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Koordination ehrenamtlicher Flüchtlingshilfe in Nürnberg Sachbericht 2016 Natalie Lebrecht Nürnberger Arbeitspapiere zu sozialer Teilhabe, bürgerschaftlichem Engagement und „Good Governance“ Nr. 63 / März 2017

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Koordination ehrenamtlicher Flüchtlingshilfe in Nürnberg – Sachbericht 2016 –

Natalie Lebrecht

Nürnberger Arbeitspapiere zu sozialer Teilhabe, bürgerschaftlichem Engagement und „Good Governance“ Nr. 63 / März 2017

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Nürnberger Arbeitspapiere zu sozialer Teilhabe, bürgerschaftlichem Engagement und „Good Governance“ Herausgegeben von Reiner Prölß & Dr. Uli Glaser, Referat für Jugend, Familie und Soziales der Stadt Nürnberg. Die „Nürnberger Arbeitspapiere zu sozialer Teilhabe, bürgerschaftlichem Engagement und ‚Good Governance‘“ sind als Materialsammlung konzipiert. Sie publizieren Konzepte, Berichte, Evaluationen, Übersichtspräsentationen und Kurzfassungen von studentischen Abschlussarbeiten. Veröffentlicht werden sie als PDF-Dokumente unter www.nuernberg.de/internet/sozialreferat/arbeitspapiere.html sowie ggf. durch Versand an Zielgruppen und als Anhänge an Newsletter. Sie stehen allen Interessierten (unter Angabe der Quelle) gerne zur weiteren Verwendung zur Verfügung.

Nr. 62 / Februar 2017: Grußwort zum „Forum Willkommenskultur“ von Dr. Ulrich Maly Nr. 61 / Januar 2017: Links und Apps für Geflüchtete und Helfende: 3., überarbeitete Fassung (Yasmin Abdin, Maria Neundörfer) Nr. 60 / Januar 2017: Sprach- und Kulturvermittler in der Flüchtlingshilfe Laudatio Interkultureller Preis Stadt Nürnberg 2016 (Dr. Uli Glaser) Nr 59 / Januar 2017: Die sozialen Dienstleistungen in und um die Wohnanlage Diana und deren Beitrag zur Armutsprävention (Andrea Banzhaf, Dominik Beck, Gisela Gögelein, Bernhard Ranz, René Scheuermann, Monika Smulski) Nr. 58 / Dezember 2016: Die Nürnberger Freiwilligenbörse/ Freiwilligenmesse: Erfahrungen aus sechs Jahren (Carolina Fraebel, Alexandra Weber, Andreas Mittelmeier, Sabine Thiel, Bastian Sauer, Jonas Köhler, Thomas Jennemann) Nr.57 / Januar 2017: Die Nürnberger „Corporate Volunteering“-Tage in den Jahren 2013, 2014, 2015 und 2016 (Janika Brunner, Birgit Kretz, Ramona Löffler, Annegret Schiemann, Chiara Welter) Nr. 56 / Dezember 2016: Die Quellen des Guten oder warum ist Bürgerschaftliches Engagement so attraktiv? (Dr. Thomas Röbke) Nr. 55 / Dezember 2016: Herausforderungen an eine Jugendhilfe 2020 (Reiner Prölß) Nr. 54 / November 2016: Links und Apps für Geflüchtete und Helfende: 2., überarbeitete Fassung, arabische Übersetzung (Yasmin Abdin) Nr. 52 / August 2016: Dr. Ulrich Maly „Flüchtlinge im Betrieb“, Grußwort zur Auftaktveranstaltung Projekt „Enter“ Nr. 51 / Juni 2016: Unterbringung, Leistungsgewährung, Integration – Aktivitäten des Geschäftsbereichs Jugend, Familie und Soziales in der Flüchtlingsarbeit Nr. 49 / April 2016: Die Bedeutung des Ehrenamtes in der Integrationsarbeit (Dr. Thomas Röbke) Nr. 47 / April 2016: Elemente einer kommunalen Engagementstrategie: Am Beispiel der Stadt Nürnberg (Nadine Burschil, Dr. Uli Glaser)

Nr. 45 / März 2016: Hinweise für ehrenamtlich Tätige in der Flüchtlingshilfe (Ann-Katrin Rückel, Julia Leisner, Patricia Paiva, Paul Kaltenegger) Nr. 44 / Januar 2016: Bildungs- und Sprachangebote: Kompendium für Sozialarbeiter und Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe (Sebastian-Manuel Schmidt) Nr. 43 / Dezember 2015: Flucht, Asyl, Flüchtlingshilfe: Hintergründe und Fakten (Dr. Uli Glaser) Nr. 42 / Dezember 2015: Die Bedeutung von Bürgerschaflichem Engagement und Zivilcourage – am Beispiel der Flüchtlingsarbeit (Reiner Prölß) Nr. 41 / Dezember 2015: Unternehmensengagement: CSR / CC (Dr. Uli Glaser, Carolina Fraebel) Nr. 40 / Dezember 2015: Die Nürnberger Freiwilligenbörse/ Freiwilligenmesse: Erfahrungen aus fünf Jahren (Thomas Jennemann, Alexandra Weber, Andreas Mittelmeier, Sabine Thiel, Bastian Sauer, Jonas Köhler) Nr. 39 / Dezember 2015: Überarbeitete Hinweise für ehrenamtlich Tätige in der Flüchtlingshilfe Stand November 2015 (Julia Leisner, Paul Kaltenegger & Patricia Paiva) Nr. 37 / Mai 2015: Bürgerschaftliches Engagement in Nürnberg in Zahlen. Auswertung der repräsentativen Wohnungs- und Haushaltserhebung „Leben in Nürnberg“ von 2013 (Patricia Paiva) Nr. 36 / April 2015: Internet und Social Media (im Sozialreferat der Stadt Nürnberg) (Solveig Grunow, Patricia Paiva) Nr. 35 / März 2015: „Bürgerstiftungen sind ein wichtiger Faktor für die Zivilgesellschaft“ (Dr. Ulrich Maly) Nr. 34 / März 2015: Kindermitbringtag: Ein Leitfaden für Unternehmen und Verwaltung (Carolin Bartenschlager, Doris Reinecke) Nr. 33 / Januar 2015: Thema Flüchtlinge und Asyl: Der aktuelle Rahmen (Thorsten Bach, Jonas Köhler, Martina Mittenhuber) Nr. 32 / Januar 2015: Anerkennungskultur: Ein Blick zurück nach vorn (Dr. Thomas Röbke)

