Kontakt herstellen. Kommunizieren. Kümmern. Kommunizieren. O · Tun Sie sich am 10. September mit...

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D ie Weltgesundheitsorganisation schätzt dass über 800 000 Menschen pro Jahr durch Suizid sterben― das ist 1 Person alle 40 Sekunden. Bis zu 25 Mal so viele unternehmen einen Suizidversuch. Einen tragischen Multiplikatoreffekt bildet die Tatsache, dass es noch viel viel mehr Menschen gibt, die indirekt von Suizid betroffen sind, trauern, oder jemandem nahe stehen der versucht hat sich das Leben zu nehmen. ‚Kontakt herstellen. Kommunizieren. Kümmern.‘ ist das Motto des Weltsuizidpräventionstages 2016. Diese drei Aufforderungen bilden ein Herzstück der Suizidprävention. D as Herstellen von Verbindungen mit denjenigen, die einen geliebten Menschen durch Suizid verloren haben, oder die selbst von Suizidalität betroffen sind, ist für Suizidpräventionsbemühungen essentiell. Obwohl jeder einzelne Suizid unterschiedlich ist, gibt es viele gemeinsame Erfahrungen von denen man lernen kann. Diejenigen, die selbst an der Schwelle zum Suizid standen, können uns helfen, die komplexen Verbindungen aus Umständen und Ereignissen, die zu diesem Punkt geführt haben, und was ihnen geholfen hat um einen lebensbejahenden Weg ein zu schlagen, besser zu verstehen. Diejenigen, die jemanden durch Suizid verloren haben, können Einblicke bieten, wie sie damit umgangen sind und umgehen, und wie sie ihren Lebensweg weiter gehen. Allein die Anzahl an Menschen, die von Suizid betroffen sind, ist die Grundlage für ein beachtliches Netzwerk. Selbstverständlich sollten diese Kontakte zweiseitig sein. Es wird immer wieder Zeiten geben, in denen diejenigen, die einen Suizid verarbeiten, oder die selbst von Suizidalität betroffen sind, Unterstützung brauchen. In Beziehung zu sein und nach zu fragen, wie es geht, kann den Unterschied ausmachen, auf den es letzlich ankommt. Soziale Verbundenheit reduziert das Suizidrisiko; für jemanden da zu sein der / die Kontakt verloren hat, kann lebensrettend sein. Unterstützung beim Kontakt Herstellen zu professionellen und informellen Formen der Unterstützung kann auch dabei helfen, Suizid zu verhüten. Individuen, Organisationen und Gemeinschaften sind hier gefragt und tragen jeweils einen Teil der Verantwortung. O ffene Kommunikation ist vital wenn wir darauf abzielen Suizid zu verhüten. In vielen Gemeinschaften ist Suizid von einem Schleier des Schweigens umgeben, oder es wird nur hinter vorgehaltener Hand darüber gesprochen. We müssen Suizid so diskutieren, wie wir jedes andere Public Health Problem diskutieren würden, wenn wir effektiv falsche Mythen entkräften und das anhaftende Stigma reduzieren wollen. Das bedeutet nicht, dass wir nicht notwendige Vorsicht üben sollten; denn wir wollen Suizid auch nicht als etwas alltägliches und insofern normales darstellen. Vorsichtige, bedachte Gespräche über Suizid und dessen Prävention sind notwendig, so wie auch Bewusstheit darüber, wie verschiedene Gruppen und Individuen diese Infomation erhalten und verstehen. Menschen dabei zu unterstützen, das nötige ‚Rüstzeug‘ für effektive Kommunikation mit Suizidgefährdeten zu erwerben, ist ein wichtiger Anteil jeder Suizidpräven- tionsstrategie. Suizid als Diskussionsthema auf zu bringen ist schwierig, und derartige Gespräche werden häufig vermieden. Es gibt jedoch einige simple Tips die helfen können. Die meisten Tips beziehen sich darauf, Einfühlungsvermögen und Empathie zu zeigen, und in einer nicht urteilenden Weise zu zu hören. Menschen, die eine Episode extremer Suizidgedanken durchlebt haben, sagen oft, dass sensitiv geführte Gespräche mit anderen ihnen am Weg der Erholung geholfen ha- ben. Auch die Medien spielen eine wichtige Rolle in der Suizidprävention. Einige Arten der Berichterstattung (zum Beispiel prominent platzierte oder sehr explizite Beiträge) sind mit Anstiegen der Suizidraten assozi- iert, aber für andere (zum Beispiel für Beiträge, die Krisenbewältigungen beschreiben) wurde ein protek- tiver Effekt gezeigt. Medienempfehlungen sind von der Internationalen Vereinigung für Suizidprävention gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation ent- wickelt worden, um JournalistInnen beim Verfassen ihrer Berichte zu unterstützen. Siehe: http://goo.gl/4qVhUp K ontakt herstellen und Kommunizieren wird keinen Effekt haben, solange die dritte Zutat nicht beigegeben wird: sich zu kümmern. Kontakt herstellen. Kommunizieren. Kümmern. Kontakt herstellen. Kommunizieren. Kümmern.

