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Konzepte zur Sterbebegleitung in stationären Pflegeeinrichtungen
- eine Dokumentenanalyse unter Beachtung der Konzeptionsvorschläge des MGEPA NRW
Student: Gudula Decking
Betreuender Professor: Prof. Dr. Benjamin Kühme
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 1
Gliederung
1. Situation und Fragestellung
2. Konzeption MGEPA und Hospizidee
3. Methode
4. Ergebnisse
5. Empfehlungen für die Praxis
6. Fazit
7. Ausblick
8. Fragen/Diskussion
9. Literatur
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 2
1.Situation
Einrichtungen der stationären Altenhilfe gewinnen als Sterbeorte
immer mehr an Bedeutung (Angaben in %)
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 3
27,5
57,6
12,2
2 0 0,6
23
51,2
19
4,6 1 0,6
0
10
20
30
40
50
60
70
häusliches Umfeld Krankenhaus Altenheim Hospiz Palliativstation sonstiges
2001 2011Dasch et al, 2015, S. 496
1. Situation
Die Verweildauer in stationären Pflegeheimen sinkt.
Nach Einzug in ein Pflegeheim versterben
nach vier Wochen 17,9 %
nach drei Monaten 29 %
nach einem Jahr 46,8 %
der Bewohner.
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 4
De Vries, 2015, S. 3
1. Situation
Vom MDK wird in den Qualitätsprüfungsrichtlinien das Vorhandensein eines Konzepts zur Sterbebegleitung gefordert (Punkt 8.10).
Im Rahmenprüfkatalog (§ 14 WTG NRW, Teil 1) wird das Vorhandensein eines Konzeptes zur Sterbebegleitung ebenfalls gefordert (Kategorie Qualitätsmanagement).
In beiden Fällen ist der Inhalt des Konzeptes nicht konkretisiert.
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 5
1. Fragestellung
Können Konzepte zur Sterbebegleitung in Pflegeheimen einen Beitrag zur Implementierung der Hospizidee und zur verlässlichen Umsetzung der Palliativversorgung leisten?
Welche Themenbereiche sollten in einem Konzept zur Sterbebegleitung einrichtungsbezogen behandelt werden, damit die Implementierung der Hospizidee gelingt?
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 6
2. Konzeption MGEPA
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 7
Die Broschüre des Ministeriums für
Gesundheit, Emanzipation, Pflege
und Alter des Landes Nordrhein-
Westfalen (MGEPA NRW)
2. Konzeption MGEPA
Die Broschüre
• bezieht sich auf wissenschaftlich durchgeführte Projekte
• gibt einen Überblick über die aktuelle Situation in NRW
• bezieht sich vor allem auf organisatorische und strukturelle
Anforderungen bei der Implementierung der Hospizidee
• zeigt unterschiedliche Umsetzungsmöglichkeiten auf
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 8
2. Konzeption MGEPA
Implementierung der Hospizidee
Sensibilisierung aller Mitarbeiter
Qualifizierung einiger
Mitarbeiter
Ausbau der kooperativen
Zusammenarbeit (interdisziplinär und multiprofessionell)
Qualitätssicherung
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 9
(Eigene Abbildung, in Anlehnung an Radbruch et al 2014, S. 16-20)
2. Konzeption MGEPA
SAPV
APV
Hospizidee 24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 10
Stufenmodell (MGEPA)
Eigene Abbildung, in Anlehnung an Radbruch et al 2014, S. 14-16)
2. Hospizidee
Merkmale der Hospizidee
Lebensqualität bis zuletzt
geprägt von Respekt vor dem Leben und der Autonomie jedes Menschen
Interdisziplinäre Unterstützung
eine dem Menschen zugewandte Haltung des Geschenks von Zeit, Da-sein und Aushalten-können
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 11
Heimerl 2008, S. 21; Kohlen 2016, S. 5
3. Methode
Methodisches Vorgehen
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 12
3. Untersuchungsfeld
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 13
Der Kreis Borken:
13 Städte und Gemeinden
44 vollstationäre
Einrichtungen (ausgenommen sind teilstationäre
Einrichtungen, ambulant betreute
Wohngemeinschaften, Hospize
und Einrichtungen der
Eingliederungshilfe)
3. Gewinnung der Stichprobe
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 14
Konzept zur Sterbebegleitung
Fragebogen:
Institutionelle Parameter
Rücklaufquote 45,5 %
3. institutionelle Parameter
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2 2
1
5
4
2 2
1
0
1
2
3
4
5
6
< 50 50 - 60Betten
61 - 70Betten
71 - 80Betten
81 - 90Betten
91 - 100Betten
> 100Betten
k.A.