Nr. 30 / September 2014: Vier Jahre Stifter-Initiative Nürnberg: Eine Zwischenbilanz (Harald Riedel) Nr. 29 / Juni 2014: Kulturfreunde : Ein Ehrenamtsprojekt zur kulturellen Teilhabe von Kindern aus Kindertageseinrichtungen strukturschwacher Stadtteile in Nürnberg (Ramona Löffler, Ingrid Wild-Kreuch) Nr. 28 / Mai 2014: „Nürnberger Unternehmen in sozialer Verantwortung“ (Dr. Uli Glaser, Julia Kares, Thorsten Bach) Nr. 26 / März 2014: Fundraising vor Ort – Checkliste für Fundraising-Bemühungen (Dr. Uli Glaser, Alina Alexandrow) Nr. 25 / Februar 2014: Stiftungskooperationen: Das Beispiel „Stifterverbund MUBIKIN“ (Kirsti Ramming) Nr. 24 / Februar 2014: 1. Jugend-Engagement-Tage Nürnberg 2013: Umfrage-Ergebnisse (Elke Lindemayr) Nr. 23 / Oktober 2013: Drei Jahre Stifter-Initiative Nürnberg – Artikel und Veröffentlichungen (Dr. Uli Glaser, Michaela Smolka) Nr. 22 / September 2013: Alleinerziehende in Nürnberg – Lokale Ansätze (Andreas Kummer, Doris Reinecke) Nr. 21 / September 2013: Wandel der ehrenamtlichen Arbeit in Wohlfahrtsverbänden (Tabea Simone Häusler) Nr. 20 / September 2013: Corporate Urban Responsibility: Unternehmerisches Engagement und Stadtteilpatenschaften (Julia Roggenkamp) Nr. 19 / September 2013: Zum bürgerschaftlichen Engagement junger Menschen (Esther Meyer, Bastian Sauer) Nr. 18 / Juli 2013: Stadtteilpatenschaften in Nürnberg: Voraussetzungen und Erfahrungen (Dr. Uli Glaser, Bastian Sauer, Sigurd Weiß) Nr. 17 / Juni 2013: Bürgerschaftliches Engagement und sozialstaatliche Daseinsvorsorge (Dr. Thomas Röbke) Nr. 16 / Mai 2013: Kultur für alle!? Nürnbergerinnen und Nürnberger mit niedrigem Einkommen und Kulturläden (Peter Hautmann) Nr. 14 / Mai 2013: Die Initiative familienbewusste Personalpolitik (Thomas Etterer, Doris Reinecke) Nr. 13 / März 2013: Die Keimzelle der Demokratie: Chancen und Grenzen kommunaler Bürgerbeteiligung (Dr. Ulrich Maly) Nr. 10 / November 2012: Familie als kommunalpolitische Entwicklungsaufgabe (Reiner Prölß) Nr. 9 / November 2012: Soziale Infrastruktur, Mehrgenerationenhäuser, Bürgerschaftliches Engagement (Reiner Prölß) Nr. 8 / Juli 2012: Nürnberg und das Stiftungswesen (Karin Eisgruber, Dr. Uli Glaser, Elmar Reuter) Nr. 7 / Juli 2012: Unternehmen Ehrensache: Das „Corporate Volunteering“ Netzwerk in Nürnberg (Elisabeth Fuchsloch) Nr. 6 /Juli 2012: Engagementförderung und Freiwilligenmanagement im kommunalen Aufgabenfeld (Dr. Uli Glaser) Nr. 5 / Juli 2012: Repräsentativbefragung zu Kultureller Bildung und Kinderkultur (2009/2010): Die Ergebnisse im Überblick (Dr. Hermann Burkhard, Dr. Uli Glaser, Simon Reif, Daniela Schuldes, Ingrid Wild-Kreuch) Nr. 4 / Mai 2012: Beispiele Nürnberger Projekte Kultureller Teilhabe (Marco Puschner) Nr. 3 / Mai 2012: Mythos Kultur für alle? Kulturelle Teilhabe als unerfülltes Programm (Dr. Uli Glaser) Nr. 2 / Mai 2012: Bürgerschaftliches Engagement in Nürnberg (Dr. Uli Glaser & Alexandra Weber) Nr. 1 / Mai 2012: Die Stadtteilpatenschaft (Heinz Brenner, Alexander Brochier, Dr. Uli Glaser & Reiner Prölß)

Autorin: Natalie Lebrecht studierte Politikwissenschaft und Soziologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Seit Oktober 2015 arbeitet sie als Koordinatorin ehrenamtlicher Flüchtlingshilfe im Referat für Jugend, Familie und Soziales in der Stabsstelle für Bürgerschaftliches Engagement und ‚Corporate Citizenship‘.

