Konzept Krippe 2015 fertig - Ihlow€¦ · 4 Bürgermeister 2. Entstehungsgeschichte Laut...

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1 Inhaltsverzeichnis 1.Vorwort 2 Grußwort des Bürgermeisters 3 2. Entstehungsgeschichte 4 3. Rahmenbedingungen 5 3.1. Träger 3.2. Aufnahme 3.3. Gruppengröße und Platzvergabe 3.4. Umgang mit Krankheiten 3.5. Datenschutz 3.6. Öffnungszeiten 4. Unser Bild vom Kind 8 5. Grundlage unserer pädagogischen Arbeit – Emmi Pikler- zeitübergreifende Erkenntnisse 10 6. Schwerpunkte unserer pädagogischen Arbeit 12 6.1. Das ungestörte und selbständige Spiel 6.2. Die Sprache 6.3. Musikalische Entwicklung 6.4. Freie Bewegungsentwicklung 6.5. Kreative Entwicklung 6.6. Eine achtvolle Beziehung insbesondere bei der Pflege 6.6.1. Das Wickeln 6.6.2. Das Trockenwerden 6.6.3. Der eigene Körper 7. Unsere Räume 22 7.1. Gruppenraum, Spielen, Entdecken und Experimentieren 7.2. Ruheraum, Schlafen, Träumen und Spielen 7.3. Sanitär und Erlebniswelt 7.4. Garderobenbereich 8. Lernende Erwachsene 26 9. Tagesablauf 26 10. Der Übergang von der Familie in die Kinderkrippe – Berliner Eingewöhnungsmodel 27 11. Erziehungspartnerschaften – Hand in Hand zum Wohle des Kindes 30 12. Krippe und Kindergarten als KiTa vereint 30 12.1. Kooperationskalender Krippe Kükennüst – Kindergarten Meerhuuske 13. Beobachtung und Dokumentation 33 14. Transparenz 34 15. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen 34 16. Qualitätsentwicklung-Qualitätssicherung 35 17. Unser Krippen ABC 36 Teamfoto 38 Literaturverzeichnis 39

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Inhaltsverzeichnis

1.Vorwort 2

Grußwort des Bürgermeisters 3

2. Entstehungsgeschichte 4

3. Rahmenbedingungen 5

3.1. Träger

3.2. Aufnahme

3.3. Gruppengröße und Platzvergabe

3.4. Umgang mit Krankheiten

3.5. Datenschutz

3.6. Öffnungszeiten

4. Unser Bild vom Kind 8

5. Grundlage unserer pädagogischen Arbeit – Emmi Pikler- zeitübergreifende Erkenntnisse

10

6. Schwerpunkte unserer pädagogischen Arbeit 12

6.1. Das ungestörte und selbständige Spiel

6.2. Die Sprache

6.3. Musikalische Entwicklung

6.4. Freie Bewegungsentwicklung

6.5. Kreative Entwicklung

6.6. Eine achtvolle Beziehung insbesondere bei der Pflege

6.6.1. Das Wickeln

6.6.2. Das Trockenwerden

6.6.3. Der eigene Körper

7. Unsere Räume 22

7.1. Gruppenraum, Spielen, Entdecken und Experimentieren

7.2. Ruheraum, Schlafen, Träumen und Spielen

7.3. Sanitär und Erlebniswelt

7.4. Garderobenbereich

8. Lernende Erwachsene 26

9. Tagesablauf 26

10. Der Übergang von der Familie in die Kinderkrippe – Berliner Eingewöhnungsmodel

27

11. Erziehungspartnerschaften – Hand in Hand zum Wohle des Kindes 30

12. Krippe und Kindergarten als KiTa vereint 30

12.1. Kooperationskalender Krippe Kükennüst – Kindergarten Meerhuuske

13. Beobachtung und Dokumentation 33

14. Transparenz 34

15. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen 34

16. Qualitätsentwicklung-Qualitätssicherung 35

17. Unser Krippen ABC 36

Teamfoto 38

Literaturverzeichnis 39

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1. Vorwort Mit dieser Konzeption möchten wir als pädagogisches Fachpersonal einen ersten umfassenden Einblick in unsere Arbeit in dieser Krippengruppe geben. Laut Kindertagesstätten Gesetz (KiTaG) ist jede Kindertagesstätte dazu verpflichtet, eine Konzeption zu entwickeln und diese regelmäßig zu aktualisieren. Die Transparenz unserer täglichen Arbeit ist uns sehr wichtig. Darum möchten wir diese Konzeption nutzen, unsere pädagogische Arbeit vorzustellen. Sie richtet sich an Eltern, Mitarbeiter, Praktikanten, den Träger und an alle, die an unserer Kinderkrippe Interesse zeigen. Die Konzeption unserer pädagogischen Arbeit basiert auf

• den niedersächsischen Orientierungsplan für Kindertagesstätten (2005) und die dazugehörigen Handlungsempfehlungen für die Arbeit mit Kindern unter drei Jahren (2012),

• sowie auf der Betreuungs- und Erziehungs-Philosophie von Emmi Pikler. Die Konzeption dient uns als Orientierungshilfe für unsere Praxis und wird nicht als „abgeschlossenes Werk“ angesehen. Für uns spielt die Überprüfung unserer Arbeit, die Aktualisierung von Schwerpunkten und die Entwicklung und Sicherung von Qualitätsstandards eine wesentliche Rolle in unserer täglichen Arbeit.

Ich mag dich so wie du bist. Ich vertraue auf deine Fähigkeiten. Wenn du mich brauchst, bin ich da. Versuch es zunächst einmal selbst.

(Emmi Pikler)

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Gemeinde Ihlow

Grußwort des Bürgermeisters

Liebe Leserinnen und Leser,

als Kommune sind wir für die Umsetzung des Bildungssystems und damit der

positiven Entwicklung und Förderung der jüngsten Mitglieder unserer

Gesellschaft mitverantwortlich. So auch an der Vorgabe der Bundesregierung,

bis zum Jahr 2013 einen Betreuungsplatz für jedes dritte Kind unter drei Jahren

einzurichten.

Der Krippenbau in Ihlowerfehn hatte Anfang Juni 2011 begonnen. Nach etwas

mehr als einem halben Jahr hat sie jetzt im Februar 2012 ihren Betrieb

aufgenommen.

Uns ist wichtig, den jüngsten Familienmitgliedern eine Bildungsstätte zu bieten,

in der sie eine entspannte Atmosphäre, sowie ein Gefühl von Sicherheit und

Geborgenheit, als Voraussetzung für ihre Lernprozesse und Lernbereitschaft,

vorfinden.

Die Hirnforschung hat erwiesen, dass das Kind umfassend an seinen eigenen

Bildungsprozessen beteiligt ist. Wir schaffen mit dem Bau dieser Krippe eine

anregende Umgebung, in der die Kinder viele Erfahrungen sammeln können

und somit mehr Möglichkeiten zum Experimentieren und Lernen haben.

Den Erzieherinnen wünsche ich bei der zukünftigen Arbeit mit den Kleinen viel

Einfühlungsvermögen, Kreativität und Freude, sowie allen Kindern eine

unvergessliche schöne Zeit in der Krippengruppe „Kükennüst“.