Am
zah
l E
inri
ch
tun
gen
Anzahl der Betten pro Einrichtung
Eigene Abbildung, n=19
3. institutionelle Parameter
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5
11
1
2
1
0
2
4
6
8
10
12
0 MA 1-3 MA 4-6 MA > 6 MA k.A.
An
za
hl
Ein
ric
htu
ng
en
Anzahl Pflegekräfte mit palliative care Weiterbildung pro Einrichtung
palliative care Weiterbildung = Stundenumfang mindestens 160 Stunden
Eigene Abbildung
3. Methode
Dokumentenanalyse
Formale Analyse: Seitenumfang, Titelgebung, gestalterische
Elemente, Rechtschreibung, Grammatik, Ausdruck
Inhaltsanalyse: nach Mayring (2015); induktives Vorgehen zur
Kategorienbildung
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 17
Flick 2016, S. 327f; Mayring 2015, S. 61ff
3. Methode
Formale Analyse der Konzepte
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 18
3. Formale Analyse
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 19
2
6
3
2 2 2
0
1
2
3
4
5
6
7
≤2 Seiten 3-5 Seiten 6-10 Seiten 11-15 Seiten 16-20 Seiten > 20 Seiten
An
zah
l K
on
ze
pte
Seitenzahl pro Konzept
Eigene Abbildung
3. Formale Analyse
Titel Betreuung von schwerkranken und sterbenden Bewohnern
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 20 24.11.2017 20
Konzept Seelsorge
Seelsorge und Sterbebegleitung
Konzept palliative Pflege
Leitbild zur Sterbebegleitung
Konzept palliative care
Konzeption Umgang mit Tod und Abschied
Hospizliche Altenpflege
Palliative Betreuung und Pflege Umgang mit Tod und Sterben
Grundsätze in der Versorgung Sterbender
3. Formale Analyse
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 21
Jeder Mensch ist nicht nur er selber, er ist auch der einmalige, ganz besondere Punkt, wo die Erscheinungen der Welt sich kreuzen, nur einmal so und nie wieder. Darum ist jedes Menschen Geschichte wichtig und jeder Aufmerksamkeit würdig.“
Hermann Hesse
Originalabbildungen und -texte aus den Konzepten
Gestalterische Elemente
3. Formale Analyse
Fachspezifische Rechtschreibfehler (Hospitz, Hospietzgruppe...)