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Inhalt

1. Öffentlichkeitsarbeit 5

1.1. Bürgerinformation bei neuen Gemeinschaftsunterkünften 5

1.2. Kommunikation via „Bürgertelefon Flüchtlingshilfe“ und Infomail 6

1.3. Nürnberger Newsletter Bürgerschaftliches Engagement für Flüchtlinge 7

1.4. Pressemeldungen 8

1.5. Städtische Homepage 8

1.6. Ehrenamtsakquise: Bürgernetz Flüchtlingshilfe 9

1.7. Soziale Medien: „Nürnberg Engagiert“ auf Facebook 11

2. Unterstützungsangebote für aktive Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe 13

2.1. Helferkreis-Austauschtreffen 13

2.2. Qualifizierungsangebote 14

2.3. Stifter- und Spenderverbund Flucht, Asyl und Wohnungslosigkeit 17

2.4. Veröffentlichungen & Handreichungen 17

2.5. Rundmail Freiwilligenkoordination Flüchtlingshilfe 18

2.6. Helferkreis-Gründungstreffen 18

3. Anerkennungskultur 19

3.1. Tag des Ehrenamts 19

3.2. Forum Willkommenskultur 19

3.3. Empfang ehrenamtlicher Übersetzungshelfer/Sprach- und Kulturvermittler 19

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Koordination ehrenamtlicher Flüchtlingshilfe in Nürnberg

Derzeit leben etwa 8.300 Geflüchtete in 200 Unterkünften unterschiedlicher Trägerschaft und

Größe im ganzen Nürnberger Stadtgebiet.* In den betreffenden Stadtteilen und darüber hinaus

haben sich in den vergangenen beiden Jahren etliche ehrenamtliche Helferstrukturen gebildet:

Angefangen bei pragmatischer, nicht-organisierter Nachbarschaftshilfe über engagierte

Gemeinwesenarbeit der Kirchen und Vereine, bis hin zu neugegründeten Helferkreisen. Die

Übergänge sind fließend. Wir gehen von 4.000 Ehrenamtlichen im Bereich der Flüchtlingshilfe und

Integrationsarbeit aus. 22 Helferkreise lassen sich benennen, die öffentlich arbeiten d.h., dass sie

via Mail erreichbar sind. An Mithilfe interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich auf diesem

Weg bei dem an ihrem Wohnort nächstgelegenen Helferkreis melden. Auch für die

Asylsozialberatung der Unterkünfte und die städtische Ehrenamtskoordination sind die Helferkreise

ansprechbar.

Die Koordination ehrenamtlicher Flüchtlingshilfe ist in Nürnberg im Referat für Jugend, Familie und

Soziales bei der Stabsstelle für Bürgerschaftliches Engagement und ‚Corporate Citizenship‘

angesiedelt. Um zuerst einen Überblick über ehrenamtliche Unterstützungsangebote zu erlangen

und schließlich Koordinationsaufgaben übernehmen zu können, wurde bereits im November 2014

– mit Dr. Uli Glaser als Kümmerer – die „Koordinierungsgruppe Bürgerschaftliches Engagement und

Flüchtlinge Nürnberg“, als Unterarbeitsgruppe des „Nürnberger Netzwerks Engagementförderung“

gegründet. Mitglieder sind neben den Vertretern der Wohlfahrtsverbände (AWO, BRK, Caritas,

Stadtmission, Johanniter), die Freiwilligenagentur „Zentrum Aktiver Bürger“ (ZAB), die Fachstelle

für Flüchtlinge (Sozialamt), der Sportservice Nürnberg, das Bildungsbüro Nürnberg, das

evangelische Dekanat Nürnberg, und die evangelische Jugend. Die Koordinierungsgruppe trifft sich

in vierteljährlichem Turnus.

Der vorliegende Bericht befasst sich mit den Tätigkeiten der Koordinationsstelle im Jahr 2016.

Hauptaugenmerkt liegt auf der Öffentlichkeitsarbeit und den Unterstützungangeboten für aktive

Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe und Integrationsarbeit in Nürnberg.

*Stand: Januar 2017

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1. Öffentlichkeitsarbeit

1.1. Bürgerinformation bei neuen Gemeinschaftsunterkünften

Bürgerinformationsveranstaltungen hinsichtlich neuer Gemeinschaftsunterkünfte (GU) werden vom

Amt für Existenzsicherung und soziale Integration (Sozialamt) als zuständige Unterbringungsbehörde

organisiert. Als zuständige Koordinatorin der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe bin ich bei diesen

Veranstaltungen immer beteiligt. Ich informiere über die Möglichkeiten ehrenamtlicher Mithilfe und

gehe auf Multiplikator/-innen vor Ort zu, um einen Helferkreis anzuregen. Auch bei den weiteren

Veranstaltungen, etwa Helferkreisgründungstreffen, bin ich – wo Bedarf besteht – maßgeblich

beteiligt.

Im Stadtgebiet Nürnberg sind im Jahr 2016 73 Unterkünfte für Geflüchtete in Betrieb genommen

worden. Damit gibt es derzeit 200 Gemeinschaftsunterkünfte,1 davon:

176 in städtischer Trägerschaft, sog. GUs

7 Einrichtungen für umA (unbegleitete minderjährige Ausländer)

14 in staatlicher Trägerschaft

2 Dependancen der zentralen Erstaufnahmeeinrichtung Zirndorf

1 zentrale Erstaufnahmeeinrichtung in der Beuthener Straße

Da die Stadt Nürnberg das Prinzip der dezentralen Unterbringung von Geflüchteten verfolgt, gibt es

mittlerweile in nahezu jedem Stadtteil mindestens eine, meistens mehrere Unterkünfte.

Informationsveranstaltungen dienen dazu, die Anwohnerinnen und Anwohner über die Art der

Unterbringung zu informieren und „Anstöße zur Bildung nachbarschaftlicher Unterstützerkreise zu

geben“ (Puschner zitiert Maly, NZ 01/02/2016, S. 10). Häufig steht die Fehlannahme im Raum, die

Anwohnerinnen und Anwohner können bei solchen Veranstaltungen grundsätzlich abstimmen, ob

eine Unterkunft eröffnet wird oder nicht.

Die Informationspolitik der Stadt Nürnberg – genauer des Sozialamts als zuständiger

Unterbringungsbehörde – sieht vor, die Bürgerinnen und Bürger über drei Wege zu informieren:

1.) wird immer, d.h. bei jeder Neueröffnung, ein Schreiben an den jeweiligen Bürgerverein gerichtet;

2.) gehen ggf. Pressemeldungen bzw. Einladungen zu 3.) Bürgerinformationsveranstaltungen an die

Presse.

