Konzeption Rasselbande Mai 2013 - |...

30
Konzeption Kinderhaus Rasselbande Kinderhaus Rasselbande Pestalozzistraße 15 69469 Weinheim Tel. 06201/56056 e-mail: [email protected]

Transcript of Konzeption Rasselbande Mai 2013 - |...

Page 1: Konzeption Rasselbande Mai 2013 - | Kindergarten-Weinheimkindergarten-weinheim.de/wp-content/uploads/2014/01/... · 2014. 1. 30. · Ein Hausmeister und die Reinigungskraft stehen

Konzeption Kinderhaus Rasselbande

Kinderhaus Rasselbande

Pestalozzistraße 15

69469 Weinheim

Tel. 06201/56056

e-mail: [email protected]

Page 2: Konzeption Rasselbande Mai 2013 - | Kindergarten-Weinheimkindergarten-weinheim.de/wp-content/uploads/2014/01/... · 2014. 1. 30. · Ein Hausmeister und die Reinigungskraft stehen

Konzeption Kinderhaus Rasselbande

2

Inhaltsverzeichnis

1. Vorwort......................................................................................3

2. Auftrag der Kindertageseinrichtung...........................................4

2.1 Gesetzlicher Auftrag...................................................................................... 4 2.2 Schutzauftrag - § 8a SBG VIII........................................................................ 4 2.3 Aufsichtspflicht ............................................................................................. 4 2.4 Der Orientierungsplan Baden-Württemberg...................................................... 5 2.5 Trägerkonzeption der Stadt Weinheim............................................................. 5 2.6 Ordnung der Kindertageseinrichtungen der Stadt Weinheim............................... 5

3. Unsere Einrichtung ....................................................................6

3.1 Lage der Einrichtung ..................................................................................... 6 3.2 Personelle Besetzung .................................................................................... 7 3.3 So sichern wir die Qualität unserer pädagogischen Arbeit .................................. 7 3.4. Räumlichkeiten............................................................................................ 8 3.5 Vernetzung .................................................................................................12 3.6 Kooperation zwischen Tageseinrichtungen für Kinder und Grundschule...............12 3.7 Tagesablauf ................................................................................................14 3.8 Das Freispiel ...............................................................................................14 3.9 Wochenstruktur im KIHA ..............................................................................16 3.10 Ernährung.................................................................................................17 3.11 Regeln und Rituale im Kinderhaus................................................................18 3.12 Die „sanfte“ Eingewöhnung des Kindes .........................................................19 3.13 Wir freuen uns auf ein konstruktives Miteinander ...........................................20 3.14 Beobachtung, Dokumentation/Portfolio.........................................................22 3.15 Beteiligung der Kinder ................................................................................24 3.16 Kreativität ist ganzheitlich...........................................................................25 3.17 Musik hören und erleben.............................................................................26 3.18 Bewegung.................................................................................................26 3.19 Sprache....................................................................................................27 3.20 Natur/Naturwissenschaften .........................................................................28 3.21 Geschlechter .............................................................................................29 3.22 Inklusion ..................................................................................................29

Page 3: Konzeption Rasselbande Mai 2013 - | Kindergarten-Weinheimkindergarten-weinheim.de/wp-content/uploads/2014/01/... · 2014. 1. 30. · Ein Hausmeister und die Reinigungskraft stehen

Konzeption Kinderhaus Rasselbande

3

1. Vorwort

Liebe Eltern,

diese Auflage unserer Einrichtungskonzeption wurde gemeinsam von allen pädagogischen Fachkräften der Einrichtung und Mitarbeiterinnen der Ab-teilung Kindertageseinrichtungen der Stadt Weinheim erarbeitet. Grundla-ge sind der Orientierungsplan des Landes Baden-Württemberg, gesetzliche Vorgaben sowie die Trägerkonzeption der Stadt Weinheim. Für die Kinder stehen damit eine frühe, nachhaltige und individuelle Förderung sowie op-timale Entwicklungschancen im Vordergrund der pädagogischen Arbeit. Kinder brauchen Lebensräume, in denen sie verlässliche Beziehungen zu anderen Kindern und zu Erwachsenen aufbauen können. Nur wenn dies gegeben ist, kann sich ein Kind neuen Herausforderungen stellen und ist für Entwicklungsschritte bereit.

Dieser Einrichtungskonzeption können Sie wesentliche Informationen zu der pädagogischen Arbeitsweise in der Einrichtung entnehmen. Hierzu zählen Themen, wie Eingewöhnung, Erziehungspartnerschaft, Beteiligung der Kinder und vieles mehr. Weiterhin finden Sie die Rahmenbedingungen der Kindertageseinrichtung, wie z.B. Team und Lage der Einrichtung, Räumlichkeiten und Tagesablauf.

Die Einrichtungskonzeption hat das Ziel, möglichst viele Themen zu be-handeln. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Einrichtung freuen sich stets über den Austausch mit Ihnen und sind offen für Ihre Anregungen.

Wie die Weiterentwicklung der Kinder, ist auch die Erstellung einer Ein-richtungskonzeption ein ständig fortlaufender Prozess. Durch die Kinder, Mitarbeiter/innen und die Eltern werden die konzeptionellen Grundgedan-ken immer wieder hinterfragt, so dass die Konzeption einer ständigen Re-flektion und Überarbeitung bedarf.

Durch dieses Engagement der Mitarbeiter/innen und die Begleitung durch Sie war die Erarbeitung dieser Einrichtungskonzeption überhaupt erst möglich. Hierfür bedanke ich mich herzlich und hoffe auch für die Zukunft auf eine erfolgreiche Kooperation im Sinne der Kinder.

Carmen Harmand Amtsleitung Amt für Bildung und Sport

Page 4: Konzeption Rasselbande Mai 2013 - | Kindergarten-Weinheimkindergarten-weinheim.de/wp-content/uploads/2014/01/... · 2014. 1. 30. · Ein Hausmeister und die Reinigungskraft stehen

Konzeption Kinderhaus Rasselbande

4

2. Auftrag der Kindertageseinrichtung

2.1 Gesetzlicher Auftrag

Die gesetzlichen Grundlagen bilden das SGB VIII, das Kindertagesbetreu-ungsgesetz (KiTaG) von Baden-Württemberg mit den entsprechenden Ausführungsbestimmungen, das Tagesbetreuungsgesetz (TAG) und das Kinderförderungsgesetz (KiföG).

Kindertageseinrichtungen sind nach § 22 SGB VIII Einrichtungen, in denen sich Kinder für einen Teil des Tages oder ganztägig aufhalten und in ihrer Entwicklung gefördert werden. Das Kindertagesbetreuungsgesetz des Landes Baden-Württemberg (KiTaG) legt diese Aufgaben in den §§ 1 und 2 fest. Der gemäß § 9 Abs. 2 KiTaG erstellte Orientierungsplan für Bildung und Erziehung (Orientierungsplan) greift die Grundsätze zur Förderung auf. Eine weitere Grundlage sind die von der UN-Kinderrechtskonvention 1989 verabschiedeten Kinderrechte.

2.2 Schutzauftrag - § 8a SBG VIII

Erkennt das pädagogische Personal Anhaltspunkte, die auf Gefährdung des Wohls eines Kindes schließen lassen, ist diesem nachzugehen und bei Abschätzung des Gefahrenrisikos mit dem Träger eine insoweit erfahrene Fachkraft hinzuzuziehen. Dabei sind die Vorgaben des Jugendamtes Rhein-Neckar-Kreis zu beachten. Die Einrichtungsleitungen tragen dafür Sorge, dass mindestens eine Fachkraft an den regelmäßigen Weiterbil-dungen zum § 8a SGB III des Jugendamtes teilnimmt. Alle in der Kinder-tageseinrichtung tätigen Personen haben ein polizeiliches Führungszeugnis vorzulegen.

