Kontakt 2014 01

28
KONTAKT DAS MAGAZIN FÜR KONE KUNDEN | 01.2014 Effizient Der neue NanoSpace TM mehr Raum und Komfort nach der Modernisierung Seite 6 Vorausschauend KONE Care for Life TM hilft beim professionellen Anlagenmanagement Seite 20 Einheitlich Laut Gesetzentwurf gelten Aufzüge künftig generell als Arbeitsmittel Seite 24

description

Das Magazin für KONE Kunden: Effizient - Der neue NanoSpaceTM – mehr Raum und Komfort nach der Modernisierung (Seite 6) / Vorausschauend - KONE Care for LifeTM hilft beim professionellen Anlagenmanagement (Seite 20) / Einheitlich - Laut Gesetzentwurf gelten Aufzüge künftig generell als Arbeitsmittel (Seite 24)

Transcript of Kontakt 2014 01

Page 1: Kontakt 2014 01

KONTAKTD A S M A G A Z I N F Ü R K O N E K U N D E N | 0 1 . 2 0 1 4

Effizient

Der neue NanoSpaceTM –mehr Raum und Komfortnach der Modernisierung

Seite 6

Vorausschauend

KONE Care for LifeTM

hilft beim professionellenAnlagenmanagement

Seite 20

Einheitlich

Laut Gesetzentwurf geltenAufzüge künftig generell als Arbeitsmittel

Seite 24

Page 2: Kontakt 2014 01

Gut gerüstet

A S K A N I S C H E S T R A S S E , D E S S A U

2 | VORGESTELLT

Abriss oder Umbau? Der Umgang mit Plattenbauten bleibt einheiß diskutiertes Thema. Unser Bericht zeigt, wie die Wohnungs -genossenschaft Dessau mit diesem Erbe umgeht. In der Askani-schen Straße entschied sich das Unternehmen für die Sanierungdes knapp 75 Meter langen Wohnblocks, den KONE mit sechsMonoSpace® ausrüstete. Lesen Sie mehr auf der Seite 12.

Page 3: Kontakt 2014 01

KONE kontakt 01.2014

Liebe Leser, liebe Kunden,

gesellschaftliche Entwicklungen wie die Urbanisierung, der demografische Wandel und das wachsende Bewusstseinfür Ökoeffizienz werden uns nicht nur in den nächstenJahren, sondern über die nächsten Jahrzehnte begleiten.

Unsere Aufzüge, Rolltreppen und Automatiktüren sorgendafür, dass sich Menschen sicher, bequem und reibungslosin und zwischen Gebäuden bewegen können. UnsereProdukte unterstützen Senioren und junge Familien mitKinderwagen, in ihrer gewohnten Umgebung mobil zubleiben. Durch den Einsatz innovativer, energieeffizienterTechnologien unterstützen wir Betreiber und Eigentümerdabei, die Betriebskosten in Schach zu halten und denImmobilienwert zu steigern.

Der Handlungsbedarf in Deutschland ist groß: Mehr alsdie Hälfte der Aufzüge im Bestand ist älter als 20 Jahre,darunter Stromfresser, die wenig Raum, Komfort und –vor allem – Sicherheit bieten. Hier setzt der neue KONENanoSpaceTM an: Für den Komplettaustausch entwickelt,ersetzt er betagte Anlagen in kürzester Zeit. Er bietetdabei bis zu 50 Prozent mehr Raum und spart bis zu 70 Prozent Energie ein (S. 6–10).

Mit dem ebenfalls neuen KONE ProSpaceTM haben wirdarüber hinaus ein Produkt eingeführt, das sich aufgrundseines geringen Platzbedarfs hervorragend für den nach-träglichen Einbau in Bestandsgebäuden eignet. Damitkönnen Eigentümer ihren alteingesessenen Mietern mehrWohnkomfort und Mobilität bieten (S. 11).

Wer unsicher über den richtigen Zeitpunkt für eineModernisierung ist: Mit KONE Care for LifeTM bieten wireinen Service, bei dem wir uns Ihre Aufzüge, Rolltreppenund Automatiktüren vor Ort ansehen, den Zustand IhrerAnlagen eruieren und eine detaillierte Maßnahmen- undBudgetplanung für Sie ausarbeiten. Dadurch bleibenunliebsame, teure Überraschungen künftig aus (S. 20–21).

Die genannten Entwicklungen stellen uns alle vor großeHerausforderungen. Sie geben uns aber auch die Chance,die Zukunft mitzugestalten. Wir freuen uns, Sie dabeiunterstützen zu können.

Ihr

Axel BerklingVorsitzender der Geschäftsführung

ED ITOR IAL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

AKTUELLGroßauftrag für District 8. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4KONE gewinnt iF product design awards . . . . . . . . . . . . . . 5

T ITE LKONE NanoSpaceTM: Effektiver modernisieren . . . . . . . . . . . 6KONE ProSpaceTM: Aufzug statt Auszug . . . . . . . . . . . . . . . 10Altanlagen austauschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

PROJEKTEDessau: Ein guter Kompromiss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12Pocking: Eine einschneidende Maßnahme . . . . . . . . . . . . . 15

TÜR UND TORKomfort für Patienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

REPORTAGEDer große Auftritt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

PRODUKTWissen, was kommt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

HISTOR IEMit Seil, Netz und Gottvertrauen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

NORMENAufzug wird zum Arbeitsmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

GLOBALHohe Bevölkerungsdichte, hohe Gebäude . . . . . . . . . . . . . 26

Impressum

HerausgeberKONE GmbH Aufzüge · Rolltreppen ·

AutomatiktürenVahrenwalder Straße 31730179 Hannoverwww.kone.de

ED ITOR IAL | 3INHALT

Chefredaktion und KontaktNicole Köster (v.i.S.d.P.)Leiterin Marketing & KommunikationTelefon: 0511/2148-606Telefax: 0511/2148-250E-Mail: [email protected]

Redaktion und GestaltungMT-Medien GmbH, Hannover

AbbildungsnachweiseKONE: 1, 3 –11, 27 rechts | B. Perlbach: 12–14 | J. Schlegel: 15 | H. Duttmann: 16 | M. Zapf: 18 | T. Deutschmann: 20–21 |Shutterstock: 22 | Fr. G. Edwards: 23 | Fotolia: 24–25, 26–27 |

Titelabbildung: Timo Tiainen, Director Design Solutions KONE

Page 4: Kontakt 2014 01

4 | AKTUELL

District 8 setzt auf Aufzügeund Rolltreppen von KONEGroßauftrag im Inselstaat Indonesien:Für den District 8, einen exklusivenBüro- und Wohnkomplex in derHauptstadt Jakarta, liefert KONE insgesamt über 100 Aufzüge undRolltreppen.

Der District 8 entsteht im Finanzviertelder indonesischen Metropole. DerHaupt turm des Komplexes, der aus insgesamt sieben Gebäuden besteht,zählt 60 Stockwerke und ragt 250Meter in den Himmel. Neben Bürosund Wohnungen entstehen hier auchein Hotel und ein Einkaufszentrum. DieBauarbeiten sollen voraussichtlich bisEnde 2016 abgeschlossen werden.

Um die Transportkapazitäten zu erhöhenund die Beförderungszeiten so geringwie möglich zu halten, installiert KONE50 MiniSpace® und acht MonoSpace®

Aufzüge sowie 28 TravelMasterTM

Rolltreppen. Ein besonderes Highlight:Die Bürotürme erhalten 18 KONEDoubleDeck-Aufzüge, die mit derPolarisTM-Zielwahlsteuerung sowie einem integrierten Zutrittskontroll-system ausgestattet sind.

Darüber hinaus sorgen vier JumpLift-Aufzüge von KONE während der Bau -zeit für reibungslose, sichere Prozessesowie für eine beschleunigte Schließungder Fassade.

JAKARTA, INDONESIEN

KONE kontakt 03.2013

KONE Veranstaltungen

2.–3. Juli 2014. 18. Grundlagenschu-lung zur Planung von Aufzügen,Hannover. Schwerpunkt der Schulungist die Planung von Aufzügen in beste-henden Gebäuden. Erörtert werdengrundsätzliche Anforderungen anGebäude, Grundlagen der Antriebstech-nik und der Inverkehrbringung von Auf-zügen, Sicherheitsmaßnahmen aufBaustellen sowie Forderungen der

TERMINE

Weitere Termine

8.–9. Mai 2014. Deutscher Immo-bilienkongress 2014, Berlin.Vertreter aus Wirtschaft, Politik undVerwaltung diskutieren beim Deut-schen Immobilien Kongress in Berlinüber Themen der Immobilienwirt-schaft, vom Klimaschutz über Woh-nen im Alter bis hin zur Immobilien-finanzierung. www.deutscher-immobilien-kongress.de

KONE kontakt 01.2014

Betriebssicherheitsverordnung. DieSchulung richtet sich an Architekten,Bauingenieure, Planer, Bauherren undtechnische Leiter.

Weitere Informationen unter www.kone.de

Neuer CEO beim KONE Konzern

Wechsel an der Vorstandsspitze:Seit dem 1. April ist HenrikEhrnrooth neuer Präsident undVorstandsvorsitzender (CEO) vonKONE. Der 44-jährige Ökonom ist damit Nachfolger von MattiAlahuhta, der die Geschäfte vonKONE seit Anfang Januar 2005führte.

Henrik Ehrnroothwar bereits seitMai 2009 stell-vertretender Vor -stands vo r sitzenderund Finanzchefdes Unter neh -mens. „Er hat

seine Führungsqualitäten unterBeweis gestellt. Ich bin überzeugt,dass sich mit ihm und seinem Teamdie gute Entwicklung von KONEfortsetzen wird“, kommentierte derAufsichtsratsvorsitzende Antti Herlin.

