil am Rhein

Tel.: 0 76 21/7 02 32 00

Norm. It‘s not complicatedAusstellung im Museum für Gestaltung in Zürich bis 6. September; Di–So 10–17 Uhr, Mi 10–20 Uhr.

Museum für Gestaltung ZürichAusstellungsstraße, CH – 8031 Zürich

Tel.: 00 41/43/4 46 67 67

Die City – das Land Ausstellung im Museum der Moderne in Salzburg (vom 16. Mai) bis 13. September; Di–So 10–18 Uhr, Mi 10–20 Uhr.

Museum der ModerneMönchsberg 32, A – 5020 Salzburg

Tel.: 00 43/6 62/84 22 20

Terunobu Fujimori Ausstellung in der Raketenstation Hombroich bis 4. Oktober; Fr–So 12–17 Uhr.

Stiftung Insel Hombroich Raketenstation Hombroich 4, 41472 Neuss

Tel.: 0 21 82/8 87-0

Ingo Maurer intim. Design or what?Ausstellung in der Neuen Sammlung in der Pinakothek der Moderne in München bis 18. Oktober; Di–So 10–18 Uhr, Do 10–20 Uhr.

Neue Sammlung in der Pinakothek der Moderne Arcisstraße 21, 80333 München

Tel.: 89/2 38 05-0

Messen

IFAT 2020Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft in München vom 4. bis 8. Mai; Auskünfte und Anmel-dung:

Messe München GmbHMessegelände, 81823 München

Tel.: 0 89/9 49-0

Techtextil 2020Internationale Leitmesse für Technische Textilien und Vliesstoffe in Frankfurt am Main vom 5. bis 7. Mai; Auskünfte und Anmeldung:

Messe Frankfurt GmbHLudwig-Erhard-Anlage 1, 60327 Frankfurt am Main

Tel.: 0 69/75 75-0

Tagungen

HBW 2020 Kongress zum Thema HolzBauWirtschaft (HBW) in Bad Wörishofen vom 18. bis 19. März; Auskünfte und Anmeldung:

forum-holzbauBahnhofplatz 1, CH – 2502 Biel

Tel.: 00 41/32/3 27 20 00

Digitalisierung in der RestaurierungTagung zu ebenjenem Thema an der Hoch-schule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) in Hildesheim vom 13. bis 15. Mai; Auskünfte und Anmeldung:

HAWK HildesheimHohnsen 4, 31134 Hildesheim

Tel.: 0 51 21/881-0

Veranstaltungen

Graz Kulturjahr 2020Ganzjährige Veranstaltung mit Ausstel-lungen, Besichtigungsmöglichkeiten, Diskussionen etc. zum Thema der urba- nen Zukunft in Graz bis 31. Dezember; Auskünfte und Anmeldung:

Trafo Schillerstraße 29, A – 8010 Graz

Tel.: 00 43/6 60/1 02 41 80

Wettbewerbe

Deutscher Ingenieurbaupreis 2020Auszeichnung(en) für beispielhafte Inge-nieurbauwerke oder -leistungen, Anmel-deschluss ist der 28. April; Auskünfte und Anmeldung:

Bundesamt für Bauwesen und RaumordnungStraße des 17. Juni 112, 10623 Berlin

Tel.: 0 30/1 84 01-0

Bayerischer Denkmalpflegepreis 2020Würdigung von hervorragend instandge-setzten Bauwerken in Bayern, Einsende- termin ist der 8. Mai; Auskünfte und Anmeldung:

Bayerische Ingenieurekammer-BauSchloßschmidstraße 3, 80639 München

Tel.: 0 89/41 94 34-0

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Büc

her ]

Farbige DDR

Das Haus des Lehrers in Berlin-Mitte mit seinem umlaufenden Mosaikfries ist vielen Architekturinteressierten mittlerweile ein Begriff, wird es doch gerne als Illustration bemüht, wenn es gilt, die Kunst auf dem Staatsgebiet der ehemaligen DDR pointiert darzustellen. Fast folgerichtig bildet es das Auftaktbild eines Überblicks der baubezo- genen Kunst in der DDR, der, als Kunstfüh-rer konzipiert, tatsächlich eine beeindru- ckendeund nachdenklich machende Werk-schau ist. Dass in jener Zeit zahlreiche weitere Arbeiten dieser und ähnlicher Art entstanden, ist meist allenfalls bekannt; wo jedoch sie sich befinden, dürfte den wenigsten präsent sein. Dabei waren die häufig unübersehbar im Stadtraum verteil- ten Werke mit stark didaktischer Ausrich- tung einst Teil der Alltagskultur im Arbeiter- und-Bauernstaat und integraler Bestand-teil einer gesellschaftspolitischen Selbst-darstellung und Erziehung, der man sich nicht entziehen konnte. Damit unterschei-den sie sich grundlegend von der zeitgleich in der BRD entstandenen Kunst am Bau, weshalb ihre Bezeichnung als »baubezo-gene Kunst« hilfreich ist.Wie es war, in ihrem »Schatten« heranzu-wachsen, davon gibt der 1982 in Eisen-hüttenstadt geborene Martin Maleschka Zeugnis. Bereits kurz nach der Jahrtau-sendwende, nachdem durch erste Abris- se auch die mit den Bauten verbundenen Werke allmählich verschwanden, hat er sein Interesse für diese Kunst entdeckt und mit ihrer Dokumentation begonnen. In über 15 Jahren ist daraus ein umfangreiches Archiv erwachsen.

