Konzepte Naturwissenschaftliche- und technische Bildung ......Frauen und Jugend im Programm...

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5 2002 Inhalt Konz onz onz onz onzep ep ep ep epte Hotline: 0180 KONTEXIS e-mail: [email protected] Internet: www.kontexis.de KONzepte der TEchnik in der PraXIS der Jugendhilfe bundesweit verbreiten Naturwissenschaftliche- und technische Bildung – die Zukunfts- chance für Kinder und Jugendliche Grußwort von Dr. Christine Bergmann, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Ausgelöst durch die Pisa-Studie und die Empfehlungen des Forums Bil- dung, beschäftigt uns zurzeit eine in- tensive gesellschaftliche Debatte über die Qualität der Bildung in Deutschland. Dabei darf es nicht nur um die Schule gehen, es ist notwen- dig, dass die schulische und außer- schulische Jugendbildung einen ent- scheidenden Part spielen. Das erfor- dert, dass sich die Kinder- und Jugendhilfe ihrer hohen Verantwor- tung für die Bildung junger Men- schen unter den neuen Bedingungen der Wissens- und Informationsgesell- schaft bewusst wird. Das heißt, dass auch in Jugendfrei- zeiteinrichtungen verstärkt techni- sche und naturwissenschaftliche Bil- dung angeboten werden muss. Um das zu erreichen, fördert das Bundes- ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Programm „Jugend und Technik“ des Kinder- und Jugendplanes des Bundes das Projekt KON TE XIS. Dieses Projekt sorgt durch gezielte Beratung und Qualifizierung dafür, dass bundes- weit KONzepte der TEchnik in der PraXIS der Jugendhilfe verbreitet wer- den. Es muss stärker das Bewusstsein dafür geweckt werden, dass durch die frühzeitige und breite Vermittlung von Kenntnissen in Naturwissen- schaft und Technik Kinder und Ju- gendliche eine Chance erhalten, den Wissenschafts- und Wirtschafts- standort Deutschland zukünftig aktiv mitzugestalten. Für die schulische und außerschulische Bildung und Er- ziehung junger Menschen bedeutet dies, dafür Voraussetzungen zu schaffen. Alle Kinder und Jugendli- chen müssen ihre gleichen Chancen haben. Dabei spielen weitere Projekte, die die naturwissenschaftlich-techni- sche Bildung sowie die Berufs- orientierung auf gewerblich-techni- sche Berufe – insbesondere für Mäd- chen und junge Frauen – zum Inhalt haben, eine große Rolle. Dazu soll auch der Mädchen-Zukunftstag „Girls’ Day“ dienen, der am 25. April diesen Jahres wieder tausenden Mädchen und jungen Frauen die Möglichkeit geboten hat, sich in Un- ternehmen, Hochschulen und For- schungszentren ausführlich über technische Berufe in der Praxis zu in- formieren. Damit technisch–naturwissenschaft- liche Bildung praxisbezogen, innova- tiv und in hoher Qualität vermittelt werden kann, bedarf es sowohl guter Pädagoginnen und Pädagogen, Mo- deratoren und Multiplikatoren als auch einer Ausstattung mit Hard- und Software, die dem neuesten Stand der Technik entspricht. Aus diesem Grunde bereitet mein Ministerium die Initiative „Jugendein- richtungen ans Netz“ vor. Mit dieser Initiative wollen wir dafür sorgen, dass die Einrichtungen mit Hard- und Software sowie Internetzugang aus- gestattet werden. Durch Vernetzung der Einrichtungen soll darüber hi- naus jungen Menschen unmittelbar die Möglichkeit zur Partizipation an der Informationsgesellschaft gebo- ten werden. Computer und Internet bieten in der außerschulischen Bil- dung die Chance, junge Menschen zur eigenen Bildung und Qualifizie- rung zu motivieren. Mit Hilfe einer Internetplattform sollen zudem Inter- aktion und Kommunikation der Jugendeinrichtungen und ihrer Nut- zerinnen und Nutzer untereinander gestärkt und eine Bindung an die Gemeinschaft – die Cyber Commu- nity – herbeigeführt werden. Ich begrüße und unterstütze die Ak- tivitäten der „Initiative D21“, in der sich Wirtschaft und Politik zu einer konzertierten Aktion zusammenge- schlossen haben, um moderne Kom- munikationstechnik – Computer und Internet – jungen Menschen zugäng- lich zu machen. Sponsoring seitens der Unternehmen ist ein Pfeiler für die Zukunftssicherung nicht nur im Interesse der Geldgeber, sondern gleichzeitig auch für den Wirtschafts- standort Deutschland. Ich wünsche mir, dass zunehmend auch Jugendfreizeiteinrichtungen in die Aktivitäten von „D21“ einbezogen werden. Der Initiative „Jugendein- richtungen ans Netz“ könnte damit zu günstigen Startbedingungen ver- holfen werden. Dr. Christine Bergmann 2 Jugend ans Netz 3 Die Initiative D 21 4 Mädchen und Technik 5 Käpt’n Browsers MMC 6 Wie wird das Wetter? 7 Großer Wettbewerb – Mensch und Tecnik 8 Service

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Inhalt

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Hotline: 0180 KONTEXIS • e-mail: [email protected] • Internet: www.kontexis.de

KONzepte der TEchnik in der PraXIS der Jugendhilfe bundesweit verbreiten

Naturwissenschaftliche- undtechnische Bildung – die Zukunfts-chance für Kinder und Jugendliche