Ehrnrooths Vorgänger Alahuhta ist nun Mitglied des Aufsichtsrats.„Unter der Führung von MattiAlahuhta ist KONE in den vergange-nen neun Jahren ein deutlich stärke-res Unternehmen geworden“, sagteHerlin. „Ich freue mich daher überseinen Wechsel in den Aufsichtsrat.“

Page 5: Kontakt 2014 01

AKTUELL | 5

KONE kontakt 03.2013

1.–2. Juli 2014. Consense 2014,Stuttgart. Die Consense ist der wich-tigste Branchentreff für nachhaltigesBauen, Investieren und Betreiben. Dieinternationale Fachmesse bietet umfas-sende Informationen über neue Produk-te und Dienstleistungen. Aussteller zei-gen ihre zukunftsfähigen Lösungen fürdie Bau- und Immobilienwirtschaft.

www.messe-stuttgart.de/consense

KONE kontakt 01.2014

2.–3. Juli 2014. DIM Deutsche Immo-bilien-Messe, Essen. Die DeutscheImmobilienmesse ist die Expansions-messe der Immobilien-, Finanz- undBauwirtschaft und Leitmesse für die mit-telständische Immobilienwirtschaft. DieAussteller präsentieren unter anderemProdukte aus den Bereichen Sanieren,Renovieren und Modernisieren.

www.deutsche-immobilienmesse.com

10. –11. Juli 2014. Altenheim EXPO2014, Berlin. Die Altenheim EXPO hat sich als hochkarätiger Strategie-kongress für Entscheider des Pflege-marktes etabliert. Der Fachkongress mit begleitender Ausstellung ist eineeinzigartige Plattform für erfolgreichePartnerschaften und fachlichen Aus-tausch auf höchster Ebene.

www.altenheim-expo.de

KONE gewinnt iF product design awardsKONE hat zwei iF product designawards 2014 für das Touchscreen-Zielwahltableau KSP 858 und dieKabinendeckenleuchte RL20 erhal-ten. Dabei konnte das KSP 858 durchintuitive Handhabung, die RL20 auf-grund ihrer Funktionalität überzeu-gen.

Das in der Kategorie „Industrie“ prämier-te KSP 858 ist ein Zielwahltableau fürAufzüge, bei dem die herkömmlichenTaster durch einen Touchscreen ersetztwerden. Durch das kontrastreiche, über-sichtliche Design erfüllt das KSP 858internationale Standards für Barriere-freiheit und kann daher weltweit alsLeitsystem eingesetzt werden, derKomfort für Nutzer steigt.

Die Deckenleuchte RL20 wurde von derJury in der Kategorie „Beleuchtung“ aus-gezeichnet. Das Gehäuse bietet Platz fürmehrere energiesparende LEDs. Durch

die Anbringung der Leuchtmittel auf derInnenseite des runden Aluminiumrah -mens wird die Wärme nach außen abge-leitet, wodurch sich die Lebensdauer derLEDs deutlich verlängert.

„Wir freuen uns über die Auszeichungen,insbesondere über die für die RL20“,sagte Timo Tiainen, Director DesignSolutions KONE. „Den iF product designaward gewinnen in dieser Kategoriesonst nur Unternehmen, die auf Be -leuchtungslösungen spezialisiert sind.“

JURY ÜBERZEUGT

Durch das kontrastreiche Design erfüllt das Zielwahltableau KSP 858

internationale Barrierefreiheitsstandards.

KONE Academy öffnetTüren für Besucher

Dass die KONE Academy nicht nur Trainingszentrum für die Mit -arbei ter des Unternehmens, son-dern auch eine hervorragendeEventlocation ist, konnten über100 Besucher vom 19. bis zum 21. März erleben.

Am 19. März besuchten Ver tre terder zugelassenen Überwa chungs -stellen (ZÜS) die KONE Academy.Im Mittelpunkt stand der neueKONE NanoSpace™. Beim PeopleFlow Dialog konnten Fach planerund interessierte Experten am 20. März moderne Gebäudetechnikin Augenschein nehmen. Be sucherdes 1. Auf zug tages erfuhren am 21. März, wie KONE Anlagen wäh-rend des gesamten Lebens zy klusbegleitet und was bei der Planungund im laufenden Betrieb zu be-rücksichtigen ist.

Für die Gäste war die Möglichkeit,sich in der Academy mit der Technikvertraut zu machen, ein einmaligesErlebnis. Sie möchten die Academyebenfalls kennenlernen? VereinbarenSie mit Ihrem KONE-Ansprechpartnereinen Termin – wir freuen uns auf Sie.

www.kone.de/berater-finden

Page 6: Kontakt 2014 01

EffektivermodernisierenInnovativer Hybridantrieb, mehr Kabine, weniger Energieverbrauch und hoher Komfort – dafür steht der neue KONE NanoSpaceTM. Mitäußerst kurzer Installationszeit und neuer Antriebstechnologie ist er die wegweisende Innovation für den Modernisierungsmarkt.

6 | T I TEL

KONE kontakt 01.2014

Page 7: Kontakt 2014 01

T ITEL | 7

KONE kontakt 01.2014

Page 8: Kontakt 2014 01

8 | T I TEL

Mehr Komfort, mehr Raum

DER NEUE KONE NANOSPACE TM

Wer sich mehr Raum und Komfort im Aufzug wünscht und gleichzeitig den Energieverbrauch im Blick hat, kann mit einer Modernisierung viel bewirken. Der Komplettaustausch ist dabei oft die wirtschaftlich sinnvollste Lösung. Mit dem KONE NanoSpaceTM hat KONE einen Aufzug entwickelt, der für exakt diesen Zweck konzipiert wurde.

KONE kontakt 01.2014

Wie Erhebungen der European LiftAssociation belegen, ist mehr als dieHälfte aller Aufzüge in Deutschlandüber 20 Jahre alt. In vielen Fällen ent-sprechen sie längst nicht mehr denBedürfnissen der Nutzer: Insbesondereim Zuge des demografischen Wandelsund der älter werdenden Gesellschaftkommt dem Thema Barrierefreiheiteine wachsende Bedeutung zu. Dem-gegenüber stehen ältere Aufzüge mitengen Kabinen und Drehtüren, diediesen Anforderungen oft nicht mehrgerecht werden.

Dabei sollte ein Aufzug nicht nur eine komfortable, barrierefreie Fahrtermöglichen, sondern auch eine guteEnergieeffizienz aufweisen. ÄltereAnlagen verbrauchen im Vergleich zu modernen Aufzügen oft mehr alsdoppelt so viel Energie. Das führt zuerhöhten Betriebskosten – und das inZeiten, in denen sich die Spirale bei

den Strompreisen kontinuierlich nachoben dreht. Entsprechend hoch ist vielerorts der Bedarf, Komfort, Designund Energieeffizienz der Anlagen aufeinen zeitgemäßen Stand zu bringenund somit auch den Immobilienwertzu erhöhen. Hier setzt KONE mit demNanoSpaceTM an: Er ist die neue raum-und energieeffiziente Aufzugs lösungfür den Komplettaustausch.

Maximale Raumeffizienz Der KONE NanoSpaceTM ist eineäußerst raumeffiziente Lösung für denKomplettaustausch. Der Raumgewinnwird durch eine kompakte Bauweise,Ausgleichsgewichte statt Gegengewich-te und die neue hybride Antriebstech -nologie KONE Hybrid HoistingTM erzielt,die Riemen- und Seiltechnik optimalvereint: Die Kabine wird durch Zahn -riemen angetrieben, für ihre Auf -hängung kommen Seile zum Einsatz.

Diese Technologie ist außerordentlichraumeffizient: Führungsschienen,Ausgleichsgewichte und Seilaufhän -gungen benötigen auf beiden Seitendes Fahrkorbs nur wenige ZentimeterPlatz. Dadurch kann die Grundflächeder Aufzugkabine ohne Eingriffe inden bestehenden Schacht um bis zu50 Prozent im Vergleich zur Altanlagevergrößert werden. Somit lassen sich

effektiv mehr Personen befördern – biszu acht Personen bzw. 630 kg. Zudemwird durch weit öffnende und gleich-zeitig platzsparende vierflüglige Auto -matiktüren der Zugang zur Kabineverbessert – so lassen sich auchKinder wagen, Rollatoren und Roll -stühle einfacher transportieren.

Kurze UmbauzeitDer NanoSpaceTM ist ein völlig neuerAnsatz für maschinenraumlose Aufzug -technologie. Liegt die Zeit für denAustausch eines Aufzugs im Schnitt bei sechs Wochen, so kann derNanoSpaceTM bei optimalen Umge -bungs bedingungen in nur zwei Wo cheninstalliert werden – das ist einmalig.

Komponenten und Installationsprozesswurden sorgfältig überarbeitet: Dievereinfachte Seilführung und dieMontage des Antriebs in der Schacht -grube ermöglichen, die Montagedauersignifikant zu reduzieren. Damit wer-den Beeinträchtigungen für die Be -wohner bei der Modernisierung sogering wie möglich gehalten.

Optimaler Komfort Der KONE NanoSpaceTM wird vomEcoReelTM-Motor angetrieben, derenergieeffiziente Technologie miteinem außergewöhnlich kompaktenDesign verbindet. Der frequenzgere-gelte, permanenterregte Radialmotorwird in der Schachtgrube platziert. Die Geräuschentwicklung reduziertsich damit auf ein Minimum.

Timo Tiainen, Director Design SolutionsKONE, unter der Deckenlampe RL20. Für den NanoSpaceTM entworfen, gewannKONE damit den iF product design award.

Page 9: Kontakt 2014 01

T ITEL | 9

Kabinen mit größerer Grundflächeund vierflügelige, weit öffnendeAutomatiktüren sorgen fürBarrierefreiheit und Komfort nach der Modernisierung.

KONE kontakt 01.2014

Der KONE NanoSpaceTM

im Überblick

1. Neue Antriebstechnologie: Die innovative AntriebstechnologieKONE HybridHoistingTM kombiniertRiemen und Seile: Die Kabine wird durch Riemen bewegt, für ihreAufhängung kommen Seile zum Einsatz.

2. Raumsparende Konstruktion: Statt eines großen Gegengewichts werden beim KONE NanoSpaceTM

zwei schmale Ausgleichsgewichte eingesetzt. Diese laufen neben denFührungsschienen und benötigen auf beiden Seiten des Fahrkorbs nur wenige Zentimeter Platz.

3. Motor in der Schachtgrube: Der KONE NanoSpaceTM wird voneinem EcoReelTM Motor angetrieben, der energieeffiziente Technologie miteinem kompakten Design verbindet.Durch die Montage des Motors in derSchachtgrube wird die Umbauzeit beimKomplettaustausch signifikant verkürzt.

Für ein ruhiges und bequemes Fahr -erlebnis sorgt die zentrale Aufhängungder Kabine. Im Zusammenspiel mitden Zahnriemen bietet der Antriebabsolute Traktion durch formschlüssigeKraftübertragung. Das ermöglichtsanfte Anfahr- und Bremsvorgänge,die den Fahrkomfort noch weiter ver-bessern. Mit vielfältigen Designs lässtsich der KONE NanoSpaceTM zudem andie Gebäudearchitektur anpassen – da-durch steigt die Attraktivität der Immo-bilie für Mieter und andere Nutzer.