Fehler in Bezug auf Grammatik, Satzbau und Ausdruck
Falsche Angaben zu Namen von Kooperationspartnern
Inkorrekte Definition 'palliative care‘ (WHO) als
‘Definition Palliativbetreuung‘ und ‘Definition Palliativmedizin‘
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 22
3. Methode
Ergebnisse:
Inhaltsanalyse
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 23
3.Inhaltsanalyse (Mayring 2015)
Sechs induktiv ermittelte Kategorien, die sich aus weiteren Unterkategorien zusammensetzen:
1. Institutionelle und organisatorische Rahmenbedingungen
2. Allgemeine theoretische Aussagen
3. Kooperationen
4. Mitarbeiter
5. Bewohner
6. Post mortem
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 24
3. Inhaltsanalyse
Institutionelle und organisatorische Rahmenbedingungen
1. Leitbild
2. Einrichtungskultur und Einrichtungsstruktur
3. Einrichtungsmanagement
4. Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung
5. Aufnahmegespräch
6. Möglichkeiten der Religionsausübung
7. Zusammenarbeit der Bereiche in der Einrichtung
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3. Inhaltsanalyse
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 26
Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung
„Der Qualitätszirkel ist eine feste
Arbeitsgruppe, die dauerhaft die
Umsetzung und Weiterentwicklung
der palliativen Betreuung und Pflege
begleitet.“
(S. 126, Z. 13-18)
„Der Qualitätszirkel setzt sich aus der
Einrichtungs– und Pflegedienstleitung, der
Leitung des sozialen Dienstes, der Verwaltung,
der Leitung der Hauswirtschaft,
Mitarbeiter/innen der beiden Wohnbereiche und
einem externen Fachberater zusammen.“
(S. 102, Z. 22-25)
3. Inhaltsanalyse
Allgemeine theoretische Aussagen
8. Menschenbild
9. Tod, Sterben, Palliativpflege
10. Soziodemografie
11. Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht
12. Rechtliche Rahmenbedingungen
13. Religion
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 27
3. Inhaltsanalyse
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 28
Tod, Sterben, Palliativpflege
„Totenflecken 0,5-4 h
nach Eintritt des Todes
(...) Totenstarre ca. 4-12h
nach Eintritt des Todes...“
(S. 42, Z. 22-26)
Sterbephasen nach E. Kübler-Ross
(S. 39-40)
Deklaration der Menschenrechte
Sterbender nach C. Student
(S. 44)
Zehn Merksätze zur
Begleitung
Sterbender aus „nicht
allein gelassen“,
Deutsche
Bibelgesellschaft
(S. 77-78)
3. Inhaltsanalyse
Kooperationen
14. Externe Kooperationspartner
15. Aufgaben der Kooperationspartner
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 29
3. Inhaltsanalyse
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 30
externe Kooperationspartner
„Beteiligte Personen und
Institutionen, wie Ärzte und
Bestattungsinstitute müssen
über das Konzept der
Sterbebegleitung informiert
und eingebunden sein.“
(S.52, Z. 4-5)
„Eine Zusammenarbeit mit ambulanten
Hospizgruppen ist in dem Dokument:
‚Leitfaden für die Zusammenarbeit mit
ambulanten Hospizgruppen‘ als Anlage
zum Konzept geregelt.“
(S. 126, Z. 9-10)
3. Inhaltsanalyse
Mitarbeiter
16. Qualifikation
17. Aufgaben
18. Belastungen
19. Bedürfnisse
20. Anforderungen
21. Unterstützungen
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 31
3. Inhaltsanalyse
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 32
Qualifikation (Mitarbeiter)
„...dabei haben Mitarbeiter
aller Funktionsbereiche an
den Schulungen
teilgenommen.“
(S. 114, Z. 7-8)
„Wir schulen
unsere Mitarbeiter
regelmäßig zum
Thema
Sterbebegleitung.“
(S. 45, Z. 12)
„Fort- und Weiterbildungen sollten
den Pflegekräften helfen, die
Bewohner/innen im Sterbeprozess
würdevoll und fachlich kompetent zu
begleiten und dazu beitragen,
Sterbesituationen zu verarbeiten.“
(S. 14, Z. 27-28; S. 15, Z. 1-2)
3. Inhaltsanalyse
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 33
Belastungen (Mitarbeiter)
„Wir möchten uns in der
alltäglichen Arbeit nicht
verführen lassen, den Tod,
den Abschied und die
Trauer zu verdrängen.“
(S.51, Z. 14-15)
„Über die normalen beruflichen
Anforderungen hinaus, muss sich
jeder von uns mit seinen eigenen
Unsicherheiten, Ängsten und
Fragen zum Thema ‚Tod und
Sterben‘ auseinandersetzen.