2.3 Aufsichtspflicht

Die Aufsichtspflicht beginnt mit der Übernahme des Kindes durch das pä-dagogische Personal. Sie endet bei Kindern, die von Eltern oder ihren Be-auftragten abgeholt werden, mit der Übergabe. Ausnahmen sind schriftlich festzuhalten. Weitere Informationen können der Ordnung der Kinderta-geseinrichtungen der Stadt Weinheim entnommen werden.

Page 5: Konzeption Rasselbande Mai 2013 - | Kindergarten-Weinheimkindergarten-weinheim.de/wp-content/uploads/2014/01/... · 2014. 1. 30. · Ein Hausmeister und die Reinigungskraft stehen

Konzeption Kinderhaus Rasselbande

5

2.4 Der Orientierungsplan Baden-Württemberg

Grundlage der pädagogischen Arbeit in unseren Krippen, Kindergärten und Horten ist der Orientierungsplan für Bildung und Erziehung für die baden-württembergischen Kindergärten. Der „Orientierungsplan lädt ein, die Welt mit den Augen der Kinder zu sehen. Wie ein roter Faden zieht sich diese Perspektive durch die Texte und die Fragen, auf die es im Kindergarten ankommt: Was kann das Kind? Was will das Kind? Was braucht das Kind? Wie erfährt das Kind die Welt? Wie wird es ein Mitglied der Gemein-schaft?“ (Orientierungsplan Baden-Württemberg, S. 12).

Im ersten Teil wird das Erziehungs- und Bildungsverständnis thematisiert. Dabei ist die Entwicklung des Kindes, insbesondere wie diese lernen, und welche begleitende Rolle das pädagogische Personal dabei einnimmt im Vordergrund. Weiterhin setzt sich der erste Teil mit Kooperationspartnern und Qualitätsentwicklung sowie -sicherung in Kindertageseinrichtungen auseinander.

Der zweite Teil geht auf die einzelnen Bildungs- und Entwicklungsfelder des Kindes ein. Die konkrete Umsetzung in der Kindertageseinrichtung wird auf den nachfolgenden Seiten beschrieben.

2.5 Trägerkonzeption der Stadt Weinheim

Die Grundlage der jeweiligen kommunalen Einrichtungskonzeption stellt die Trägerkonzeption der Stadt Weinheim dar. Diese wurde gemeinsam mit allen kommunalen Einrichtungsleitungen erarbeitet.

2.6 Ordnung der Kindertageseinrichtungen der Stadt Weinheim

Neben den Konzeptionen stellen die Ordnung der Kindertageseinrichtung und die aktuelle Satzung über die Erhebung von Benutzungsgebühren für die städtischen Kinderbetreuungseinrichtungen weitere Grundlagen dar.

Die Ordnung der Kindertageseinrichtungen beinhaltet wesentliche Rah-menbedingungen zu dem Besuch der kommunalen Kindertageseinrichtun-gen sowie den Aufnahme- und Abmeldekriterien.

Page 6: Konzeption Rasselbande Mai 2013 - | Kindergarten-Weinheimkindergarten-weinheim.de/wp-content/uploads/2014/01/... · 2014. 1. 30. · Ein Hausmeister und die Reinigungskraft stehen

Konzeption Kinderhaus Rasselbande

6

3. Unsere Einrichtung

3.1 Lage der Einrichtung

Das Kinderhaus Rasselbande befindet sich eingebettet zwischen Wald und Wiese in Weinheim/Rippenweier, in unmittelbarer Nachbarschaft zur Grundschule.

Das naturnahe Außengelände lässt viel Raum für Naturerlebnisse und Be-wegungserfahrungen.

Die Einrichtung bietet Platz für 46 Kinder im Alter von 2 Jahren bis zum Schuleintritt.

Bei Bedarf bieten wir eine Kernzeitbetreuung der Grund-schulkinder vor und nach dem Un-terricht an.

Öffnungszeit

7.30 Uhr – 14.00 Uhr Verlängerte Öffnungszeit (VÖ)

Wir bieten zwei Abholzeiten an:

12.00 Uhr – 12.30 Uhr

Danach findet bis ca. 13.00 Uhr das 2. Frühstück statt. Kinder, die daran teilnehmen, bringen dieses in einer separaten Brotdose mit (mit dem Na-men des Kindes versehen) und lagern es ggf. in den für die Kinder ge-kennzeichneten Fächern im Kühlschrank/Küche (Joghurt, Müsli, etc.).

Page 7: Konzeption Rasselbande Mai 2013 - | Kindergarten-Weinheimkindergarten-weinheim.de/wp-content/uploads/2014/01/... · 2014. 1. 30. · Ein Hausmeister und die Reinigungskraft stehen

Konzeption Kinderhaus Rasselbande

7

Wichtig:

Nimmt das Kind am zweiten Frühstück teil, signalisieren dies die Eltern oder die Kinder durch Anpinnen des Fotos des Kindes an der dafür vorge-sehenen Essens-Pinnwand im Flurbereich.

Die zweite Abholzeit kann gleitend von 13.00 Uhr – 14.00 Uhr genutzt werden. Ob die erste oder die zweite Abholzeit genutzt wird, kann täglich individuell entschieden werden.

3.2 Personelle Besetzung

Die personelle Besetzung orientiert sich an den Richtlinien des Kommunal-verbands für Jugend und Soziales (KVJS).

Unser Team setzt sich aus der Leitung und weiteren pädagogischen Fach-kräften zusammen. Die Kernzeitkinder werden von einer externen Kraft betreut.

Zeitweise arbeiten verschiedene Praktikanten bzw. Auszubildende in der Einrichtung.

Ein Hausmeister und die Reinigungskraft stehen uns stundenweise zur Verfügung.

Weitere Informationen können Sie dem Beiblatt entnehmen.

3.3 So sichern wir die Qualität unserer pädagogischen Arbeit

Wir ziehen an einem Strang

„In einem Team mitarbeiten heißt, nicht alleine arbeiten. Ein Team ist mehr als die Summe seiner Mitglieder. Es zeichnet sich aus durch Kom-

munikation und Kooperation, Offenheit und Vertrauen, Verantwortlichkeit untereinander und kritische Rückmeldung.“

G. Lill

Unsere Teamarbeit ist geprägt durch gegenseitige Wertschätzung und Gleichberechtigung.

Jede pädagogische Fachkraft bringt ihre individuelle Persönlichkeit und Stärke in die gemeinsame Arbeit ein.

Page 8: Konzeption Rasselbande Mai 2013 - | Kindergarten-Weinheimkindergarten-weinheim.de/wp-content/uploads/2014/01/... · 2014. 1. 30. · Ein Hausmeister und die Reinigungskraft stehen

Konzeption Kinderhaus Rasselbande

8

Durch die Beziehungen und das Miteinander aller pädagogischen Fachkräf-te, möchten wir den Kindern ein positives Beispiel des Zusammenlebens sichtbar und erlebbar machen.

Regelmäßige Absprachen, gemeinsames Planen und übereinstimmendes Handeln sind wesentliche Voraussetzungen für eine gelingende Teamar-beit. Ein offener Austausch gibt uns die Chance, unsere pädagogische Ar-beit kritisch zu bewerten und weiter zu entwickeln.

• Meeting (täglich 8.30 Uhr), um den Tag zu strukturieren und kurz auszutauschen

• Teamsitzung (wöchentlich einmal zwei Stunden), „runder Tisch“ vor Elterngesprächen, Reflexion, Organisatorisches usw.

• Planungstage (zwei Tage im Jahr) an denen alle pädagogischen Fachkräfte teilnehmen. Schwerpunkte sind Jahresplanung, Termin-festlegung, Planung der Feste, Erarbeitung von Qualitätsstandards u.a.