Hohe EnergieeffizienzEin weiteres Merkmal des NanoSpaceTM

ist seine hohe Energieeffizienz: ImVergleich zu älteren Aufzügen spart erbis zu 70 Prozent Energie ein. Verant -wortlich dafür sind die neue Antriebs -technologie HybridHoistingTM und derfrequenzgeregelte, permanenterregteEcoReelTM-Motor. Auch intelligenteStand-by-Lösungen und die energie-sparende LED-Beleuchtung tragen zusinkenden Betriebskosten bei. Ist derAufzug nicht in Gebrauch, schaltensich Beleuchtung, Antrieb und Steue -rung automatisch ab.

Ein weiteres Highlight ist die direktunter dem Fahrkorb installierte Last -wiegeeinrichtung. Je geringer dasGewicht des Fahrkorbs, desto gerin-ger ist die benötigte Leistungsauf-nahme und somit auch der Energie-bedarf. Bei älteren, schützgesteuer-ten Aufzügen hingegen liefern dieAntriebe stets die volle Leistung, umden Fahrkorb in Bewe gung zu setzen.

Sicherheit erhöhen, Wert steigernHinzu kommt, dass natürlich auch den aktuellen Sicherheitsrichtlinienent- sprochen wird – ein Thema, dasspätestens nach Veröffentlichung desAnlagen sicherheitsreports 2013 brand-aktuell ist. Ein Komplettaus tausch derAlt anlage mit dem KONE NanoSpaceTM

sorgt nicht zuletzt dafür, dass deraktuelle Stand der Technik nach EN81-1 erreicht wird. Neben dem Wohn -komfort und dem Wert der Immobiliesteigt durch den neuen Aufzug somit auch die Sicherheit der Anlage inSumme.

Page 10: Kontakt 2014 01

KONE kontakt 01.2014

10 | T I TEL

Während es jungen Menschen nichtallzu viel ausmacht, wenn sie die Alt -bauwohnung im fünften Stock nur überdie Treppe erreichen, kann dieselbeSitu a tion ältere Mieter bereits deutlichin ihrer Bewegungsfreiheit einschrän-ken. Irgendwann wird gar ein Auszugunumgänglich – und das, obwohl siegern in ihrer gewohnten Umgebunggeblieben wären, in der sie unter Um -ständen bereits seit Jahrzehnten gelebthaben. Für Vermieter ein herber Verlust.

Win-win-SituationVom nachträglichen Einbau eines Auf -zugs profitieren daher sowohl Eigen -tümer als auch Mieter. Der KONEProSpace™ ist eine Lösung, die auf-grund ihrer kompakten Abmessungenin nahezu jedem Treppenhaus installiertwerden kann. Durch die selbsttragende

Schachtkonstruktion aus Glas und Stahlsind keine nennenswerten Eingriffe indie bestehende Bausubstanz notwen-dig, auch benötigt der ProSpace™weder Maschinenraum noch Schacht -grube. Das ermöglicht eine sehr kurzeMontagezeit von etwa zwei Wochen,etwaige Beeinträchtigungen für Mieterhalten sich dadurch in überschaubarenGrenzen.

Bei der kleinstmöglichen Variante, dieein Treppenauge von 1 x 0,75 m benö-tigt, misst die Kabine 0,85 x 0,55 m, siebietet Platz für drei Personen. Je nach-dem, wie viel Raum vorhanden ist, sindAusführungen für bis zu neun Personenmöglich. Der KONE ProSpace™ ist fürFörderhöhen bis zu 30 Metern bezie-hungsweise für zwei bis zwölf Halte-stellen ausgelegt. Um auch Halte aufhalber Etage zu ermöglichen, ist der

Aufzug statt AuszugDer Weg in die oberen Etagen führt in vielen Wohnbauten nach wie vor über die Treppe: Oft lässt das enge Treppenhaus den nachträglichen Einbau eines Aufzugs nicht zu. Abhilfe schafft der neue KONE ProSpace™, mit dem dieses Vorhaben bereits beiTreppenaugen von 1 x 0,75 m gelingt – ein Produkt, über das sich Mieter vielerorts freuen dürften.

DER NEUE KONE PROSPACE™

kompakte Aufzug zudem als Durch-lader erhältlich.

Immobilienwert steigern, Mieter haltenFür noch mehr Komfort bei Ein- undAusstieg können die Drehtüren mit auto-matischen Antrieben ausgestattet wer-den. Ein geringer Energieverbrauch beihohem Fahrkomfort sowie zahlreicheDesign-Optionen runden das Paket ab.

Wer den Wert seiner Immobilie steigernund seinen Mietern etwas Gutes tunmöchte, der sollte sich den ProSpace™durchaus einmal genauer ansehen: Inder KONE Academy in Hannover kön-nen Sie mehrere Exponate im Detailerkunden. Vereinbaren Sie mit IhremKONE-Ansprechpartner einen Besich-tigungstermin – wir freuen uns auf Sie!

Der KONE ProSpace™ kann aufgrund seiner kompakten Abmessungen in fastjedem Treppenhaus installiert werden.

Page 11: Kontakt 2014 01

KONE kontakt 01.2014

T I T EL | 11

Herr Seiß, wann raten Sie zu einerAufzugmodernisierung und welcheAspekte sind dabei zu beachten?Ob eine Modernisierung empfehlenswertist oder nicht, hängt von der jeweiligenAnlage ab: Wie ist der allgemeineZustand, liegen oft Störungen vor undwo rühren diese her? Hat man dieUrsachen eruiert, kann man die entspre-chenden Komponenten auswechselnund den Aufzug dadurch wieder aufeinen technisch zeitgemäßen, sicherenStand bringen. Besonders der letzteAspekt ist wichtig: Seit 2003 werdenAufzugsanlagen durch die Gefährdungs -beurteilung sicherheitstechnisch bewer-tet – doch noch immer gibt es geradebei älteren Anlagen teilweise gravierendeSicherheitsmängel.

Und wann würden Sie zum komplet-ten Austausch einer Anlage raten? Generell gilt: Sobald zwei oder mehrHauptkomponenten – zum BeispielAntrieb, Steuerung und Türen – ausge-tauscht werden müssen, ist ein Komplett -austausch in der Regel für den Betreiberwirtschaftlicher als eine Modernisierung.Der Komplettaustausch verschafftBetreibern und Nutzern den höchstenMehrwert: Die Immobilie wird durchneue Technik, zeitgemäßes Design undhöheren Komfort des neuen Aufzugs aufgewertet, der Immobilienwert steigt.Gleichzeitig werden die Anforderungender Mieter nach mehr Fahrkomfort undschickerer Optik berücksichtigt.

Welche Vorteile bietet der neue KONENanoSpace beim Komplettaustausch?Mit unserem neuesten Produkt KONENanoSpaceTM können wir beispielsweiseeine Kabine anbieten, deren Grundflächeim Vergleich zur Altanlage bis zu 50Prozent größer ausfällt. Das erhöhtFahrkomfort und Mobilität, sowohl für

ältere Nutzer als auch für junge Familien.Stellen Sie sich vor, dass auf einmal derRollator oder der Kinder wagen in dieKabine passt, und das ohne Veränderun-gen am Schacht! Zusätzlich verlagern wir den Antrieb in die Schacht grube.Damit verringert sich die Ge räusch -entwicklung inner- und außerhalb der Aufzugkabine, wodurch der Fahr-komfort steigt.

Welche Möglichkeiten haben Eigen -tümer, wenn ein Aufzug nachträglicheingebaut werden soll?Grundsätzlich gibt es zwei Möglich -keiten. Bei einem Treppenhaus mit aus-reichend großem Treppenauge kann der Aufzug nachträglich innerhalb desGe bäudes installiert werden. Mit demneuen ProSpaceTM bietet KONE bereitseine Lösung für Treppenaugen ab gerade einmal 1 x 0,75 m an. Ist dasTreppenhaus zu eng, kann auch ein zu -sätzlicher Anbau für den Aufzugschachtaußerhalb des Gebäudes erfolgen. Beiden dann verwendeten Schachtgerüstenhandelt es sich in der Regel um eine

Glas-Stahl-Konstruktion oder um einengemauerten oder aus Beton gegossenenAnbau, der direkt an das Gebäude ange-schlossen wird.

Wie steht es um die Kosten, könnenEigentümer zinsgünstige Darlehenoder Förderungen in Anspruch neh-men?Wir raten dazu, rechtzeitig Rücklagen zubilden. Zudem gibt es KfW-Programme,bei denen Umbau willige zinsgünstigeDarlehen für Moder nisierungen erhaltenkönnen, wenn sie in Maßnahmen inves-tieren, um beispielsweise Barrierefreiheitanzustreben. Ob eine Förderung ge-währt wird, entscheidet die KfW aller-dings abhängig von der Art der Maß -nahme. Bei der realistischen Einschät -zung der Kosten für die Aufzugmoder-nisierung sind wir auf jeden Fall jederzeitgerne behilflich.

KONE kontakt: Sascha Seiß, 0511/2148-627,

[email protected]

Altanlagen austauschenIn Deutschland sind mehr als 50 Prozent des gesamten Aufzugbestandes älter als 20 Jahre. Die Nachfrage nachModernisierungen steigt kontinuierlich. Im Interview erklärt Sascha Seiß, Geschäftsbereichsleiter Modernisierung KONE, wannes sich lohnt, Altanlagen auszutauschen, und die Vorteile, die sich für Eigentümer und Mieter aus der Modernisierung ergeben.

INTERV I EW MIT SASCHA SE I SS , GESCHÄFTSBERE ICHSLE ITER MODERNIS I ERUNG

Page 12: Kontakt 2014 01

Ein guterKompromissEs ist für Wohnungsunternehmen nicht immer einfach, die Mieterwünsche nach barrierefreien Wohnungszugängen und wirt-schaftliche Aspekte miteinander in Einklang zu bringen – zumal bei sinkender Bevölkerungszahl. Dennoch gibt es Lösungen.Wie die aussehen können, haben wir in Dessau erfahren. Dort ließ eine Genossenschaft einen typischen Plattenbau mit sechsMonoSpace®-Aufzügen nachrüsten.

ASKANISCHE STRASSE 70–80 , DESSAU

Der demografische Wandel hat Dessauvoll erwischt. Wie viele andere Städtevor allem im Osten des Landes leidet sie unter Bevölkerungsschwund. Etwasmehr als 100.000 Einwohner hatte diefür ihr Bauhaus-Erbe bekannte Stadtnach der Wende. Heute sind es viel-leicht noch 75.000. „Das stellt dieVermieter vor schwere Entscheidun -gen“, sagt Michael Wermter von derWohnungsgenossenschaft Dessau. DasUnternehmen verwaltet rund 4.000Wohnungen und zählt damit zu denvier größten Wohnungsunternehmender Stadt, die seit der Fusion mit derNachbarstadt korrekt Dessau-Roßlauheißt.