(S. 51, Z. 6-8)
„Sterbebegleitung
kann auch bei
Mitarbeitern Angst
oder Unsicherheit
auslösen.“
(S. 68, Z. 39)
3. Inhaltsanalyse
Bewohner
22. Bedürfnisse
23. An- und Zugehörige
24. Mitbewohner
25. Demenz
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 34
3. Inhaltsanalyse
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 35
Mitbewohner
„Bei einer Doppelbelegung wird nach
Möglichkeit für den Mitbewohner eine
Verlegung in ein anderes Zimmer
organisiert.“
(S. 2; Z. 19-20)
„Wir möchten offen auf die Mitbewohner
zugehen können und ein Milieu der
Gesprächsbereitschaft schaffen.“
(S. 51; Z. 31-32)
3. Inhaltsanalyse
Post mortem
26. Aufgaben der Mitarbeiter
27. Rituale
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 36
3. Inhaltsanalyse
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 37
Aufgaben der Mitarbeiter (post mortem)
„bleibt der Verstorbene (an
heißen Sommertagen) länger
in seinem Zimmer, bitte in
der Hausmeisterei anrufen:
sie stellen dann ein
Kühlgerät bereit.“
(S. 4; Z. 16-18)
„Behutsame Absprache mit
den Angehörigen zur
Räumung des Zimmers.“
(S. 4, Z. 1-8)
„die Angehörigen begleiten
(z.B. „die Schulter zur
Verfügung stellen“ aber auch
die Frage nach dem
Bestattungsinstitut abklären.“
(S. 42, Z. 28-29)
4. Ergebnisse
Forschungsfrage 1:
Können Konzepte zur Sterbebegleitung in Pflegeheimen einen Beitrag zur Implementierung der Hospizidee und zur
verlässlichen Umsetzung der Palliativversorgung leisten?
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 38
4. Ergebnisse
Ein Stück Papier trägt nicht zur Implementierung der Hospizidee
bei, egal wie es heißt. Relevant ist der Inhalt des Papiers und
dessen Transfer in die Praxis.
Konzepte können dann zur Implementierung beitragen, wenn sie
strategische Entscheidungen und Aussagen enthalten, die eine
Konsequenz für die Einrichtung nach sich ziehen und somit die
Basis oder Ausrichtung für die praktische Arbeit bilden.
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 39
4. Ergebnisse
Forschungsfrage 2:
Welche Aspekte müssen in einem Konzept zur Sterbebegleitung einrichtungsbezogen behandelt werden, damit die
Implementierung der Hospizidee gelingt?
(in Anlehnung an die Konzeption des MGEPA NRW)
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 40
4. Ergebnisse
Implementierung der Hospizidee / Hospizkultur
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 41
MGEPA NRW Konzepte der Einrichtungen
Hospizliche Haltung wird
vorausgesetzt als Basis für
gelingende Palliativversorgung
Hospizliche Haltung und Schaffung
einer Hospizkultur werden in den
Konzepten nicht explizit erwähnt
Wird erreicht durch Sensibilisierung
und Schulung aller Mitarbeiter aus
allen Funktionsbereichen
Sensibilisierung und Schulung der
Mitarbeiter aus allen
Funktionsbereichen findet in der
Regel keine Erwähnung
4. Ergebnisse
Broschüre des MGEPA Konzepte der Einrichtungen
Positionierung nach welchen
Kriterien die Weiterbildung der
Mitarbeiter erfolgt:
• 10% aller Mitarbeiter aus der
Pflege
• eine palliative care Kraft pro
Wohnbereich,
• ein palliative care Team für die
ganze Einrichtung...
