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  • Seite 20 A2 Nummer 93 Mittwoch, 20. April 2011LokaLes

    Beginn im Pfarrheim Lammersdorf ist am Mittwoch, 4. Mai. Entspannungs- und Atembungen sollen die Selbstheilungskrfte regenerieren.

    Forum fr Erwachsenenbildung bietet einen Kurs in Yoga anLammersdorf. Das Katholische Fo-rum fr Erwachsenenbildung bie-tet im Pfarrheim, Lammersdorf, Kirchstrae 32, unter Leitung von Beate Heinen, elfmal einen Kurs-abend Yoga am Abend an. Be-

    ginn ist am Mittwoch, 4. Mai, von 19.50 bis 21.20 Uhr. Die Kosten hierfr betragen 68,20 Euro. Jede Kursstunde fngt mit einer Ent-spannungsphase an, in der die Teilnehmenden fnf bis zehn Ge-

    danken und Erlebtes des vergange-nen Tages los lassen.

    Danach folgen Atembungen, die u.a. eine innerlich-reinigende Wirkung haben und Energie ge-ben. Die anschlieenden Asanas

    (klassische Yoga-Stellungen), die teils im Sitzen, Liegen oder Stehen praktiziert werden, lsen Verspan-nungen, machen Gelenke ge-schmeidig, formen Muskeln, opti-mieren Stoffwechsel und Kreislauf,

    um nur einige Wirkungen zu nen-nen.

    Die Teilnehmer stellen oft fest, dass sie schon nach wenigen Wo-chen beweglicher sind.

    In einer Entspannung zum Ende

    wird der gesamte Organismus rege-neriert und die Selbstheilungs-krfte aktiviert. Bitte mitbringen: bequeme Kleidung, Socken, De-cke. Weitere Informationen sind mglich unter s 02421/9468-0.

    Instandsetzung der Lindenstrae in Simmerath wird zurckgestellt. 100 000 Euro stehen bereit.

    Mehr Straenschden als Geld vorhandenSimmerath. Rund 130 000 Euro htte es gekostet, htte die Ge-meinde Simmerath alle Straen-Instandsetzungsarbeiten, die in der hchsten Priorittstsstufe ein-geordnet waren, ausgeschrieben, doch im Haushalt 2011 waren nur 100 000 Euro dafr vorgesehen. Eine Punktlandung gab es dagegen bei den Instandsetzungsarbeiten an den Wirtschaftswegen, denn die in Priorittsstufe 1 vorgesehe-nen Arbeiten werden voraussicht-lich die 40 000 Euro kosten, die im Haushalt auch zur Verfgung ste-hen.

    Auch Wirtschaftswege

    Vorgeschlagen wurde deshalb bei der Beratung im Tiefbauausschuss die dringend notwendige Instand-setzung der Lindenstrae in Sim-merath zwischen Sportplatzstrae und Kranzbruch zurckzustellen, die allein mit Erneuerung von Tragschicht und Deckschicht den halben Etatansatz aufgebraucht htte.

    Der Vorschlag der SPD, in die-sem Jahr ganz auf Instandset-zungsarbeiten an den Wirtschafts-wegen zu verzichten und die vor-gesehenen 40 000 Euro zustzlich bei der Instandsetzung der Straen einzusetzen, fand keine Mehrheit.

    Allerdings ist zu erwarten, dass man eine Grundsatzdiskussion zum Ausbaustandard von Wirt-schaftswegen bald wieder auf-

    nimmt, auch wenn unstrittig ist, dass diese lngst nicht mehr allein der Landwirtschaft dienen.

    Insgesamt waren im Katalog der notwendigen Instandsetzungs-manahmen an Straen Arbeiten fr rund 326 000 Euro angemeldet worden, davon waren Arbeiten fr 129 700 Euro in Priorittsstufe 1 aufgenommen worden. Ausge-schrieben werden nun, nachdem die Lindenstrae in Simmerath nicht bercksichtigt wird, Arbei-ten deren Kosten auf rund 80 000 Euro geschtzt werden.

    Fr rund 9800 Euro sollen Frost-schden an der Humboldtstrae saniert werden, 24 600 Euro sind vorgesehen fr die Steinbchel-strae in Rurberg (ab Polizei bis Kirche), 5800 Euro fr die Zufahrt zum Freibad Einruhr, 8500 Euro fr die Zufahrt nach Erkensruhr und nochmals 5900 Euro fr die ehemalige Talstrae in Erkensruhr, 7300 Euro fr die Einmndung der Rstenstrae in die Landstrae nach Kesternich, schlielich noch 6800 Euro fr die Kranzbruch-strae in Simmerath.

    Dazu kommen noch einige dringliche kleinere Manahmen.

    Bei der Instandsetzung der Wirt-schaftswege waren Manahmen fr 163 000 Euro gemeldet worden, wovon Arbeiten fr rund 40 000 Euro in Priorittsstufe I eingeord-net wurden.