Ihlow, im März 2012 Johann Börgmann

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Bürgermeister

2. Entstehungsgeschichte Laut Kinderförderungsgesetz (KiföG) haben alle Kinder im Alter von 1 - 3 Jahren

ab dem 1. August 2013 einen gesetzlich Anspruch auf Erziehung, Bildung und

Betreuung in einer Krippe .

"Es ist der entscheidende Schritt hin zu einem bedarfsgerechten und qualitativ hochwertigen Angebot der Betreuung für Kinder unter drei

Jahren.“ (Zitat des Familienministeriums)

Bezüglich dieses Gesetzes hat die Gemeinde Ihlow den Anbau dieser

Krippengruppe am Kindergarten Meerhuuske im Jahr 2011 veranlasst.

Seit Februar 2012 besteht unsere Krippe mit einer altersgemischten Gruppe als

erste Krippe in der Gemeinde

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3. Rahmenbedingungen 3.1. Trägerschaft Die Gemeinde Ihlow ist der Träger der Kindertagesstätte „Meerhuuske“, zu der

der Kindergarten und die Kinderkrippe gehören.

3.2. Aufnahme

Bei der Anmeldung des Kindes, erhalten alle Eltern die Rahmenbedingungen

und Grundsätze für den Besuch der Kindertagesstätten der Gemeinde Ihlow:

• Öffnungs- und Betreuungszeiten

• An- und Abmelderegelung

• Kostenbeitrag

• Ansteckende Krankheiten

• Frühstück

• Kleidung, Schuhe, Schwimmbadbenutzung

• Ferienzeit

• Versicherungsschutz

• Belehrung gemäß §34 ABS 5 Satz 2 Infektionsschutzgesetz

3.3. Gruppengröße und Platzvergabe Es Können 15 Kinder im Alter zwischen 12 Monaten und drei Jahre

aufgenommen werden. Besuchen mehr als sieben Kinder im Alter unter zwei

Jahren die Krippe, verringert sich die Gruppen Größe auf 12 Kinder.

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Nach folgenden Kriterien werden in der Gemeinde Ihlow die freien

Krippenplatze zum 01.08. eines jeden Jahres neu vergeben:

1. Die Erziehungsberechtigten müssen ihren Hauptwohnsitz in der

Gemeinde Ihlow haben

2. Wenn das Kind bis zum 31.01 des jeweiligen Jahres auf der Warteliste

geführt wurde.

Anmeldungen für die Warteliste werden ab Geburt entgegen

genommen.

3. Wenn das Kind mindestens 12 Monate alt ist

4. Kinder von alleinerziehende Erziehungsberechtigte

5. Kinder von berufstätigen Erziehungsberechtigten

Die Vergabe anhand der Kriterien erfolgt jeweils beginnend mit dem ältesten

Kind.

3.4. Umgang mit Krankheiten Wenn ein Kind krankheitshalber zu Hause bleibt, sollte die Krippenleitung

benachrichtigt werden.

Kranke Kinder gehören grundsätzlich nicht in die Einrichtung. Stellen wir fest,

dass ein Kind erkrankt ist, muss es abgeholt werden. Das kranke Kind sollte so

lange der Krippe fern bleiben, bis es fieberfrei ist und die Symptome

abgeklungen sind bzw. keine Ansteckungsgefahr mehr besteht.

(Info Blätter im Umgang mit den gängigen Kinderkrankheiten liegen in der

Krippe aus.)

Folgende Regeln sollten beachtet werden:

Ansteckende

Krankheiten

Bis die Symptome

abgeklungen sind

Bei Fieber (über 38,5° C) 24 Stunden Symptomfrei

Magen- und

Darmerkrankungen

48 Std. Symptomfrei

Keuchhusten Mindestens 5 Tage nach

Einnahme von

Antibiotikum

Infektionsschutzgesetz

Scharlach Mindestens 1 Tag nach

der Einnahme von

Antibiotikum

Infektionsschutzgesetz

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Windpocken Eine Woche bis zum

Abklingen der

Symptome

Masern Fünf Tag bis zum

Abklingen der

Symptome e

Mumps 9 Tage bis zum

Abklingen der

Symptome

Windpocken, Röteln,

Ringelröteln

Informationspflicht

gegenüber der

Einrichtung zum Schutz

schwangerer Personen.

Allergien, Asthma,

Herzkrankheiten u. a.

Sind der Krippenleitung

mitzuteilen.

3.4. Datenschutz Alle persönlichen Daten der Kinder, die für den Besuch der Krippe erforderlich

sind, werden von uns vertraulich behandelt (SGB III), und nur mit schriftlicher

Einverständniserklärung der Eltern weiter gegeben.

3.5. Öffnungszeiten und Ferienbetreuung Unsere Öffnungszeiten sowie die Ferienbetreuung sind an die des Kindergartens angelehnt. Regelöffnungszeit: Montag – Freitag 07.30 Uhr – 13.00 Uhr Sonderöffnungszeiten: Montag – Freitag 07.15 Uhr – 07.30 Uhr und 13.00 Uhr – 14.00 Uhr Betreuungszeiten: Montag – Freitag 08.00 Uhr – 12.30 Uhr

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Im Interesse der Kinder sowie aus pädagogischen Gründen soll die Kinderkrippe regelmäßig besucht werden. Gegen einen festen Beitrag kann die Sonderöffnungszeit genutzt werden. In den Sommerferien wird unsere Kinderkrippe für drei Wochen geschlossen. In den Weihnachtsferien und an Brückentagen findet keine Betreuung statt. Schließungstage aufgrund von Fortbildungen werden frühzeitig mitgeteilt. In den übrigen Ferienzeiten (Oster- und Herbstferien) wird durch die Einrichtungsleitung eine Bedarfsabfrage durchgeführt und die Kinderkrippe evtl. mit reduziertem Personal betrieben.

4. Unser Bild vom Kind – Bildungswege der 0- bis 3-Jährigen Wir sehen das Kind von Geburt an als aktives Wesen, dem man von Anfang an

mit Respekt und Achtung begegnen muss.

Auf diese Weise bekommt das Kind die Möglichkeit, sich frei zu entfalten.

Das Kind ist ein vollwertiger, verständiger, reaktionsfähiger Mensch.

Der Entwicklungspsychologe Jean Piaget bezeichnete Kinder als „Akteure ihrer

Entwicklung“. Sie wollen sich weiterentwickeln und ihre Umwelt nach ihren

eigenen Vorstellungen begreifen. Erwähnenswert hierbei ist, dass die

Entwicklung des Kindes nicht immer linear nach vorne verläuft, sondern auch

vor einem großen Entwicklungsschritt eine Stufe zurückgehen kann.

Jedes Kind braucht seine Zeit für den nächsten Entwicklungsschritt. Wir

sprechen dem Kind sein eigenes Zeitmaß und seinen eigenen

Entwicklungsrhythmus zu, denn nur so kann sich seine Persönlichkeit

entwickeln.

Wir bieten dem Kind die Möglichkeit, seinen eigenen Impulsen zu folgen und

sich eigene Antworten zu geben, denn nur so kann es seine Individualität und

Autonomie entfalten.