Prospektive Planung nach festgelegten
Kriterien erfolgt in der Regel nicht
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 42
Qualifizierung der Mitarbeiter
4. Ergebnisse
Broschüre des MGEPA Konzepte der Einrichtungen
Einbindung in örtliche Strukturen,
Hospizgruppen, PCT, PKD,
Hausärzte...
Es bestehen Kooperationen. Zur
effektiven und effizienten Nutzung
der Kooperationen sind Regeln zur
Zusammenarbeit festzulegen.
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 43
Netzwerkarbeit mit Kooperationspartnern
4. Ergebnisse
Broschüre des MGEPA Konzepte der Einrichtungen
Evaluation der
Struktur-, Prozess- und
Ergebnisqualität
Qualitätszirkel
Die Qualitätsentwicklung und
Qualitätssicherung wird
hauptsächlich in die Hände der
Qualitätszirkel gelegt.
Unterscheidung der
unterschiedlichen Dimensionen fehlt
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 44
Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung
4. Ergebnisse
Kritikpunkte
an der Konzeption des MGEPA
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 45
4. Ergebnisse
Broschüre des MGEPA Konzepte der Einrichtungen
Berücksichtigung der Mitbewohner
findet keine Erwähnung
Die Mitbewohner werden im Umgang
mit den erlebten Sterbefällen und in
ihrer Trauer begleitet und
berücksichtigt
Die Situation post mortem findet in
der Broschüre keine Erwähnung
Die Situation post mortem ist geprägt
von der Betreuung und Begleitung
der Angehörigen sowie
organisatorischen und praktischen
Aufgaben
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 46
4. Ergebnisse
„Die hier vorgelegte Konzeption formuliert die Grundvoraussetzungen für eine angemessene Begleitung von unheilbar kranken und sterbenden Menschen in Pflegeeinrichtungen, die eine Palliativversorgung benötigen.“ (Hervorhebung durch Autor)
Unterschied:
palliativ abrechenbar und
Versorgung unter Berücksichtigung von palliativpflegerischen Grundsätzen
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 47
Radbruch et al 2014, S. 9
4. Ergebnisse
„Der Übergang von einer noch nicht unmittelbar palliativ zu versorgenden Erkrankung hin zum eindeutigen palliativen Bedarf ist in den Pflegeeinrichtungen fließend.“ (Hervorhebung durch Autor)
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 48
The Older "Transition" Model of Care Versus a "Trajectory" Model (Lynn & Adamson 2003, S. 8)
Radbruch et al 2014, S. 9
4. Ergebnisse
Die Broschüre
ist nicht als Handlungsleitfaden zur Erstellung eines Konzepts vorgesehen,
zeigt dafür in der Aufarbeitung der Thematik einige Schwächen, die die
Anwendung in der Praxis erschweren
geht nicht auf Schwachpunkte der gesetzlichen Rahmenbedingungen ein
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 49
Empfehlungen für die Praxis
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 50
5. Empfehlungen für die Praxis
Berücksichtigung des Stufenmodells und der 4 Themenfelder des MGEPA
erleichtert die Strukturierung des Konzeptes
Vor der Erstellung der Konzeption ist eine einrichtungseigene Ist-Analyse
und eine Realisierungsstrategie zu erstellen, um die gegebenen Strukturen
zu berücksichtigen. Es ist zu berücksichtigen, dass der Prozess sich über
Jahre hinziehen kann
Abzugrenzen vom Konzept sind Informationsbroschüren, pflegerische
Standards und Broschüren mit religiösen und poetischen Texten und Bildern
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 51
Fazit
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 52
6. Fazit
Defizitäre Rahmenbedingungen sind nur ein Grund, warum in der Praxis die gewünschte und geforderte Qualität bei der Sterbebegleitung nicht ankommt. Einen weiteren Grund zeigt diese Arbeit auf:
Viele Einrichtungen haben den Handlungsbedarf erkannt und sich auf den Weg gemacht. Zur flächendeckenden Implementierung fehlt aber vielen Einrichtungen noch die Realisierungsstrategie.