Eine probate Reaktion auf die abneh-mende Einwohnerzahl ist der Abriss. Er kommt vielfältig daher: mal durchAufgabe ganzer Blöcke, mal durchBeseitigung der Obergeschosse(wodurch Plattenbauten zu Reihen -häusern werden), mal durch Ersatz des Altbestands. „Das ist bislang unserWeg“, sagt der 39-Jährige. „Wir errich-ten auf den freigeräumten Grund -stücken Neubauten.“

Ein Viertel mit PerspektiveEin Abriss des Gebäudes AskanischeStraße 70–80 kam dagegen nicht inFrage. „Die Substanz ist gut, derStadtteil Dessau-Mitte hat Perspektive“,sagt Wermter, der als Leiter des Tech -nischen Services für die Reparatur-, Bau- und Modernisierungsvorhaben derGenossenschaft zuständig ist. Knapp 75

Meter lang ist der im Jahr 1969 errich-tete Bau – vor der Modernisierung imvergangenen Jahr ein wuchtiger Kolossmit 90 Wohnungen, die sich auf sechsEingänge verteilen.

Bei einigen Plattenbauten, wie dem P2-Ratio, kann der Aufzug im Treppenaugenachgerüstet werden. Hier ist dies nichtso leicht möglich. „Es gibt kein Treppen -auge, in das KONE die Anlage hätteeinbauen können“, sagt Wermter.Stattdessen wurden Stahlglasschächtean die Hofseite des Gebäudes ange-setzt. „Das macht sich gut und lockertdie Fassade auf“, freut er sich.

Umfassende SanierungJede der sechs Anlagen fährt vom Erd geschoss die Podeste auf halberTreppe an: So besteht ein Zugang zwischen dem zweiten und dritten, ein weiterer zwischen dem vierten und fünften Obergeschoss. „Die besteLösung war ein Kompromiss, der in solchen Fällen häufig eingegangenwird“, sagt KONE Verkäufer MirkoGöhler, der viele Plattenbau-Nach-rüstungen betreut hat.

Denn was wäre die Alternative gewe-sen? Hohe Kosten, Wohnraumverlusteund erhebliche Beeinträchtigungen fürdie Mieter. „Die Genossenschaft hätteauf jeder Etage die Wohnflächen zwi-schen Treppenhaus und Außenwandbeseitigen müssen, um anschließendden Schacht quer durch alle Etagen

des Gebäudes zu treiben“, erklärt er.„Und das sechs Mal in einem bewohn-ten Gebäude.“

Die Nachrüstung der Aufzüge war Teileiner umfassenden Gebäudesanierung.„Wenn man so möchte, war es dieSanierung der Sanierung“, sagt MichaelWermter.

KONE kontakt 01.2014

12 | PRO JEKT

Kurz und bündig

Askanische Straße 70–80, 06842

Dessau-Roßlau. Bauherr, Eigentümer

und Betreiber: Wohnungsgenossen -

schaft Dessau eG. Architekt: Tetzlaff &

Klick, Dessau-Roßlau.

Nachträglicher Einbau: 6 MonoSpace®

500: 3 Halte, Förderhöhe 11,12 m,

Nennlast 6 Personen/450 kg,

Vmax 1,0 m/s. Anlagen im außen

angesetzten Stahlglasschacht.

Kabinenmaße: 100 cm x 120 cm

(Breite x Tiefe).

Individuelle Ausstattung mit Mix &

Match: verglaste Rückwand, Seiten -

wände aus strukturiertem Edelstahl,

Decke mit LED-Spots (CL 88),

Kabinen tableau KSC 471, Bodenbelag

Gummi (RC 20 Smoke Gray).

Wartung: KONE Care® Plus.

Notruf: KoneXion® (mit Störungs fern -

über wachung).

Page 13: Kontakt 2014 01

KONE kontakt 01.2014

PRO JEKT | 13

Page 14: Kontakt 2014 01

KONE kontakt 01.2014

14 | PRO J EKT

Anfang der 1990er-Jahre er hielt derGebäudekomplex neue Heizungsan-lagen und eine Wärmedäm mung anFassade und Dach. Mehr als 20 Jahrespäter war erneut einiges zu tun. DerStrukturputz blätterte ab, die Fassadeveralgte auf der Nordseite.

So starteten umfangreiche Arbeiten: Die Fassade bekam einen neuenAnstrich, die kleinen wurden durchgroße Balkone ersetzt, wobei man auchdie Einraumwohnungen entsprechendnachrüstete. Weiterhin sanierte man 16 komplette Wohnungen, dazu alleKellerräume, die Heizungsanlagen unddie Wasserversorgung. Die Treppen -häuser erhielten eine Auffrischung. Und schließlich die Aufzüge von KONE.Insgesamt rund 3,5 Millionen Euro ließsich die Genossenschaft das Projekt kos-ten, das innerhalb von acht Monatenumgesetzt wurde.

Wunsch und Wirklichkeit„Die Aufzüge waren der Wunsch derMieter, von denen einige schon seitdem Ende der 1960er-Jahre dort leben.

Mit zunehmendem Alter legen sie aufgute Er reich barkeit ihrer WohnungenWert“, sagt Wermter.

Die Askanische Straße ist damit keinSonderfall. Auch andernorts äußern dieMieter entsprechende Wün sche. Dochnicht immer kann die Ge nossenschaftihnen nachkommen. „Es gibt Mieter,die mehr aufs Geld schauen müssenoder einfach andere Prioritäten setzen:junge Leute zum Beispiel oder jungeFamilien“, sagt Wermter. Und dannwäre da auch wieder der anhaltendeBevölkerungsrück gang. „Wenn einViertel oder Stadtteil keine ausreichen-den Perspektive hat, entscheidet dergeschäftsführende Vorstand eher gegeneine Nach rüstung.“

Gleichwohl treibt die Genossenschaftdie Ausstattung mit Aufzügen voran.Inzwischen sind insgesamt 80 Anlagenneu oder nachträglich installiert wor-den. Übrigens ist der Gebäudebestanddurchaus heterogen. Nur knapp dieHälfte der Genossenschaftsbautenbestehen aus der „Platte“. Zur anderenHälfte zählen Gründerzeithäuser rund

um die Dessauer Altstadt, dann dieLaubenganghäuser, die 1929–30 durch die Bauabteilung des Bauhauseserrichtet wurden und heute zum Welt-erbe der UNESCO zählen, weiterhin die zu DDR-Zeit in Monolithbauweiseerrichteten Wohnbauten vom TypBrandenburg und schließlich die Bauten aus der Nachwendezeit.

Seit dem Jahr 2000 werden an den Ge -bäuden der WohnungsgenossenschaftDessau Aufzüge nachgerüstet. Rund einViertel des Bestands von 4.000 Woh -nun gen ist inzwischen mittels Aufzugerreichbar. Jahr für Jahr kommen dreibis fünf Anlagen dazu. Die Anlagen inder Askanischen Straße waren übrigensdie ersten, die von KONE installiert wur-den. Michael Wermter würde sich übereine erneute Zusammenarbeit beiNach rüstungsvorhaben freuen. „DieMontage ging reibungslos und dieAnlagen laufen seit Inbetriebnahme störungsfrei.“

KONE kontakt: Mirko Göhler, 0341/90423-17,

[email protected]

Auf der Vorderseite fällt die umgestalteteFassade mit den neuen Balkonen ins Auge. Die sechs MonoSpace®-Aufzüge sind auf der Rückseite des Gebäudes installiert.

Page 15: Kontakt 2014 01

KONE kontakt 01.2014

PRO JEKT | 15

Der Kranführer ist hochkonzentriert.Vorsichtig zieht er das Betonteil durchdie Dachöffnung des Pockinger Rat -hauses. „Wir bereiten den Einbau desneuen Aufzugs vor“, sagt ArchitektinChristiane Hinterdobler. Sie leitet dieModernisierung des Gebäudes, das 1976errichtet wurde und seit einigen Jahrenschrittweise saniert wird. Bis Ende 2014erhält der letzte Rathaus-Abschnitt eineWärmedämmung und neue Fenster.„Dann sind wir mit der Renovierung fertig – nach sieben Jahren“, sagt sie.

Die energetische Sanierung hat vielbewirkt: Die Kosten für die Heizungkonnten um zwei Drittel gesenkt wer-den. Dank Wärmedämmverbundsystem,neuen Fensterelementen und Raffstoressind die Büros im Sommer kühl und imWinter warm – früher war es umgekehrt.Nun geht es um den barrierefreienAusbau des Gebäudes. Viele Stunden hatHinterdobler mit Karl-Heinz Engel vomNeubauvertrieb an Ort und Stelle ver-bracht und über den Bauplänen vondamals gebrütet, um die Planung abzu-

stecken. Im April 2013 liefen die Arbeitenan, im Januar 2014 ist der MonoSpace®

700 fertig. „Das Haus ist groß, aber soverschachtelt, dass wir nur an einer einzi-gen Stelle den Schacht einbauen konn-ten. Andernfalls hätten wir Ebenen nichtanbinden können oder wären wahlweisemit tragenden Wänden oder dem Dachin Konflikt gekommen“, sagt Karl-HeinzEngel, der schon einige diffizile Projektebetreut hat.

So wurde der MonoSpace® also im Foyerdes Rathauses platziert, wo er alle achtEbenen des Rathauses anfahren kann.Der alte Aufzug erreichte gerade einmaldrei. „In den 70ern war Barrierefreiheithalt kein Thema“, sagt Hinterdobler. Das Aus für den zwischenzeitlich ver-schlissenen Aufzug kam durch eineSicher heitstechnische Bewertung desTÜV Süd, der zur Stilllegung riet. „EineTeilmoder nisierung wäre völlig unwirt-schaftlich gewesen. Auch gab es keineErsatzteile mehr“, sagt Karl-Heinz Engel.Und ein Komplett austausch kam wegender Lage nicht in Frage.

Bevor die neue Anlage aber fahren kann,muss der Schacht Ebene für Ebenedurchs Haus getrieben werden. Bauar -beiter schneiden mit schwerem Gerät dieBetonteile aus den Decken, die mit demKran übers Dach herausgezogen werden.„Dabei müssen wir auch zwei der altenTreppen abbrechen und an neuer Stellein Stahl wieder errichten“, sagt Hinter -dobler. Der neue Aufzug schacht wird nurteilweise in Mauerwerk und Stahlbetonausgeführt. Überwie gend besteht er auseiner Stahltragkon struk tion, die außen-seitig mit nicht brennbaren Tafeln ausBasaltgestein verkleidet wird. Die Zu-gänge in den Halte stellen werden imAnschluss an die vollverglasten Schacht -türen mit satiniertem Glas gestaltet. „Da der Aufzug im offenen Treppen hausplatziert ist, muss der Schacht mit nichtbrennbaren Baustoffen ausgeführt undmit speziellen Platten verkleidet werden“,sagt Hinterdobler. „Und schön sieht esauch noch aus. Was will man mehr?“

KONE kontakt: Karl-Heinz Engel,

Tel. 0941/595 16-14, [email protected]

Eine einschneidende MaßnahmeDas Rathaus der niederbayerischen Stadt Pocking sollte endlich einen Aufzug erhalten, damit alle Ebenen des Gebäudesbarrierefrei angebunden werden. Die komplexe Geometrie des 1970er-Jahre-Baus aber machte den Einbau zu einerungeahnt schwierigen Aufgabe.