• Pädagogischer Fachtag für alle pädagogischen Fachkräfte der Stadt Weinheim (einmal jährlich)

• Unsere Mitarbeiterinnen besuchen mindestens einmal jährlich eine Fortbildung. Das angeeignete Wissen wird anschließend dem Team vermittelt und kann dann in die Arbeit einfließen. Fortbildung und Persönlichkeitsentwicklung haben für uns großen Stellenwert, da in der pädagogischen Arbeit die Fachkraft täglich als Vorbild gilt.

• Erste Hilfe Schulungen sowie Belehrungen zum Infektionsschutzge-setz (IfSG) werden kontinuierlich von Trägerseite angeboten und von den Fachkräften genutzt.

• Im pädagogischen Buch wird täglich, nach Betrieb alles Wichtige schriftlich festgehalten. Es ist für die pädagogischen Fachkräfte zu-gänglich und dient dem Informationsfluss über Tagesablauf, Telefo-nate usw.

3.4. Räumlichkeiten

Über „10“ gekennzeichnete Stufen gelangt man in das Kinderhaus. An ei-ner großen Tafel kann man sich schon vor dem Eintreten über alles Aktu-elle informieren.

Im Eingangsbereich befindet sich eine kleine Elternecke mit Infomaterial zum Mitnehmen und den Inforollen für jedes Kind (Post der Einrichtung an Eltern, oder Post der Eltern untereinander).

Page 9: Konzeption Rasselbande Mai 2013 - | Kindergarten-Weinheimkindergarten-weinheim.de/wp-content/uploads/2014/01/... · 2014. 1. 30. · Ein Hausmeister und die Reinigungskraft stehen

Konzeption Kinderhaus Rasselbande

9

Im vorderen Bereich des Flurs befindet sich die Garderobe der Kinder. Der hintere Bereich bietet eine kleine Leseecke, einen Spieltisch sowie ein Puppenhaus für phantasievolle Rollenspiele.

Das Büro/ Personalraum wird unter anderem für Teamsitzungen und Elterngespräche genutzt.

Im vorderen Waschraum befinden sich kleine Toiletten für die Kinder und der Wickelplatz für die Minis. Dort hat jedes Wickelkind sein eigenes Fach für Windeln, Feuchttücher usw.

Im hinteren Waschraum ist die Personaltoilette, mittelgroße Toiletten für die Kinder sowie eine Dusche zu finden.

Der Ruheraum mit kleiner Liege dient als Rückzugsmöglichkeit (bei Mü-digkeit, bei Unwohlsein). Gleichzeitig gibt er im Tagesablauf allen die Mög-lichkeit mit seiner Verkleidungskiste ein intensives Rollenspiel zu spielen, was auch im Flur fortgeführt werden kann.

Im Löwenzimmer mit Hochebene befinden sich verschiedene Spielberei-che. Dort findet man z.B. die Puppenecke, ein Bällebad, verschiedene Tischspiele und Puzzle. Ein weiteres Highlight ist die Matte mit den großen Bausteinen und die Bänke. Dieser Raum bietet den Kindern besondere An-reize und Impulse sich zu bewegen und unterschiedliche Körpererfahrun-gen auf verschiedenen Ebenen zu machen.

Der Forscherraum ist dem Löwenzimmer angegliedert. Dort haben die Kinder die Möglichkeit mit verschiedenen Materialien, wie zum Beispiel Magneten oder Sanduhren zu experimentieren.

Page 10: Konzeption Rasselbande Mai 2013 - | Kindergarten-Weinheimkindergarten-weinheim.de/wp-content/uploads/2014/01/... · 2014. 1. 30. · Ein Hausmeister und die Reinigungskraft stehen

Konzeption Kinderhaus Rasselbande

10

Im Dinozimmer sind die Bauecke und der Kreativbereich eingerichtet.

Die Bauecke ist zum Beispiel mit Lego und Holzbausteinen ausgestattet.

Im Kreativbereich können die Kinder mit Schere, Kleber, verschiedenen Papieren und Farben usw. gestalterisch tätig werden. Auch ein Schütttisch mit Reis, Sand oder Bohnen ist hier zu finden.

Im direkten Anschluss an das Dinozimmer befindet sich die Bücherei. Bü-cher zu den unterschiedlichsten Themen laden zum Anschauen oder Vorle-sen ein. Die Bücher im Bücherwagen sind den Kindern jederzeit zugäng-lich.

Dieser Raum wird auch als Schulzimmer für die Schulkinder während der Kernzeitbetreuung genutzt oder für die Treffen der Vorschulgruppe.

Einmal wöchentlich findet in der Turnhalle der benachbarten Grundschule die Bewegungsstunde statt (wechselnde Gruppen).

Zur Einrichtung gehören außerdem eine Küche, sowie eine Putzkammer.

Außengelände:

Über das Dinozimmer gelangt man in den neu angelegten, eingezäunten Hof, das sogenannte „dritte grüne Zimmer“.

Dieses bietet den Kindern die Möglichkeit im Sand zu spielen, auf der Rutschbahn zu rutschen oder es sich in der Nestschaukel gemütlich zu machen.

Page 11: Konzeption Rasselbande Mai 2013 - | Kindergarten-Weinheimkindergarten-weinheim.de/wp-content/uploads/2014/01/... · 2014. 1. 30. · Ein Hausmeister und die Reinigungskraft stehen

Konzeption Kinderhaus Rasselbande

11

In unserem Hofhäuschen sind verschiedene Spielzeuge, wie z.B. Bälle, Sandsachen, Bobbycars oder Schubkarren zu finden. Außerdem stehen den Kindern LKWs und Bagger zur Verfügung.

Im Hochbeet und anderen Pflanzbereichen können die Kinder Pflanzen an-pflanzen und beim Wachsen beobachten.

Acht Kinder dürfen in Absprache mit den Erzieherinnen während des Frei-spiels den Hof nutzen. Dies fördert die Eigenverantwortung und die Selbstständigkeit der Kinder. Die Aufsicht hat die Erzieherin, die im Dino-zimmer ist.

Der öffentliche Spielplatz, der die Einrichtung umgibt, wird ebenfalls genutzt. Auch der naheliegende Wald wird mit einbezogen. Da der Spiel-platz sehr groß und weitläufig ist, ist es nur möglich mit allen Kindern dorthin zu gehen, wenn alle Erzieherinnen anwesend sind.

Die Grenzen werden regelmäßig mit den Kindern besprochen. Die Kinder lernen eigenverantwortlich zu handeln und ihre Verlässlichkeit wird geför-dert.

Ein Bauwagen, in Elterninitiative renoviert, bietet die Möglichkeit für Kleingruppenarbeit, besonderes Frühstück usw. Er wird in der warmen Jahresszeit während der Kernzeitbetreuung gerne genutzt.

Raumgestaltung

Entdecken mit allen Sinnen!

Der Raum soll dem Kind Geborgenheit und Zugehörigkeit vermitteln, Si-cherheit geben und gewähren, Neugier anregen und bilden, Gemeinschaft schaffen und Individualität zulassen.

Kinder steuern den Großteil ihrer Lernprozesse selbst. Um diese individu-ellen und entwicklungsspezifischen Lernprozesse machen zu können, bie-tet das pädagogische Fachpersonal eine vorbereitete Umgebung, in der die Kinder die dafür entsprechenden Bedingungen vorfinden.

Die Räumlichkeiten sind so konzipiert, dass die Kinder viel Körper- und Bewegungserfahrungen machen können und ihrem Bewegungsdrang (drinnen und draußen) Rechnung getragen wird.

Das Angebot an Spielmaterial ist übersichtlich und vielfältig ausgewählt. Einer Reizüberflutung wird entgegengewirkt.

Die Materialien in den verschiedenen Bereichen, können je nach den In-teressen der Kinder ausgetauscht oder umgeräumt werden. Trotzdem bleibt die Struktur der einzelnen Bereiche immer klar erkennbar.