Die fehlende interne Positionierung fördert Willkür und Zufälligkeit. Die Qualität liegt in den Händen von Einzelpersonen.
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 53
6. Fazit
Der Zweck und die Aufgabe der Konzepte werden in vielen Einrichtungen noch nicht erkannt und umgesetzt. Somit bringt das Konzept in der Regel derzeit noch keinen Nutzen.
Formelle Vorgaben zum Inhalt würden die Konzepterstellung möglicherweise erleichtern.
Die Qualität der Sterbebegleitung in Pflegeheimen ist abhängig von kompetenten Mitarbeitern, die in Strukturen arbeiten, in denen sie nicht selbst an ihrer Arbeit erkranken.
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 54
Ausblick
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 55
7. Ausblick
Eine allgemeine Rückmeldung an die Einrichtungen hat bisher nicht stattgefunden. Im Rahmen der Heimbegehungen werden das Thema und einige Ergebnisse aus der Untersuchung bereits thematisiert.
Geplant ist die Rückmeldung für interessierte Mitarbeiter im Rahmen einer Präsentation. Alternativ würde eine schriftliche Zusammenfassung der Ergebnisse erfolgen, die den Einrichtungen zur Verfügung gestellt werden soll.
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 56
7. Ausblick
Insgesamt zeichnet sich die Schwierigkeit der Praktiker ab, sich auf eine theoretische Ebene zu begeben. Die Hoffnung liegt im Zuge der Akademisierung vor allem bei den dual Studierenden, die am Bett arbeiten, eine wissenschaftliche Expertise mitbringen und damit den Theorie-Praxis-Transfer sichern.
Die Sprache (auch in Konzepten) ist wichtig, denn:
„If we cannot name it, we cannot control it, finance it, research it, or put it into public policy“
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 57
Clark & Lang 1992, S. 109
Fragen???
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 58
9. Literatur
Clark, J. & Lang, N., (1992). Nursing‘s next advance: an international classification for nursing practice. In: International Nursing Review, Jg. 39 Nr. 4, S. 109.
Dasch, B.; Blum, K.; Gude, P.; Bausewein, C., (2015). Sterbeorte: Veränderungen im Verlauf eines Jahrzehnts. Deutsches Ärzteblatt, Jg. 112 Nr. 29-30, S. 496-504.
de Vries, B., (2015). Der Wandel der Zielgruppen in der stationären Versorgung – eine Zeitreihenbetrachtung der Verweildauer der Bewohner/ -innen in Nordrhein-Westfalen und daraus resultierende sozialpolitische Schlussfolgerungen. http://www.alters-institut.de/files/altersinstitut_analyse_verweildauer_konsequenzen.pdf (Zugriff am 2. 11. 2017)
Flick, U., (2016). Qualitative Sozialforschung – Eine Einführung. 7. Auflage. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag.
Heimerl, K., (2008). Orte zum Leben – Orte zum Sterben; Palliative Care in Organisationen umsetzen. Freiburg im Breisgau: Lambertus Verlag.
Kohlen, H., (2016). Sterben als Regelungsbedarf, Palliative Care und die Sorge um das Ganze. In: Ethik in der Medizin, Jg. 28 Nr. 1.
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 59
9. Literatur
Lynn, J. & Adamson, D. M., (2003). Living well at the end of life – Adapting Health Care to Serious Chronic Illness in Old Age, Santa Monica: Rand.
Mayring, P., (2015). Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken. 12., überarbeitete Auflage. Weinheim und Basel: Beltz Verlag.
Radbruch, L.; Müller, M.; Pfister, D.; Müller, S.; Grützner, F., (2014). Hospizkultur und Palliativversorgung in Pflegeeinrichtungen in Nordrhein-Westfalen – Umsetzungsmöglichkeiten für die Praxis, Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg). Düsseldorf.
24.11.2017 Gudula Decking; 8. DGP Hochschultag 60