Bürgerinformationsveranstaltungen werden dann abgehalten, wenn es sich um kapazitätsmäßig

große Objekte handelt oder die GU im Stadtgebiet besonders hervorsticht, was etwa bei kleinen

Unterkünften in Vororten mit ländlichem Charakter der Fall ist. Wir unterscheiden zwischen der

„klassischen“ Frontalinformation und dem Tag der offenen Tür. Letzteres lässt sich nur dort

realisieren, wo es die Raumkapazität zulässt. Im Jahr 2016 gab es fünf

Bürgerinformationsveranstaltungen und für vier große Unterkünfte jeweils einen Tag der offenen Tür.

Vertreten sind grundsätzilch die Fachstelle für Flüchtlinge des Sozialamts in Form des Amtsleiters

Dieter Maly & Kollegen, die zuständige Polizeiinspektion, der jeweilige Bürgerverein und ggf.

katholische bzw. evangelische Gemeindevertreter, die Asylsozialberatung des jeweiligen

1 Stand Januar 2017.

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Wohlfahrtsverbands und die Stabsstelle für Bürgerschaftliches Engagement und ‚Corporate

Citizenship‘.

Im Jahr 2016 erschienen darüber hinaus über 60 Artikel in der lokalen Presse, die über die

Inbetriebnahme, die Ausstattung und das Leben in neuen Gemeinschaftsunterkünften informierten.

Das Sozialamt gab zehn Pressemeldungen (allg. Information und Einladungen zu Informations-

veranstaltung) heraus, die als Grundlage für Artikel dienen konnten.

Bürgerinformationsveranstaltungen 2016: Kontext Unterbringung von Geflüchteten

Datum Stadtteil Art Kapa GUs* Personen** pot. Ehrenamtliche***

26.10.2016 Fischbach Bürgerinfo nicht erfasst: Bereits aktiver Helferkreis vor Ort

28.07.2016 Maiach Tag der offenen Tür 130 120 aktiver Helferkreis vor Ort

22.06.2016 Gibitzenhof Tag der offenen Tür 305 60 Nicht erfasst

17.05.2016 Reichelsdorf Bürgerinfo 76 140 21

10.05.2016 Fischbach Tag der offenen Tür nicht erfasst: Bereits aktiver Helferkreis vor Ort

09.03.2016 Katzwang Bürgerinfo 64 100 31

07.03.2016 Thon Bürgerinfo (staatl.) 200 80 40

28.01.2016 Worzeldorf Bürgerinfo 40 250 28

26.01.2016 Gebersdorf Tag der offenen Tür 500 300 nie belegt worden

*Kapazität der Gemeinschaftsunterkünfte im betreffenden Stadtteil

**geschätzte Anzahl von anwesenden Bürgerinnen und Bürger

***Anzahl an Personen, die am Tag der Veranstaltung einen Helferinteressensbogen ausgefüllt haben (nur bei Bürgerinfos)

1.2. Kommunikation via „Bürgertelefon Flüchtlingshilfe“ und Infomail

Das Bürgertelefon Flüchtlingshilfe ging am Donnerstag, 17. September 2015 ans Netz und war in den

ersten Wochen und Monaten neben dem Newsletter „Bürgerschaftliches Engagement für

Flüchtlinge“ einziges städtisches Instrument, bekundete Bereitschaft zur ehrenamtlichen

Flüchtlingshilfe seitens der Nürberger Bürgerinnen und Bürger zu erfassen und zu kanalisieren.

Zusätzlich können sich Bürgerinnen und Bürger via Mail an die Koordination Ehrenamtlicher

Flüchtlingshilfe wenden. Die eingerichtete shared-Mailbox ist unter buergerinfo-

[email protected] zu erreichen. Diese Mailadresse wird seither auch für

Anmeldungen zu Fortbildungen, Austauschtreffen und Veranstaltungen in diesem Themenbereich

genutzt.

Seit Inbetriebnahme des Bürgertelefons Flüchtlingshilfe wurden 2.086 Anrufe beantwortet. Wobei in

den 15 verbleibenden Wochen im Jahr 2015 1.121 und im Jahr 2016 insgesamt 965 Anrufe eingingen.

Auch die Fragestellungen veränderten sich im Laufe der Zeit. Ging es in den ersten Wochen und

Monaten um konkrete Engagement- und (Sach-) Spendenmöglichkeit, kann man für das Jahr 2016

keine Hauptthematik der Anfragen mehr feststellen. Engagementinteressierte melden sich zwar

weiterhin telefonisch, nur riefen vermehrt aktive Ehrenamtliche und Asylsozialberater/-innen an und

stellten Fragen zu spezifischen Sachverhalten. Vereinzelt – sehr selten – diente das Bürgertelefon den

Menschen auch als Ventil, um Sorgen, Ängste und Kritik zu äußern. Insgesamt wurden nur 28 Anrufe

dieser Art im Jahr 2016 verzeichnet.

