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Neue/verstärkte Normforderungen:
Kontext und Interessierte Kreise
Risikobewertung
Leistungsbewertung/Kennzahlen
Wissensmanagement
Vorstellung
Dipl. Wirtsch.-Ing. (FH) Hendrik Matthies HM Beratung Managementsysteme [email protected]
Hendrik Matthies Berufspraxis
Prozessingenieur / Qualitätsbeauftragter
Leiter Gruppe Qualitätslenkung/Prüfgeräte
Leiter Bereich Qualitätsmanagement
Lead Auditor TÜV Hessen für 9001 / 14001 / KBA
Ausbildung
Aufbaustudium Diplom-Wirtschaftsingenieur (Hochschule für Technik und Wirtschaft in Mittweida)
Fachschul-Studium Elektronik-Ingenieur (Ingenieurschule für Elektrotechnik und Keramik Hermsdorf)
Berufsausbildung Elektronikfacharbeiter (Robotron Optima Büromaschinenwerk in Erfurt im Bereich F&E)
Wichtige Qualifikationen
QB – Lehrgang (DGQ Lizenzlehrgang)
BG Lehrgang Sicherheitsfachkraft
Ausbildung zum EFQM Assessor
QMA Auditoren Lehrgang TÜV
UMF / UMB Ausbildung TÜV
Zielstellung Vortrag
Die DIN EN ISO 9001 und DIN EN ISO 14001 wurden umfassend überarbeitet. Neben der
neuen HLS und neuen Begriffen wurden auch neue Anforderungen formuliert.
Anforderungen zu den Themen „Risikobewertung“, „Interessierte Kreise“ und
„Leistungsbewertung/Kennzahlen“ werden in beiden Normen genannt, im Detail gibt es
jedoch Unterschiede.
Anforderungen zu dem Thema „Wissensmanagement“ werden nur in der DIN EN ISO
9001:2015 genannt.
Ich möchte Ihnen die neue bzw. verstärkenden Anforderungen der DIN EN ISO 9001 und
DIN EN ISO 14001 Änderungen vorstellen.
Zielstellung Vortrag:
die neuen Normenanforderungen kennenlernen und verstehen
Kontext und Interessierte Kreise – Gegenüberstellung QM / UM
4. Kontext der Organisation
4.1 Verstehen der Organisation und ihres Kontextes
4.2 Verstehen der Erfordernisse und Erwartungen interessierter Parteien
4. Kontext der Organisation
4.1 Verstehen der Organisation und ihres Kontextes
4.2 Verstehen der Erfordernisse und Erwartungen interessierter Parteien
DIN EN ISO 14001:2015 DIN EN ISO 9001:2015
Die Anforderungen zu:
• Kontext der Organisation und Interessierte Kreise werden unter Punkt 4. der Normen behandelt
Kontext und Interessierte Kreise - Begriffe
Begriffe DIN EN ISO 14001:2015
3.1.6 interessierte Partei
Person oder Organisation (3.1.4), die eine Entscheidung oder Tätigkeit beeinflussen kann, die davon beeinflusst sein kann oder die sich davon beeinflusst fühlen kann.
Anmerkung 1 zum Begriff: „Sich beeinflusst fühlen“ bedeutet, dass die Empfindung der Organisation gegenüber bekannt gemacht wurde.
Begriffe DIN EN ISO 9000:2015
3.2.3 interessierte Partei
Anspruchsgruppe
Person oder Organisation (3.2.1), die eine Entscheidung oder Tätigkeit beeinflussen kann, die davon beeinflusst sein kann, oder die sich davon beeinflusst fühlen kann.
3.2.2 Kontext der Organisation
Kombination interner und externer Themen, die eine Auswirkung auf die Vorgehensweise einer Organisation (3.2.1) hinsichtlich der Entwicklung und des Erreichens ihrer Ziele (3.7.1) haben kann.
Anmerkung 2 zum Begriff: Der Begriff des Kontexts der Organisation gilt gleichermaßen für gemeinnützige oder öffentliche Dienstleistungsorganisationen, wie auch für gewinnorientierte Organisationen.
Kontext und Interessierte Kreise - Normenanforderung
DIN EN ISO 14001:2015
4.1 Organisation und Kontext
… muss externe und interne Themen bestimmen,
die für ihren Zweck relevant sind und sich auf ihre Fähigkeit auswirken, die beabsichtigten Ergebnisse ihres Umweltmanagementsystems zu erreichen.