Page 12: Konzeption Rasselbande Mai 2013 - | Kindergarten-Weinheimkindergarten-weinheim.de/wp-content/uploads/2014/01/... · 2014. 1. 30. · Ein Hausmeister und die Reinigungskraft stehen

Konzeption Kinderhaus Rasselbande

12

3.5 Vernetzung

3.6 Kooperation zwischen Tageseinrichtungen für Kinder und Grundschule

Durch die von Kultusministerium und Sozialministerium gemeinsam er-stellte Verwaltungsvorschrift wird in Kooperation zwischen Kindergarten und Grundschule neue Akzente gesetzt.

Vernetzung

Eltern

Träger

Fachamt

Jugendamt/Sozialamt

Frühberatung

Erziehungsberatungsstelle (Stadt Weinheim)

Kinderärzte

Ergotherapeuten

Logopäden

Unfallkasse

Gesundheitsamt

Kindertagesstätte/ Kindergarten

Page 13: Konzeption Rasselbande Mai 2013 - | Kindergarten-Weinheimkindergarten-weinheim.de/wp-content/uploads/2014/01/... · 2014. 1. 30. · Ein Hausmeister und die Reinigungskraft stehen

Konzeption Kinderhaus Rasselbande

13

Kindergarten und Grundschule sind bedeutende Einrichtungen für die Grundlegung der Bildung der Kinder. Sie begleiten die Kinder während den entscheidenden Lebensabschnitten, in denen die notwendigen Basiskom-petenzen für das weitere Lernen und Leben in der Schule und in der Frei-zeit sowie für das spätere Leben als Erwachsene in Beruf und Familie er-worben werden.

Dass Kindergarten und Grundschule im ständigen fachlichen Austausch sind und ihre Arbeit im Hinblick auf den Übergang aufeinander abstimmen, ist daher eine wichtige Voraussetzung für die Förderung der Entwicklung der Kinder.

Eltern, pädagogische Fachkräfte und Lehrer/innen stehen in einem ständi-gen Dialog, um so die Entwicklung der Kinder optimal zu begleiten.

Der Kooperation kommt ein ganz besonderer Stellenwert zu, insbesondere bei der Frage nach der Grundschulfähigkeit. Voraussetzung einer fundier-ten Beurteilung der Grundschulfähigkeit eines Kindes ist es, möglichst vie-le Informationen über den Entwicklungsstand des Kindes zu haben. Diese notwendigen Informationen ergeben sich aus einer vertrauensvollen Zu-sammenarbeit sowie aus Gesprächen zwischen pädagogischen Fachkräf-ten, Kooperationslehrer/innen und Eltern bzw. Erziehungsberechtigten. Aufgrund ihrer Beobachtungen können Lehrer/innen und pädagogische Fachkräfte Eltern beraten und sachlich fundierte Aussagen sowie Entschei-dungshilfen zu Fragen der Einschulung und gegebenenfalls zu Fördermaß-nahmen geben.

Die derzeitige Diskussion zeigt die Wichtigkeit frühkindlicher Phasen des Lernens, ebenso die hohe Bedeutung der Sprache im vorschulischen Alter. Der Weg zur Lesekompetenz beginnt mit sogenannten „Vorläufer-Kompetenzen“, die im vorschulischen Alter erworben werden.

Die gemeinsamen pädagogischen Grundlagen von Kindergarten und Grundschule liegen in der Förderung der Gesamtpersönlichkeit des Kindes, seiner Selbständigkeit und Selbsttätigkeit sowie im Aufbau sozialer Bezie-hungen.

Der Unterschied liegt in den verschiedenen Entwicklungsphasen, in denen die Einrichtungen die Kinder begleiten und unterstützen.

Die Kooperation zwischen Kindergarten und Grundschule hat daher eine hervorgehobene unverzichtbare Bedeutung (Textauszüge aus dem Koope-rationsordner KIGA/GS Ministerium für Kultus, Jugend und Sport BW).

Wie die Zusammenarbeit von Kindergarten und Grundschule im letzten Kindergartenjahr gestaltet wird, entnehmen die Eltern der Vorschulkinder einem gesonderten Schreiben.

Nach dem Motto: „Nix wie raus“ haben die Kinder die Möglichkeit an vielen Exkursionen teilzunehmen und somit ihre Erfahrungen zu erweitern.

Page 14: Konzeption Rasselbande Mai 2013 - | Kindergarten-Weinheimkindergarten-weinheim.de/wp-content/uploads/2014/01/... · 2014. 1. 30. · Ein Hausmeister und die Reinigungskraft stehen

Konzeption Kinderhaus Rasselbande

14

3.7 Tagesablauf

ab 07.30 Uhr .- 9.30 Uhr Bringphase

ab 07.30 Uhr Freispiel

09.30 Uhr Aufräumen, danach Morgenkreis,

Händewaschen

09.45 Uhr – 10.30 Uhr Frühstücksrunden

10.30 Uhr – 12.00 Uhr „Raus-Geh-Zeit“

Wickeln oder Toilettengang üben

Angebote, Projekte (siehe Wochen-struktur)

12.00 Uhr – 12.30 Uhr 1. Abholzeit

12.30 Uhr Zweites Frühstück

13.00 Uhr – 14.00 Uhr 2. Abholzeit

3.8 Das Freispiel

„Spiel ist nicht Spielerei, es hat hohen Ernst und tiefe Bedeutung.“

Friedrich Fröbel

Das Spiel hat einen hohen Stellenwert in unserer pädagogischen Arbeit und bildet daher einen festen Bestandteil im Tagesablauf. Die Kinder bestimmen den Spielort, die Dauer und den Partner ihres Spieles selbst.

Kinder erarbeiten sich ihr Wissen über die Welt und sich selbst durch ihre eigenen Handlungen, welche auf ihren Interessen und ihrem Entwick-lungsstand basieren. Die wesentlichen Lernmomente finden durch Begeg-nungen mit Material und Raum im freien Spiel statt.

Im Spiel lernen die Kinder miteinander und voneinander, hierbei haben sie die Möglichkeit soziale Fähigkeiten zu entwickeln. Wir begleiten und unter-stützen die Kinder durch gezielte Beobachtungen, um ihre individuellen Lernprozesse zu fördern (Materialangebot, Bastelangebot, usw.).

Page 15: Konzeption Rasselbande Mai 2013 - | Kindergarten-Weinheimkindergarten-weinheim.de/wp-content/uploads/2014/01/... · 2014. 1. 30. · Ein Hausmeister und die Reinigungskraft stehen

Konzeption Kinderhaus Rasselbande

15

Das lernen Kinder im Freispiel:

Sozialverhalten

Spielen

=

Lernen

Strukturen

Erfolgserlebnis

Neugierde wecken und aufgreifen

Teamfähigkeit/ Gruppenarbeit/ Akzeptanz

Wahrnehmung (visuelle, auditive, taktile)

versch. Gegenstände wahrnehmen und zu-ordnen z.B. leicht, schwer, hart, weich, oben, unten…

Augen-Hand- Koordination

Leistung

Wissensvermittlung

Regeln einhalten

(feststehende und flexible)

forschen/ entdecken/ bewegen/ ausprobieren

Ausdauer/ Geduld

Spaß/Freude (spannend) Kompromissfähigkeit

miteinander spielen

Kreativität/ Phantasie

Selbständigkeit

Erfahrungsaustausch

Konzentration

Kommunikation (Absprache treffen)

Rücksichtnahme/ Toleranz

Sprache

- Wortschatzerweiterung - Satzbau - Sprachverständnis

Frustrationstoleranz

Symbole/ Farben/ Größen/ Formen erkennen und be-nennen

Zahlenverständnis

Fein- und Grobmotorik

Selbstbewusstsein stärken

Page 16: Konzeption Rasselbande Mai 2013 - | Kindergarten-Weinheimkindergarten-weinheim.de/wp-content/uploads/2014/01/... · 2014. 1. 30. · Ein Hausmeister und die Reinigungskraft stehen

Konzeption Kinderhaus Rasselbande

16

3.9 Wochenstruktur im KIHA

Die pädagogische Arbeit im Kinderhaus hat eine klare Wochenstruktur, die den Kindern Halt und Orientierung gibt:

Montag

Der Montag beginnt mit dem Freispiel bis zum Morgenkreis. Danach geht es zum gemeinsamen Frühstück. Wenn die Erzieherinnen mit den pflegeri-schen Aufgaben fertig sind (Wickeln, Toilettentraining) machen sich alle Kinder und Erzieherinnen fertig für den Spaziergang zu unterschiedlichen Zielen rund um das Kinderhaus. Zeitlich dauern die Spaziergänge, je nach Witterung, bis zu eineinhalb Stunden.