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Bürgeranfragen zum Thema Asyl in Nürnberg 2016: Hier: Bürgertelefon und Email: [email protected]

Monat

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Jan 16 259 139 92 28 38 6 6 6 5 0 5 2 0 71

Feb 16 209 127 60 22 28 10 11 13 1 5 3 2 0 54

Mär 16 195 111 45 39 23 7 19 8 2 8 7 1 0 36

Apr 16 144 72 62 10 11 7 9 5 1 2 0 2 0 35

Mai 16 198 88 97 13 19 3 8 3 4 2 4 9 0 36

Jun 16 254 66 71 117 27 10 6 2 0 1 0 3 0 17

Jul 16 93 37 43 13 7 3 2 5 2 1 1 0 1 15

Aug 16 125 63 54 8 10 4 6 2 5 3 1 7 0 25

Sep 16 108 40 51 17 12 6 0 1 4 3 0 1 0 13

Okt 16 197 77 90 30 20 7 10 1 0 3 4 0 0 32

Nov 16 163 80 58 25 18 14 10 3 0 1 2 1 0 31

Dez 16 142 65 43 34 19 17 10 0 1 1 3 0 0 14

Total: 2087 965 766 356 232 94 97 49 25 30 30 28 1 379

*Anmeldungen gehen i.d.R. via Mail ein. Hier mitgezählt: Anmeldungen zu Fortbildungsangeboten zu Austauschtreffen oder Helferkreisgründungstreffen

1.3. Nürnberger Newsletter Bürgerschaftliches Engagement für Flüchtlinge

Der Nürnberger Newsletter „Bürgerschaftliches Engagement für Flüchtlinge“ dient seit dem 29. April

2015 dazu, (potentielle) Ehrenamtliche und Interessierte zu erreichen und mit Informationen und

Hinweisen zu ehrenamtlichen Einsatzstellen, Veranstaltungen, Qualifizierungsmöglickeiten und

themenrelevanten Publikationen zu versorgen. Darüber hinaus haben unsere Partner – die

Wohlfahrtsverbände, Vereine, Initiativen und schließlich auch die Helferkreise – die Möglichkeit,

dieses Medium zu nutzen, um Hinweise, Gesuche und Informationen abzusetzen und so ein größeres

Publikum zu erreichen. Insbesondere in den ersten Monaten und bis zum März 2016 war der

Newsletter zentrales Instrument zur Helferakquise. Mit der Einführung des Bürgernetzes

Flüchtlingshilfe (siehe 1.5) wurde dieser Aspekt aus dem Newsletter gestrichen bzw. auf einen

Verweis aufs Bürgernetz reduziert.

Im Jahr 2015 erschienen 23, im Jahr 2016 30 Newsletter. Die Abonnentenzahlen steigen, im Januar

2017 erhielten 2.634 Personen (davon etwa 500 Multiplikator/-innen) den Newsletter, Kündigungen

gehen nur vereinzelt und selten ohne Erklärung (Umzug o.Ä.) ein. Das Abonnieren ist z.B. via

Kontaktformular, das auf unterschiedlichen Online-Auftritten der Stadt eingebunden ist, möglich.

Der Newsletter ist archiviert und steht online zum Nachlesen zur Verfügung:

https://www.nuernberg.de/internet/sozialreferat/newsletterbefluechtlinge.html

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Koordination ehrenamtlicher Flüchtlingshilfe in Nürnberg Seite 8

Abbildung 1: Abonnenten Newsletter *Hinzu kommen weitere ca. 500 Multiplikator/-innen.

1.4. Pressemeldungen

Zum Thema Integrationsarbeit und Ehrenamt wurden vom Referat für Jugend, Familie und Soziales

insgesamt 12 Pressemeldungen herausgegeben. Fünf davon von der Koordination ehrenamtlicher

Flüchtlingshilfe der Stabsstelle für Bürgerschaftliches Engagement und ‚Corporate Citizenship‘:

10.05.2016: Ehrenamtliche Übersetzungshilfe für Flüchtlinge

30.06.2016: Informationsveranstaltung „Flüchtlinge im Betrieb“

18.05.2016: Flüchtlingshilfe: Bürgertelefon beantwortet Fragen – Suchmaske vermittlet

Einsatzstellen

01.07.2016: Neuer Helferkreis in Gibitzenhof

29.12.2016: Nürnberger engagiert in ehrenamtlicher Flüchtlingshilfe

Darüber hinaus wurden zahlreiche Medienanfragen beantwortet und ggf. weitergeleitet.

1.5. Städtische Homepage

Zur Onlineinformation werden zwei Wege verfolgt die unterschiedliche Zielgruppen bedienen sollen:

1.) Das Presseamt der Stadt Nürnberg informiert auf dem Stadtportal allgemein zum

Themenschwerpunkt Flüchtlinge in Nürnberg. Abzurufen ist das Stadtportal unter:

https://www.nuernberg.de/internet/stadtportal/fluechtlinge.html. Informationen für (potentielle)

Ehrenamtliche werden dem Presseamt vonseiten der Koordination ehrenamtlicher Flüchtlingshilfe

zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Zielgruppe hier sind alle Nürnberger Bürgerinnen und

Bürger und allgemein an der Thematik interessierte Personen.

348

530

1.124

1.279 1.348

1.599

1.955

2.134

0

500

1000

1500

2000

2500

Apr 15

Mai 15

Jun 15

Jul 15

Aug 15

Sep 15

Okt 15

Nov 15

Dez 15

Jan 16

Feb 16

Mrz 16

Apr 16

Mai 16

Jun 16

Jul 16

Aug 16

Sep 16

Okt 16

Nov 16

Dez 16

Jan 17

Abonnenten Nürnberger Newsletter "Bürgerschaftliches Engagement für Flüchtlinge"*

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Koordination ehrenamtlicher Flüchtlingshilfe in Nürnberg Seite 9

Seit Oktober 2016 werden zusätzlich Informationen auf den Seiten des Referats für Jugend, Familie

und Soziales veröffentlicht. Zielgruppe hier sind vordergründig Helferkreise und ehrenamtlich Aktive

in der Flüchtlingshilfe und Integrationsarbeit. Dementsprechend themenspezifisch sind die Inhalte

aufgebaut: Sprachvermittlung, Wohnen & Leben, Bildung & Arbeit und das Newsletterarchiv.

Abzurufen ist die Seite unter: https://www.nuernberg.de/internet/sozialreferat/helferkreise.html.