DIN EN ISO 9001:2015
4.1 Organisation und Kontext
… muss externe und interne Themen bestimmen,
die für ihren Zweck (..) relevant sind und sich auf ihre Fähigkeit auswirken, die beabsichtigten Ergebnisse ihres Qualitätsmanagementsystems zu erreichen.
Die Organisation muss Informationen über diese externen und internen Themen überwachen und überprüfen.
Kontext und Interessierte Kreise - Normenanforderung
DIN EN ISO 14001:2015
4.2 Erfordernisse und Erwartungen interessierter Parteien
Die Organisation muss:
a) die interessierten Parteien, die für ihr Umweltmanagementsystem relevant sind bestimmen;
b) die relevanten Erfordernisse und Erwartungen (d. h. Anforderungen) dieser interessierten Parteien bestimmen;
c) bestimmen, welche von diesen Erfordernissen und Erwartungen für sie zu bindenden Verpflichtungen werden.
DIN EN ISO 9001:2015
4.2 Erfordernisse und Erwartungen interessierter Parteien
Die Organisation muss (unter Berücksichtigung der Anforderungen der Kunden, zutreffende gesetzliche und behördlichen Anforderungen) bestimmen:
a) die interessierten Parteien, die für ihr Qualitätsmanagementsystem relevant sind,
b) die für ihr Qualitätsmanagementsystem relevanten Anforderungen dieser interessierten Parteien
Die Organisation muss Informationen über diese interessierten Parteien und deren relevanten Anforderungen überwachen und überprüfen.
Kontext und Interessierte Kreise - Normenanforderung
DIN EN ISO 14001:2015
9.3 Managementbewertung
Die Managementbewertung muss folgende Aspekte berücksichtigen:
b) Veränderungen bei:
1) externen und internen Themen, die das Umweltmanagementsystem betreffen;
2) den Erfordernissen und Erwartungen interessierter Parteien, einschließlich bindender Verpflichtungen;
DIN EN ISO 9001:2015
9.3.2 Eingaben für die Managementbewertung
Die Managementbewertung muss geplant und durchgeführt werden, unter Erwägung folgender Aspekte:
b) Veränderungen bei externen und internen Themen, die das Qualitätsmanagementsystem betreffen;
c) Informationen über die Leistung und Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems, einschließlich Entwicklungen bei der Kundenzufriedenheit und Rückmeldungen von relevanten interessierten Parteien;
Kontext und Interessierte Kreise - Erläuterungen
DIN EN ISO 9000:2015
2.2.3 Kontext einer Organisation
Das Verstehen des Kontextes einer Organisation ist ein Prozess. Dieser Prozess bestimmt Faktoren, die Zweck, Ziele und Nachhaltigkeit der Organisation beeinflussen. Er berücksichtigt innere Faktoren und ebenso externe Faktoren.
Anhang A.4.1 - DIN EN ISO 14001:2015
Verstehen der Organisation und ihres Kontextes
Die Absicht von 4.1 ist es, für ein grundsätzliches konzeptionelles Verständnis wichtiger Themen zu sorgen, die, in positiver wie negativer Hinsicht, die Art und Weise beeinflussen können, wie eine Organisation ihre umweltbezogenen Verpflichtungen führt und steuert.
Themen sind etwa Schwerpunkte für die Organisation, Probleme, die zur Debatte und Diskussion stehen oder sich verändernde Umstände, die sich auf die Fähigkeit einer Organisation auswirken, die beabsichtigten Ergebnisse zu erreichen, die sie für ihr Umweltmanagementsystem festgelegt hat.
Kontext und Interessierte Kreise - Erläuterungen
DIN EN ISO 9000:2015
2.2.4 Interessierte Parteien
Der Begriff der interessierten Parteien ist weiter gefasst, als ein allein auf dem Kunden liegender Fokus. Es ist wichtig, alle relevanten interessierten Parteien zu berücksichtigen.
Anhang A3 - DIN EN ISO 9001:2015
Verstehen der Erfordernisse und Erwartungen interessierter Parteien
(…)
In dieser Internationalen Norm gibt es keine Anforderung für die Organisation, die interessierten Parteien zu berücksichtigen, über die entschieden wurde, dass sie für ihr Qualitätsmanagementsystem nicht relevant sind.
Anhang A.4.2 - DIN EN ISO 14001:2015
Verstehen der Erfordernisse und Erwartungen interessierter Parteien
… Die Organisation berücksichtigt das erlangte Wissen, um zu bestimmen mit welchen dieser Erfordernisse und Erwartungen sie übereinstimmen muss oder sich entscheidet, übereinzustimmen, d. h. ihre bindenden Verpflichtungen (siehe 6.1.1).