Grußwort von Dr. Christine Bergmann, Bundesministerinfür Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Ausgelöst durch die Pisa-Studie unddie Empfehlungen des Forums Bil-dung, beschäftigt uns zurzeit eine in-tensive gesellschaftliche Debatteüber die Qualität der Bildung inDeutschland. Dabei darf es nicht nurum die Schule gehen, es ist notwen-dig, dass die schulische und außer-schulische Jugendbildung einen ent-scheidenden Part spielen. Das erfor-dert, dass sich die Kinder- undJugendhilfe ihrer hohen Verantwor-tung für die Bildung junger Men-schen unter den neuen Bedingungender Wissens- und Informationsgesell-schaft bewusst wird.Das heißt, dass auch in Jugendfrei-zeiteinrichtungen verstärkt techni-sche und naturwissenschaftliche Bil-dung angeboten werden muss. Umdas zu erreichen, fördert das Bundes-ministerium für Familie, Senioren,Frauen und Jugend im Programm„Jugend und Technik“ des Kinder-und Jugendplanes des Bundes dasProjekt KON TE XIS. Dieses Projektsorgt durch gezielte Beratung undQualifizierung dafür, dass bundes-weit KONzepte der TEchnik in derPraXIS der Jugendhilfe verbreitet wer-den.Es muss stärker das Bewusstseindafür geweckt werden, dass durchdie frühzeitige und breite Vermittlungvon Kenntnissen in Naturwissen-schaft und Technik Kinder und Ju-gendliche eine Chance erhalten, denWissenschafts- und Wirtschafts-standort Deutschland zukünftig aktivmitzugestalten. Für die schulischeund außerschulische Bildung und Er-ziehung junger Menschen bedeutet

dies, dafür Voraussetzungen zuschaffen. Alle Kinder und Jugendli-chen müssen ihre gleichen Chancenhaben.Dabei spielen weitere Projekte, diedie naturwissenschaftlich-techni-sche Bildung sowie die Berufs-orientierung auf gewerblich-techni-sche Berufe – insbesondere für Mäd-chen und junge Frauen – zum Inhalthaben, eine große Rolle. Dazu sollauch der Mädchen-Zukunftstag„Girls’ Day“ dienen, der am 25. Aprildiesen Jahres wieder tausendenMädchen und jungen Frauen dieMöglichkeit geboten hat, sich in Un-ternehmen, Hochschulen und For-schungszentren ausführlich übertechnische Berufe in der Praxis zu in-formieren.Damit technisch–naturwissenschaft-liche Bildung praxisbezogen, innova-tiv und in hoher Qualität vermitteltwerden kann, bedarf es sowohl guterPädagoginnen und Pädagogen, Mo-deratoren und Multiplikatoren alsauch einer Ausstattung mit Hard- undSoftware, die dem neuesten Standder Technik entspricht.Aus diesem Grunde bereitet meinMinisterium die Initiative „Jugendein-richtungen ans Netz“ vor. Mit dieserInitiative wollen wir dafür sorgen,dass die Einrichtungen mit Hard- undSoftware sowie Internetzugang aus-gestattet werden. Durch Vernetzungder Einrichtungen soll darüber hi-naus jungen Menschen unmittelbardie Möglichkeit zur Partizipation ander Informationsgesellschaft gebo-ten werden. Computer und Internetbieten in der außerschulischen Bil-

dung die Chance, junge Menschenzur eigenen Bildung und Qualifizie-rung zu motivieren. Mit Hilfe einerInternetplattform sollen zudem Inter-aktion und Kommunikation derJugendeinrichtungen und ihrer Nut-zerinnen und Nutzer untereinandergestärkt und eine Bindung an dieGemeinschaft – die Cyber Commu-nity – herbeigeführt werden.Ich begrüße und unterstütze die Ak-tivitäten der „Initiative D21“, in dersich Wirtschaft und Politik zu einerkonzertierten Aktion zusammenge-schlossen haben, um moderne Kom-munikationstechnik – Computer undInternet – jungen Menschen zugäng-lich zu machen. Sponsoring seitensder Unternehmen ist ein Pfeiler fürdie Zukunftssicherung nicht nur imInteresse der Geldgeber, sonderngleichzeitig auch für den Wirtschafts-standort Deutschland.Ich wünsche mir, dass zunehmendauch Jugendfreizeiteinrichtungen indie Aktivitäten von „D21“ einbezogenwerden. Der Initiative „Jugendein-richtungen ans Netz“ könnte damitzu günstigen Startbedingungen ver-holfen werden.

Dr. Christine Bergmann

2 Jugend ans Netz

3 Die Initiative D 21

4 Mädchen und Technik

5 Käpt’n Browsers MMC

6 Wie wird das Wetter?

7 Großer Wettbewerb –Mensch und Tecnik

8 Service

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KONTAKT & INFO

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UNSERE AUTORIN

Jugendeinrichtungen wollen ins InternetDie jugendpolitische Initiative der Bundesregierung „Jugend ans Netz“

Junge Menschen fit fürs Informati-onszeitalter zu machen heißt: DerZugang zu Internet und Computerund die intelligente Nutzung der neu-en Medien müssen für alle Jugendli-chen in Schule, Beruf, Ausbildungund Freizeit selbstverständlich wer-den. Fit zu machen heißt aber auch,die Chancen des informellen Lernens– wie sie die Jugendhilfe und außer-schulische Jugendarbeit bieten – ge-zielt zu nutzen und die Angeboteauch über Internet weiter zu entwik-keln. Es geht darum, gerade über dieNeuen Medien gleiche Bildungschan-cen für alle zu schaffen.