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Die Weltgesundheitsorganisation schätzt dass über 800 000 Menschen pro Jahr durch Suizid sterben―

das ist 1 Person alle 40 Sekunden. Bis zu 25 Mal so viele unternehmen einen Suizidversuch. Einen tragischen Multiplikatoreffekt bildet die Tatsache, dass es noch viel viel mehr Menschen gibt, die indirekt von Suizid betroffen sind, trauern, oder jemandem nahe stehen der versucht hat sich das Leben zu nehmen.

‚Kontakt herstellen. Kommunizieren. Kümmern.‘ ist das Motto des Weltsuizidpräventionstages 2016. Diese drei Aufforderungen bilden ein Herzstück der Suizidprävention.

Das Herstellen von Verbindungen mit denjenigen, die einen geliebten Menschen durch Suizid verloren

haben, oder die selbst von Suizidalität betroffen sind, ist für Suizidpräventionsbemühungen essentiell. Obwohl jeder einzelne Suizid unterschiedlich ist, gibt es viele gemeinsame Erfahrungen von denen man lernen kann. Diejenigen, die selbst an der Schwelle zum Suizid standen, können uns helfen, die komplexen Verbindungen aus Umständen und Ereignissen, die zu diesem Punkt geführt haben, und was ihnen geholfen hat um einen lebensbejahenden Weg ein zu schlagen, besser zu verstehen. Diejenigen, die jemanden durch Suizid verloren haben, können Einblicke bieten, wie sie damit umgangen sind und umgehen, und wie sie ihren Lebensweg weiter gehen. Allein die Anzahl an Menschen, die von Suizid betroffen sind, ist die Grundlage für ein beachtliches Netzwerk.

Selbstverständlich sollten diese Kontakte zweiseitig sein. Es wird immer wieder Zeiten geben, in denen diejenigen, die einen Suizid verarbeiten, oder die selbst von Suizidalität betroffen sind, Unterstützung brauchen. In Beziehung zu sein und nach zu fragen, wie es geht, kann den Unterschied ausmachen, auf den es letzlich ankommt. Soziale Verbundenheit reduziert das Suizidrisiko; für jemanden da zu sein der / die Kontakt verloren hat, kann lebensrettend sein. Unterstützung beim Kontakt Herstellen zu professionellen und informellen Formen der Unterstützung kann auch dabei helfen, Suizid zu verhüten. Individuen, Organisationen und Gemeinschaften sind hier gefragt und tragen jeweils einen Teil der Verantwortung.

Offene Kommunikation ist vital wenn wir darauf abzielen Suizid zu verhüten. In vielen

Gemeinschaften ist Suizid von einem Schleier des Schweigens umgeben, oder es wird nur hinter vorgehaltener Hand darüber gesprochen. We müssen Suizid so diskutieren, wie wir jedes andere Public Health Problem diskutieren würden, wenn wir effektiv falsche Mythen entkräften und das anhaftende Stigma reduzieren wollen. Das bedeutet nicht, dass wir nicht notwendige Vorsicht üben sollten; denn wir wollen Suizid auch nicht als etwas alltägliches und insofern normales darstellen. Vorsichtige, bedachte Gespräche über Suizid und dessen Prävention sind notwendig, so wie auch Bewusstheit darüber, wie verschiedene Gruppen und Individuen diese Infomation erhalten und verstehen.