Dienstag

Am Dienstag hat die Bücherei von 7.30 Uhr – 9.30 Uhr geöffnet. Dies ist ein Angebot der Eltern und wird von einzelnen organisiert und betreut. Die Freispielzeit geht bis zum Morgenkreis. Nach dem folgenden, gemeinsa-men Frühstück findet für die Gruppe der Vorschulkinder die Kooperation mit der Grundschule statt. Verschiedene Kleingruppen treffen sich zur Beki-Gruppe (bewusste Kinderernährung) und nehmen an Angeboten rund ums Essen teil.

Mittwoch

Mittwochs findet die „Forscherstunde“ für die Gruppe der 4-5 jährigen Kinder (schlaue Füchse) statt.

Im Jahresverlauf werden besondere Projekttage für alle Kinder angeboten.

Der Forscherraum darf täglich während des Freispiels genutzt werden.

Donnerstag

Während der Freispielzeit gehen, zusammengefasst in zwei wöchentlich wechselnden Gruppen, die Vorschulkinder, die schlauen und jungen Füch-se, zur Bewegungsstunde in die Turnhalle der Grundschule. Nach dem Morgenkreis treffen sich alle zum gemeinsamen, von den Eltern zubereite-ten „Sportlerfrühstück“.

Zudem findet an diesem Tag das Förderprogramm des Landes Baden-Württemberg „SBS (Singen, Bewegen, Sprechen)“ statt. Es wird in Koope-ration mit der Musikschule Badische Bergstraße durchgeführt (Gruppen-einteilung siehe Aushang).

Page 17: Konzeption Rasselbande Mai 2013 - | Kindergarten-Weinheimkindergarten-weinheim.de/wp-content/uploads/2014/01/... · 2014. 1. 30. · Ein Hausmeister und die Reinigungskraft stehen

Konzeption Kinderhaus Rasselbande

17

Freitag

Im Freispiel findet ein gezieltes Angebot für die Bewegungsbaustelle statt. Nach Morgenkreis, gemeinsamem Frühstück und Freispiel treffen sich alle Kinder, ausgenommen der Jüngsten, zur Kinderkonferenz. Die jungen Kin-der finden sich im Miniclub zusammen.

Jeden 1. Freitag eines Monats bereiten einige Kinder mit einer pädagogi-schen Fachkraft für alle Kinder ein gesundes Frühstücksbuffet zu.

3.10 Ernährung

Essen und Trinken ist ein wichtiger Bestandteil des täglichen Lebens. Die Essgewohnheiten des Kindes werden in den ersten Jahren geprägt und ziehen sich oft durch das ganze Leben.

Das Kinderhausteam achtet demnach stark auf bewusste Ernährung in der Einrichtung.

Ziel ist es, den Kindern ein besseres Bewusstsein für ihren Körper zu ver-mitteln, dessen Signale wahrzunehmen und zu spüren, was ihm gut tut und was nicht.

So wird z. B. jeden 1. Freitag im Monat das Frühstück gemeinsam mit den Kindern geplant und zubereitet. Die Kinder können dabei verschiedene Le-bensmittel kennen lernen und den Umgang mit Küchengeräten üben.

Zudem bringen die Eltern (jeweils wöchentlich wechselnd) jeden Donners-tag das Sportlerfrühstück für alle Kinder mit. Auf dem Speiseplan stehen Gemüse, Obst, Müsli, belegte Brote usw. Den Kindern ist dies sehr wichtig und das jeweilige Kind ist sehr stolz auf „sein“ Frühstück.

Süßigkeiten, Fruchtzwerge und Co. sind im Kinderhaus nicht erwünscht. Hierbei ist auch der Aspekt der Müllvermeidung ein wichtiger Punkt. Zu-dem werden die Kinder an die Trennung des Mülls in Restmüll, Biomüll und grüne Tonne herangeführt. Dafür stehen die jeweiligen Müllbehälter in den Zimmern bereit.

Tischregeln und Rituale gehören zu unserem Alltag. So wird z.B. gemein-sam gefrühstückt und nach einem kurzen Tischspruch gemeinsam begon-nen. Der Tisch wird einladend gedeckt und es wird versucht, eine ruhige Atmosphäre zu schaffen. Am Ende räumen die Kinder ihren Essplatz selbstständig wieder auf.

Getränke, wie Wasser und Tee oder Apfelsaftschorle im Wechsel stehen den Kindern jederzeit zur Verfügung.

Page 18: Konzeption Rasselbande Mai 2013 - | Kindergarten-Weinheimkindergarten-weinheim.de/wp-content/uploads/2014/01/... · 2014. 1. 30. · Ein Hausmeister und die Reinigungskraft stehen

Konzeption Kinderhaus Rasselbande

18

Zurzeit findet das Projekt „Rund ums Essen“ mit den schlauen Füchsen immer dienstags statt. Hier werden verschiedene Angebote zum Thema Ernährung gezielt durchgeführt.

Die Kinder lernen die verschiedenen Lebens-mittelgruppen z.B. anhand von Spielen oder Kochangeboten kennen.

Außerdem können sie den Jahreskreis, z.B. durch unser Hochbeet, wel-ches die Kinder selbst gestalten und bis zur Ernte pflegen, beobachten.

Das Projekt „Rund ums Essen“ lehnt sich an das Projekt BeKi an. BeKi steht für bewusste Kinderernährung und ist eine Initiative des Landes Ba-den- Württemberg, welches Eltern, ErzieherInnen, Lehrkräfte und Kinder über alle Fragen rund um das Essen und Trinken informiert.

3.11 Regeln und Rituale im Kinderhaus

Um ein gutes Miteinander zu pflegen, bedarf es Regeln, die von allen, ob pädagogischer Fachkraft, Eltern und Kindern, gelebt werden. Gerade klei-ne Kinder brauchen, suchen und überprüfen Regeln. Für den Erwachsenen bedeutet das in erster Linie konsequent zu sein und über vorhandene Re-geln zu kommunizieren (pädagogische Fachkraft/Eltern).

Trotz allem sollen Regeln nicht starr und unveränderbar sein. Es ist wich-tig, von Zeit zu Zeit zu hinterfragen: Welchen Sinn haben die Regeln im Allgemeinen und im Besonderen für die Entwicklung der Kinder und für ein gedeihliches Zusammenleben?

Rituale strukturieren den Tagesablauf und geben dem Kind Sicherheit.

Gerade für das junge Kinderhauskind sind Rituale von großer Bedeutung – es ist aufmerksam und reagiert erfreut, wenn es das sich Wiederholende wiedererkennt. Manche Kinder entwickeln eigene Rituale, pflegen diese und sind unglücklich darüber, wenn ihnen etwas dazwischen kommt. Sie können erst spielen, wenn … Solche Rituale sollen die pädagogischen Fachkräfte annehmen und übernehmen. So erfährt das Kind Respekt und Resonanz.