Hier setzt die Initiative der Bundesre-gierung „Jugend ans Netz“ an. Siewird im Sommer 2002 starten. Beidieser Initiative werden zwei Schwer-punkte verfolgt:Bisher sind maximal 20% der Ju-gendeinrichtungen mit Internet aus-gestattet. Im Rahmen der geplantenAkquisitionsoffensive will „Jugendans Netz“ helfen, bis Ende 2005 ca.10.000 Jugendzentren mit Hard- undSoftware zu versorgen. Private-Pu-blic-Partnership – die enge Koopera-tion mit den Partnern in der Wirt-schaft – steht dabei ganz oben auf

der Agenda. Medienkompetenz istaber mehr, als mit Computer undInternet umgehen zu können. Weraus der Vielfalt der multimedialenAngebote sinnvoll auswählen will,braucht technische und pädagogi-sche Qualifizierung. Über E-learningim Internet bietet „Jugend ans Netz“

Dr. Birgit Sprenglerist Referentin im Referat

„Jugendhilfe in derWissenschafts-

gesellschaft“ desBundesministeriums für

Familie, Senioren, Frauenund Jugend

Bundesministerium fürFamilie, Senioren, Frauen

und JugendTaubenstraße 42/43

10117 BerlinTel: (030) 20 65 5-0

Fax: (030) 20 65 [email protected]

www.bmfsj.de

Wie zu Beginn der Erfindung des Au-tos und der beginnenden mobilenGesellschaft reißt das Internet Bar-rieren zwischen nationalen Grenzenund Wissensmonopolen ein. Hier-durch entsteht ein ungeheurer Ge-winn an Effizienz und Produktivität.Wissen ist Rohstoff der Zukunft.Chancen für zukunftsfähige Bildungund Beschäftigung eröffnen sich. DerUmgang mit Wissen im Netz musszur vierten Kulturtechnik werden, wirmüssen in der Schule damit begin-nen und es als lebenslanges Lernenin allen Lebenslagen fortsetzen. Ei-nes der Hauptziele der Initiative D21ist die Förderung von Bildung und

Wir dürfen den Anschluss nicht verlieren

Qualifikation. Wir müssen erreichen,dass alle Schüler am Ende ihrerSchullaufbahn Medienkompetenzbesitzen. Dabei sollen die neuenTechnologien nicht die herkömmli-chen Kulturtechniken ablösen, son-dern stellen vielmehr eine Erweite-rung dar. Doch eins ist klar, wenn wirheute nicht in der Schule anfangen,verlieren wir den Anschluss.

Erwin StaudtVorsitzender der Geschäftsführungder IBM Deutschland GmbHVorsitzender der Initiative D21

Wissen ist Rohstoff für die Zukunft

für die Akteure der Jugendhilfe hiereinen neuen Weg.

„Jugend ans Netz“ versteht sich ins-besondere als Kommunikations-initiative, die im Internet über einNetzwerk aller Akteure der außer-schulischen Jugendarbeit, Jugend-hilfe und der Jugendeinrichtungenein bestmöglichen Angebot informel-ler Bildung für alle Jugendlichen bün-deln und transparent machen will.Kern dieses Netzwerkes wird dieInternetplattform „Virtuelle Jugend-stadt“ sein: Das Angebot dort reichtvon interaktiver Kommunikation, In-formation, Beratung und Fun für Ju-gendliche bis hin zu Informations-,Beratungs- und Austauschmöglich-keiten für Fachkräfte.

Ganz wichtig: Jugendliche beteiligensich nicht nur als Nutzer der Bil-dungsangebote, sondern sie ver-netzen sich vor Ort und gestalten dieInhalte selbst mit. Auch hier werdenKooperation und Dialog von freienund öffentlichen Trägern, von Bund,Ländern und Kommunen, Jugendein-richtungen und den Jugendlichenselbst zur Voraussetzung für den ge-meinsamen Erfolg.

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INFO

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UNSERE AUTORIN

Kommunikationstechnik in die Schule – Resultate und Erfahrungen der Initiative D21

Wir wollen nicht mehr Schlusslicht sein!

Seit der Gründung der Initiative D211999 steht die Ausstattung vonSchulen mit moderner Kommunikati-onstechnik im Vordergrund. Deutsch-land liegt im EU-Vergleich noch im-mer auf dem viertletzten Rang miteiner Zahl von 40 Schülern auf einenmultimediafähigen PC.

Warum mit Computernlernen?Um für die Arbeitswelt von morgengerüstet zu sein, ist der Erwerb vonMedienkompetenz schon heute un-verzichtbar.Immer mehr wird der PC zu einem In-strument moderner Unterrichts-gestaltung. So kann der gezielte Ein-satz von Lernprogrammen Lehrkräf-te unterstützen, um z.B. Lese- undSchreibschwächen zu korrigieren.Da gerade das selbstständige Ler-nen am PC gefordert ist, können un-terschiedliche Lernniveaus berück-sichtigt, schwächere Schüler stärkergefördert werden, ohne die schnelle-ren zu langweilen.Computereinsatz im Unterricht för-dert das Eigenengagement der Schü-ler und trägt zu mehr Spaß am Ler-nen bei.

Ohne Ausstattung läuft nichtsEines der größten Probleme ist nachwie vor die Ausstattung. Die InitiativeD21 kann auf eine stolze Statistikdes PC-Sponsorings verweisen: Alleinim Jahr 2001 wurde Hard- und Soft-ware für Schulen im Wert von 17 Mil-lionen Euro durch D21-Mitglieds-unternehmen gespendet. Doch auchLänder und Kommunen sind aufge-fordert, weiterhin in Bildung undneue Medien zu investieren. Gerätemüssen gewartet und erneuert, Netz-werke aufgebaut und gepflegt wer-

Monika Dannerist Projektleiterin BildungInitiative D21www.initiatived21.de

Eine Anmerkung derKON TE XIS-Redaktion:Da Bildung auch inJugendeinrichtungenvermittelt wird, würden wiruns im Interesse unsererLeserinnen und Leser sehrwünschen, wenn dieInitiative D21 Jugendfrei-zeitstätten in ihreSponsoring-Aktioneneinbeziehen könnte.

den. Es darf nicht die Aufgabe derLehrer sein, dieses in ihrer Freizeit zuübernehmen.