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Wir setzen an den Ressourcen und Stärken der Kinder an, um diese als

Grundlage für die nächsten Entwicklungsschritte zu nutzen.

Wir gewähren den Kindern Raum zur Mitbestimmung und sprechen ihnen ein

großes Recht auf ihre eigene Meinung zu.

Wir nehmen das Kind von Anfang an ernst, damit es Vertrauen aufbauen kann.

Von Geburt an ist es kompetent und setzt sich, seinem Alter entsprechend, mit

seiner Umwelt auseinander. Es lernt unter anderem bereits in den ersten

Wochen, dass auf sein Weinen eine Reaktion wie beispielsweise das Stillen

oder Trösten erfolgt.

In einer kindgerechten vertrauensvollen Atmosphäre erfährt das Kind Schutz

und Geborgenheit.

Wir bieten den Kindern eine Umgebung, in der sie individuelle Erfahrungen

sammeln und ganzheitlich lernen können. Sie werden selbstbewusster im

Umgang mit anderen Menschen und können ihre soziale Kompetenz erweitern.

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„Wesentlich ist, dass das Kind möglichst viele Dinge selbst entdeckt.

Wenn wir ihm bei der Lösung aller Aufgaben behilflich sind, berauben wir es gerade dessen,

was für seine geistige Entwicklung das Wichtigste ist. Ein Kind, das durch selbstständige Experimente etwas erreicht,

erwirbt ein ganz andersartiges Wissen als eines, dem die Lösung fertig geboten wird.“

(Emmi Pikler)

5. Grundlage unserer pädagogischen Arbeit Emmi Pikler – Zeitübergreifende Erkenntnisse –

Die Forschung Emmi Piklers galt der selbstständigen Aktivität im Säuglings- und

Kleinkindalter. Sie beschäftigte sich mit der aktiven und ungestörten

Bewegungsentwicklung des Kindes und seinem eigenständigen Spiel.

Aus ihren Beobachtungen und Dokumentationen entstanden Prinzipien und

Theorien, die wir in unserer Kinderkrippe mit den Kindern vertreten und

berücksichtigen.

Emmi Pikler wurde am 09.01.1902 in Wien geboren. Dort verbrachte sie ihre

frühe Kindheit. Ihre Mutter war von Beruf Kindergärtnerin, und ihr ungarischer

Vater war Handwerker.

Emmi Pikler wuchs ohne Geschwister auf. Als Emmi Pikler zwölf Jahre alt war,

verstarb ihre Mutter.

Sie entschloss sich bereits früh Medizin zu studieren, um Kinderärztin zu

werden und kehrte zurück nach Wien. Sie promovierte im Jahr 1927 und wurde

Fachärztin für Kinderkrankheiten.

Ihr Ehemann war Mathematiker und Pädagoge. Durch ihn wurden ihre

entwicklungsphysiologischen Überlegungen bestätigt.

Ihrem ersten Kind, einer Tochter, gab sie viel Geduld und freie

Bewegungsmöglichkeiten, um schnell zu erkennen, wie wichtig kleinste Details

für eine positive Entwicklung des Kindes sind.

Zehn Jahre arbeitete Emmi Pikler als Familienärztin. Nach dem Krieg bekam sie

zwei weitere Kinder.

Ihre Privatpraxis wurde nicht wieder eröffnet, sie kümmerte sich innerhalb

einer ungarischen Organisation um unterernährte und verlassene Kinder.

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1946 eröffnete sie das Säuglingsheim „Loczy“ in Budapest, hier wurden

Waisenkinder aufgenommen.

Während dieser Zeit stellte sie fest, dass jedes Kind seine Autonomie,

Individualität und Persönlichkeit entfalten kann, wenn es sich möglichst frei

und selbstständig entwickeln darf. Wichtig ist hierbei, dass jedes Kind über sein

eigenes Zeitmaß der Entwicklung verfügt.

In stabilen Beziehungen lernen Kinder zu vertrauen und sich aus eigener

Initiative gemäß ihren Interessen zu bewegen und zu spielen. Das Kind soll sich

als aktiv erleben und Vertrauen in seine eigene Bewegung haben.

„Ich helfe nur ein ganz klein wenig nach“. Mit dieser Einstellung kommt man dem Kind zur Hilfe und reicht ihm die

Hand, damit das Aufstehen leichter gelingt.

Diese Hilfe aber raubt dem Kind die Freude am selbstständigen Gelingen, raubt ihm das Gefühl seiner Wirksamkeit.“

(Emmi Pikler)

Eine weitere Erkenntnis Emmi Piklers ist, dass Pflege bereits Erziehung ist, ein

Baby mache die meisten Erfahrungen, während es gefüttert, gebadet, an- und

ausgezogen oder gewickelt wird. Im Vordergrund steht, dass das Kind sich

wohlfühlt, die verschiedenen Pflegesituationen sollen sprachlich begleitet

werden, das Kind wird auf diese Weise über die momentane Handlung

aufgeklärt. („Nun werde ich dir deinen Pullover anziehen.“)

Emmi Pikler bezeichnet die Pflege als eine Begegnung, die Zeit braucht. Dem

Kind wird hierbei ein Gefühl der Ruhe vermittelt.

Respektvoller Umgang bedeutet, von Anfang an mit dem Kind zu sprechen:

verständlich, einfach, fließend und ruhig.

Kommunikation und Sozialverhalten entstehen im Dialog mit den Erwachsenen,

wenn die kindlichen Signale verstanden und sinnvoll erwidert werden.

Emmi Pikler erforschte die Stufen der Aufmerksamkeitsfähigkeit als Grundlage

des kognitiven Lernens.

Um dem Kind selbstständiges Lernen zu ermöglichen, muss vom Erwachsenen

eine Umgebung erschaffen werden, die den Bedürfnissen des Kindes

entspricht.

Nach ihrer Pensionierung im Jahr 1978 bot Emmi Pikler weiterhin ihre

wissenschaftliche und beratende Tätigkeit im „Loczy“ an.

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Im Jahr 1984 starb sie nach kurzer und schwerer Krankheit. Ihre Tochter Anna

Tardos (Kinderpsychologin) führt die pädagogische Arbeit im „Loczy“ fort.

Mit ihren Erkenntnissen entwickelte Emmi Pikler eine neue Betreuungs-

Erziehungs-Philosophie.

Wir als pädagogische Fachkräfte in dieser Kinderkrippe teilen viele ihrer

Ansichten, unterstützen jedes einzelne Kind in seiner Individualität und treten

ihm mit Achtsamkeit und Respekt gegenüber.

"Ein Kind kann nur dann frei seinen Körper und Geist schulen, wenn man ihm Platz und Zeit lässt“

(Emmi Pikler)

6. Schwerpunkte unserer pädagogischen Arbeit

6.1. Die Bedeutung des ungestörten und selbstständigen Spiels

Die Schaffung des ungestörten freien Spiels ist bei uns von großer Bedeutung,

da das Kind durch sein eigenes Tun Freude an Erfolgserlebnissen, an der

eigenen Leistung entwickelt. Außerdem steigern diese Situationen das

Selbstbewusstsein und das Vertrauen in die eigene Kraft.