Page 19: Konzeption Rasselbande Mai 2013 - | Kindergarten-Weinheimkindergarten-weinheim.de/wp-content/uploads/2014/01/... · 2014. 1. 30. · Ein Hausmeister und die Reinigungskraft stehen

Konzeption Kinderhaus Rasselbande

19

3.12 Die „sanfte“ Eingewöhnung des Kindes

Ziel aller Beteiligten soll eine gelungene Aufnahme und Integration des Kindes in die Gemeinschaft sein.

Die Eingewöhnungszeit legt den Grundstein für eine gute Bindung, die dem Kind die nötige Sicherheit für sein weiteres Tun gibt. Je sicherer ein Kind ist, desto schneller wird es sich neugierig dem Spiel, neuen Freund-schaften u.a. zuwenden.

Zu Beginn der Kinderhauszeit führt die Leitung der Einrichtung mit den Eltern das Aufnahmegespräch. Bei einem Rundgang durch das Haus be-kommen die Eltern erste Eindrücke; offene Fragen können geklärt werden. Ein Fragebogen hilft, die Besonderheiten des Kindes und seiner Familie kennen zu lernen.

Eine Infobroschüre gibt Aufschluss, wie der Übergang des Kindes in das Kinderhaus gemeistert werden kann und aus einer Liste ist zu entnehmen, was das Kind alles im Kinderhaus braucht (z.B. Kuscheltier, Wickelsachen u.a.).

Um den neuen Lebensabschnitt möglichst sanft und behutsam zu gestal-ten ist die positive Einstellung der Eltern von großem Wert.

Die Bezugserzieherin erleichtert dem Kind fremde Situationen, Umgebun-gen, Personen oder auch Regeln und Rituale zu erfahren und zu erkennen.

Die Eingewöhnungszeit erfolgt langsam, in Absprache zwischen Eltern und pädagogischer Fachkraft.

Die Eltern gehen während der stundenweisen Eingewöhnung außer Haus, sind aber telefonisch immer zu erreichen. Da das Kind ein Individuum ist, braucht es mehr oder weniger Unterstützung und Zeit, d.h. die Eingewöh-nung dauert unterschiedlich lang.

In den ersten Tagen findet täglich ein kurzer Austausch über die Erfahrun-gen des Kindes statt (Eltern/pädagogische Fachkraft).

Nach vier bis sechs Wochen haben die Eltern die Möglichkeit mit der Lei-tung und der Bezugserzieherin über die Belange des Kindes und seinen Erfahrungen in Ruhe zu reden.

Die Eingewöhnung ist abgeschlossen, wenn das Kind bei der Trennung der Eltern gelassen bleibt und sich von der Erzieherin trösten lässt.

Page 20: Konzeption Rasselbande Mai 2013 - | Kindergarten-Weinheimkindergarten-weinheim.de/wp-content/uploads/2014/01/... · 2014. 1. 30. · Ein Hausmeister und die Reinigungskraft stehen

Konzeption Kinderhaus Rasselbande

20

3.13 Wir freuen uns auf ein konstruktives Miteinander

Erziehungspartnerschaft

Erziehungspartnerschaft bedeutet für uns Anerkennung und Wertschät-zung der unterschiedlichen familiären Gegebenheiten in Verbindung mit einer partnerschaftlichen Förderung des Kindes.

Wir arbeiten erziehungsbegleitend, was für uns bedeutet, dass wir das Kind dort abholen, wo es in seiner Entwicklung steht.

Wir geben den Eltern Sicherheit durch Informationen.

Voranmeldung

Der erste Kontakt zwischen der Einrichtung und den Eltern ist das schriftli-che Voranmelden des Kindes in der Einrichtung. Dabei findet ein kurzer Austausch mit der Leitung oder einer pädagogischen Fachkraft statt.

Aufnahmegespräch

Haben Sie die schriftliche Zusage zur Aufnahme Ihres Kindes erhalten, vereinbart die Leitung einen Termin für das Aufnahmegespräch mit Ihnen. In diesem Gespräch findet ein erstes Kennenlernen (Leitung, Bezugserzie-herin, Eltern und Kind) statt. Sie erhalten detaillierte Informationen zum Betreuungsangebot, Eingewöhnungskonzept u.v.m. Es ist uns ein Anlie-gen, die Eltern umfassend und professionell zu beraten und eventuelle Ängste und Sorgen abzubauen.

Tür- und Angelgespräche

Der kurze Austausch mit der Bezugsperson des Kindes ist eine wichtige Grundlage gegenseitiger unterstützender Zusammenarbeit und wachsen-den Vertrauens (Bring- und Abholzeit). Dabei besteht die Möglichkeit, In-formationen und Begebenheiten des Alltags auszutauschen (z.B. was be-wegt das Kind gerade usw.).

Page 21: Konzeption Rasselbande Mai 2013 - | Kindergarten-Weinheimkindergarten-weinheim.de/wp-content/uploads/2014/01/... · 2014. 1. 30. · Ein Hausmeister und die Reinigungskraft stehen

Konzeption Kinderhaus Rasselbande

21

Elterngespräche

Am Ende der Eingewöhnungszeit findet das Erstgespräch statt. Hier haben beide Seiten (Einrichtung/Eltern) die Möglichkeit diese so wichtige Zeit gemeinsam zu reflektieren.

Das Entwicklungsgespräch wird jährlich (um den Geburtstag des Kindes) angeboten. Dabei tauschen sich pädagogische Fachkräfte und Erziehungs-berechtigte über den Entwicklungsverlauf des Kindes aus. Die pädagogi-schen Fachkräfte stehen den Eltern als Fachfrauen zur Verfügung.

Die Eltern sind über die pädagogische Arbeit im Kinderhaus bis ins Detail informiert:

- Aushänge (einrichtungsbezogen)

- Allgemeine Aushänge Tafel, Infowand, Eingangstür

- Elternabende

- Elternbriefe

- Info-Material/Elternecke

- persönliche Gespräche

- eigene Beobachtungen

Die Eltern nehmen aktiv am Leben im KIHA teil, gestalten dieses mit und entwickeln dadurch eine Verbundenheit zur Einrichtung:

- gemeinsames Handeln und Erleben

- Hospitation (nach abgeschlossener Eingewöhnung des Kindes)

- Bücherei (initiiert von einzelnen Müttern)

- Sportlerfrühstück

- Kinderkonferenz (Vorstellen verschiedener Berufe)

- Projekttage (Vorstellen des Herkunftslandes der Familie, backen mit Kindern, Vorlesetag u.a.)

- Papa-Kind-Zelten (Selbstläufer, Initiative der Papas)

- Unterstützung bei Ausflügen

Page 22: Konzeption Rasselbande Mai 2013 - | Kindergarten-Weinheimkindergarten-weinheim.de/wp-content/uploads/2014/01/... · 2014. 1. 30. · Ein Hausmeister und die Reinigungskraft stehen

Konzeption Kinderhaus Rasselbande

22

Formen der Elternmitbestimmung:

- Elternbeirat

- Elternumfrage

- Kummerkasten/Elternecke

Elternbeirat

Der Elternbeirat ist Bindeglied zwischen Eltern, der Einrichtung und dem Träger/Stadt Weinheim. Er wird bei wichtigen Entscheidungen mit einbe-zogen.

Der Elternbeirat hat die Aufgabe, die Erziehungsarbeit im KIHA zu unter-stützen und die Zusammenarbeit zwischen KIHA, Elternhaus und Träger zu fördern. Zu Beginn eines Kindergartenjahres wird der Elternbeirat neu gewählt und berichtet den Eltern mindestens einmal im Jahr über seine Tätigkeit. Elternbeiratssitzungen finden je nach Bedarf statt und behan-deln Themen der Eltern (mit oder ohne Leitung/ pädagogischer Fachkraft).

Beschwerdemanagement

In der Einrichtung wird das professionelle Beschwerdemanagement umge-setzt, d.h. die pädagogischen Fachkräfte wollen, dass es den „Nutzern“, also den Eltern so leicht wie möglich gemacht wird, ihr Anliegen, Proble-me, Schwierigkeiten oder Fragen bei der Bezugserzieherin ihres Kindes oder der Leiterin loszuwerden.