Innovation und Nach-haltigkeitDie Initiative D21 setzt sich weiterhinfür nachhaltige Ausstattungskonzep-te ein: durch Modellprojekte in denBundesländern, durch Sponsorpa-tenschaften unserer Mitgliedsunter-nehmen, durch innovative Ideen wieCharity-Auktionen im Internet, Spon-soren-Wettbewerbe und vieles mehr.

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UNSERE AUTORIN

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INFO & KONTAKT

Wenn Mädchen die Schulausbildungabschließen, haben sie im Durch-schnitt bessere Abschlüsse als ihremännlichen Kollegen vorzuweisen.Wählen sie eine Berufsausbildungoder ein Studienfach, treffen sie häu-fig einen der „typischen Frauenberu-fe und Studiengänge“. Damit schöp-fen sie ihre beruflichen Möglichkei-ten nicht aus, zumal den Betriebennach wie vor gerade in den techni-schen Bereichen qualifizierter Nach-wuchs fehlt. Diese Feststellung kanndurch zahlreiche Fakten belegt wer-den. Beispielhaft sei eine Statistikdes Arbeitsamtes Bielefeld vom Au-gust 2001 angeführt. Dort ist nach-zulesen, dass bei den IT-Berufennach wie vor männliche Bewerberdominant sind. Unter 151 Bewerbernum eine Stelle als IT-Systemelektro-niker/in waren nur 3 weiblich. Ähn-lich lagen die Verhältnisse auch beiFachinformatikern: 95 männliche Be-werber, 8 weibliche.Dass Mädchen und Technik nicht zu-sammenpassen, ist ein längst über-holtes Vorurteil. Vielfach fehlt es anInformationen und Kenntnissen: Wel-che Berufe gibt es? Wie sieht der Be-rufsalltag aus? Welche Vorkenntnis-se gehören dazu? Einen Einblick indie Praxis verschiedenster Bereicheder Arbeitswelt zu gewinnen, insbe-sondere technische oder technik-nahe Berufsfelder kennen zu lernenund hautnah einen Arbeitstag mitzu-erleben, das bot der „ „ „ „ „Girls’ Day“, deram 25. April 2002 in ganz Deutsch-land stattgefunden hat. Schirmher-rinnen dieser Veranstaltung, die ein-mal im Jahr stattfindet, sind Bundes-ministerin Edelgard Bulmahn, Bun-desministerin für Bildung und For-schung und Bundesministerin Dr.Christine Bergmann, Bundesministe-rin für Familie, Senioren, Frauen undJugend. Unterstützt wird die Aktiondurch den Deutschen Gewerk-schaftsbund, die Bundesvereinigungder Deutschen Arbeitgeberverbände,die Bundesanstalt für Arbeit und dieInitiative D21.Über 1.000 Betriebe, Forschungs-einrichtungen, Rathäuser, Hochschu-len und Medienanstalten öffnetenihre Türen für mehrere zehntausend

Haben Mädchen Berührungsängste mit der Technik?Girls’ Day – Mädchen Zukunftstag 2002 in unseren Mitgliedsunternehmen

Mädchen, um in Büros, Werkstätten,Laboren und RedaktionsräumenArbeits- und Ausbildungsplätze, Be-rufschancen und Verdienstmöglich-keiten zu präsentieren. Die InitiativeD21 e.V., ein Zusammenschluss vonüber 300 Unternehmen, die das Zielverfolgen, in Zusammenarbeit mitPolitik und Verwaltung den Wandelvon der Industrie- zur Informations-gesellschaft in Deutschland zu be-schleunigen und die Chancen fürWachstum und Beschäftigung zunutzen, hat zahlreiche ihrer Mitglie-der für die Teilnahme am „Girls’ Day“gewinnen können.Dass diese ein voller Erfolg für Mäd-chen und Unternehmen wurde, zei-gen nicht zuletzt die unter den positi-ven Eindrücken entstandenen Äuße-rungen der Beteiligten.So schreibt die CantCantCantCantCanto Sofo Sofo Sofo Sofo Softwtwtwtwtwararararare Ae Ae Ae Ae AGGGGGaus Berlin in einer Mitteilung: „Wirhatten so viel Spaß und die Mädelswaren so begeistert, dass wir das

Initiative D21Ernst-Reuter-Platz 2

10587 BerlinTel. (030) 31 15 19 64Fax (030) 31 15 16 50

[email protected]

Ariane Alpmannist Geschäftsführerin

der Initiative D21

Zum Girls’ Day:www.girls-day.de

LandesweiterInformations- und

Aktionstag„Mädchen und Frauen

in der Informations-gesellschaft“

Chancen, Berufe undPerspektiven in einer

veränderten Alltags- undBerufswelt

1. Juli 2002, 10-19 Uhrim Museum für

Kommunikation,Leipziger Straße 16,

10117 Berlin

Informationen:www.bbw-berlin de/news

Kontakt über dasProjektbüro

Astrid Wehmeyer,Tel. 0172 374 35 46

Dagmar Zöller,Tel. (030) 611 88 82Tel. 0173 208 84 77

TIPP

gerne teilen wollen. Viel Freude da-mit!“ Dem Text schließt sich das Er-gebnis des „Girls’ Day“ bei Canto an.„Eine Internet-Präsentation der Akti-vitäten des Tages, gestaltet mit Krea-tivität und weiblichem Charme – echtSpitze. Es lohnt sich, einmal ’reinzu-schauen“: http://www.canto.de.Zum Girls’ Day bei ALCATEL kamenrund 400 Besucherinnen und erleb-ten in Stuttgart und Arnstadt dieTechnik „hautnah“. Ihre zahlreichenFragen brachten mitunter sogar dieExperten ins Schwitzen. Auch hiereine positive Bilanz, die Heinrich W.Kreutzer, Vorstand Technik bei derAlcatel SEL AG, auf den Punkt bringt:„In der rundweg positiven Atmosphä-re waren wirklich alle Fragen erlaubtund das ist sicherlich der beste Weg,um Berührungsängste mit Technikabzubauen und Mädchen für techni-sche Berufe zu interessieren. Ich den-ke, das ist uns gelungen.“