1.6. Ehrenamtsakquise: Bürgernetz Flüchtlingshilfe

Bis ins Jahr 2016 hinein war die proaktive Akquise von Ehrenamtlichen durch die zentrale

Koordinierungsstelle ehrenamtlicher Flüchtlingshilfe nicht erforderlich. Es meldeten sich sehr viel

mehr Menschen, die helfen wollten, als konkrete Aufgaben zur Verfügung standen. Drängender war

also zu dieser Zeit den vielen Personen, die sich aus eigener Motivation heraus gemeldet hatten, ein

konkretes Engagementfeld aufzuzeigen. Das geschah zuerst via Newsletter, dann, seit März 2016,

durch die Datenbank „Bürgernetz Flüchtlingshilfe“.

Um die enorme Hilfsbereitschaft auf der einen Seite mit den Badarfen auf der anderen zusammen zu

bringen, wurde im März 2016 das Bürgernetz Flüchtlingshilfe eingeführt. Parallel zum regulären

Bürgernetz, das Nürnbergerinnen und Nürnbergern bereits seit 2008 die Möglichkeit gibt, online nach

geeigneten ehrenamtlichen Tätigkeiten zu suchen, wurde auch beim „Bürgernetz Flüchtlingshilfe“ das

Institut für Soziale und Kulturelle Arbeit (ISKA) beauftragt. So konnte der Wiedererkennungswert und

bestehende Strukuren genutzt werden.

Nutzer haben die Möglichkeit, nach Einsatzpräferenz und Wohnort zu filtern, um so zu geeigneten

Angeboten zu gelangen. Anders als im regluären Bürgernetz haben im „Bürgernetz Flüchtlingshilfe“

auch Helferkreise die Möglichkeit, Gesuche einzustellen. Die Pflege der Datenbank wird anteilig durch

die Koordinationsstelle ehrenamtlicher Flüchtlingshilfe in der Stabsstelle für Bürgerschaftliches

Engagement und einem ehrenamtlichen Mitarbeiter vom Zentrum Aktiver Bürger übernommen.

Sowohl das reguläre Bürgernetz als auch der Ableger „Bürgernetz Flüchtlingshilfe“ lassen sich unter

www.buergernetz.nuernberg.de abrufen.

Die Abbildung 2 zeigt die kummulierten Abrufzahlen seit Inbetriebnahme der Datenbank 2008. Im

Jahr 2015 (rot) ist ab Juli ein sprunghafter Anstieg mit einem Kulminationspunkt Mitte September zu

erkennen, was mit der Phase der Zeltstadt für „Transit-Flüchtlinge“ auf dem Gelände des Nürnberger

Stadionbads zusammenfällt (siehe dazu 3.2). Der Bedarf und auch die Bereitschaft an schneller

tatkräftiger Unterstützung war groß, was sich auch im User-Verhalten des Bürgernetzes widerspiegelt.

So wurden im September 2015 insgesamt knapp 16.000 Ausschreibungsaufrufe registriert. Das Gros

dieser Bürgernetz-User war demnach zu diesem Zeitpunkt auf der Suche nach einer Tätigkeit im

Flüchtlingstopos. Deutlich wird das anhand eines Beispiels vom August 2015. Damals wurden für eine

Wohngemeinschaft für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge drei Ehrenamtliche gesucht. Das

Angebot wurde innerhalb von drei Wochen 5.000 Mal angeklickt was dazu führte, dass der

betreffende Träger das Angebot von der Datenbank entfernte und – mit der Beantwortung der

Anfragen überfordert – sich scheute weitere Angebote zu schalten. Nicht zuletzt diese Erfahrung

führte zu dem Entschluss, dem Flüchtlingstopos eine eigene Bürgernetzschiene zu widmen.

Abbildung 3 zeigt die Abrufzahlen nur für das Bürgernetz Flüchtlingshilfe für die Monate März bis

August 2016.

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Koordination ehrenamtlicher Flüchtlingshilfe in Nürnberg Seite 10

Abbildung 2: Bürgernetzdatenbank allgemein

15.874 Abrufe; Zeltstadt für "Transit-

Flüchtlinge" im Stadionbad

0

2000

4000

6000

8000

10000

12000

14000

16000

18000 A

bru

fe a

bso

lut

Nutzung der Bürgernetzdatenbank (allgemein) seit 2008

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

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Koordination ehrenamtlicher Flüchtlingshilfe in Nürnberg Seite 11

Abbildung 3: Bürgernetz Flüchtlingshilfe Die Auswertung des Bürgernetz Flüchtlingshilfe war aus technischen Gründen bisher nur bis August 2016 möglich.

1.7. Soziale Medien: „Nürnberg Engagiert“ auf Facebook

Der Facebookauftritt „Nürnberg Engagiert“ existiert seit Februar 2014. Als offizielle Facebook-Seite

der Stabsstelle für Bürgerschaftliches Engagement und ‚Corporate Citizenship‘ hat sie den Zweck,

über bürgerschaftliches und unternehmerisches Engagement in Nürnberg zu informieren, auf

Initiativen, Projekte und Aktionen – gerade auch von kleineren Vereinen und Gruppen – hinzuweisen.

Seit 2015 wird die Seite auch dahingehend genutzt, um über Engagement für Flüchtlinge in Nürnberg

zu informieren. Ein besonders hoher Abonnenten-Anstieg ist zwischen Juli und Oktober 2015 zu

verzeichnen.

Im Jahr 2015 behandelten insgesamt 47 Posts die Flüchtlingsthematik. Insgesamt wurden mit diesen

47 Posts 111.657 Menschen erreicht von denen 2.596 „gefällt mir“ geklickt haben. Im Durchschnitt

macht das 55 Likes pro Post und 2376 erreichte Personen pro Post. Im Jahr 2016 behandelten 72

Posts die Flüchtlingsthematik und es wurden insgesamt 107.934 Menschen erreicht, wovon 1.428

„gefällt mir“ geklickt haben. Im Durchschnitt macht das 20 Likes/Post und 1.499 erreichte

Personen/Post.