NEUER AUFZUG FÜR DAS RATHAUS POCK ING

Der Schacht ist mit Tafeln aus Basaltgestein verkleidet. Darin eingelassen: LED-Lichtleisten.

Page 16: Kontakt 2014 01

KONE kontakt 01.2014

16 | TÜR UND TOR

Komfort für PatientenUm den Aufenthalt für Patienten so angenehm und komfortabel wie möglich zu gestalten, investieren Krankenhäuser nichtzuletzt in Gebäudetechnik. So auch das St.-Marien-Krankenhaus in Ahaus, das auf Schwebetüren von KONE setzt.

ST. -MAR IEN-KRANKENHAUS , AHAUS

Mit 15 Fachabteilungen und rund 400 Betten gehört das St.-Marien-Kran kenhaus Ahaus zu den größtenmedizinischen Einrichtungen derRegion. Über 15.000 Patienten werdenhier jährlich vollstationär behandelt, der Mensch steht im Mittelpunkt desHandelns – das macht das Krankenhauszu einem Ort intensiver menschlicherBegegnung.

Öffnung durch leichte Berührung„Wir möchten Men schen helfen, bei uns gesund zu werden“, sagt KlemensHilbring, Technischer Leiter der Ein-richtung. „Dazu gehört auch, dass wir eine angenehme Atmos phäre fürunsere Patienten schaffen, damit siesich während ihres Aufent haltes bei uns so wohl wie möglich fühlen. DennWohlbefinden ist wichtig und wirkt sichpositiv auf den Weg zur Genesung aus.“

Daher stattete das Krankenhaus bereitsvor einigen Jahren die Intensivstationenmit Schwebetüren aus. Diese werdendurch ein magnetisches Feld bewegtund lassen sich durch leichte Berührungöffnen. Gleichzeitig sind sie nahezulautlos – ein wichtiger Aspekt beim Einsatz in diesem empfindlichenKrankenhausbereich. Ein weiterer Pluspunkt: Durch ihre schwellenloseAusführung entsprechen Schwebe-türen allen Anforderungen an dieBarriere freiheit.

Bis 2011 wurden die magnetischenSchwebetüren von Mondoor hergestelltund vertrieben. Dann akquirierte KONEdas niederländische Unternehmen, dieMarke Mondoor blieb allerdings erhal-ten. „Es gibt Produkte, die man nicht

mehr missen möchte – ganz einfach,weil es nichts Besseres auf dem Marktgibt“, sagt Lothar Kurth, NeuanlagenKONE Automatiktüren. Und so freute er sich, als KONE im Mai 2013 einenAuftrag über 17 weitere Türen erhielt.

Denn das St.-Marien-Krankenhaus hattebeschlossen, die Zugänge zu den WCsin den Patientenzimmern zu moderni-sieren und die konventionellen Dreh -türen durch Schwebetüren zu ersetzen.„Da so gut wie keine Kraft benötigtwird, um sie zu betätigen, sind Schwe be -türen für kranke, geschwächte Per soneneine große Hilfe“, erklärt Hilbring. „Dasssie sehr leise sind, ist insbesonderenachts wichtig, damit sich Patientennicht gegenseitig in ihrer Ruhe stören.Zudem sind sie leicht zu reinigen, wasim Hinblick auf die Hygiene im Kran -ken haus ebenfalls sehr wichtig ist.“

„Für uns war es das erste Mal, dass wirdieses Produkt in Deutschland installierthaben“, erklärt Kurth. Daher waren eszunächst Mitarbeiter der niederländi-schen KONE Deursystemen B.V., die imJuli 2013 mit dem Einbau der Schwebe -türen im St.-Marien-Krankenhausbegannen. Dabei schulten sie auch ihredeutschen Kollegen von KONE Auto -matiktüren, die den Umbau fortsetztenund im August 2013 abschlossen. „Die Unterstützung der Kollegen ausden Niederlanden zeigt, dass wir alsUnternehmen auch grenzüberschrei-tend als Einheit auftreten“, sagt Kurth.

Umsicht gefragtDa ein Krankenhaus eine sehr sensibleUmgebung für Baumaßnahmen ist, gin-gen die Monteure äußerst behutsam

beim Türaustausch vor. „Eine Heraus -forderung lag darin, die Krankenhaus -abläufe durch die Modernisierung nichtzu beeinträchtigen“, erklärt Kurth. Dieserforderte die sorgfältige Planung allerAbläufe, vom Ausbau und Abtransportder alten Drehtüren bis hin zur Anlie -ferung und Installation der neuenSchwebetüren. Dabei ging alles glatt,wie Hilbring betont: „Wir sind sowohlmit der Montage durch KONE sehrzufrieden als auch mit den Schwebe -türen, die uns mit ihrer hohen Halt bar -keit und Wartungsfreiheit überzeugthaben.“

Medi zinische Einrichtungen müssen sehrspeziellen Anforderungen gerecht wer-den, um alle Arbeits-, Patienten- und Be sucherbereiche optimal zugänglich zumachen. So finden sich Automatiktürenauf nahezu jeder Station, während manin OP-Sälen oder Räumen der Radio -logie, in denen Strah lung freigesetztwird, auf hermetische Türen trifft, wie sieKONE mit der M5 anbietet: Sie schließtluft- und schalldicht, verhindert dasEindringen von Keimen und hält Druck -unterschiede zwischen OP und vorge-lagertem Schleu senraum aufrecht.

Das Portfolio von KONE umfasst auchalle anderen im medizinischen Bereichbenötigten Türen, sowohl für denQuarantänebereich als auch für denSchall- und Strahlenschutz. Und wie dasbeschriebene Moderni sierungsprojektim St.-Marien-Kranken haus Ahaus ver-deutlicht, hält es auch Schwebetürenvor, die in Kranken häusern für mehrKomfort für Patienten sorgen.

KONE kontakt: Lothar Kurth, 05528/201-779,

[email protected]

Page 17: Kontakt 2014 01

TÜR UND TOR | 17

KONE kontakt 01.2014

Die magnetischen Schwebetüren von KONE lassen sich mit minimalem Kraftaufwand undnahezu lautlos öffnen und schließen. Durchdie schwellenlose Ausführung sorgen siezudem für Barrierefreiheit.

Page 18: Kontakt 2014 01

Kurz und bündig

Bauherr: Elbphilharmonie Hamburg Bau GmbH

& Co. KG der Hansestadt Hamburg.

GU und Auftraggeber: Hochtief Solutions AG.

2 Bogenrolltreppen: Länge 80,20 m,

Förderhöhe 21,43 m, Krümmungsradius 210 m,

Neigung min. 8 ° (oben), max. 26,5 ° (unten),

Stufenhöhe max. 18 cm. Fertig Okt. 2014. –

2 Plazarolltreppen, Typ ECO3000®, Länge

21,10 m, Förderhöhe 4,32 m, Neigung

17,25 °, Stufenhöhe 17 cm. Fertig Juni 2014.

Alle Anlagen: Vmax 0,2 m/s (Normalbetrieb),

0,5 m/s (Notfall) und 0,65 m/s (nach den

Konzerten). Weiße LED-Sockelbeleuchtung mit

Farbwechsel an den Antritten (Ampelfunktion).

Aufgrund der Krümmung ist das Endeder Bogenrolltreppen in der großen

„Tube“ nicht zu erkennen.

18 | R EPORTAGE

KONE kontakt 01.2014

Page 19: Kontakt 2014 01

KONE kontakt 01.2014

R EPORTAGE | 19

Hamburg hat sich fein gemacht an diesem Märztag: Die Sonne scheint, alsder Tieflader das Unterteil der erstenRoll treppe anliefert. Arbeiter ziehen das Ver deck ab und hängen das stählerneUngetüm an das Seil des Turmdreh-krans. Langsam schwebt es dem blauenHimmel entgegen.

Auf Plazaebene, in knapp 37 MeternHöhe, hält der Kranführer seine Maschi -ne an. Von hier aus bietet sich ein fan-tastischer Blick über die Innenstadt undden Hafen. In einigen Jahren werdenhier die Hamburger und ihre Gäste denAusblick genießen, bevor sie sich in dieKonzert säle, das Hotel oder zu denWohnungen begeben. Noch aber isthier Baustelle. Wo man hinschaut, roherBeton. An der Decke schlängeln sichLüftungsschächte über Materialcontai -ner, Gerüste und Paletten hinweg.

Schwebende TreppenDarunter geht es betriebsam zu. DieArbeiter wollen die Rolltreppenhälftezügig ins Gebäude bekommen; derZeitplan ist eng. Mittels Gurt hat einerder Männer vom Boden aus das Roll -treppen-Unterteil um 90 Grad einge-dreht. Nun lässt es der Kranführerbehutsam ins Gebäude schweben, wodie Arbeiter es auf Panzerrollen setzenund mittels Elektrowinde ganz insGebäude hineinziehen. KONE Projekt-leiter Heinrich Zeiger lässt sich seineAnspannung nicht anmerken. „Ein Bau-teil wiegt fünf, sechs Tonnen. Wenn diesamt Seilen einmal in Bewegung gera-ten, so nahe an der Glasfassade ...“

Dreimal noch wiederholt sich dasSchauspiel, werden die bis zu elf Meter

langen Rolltreppenhälften auf die Plazagehievt, dort zu kompletten Anlagenverbunden und zwischengelagert. Derendgültige Einbau erfolgt im Mai, dieÜbergabe an den Kunden im Dezem -ber. Wenn dann im Frühjahr 2017 –zehn Jahre nach der Grundsteinlegung2007 – der Gesamtkomplex öffnet,kann die Öffentlichkeit die Plazaroll -treppen nutzen.