Ein beschwerdefreundliches Profil aufzuweisen heißt, die Eltern zu ermuti-gen, ihre Unzufriedenheit zu äußern.

Ein respektvoller Umgang mit den Anliegen ist selbstverständlich.

3.14 Beobachtung, Dokumentation/Portfolio

Von der Krippe bis zum Hort arbeiten alle Einrichtungen der Stadt Wein-heim nach den Bildungs- und Lerngeschichten von Margaret Carr/ Neusee-land. Die Bildungs- und Lerngeschichten setzen an den Stärken und Kom-petenzen jedes einzelnen Kindes an und beziehen sowohl die Kinder als auch ihre Eltern mit ein.

Page 23: Konzeption Rasselbande Mai 2013 - | Kindergarten-Weinheimkindergarten-weinheim.de/wp-content/uploads/2014/01/... · 2014. 1. 30. · Ein Hausmeister und die Reinigungskraft stehen

Konzeption Kinderhaus Rasselbande

23

Unsere Beobachtungen und Dokumentationen basieren auf verschiedenen Ebenen:

1. Entwicklungsstand

Aus den Beobachtungen zum Entwicklungsstand gewinnen wir Erkenntnisse über Stär-ken und Schwächen eines Kindes.

Für die Entwicklungsgesprä-che mit den Eltern bilden diese Beobachtungen eine wichtige Grundlage.

2. Kurzbeobachtung

Das Kind wird in seinem freien Tun beobachtet, um herauszufinden, wo es sei-nen eigenen Lernfokus setzt. Aus den Kurzbeobachtungen werden die Interessen auf-gegriffen und durch gezielte Impulse, Bildungsangebote und Material unterstützt.

Dadurch werden die Kinder in ihrem individuellen Lern-prozess gefördert.

Durch Aufgreifen der Ressourcen und Interessen des Kindes unterstüt-zen und fördern wir es in seiner Entwicklung. Die Beobachtungen wer-den schriftlich festgehalten, ausgewertet und im Team zusammen ge-tragen, um Schlussfolgerungen für unsere alltägliche Arbeit zu erarbei-ten.

Page 24: Konzeption Rasselbande Mai 2013 - | Kindergarten-Weinheimkindergarten-weinheim.de/wp-content/uploads/2014/01/... · 2014. 1. 30. · Ein Hausmeister und die Reinigungskraft stehen

Konzeption Kinderhaus Rasselbande

24

Portfolio

Das Portfolio ist ein Ausschnitt von einzelnen ausschnitthaften Lernmo-menten des Kindes. Es lässt Entwicklungsschritte erkennen und gibt den pädagogischen Fachkräften und Eltern einen positiven Blickwinkel auf die Stärken des Kindes.

Das Portfolio wird für die Kinder und Eltern erarbeitet. Sie haben jederzeit Zugang zu den eigenen Ordnern, in dem in Wort und Bild die Interessen und die Lernentwicklung des Kindes dokumentiert sind.

3.15 Beteiligung der Kinder

Die Kinder haben bei uns das Recht zur „Mit-Sprache“. Dies betrifft das Aushandeln von Regeln, die Raumgestaltung, Zeitabläufe (bedingt), sowie die Gestaltung von Morgenkreis und Geburtstagsfeiern. Ideen und Wün-sche können zudem in der wöchentlich, freitags stattfindenden Kinderkon-ferenz eingebracht werden. Projekte, Ziele von Ausflügen, Sorgen und Nö-te werden dabei thematisiert.

Selbstbestimmtes Lernen wird im Tagesablauf unterstützt und gefördert.

Page 25: Konzeption Rasselbande Mai 2013 - | Kindergarten-Weinheimkindergarten-weinheim.de/wp-content/uploads/2014/01/... · 2014. 1. 30. · Ein Hausmeister und die Reinigungskraft stehen

Konzeption Kinderhaus Rasselbande

25

3.16 Kreativität ist ganzheitlich

Kinder sollen und dürfen kreativ sein und sich viel ausdenken. Dazu ge-hört mit allen Materialien zu arbeiten, die im Kinderhaus zur Verfügung stehen.

Verschiedene Materialien regen die kindlichen Sinne an, Gefühle werden zum Ausdruck gebracht.

Stifte, Pinsel, Farben, Kleber, Scheren, verschiedene Papiere, laden zum Tätig werden ein.

Mit Ideen und Phantasie entwickeln die Kinder soweit es geht „ihr“ Pro-jekt. Bei Bedarf gibt die pädagogische Fachkraft Hilfestellung und bringt das Kind durch gezielte Impulse in seiner Arbeit weiter.

In spielerischer Form wird der Umgang mit unterschiedlichen Geräten ge-übt, was die Fingerfertigkeit, Wahrnehmung, Auge-Hand-Koordination för-dert. Es geht nicht um Ergebnisse, sondern um die Freude am Tun.

Kreativität unterliegt keiner Norm und ist so vielfältig wie die Kinder selbst. Sie findet nicht nur in Bereichen von gestaltenden Tätigkeiten statt. Das Freispiel, insbesondere Rollenspiele, in der Puppenecke, beim Verkleiden, in der Bauecke u.a. fordert viel Phantasie.

Durch Spiele im Außenbereich mit Sand, Wasser und Naturmaterial er-schließt sich das Kind seine eigene Welt.

Page 26: Konzeption Rasselbande Mai 2013 - | Kindergarten-Weinheimkindergarten-weinheim.de/wp-content/uploads/2014/01/... · 2014. 1. 30. · Ein Hausmeister und die Reinigungskraft stehen

Konzeption Kinderhaus Rasselbande

26

3.17 Musik hören und erleben

Musik spricht Kinder unmittelbar an. Durch Musik wird Bewegung angeregt und verstärkt, Lebensfreude geweckt und das Gemeinschaftsgefühl ge-stärkt. Spielen, Sprache und Rhythmus begeistert und beglückt die Kinder und fördert Phantasie, Kreativität und Sprache.

Musik ist für uns ein täglicher Begleiter. Wir vermitteln immer wieder neue Melodien und Texte. Musikinstrumente, Radio, Kassettenrecorder, CDs und Bücher stehen unterstützend zur Verfügung.

Im KIHA ist Musik die Quelle für reiche Erfahrungen und ermöglicht Ver-ständigung über Sprachgrenzen hinweg.

3.18 Bewegung

„Bewegung ist das Tor zum Lernen“

Bewegung und Spiel sind entscheidende Faktoren für die ganzheitliche und gesunde Entwicklung von Kindern. Kinder haben einen natürlichen Drang und Freude daran sich zu bewegen. Bewegung dient als Mittel für Kinder ihre Umwelt wahrzunehmen, sie zu „begreifen“. Sie erwerben dabei Kenntnisse über sich selbst und ihren Körper. Sie finden so zu einem ei-genen Spiegelbild und können nach und nach Verantwortung für das eige-ne körperliche Wohlbefinden übernehmen. Zudem wird über die Motorik die geistige Entwicklung entscheidend gefördert.

Unser Kinderhaus ist als bewegungsfreundliche Einrichtung von der Unfall-kasse Baden-Württemberg (UKBW) zertifiziert.

Der wöchentlich stattfindende Spaziergang oder gelegentliche Ausflüge erweitern das Bewegungsangebot.

Sowohl die Räumlichkeiten, als auch das Außengelände sind bewegungs-anregend gestaltet. Das Bewegungsangebot wird durch Bälle, Tücher, Rei-fen, Alltagsmaterialien u.v.m. ergänzt. Das pädagogische Fachpersonal leitet Bewegungsspiele an, um die Kinder in ihrer Bewegungsentwicklung zu fördern (siehe Bewegungsbaustelle). Dabei wird jedes Kind mit seinem eigenen Entwicklungstempo und in seiner eigenen Individualität wahrge-nommen und unterstützt.