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INFO & KONTAKT

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Käpt’n Browser, Dr. Virus, Felix undKatrin bzw. Ch@trin haben sich ne-ben dem Brandenburger Tor einge-richtet. Die Comicfiguren sind inzwi-schen für viele Kinder und Jugendli-che in der Hauptstadt zu einem Mar-kenzeichen geworden. Sie begleitensie auf spielerische Weise mit ihrenGeschichten und Ratschlägen aufdem Weg ins World Wide Web.In Berlins Mitte eröffnete der Techni-sche Jugendfreizeit- und Bildungs-verein (tjfbv) e.V. im Juni vergange-nen Jahres das Käpt’n Browsers Mul-ti-Media-Center (MMC). Mit Hilfe desBundesministeriums für Arbeit undSozialordnung (BMA) und des Euro-päischen Sozialfonds (ESF) war esmöglich, auf einer Fläche von ca. 570m2 27 behindertengerechte Com-puterarbeitsplätze für Grafik-, Audio-und Videobearbeitung sowie einenoffenen Bereich aufzubauen.

Eine gute Adresse in Berlin – Käpt’n Browsers MMCDas Integrative Internet- und Multi-Media-Center (MMC) zur beruflichen Orientierung undWeiterbildung für Menschen mit und ohne Behinderungen

Dabei kommt dem gleichberechtig-ten gemeinsamen Arbeiten mit nicht-behinderten Jugendlichen ein hoherStellenwert zu. Durch Automatiktü-ren, Fahrstuhl, Rampen, behinder-tengerechten Toiletten, höhenver-stellbare und unterfahrbare Tischesowie die Nutzung spezifischer appa-rativer Technik, z.B. Braillezeile fürsehbehinderte Menschen, Softwarezur sprachgesteuerten Internetnut-zung, Großfeldtastaturen u.v.a.m.,werden behinderungsbedingte Be-einträchtigungen in der Nutzung vonComputern und Internet weitgehendkompensiert. Neben den räumlich-architektonischen und materiell-technischen Bedingungen steht einerfahrenes und engagiertes Teambestehend aus einer Ärztin, Reha-und Sozialpädgog/inn/en sowieComputerspezialist/inn/en bereit.Alle gemeinsam versuchen sie alles,jungen behinderten und nichtbehin-derten Menschen zu helfen, denÜbergang auf den Ausbildungs- bzw.Arbeitsmarkt zu schaffen.Nähere Informationen zu unseremProjekt findet man auf der Websitewww.browsers-mmc.de.Das Besondere an dieser Website ist,dass sie entsprechend der Empfeh-lungen des World Wide Web Con-sortium (W3C) barrierefrei gestaltetwurde. Sie kann also von Menschenmit unterschiedlichen Behinderun-gen – insbesondere sehschwachen,blinden bzw. solchen Nutzer/innen,die auf Grund ihrer Motorik Probleme

Käpt‘n Browers MMCWilhelmstraße 5210117 BerlinTel. (030) 30 20 60 89-0Fax (030) 30 20 60 [email protected]:Edeltraut Hanfland

Kommen Sie dochmal vorbei!Das MMC präsentiertsich auf demJahreskongress der„Initiative 21“ am28.6.2002 auf demLeipziger Messegelände.

TIPP

mit der Navigation haben – besuchtwerden. Wer sich die Seite anschaut,wird erkennen, dass wenig Animatio-nen verwendet wurden, große But-tons vorhanden sind und jedes Bildmit einem ausführlich erklärendenText unterlegt wurde. Dieser Text wirddurch spezielle Programme vorgele-sen. Damit können sehbehinderteSurfer erfahren, was auf den Bildernzu sehen ist.Am besten ist es jedoch, wenn mansich bei einem Besuch der Websiteselbst ein Bild macht. Ist Ihre Websiteeigentlich auch barrierefrei? Wennnicht, wir zeigen Ihnen, wie’s gehenkann.

Eine 2-Mbit-Standleitung (36-facheISDN-Geschwindigkeit) sorgt für eineschnelle Anbindung ans Internet.Das in Berlin einzigartige Projekteswill jungen Menschen – unabhängigvon Art und Schwere ihrer jeweiligenBehinderung – die Möglichkeit ge-ben, sich aktiv und praxisnah mit denGrundlagen der Informations- undKommunikationstechnologien aus-einander zu setzen. Ihnen sollenBerufsfelder auf dem Gebiet der In-formation und Kommunikation (sog.I- und K-Berufe) sowie der Medien-branche erschlossen werden.

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UNSER AUTOR

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Naturwissenschaftlich-technische Projekte für Unterricht und Freizeit

Den Geheimnissen des Wetters auf der Spur

Wie ist das Wetter und wie wird es inwenigen Stunden sein? Die Wetter-messtechnik mit modernen Senso-ren rückt dabei immer mehr in dasInteressengebiet der Bevölkerung.Doch wer versteht schon die Elektro-nik und Sensorik – werden wir immermehr zum Anwender, ohne Systemeund Techniken zu verstehen?