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Spielen ist keine Spielerei!

Das Kind begreift die Welt um sich herum, es beobachtet, ordnet Dinge zu,

ahmt nach und lernt sich selbst mit all seinen Fähigkeiten kennen.

Das Spiel des Kindes wird somit als sein „Hauptberuf“ bezeichnet.

Wir bieten dem Kind in der Krippe die Möglichkeit, frei nach seinen

Entwicklungsinteressen zu handeln und auf diese Weise seine Umgebung zu

erforschen.

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"Kinder sollten mehr spielen,

als viele Kinder es heutzutage tun.

Denn wenn man genügend spielt,

solange man klein ist,

dann trägt man Schätze mit sich herum,

aus denen man später

sein ganzes Leben lang schöpfen kann.

Dann weiß man, was es heißt,

in sich eine warme, geheime Welt zu haben,

die einem Kraft gibt,

wenn das Leben schwer ist."

(Astrid Lindgren)

6.2. Die Sprache

Im Tagesablauf unserer Krippe unterstützen wir die Sprechfreude der Kinder,

indem wir Bilderbuchbetrachtungen, Spiele und das Einnehmen des

gemeinsamen Frühstücks sprachlich begleiten.

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Durch Gespräche und Erzählrunden, aber auch durch gemeinsames Singen

beeinflussen wir die Sprachentwicklung des Kindes.

Sprache ist der Schlüssel, um sich die Welt zu erschließen. Durch Sprache

lernen wir uns auszudrücken und unsere sozialen Kompetenzen auszubauen.

Einige Kinder können schon früh im Alter von 1 bis 1,5 Jahren sprechen.

Andere wiederum lassen sich mehr Zeit, beginnen im Alter von 2,5 bis 3 Jahren

mit dem Sprechen. Hierbei ist es uns wichtig, die Sprache des Kindes als eine

individuelle Fähigkeit des Kindes anzusehen und nicht an der Verständigkeit

oder Auffassungsgabe des Kindes zu zweifeln.

Jedes Kind ist verschieden und hat auch in Bezug auf seine Sprachentwicklung

sein eigenes Tempo.

Als pädagogische Fachkräfte sehen wir uns in der Vorbildfunktion, das heißt,

wir achten auf die Wortwahl, die Betonung der Wörter und die nonverbale

Kommunikation. Die Körpersprache spielt für uns in der pädagogischen Arbeit

eine wesentliche Rolle, denn ein Lächeln schenkt einem Kind je nach Situation

Sicherheit, Zuwendung und Mut. Auch das Weinen des Kindes und die darauf

folgende Reaktion unsererseits ist Kommunikation.

Wenn die Kinder ein Wort „falsch“ aussprechen, verbessern wir sie nicht,

sondern geben den Satz in richtiger Form wieder.

Auf diese Weise nehmen die Kinder die „richtigen“ Worte wahr, fühlen sich

jedoch nicht belehrt oder bloßgestellt und bewahren die Freude am Sprechen.

Das ist Hinnerk. Er besucht uns regelmäßig im

Morgenkreis. Mit ihm müssen wir

plattdeutsch sprechen.

„ Hinnerk versteit uns anners nich!“.

Hinnerk unterstützt uns im täglichen Umgang

mit der plattdeutschen Sprache in der

Krippengruppe.

6.3. Musikalische Entwicklung Musik von Anfang an.

Wir begleiten unseren Krippentag mit verschiedenen musikalischen Angeboten,

wie zum Beispiel Sing- und Tanzspielen.

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Schon im Morgenkreis starten wir mit unserem Begrüßungslied in den Tag,

damit sich die Kinder angenommen fühlen. Durch das tägliche Wiederholen der

Lieder werden die Texte verinnerlicht und die Konzentration sowie die

Merkfähigkeit der Kinder gefördert. Musikalische Angebote regen unterschiedliche Bereiche, wie die auditive Wahrnehmung, das Rhythmusgefühl und die Motorik an. Wir fördern auf diese Weise die Lebensfreude, die Ausgeglichenheit und das Sozialverhalten der Kinder.

"Ich weiß nicht, wer auf die Idee gekommen ist, Mathe, Physik oder Chemie seien für unsere Kinder wichtiger als Musik. Doch ich bin sicher, dass das

nicht stimmt. Singen, musizieren oder einfach nur zuhören, am besten gemeinsam,

ist Kraftfutter für Kindergehirne."

(Hirnforscher und Neurobiologe Professor Dr. Gerald Hüther)

6.4. Freie Bewegungsentwicklung

Wir legen in unserer pädagogischen Arbeit einen großen Wert darauf, dass das

Kind seinen inneren Bewegungsdrang ausleben kann. Das Kind zeigt seine

Emotionen über seinen Körper.

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Wir bringen jedem einzelnen Kind Vertrauen entgegen, sprechen ihm Mut zu

und unterstützen auf diese Weise sein Selbstvertrauen und seinen

Forscherdrang.

So lernt das Kind, sich etwas zuzutrauen, nach seiner eigenen, persönlichen

Geschwindigkeit zu handeln und so eigenständig an sein Ziel zu gelangen.

Die Bewegungsentwicklung des Kindes ist kontinuierlich. Das Kind legt seine

Entwicklungsschritte selbst fest, daher wird es in seiner Bewegungsentwicklung

nicht gedrängt oder gar in eine Situation gebracht, aus der es alleine nicht mehr

herauskommt. Jedes neue Detail seiner Bewegung verlangt ihm seine ganze

Aufmerksamkeit ab.

Wir unterstützen das Kind in jeder Phase seiner Bewegungsentwicklung, indem wir ihm in unserer Krippe die Möglichkeit zum Üben, Wiederholen und Experimentieren geben. Auf diese Weise erforscht das Kind seine Umgebung nach seinem Tempo, eignet sich neue Bewegungsabläufe an und handelt nach seinen eigenen Vorstellungen. „Sich bewegen lernen heißt seine Umwelt erobern.“ (Emmi Pikler)

Kinder lieben die Natur - und sie brauchen sie.

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Kinder sind Entdecker und Forscher. Wir bieten unseren Kindern auf unserem

Außengelände natürliche Erfahrungs- und Entdeckerräume, die es zu

erforschen gilt. Dabei sprechen wir unterschiedliche Sinnesreize an und

unterstützen die Körperwahrnehmung.

Durch die Erlebnisse in der Natur bilden sich die Kinder ein eigenes, positives

Bild und lernen auf diese Weise die Natur als etwas Wertvolles kennen.

Wir begleiten unsere Kinder beim eindrucksvollen Wahrnehmen dieser

Naturerlebnisse, indem wir ihnen unterstützend zur Seite stehen, ihnen jedoch

Freiraum lassen, um selbstständig handeln zu können.

„Spielen im Schmutz ist Bodybuilding für die Abwehrkräfte“

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(Hans-Jürgen Tietz, Mikrobiologe)

6.5. Kreative Entwicklung

Wir bestärken das

Kind in der Krippe in

seinem kreativen

Tun und der

Umsetzung seiner

eigenen Ideen,

indem wir ihm

verschiedene

Materialien zur

Verfügung

stellen, die seine

Neugierde,

Fantasie und

Vorstellungskraft

anregen.