Abbildung 4 zeigt die Genese der Abonnentenzahlen des Facebookauftritts „Nürnberg Engagiert“ seit

der Gründung im Februar 2014. Vergleichbar mit den Bürgernetz-Abrufzahlen lässt sich auch hier im

Sommer 2015 ein sprunghafter Anstieg erkennen.

3.898

6.996

5.164 5.052 5.372

4.398

0

1000

2000

3000

4000

5000

6000

7000

8000

Ab

rufe

pro

Mo

nat

Nutzung der Bürgernetz-Flüchtlingshilfe

Datenbank Nürnberg 2016

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Koordination ehrenamtlicher Flüchtlingshilfe in Nürnberg Seite 12

Abbildung 4: Abonnenten "Nürnberg Engagiert"

186

417

1.037

1.430

1.920 2.069

2.317

2.603

2.903

0

500

1000

1500

2000

2500

3000

3500

Feb 14

Mrz 14

Apr 14

Mai 14

Jun 14

Jul 14

Aug 14

Sep 14

Okt 14

Nov 14

Dez 14

Jan 15

Feb 15

Mrz 15

Apr 15

Mai 15

Jun 15

Jul 15

Aug 15

Sep 15

Okt 15

Nov 15

Dez 15

Jan 16

Feb 16

Mrz 16

Apr 16

Mai 16

Jun 16

Jul 16

Aug 16

Sep 16

Okt 16

Nov 16

Dez 16

Jan 17

Abonnenten Facebook-Auftritt "Nürnberg Engagiert" 2014-2017

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Koordination ehrenamtlicher Flüchtlingshilfe in Nürnberg Seite 13

2. Unterstützungsangebote für aktive Ehrenamtliche in der

Flüchtlingshilfe

2.1. Helferkreis-Austauschtreffen

Um aktiven Ehrenamtlichen die Möglichkeit zu geben, Fragen an Fachkräfte und städtische

Mitarbeiter/-innen, insbesondere an die Koordination ehrenamtlicher Flüchtlingshilfe zu stellen und

sich untereinander auszutauschen, wurde 2016 das Format des Austauschtreffens eingeführt.

Zielgruppe sind die Koordinator/-inne von Helferkreisen und -Initiativen (auch Hauptamtliche) bzw.

deren Stellvertreter.

Die Austauschtreffen stehen i.d.R. unter einem bestimmten Thema, zu welchem auch Gäste geladen

werden. Die Themenwahl kann durch die Ehrenamtlichen mitbestimmt werden, indem Sie bestimmte

Fragestellungen äußern. Außerdem dienen die Austauschtreffen dazu, die allgemeine Lage und

Einschätzung der Ehrenamtlichen bzgl. ihrer Tätigkeit abzufragen. Auf diesem Weg kann die

Koordination ehrenamtlicher Flüchtlingshilfe positive sowie negative Tendenzen erkennen und bspw.

verstärkt Ehrenamtsakquise betreiben oder bestimmte Qualifizierungsveranstaltungen anbieten.

Helferkreis-Austauschtreffen

2017 Datum Thema HK* Personen

28.07.2017 NN 22.06.2017 NN 26.04.2017 NN 24.03.2017 NN 12.01.2017 Flüchtlinge als EA 13 32

2016 Datum Thema HK* Personen

02.12.2016 Arbeitsintegration; Kulturticket; "Weihnachtsfeier"

11 32

20.10.2016

Sport für Geflüchtete; zu Gast: Mediationsprojekt Antidiskriminierungsstelle Stadt Nürnberg

13 28

16.09.2016 Bilanz nach der "Sommerpause"; Soziale Medien; zu Gast: "Koprü - Brücke"; Fortbildungsangebote

16 42

15.07.2016 "Begegnungscafés" 14 24

17.06.2016 Austausch untereinander 11 26

02.05.2016 Islamische Gemeinden 8 24

01.04.2016 Wohlfahrtsverbände 16 38

26.02.2016 erstes HK Treffen 16 40

*anwesende Helferkreise (in Vertretung)

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Koordination ehrenamtlicher Flüchtlingshilfe in Nürnberg Seite 14

2.2. Qualifizierungsangebote

Im Bereich der Qualifizierung von Ehrenamtlichen in der Flüchtlingshilfe bzw. Integrationsarbeit

werden drei Wege verfolgt:

1.) Aktive Recherche bzgl. Fortbildungen und Veranstaltungen im Themengebiet Flucht, Asyl und

bürgerschaftliches Engagement bei verschiedenen Trägern durch die Stabsstelle für

Bürgerschaftliches Engagement. Bündelung und Veröffentlichung:

https://www.nuernberg.de/internet/sozialreferat/befortbildung.html

2.) Eigenes Fortbildungskonzept: Anregungen bzgl. der Themenwahl ergeben sich durch die Stimmen

während der Helferkreis-Austauschtreffen, die dann im Arbeitskreis Fortbildung und Asyl diskutiert

werden. Der AK FoBi & Asyl ging 2015 aus der „Koordinierungsgruppe Bürgerschaftliches Engagement

und Flüchtlinge Nürnberg“ hervor.