Umwelt-, Geophysik- und Wetter-station im SchulverbundBeim TELEMATIK-PROJEKT können Schü-ler bzw. Schulen automatische Mess-stationen aufbauen und mit Hilfe desAmateurfunknetzes Packet Radiooder über das Internet die damit ge-wonnenen Daten austauschen. Da-bei handelt es sich neben Wetter-daten – im Jahr der Geowissenschaf-ten besonders aktuell – um geophy-sikalische und Umweltdaten. Ein ge-

Der AATiS e.V. möchte durch dasTELEMATIK-PROJEKT Schülerinnen undSchüler an wissenschaftliche Fragenund Problemkreise aus den Berei-chen Meteorologie (incl. der Klima-tologie), Umweltanalyse und Geophy-sik heranführen und Technik undTechnologien als Schlüssel zu Lösun-gen einsetzen. Dabei sollen die tech-nischen Möglichkeiten des Amateur-funkdienstes intensiv genutzt wer-den, um so auch qualifizierten Nach-wuchs durch entsprechende Motiva-tion zu gewinnen. Da die Robert-Bosch- Stiftung das Projekt „TELEMATIK

– SCHÜLER ERFORSCHEN DIE UMWELT“ finan-ziell fördert, kann der AATiS kostenlo-se Lehrer-/Schülerseminare anbie-ten. Informationen sind unterwww.aatis.de zu finden.

Treibbojen-ProjektBereits im vergangenen Sommerwurden TREIBBOJEN auf dem Bodenseeund kleineren Binnengewässern vonMitgliedern des AATiS ausgesetzt.Mit Hilfe von GPS (Global PositioningSystem) konnte nicht nur die jeweilsaktuelle Position einer solchen Bojeerfasst, sondern durch die Bewegungüber mehrere Stunden und Tage auf-grund der Drift auf Strömungen undOberflächeneffekte geschlossen wer-den. Beschleunigungsdetektoren anBord maßen die Wellenbewegungund somit die Windverhältnisse, Tem-peratursensoren für das Wasser unddie Luft, eine Überwachung der Bord-spannung und weitere Daten wurdendigitalisiert und über Funk an Landund somit an beteiligte Empfangsta-tionen weitergeleitet. Mit Hilfe desAmateurfunkdatennetzes konntensich so Interessenten europaweit andiesen Missionen beteiligen. In die-sem Jahr sind wieder solche Missio-nen geplant und in 2003 soll eineHochseeboje mehrere Wochen im At-lantik mit dem Golfstrom treiben.Auch an diesen Vorhaben könnensich Schulen und Schülergruppenmit Beobachtungsaufgaben, Daten-auswertungen und sogar eigenenExperimenten beteiligen. Sicherlichexistieren Fragestellungen, die im

Wolfgang Lippsist 1. Vorsitzender vom

AATiS e,V,

AATiS e.V.Wolfgang Lipps

Sedanstr.24, 31177 HarsumTel. (05127) 693 96Fax (05127) 693 95

[email protected]

KONTAKT

Das Daten-erfassungssystem,hier alsWetterstation

Rahmen des Wettbewerbes „Jugendforscht“ geklärt werden können.

Satelliten-ProjektDer Wunsch vieler Schulen nach ei-nem experimentellen SATELLITEN, dermonatelang die Erde umkreist undfür eigene Experimente zur Verfü-gung steht, konnte bislang für dendeutschsprachigen Bereich nicht rea-lisiert werden. Nach Vorgaben desAATiS wird derzeit eine Nutzlast füreinen Mikrosatelliten entwickelt, diezum Jahresende 2002 ins All startenwird. Dieser wird wie ein „Staubsau-ger“ geophysikalische und meteoro-logische Daten von Bodenstationenempfangen und über Deutschlandkomprimiert aussenden. Es wurdeWert darauf gelegt, dass sich die Bo-denstationen der interessiertenSchulen mit geringem Aufwand anden Experimenten beteiligen kön-nen.

Gewinnung qualifiziertenNachwuchsesDiese und weitere AATiS-Projekte bie-ten eine Chance, in den Schulen diefaszinierenden Möglichkeiten aufzu-zeigen, die der Amateurfunkdienstbietet. Auf diese Weise lässt sich qua-lifizierter Nachwuchs gewinnen, wassich gerade in der jetzigen Situationdes Mangels an Fachkräften in denIT-Bereichen oder Physiklehrern alsenorme Chance für den Amateur-funkdienst darstellt! Durch die Mög-lichkeit, sich passiv an der Datenaus-wertung und -visusalisierung und derErstellung von Software zu beteiligenoder aktiv an Experimenten, die indie Nutzlasten der Treibboje oder desSatelliten eingebaut werden können,sind Schülerinnen und Schüler vonder 5. Klasse bis zum Abitur zur Teil-nahme eingeladen. Neben dem Wett-bewerb „Jugend forscht“ bieten sichThemen für Facharbeiten oder dennaturwissenschaftlichen Unterrichtan. Durch diese Initiativen werdenAngebote für eine sinnvolle Freizeit-gestaltung ebenso wie für die Berufs-orientierung junger Menschen ge-macht.

lungenes Beispiel für eine solcheWetterstation findet man im Internetunter www.langenbernsdorf-wettersta-tion.de. Durch den Datenaustauschzwischen den Empfangsstationenlässt sich das Wandern von Unwet-tern verfolgen.

Der ArbeitskreisAmateurfunk und

Telekommunikation in derSchule (AATiS) hat über

500 Mitglieder, diemeisten sind Lehrer,

knapp ein fünftelTechniker und Ingenieure.

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ServiceServiceServiceServiceService

Hauptsache, es funktioniert! Technikumgibt uns so selbstverständlich wiedas Wetter. Die Philosophen unsererZivilisation nennen sie sogar „Diezweite Natur“. Wir bedienen uns ih-rer hemmungs- und bedenkenlos –Hauptsache, es funktioniert! – ge-wöhnen uns immer mehr ab, nachihrem Innenleben zu fragen. Die Spe-zialisten lassen uns nämlich kaumnoch an sie heran. Das Atomkraft-werk, der hochmoderne Automotor,das Genlabor, der Provider oder derServer – das ist alles eine „BlackBox“ für uns, die wir nicht mehr öff-nen, ja nicht einmal berühren dürfen.Viele Menschen fahren jahrelang ihrAuto, ohne ein einziges Mal die Mo-torhaube zu öffnen. Wozu auch? Siekönnen dort nicht mehr eingreifen.Und wenn sie hineinschauen, sehensie nichts.