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Wir greifen die

Vorlieben, Interessen

und Ideen des Kindes

in unserer

pädagogischen

Arbeit auf,

integrieren diese

spielerisch in

unseren Tagesablauf

und ermutigen es

zum

Experimentieren.

Durch Lob, Wertschätzung und positive Verstärkung bekommt es Mut und

traut sich an neue Situationen heran.

Wir unterstützen die Eigeninitiative und das Selbstbewusstsein des Kindes,

indem wir es zum Ausprobieren und Experimentieren motivieren.

Es geht uns um den kreativen, fantasievollen Weg, den das Kind geht, nicht um

das perfekte Produkt.

Ein selbst gestaltetes „Kunstwerk“ hat seine eigene individuelle Perfektion und

möchte von uns gewürdigt werden.

Wir bieten dem Kind Freiraum und Zeit zum Gestalten, die Möglichkeit sich

auszuprobieren, den Umgang mit verschiedenen Materialien zu testen

(beispielsweise Stifte, Farbe, Papier, Kleister) und in seinem eigenen Denken

und Tun neue Wege zu ergründen.

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6.6. Die achtungsvollen Beziehung insbesondere bei der Pflege

6.6.1. Die Bedeutung des Wickelns

Während des Wickelns lernt das Kind seinen Körper kennen und macht zahlreiche Erfahrungen in den unterschiedlichsten Bereichen. Je einfühlsamer damit umgegangen wird, desto mehr lernt das Kind seinen eigenen Körper zu schätzen und als etwas Wertvolles anzusehen. Die emotionale Entwicklung des Kindes wird gestärkt, weil dem Kind die Möglichkeit gegeben wird, eine Beziehung zu dem Erzieher/der Erzieherin aufzubauen. Während dieser intensiven Pflegesituation lernt das Kind, seine Bedürfnisse

auszudrücken.

Die Pflege trägt zur Persönlichkeitsentwicklung und zur Selbstständigkeit des

Kindes bei. Wir geben dem Kind in der Wickelsituation die Gelegenheit,

selbständig mitzuwirken und sich selbst zu entdecken, sich zu sehen, zu fühlen

und natürlich zu bewegen.

Durch Berührungen fördern wir die Wahrnehmung des Kindes über die Haut.

Wir legen auch hier großen Wert auf die Kommunikation zwischen dem Kind

und uns Erwachsenen. Das Wickeln wird immer sprachlich begleitet, so dass

das Kind auch hier aktiv mit eingebunden ist.

Jede Handlung oder Berührung wird mit Worten erläutert, das Kind lernt

Zusammenhänge erkennen. Durch diese intensive Form der Kommunikation

während des Wickelns wird das Kind zum Sprechen angeregt.

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6.6.2. Das Trockenwerden

Die Zusammenarbeit und Absprache mit den Eltern ist uns sehr wichtig, denn

nur so können wir gemeinsam auf die Bedürfnisse des Kindes reagieren.

Die individuelle Reifung des Kindes bestimmt, wann es trocken wird. Jedes Kind

hat hierbei sein persönliches Tempo und gibt seine eigenen

Entwicklungsschritte vor. Es ist uns wichtig, die Kinder in dieser Phase ihrer

Entwicklung nicht unter Druck zu setzten, sondern ihnen die Zeit zu geben, die

sie brauchen. Mit liebevoller Unterstützung ermutigen wir die Kinder zum

Toilettengang.

6.6.3. Der eigene Körper Durch einen respektvollen, achtsamen Umgang mit dem Kind und seinem

Körper vermitteln wir ihm in unserer Krippe ein gutes Körper- und

Selbstwertgefühl.

Die Auseinandersetzung mit dem eige-

nen Körper spielt eine wichtige Rolle in

der Körperwahrnehmung. In der Krippe

bieten wir dem Kind Möglichkeiten und

Raum für Körpererfahrungen.

Beispielsweise führen die Kinder an

unserer Spielrinne Wasserspiele durch

oder bemalen ihren Körper in der

Planschlandschaft mit Fingerfarbe.

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Im täglichen Morgenkreis unterstützen wir das Körpergefühl und das Erkennen

der einzelnen Körperteile der Kinder durch Finger- und Mitmachspiele („Meine

Hände sind verschwunden“). Die Kinder lernen spielerisch ihren Körper kennen,

fühlen und entwickeln Eigenständigkeit.

7. Unsere Räume

7.1. Gruppenraum

Unser Gruppenraum bietet dem Kind

... Geborgenheit durch

Kuschelecken und

Rückzugsverstecke,

... Bewegungsmöglichkeiten

durch Hindernisse und auf

dem Spielpodest

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... neue Blickwinkel durch

Höhenunterschiede und

unterschiedliche Plexiglas-

Fenster auf dem Spielpodest,

...Fantasiespiele durch das Nachspielen von Alltagssituationen in der

Puppenecke, Experimentieren mit Verkleidungsutensilien,

...Erfahrungsreichtum durch verschiedene Bodenbeläge auf dem Spielpodest

(Stein, Holz, Kork, Teppich..), das Bereitstellen von Spiegeln, Decken, Tüchern,

Kissen, Kartons und Behältern, Töpfen, Naturmaterialien.

...Freiraum durch viel Platz im

Gruppenraum, um sich bewegen

zu können. Wir geben dem Kind

die Freiheit zur Bewegung und

ermöglichen ihm so seine eigene

Entdeckungsreise.

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„Ein Kind sollte immer etwas mehr Raum zur Verfügung haben, als es ihn nutzen kann.“

(Emmi Pikler)

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7.2. Ruheraum - Schlafen und Träumen und Spielen Ob Schlafkörbchen, Bettchen oder Schlaflandschaft, das Kind hat in unserem

Ruheraum die Möglichkeit, sich zum Ausruhen zurückzuziehen. Die

Raumtemperatur, die Farbgestaltung und die Lichtverhältnisse sind auf die

Bedürfnisse des Kindes abgestimmt, um ihm eine Atmosphäre zum Wohlfühlen

zu ermöglichen.

7.3. Sanitärraum als Erlebniswelt

Durch kleinkindgerechte Toiletten unterstützen wir das Nachahmungsbedürfnis

und die Eigenaktivität des Kindes.

Unser Wickeltisch ist mit einer Treppe versehen. Kinder, die dazu in der Lage

sind, können so selbstständig auf den Wickeltisch gelangen.

An unserer Waschrinne können mehrere Kinder gemeinsam spielen, mit

Wasser experimentieren oder unterschiedliche Materialien (Trichter, Gefäße,

Löffel, Schneebesen, Schaum) ausprobieren.

Im Spiegel nimmt sich das Kind wahr und beobachtet fasziniert seine

individuellen Tätigkeiten.

In unserer Planschlandschaft ist ausreichend Platz zum Experimentieren mit

Wasser, Schaum, Kleisterfarbe, Creme...