… Einige Anforderungen der interessierten Parteien spiegeln Erfordernisse und Erwartungen wider, die verbindlich sind, weil sie in Gesetzen, Vorschriften, Genehmigungen und Lizenzen durch Regierungs- oder sogar Gerichtsentscheidungen verankert sind. Die Organisation darf anderen Anforderungen interessierter Parteien freiwillig zustimmen oder diese übernehmen.
Kontext und Interessierte Kreise
Resümee:
Die Anforderungen der Normen sind in Detail unterschiedlich festgelegt, gleichen sich aber im Ergebnis.
Es müssen passend zum Kontext der Organisation die relevanten internen und externen Themen und die damit in Verbindung stehenden interessierten Parteien und die daraus bestimmt (ermittelt und festgelegt) Die hieraus resultierenden Maßnahmen müssen die Prozesse integriert werden.
Die Entscheidung darüber, was als relevant und was als nicht relevant zu beurteilen ist, hängt davon ab, ob sich daraus eine Auswirkung auf die Ziele der Organisation ergeben.
Das Ergebnis ist somit sehr organisationsspezifisch.
Dokumentierte Informationen werden nicht explizit gefordert. Veränderungen müssen jedoch als Input in der Managementbewertung berücksichtigt werden.
Kontext und Interessierte Kreise
„In den Punkten 4.1 + 4.2 wird gefordert, dass die Informationen überwacht und überprüft werden müssen. Da würde mir eine pauschale, zusammenfassende Aussage in der Managementbewertung nicht ausreichen. Die Überprüfung sollte schon auf die einzelnen ermittelten Themen zuordenbar sein.“
Beispiele Kontext: interessierte Parteien
• Umgebung Nachbarschaft, Sponsoring • Wettbewerber Märkte, • Kunden Endkunden, Anwender • Gesetzgeber Behörden • Stakeholder Inhaber, Anteilseigner, Aktionäre • Mitarbeiter BR • Lieferanten Dienstleister, Unternehmen, Kooperationspartner
Mögliche Varianten zur Darlegung:
Die ermittelten Themen und interessierten Kreise können in der Managementbewertung (vollständig) erwähnt oder auf zugrundlegende Information verweisen werden, wie:
• Zuordnungsmatrix, • SWOT Analyse • eigene Prozessanweisung, • Darlegung im Handbuch,
Risiken und Chancen – Gegenüberstellung QM/UM
6. Planung
6.1 Maßnahmen zum Umgang mit Risiken und Chancen
6.1.1 Allgemeines
:
6.1.4 Planung von Maßnahmen
DIN EN ISO 14001:2015 DIN EN ISO 9001:2015
6. Planung
6.1 Maßnahmen zum Umgang mit Risiken und Chancen
…
6.3 Planung von Änderungen
Die Anforderungen zu:
• Risikomanagement werden unter Punkt 6.1 der Normen behandelt
Risiken und Chancen - Begriffe
Begriffe DIN EN ISO 14001:2015
3.1.2 Umweltmanagementsystem
Teil des Managementsystems (3.1.1), der dazu dient, Umweltaspekte (3.2.2) zu handhaben, bindende Verpflichtungen (3.2.9) zu erfüllen und mit Risiken und Chancen (3.2.11) umzugehen
3.2.10 Risiko
Auswirkung von Ungewissheit
Anmerkung 1 zum Begriff: Eine Auswirkung ist eine Abweichung vom Erwarteten — in positiver oder negativer Hinsicht.
Anmerkung 2 zum Begriff: Ungewissheit ist der Zustand des auch teilweisen Fehlens von Informationen im Hinblick auf das Verständnis eines Ereignisses oder Wissen über ein Ereignis, seine Folgen oder seine Wahrscheinlichkeit.
3.2.11 Risiken und Chancen
potenziell ungünstige Auswirkungen (Bedrohungen) und potenziell günstige Auswirkungen (Chancen)
Begriffe DIN EN ISO 9001:2015
3.5.4 Qualitätsmanagementsystem
Teil eines Managementsystems (3.5.3) bezüglich der Qualität (3.6.2)
3.7.9 Risiko
Auswirkung von Ungewissheit
Anmerkung 1 zum Begriff: Eine Auswirkung ist eine Abweichung vom Erwarteten — in positiver oder negativer Hinsicht.