Menschen dabei zu unterstützen, das nötige ‚Rüstzeug‘ für effektive Kommunikation mit Suizidgefährdeten zu erwerben, ist ein wichtiger Anteil jeder Suizidpräven-tionsstrategie. Suizid als Diskussionsthema auf zu bringen ist schwierig, und derartige Gespräche werden häufig vermieden. Es gibt jedoch einige simple Tips die helfen können. Die meisten Tips beziehen sich darauf, Einfühlungsvermögen und Empathie zu zeigen, und in einer nicht urteilenden Weise zu zu hören. Menschen, die eine Episode extremer Suizidgedanken durchlebt haben, sagen oft, dass sensitiv geführte Gespräche mit anderen ihnen am Weg der Erholung geholfen ha-ben.

Auch die Medien spielen eine wichtige Rolle in der Suizidprävention. Einige Arten der Berichterstattung (zum Beispiel prominent platzierte oder sehr explizite Beiträge) sind mit Anstiegen der Suizidraten assozi-iert, aber für andere (zum Beispiel für Beiträge, die Krisenbewältigungen beschreiben) wurde ein protek-tiver Effekt gezeigt. Medienempfehlungen sind von der Internationalen Vereinigung für Suizidprävention gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation ent-wickelt worden, um JournalistInnen beim Verfassen ihrer Berichte zu unterstützen.Siehe: http://goo.gl/4qVhUp

Kontakt herstellen und Kommunizieren wird keinen Effekt haben, solange die dritte Zutat nicht

beigegeben wird: sich zu kümmern.

Kontakt herstellen. Kommunizieren. Kümmern.

Kontakt herstellen.

Kommunizieren.

Kümmern.

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Wir müssen sicher stellen, dass sich KlinikerInnen und Gesundheitseinrichtungen ausreichend

kümmern, um Suizidprävention zu ihrer Kernaufgabe zu machen. Und wir müssen sicher stellen, dass Gemeinschaften sich ausreichend darum kümmern, befähigt zu sein, diejenigen zu identifizieren und zu unterstützen, die ein erhöhtes Suizidrisiko haben könnten.

Zuallermeist müssen wir sicher stellen, uns auch um uns selbst zu kümmern. Wir müssen Ausschau nach anderen halten, die sich mühen, und ihnen ermöglichen, ihre Geschichte auf ihre eigene Art und in ihrer eigenen Geschwindigkeit mit zu teilen. Diejenigen, die von Suizid betroffen sind, können uns vieles beibringen.

Zünden Sie eine Kerze an: in der Nähe eines Fensters um 20 Uhr am Weltsuizidpräventionstag; https://goo.gl/9Ic1en

Fahren sie mit uns Rad! Weltsuizidpräventionstag: Radl um die Welt‘: https://goo.gl/DKUno0

Laden Sie alle Informationen zum Weltsuizidpräventionstag herunter:

https://goo.gl/qY4YhE

Tun Sie sich am 10. September mit anderen zusammen, die am gemeinsamen Ziel der

Suizidprävention arbeiten. Nehmen Sie Kontakt auf zu jemanden um den Sie sich sorgen, und kümmern Sie sich indem Sie ein Gespräch beginnen und danach fragen, wie es ihm/ ihr geht.

Stellen Sie Kontakte her zu anderen, die versuchen Suizid zu verhüten―in Ihren Gemeinschaften,

Ihrem Land, oder international. Nehmen Sie teil an der ‚Radl um die Welt‘ Aktion der Internationalen Vereinigung für Suizidprävention IASP.

WeltsuizidpräventionstagRadle um die Welt : https://goo.gl/4a8Rmj

Stellen Sie Kontakt her, kommunizieren Sie, und kümmern Sie sich am Weltsuizidpräventionstag

Der erste Weltsuizidpräventionstag wurde im Jahr 2003 abgehalten, auf Initiative der Internationalen Vereinigung für Suizidprävention (IASP) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Seither hat der

Weltsuizidpräventionstag jeden 10. September statt gefunden.

Bitte beachten Sie die WHO Fakten zum Thema Suizid unter: http://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs398/en/

www.iasp.info/wspd