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7.4. Garderobenbereich

Um das Ankommen und Verabschieden angenehm zu gestalten, ist unser

Flurbereich hell und freundlich gestaltet.

Jedes Kind verfügt über seinen, mit Foto gekennzeichneten, kindgerechten

Garderobenplatz für Jacke, Hausschuhe, Matschsachen, Kuscheltiere (...).

Es gibt eine Elternecke zum Gesprächsaustausch und eine Informationswand,

die regelmäßig aktualisiert wird.

...außerhalb der Bring- und Abholzeit wird dieser Raum auch als Spielraum

genutzt.

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8. Lernende Erwachsene, Aus- und Fortbildung der Mitarbeiterinnen

Wir als pädagogische Mitarbeiter unserer Krippe nehmen regelmäßig an Einzel-

und Teamfortbildungen teil, um uns weiterzubilden, um die Kinder in ihrer

Entwicklung kompetent begleiten zu können und den Eltern eine Stütze in

Erziehungsfragen zu sein. An zwei Tagen in der Woche unterstützen wir eine

Schülerin der Berufsfachschule bei ihrer praktischen Arbeit als Bestandteil der

Ausbildung zur Sozialassistentin.

Weiterhin bieten wir Interessierten Menschen die Möglichkeit, einen

Bundesfreiwilligendienst bei uns zu absolvieren.

9. Der Tagesablauf

7.15 Uhr – 7. 30 Uhr Sonderöffnungszeit

7. 30 Uhr – 8. 30 Uhr Bring Zeit, Freispiel 9. 00 Uhr Morgenkreis

9.30 Uhr gemeinsames Frühstück

10.00 Uhr Freispiel, Spielen auf dem Außengelände,

u.a. Aktivitäten

12. 00 Uhr – 13. 00Uhr Abholzeit, Freispiel 13.00 Uhr – 14.00 Uhr Sonderöffnungszeit

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10. Der Übergang von der Familie in die Kinderkrippe – Die Eingewöhnungsphase

Der sanfte und individuelle Übergang Ihres Kindes aus dem familiären Umfeld

in unsere Krippe ist von großer Bedeutung und für das Kind und seine

anstehende Zeit in unserer Krippe prägend. Wir arbeiten nach dem Berliner

Eingewöhnungsmodell, das speziell für Krippen entwickelt wurde und mehrfach

erprobt ist. Hieraus geht hervor, dass das Kind seine ersten Tage gemeinsam

mit seinen Eltern in unserer Krippe verbringen wird. Auf vertrauensvolle Weise

lernt es so in Begleitung seiner Eltern die neue Umgebung sowie Strukturen des

Tagesablaufes kennen. Wir wollen dem Kind Sicherheit vermitteln, indem wir

ihm Zeit und Gelegenheit geben, sich langsam und schrittweise im neuen

Umfeld zurechtzufinden, den Umgang mit anderen Kindern kennen zu lernen

und eine vertrauensvolle Beziehung zu der Fachkraft aufzubauen.

Damit die Eingewöhnung gelingt,

werden die Eltern von Anfang an

in die Phase der Eingewöhnung

miteinbezogen und im Erstge-

spräch genauestens über den

individuellen Verlauf informiert.

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Kurze Erklärung des Berliner Eingewöhnungsmodells :

1. Grundphase

Die Eltern kommen mit dem Kind zusammen in unsere Krippe

und verbringen circa 1 - 2 Stunden bei uns im Gruppenraum.

Wir werden mit dem Kind in dieser Zeit langsam Kontakt

aufnehmen, um es nicht zu überfordern. In den ersten 3

Tagen findet kein Trennungsversuch statt.

2. Erster Trennungsversuch

Am 4. Tag erfolgt die erste kurze Trennung. Die Eltern

verlassen den Raum, bleiben jedoch in der Nähe.

Wir als pädagogische Fachkräfte entscheiden gemeinsam mit

den Eltern

über die Dauer der dritten Eingewöhnungsphase.

3. Stabilisierungsphase

kurze Eingewöhnungszeit

(ca. 6 Tage)

Die Eltern befinden sich

in der Einrichtung und die

Trennungszeit wird

individuell vergrößert.

3. Stabilisierungsphase

längere Eingewöhnungszeit (ca. 2 - 3 Wochen)

Erst ab dem 5. - 6. Tag findet ein

neuer Trennungsversuch statt.

Wenn sich das Kind von uns

beruhigen lässt,

ist diese Phase abgeschlossen.

4. Schlussphase

In der Schlussphase befinden sich die Eltern nicht mehr in

unserer Krippe,

sollten jedoch jeder Zeit erreichbar sein.

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Karneval 2015

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11. Erziehungspartnerschaft Gemeinsam zum Wohle des Kindes Wir sehen die Eltern als Experten ihres Kindes, somit werden sie zu unseren

wichtigsten Kooperationspartnern.

Bevor das Kind in der Krippe aufgenommen wird, besuchen wir es zu Hause um

erste vertrauensvolle Kontakte aufzunehmen. Zum Ende des Krippenjahres

laden wir alle aktuellen und zukünftigen Eltern zu einem gemeinsamen

Grillabend auf unserem Außengelände ein.

Eine dauerhafte vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern zum Wohle

der Kinder ist uns sehr wichtig. Durch einen kontinuierlichen Austausch haben

wir die Möglichkeit, das Kind und seine Eigenschaften kennen zu lernen und

gemeinsam mit den Eltern bestmöglich auf seine individuellen Bedürfnisse

einzugehen. Erziehungspartnerschaft findet bei uns wie folgt statt:

Aufnahmegespräch, Eingewöhnung, Entwicklungsgespräche, Elternabende,

Feste und Feiern, Projektveranstaltungen, Aushänge, Elternbriefe, Oma und

Opa-Tag, Tür- und Angelgespräche. Auf diese Weise ermöglichen wir den

Eltern, aktiv am Krippenalltag teilzunehmen. Wir machen unsere Arbeit in der

Krippe transparent, um den Eltern einen genauen Einblick in das

Gruppengeschehen, in unsere Zielsetzungen, in aktuelle Geschehnisse und in

unsere Arbeit zu geben. Während der Eingewöhnungszeit, aber auch jeden

Montag in der Zeit von 8:00 Uhr bis 9:00 Uhr, haben unsere Eltern die

Möglichkeit, das Eltern- Cafe der Kindertagesstätte Meerhuuske zu nutzen.

12. Krippe und Kindergarten als KITA Meerhuuske vereint Zusammenarbeit mit dem Kindergarten

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Um bei unseren Krippenkindern die Vorfreude auf ihre Kindergartenzeit zu

wecken und ihnen beim Übergang ein sicheres Gefühl zu schenken, legen wir

großen Wert auf unsere Zusammenarbeit mit dem Kindergarten.

Um die Zusammenarbeit mit den zukünftigen Kindergärten zu gewährleisten

wurden mit dem Kindergarten Kornblume, Westerende-Kirchloog;

Kindergarten Regenbogen, Weene; Kindergarten Pusteblume, Simonswolde

und Kindergarten Meerhuuske Ihlowerfehn ein Kooperationsvertrag

geschlossen.