Anmerkung 2 zum Begriff: Ungewissheit ist der Zustand des auch teilweisen Fehlens von Informationen im Hinblick auf das Verständnis eines Ereignisses oder Wissen über ein Ereignis, seine Folgen oder seine Wahrscheinlichkeit.
Risiken und Chancen - Normenforderung
DIN EN ISO 14001:2015
6.1 Maßnahmen zum Umgang mit Risiken
6.1.1 Allgemeines
… die Risiken und Chancen bestimmen, in Verbindung mit ihren Umweltaspekten (siehe 6.1.2), bindenden Verpflichtungen (siehe 6.1.3) und anderen in 4.1 und 4.2 ermittelten Themen und Anforderungen, die betrachtet werden müssen.
Innerhalb des Anwendungsbereichs des Umweltmanagementsystems muss die Organisation mögliche Notfallsituationen bestimmen, einschließlich derer, die eine Umweltauswirkung haben können.
… muss dokumentierte Informationen aufrechterhalten zu :
• Risiken und Chancen die berücksichtigt werden müssen
• zu erforderlichen Prozessen und die o.g. Anforderungen umsetzen zu können.
DIN EN ISO 9001:2015
0.3.3 Risikobasiertes Denken
Risikobasiertes Denken (siehe Abschnitt A.4) ist zum Erreichen eines wirksamen Qualitätsmanagementsystems unerlässlich.
Das Konzept des risikobasierten Denkens war bereits in früheren Ausgaben dieser Internationalen Norm enthalten, z. B. mit der Umsetzung von Vorbeugungsmaßnahmen …, der Analyse auftretender Nichtkonformitäten und dem Ergreifen von Maßnahmen ...
6.1 Maßnahmen zum Umgang mit Risiken und Chancen
… die Risiken und Chancen bestimmen, die behandelt werden müssen, um:
a) zusichern zu können, dass das Qualitätsmanagementsystem seine beabsichtigten Ergebnisse erzielen kann;
(..)
Risiken und Chancen - Normenforderung
DIN EN ISO 14001:2015
6.1.4 Planung zu ergreifender Maßnahmen
… muss Maßnahmen planen zu:
• bedeutende Umweltaspekten,
• bindenden Verpflichtungen
• Risiken / Möglichkeiten wie in 6.1.1 ermittelt
… muss planen wie:
• die Maßnahmen in ihre Umweltmanagementsystem-Prozesse oder in andere Geschäftsprozesse integriert und dort verwirklicht werden (siehe 6.2, Abschnitt 7, Abschnitt 8 und 9.1);
• die Wirksamkeit der Maßnahmen bewertet wird (siehe 9.1).
DIN EN ISO 9001:2015
6.1.2 Die Organisation muss planen:
a) Maßnahmen zum Umgang mit diesen Risiken und Chancen;
b) Wie
1) die Maßnahmen in die Qualitätsmanagementsystem-Prozesse der Organisation integriert und dort umgesetzt werden
2) die Wirksamkeit dieser Maßnahmen bewertet wird.
4.4 Qualitätsmanagementsystem und seine Prozesse
… muss die Prozesse bestimmen und festlegen, die für das Qualitätsmanagementsystem benötigt werden (..):
f) die in Übereinstimmung mit den Anforderungen nach 6.1 bestimmten Risiken und Chancen behandeln;
Risiken und Chancen - Normenforderung
DIN EN ISO 14001:2015
9.3 Managementbewertung
Die Managementbewertung muss folgende Aspekte berücksichtigen:
(..)
4) Risiken und Chancen;
DIN EN ISO 9001:2015
9.3.2 Eingaben für die Managementbewertung
Die Managementbewertung muss geplant und durchgeführt werden, unter Erwägung folgender Aspekte:
(..)
e) der Wirksamkeit von durchgeführten Maßnahmen zum Umgang mit Risiken und Chancen
Risiken und Chancen – Erläuterungen
Anhang A 4 - DIN EN ISO 9001:2015
Risikobasiertes Denken
Diese Internationale Norm legt Anforderungen an die Organisation fest, dass sie ihren Kontext versteht (siehe 4.1) und die Risiken als Grundlage zur Planung (siehe 6.1) bestimmt.
Es ist eine Kernaufgabe eines Qualitätsmanagementsystems als vorbeugendes Instrument zu wirken.
Obwohl in 6.1 festgelegt ist, dass die Organisation Maßnahmen zur Behandlung von Risiken planen muss, sind keine formellen Methoden für das Risikomanagement oder ein dokumentierter Risikomanagementprozess erforderlich.