    Grere Arbeiten stehen an in Lammersdorf in Verlngerung der

    Schiegasse (10 400 Euro), der Weg zum Sportplatz Steckenborn fr 20 100 Euro, in Eicherscheid Auf der Heide (7100 Euro).

    Die Arbeiten sollen kurzfristig ausgeschrieben werden und dann auch bald mglichst ausgefhrt werden. M

    Unbestritten muss die Lindenstrae in Simmerath im Bereich der Drei-fachturnhalle ausgebessert werden, doch Kosten von fast 50 000 Euro fr eine dauerhafte Instandsetzung waren dem Tiefbauausschuss zu teuer. Foto: Mnker

    Blasmusikvereinigung Strauch und Trommler und Pfeiferkorps bieten ein tolles Konzert

    Musik macht die Menschen glcklicherStrauch/Simmerath. Traditionell zum Palmsonntag ldt die Blasmu-sikvereinigung Strauch zum Frh-jahrskonzert ein. In diesem Jahr hatten sich zwei musiktreibenden Vereine aus Strauch auf diesen Abend vorbereitet. Der BMV Vor-sitzende Jochen Braun begrte in der Aula der Hauptschule Simme-rath die Gste, und Dirigent Mi-chel Hendriks wollte mit dem Pub-likum ein Experiment starten. Musik macht die Menschen glcklicher, das wollen wir heute Abend, mit Hilfe einiger erfolgrei-cher Komponisten, die wussten, wie das geht, beweisen.

    Mit dem Florentiner Marsch erffneten die Musiker das Kon-zert. Weiter ging es mit Great is

    thy Faithfulness, ein Arrange-ment von Hermann Oldenstijl und A discovery Fantansy und The Hearth of Lithuania beide von Ja-cob de Haan. Ernst schneider

    Den zweiten Teil des Konzertes bernahm das Trommler- und Pfeiferkorps.

    Mit Movie Music erklangen bekannte Filmmelodien, die von verschiedenen Arrangeuren bear-beitet wurden. Mit Der Rattenfn-ger einem Hchststufenstck, be-eindruckten die Fltisten ebenso wie die Trommler, die mit vielen verschiedenen Schlaginstrumen-ten einen tollen Rhythmus boten. Pirates of Caribean ebenfalls eine Filmmusik wurde ebenso berzeugt vorgetragen. Das Korps

    unter Leitung von Raimund Lh-rer erntete reichlich Applaus und konnte erst nach einer Zugabe Highland Cathedral die Bhne verlassen.

    Zuhrer in Bewegung

    Nach der Pause betraten die Blas-musiker wieder die Bhne in der Aula der Hauptschule Simmerath und erffneten den dritten Teil des Konzerts wieder mit einem Marsch Aus alter Zeit von Hans Hartwig. Hendriks erklrt in seiner gewohnt humorvollen Art anhand der Titel das Geheimnis der Musik. H-hen, Tiefen sowie eine bewusst ein-gesetzte Dynamik haben Einfluss auf das Empfinden des Zuhrers.

    Pop and Rock Legends von Neil Diamond und die Glenn Miller Parade brachten das Publikum in Bewegung, da wurde mitgeklatscht und geswingt. Die folgenden Mu-sical-Melodien von Andrew Lloyd Webber sind den meisten Zuh-rern bekannt und am Applaus und der allgemeinen Stimmung konnte man erkennen, dass das Experi-ment geglckt ist. Die Zuhrer die-ses Konzert gingen mit Sicherheit ein Stck glcklicher nach Hause, vorher forderten sie aber noch mehrere Zugaben, die nicht ver-wehrt wurden. Mit Zu Gast bei Jacques Offenbach gab das Or-chester den Zuhrern schwung-volle Melodien mit auf den Heim-weg. (breu)

    Die Blasmusikvereinigung Strauch und das Trommler- und Pfeiferkorps luden zum traditionellen Frhjahrskonzert am Palmsonntag in die Aula der Hauptschule Simmerath ein. Foto: Kornelia Breuer

    Konzen einstein Weberdorf

    Konzen. Der Konzener Heimatver-ein hatte in den Konzener Saal Achim und Elke zur alljhrlichen Generalversammlung mit an-schlieendem Film- und Diaabend eingeladen und trotz des schnen Frhlingswetters waren viele Gste gekommen, um vor allem den spannenden Geschichten der bei-den ehemaligen Konzener Weber Johann Palm und Bruno Steffens zu lauschen, die eindrucksvolle Einblicke in ihr bewegtes Leben ga-ben.

    Derzeit 233 Mitglieder

    In Rekordzeit wolle man durch die Generalversammlung kommen, kndigte Geschftsfhrer Udo Schmitz seinen Geschftsbericht an, den er nach der Begrung durch den ersten Vorsitzenden des Konzener Heimatvereins, Manfred Huppertz, verlas.

    Stolze 233 Mitglieder zhlt der Verein, wobei von diesen sogar 36 Kinder und Jugendliche sind.

    Die beiden Film- und Diaabende des Heimatvereins lockten auch im vergangenen Jahr zahlreiche Interessierte in den Konzener Saal und auch das Treffen der ber 90-jhrigen Brgerinnen und Br-ger aus Konzen ist bereits ein fester Bestandteil des Jahresprogramms geworden.