Aus diesem hat er für die nun vorliegende Publikation 120 noch existente Werke aus- gewählt, die er, nach Bundesländern ge- ordnet, katalogartig und mit reichem Bild-material versehen, vorstellt; eine Einladung zur Entdeckungsreise in eine noch nicht sehr ferne Vergangenheit. Eingeleitet wird sie mit der sehr persönli-chen »Aufgewachsen inmitten von Kunst« betitelten Stellungnahme des Autors. Sein Ziel: zu zeigen, wie farbig die DDR war. Zwei wissenschaftliche Exkurse zur Entstehung und Einordnung der Kunst aus den Federn von Thomas Topfstedt und Peer Pasternack vermitteln Hintergrundwissen, bevor sich dem Leser auf den Folgeseiten eine sehr eigene, manchmal fremd anmu- tende Welt eröffnet: großformatige Wand- bilder in Außen- und Innenräumen, Mosa-iken, Plastiken, Reliefs, Fensterbilder und Brunnenskulpturen, mehrheitlich figurative, seltener abstrakt gehaltene Darstellungen, meist farbintensiv und in vielfältigen künst-lerischen Techniken. Auffällig oft finden sich als Titel der Arbeiten Stereotype wie Mensch und Natur, Mensch und Bildung, Industrie und Landwirtschaft, Wasser und Leben. Aber auch »neuhistorischen« Ereig-nissen sowie einzelnen Wissenschaften und Wirtschaftszweigen und ihrer gesell- schaftlichen Bedeutung wird Platz einge-räumt. Die Kunst ist in frontalen Fotografien eingefangen, oft durch Detailaufnahmen ergänzt und wird meist komplettiert durch Aufnahmen, die sie im Kontext ihrer Umge- bung zeigt. Und die ist gelegentlich von erschreckender Monotonie oder durch Vernachlässigung gekennzeichnet. Der Verzicht auf eine distanzierende künst- lerische Überhöhung der Motive macht ihre »Alltäglichkeit« erfahrbar. Jedes Werk ist mit Standort, Titel, Entste- hungszeit und Künstler angegeben und zur leichteren Auffindbarkeit mit einem QR- Code versehen. In den knappen erläutern-den Texten setzt der Autor sehr individuelle Schwerpunkte.Die Publikation ist mehr als ein beeindru-ckender architekturhistorischer Überblick, denn sie erlaubt in ihrer verdichteten Form und Intensität teilhabende Einblicke in die vergangene Lebenswelt der DDR.

Elisabeth Plessen

Martin Maleschka: Baubezogene Kunst. DDR. Kunst im öffentlichen Raum 1950 bis 1990. DOM publishers, Berlin 2019. 504 S., 500 Abb. 4c, br., 48 €.