Anhang A.6.1 - DIN EN ISO 14001:2015
Maßnahmen zum Umgang mit Risiken und Chancen
Der übergreifende Zweck der in 6.1.1 aufgebauten Prozesse ist, sicherzustellen, dass die Organisation in der Lage ist, die beabsichtigten Ergebnisse ihres Umweltmanagementsystems zu erreichen, unerwünschte Auswirkungen zu verhindern oder zu reduzieren und fortlaufende Verbesserung zu erreichen.
… Obwohl Risiken und Chancen zu bestimmen und zu berücksichtigen sind, gibt es keine Anforderungen für ein formelles Risikomanagement oder einen dokumentierten Risikomanagementprozess. Es liegt an der Organisation, die Methode zu wählen, welche sie zur Bestimmung ihrer Risiken und Chancen verwenden wird. Die Methode darf einen einfachen qualitativen Prozess oder eine vollständige quantitative Bewertung umfassen, abhängig vom Kontext, in dem die Organisation tätig ist.
Risiken und Chancen
Resümee:
Die Anforderungen der Normen sind in Detail unterschiedlich festgelegt, gleichen sich aber im Ergebnis.
Die Risiken und Chancen müssen bestimmt (ermittelt und festgelegt) werden und entsprechende Maßnahmen abgeleitet werden.
Obwohl Risiken und Chancen bestimmt und behandelt werden müssen, gibt es keine Anforderung für ein formelles Risikomanagement oder einen dokumentierten Risikomanagementprozess.
Das Ergebnis ist sehr stark abhängig von den Prozessen des Unternehmens und somit vom Produkt und der Organisationsstruktur.
Dokumentierte Informationen werden nicht explizit gefordert. Abgeleitete Maßnahmen müssen jedoch dokumentiert werden und Veränderungen müssen in der Managementbewertung berücksichtigt werden.
Risiken und Chancen
„Wenn gemäß 4.4 die Prozesse und Maßnahmen im Ergebnis der Bewertung von Risiken und Chancen in die Prozesse integriert werden sollen wird man ohne eine Auflistung der Prozesse, der Bewertung dazu und ggf. abgeleitete Maßnahmen nicht auskommen. „
Beispiele:
• Fehlerhafte Materiallieferungen • Unzureichende Qualifikation der MA • Unzureichende Prüfplanung • Produktionsausfälle • Unzureichende Prozessbeherrschung • Neue Produkte, Prozesse, … • ……
Mögliche Varianten:
Die Risiken und Chancen können in der Managementbewertung (vollständig) erwähnt oder es kann auf zugrundlegende Information und Prozesse verweisen werden.
• Eigenen Prozess schaffen, • Prozess FMEAs durchführen, • Zuordnungsmatrix erstellen, • Maßnahmepläne, • …..
Leistungsbewertung/Kennzahlen – Gegenüberstellung QM / UM
6 Planung
6.2 Umweltziele und Planung zu deren Erreichung
6.2.1 Umweltziele
6.2.2 Planung von Maßnahmen zur Erreichung der Umweltziele
8 Betrieb
8.1 Betriebliche Planung und Steuerung
9 Bewertung der Leistung
9.1 Überwachung, Messung, Analyse und Bewertung
9.3 Managementbewertung
4 Kontext der Organisation
4.4 Qualitätsmanagementsystem und seine Prozesse
6 Planung
6.2 Umweltziele und Planung zu deren Erreichung
6.2.1 Qualitätsziele
DIN EN ISO 14001:2015 DIN EN ISO 9001:2015
Die Anforderungen zu:
• Leistungsbewertung/Kennzahlen werden an diversen Stellen in den Normen behandelt
Leistungsbewertung/Kennzahlen - Begriffe
Begriffe DIN EN ISO 14001:2015
3.4.7 Kennzahl
messbare Darstellung der Beschaffenheit oder des Status von Betriebsabläufen, Management oder Zuständen.
3.4.10 Leistung
messbares Ergebnis
Anmerkung 1 zum Begriff: Leistung kann sich entweder auf quantitative oder qualitative Feststellungen beziehen.
3.4.11 Umweltleistung
Leistung (3.4.10) bezogen auf das Management von Umweltaspekten (3.2.2)
Anmerkung 1 zum Begriff: Für ein Umweltmanagementsystem (3.1.2) können Ergebnisse in Bezug auf Umweltpolitik (3.1.3) der Organisation (3.1.4), Umweltziele (3.2.6) oder weitere Kriterien mit Kennzahlen (3.4.7) gemessen werden.