Übergang von Krippe in den Kindergarten Eine respekt- und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Erzieherinnen des

Kindergarten Meerhuuske bildet die Grundlage für die Umsetzung des

Kooperationsvertrages zwischen Krippe und Kindergarten.

Der Übergang der Krippenkinder in den Kindergarten wird gemeinsam von den

Erzieherinnen der Krippe und den Erzieherinnen des Kindergartens einfühlsam

begleitet. Es finden unter anderem gegenseitige Besuche oder Schnuppertage

der Krippenkinder während der Gruppenzeit in ihrer zukünftigen Stammgruppe

statt. Durch Schnupper- und Besuchstage und gemeinsame Feste entsteht ein

„Voneinander lernen“ der verschiedenen Altersstufen. Unsere Krippenkinder

entwickeln Vertrauen, ein Zugehörigkeitsgefühl und Kontinuität in der

Beziehung zum Kindergarten und zum dortigen Fachpersonal.

Gemeinsame Aktionen, wie das Sommerfest oder der Laternenumzug fördern

ebenfalls die Kontakte zwischen Krippe und Kindergarten.

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Kooperationskalender Krippe - Kindergarten Meerhuuske

Zusammenarbeit der

Erzieherinnen in

Krippe und

Kiga

Aktivitäten für

Krippenkinder

Zusammenarbeit mit den

Eltern

August

September

Oktober

Dienstbesprechung Kindergartenbeiratssitzung

November

Dezember

Januar

Dienstbesprechung Laternenfest

Weihnachtssingen im

Kindergarten

Laternenfest

Februar

März

April

Entwicklungsgespräche

Gruppenzuordnung

Dienstbesprechung

Karnevalsfeier im

Kindergarten

AG „Kiga –Kind“

Regelmäßige Besuche

im Kindergarten und

Spielplatz

Kindergartenbeiratssitzung

Mai

Juni

Juli

Dienstbesprechung Maifeier im

Kindergarten

AG „Kiga –Kind“

Regelmäßige Besuche

im Kindergarten und

Kindergarten

Außengelände

Übergabe an den

Kindergarten festlich

gestalten

Sommerfest

Fuchsienlauf

Ihlow, 21.05.2014

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Krippenleitung Kindergartenleitung

13. Beobachtung und Dokumentation

Das bewusste Beobachten jedes einzelnen Kindes dient dazu, die Bedürfnisse

des Kindes wahrzunehmen, sie besser kennen zu lernen und somit

entsprechend reagieren zu können.

Wir lernen die Stärken des jeweiligen Kindes kennen und können mit Hilfe

unserer pädagogischen Arbeit da ansetzen, „wo das Kind steht“. Lern- und

Entwicklungsschritte sowie persönliche Entscheidungen des Kindes werden

sichtbar, verständlich und nachvollziehbar.

Wir schenken dem Kind Aufmerksamkeit, indem wir uns ihm während der

Beobachtung zuwenden und vermitteln ihm damit ein Gefühl von Wichtigkeit.

Die Dokumentation der Beobachtungen stellt eine wichtige Grundlage für

unser pädagogisches Handeln dar, denn der fachliche Austausch im Team wird

unterstützt.

Für das Entwicklungsgespräch und den Austausch mit den Eltern bietet die

Dokumentation eine gute Basis. Wir dokumentieren die Erlebnisse und die

Entwicklung der Kinder in der Krippe an Hand der Entwicklungsschnecke und

nach dem Portfolio-Konzept.

In einem Portfolio-Ordner werden die Kunstwerke des Kindes, Bildungs- und

Lerngeschichten und Fotodokumentationen gesammelt. Der Blick wird hierbei

ausschließlich auf die Stärken und Fähigkeiten des Kindes gelegt.

Das Portfolio beinhaltet Themenseiten wie beispielsweise „Das bist du“, „Wie

du älter wirst“ oder „Deine Familie“. Dadurch lernt das Kind, sich mit seinem

Portfolio zu identifizieren.

Die Dokumentation betrifft das einzelne Kind, aus diesem Grund hat es das

alleinige Bestimmungsrecht über sein Portfolio. Aus Erfahrung können wir

berichten, dass die Kinder ein großes Gefühl von Stolz entwickeln, wenn sie in

Bezug auf das Betrachten ihrer Mappe um Erlaubnis gefragt werden und

entscheiden dürfen, in welche Hände ihr Portfolio wandert.

Beim Verlassen unserer Kinderkrippe dient das Portfolio als Bildungsbiographie

der ersten Lebensjahre und darf vom Kind mit nach Hause genommen werden.

Erinnerungen an die Krippenzeit des Kindes können dann zu Hause sichtbar

gemacht werden.

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„Ein Portfolio ist eine Mappe, die schützt, was man schätzt.“ (Fletcher du Bois)

14. Transparenz

Wir möchten mit unserer Konzeption und einem Flyer interessierten Lesern

Einblicke in unsere pädagogische Arbeit und in den Tagesablauf der Krippe

verschaffen. Gerade in Bezug auf die Elternarbeit ist es uns wichtig, dass diese

am Geschehen in der Krippe teilhaben und über unsere Aktivitäten informiert

sind. Für interessierte Eltern sowie zukünftige Praktikanten der

Berufsfachschulen bieten wir gerne in Absprache einen „Schnuppertag“ in der

Krippe an, an dem am Gruppengeschehen teilgenommenen werden kann. Wir

präsentieren unsere Krippenarbeit an einem „Tag der offenen Tür“, nutzen

regelmäßig die lokale Presse, um der Öffentlichkeit einen Eindruck von unserer

Institution zu verschaffen.

Auf unserer Internetseite (www.ihlow.de) präsentieren wir aktuelle Themen

unserer Arbeit rund um die Krippe.

15. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen

Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Träger, der Gemeinde Ihlow,

den Eltern und dem Kindergarten „Meerhuuske“ ist zur Schaffung optimaler

Rahmenbedingungen für Kinder und Fachkräfte in der Krippengruppe

unerlässlich. Im Rahmen der fachlichen Arbeit kooperieren wir mit

Kinderärzten, verschiedenen Ämtern (Gesundheitsamt; Amt für Kinder, Jugend

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und Familie), der Frühförderstelle und Therapeuten. Im Rahmen der Aus- und

Weiterbildung von Praktikanten arbeiten wir mit Fachschulen zusammen. Wir

unterstützen uns gegenseitig. Durch die Fachschulen erfahren wir die neuesten

theoretischen Erkenntnisse, die Praktikanten sammeln bei uns die nötige

praktische Erfahrung für ihre Ausbildung.

16. Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung

Um die Zufriedenheit der Eltern zu ermitteln, führen wir jährlich eine anonyme Elternbefragung durch. Wichtig ist uns, dass Eltern sich jederzeit vertrauensvoll

an uns wenden können, wenn sich Fragen zum Kindergartengeschehen oder

zur Entwicklung ihres Kindes ergeben.

Die Leiterin der Einrichtung, Erna Behrens, ist täglich während der Bürozeit,

von 8.00 Uhr bis 13.00 Uhr, zu erreichen.

Kritik der Eltern wird von uns ernst genommen und Fragen geklärt.