Leipzig nach Plan

Städte unterliegen einem nachgerade als rasant zu bezeichnenden Wandel, was verschiedene Ursachen hat, die sich in der gebotenen Tiefe hier aber weder in toto noch en détail erörtern lassen. Einer jener, wie es Neudeutsch heißt, Treiber, der ihre Gestalt zumindest seit mehreren Dekaden maßgeblich und nicht selten sogar maßst-absprengend zu beeinflussen vermochte und weiterhin vermag, darf an dieser Stelle gleichwohl nicht unerwähnt bleiben, beför-dert er doch nicht nur bauliche Einschnitte oder Veränderungen von oftmals arg unter- durchschnittlichem Niveau, sondern eben auch eine Art der Geschichtsverdrängung und -beseitigung, die sich aus dem poli- tisch gewollten Irrglauben an ein unauf- hörliches Wirtschaftswachstum und das Allheilmittel eines Fortschritts ohne irgend-welche negativen Begleiterscheinungen zu speisen pflegt. Wenn ökonomische Inter-essen die Oberhand gewinnen, verringert sich die Halbwertzeit von Büro-, Kauf- und Wohnhäusern fast unweigerlich, müssen sie de facto immer häufiger und schneller zu(un)gunsten von vermeintlich zukunfts-orientierteren Gebäuden weichen, wobei Fragen nach ihrer Relevanz für Kontext und Stadtbild, ihrer Bedeutung als identitäts-stiftendes Element oder als Zeugnis der Vergangenheit höchstens sporadisch Berücksichtigung finden.Eine Veröffentlichung, die (wenigstens) zu erinnern hilft, indem sie ein längst verges-senes und zudem gerne ignoriertes Kapitel der sogenannten Nachkriegsmoderne the- matisiert, verdient infolgedessen größte Aufmerksamkeit. »Plan! Leipzig, Architek- tur und Städtebau 1945–1976« betitelt, ver- anschaulicht sie den Wiederaufbau der sächsischen Metropole und damit, durch-aus exemplarisch, eine Entwicklung, die keineswegs kontinuierlich verlief, da sie stets von staatlich diktierten Periodisie- rungen geprägt wurde. Und das zeigt sich bereits an der Gliederung in die drei Haupt- teile »Verdrängung und Bewahrung«, »Neubeginn« und »Die moderne sozialis-tische Stadt«, deren eingehende Lektüre schon allein deshalb lohnt, weil sie einen trotz sämtlicher Generalplanungsversuche und der offiziell verordneten Bemühungen um Typisierung und Massenproduktion mit vielen außerordentlich qualitätvollen Bei- spielen aus Beton, Stahl und Stein konfron-tiert, die (überwiegend) nicht mehr oder lediglich in später überarbeiteter, ergo verzerrter Form existieren.

Wer die (jüngere) Vergangenheit nicht einfach abzuhaken gedenkt, die Ausein- andersetzung mit ihr und die Kenntnis ihrer positiven wie negativen Charakteristika ge-nerell als wichtig erachtet, um frühere wie heutige Diskussionen besser verstehen und aktuelle Entwurfsresultate auf solider Basis treffender kritisieren zu können, wird in und mit dem Buch zweifelsohne fündig. Die Empfehlung sollte, ja muss daher lauten: Kaufen und lesen.

Michael Wiederspahn

Christoph Kaufmann, Peter Leonhardt, Anett Müller: Plan! Leipzig, Architektur und Städtebau 1945–1976. Hrsg. v. Stiftung Sächsischer Architekten. Sandstein Verlag, Dresden 2018. 168 S., 188 Abb., br., 20 €.

Page 59: Konstruktionen aus Holz - Verlagsgruppe Wiederspahn

[ Impressum

[Umrisse] Zeitschrift für Baukultur ISSN 1437 - 2533 20. Jahrgang Ausgabe 1∙2020 www.umrisse.de Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form reproduziert oder in eine von Maschinen verwendbare Sprache übertragen werden. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar.

Herausgeber Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn

Chefredaktion Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn [email protected]

Verlag

Biebricher Allee 11 b 65187 Wiesbaden Tel.: 06 11/84 65 15 Fax: 06 11/80 12 52 www.verlagsgruppewiederspahn.de

Satz und Layout Christina Neuner

Fotos Titel und Inhalt Hauptsitz der Swatch Group in Biel © SWATCH Pilotprojekte von Basler & Hofmann © Basler & Hofmann AG/Stefan Kubli Sport- und Veranstaltungshalle in Le Vaud © LOCALARCHITECTURE/Matthieu Gafsou © LOCALARCHITECTURE Schulcampus in Odelzhausen © Sebastian Sels Dutch Mountain © Studio Marco Vermeulen Erfahrungen aus dem Büro kister scheithauer gross © ksg

Druck Schmidt printmedien GmbH Haagweg 44, 65462 Ginsheim-Gustavsburg

Erscheinungsweise [Umrisse] und Bezugspreis Zeitschrift für Baukultur erscheint 6 x pro Jahr. Einzelheft: 9,50 € Doppelheft: 19,00 € Jahresbezugspreis: 57,00 € Abonnement Ausland: 63,00 €

mit MixedMedia Konzepts

V E R L A G S G R U P P EW I E D E R S P A H N

Page 60: Konstruktionen aus Holz - Verlagsgruppe Wiederspahn

Hauptsitz der Swatch Group in Biel

Pilotprojekte von Basler & Hofmann im Kanton Zürich

Sport- und Veranstaltungshalle in Le Vaud

Schulcampus in Odelzhausen

Dutch Mountain in Eindhoven

BIM-Special Erfahrungen aus dem Büro kister scheithauer gross

[Umrisse]Zeitschrift für Baukultur

Konstruktionen aus Holz

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Biebricher Allee 11 b65187 WiesbadenTel.: +49/611/98 12 920info@verlagsgruppewiederspahn.dewww.verlagsgruppewiederspahn.dewww.symposium-brueckenbau.de

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