DIN EN ISO 9000:2015
3.7.5 Ergebnis
Ergebnis eines Prozesses (3.4.1)
3.7.8 Leistung
messbares Ergebnis
Anmerkung 1 zum Begriff: Leistung kann sich entweder auf quantitative oder qualitative Feststellungen beziehen.
Leistungsbewertung/Kennzahlen - Normenforderung
DIN EN ISO 14001:2015
6.2.1 Umweltziele
Die Organisation muss Umweltziele für relevante Funktionsbereiche und Ebenen festlegen, dabei den bedeutenden Umweltaspekten und damit verbundenen bindenden Verpflichtungen der Organisation Rechnung tragen, und ihre Risiken und Chancen berücksichtigen.
Die Umweltziele müssen:
b) messbar sein (sofern machbar);
c) überwacht werden;
6.2.2 Planung von Maßnahmen zur Erreichung der Umweltziele
Bei der Planung zum Erreichen ihrer Umweltziele muss die Organisation bestimmen:
e) wie die Ergebnisse bewertet werden, einschließlich Kennzahlen zur Überwachung der Fortschritte in Bezug auf das Erreichen ihrer messbaren Umweltziele (siehe 9.1.1).
DIN EN ISO 9001:2015
6.2.1 Qualitätsziele
Die Organisation muss Qualitätsziele für relevante Funktionen, Ebenen und Prozesse festlegen, die für das Qualitätsmanagementsystem benötigt werden.
Die Qualitätsziele müssen messbar sein und überwacht werden.
Leistungsbewertung/Kennzahlen - Normenforderung
DIN EN ISO 14001:2015
8.1 Betriebliche Planung und Steuerung
… muss die Prozesse zur Erfüllung der Anforderungen ... und zur Durchführung der unter 6.1 und 6.2 ermittelten Maßnahmen aufbauen, verwirklichen, steuern und aufrechterhalten indem sie:
• betriebliche Kriterien für die Prozesse festlegt;
• die Steuerung der Prozesse in Übereinstimmung mit den betrieblichen Kriterien durchführt.
ANMERKUNG: Steuerung kann Verfahren und technische Maßnahmen umfassen.
DIN EN ISO 9001:2015
4.4 Qualitätsmanagementsystem und seine Prozesse
… muss die Prozesse bestimmen und festlegen, die für das Qualitätsmanagementsystem benötigt werden (..):
c) die Kriterien und Verfahren (einschließlich Überwachung, Messungen und die damit verbundenen Leistungsindikatoren), die benötigt werden, um das wirksame Durchführen und Steuern dieser Prozesse sicherzustellen, bestimmen und anwenden;
Leistungsbewertung/Kennzahlen - Normenforderung
DIN EN ISO 14001:2015
9.1.1 Allgemeines
Die Organisation muss ihre Umweltleistung überwachen, messen, analysieren und bewerten.
Die Organisation muss bestimmen:
a) was überwacht und gemessen werden muss;
b) die Methoden zur Überwachung, Messung, Analyse und Bewertung, sofern zutreffend, um gültige Ergebnisse sicherzustellen;
c) die Kriterien, anhand derer die Organisation ihre Umweltleistung bewerten wird, und angemessene Kennzahlen;
d) wann die Überwachung und Messung durchzuführen ist;
e) wann die Ergebnisse der Überwachung und Messung zu analysieren und zu bewerten sind.
DIN EN ISO 9001:2015
9.1.1 Allgemeines
Die Organisation muss bestimmen:
a) was überwacht und gemessen werden muss;
b) die Methoden zur Überwachung, Messung, Analyse und Bewertung, die benötigt werden, um gültige Ergebnisse sicherzustellen;
c) wann die Überwachung und Messung durchzuführen sind;
d) wann die Ergebnisse der Überwachung und Messung zu analysieren und zu bewerten sind.
Leistungsbewertung/Kennzahlen - Normenforderung
DIN EN ISO 14001:2015
9.3 Managementbewertung
Die oberste Leitung muss das Umweltmanagementsystem der Organisation in geplanten Abständen bewerten, um dessen fortdauernde Eignung, Angemessenheit und Wirksamkeit sicherzustellen.