Hüpfen, Springen und balancieren sind Lernerfolge für die Kinder. Diese Erfolge stärken sie in ihrem Selbstbewusstsein und lassen eine zuneh-mende Selbstständigkeit und Sicherheit entstehen. Im Kontakt zu den an-deren Kindern wird nachgeahmt und Rücksichtnahme geübt.

Page 27: Konzeption Rasselbande Mai 2013 - | Kindergarten-Weinheimkindergarten-weinheim.de/wp-content/uploads/2014/01/... · 2014. 1. 30. · Ein Hausmeister und die Reinigungskraft stehen

Konzeption Kinderhaus Rasselbande

27

Kraft, Koordination und Kondition werden trainiert und tragen zur Unfall-vermeidung bei.

Jeweils einmal wöchentlich findet für eine Altersgruppe in der Turnhalle der Grundschule die Bewegungsstunde statt. Dabei haben die Kinder die Möglichkeit, sich in der Gruppe in einem großen Raum sicher zu bewegen und sich sportlich zu betätigen.

3.19 Sprache

Der Spracherwerb ist in der menschlichen Entwicklung von grundlegender Bedeutung.

Mit der Möglichkeit, sich sprachlich ausdrücken zu können, kann der Mensch Beziehung zu seiner Umwelt aufbauen und sich die Welt erschlie-ßen.

Die Sprachentwicklung, die geistige Entwicklung, sowie das Lernen des sozialen Miteinanders stehen im direkten Zusammenhang.

Page 28: Konzeption Rasselbande Mai 2013 - | Kindergarten-Weinheimkindergarten-weinheim.de/wp-content/uploads/2014/01/... · 2014. 1. 30. · Ein Hausmeister und die Reinigungskraft stehen

Konzeption Kinderhaus Rasselbande

28

Die ersten Lebensjahre eines Kindes sind grundlegend für den Spracher-werb. Dazu bedarf es guter Sprachvorbilder. Er gestaltet sich sehr indivi-duell und jedes Kind lernt in seinem eigenen Rhythmus.

Die pädagogischen Fachkräfte vermitteln den Kindern durch viel Zuwen-dung das Gefühl, wahrgenommen und gehört zu werden.

Die Sprachfreude zu wecken, bzw. zu erhalten, den Wortschatz zu vergrö-ßern oder bei der Sprachverzögerung unterstützend zu fördern ist im Ori-entierungsplan BW als Bildungsauftrag verankert.

Durch eine sprachanregende Umgebung, die Kommunikation im Alltag, wie z.B. Gespräche im Morgenkreis, Tischgespräche beim Essen, in der Kinderkonferenz, Fingerspiele, Kreisspiele, Bewegungsspiele, Reime, Bil-derbücher, das Führen von Interviews, Projektgruppen, gemeinsame Port-folioarbeit und Singen werden die Kinder in ihrer Sprachentwicklung be-gleitet.

3.20 Natur/Naturwissenschaften

Die Begegnung mit der Natur weckt bei Kindern Neugier, Lust und Mut.

Der Hof (3. grünes Zimmer) ist den Kindern täglich zugängig (außer bei extrem schlechten Wetter) und ist kindgerecht angelegt.

Da den pädagogischen Fachkräften eine ganzheit-liche Wahrnehmung des Kindes wichtig ist, besteht so oft wie möglich die Gelegenheit mit Wasser, Sand und Lehm zu matschen und zu experimentieren. Ein Hochbeet lädt ein das Wachstum der Pflanzen zu beobachten, Insekten oder Erdbewoh-ner zu entdecken. Steine und Stöcke werden gezählt und sortiert (Mathe-matik), Tipis, Höhlen, Brücken und „Fallen“ werden gebaut (Statik).

Durch einen kleinen Naschgarten wird die Sinneswahrnehmung gefördert, Durch Rutsche, Nestschaukel und Seilbahn (öffentlicher Spielplatz) erfährt das Kind physikalische Gesetze aus dem Alltag. Mit Lupe und Mikroskop sieht das Kind seine Welt aus einer anderen Perspektive. Spaziergänge werden so zum Forschererlebnis.

Page 29: Konzeption Rasselbande Mai 2013 - | Kindergarten-Weinheimkindergarten-weinheim.de/wp-content/uploads/2014/01/... · 2014. 1. 30. · Ein Hausmeister und die Reinigungskraft stehen

Konzeption Kinderhaus Rasselbande

29

Dank dem Projekt: „KITA mit naturwissenschaftlichem Profil“, finanziell unterstützt von der Hectorstiftung, begleitet durch die Gesellschaft für Umweltbildung/GUB, ist die Einrichtung ab

2012 ein zertifizierter, naturwissenschaftlicher Kindergarten.

Pädagogische Fachkräfte sind geschult wertvolles Wissen zu vermitteln. Ein Forscherzimmer mit vielfältigem Material steht den Kindern jederzeit zur Verfügung. Oft entstehen aus der Situation heraus kleinere Projekte, die sich direkt an den Interessen der Kinder orientieren.

Die Ergebnisse daraus ergeben Gesprächsbedarf und Diskussion. Natur-wissenschaft im Alltag wird zur Selbstverständlichkeit.

PC und Foto ermöglichen die Erfahrungen der Kinder in Form einer Doku-mentation im Portfolio festzuhalten.

3.21 Geschlechter

Schon im Kleinkindalter wird den Kindern bewusst, dass es zwei Ge-schlechter gibt. Über Rollenspiele, Beobachtungen, Fragen usw. setzen sich die Kinder mit der Rolle als Mädchen/Frau oder Junge/Mann ausein-ander.

Die Kinder haben im Kinderhaus u.a. in der Bau- oder Puppenecke die Möglichkeit ihren geschlechtsspezifischen Interessen nachzugehen, wobei das Angebot sowohl von Jungen, als auch von Mädchen genutzt wird.

Die Materialien im Kinderhaus sind vielfältig, für beide Geschlechter aus-gelegt und werden jeweils vom anderen Geschlecht angenommen.

Um den Kindern bei der Identitätsfindung zu helfen, werden im Alltag Möglichkeiten gegeben, die nur für Jungen oder nur für Mädchen sind. Zum Beispiel beim Singen im Morgenkreis dürfen die Jungen und die Mäd-chen regelmäßig getrennt musizieren u.v.m.

3.22 Inklusion

Inklusion ist ein pädagogischer Ansatz, dessen wesentliches Prinzip die Wertschätzung der Vielfalt in der Bildung und Erziehung ist (lat. Includere = beinhalten/einschließen).

Inklusion wird als erweiterte Integration verstanden. Individuelle Unter-schiede vom Kind und seiner Familie soll das Zusammenleben bereichern und Ausgrenzungen ausschließen.

Page 30: Konzeption Rasselbande Mai 2013 - | Kindergarten-Weinheimkindergarten-weinheim.de/wp-content/uploads/2014/01/... · 2014. 1. 30. · Ein Hausmeister und die Reinigungskraft stehen

Konzeption Kinderhaus Rasselbande

30

Somit wird die Vielfalt zur Normalität. Das Kind und seine Familie sollen mit ihren Stärken, ihren Schwächen und ihren Interessen berücksichtigt werden. Das heißt, wir schaffen eine Lernumgebung, in der das Kind seine Vielfältigkeit, seine Neugierde, seine Erfahrungen, sowie sein Wissen aus-probieren und erweitern kann. Das Kind erfährt dadurch Wertschätzung, die es für sein weiteres Leben prägt.

Durch genaue Beobachtung wird unser Blick geschärft und wir können dem Kind gegebenenfalls Unterstützung anbieten und neue Impulse ge-ben. Dies erfordert eine genaue Reflexion bei der Erzieherin und dem Team, denn jedes Kind ist etwas Besonderes.