Auf Wunsch werden alle Gespräche vertrauensvoll behandelt.

Durch Fachliteratur, regelmäßige Aktualisierung unserer Konzeption, Einzel-

und Teamgespräche und Beratungen sichern wir die Qualitätsstandards

unserer Einrichtung.

Im Rahmen der ständigen Weiterentwicklung unserer pädagogischen Arbeit

finden wir fachliche Unterstützung durch Frau Hilde Ihnen, Praxisberatung

Entwicklungsförderung, und Frau Erika Winter, Supervision und

Fachberatung.

Die Zusammenarbeit mit den nachfolgenden Kindergärten in Ihlowerfehn,

Weene, Westerende und Simonswolde ist durch einen Kooperationsvertrag

geregelt. Für die Zusammenarbeit mit dem Kindergarten Meerhuuske besteht

ein zusätzlicher Kooperationskalender.

Die Kindertagesstätte Meerhuuske beabsichtigt, ab 2015 an der landesweiten

Qualifizierungsinitiative „Die Arbeit mit Kindern unter drei Jahren in Krippe und

KiTa“ teilzunehmen.

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17. Unser „Krippen-ABC“

A Aller Anfang ist schwer und wirft viele Fra-

gen auf. Wir unterstützen Sie gerne.

B Bewegung ist mehr, als häufig darunter verstanden wird!

Wir bieten Ihrem Kind unterschiedliche Bewegungsmöglich-

keiten, um optimale Voraussetzungen für kindliche Lern-

prozesse zu schaffen.

C Chaos beim schöpferischen, intensiven Spielen zeugt von

Kreativität und Fantasie. D Dankeschön – für Ihr Vertrauen und Ihre Mitarbeit!

E EMMI PIKLER – Dieser Name wird bei uns groß geschrieben!

F Fortbildungen – Um uns für die Betreuung Ihrer Kinder weiter zu qualifizieren, immer auf dem neusten Stand zu sein und die Praxis zu reflektieren, nehmen wir als Team regelmäßig an Fortbildungen teil. G Geburtstag – ein wichtiger Tag für alle Kinder! Ein Tag, der

auch bei uns in der Krippe gefeiert wird H Hatschi! – Bei einer Erkrankung Ihres Kindes bitten wir um eine kurze Nachricht. Gönnen Sie Ihrem Kind Ruhe, um wie- der gesund werden zu können. I Internet – Auf der Internetseite der Gemeinde Ihlow finden Sie uns und unsere aktuellen Themen in der Krippe. J Jahreslauf – Dies ist ein fester Bestandteil des Krippenalltags.

Wir erleben zusammen mit den Kindern die Veränderungen in der Natur bei Spaziergängen und auf dem Außengelände und begleiten die jeweilige Jahreszeit mit musikalischen und krea- tiven Angeboten.

K Kuscheltier – Ich komme gerne mit in die Krippe, denn ich schenke Sicherheit und Mut.

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L Lob und Wertschätzung bestärken das Kind in seiner Entwick- lung und in seinem Handeln. M Mama und Papa – Sie sind die Experten Ihres Kindes! N Nachbarschaft – Wir stehen im engen und vertrauensvollen Kontakt zum Kindergarten und begleiten die Kinder beim Übergang. O Offenheit – Wenden Sie sich mit Fragen und Vorschlägen an uns. Wir haben für alle Angelegenheiten ein offenes Ohr. P Portfolio – Wir dokumentieren die Lernentwicklung Ihres Kindes. Jedes Kind ist der „Chef“ seiner „Ich-Mappe“. Q Qualität – Um die Qualität unserer Einrichtung zu sichern, überarbeiten wir regelmäßig unsere Konzeption und erneu- ern sie zeitgemäß. R Raumkonzept – Die Gestaltung in der Krippe hat für die pädagogische Arbeit eine große Bedeutung. Den Kindern werden vielfältige Spiel- und Bewegungsräume angeboten. S Spielzeugtag- An jedem 1. Dienstag im Monat darf jedes Kind

ein Spielzeug (nicht Batterie betrieben) von mitbringen T Teamarbeit – Um unsere Schwerpunkte in der pädagogi- schen Arbeit gemeinsam umzusetzen, ist eine gute Team- arbeit unerlässlich. U Übungen des täglichen Lebens – Dazu zählen zum Beispiel Tätigkeiten wie das Tischdecken. Denn Kinder wollen... V Verantwortung übernehmen. W Wickeln – Diese Tätigkeit hat in der Pikler-Pädagogik einen hohen Stellenwert. Z Zum Schluss noch ein paar Worte....

...für uns steht im Vordergrund, dass sich Ihr Kind bei uns wohlfühlt. Wir wünschen uns eine schöne gemeinsame Zeit.

Ihr Krippenteam „Kükennüst“

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Unser Krippenteam: Sabine Saathoff, Lisa Hedemann, Angelika Boerma

"Viele Missverständnisse entstehen daraus,

dass man starr den Ratschlägen folgen will.

Oft sehe ich in der Wirklichkeit das Zerrbild dessen,

was theoretisch richtig war.

Nicht Dogmen möchte ich die Eltern lehren.

Nicht auf Worte, auch nicht auf einzelne Prinzipien kommt es an.

Man darf den Instruktionen nicht ohne

vollständiges Verständnis, ohne Einfühlung folgen.

Wenn die Erziehung im Großen und Ganzen von einem

entsprechenden Geist durchdrungen ist, können die hie und da

begangenen Fehler nicht von entscheidender Bedeutung sein.

Wichtig ist, dass wir das Wesentliche uns aneignen.

Das Wesentliche ist: Beobachte! Lerne dein Kind kennen!

Wenn du wirklich bemerkst, was es nötig hat,

wenn du fühlst, was es tatsächlich kränkt, was es braucht,

dann wirst du es auch richtig behandeln,

wirst du es richtig lenken, erziehen."

(Emmi Pikler)

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Literaturverzeichnis

• Bostelmann, Antje. Das Portfoliokonzept für die Krippe, Verlag an der

Ruhr, 2008.

• Bostelmann, Antje. Praxisbuch Krippenarbeit – Leben und lernen mit

Kindern unter 3, Mühlheim an der Ruhr: Verlag an der Ruhr 1. Auflage,

2008.

• Pikler, Emmi. Lasst mir Zeit – Die selbstständige Bewegungsentwicklung

des Kindes bis zum freien Gehen, Pflaum Verlag, 4. Auflage, 2001.

• Pikler, Emmi. Miteinander vertraut werden, Arbor Verlag, 5. Auflage,

2008.

• Pikler, Emmi. Friedliche Babys – Zufriedene Mütter – Pädagogische

Ratschläge einer Kinderärztin, Herder-Basel-Freiburg-Wien: Herder,

3. Auflage, 1987.

• Von der Beek, Angelika. Bildungsräume für Kinder von Null bis Drei,

Verlag das Netz, 5. Auflage, 2010.

• Sozialgesetzbuch VIII; § 22

• Kindertagesstätten Gesetz (KiTaG)

• Kinderförderungs- Gesetz (KiföG),1. Auflage, 2008

• Infektionsschutzgestz