Die Managementbewertung muss folgende Aspekte berücksichtigen:
c) den erreichten Erfüllungsgrad der Umweltziele
d) Informationen über die Umweltleistung der Organisation, einschließlich Entwicklungen bei:
2) Ergebnissen von Überwachungen und Messungen;
DIN EN ISO 9001:2015
9.3.2 Eingaben für die Managementbewertung
Die Managementbewertung muss geplant und durchgeführt werden, unter Erwägung folgender Aspekte:
c) Informationen über die Leistung und Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems bei :
2) dem Umfang, in dem Qualitätsziele erfüllt wurden;
3) Prozessleistung und Konformität von Produkten und Dienstleistungen;
5) Ergebnissen von Überwachungen und Messungen;
Leistungsbewertung/Kennzahlen - Erläuterungen
DIN EN ISO 9000:2015
2.3.4 Prozessorientierter Ansatz
Das QMS besteht aus zusammenhängenden Prozessen. Das Verständnis, wie Ergebnisse durch dieses System erzielt werden, ermöglicht einer Organisation, das System und seine Leistung zu optimieren.
2.4.1.3 Prozesse
Die Organisation hat Prozesse, die definiert, gemessen und verbessert werden können.
Diese Prozesse interagieren, um Ergebnisse zu erzielen, die den Zielen und funktionsübergreifenden Barrieren der Organisation entsprechen.
Einige Prozesse können entscheidend sein, andere hingegen nicht. Prozesse weisen miteinander zusammenhängende Tätigkeiten auf, die Eingaben zum Erzielen von Ergebnissen verwenden.
Anhang A.6.2 - DIN EN ISO 14001:2015
Umweltziele und Planung zu deren Erreichung
Kennzahlen werden ausgewählt, um die Erreichung messbarer Umweltziele zu bewerten. „Messbar“ bedeutet, dass es möglich ist, entweder quantitative oder qualitative Methoden in Bezug auf einen festgelegten Maßstab zu verwenden, um zu bestimmen, ob das Umweltziel erreicht wurde.
Durch Festlegung „falls praktikabel“ wird Tatsache Rechnung getragen, dass es Situationen geben kann, in denen es nicht möglich ist, ein Umweltziel zu messen, es jedoch wichtig ist, dass die Organisation in der Lage ist zu bestimmen, ob ein Umweltziel erreicht wurde oder nicht.
Für weitere Informationen zu Umweltindikatoren, siehe ISO 14031.
Leistungsbewertung/Kennzahlen
Resümee:
Die Anforderungen der Normen sind in Detail unterschiedlich festgelegt, gleichen sich aber im Ergebnis.
Es müssen prozessbezogen relevante Leistungs- oder Umweltindikatoren festgelegt und überwacht werden. Das Ergebnis ist sehr stark abhängig von den Prozessen des Unternehmens und somit vom Produkt und der Organisationsstruktur.
Die messbaren Ziele müssen dokumentiert werden.
Informationen bzgl. der Erreichung der geplanten Ergebnisse müssen in der Managementbewertung berücksichtigt werden.
Mögliche Varianten:
• Maßnahmeplan, • Geschäftsplan, • …
Wissensmanagement – Gegenüberstellung QM / UM
Keine Anforderungen
DIN EN ISO 14001:2015 DIN EN ISO 9001:2015
7.1.6 Wissen der Organisation
Die Anforderungen zu:
• Wissensmanagement werden nur unter Punkt 7.1.6 der DIN EN ISO 9001:2015 behandelt
Wissensmanagement – Erläuterung
DIN EN ISO 9001:2015 - 7.1.6. Wissen der Organisation
… muss das Wissen bestimmen, das benötigt wird, um ihre Prozesse durchzuführen und um die Konformität von Produkten und Dienstleistungen zu erreichen.
Dieses Wissen muss aufrechterhalten und in ausreichendem Umfang vermittelt werden.
Beim Umgang mit sich ändernden Erfordernissen und Entwicklungstendenzen muss die Organisation ihr momentanes Wissen berücksichtigen und bestimmen, auf welche Weise jegliches notwendige Zusatzwissen und erforderliche Aktualisierungen erlangt oder darauf zugegriffen werden kann.
ANMERKUNG 1 Das Wissen der Organisation ist das Wissen, das organisationsspezifisch ist; es wird im Allgemeinen durch Erfahrung erlangt.
ANMERKUNG 2 Das Wissen der Organisation kann auf internen Quellen und externen Quellen basieren.
Wissensmanagement - Erläuterung
Anhang A 7 DIN EN ISO 9001:2015
Wissen der Organisation
In 7.1.6 behandelt diese Internationale Norm die Notwendigkeit, den Wissensstand zu bestimmen und zu steuern, der von der Organisation aufrechterhalten wird, um die Durchführung ihrer Prozesse sicherzustellen und dass sie die Konformität der Produkte und Dienstleistungen erreichen kann.