Effektvoller AufstiegHeinrich Zeiger ist von Beginn an dabei.„Wenn sich ein Vorhaben so lange hin-zieht, ist personelle Kontinuität wichtig“,sagt er, auch mit Blick auf das kleine,feine Entwicklungsteam der Anlagen.Dazu kommt die persönliche Seite.„Nach so vielen Jahren wollen wir ein-fach nicht loslassen“, sagt er und lächelt.„Die Rolltreppen hier sind etwas ganzBesonderes – technisch, aber auch durchihre enge Beziehung zur Architektur.“

Tatsächlich ist der Weg zur Plaza alseffektvoller Aufstieg geplant. Die BaslerArchitekten Herzog & de Meuron woll-ten das große Schauspiel – nur dass dieBesucher respektive Zuschauer nicht stillsitzen wie im Theater, sondern sich aufdie Bühne zubewegen, deren Vorhangsich erst im letzten Moment für denHauptdarsteller hebt: die Stadt!

Doch der Reihe nach: Vom Erdgeschossaus führt ein erstes Rolltreppenpaardurch eine „Tube“ genannte Röhre zueiner Zwischenebene in 24 MeternHöhe. Die 80 Meter langen Anlagen sindder Länge nach gekrümmt. „Sie ähnelneiner Bogenbrücke wie der Brücke vonMostar, nur dass sie auf eine schiefeEbene gestellt sind“, erklärt Zeiger.

Blick in die FerneDie Längskrümmung macht die Anlagenzu Unikaten. Ein Wettbewerber trautesich nicht, die Ideen der Architektenumzusetzen. Gerüstkonstruktion, Stufen-führung und Kette, die Steuerung derzwei Handlauf- und vier Stufenantriebe –vieles ist Sonderanfertigung, wie diegesamte Anlage Neuland ist. Vor derFertigung wurde daher ein 1:1-Modell (!)geschaffen, um Fragen zu klären undKonstruk tions de tails auf Praxistauglich-keit zu prüfen. „Dank der ausgeklügeltenKon struktion konnten wir die Einzelteiledes Modells für die Anlagen nut zen“,sagt er. Wegen ihrer Größe konnten sienicht in einem Stück angeliefert undinstalliert werden. Der Zusammenbauerfolgte daher vor Ort.

Dort ermöglichen sie den Besuchernungewöhnliche Perspektiven: Dennbedingt durch die Krümmung könnenBesucher nicht von einem zum anderenEnde sehen. Vielmehr tauchen sie wäh-rend der zweieinhalbminütigen Fahrt ineine regelrechte Kunstwelt ein. HellerPutz, irisierende Glaspailletten und dieLichteinfälle von den Enden her setzendie „Tube“ geschickt in Szene.

Von der Zwischenebene, die den erstenBlick auf die Landungsbrücken freigibt,geht es mit den jetzt angelieferten Roll-treppen durch eine zweite Röhre – die„kleine Tube“ – bis fast zur Plaza. Nochbleibt den Besuchern die Stadt verbor-gen. Erst wenn sie die weiten Stufen derTreppenanlage eine nach der anderennehmen, öffnet sich allmählich der Blickin die Ferne – der Vorhang ist gehoben!

KONE kontakt: Heinrich Zeiger,

Tel. 0171/68 67 589, [email protected]

Der große AuftrittAufregende Architektur lebt vom dramatischen Auftritt. So auch die Elbphilharmonie, deren Eröffnung langsam in Sichtweiterückt. Im Frühjahr 2017 sollen Besucher erstmals Gelegenheit haben, das Konzerthaus auf dem Kaispeicher zu besichtigen.Dort erwartet sie eine packende Inszenierung, in deren Mittelpunkt ein Hauptdarsteller steht: die Stadt.

ELBPH ILHARMONIE , HAMBURG

Page 20: Kontakt 2014 01

20 | PRODUKT

Es ist Sommer 2011, als der Aufzug ineinem Altenpflegeheim in der Rödermarkzu zicken anfängt. Alle zwei, drei Tageweigert sich die Kabine, die Haltestelle zuverlassen. Es beginnt eine intensive Feh -lersuche. Die Techniker spielen alle Mög -lichkeiten durch. Selbst der Austauschder Steuerung wird in Betracht gezogen.Schließlich entpuppt sich eine fehlerhafteCPU als Quelle des Übels.

Das ist der glimpfliche Ausgang in einemFall, der den Betreiber viele Tausend Eurohätte kosten können. Neun Jahre war dieAnlage alt. Für einen Aufzug ist das keinAlter. Gleichwohl steigen Jahr für JahrAbnutzungserscheinungen, Störungs -anfälligkeiten und Reparaturbedarf. GuteProduktqualität und vorbeugende War -tung können diese Entwicklung entschei-dend verlangsamen, aber nicht aufhal-ten. Das stellt Betreiber vor schwierigeEntscheidungen.

Eine schwierige SituationEs beginnt damit, dass Reparaturen oftunvorhergesehene Ereignisse sind. Fallendie Kosten hoch aus oder ist eine wieder-holte Reparatur absehbar, stellt sich dieFrage, ob man die Komponente(n) nichtbesser gleich austauscht, die Anlage alsoteilweise modernisiert. Ist die Anlageälter und sind mehrere Komponentenbetroffen und ist somit der Moderni sie -rungsbedarf größer, stellt sich die Frageeines Komplettaustausches.

Hier die richtige Entscheidung zu treffenist um so schwerer, als eine Modernisie -rung nicht nur Mängelbeseitigung seinkann. Denn sie bietet auch die Chance,die Anlage auf den neuesten Stand zubringen und damit Sicherheit, Zuver -

lässig keit, Zugänglichkeit und Energie -effizienz zu erhöhen – von einem neuenErscheinungsbild ganz abgesehen. „Be -treiber müssen eine komplexe Entschei -dung treffen, die sie in ihrer Arbeit auf-hält und natürlich in Teilen auch überfor-dern kann“, sagt Alexander Wüllner,KONE Geschäftsbereichsleiter Service.

Eine LösungFür diese Situation gibt es KONE Care for Life™. Dabei erhält der Betreiber Em pfeh lungen, welche Reparaturen undModernisierungen im Laufe der kom-menden fünf Jahre vorgenommen wer-den könnten oder sollten. Die Empfeh -lungen erfolgen auf Basis einer grundle-genden Inspektion, bei der die Anlageunter folgenden Gesichtspunkten begut-achtet wird:

1. Zuverlässigkeit2. Barrierefreiheit (nach EN DIN 81-70)3. Sicherheit (nach DIN EN 81-80)4. Energieeffizienz5. Erscheinungsbild

Die Ergebnisse der Inspektion werden ineinem Abschlussbericht leicht nachvoll-ziehbar zusammengefasst. Hinzu kommteine kurze Übersicht, die für jede Maß -nahme einen Kostenrichtwert und dasempfohlene Jahr der Umsetzung angibt.Damit hält der Betreiber eine Budget -planung in den Händen – ganz gleich,ob die Analyse an einer oder an mehre-ren Anlagen oder am Gesamtbestanddes Betreibers vorgenommen wurde.

„Die Budgetplanung fußt auf durch-schnittlichen Kosten. Sie gibt Richtwertean, ist also kein Angebot. Das anzufor-dern, ist der nächste Schritt“, sagt

Alexander Wüllner. Dabei stellt sich dieSituation für Betreiber von Aufzügen undRolltreppen sowie Automatiktüren und -toren unterschiedlich dar.

Aufzüge: den BetreiberpflichtengenügenKONE Care for Life™ hilft Aufzug betrei -bern, ihren gesetzlichen Pflichten nach-

Wissen, was kommtWelche Reparaturen und Modernisierungen an Aufzügen, Rolltreppen, Automatiktüren und -toren sind kurz- und mittelfristignotwendig? Welche sinnvoll? Und was kostet das? Antworten auf diese Fragen gibt KONE Care for Life™: KONE analysiert denIstzustand der Anlagen vor Ort und entwickelt einen detaillierten Fünf-Jahres-Budgetplan mit entsprechenden Vorschlägen.Dabei werden gesetzliche Pflichten und individuelle Wünsche des Betreibers gleichermaßen berücksichtigt.

PROFESS IONELLES ANLAGENMANAGEMENT MIT KONE CARE FOR L I FE™

Page 21: Kontakt 2014 01

KONE kontakt 01.2014

PRODUKT | 21

zukommen (dazu auch S. 24–25). Dennum Gefährdungen durch veralteteTechnik auszuschließen, fordert dieBetriebssicherheits ver ordnung(BetrSichV) eine SicherheitstechnischeBewertung. Diese STB kann von KONEgesondert angefordert werden, ist aberauch Teil von KONE Care for Life™.Dabei orientiert sich der Inspekteur v. a.an den 74 Prüfkriterien, die in der DINEN 81-70 aufgelistet und nach ihremGefährdungspotenzial klassifiziert sind.Die Ergebnisse der STB fließen in denAbschnitt „Sicherheit“ des Anlagen -reports ein. Ihre Umsetzung sollte hohePriorität haben. Schließlich darf nachBetrSichV keine Anlage laufen, derenMängel Menschen gefährden könnten(BetrSichV § 12 Abs. 5).

Auch für Rolltreppen und -steigeEtwas anders sieht es bei Rolltreppenund Rollsteigen aus. Da diese nicht der

Betriebssicherheitsverordnung oder einervergleichbaren Regelung unterliegen, istdie Sicherheitstechnische Bewertungkeine Pflicht – sinnvoll ist sie aber alle-mal. „Ältere Anlagen verfügen zumBeispiel nur selten über Sockelbeleuch -tungen oder Sockelbürsten, mit denensich Unfälle vermeiden lassen“, erklärtAlexander Wüllner. Entsprechend führtder Report alle Maßnahmen auf, mitdenen Anlagen auf den Stand der Tech -nik gebracht werden können, wie erdurch die Rolltreppen-Norm DIN EN 115definiert ist.

Automatiktüren- und tore Für Krankenhäuser und andere Gebäude,in denen eine Vielzahl elektrischer Türenund Tore installiert ist, bietet sich KONECare for Life™ ebenfalls an. „Hier kön-nen Reparatur- und Modernisierungs -kosten schnell eine erhebliche Höheerreichen“, sagt Michael Probst, Ge -

schäftsführer von KONE Automatiktüren.„Auch sind die Unfallgefahren durch ver-altete oder beschädigte Anlagen nicht zuunterschätzen.“ Betreiber sind daher inder Pflicht, alle baulichen An lagen undsomit auch kraftbetätigte Türen und Toreauf dem Stand der Technik zu halten –dieser wird durch die Normen DIN18650 und DIN EN 13241 sowie durchdie Arbeits stättenregel ASR 1.7 definiert.Auch Feststellanlagen, wie sie zum Bei-spiel bei Brandschutztüren verwendetwerden, sind auf dem Stand der Technikzu halten (DIN 14677). „Unsere Mitar-beiter achten darauf bei den Wartungs-und Prüfungsterminen“, so Probst.„Dennoch ist es sinnvoll, sich einenGesamtüberblick zu verschaffen und sich damit die Investitionsplanung zuerleichtern.“

KONE kontakt: Ihr Serviceverkäufer oder

Teamleiter Service.