    Im nchsten Jahr werden sich zu dieser zehnkpfigen 90-Gruppe Anna Palm, Anneliese Steinrx, Franz Jung und Heinrich Marko hinzugesellen, erklrte Udo Schmitz.

    Kassierer Heinz Kreitz stellte fest, dass der Konzener Heimatver-ein auf gesunden Fen steht. In Kooperation mit dem Eifelverein Konzen soll noch in diesem Jahr ein Aussichtsturm auf der Hohe entstehen, der ber einen behin-dertengerechten Weg erreicht wer-den kann.

    Sabine Jacobs, Beisitzerin fr Kinder- und Jugendarbeit, gab zu verstehen, dass den Konzener Hei-matverein keine Nachwuchssor-gen plagen. Unter dem Motto Le-ben an der Grenze habe man 29 Kindern im vergangenen Frh-sommer auf spielerische Art und Weise das altbekannte Thema Schmuggeln nher gebracht und sie dafr so sehr begeistern knnen, dass es auch in diesem Jahr wieder einen Kinder- und Ju-gendtag zum Thema geben werde.

    Dem zweiten Vorsitzenden des Heimatvereins, Theo Steinrx, war es gelungen, mit Johann Palm und Bruno Steffens zwei Zeitzeugen zu finden, die einen Einblick in das Gewerbe der Webereien geben konnten, das sowohl um die Jahr-hundertwende 1900, als auch nach dem ersten und zweiten

    Weltkrieg boomte, als etwa 80 Pro-zent der Erwerbsttigen Konzens als Weber und Zuarbeiter der We-ber beschftigt waren, was heutzu-tage kaum noch vorstellbar ist.

    Der 89-jhrige Johann Palm er-innerte sich genau an seinen Aus-bildungsbeginn im Frhjahr 1938, nachdem es ihm bedingt durch die hohe Arbeitslosenquote gelungen war, eine Stelle als Weber in einer Konzener Weberei zu finden. Die Lehrstelle habe ich dank meinem Vater bekommen, erinnert sich Johann Palm gerne an seine Aus-bildung zurck und erzhlt seinen interessierten Zuhrern von alten Zeiten, die mit Bildern eindrucks-voll unterlegt wurden.

    Nachdem Palm aus englischer Kriegsgefangenschaft wieder nach Konzen zurckkehren konnte, be-gann der groe Wiederaufbau. Die Webereien wurden jedoch zu-nchst provisorisch aufgebaut, gab der rstige 89-Jhrige zu ver-stehen, dass er aufgrund der enor-men Zerstrung erst 1948 wieder als Weber in Konzen arbeite konnte fr einen Lohn von ge-rade einmal 1,48 Mark und einen Zwlf-Stunden-Tag, wie er hinzu-fgte.

    Bruno Steffens, Jahrgang 1934, gab Johann Palm Recht: Nach-dem mein Vater im Krieg gefallen war, lag es an mir, das Geld fr die Familie zu verdienen, da ich der l-teste war, unterstrich der leiden-schaftliche Weber, dass es durch-aus schwierige Zeiten fr ihn und seine Familie waren. Da war eine 60- bis 80-Stunden-Woche keine Seltenheit, betonte Steffens.

    Trotz allem arbeitete Bruno Stef-fens 40 Jahre lang als Weber und er wrde es jederzeit wieder tun, wie er am Ende seines spannenden Vortrags unterstrich.

    Manfred Huppertz hatte in einer aufwndig gestalteten Diashow Bilder der Konzener Familien Schreiber-Rosenwick, Call-Kleiner und Call-Krings-Schaly zusam-mengetragen und kommentierte die einzelnen Familiengeschich-ten gekonnt.

    Garagen waren zu erraten

    Die Besucher des Film- und Dia-abends schauten gespannt auf die Prsentation, denn es gab viele alte Bekannte, Familienmitglieder und Freunde zu bestaunen, wie sie ih-ren Berufen nachgingen, Feste fei-erten oder sich zum wchentli-chen Stammtisch in einer frhe-ren Konzener Kneipe trafen.

    Den Ausklang des kurzweiligen Programms gestaltete Geschfts-fhrer Udo Schmitz mit einem Dalli-Klick, bei dem es darum ging, Konzener Garagen mglichst schnell zu erkennen. (nap)

    Die beiden Konzener Zeitzeugen Johann Palm (links) und Bruno Steffens (rechts) lieen die Besucher des Film- und Diaabends des Konzener Hei-matvereins am Sonntagabend im Saal Achim und Elke an ihren Erlebnis-sen als Weber teilhaben. Theo Steinrx (Mitte), zweiter Vorsitzende des Heimatvereins Konzen, stellte spannende Fragen. Foto: Nadine Palm

    Beim Heimatverein gab es wieder interessante Einblicke in die jngere Dorfgeschichte. Bis zu 60 Prozent der Bevlkerung in Webereien beschftigt.