Anforderungen in Bezug auf das Wissen der Organisation wurden aus folgenden Gründen aufgenommen:
a) Schutz der Organisation vor Wissensverlust,
b) Ermutigen der Organisation zum Wissenserwerb.
Wissensmanagement
Resümee:
Das notwendige Know-How des Unternehmens muss ermittelt, festgelegt und aufrechterhalten und im notwendigen Umfang bereitgestellt werden.
Das Know-How des Unternehmens ist u.a. in Anweisungen, Entwicklungsergebnissen, Prozessvorgaben enthalten sein.
Die als notwendig definierte Know-How muss systematisch den Erfordernissen des Unternehmens angepasst werden.
Dokumentierte Informationen werden nicht explizit gefordert.
Mögliche Varianten:
• Kennzeichnung der ermittelten Dokumente • Vermeidung von Inselqualifikationen, Vertreterregelung
Neue/verstärkte Normforderungen
Zusammenfassung
Die neuen Fassungen der DIN EN ISO 9001:2015 und der DIN EN ISO 14001:2015 beinhalten neue Anforderungen an die Unternehmen.
Es muss durch das Unternehmen geprüft werden , in wie weit diese Anforderungen bereits erfüllt werden. Die notwendigen Maßnahmen sind unternehmensspezifisch zu planen.
Ziel ist eine stärkere Ausrichtung der Managementsysteme auf die Struktur und Zielstellung der Unternehmen, basierend auf den externen und internen Anforderungen.
Es werden sich unterschiedliche Methoden und Verfahren zur Umsetzung der neuen Anforderungen entwickeln.
Neue/verstärkte Normforderungen
Die neue Fassung der DIN EIN ISO 14001:2015 wurde am 15.09.2015 veröffentlicht. Übergangsfrist: 3 Jahre Die Rezertifizierung gemäß DIN EN ISO 14001:2009 ist möglich, eine Umstellung auf die neue Fassung bis zum Ende der Übergangsphase notwendig. Zertifikate, die in der Übergangsphase nach der DIN EN ISO 14001:2009 ausgestellt werden, verlieren am Ende der Übergangsfrist ihre Gültigkeit (14.09.2018).
Anforderungen bei Umstellung auf die neue Fassung
Die ISO 9001 und ISO 14001 sind generische Normen. Sie beschreiben die Anforderungen nicht branchenspezifisch und ist laut Definition für alle Branchen und Firmengrößen anwendbar.
Für die Umstellung auf die neuen Anforderungen ist es notwendig, zuerst die Anforderungen der Norm zu ermitteln und auf das eigene Unternehmen zu übertragen.
Ausgehend vom IST Zustand sollten die notwendigen Maßnahmen geplant werden.
In der ISO 14001 betrifft dies vor allem die Frage, wer mach was, da die Anforderungen an Abläufe eindeutig sind.
Schulung der Verantwortlichen zur neuen Normenfassung notwendig
Bestimmen der notwendigen Maßnahmen
Terminplan erstellen
Ergänzen der Prozesse, d.h. Einarbeiten der geänderten / neuen Anforderungen
Wirksamkeit bewerten (Kennzahlen, interne Audits, Managementbewertung)
Ggf. Bereitschaftsbewertung im Vorfeld
Abstimmung mit Zertifizierungsstelle durchaus sinnvoll (Termine, Kosten, ...)
Anforderungen bei Einführung
Ausgehend vom IST Zustand sollten die notwendigen Maßnahmen geplant werden.
Das setzt eine IST Analyse voraus.
Geltungsbereich des UMS festlegen
Kontext ermitteln
Projetteam bilden (GF; UMB, SIFA, …)
Analyse der rechtlichen Anforderungen
Analyse der Umweltaspekte
Anforderungen bei Einführung
Viele Prozesse sind i.d.R. vorhanden (Instandhaltung, Personalqualifizierung, …)
neue Prozesse kommen ggf. hinzu (Umweltaspekte, gesetzlichen Anforderungen,
Notfallvorsorge, …)
Das bedeutet:
Prüfung der vorhandenen Aufzeichnungen
Ermittlung der Prozesse (Synergien zu vorhanden Regelungen / Prozessen beachten)
Anforderungen und Vorgaben zu den Prozessen bestimmen
Verantwortlichkeiten klären / festlegen
Qualifikationsbedarf ermitteln
Schulungen der Verantwortlichen einplanen
Prozesse festlegen / definieren / dokumentieren
Wirksamkeit bewerten (Kennzahlen, interne Audits, Managementbewertung)