Sind wir wirklich noch die Herrenüber die Technik, nur weil wir sie –wie den Computer ein- oder aus-schalten können? Können wir siewirklich noch ausschalten – odermacht sie sich selbstständig, weil wiruns – Hauptsache, es funktioniert! –sorglos auf ihr segensreiches Wirkenverlassen haben? Wie ist das zumBeispiel mit dem Atomkraftwerk, dasplötzlich chaotisch reagiert? Wie istdas mit dem genetisch, also tech-nisch, veränderten Lebewesen – waswird es anrichten in unserer Welt?

Dabei kann alles sehr einfach sein,wenn man sich das Fragen nicht vonden Spezialisten verbieten lässt –z.B. mit den Worten „Das verstehstdu noch nicht“ oder „Das ist allessehr kompliziert“. Auch die raffinier-teste Technik beruht auf einigen rela-tiv wenigen grundlegenden physikali-schen, chemischen, mathemati-schen und biologischen Gesetzen.Es sind so wenige, dass man sie aufeiner CD-Rom sammeln könnte. Auchhinter den atemberaubendstenNeuerungen stecken nur relativ we-nige grundlegende Entdeckungen,die jeder begreifen kann. Hinter jederTechnik steckt in Wahrheit einfacher

Das Deutsch-Französiche Jugendwerk undder Technische Jugendfreizeit- und Bildungsverein rufenzu einem großen Wettbewerb auf

Thema: Mensch und Technik

Gedanke – einfach, aber genial. Odereinfach – und gerade deshalb geni-al.

Unser Wettbewerb will wieder dieNeugier wecken: Es funktioniert –aber was steckt dahinter? Was istdas Geniale an einer technischenIdee? Was kann man damit außerdem, was wir schon wissen und kön-nen, noch anstellen? Welche Idee,welche Neuerung „liegt in der Luft“?

Unser Wettbewerb wird auch ein gro-ßer Spaß: Er organisiert allen Teilneh-mern tiefgreifende „Aha-Erlebnisse“.Und er möchte gern, dass diese Er-lebnisse sichtbar werden.

Aber das ist noch nicht alles. Ganzabgesehen von der Frage, ob wir, obdie Menschen die Technik wirklich imGriff haben, stehen wir vor einemanderen, wahrscheinlich nochschwierigeren Problem: Wer hat sieim Griff? Wie viele Verbrechen anMenschen und an der Menschheit,aber auch welch ein Segen für dieMenschheit sind mit dem Namen Al-fred Nobel, dem Erfinder des Dyna-mits, verbunden! Werden uns mitden Erfindungen des neuen Jahrtau-sends, vor allem mit der Gentechno-logie, ähnliche schreckliche Erfah-rungen und fürchterliche Irrwege be-vorstehen?

Unser Wettbewerb fragt also nichtnur nach Know how. Er fragt auchnach Moral, nach den Werten der Zi-vilisation, nach den Widersprüchenin unserer geistigen Kultur. Er fragtdanach, was Menschen mit Technikbeginnen wollen. Er fragt, ob wir Men-schen unseren Erfindungen gewach-sen sind.Unser Wettbewerb rechnet also miteuch und mit Ihnen – neugierigen,technisch interessierten jungen Men-schen, denen das Schicksal desMenschen in seiner natürlichen undtechnischen Welt des Nachdenkensund Kommunizierens würdig ist.

Einsendeschluss ist der 13. Oktober

Teilnehmer:Kinder (8-13 J.),Jugendliche (14-18 J.)und junge Erwachsene(19-27 J.)

Beiträge –Darstellungsformen:Lyrik, Prosa, Essays,Kompositionen, Malerei/Bildhauerei, technischerModellbau, Multimedia-präsentationen (auchFotografie oder Video-Kurzfilme), Experimente,Technik- und Produkt-visionen

Die Projekte müssen indeutscher oder französi-scher Sprache beschrie-ben werden.In einem Kurzbericht sollder Ablauf des Projektesgeschildert werden. DemBericht wird diePräsentationsformbeigefügt. Bei Internetbitte die URL in denCoupon eintragen.

Textdossiers max.l20 DIN A 4 Seiten.Audio-/Videokassetten(VHS) oder Filme max.15 Minuten.Modelle, Kunstwerke undÄhnliches nicht größer als2 mal 2 Meter

Natürlich ist derRechtsweg ausgeschlos-sen. Erlaubt sind derLinks-Weg über dasInternet und jeder andereWeg, der direkt zum Zielführt.

AUSSCHREIBUNG

Technischer Jugendfrei-zeit- und Bildungsverein(tjfbv) e.V.Franz-Jacob-Straße 4 A10369 BerlinTel. (030) 97 99 13 0Fax (030) 97 99 13 [email protected] Informationen:www.tjfbv.de

KONTAKT

GewinneReise nach Französisch-Guyana zum Startder «Ariane»-Rakete

Flug nach Toulouse (F) mit Besichtigungder «Airbus»-Produktion

Besuch des Wissenschaftsmuseums«La Villette» in Paris

Zugfahrt nach Berlin, Besuch derJugendtechnikschule und verschiedenerMuseen

Besuch im «Deutschen Museum» inMünchen 

Studienfahrt «Wirtschaft und Technik inder Provence»

Fahrt mit dem Heißluftballon des DFJW

Verschiedene Abonnements vonJugendzeitschriften

und viele weitere Überraschungen

Page 8: Konzepte Naturwissenschaftliche- und technische Bildung ......Frauen und Jugend im Programm „Jugend und Technik“ des Kinder-und Jugendplanes des Bundes das Projekt KON TE XIS.