Page 22: Kontakt 2014 01

22 | H I STOR I E

KONE kontakt 01.2014

Mit Seil, Netz undGottvertrauenÖstlich des Pindos-Gebirges, wo die Ebene Thessaliens ihren Anfang nimmt, erblicken Besucher ein einzigartigesgeologisches Phänomen: die Meteora-Felsen, die bis zu 400 Meter in den Himmel ragen. Der einmalige Anblicklöst Staunen aus: Wie konnte es Menschen gelingen, diese Felsen zu besiedeln und Klöster auf ihnen zu errichten?

DIE FELSENKLÖSTER VON METEORA

Page 23: Kontakt 2014 01

HISTOR I E | 23

KONE kontakt 01.2014

Wie sind die Meteora-Felsen entstan-den? Fragt man Geologen, muss sichhier vor Millionen von Jahren das Deltaeines großen Flusses befunden haben,das in einen See mündete, der ganzThessalien bedeckte. Als sich die Erd -oberfläche veränderte, konnte dasWasser in die Ägäis entweichen. Zurückblieben die Meteora-Felsen, ein Bergversteinerter Flussablagerungen.

Wer einmal auf diesen Felsen gestandenhat, zwischen Himmel und Erde, derspürt Abgeschiedenheit vom Rest derWelt. Es verwundert daher kaum, dasses Asketen auf der Suche nach Einsam -keit waren, die sich in schwindelerre-gender Höhe niederließen. Historikerdatieren die ersten Ansiedlungen auf die Jahre zwischen 950 und 970.

Auf- und Abstieg in NetzenIm Laufe der Jahre wuchsen die Einsie -de leien zu einer Gemeinschaft zusam-men, das erste Kloster Doupiani ent-stand im elften Jarhundert. Die Blütezeitdes Klosterlebens in der Region begannim 14. Jahrhundert, als der MönchAthanasios gemeinsam mit 14 weiterenGlaubensbrüdern das Kloster Metamor -phosis gründete. Es ist auf dem höchs-ten Felsen von Meteora auf einer Höhevon 613 Metern über dem Mee res -spiegel erbaut und auch als „MegaloMeteoron“, als „das große, in der Luftschwebende“, bekannt.

Doch wie konnten die prächtigenKlöster auf den unzugänglichen Felsenentstehen? Wie gelangten die Mönchehinauf? Wie beförderten sie das Bau -material? Das Prinzip ist denkbar ein-fach: Die Mönche bauten sich Leiternaus Holzstufen, die sie in die Löcher derFelswand stemmten. Noch heute kannman Spuren davon sehen. Auch Strick -leitern kamen zum Einsatz. Später wur-den primitive Aufzüge für den Auf- undAbstieg, aber auch für die Beförderungvon Baumaterial verwendet: Netze wur-den an Seilen befestigt und mit Holz -winden hinaufgezogen. Soviel ist histo-risch überliefert. Unbeantwortet bleibthingegen die Frage, wie viel Überwin -dung und Glaubenskraft die Mönchefür diese Fahrten aufbringen mussten.

UNESCO-WelterbeNoch heute werden die Netze benutzt,um beispielsweise Proviant zu beför-dern. Der Aufstieg ist jedoch nicht mehrmit derartigem Nervenkitzel verbunden,denn in den 20er-Jahren des 20. Jahr -hunderts wurden zur Erschließung derKlöster Treppen in die Felsen geschla-gen. Damit sind sie für Touristen sicherzu erreichen. Und die kommen inScharen: Aufgrund der geologischenEinzigartigkeit der Felsen und ihrerGeschichte sind die Meteora-Klöster1988 als Natur- und Kulturdenkmal indie Welterbeliste der UNESCO aufge-nommen worden.

Von den ehemals 24 Klöstern sind heutenur noch sechs bewohnt, die übrigen18 wurden wegen schwerer Erreich -barkeit und Einsturzgefahr im Laufe derZeit verlassen. Denn nach der Blütezeit,die ab dem 15. Jahrhundert abebbte,setzte allmählich der Verfall ein. Hierund da erinnern daher nur noch Ruinenwie Zisternen, die den Mönchen alsWasserspeicher dienten, an die ur -sprüng liche Bebauung. So ist auch daserste auf dem Meteora-Felsen erbauteKloster Doupiani nicht mehr erhalten.Die an derselben Stelle im 13. Jahr hun-dert gebaute Kapelle hingegen wirdheute noch genutzt und gepflegt.

People Flow im Panorama-AufzugNach wie vor bewohnt ist das KlosterAgios Nikolaos Anapafsas. Wenn manaus dem benachbarten Dorf Kastrakianreist und die enge Serpentine hoch-fährt, ist es das erste Kloster, das manerblickt. Entsprechend stark wird es vonBesuchern aus aller Welt frequentiert.Da der Platz auf der Felsspitze begrenztist, besteht das Kloster aus einem drei-stöckigen Bau. In den unteren Etagenbefinden sich Schlafstätten, Gebets- undLagerräume, der Eingang liegt imhöchstgelegenen Stockwerk, das übereine lange Steintreppe erschlossen ist.Der Weg über die Treppe ist fürBesucher obligatorisch.

Nicht jedoch für die Mönche, denneinen Aufzug findet man im KlosterAgios Nikolaos Anapafsas auch heute. Da es unmöglich war, an der Felswand

einen Aufzugschacht zu errichten,wurde auf diesen kurzerhand verzichtet.Der Fahrkorb besteht aus massivenStahlblechen und wird durch Rollen anvier Stahlseilen geführt. Die Türen – eshandelt sich um herkömmliche Zimmer -türen – werden manuell geschlossen,oder bleiben offen, wenn man dasPanorama genießen möchte. Jeweilsmittig auf der linken und rechten Seitekommen zwei weitere Stahlseile für dieAufhängung zum Einsatz. An diesenSeilen wird der Fahrkorb hinabgelassenoder hochgezogen, für die Bewegungsorgt ein unter dem Klosterdach instal-lierter Elektromotor, die Seile werdenauf einer Trommel aufgewickelt.

Die Förderhöhe beträgt rund 20 Meter,das zulässige Gesamtgewicht ist unbe-kannt – die Nutzerzahl bleibt jedochüberschaubar, denn es leben nur zweiMönche im Kloster. Für sie ist derAufzug eine große Erleichterung, müs-sen sie doch regelmäßig ins Tal, umBesorgungen zu machen. Und wermöchte seine Einkäufe schon über dieTreppe in die höchste Etage tragen? Der Kloster-Aufzug mag, auch aufgrundder Gegebenheiten, nicht dem Standder Technik entsprechen – der People-FlowTM-Gedanke war und ist den Mön -chen nichtsdestotrotz alles andere alsfremd.

Pater Gregory (links) und Pater Dimitrios im

Aufzug des Klosters Agios Nikolaos Anapafsas.

Page 24: Kontakt 2014 01

KONE kontakt 01.2014

24 | NORMEN

Aufzug wird zumArbeitsmittelMit großer Wahrscheinlichkeit wird in Kürze der Nachfolger der Betriebssicherheitsverordnung in Kraft treten. Die neue Regelung hat es in sich, da Hydraulik- und Seilaufzüge generell unter die strengen Vorgaben des Arbeitsschutzgesetzes fallen werden. Die Folge: DerBestandsschutz für bestehende Anlagen entfällt wahrscheinlich noch 2014; Modernisierungen dulden keinen langen Aufschub mehr.

„Jede verzögerte Modernisierung könn-te künftig als vorsätzlicher Verstoßgegen das Arbeitsschutzrecht gelten“,erklärt Thomas Lipphardt, ManagerNormen und Technische Regelwerke beiKONE. „Wer Gefahrenstellen wie Stol -per kanten nicht beseitigt, riskiert dannals Betreiber eine Ordnungswidrigkeitoder ein Strafverfahren.“

ARBE ITSSCHUTZVERORDNUNG (ARBSCHV) ERSETZT BETRS ICHV

Nach der noch gültigen BetrSichV dürfen Anlagen, die Beschäftigte oderDritte gefährden, nicht betrieben wer-den. Ob eine Gefährdung und damitHandlungsbedarf besteht, wird bei derSicherheitstechnischen Bewertung(STB) festgestellt. Trotz der bereits jetzteindeutigen Lage haben bislang rund70 Prozent der schätzungsweise

630.000 deutschen Aufzüge keine STB erfahren.

Dabei gilt: Wer die BetrSichV missach-tet, begeht eine Ordnungswidrigkeit.Nur wird diese meist nicht geahndet.Brenzlig wird es erst, sobald jemand zuSchaden kommt und einen Zivilprozessanstrengt. Die regelmäßigen ZÜS-

Page 25: Kontakt 2014 01

KONE kontakt 01.2014

Prüfungen ändern an der Sachlagenichts, da die Anlage nur im Hinblickauf den Stand der Technik beiInbetriebnahme begutachtet wird.

Rechtlich eindeutigDamit bleiben Gefährdungen bestehen,denen das Bundesarbeitsministeriummit dem Nachfolger der BetrSichV beikommen will: der „Verordnung zurNeuregelung der Anforderungen anden Arbeitsschutz bei Verwendung vonArbeitsmitteln und überwachungsbe-dürftigen Anlagen [...]“, die voraussicht-lich 2014 durch Bundesratsbeschluss inKraft treten wird.

Damit wird eindeutig gefasst, was der-zeit nicht einheitlich geregelt ist: So giltder Lastenaufzug im Industrieunter neh -men generell als Arbeitsmittel, nichtaber der Personenaufzug im Wohnhaus.Letzterer kann unter arbeitsschutzrecht-lichen Vorschriften betrachtet werden,muss aber nicht. Bislang greift dasArbeitsschutzgesetz (ArbSchG) erst,

wenn eine Reinigungskraft, ein Haus -techniker oder ein Monteur verunfallt,für die der Aufzug Arbeitsmittel ist.

Arbeitsmittel AufzugMit der neuen Regelung soll die„Sicherheit von Beschäftigten [...] beider Verwendung von Arbeitsmitteln“gewährleistet werden (§ 1 Abs. 1).Dabei gilt jeder Hydraulik- und Seil -aufzug als Arbeitsmittel (§ 2 Abs. 1). Als Beschäftigte gelten die im ArbSchGbestimmten Personen (§ 2 Abs. 4), dazuSchülerinnen, Schüler und Studierendesowie „sonstige Personen“. Damit wirdjeder Nutzer zum Beschäftigten, wäh-rend jede Handlung im und am Aufzug– selbst dessen Bedienung – als Ver -wendung eines Arbeitsmittels gilt (§ 2 Abs. 2).