S E I T E 8KON TE XIS 5 • 2002

ServiceServiceServiceServiceService

Impressum Herausgeber: Technischer Jugendfreizeit- und Bildungsverein e.V. (tjfbv), Geschäftsstelle: Franz-Jacob-Straße 4 A, 10369 Berlin,Tel. 979 91 30, Fax 97 99 13 22, E-Mail: [email protected]: Thomas Hänsgen (V.i.S.P.), Sieghard Scheffczyk, Thomas Schnaak, Dr. Carmen KunstmannLayout: Journalisten&Grafikbüro am Comeniusplatz, Gabriele Lattke, Tel. 279 37 68 • Druck: Saladruck Berlin-KreuzbergAuflage 4.000, vierteljährlich • Nächste Ausgabe im August 2002

wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und dem Europäischen Sozialfonds.Diese Ausgabe entstand in Zusammenarbeit mit der

D I E I N T E R E S S A N T E I N T E R N E T - A D R E S S E

B U C H T I P P

INFO

INFO

Das Wetter gehört wohl zu den The-men, die für alle Menschen interes-sant sind.Trotzdem wissen die meisten viel zuwenig darüber Bescheid, wie es ent-steht, welche Faktoren es beeinflus-sen, ob und wie man es voraussagenkann. Hier gibt die Natur TausendeRätsel auf und Hunderte Fragen war-ten auf eine Antwort. Eine ganzeMenge von Antworten gibt RainerCrummenerl in seinem Buch „Das

Wetter“, das als Band 7 der Reihe„Was ist Was“ im Tessloff Verlag er-schienen ist.Hier erfährt man, warum und wo esJahreszeiten gibt, wie ein Gewitterentsteht, was ein Ozonloch ist undnoch vieles mehr zu einem Thema,das weltweit steigende Aufmerksam-keit findet. Das Buch gibt Anleitungwie man sich einen Niederschlags-messer selbst bauen und den Gradder Verdunstung bestimmen kann.

Wer esaufmerk-sam gele-sen hat,weiß auch,warum beimguten altenWetterhäuschen der Mann immer sogriesgrämig im Regen steht, währendseine Frau der Sonne entgegenlacht.Schon deswegen lohnt es sich, dasWetterbuch zu studieren.

Logo und Internet-Adresse stehen fürein Programm, das die BerlinerJugendfreizeiteinrichtungen, Jugend-bildungsstätten und Schülerclubs indie Lage versetzt, in ihrer Arbeit mitKindern und Jugendlichen das Inter-net umfassender als bisher nutzen

zu können. Darüber hinaus soll diegegenseitige Information und Kom-munikation verstärkt online – auf ei-ner hierfür eingerichteten Plattform –erfolgen.Fördermittel gibt es für technischeAusstattung, Software sowie für Zu-

Jugend- und Familien-stiftung des

Landes Berlin (jfsb)Jugendnetzbüro

Obentrautstraße 5510963 Berlin

Tel. (030) 70 72 85 30/31Fax (030) 70 72 85 32

[email protected]

Endlich gibt es eine Initiative derWirtschaft, die sich direkt an Jugend-einrichtungen wendet.

Am 1. Januar 2002 startete dieMicrosoft GmbH in Unterschleißheimein breit angelegtes Jugendpro-gramm. „Microsoft Youth Online“ – soder sachlich-nüchterne Name dieserInitiative – hat die langfristig angeleg-te Unterstützung von Jugendein-richtungen zum Ziel, die sich mit denMöglichkeiten der Nutzung des PCauseinander setzen. Microsoft möch-te mit diesem Programm eindeutschlandweites Kommunika-tionsnetzwerk aufbauen und innova-tive Ideen und Projekte, die in Ju-gendeinrichtungen realisiert werden,mit Software und Support fördern.

Hier steht die gesamte Ausschrei-bung im Wortlaut und bei eventuellauftretenden Fragen oder techni-schen Problemen bekommt man Hil-fe von den Microsoft-Experten.

Wie die KON TE XIS-Redaktion aufAnfrage bei Microsoft erfuhr, habenbis dato etwas mehr als 50 Jugend-einrichtungen Anträge auf Teilnahmeam Programm eingereicht. Nahezutäglich kommen neue hinzu.

Wann reichen Sie Ihren Antrag ein?

Microsoft GmbHKonrad-Zuse-Straße 1

85716 UnterschleißheimTel. (089) 31 76 - 0

Fax (089) 31 76 10 00microsoft@service.

microsoft.de

INFO

P R O J E K T I D E E

Niederschlagsmesser selbst gebaut

Langfristig angelegte Unterstützung von Jugendeinrichtungen

gangs- und Providergebühren. In denBezirken wurden regionale Medien-kompetenzzentren eingerichtet, dieinteressierte Jugendeinrichtungenberaten, konzeptionell unterstützenund vernetzen. Um an die Fördermit-tel zu kommen, ist ein formgerechterProjektantrag einzureichen, der alsDownload zur Verfügung steht oderauf dem Postweg angefordert wer-den kann.

Um an diesem Programm teil-nehmen zu können, müssen dieInteressenten natürlich selbst aktivwerden und sich Gedanken zum dies-jährigen Thema machen:LOGI IN und OUTBestimmt fällt dazu so manchem Ju-gendlichen eine ganze Menge ein.Am besten man macht ein BrainStorming in der Gruppe, das aktiviertdie grauen Zellen bekanntlich ganzbesonders.Steht die Projektidee, sollte mannicht zögern, das Antragsformularauszufüllen. Zu diesem kommt manam schnellsten über die folgendeAdresse:www.microsoft.com/GERMANY/ms/bildungsinitiativen/youthonline/default.htm.

Rainer Crummenerl,Das Wetter48 Seiten,

Tesloff VerlagNürnberg

Preis 8,90 €ISBN 3-886-0247-3