Und der Betreiber? Da er als Vermieterdie Anlage zu „gewerblichen oder wirt-schaftlichen Zwecken“ betreibt, steht er dem Arbeitgeber gleich (§ 2 Abs. 3).Als solcher hat er dafür Sorge zu tragen,dass sein Aufzug jederzeit sicher aufdem Stand der Technik, definiert durchdie Normenreihe DIN EN 81, betriebenwerden kann (§ 4, bes. Abs. 1–2) –andernfalls riskiert er die Sanktionen des ArbSchG.

Personenumlaufaufzüge (Paternoster)werden von der Verordnung nichtberührt, ebenso Rolltreppen, Automatik -türen und -tore (zu den Nachrüst- undModernisierungspflichten siehe S. 21).

Nutzer schützenMit der Neuregelung hält ein Gedankedes Arbeitsschutzrechts in den Aufzug -betrieb Einzug, dessen Folgen sich nochnicht in Gänze abschätzen lassen: Nut -zer müssen vor ihrer eigenen Unacht -sam keit, ja Fahrlässigkeit, geschütztwerden: primär durch technische,jedoch auch durch organisatorischeoder personenbezogene Lösungen (§ 4 Abs. 2).

Ein Beispiel sind Unfälle, bei denenNutzer mit ihren Elektrorollstühlen ander Haltestelle auf den Aufzug zufahren,die Kontrolle über ihre Gefährte verlie-ren und die noch geschlossenen

Schacht türen aufdrücken. Eine organisa-torische Lösung könnte ein Verbot derGeräte sein, eine technische Lösung derEinsatz spezieller Türen. Ein anderesBeispiel sind Schäden durch Urinieren.Auch hier stellt sich die Frage, ob dieorganisatorische Lösung – dasVerbotsschild – genügt oder ob einetechnische Lösung nötig ist: die untenabgedichtete Kabine.

Kein Bestandsschutz Was immer die Praxis bringen wird: DieAnforderungen steigen, auch wenn dieZÜS-Zwischenprüfung, wie derzeit lautNeuregelung vorgesehen, entfallen undes bei der zweijährlichen Hauptunter -suchung bleiben sollte. Denn die Be-treiber müssen künftig bei ihrer An -lagen planung immer auch die Nutzungberücksichtigen und bei Nutzungs -änderungen durch Mieterwechsel,Gebäudeumbauten o. ä. gegebenen-falls frühzeitig nachrüsten.

Und auch wenn im Gebäude allesbleibt, wie es ist, hat der Betreiberseine Anlagen mindestens alle zweiJahre auf den Stand der Technik hin zu prüfen – im Rahmen einer „Gefähr -dungs beur teilung“ (GBU) (§ 3, § 4Abs. 1–2), die die heutige STB ablöstund wie diese vom Betreiber odereiner beauftragten fachkundigenPerson vorzunehmen ist. „Es gibt alsokeinerlei Bestandsschutz für Anlagen.Auch weniger sicherheitsrelevanteMängel müssen zügig behoben wer-den“, so Lipphardt.

Mit Übergangsfristen nach Inkrafttretender neuen Verordnung dürfen die Be -treiber nicht rechnen: Da die BetrSichVseit 2003 gilt, gibt es aus Sicht desGesetzgebers keine gefährlichen Auf -züge mehr und damit keinen Nachhol -bedarf bei der Modernisierung. „Sobalddie Regelung verabschiedet worden ist,werden sich die Betreiber ranhaltenmüssen, um ihre Anlagen auf den Standder Technik zu bringen“, sagt Lipp -hardt. Er empfiehlt den Verantwort -lichen, sich rechtzeitig mit den War -tungsunternehmen in Verbindung zusetzen. „Wir werden unsere Kundenfrühzeitig über die Auswirkungen in-formieren.“

NORMEN | 25

Page 26: Kontakt 2014 01

KONE kontakt 01.2014

26 | GLOBAL

Hohe Bevölkerungsdichte,hohe GebäudeMit einer Gesamtfläche von 712 Quadratkilometern ist der südostasiatische Stadtstaat Singapur etwa so groß wie Hamburg.Mit 5,3 Millionen Einwohnern leben hier allerdings dreimal so viele Menschen wie in der Hansestadt, hinzu kommen rundzehn Millionen Touristen pro Jahr. Um die begrenzte Fläche optimal zu nutzen, werden Wohnanlagen und Hotels bevorzugtin die Höhe gebaut. Aufzüge sind daher überall präsent.

MARINA BAY SANDS UND WATERS IDE CONDOMINIUM, S INGAPUR

Singapur ist ein internationales Finanz-zentrum, der Hafen einer der moderns-ten und größten der Welt. Land undEinwohner sind wohlhabend. Das siehtman auch an exklusiven Wohnanlagenwie dem Waterside Condominium oderdem Marina Bay Sands, einem der luxu-riösesten Hotels der Welt, dessen Archi-tektur einzigartig ist. Beiderorts hatKONE in jüngster Vergangenheit dieAufzüge modernisiert.

Dachterrasse in luftiger HöheDrei Türme mit 57 Etagen, Casino,Veranstaltungs- und Shoppingcenter ineinem: Das 2010 fertiggestellte MarinaBay Sands ist ein Hotel der Extraklasse,das über insgesamt 2.500 Zimmer ver-fügt. Highlight der architektonischenKonstruktion ist der Sky Park: In luftigerHöhe von 200 Metern sind die dreiTürme durch eine 340 Meter langeDachterasse verbunden.

Über 800 Bäume und Pflanzen machenden Sky Park zu einer tropischen Oasemitten in der Stadt, bis zu 3.900 Gästefinden hier Platz. Hinzu kommt der 150Meter lange Infinity-Pool, der bis an dieKante der Dachterasse heranreicht undBesuchern so die optische Illustion bietet,dass das Wasser über das Dach hinweg200 Meter in die Tiefe fließt. Bei Schwim -mern, die sich der Kante nähern, dürftedieser Anblick für Nervenkitzel sorgen.

Page 27: Kontakt 2014 01

KONE kontakt 01.2014

GLOBAL | 27

Gutes TimingInsgesamt 146 Aufzüge und zehnRolltreppen hat KONE im Marina BaySands installiert. Im dritten Hotelturmwurden bei einem Aufzug, der vomErdgeschoss in die 34. bis 47. Etagefährt, die herkömmlichen Stahlseiledurch den neuen KONE UltraRope™ausgetauscht. Da der UltraRope™ auseinem Kohlefaserkern mit einer einzig-artigen Beschichtung – High-FrictionCoating (HFC) – besteht, ist er extremleicht, wodurch der Energieverbrauchvon Hochhausaufzügen sinkt. Durch die Modernisierung ergeben sich somit Verbesserungen beim Personen -fluss sowie eine gesteigerteEnergieeffizienz.

Die Modernisierung des KONEMiniSpace® Aufzugs im Marina BaySands fand im September 2013 statt. Es war die erste, bei der die neueUltraRope™-Technologie zum Einsatzkam. Zeit und Ort hätten nicht bessergewählt sein können: Die Anlage wurdeder Öffentlichkeit während des WorldArchitecture Festivals zugänglichgemacht, das im Oktober 2013 imMarina Bay Sands stattfand.

Eine grüne KleinstadtDas Waterside Condominium verfügtüber sechs 23-stöckige Türme, die rund100 Meter in den Himmel ragen. Dieinsgesamt 502 Wohnungen sind zwi-schen 200 und 230 Quadratmetergroß, hier lässt es sich komfortabelwohnen. Zu den Wohntürmen gesellensich zwei Mehrzweckhallen, fünf Tennis-und drei Squashplätze, drei Spielplätze,drei Grillhütten sowie ein 750 Quadrat-meter großer Swimmingpool. DerZugang erfolgt über eine Wachstation,auf dem Gelände befinden sich außer-dem ein Supermarkt sowie eine U-Bahn-Halte stelle. Die Wohnanlage verfügtdamit über die Infrastruktur einerKleinstadt.

Wie exklusiv das Waterside ist, wirdauch anhand der Nutzung der insge-samt 48.000 Quadratmeter großenFläche deutlich: Auf die aufgeführtenBauten entfallen rund 8.000 Quadrat -meter, also gerade einmal 17 Prozentder Fläche. Der Rest wird von Grünan -lagen eingenommen. Wenn man an diehohe Bevölkerungsdichte denkt, dannstellt so viel Grün mitten in der Stadtallemal hohen Luxus dar.

Das Waterside wurde 1993 errichtet.2011 standen die Eigentümer vor derHerausforderung, die störungsanfälli-gen, von einem Drittanbieter stammen-den Aufzüge zu modernisieren. DasHauptaugenmerk lag neben der Zu -verlässigkeit auf der Energieeffizienz. Im Beratungsgespräch konnte KONEmit ReGenerateTM 800 überzeugen: Das Modernisierungspaket bietet eineeffiziente Rundum-Lösung für die dreiHauptkomponenten von Aufzugan la gen:Antrieb, Steuerung und Signalisation.

Lohnende InvestitionJeder der sechs Wohntürme verfügt übervier Aufzüge. Um die Beeinträchti gungenfür Bewohner so gering wie möglich zuhalten, fand der Umbau in vier Etappenstatt: Pro Gebäude wurde immer nur ein Aufzug modernisiert. „Wir konntendabei mit unserem Produkt und kurzenMontagezeiten überzeugen“, erklärtTimo Viitala, Projektmana ger KONE. Dasssich die Investition ge lohnt hat, lässt sichan Vorher-Nachher-Messungen ablesen:Die Aufzüge verbrauchen jetzt 60 Pro -zent weniger Strom, zudem sind sie 27Prozent leiser und acht Prozent schneller.

Oben: Das Waterside Condominium verfügt

über die Infrastruktur einer Kleinstadt.

Links: Die Dachterasse des Marina Bay Sands

Hotels liegt in luftiger Höhe von 200 Metern.

Page 28: Kontakt 2014 01

Zeit für ein Facelift.Ein neuer Aufzug steigert Wohnqualität und Wert Ihrer Immobilie. Mit KONE haben Sie dafür den

richtigen Partner: Der KONE NanoSpaceTM ermöglicht den Austausch in kürzester Zeit und bietet

Ihren Mietern mehr Komfort, Sicherheit und Platz in der Kabine.

Mehr Informationen zu Modernisierungslösungen von KONE unter www.kone.de

20131972 2014