Im Jahr 2016 fanden 17 Fortbildungen für aktive Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe und

Integrationsarbeit statt, die durch die Stabsstelle für Bürgerschaftliches Engagement in Kooperation

mit anderen Dienststellen, Institutionen und Trägern organisiert wurden:

2016

Datum Thema Referent-in/ Kooperationspartner/-in Personen

davon Geflüchtete

28.11.2016 Fachtag: Integration von Flüchtlingen/Workshop: Haupt- und Ehrenamtliche

diverse, Dr. Uli Glaser & Natalie Lebrecht

24

10.11.2016 Mit Ehrenamtlichen professionell arbeiten im Bereich der Flüchtlingshilfe

Wolfgang Neumüller 11

03.11.0216 "Lernen begleiten" Eva Maria Singer 12

03.11.2016 Folgeveranstaltung: Kriminalitätsprävention

Natalie Lebrecht 16 5

04.10.2016

Informationen aus dem Jobcenter - Informationen für ehrenamtlich Aktive aus Helferkreisen in Nürnberg

Jobcentermitarbeiter 24

26.09.2016 Kriminialitätsprävention - Multiplikatoren-Schulung durch die Polizei

Polizei 18 5

08.07.2016

"Wir machen uns stark" - Möglichkeiten und Grenzen bürgerschaftlichen Engagements in der Flüchtlingshilfe

Beate Wittich (ZAB) abgesagt, zu geringes Interesse

08.07.2016

Flüchtlinge im Betrieb Kooperationsveranstaltung zusammen mit migranet, Jobcenter, Aau e.V., IHK, Bundesagentur für Arbeit, Handwerkskammer für Mittelfranken, alianz pro Fachkräfte und dem Netzwerk "Unternehmen in sozialer Verantwortung"

verschiedene Grußwort OBM

90

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Koordination ehrenamtlicher Flüchtlingshilfe in Nürnberg Seite 15

18.06.2016 "Lernen begleiten" Eva Maria Singer 18

16.06.2016 Mit Ehrenamtlichen professionell arbeiten im Bereich der Flüchtlingshilfe

Wolfgang Neumüller 14

30.05.2016 Integreat-App Sven Seeberg 12

14.04.2016 Bundesfreiwilligendienst von/für Geflüchtete: Information für potentielle Trägerorganisationen

Anna-Maria Hansen 12

12.05.2016 Danksagung Übersetzungshelfer Dr. Uli Glaser 30

25.04.2016 Infoveranstaltung: "Kinderschutz und frühe Hilfen"

Gerda Steinkirchner abgesagt, zu geringes Interesse

17.03.2016 Einstiegsveranstaltung für potentielle Koordinator/-innen für Helferkreise

Dr. Uli Glaser Peter Golfels Ise Jelden

34

26.02.2016 & 11.03.2016

"Deutsch im Koffer" Grundlagenschulung, Sprachförderung für kleine und große Geflüchtete

Trudi Götz, Ute Strait-Aouichi, Gebriella Demitri-Eljojo

20

30.01.2016 Fachtag Flüchtlingshilfe "Deutsch" Bildungszentrum >150

29.01.2016

Dem fremden Du und Ich begegnen" - Interkulturelles Impuls-Training für Ehrenamtliche in der Arbeit mit Flüchtlingen und Asylsuchenden

Monika Hopp, Rebekka Hettler

21

3.) Zusätzlich zu Punkt 1.) und 2.) hat die Fachstelle Personalentwicklung und Fortbildung: Soziale

Berufe (PEF:SB) des Sozialreferats Nürnberg themenrelevante Fortbildungsangebote für interessierte

Ehrenamtliche geöffnet. Dieses Angebot besteht, soweit freie Plätze vorhanden sind. Die Gebühren

hierfür übernimmt die Stabsstelle für Bürgerschaftliches Engagement und ‚Corporate Citizenship‘ aus

Spendenmitteln.

2016

Datum Titel Zielgruppe

02.03.2016 Länderkunde Syrien (Fobi-Nr. 62300) Städtische Mitarbeitende mit

Kontakt zu syrischen Flüchtlingen

03.03.2016 Länderkunde Syrien (Fobi-Nr. 62300) Städtische Mitarbeitende mit

Kontakt zu syrischen Flüchtlingen

15.04.2016 Information Asylrecht (Fobi-Nr. 61700) Mitarbeitende Stadt Nürnberg

20.-22.06.2016 Interkulturelle Kompetenz – eine

erfahrungsorientierte Fortbildung zur

Erweiterung der interkulturellen

Mitarbeitende Ref. V

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Koordination ehrenamtlicher Flüchtlingshilfe in Nürnberg Seite 16

Handlungskompetenz (Fobi-Nr. 62301)

20.-21.10.2016 Von der interkulturellen Erziehung zur

Migrationspädagogik (Fobi-Nr. 62302)

Mitarbeitende Ref. V

20.07.2016 „Vielfalt oder Schlichtheit!?“ – Von der

Sinnhaftigkeit, Brücken bauen zu können (Fobi-

Nr. 62303)

Mitarbeitende Ref. V und

Fachkräfte sozialer Berufe aller

Träger

10.10.2016 „Kinderrechte sind Menschenrechte“ (Fobi-Nr.

62307)

Mitarbeitende Ref. V

13.10.2016* „Souveränes Auftreten bei Krisen und

Konflikten“ (Fobi-Nr. 61804)

Mitarbeitende Ref. V und

Fachkräfte sozialer Berufe aller

Träger

15.-16.03.2016 „Flüchtlingskinder – Willkommen in der

Kindertagesbetreuung!“ (Fobi-Nr. 62101)

Fachkräfte aus

Kindertageseinrichtungen aller

Träger

26.-27.10.2016 „Flüchtlingskinder – Willkommen in der

Kindertagesbetreuung!“ (Fobi-Nr. 62119)

Fachkräfte aus

Kindertageseinrichtungen aller

Träger

05.04.2016 „Pädagogische Strategien in der Arbeit mit un-begleiteten minderjährigen Flüchtlingen“ (Fobi-Nr. 62123)

Pädagogische Fachkräfte die unbe-gleitete minderjährige Flüchtlinge im stationären Kontext betreuen.

27.04.2016 „Umgang mit Tod und Trauer. Wie können

Kinder und Jugendliche dabei begleitet

werden?“ (Fobi-Nr. 62116)

Mitarbeitende Ref. V und

Fachkräfte sozialer Berufe aller

Träger, die in der Beratung von

Kindern und Jugendlichen tätig

sind.

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Koordination ehrenamtlicher Flüchtlingshilfe in Nürnberg Seite 17

2.3. Stifter- und Spenderverbund Flucht, Asyl und Wohnungslosigkeit

Um die engagierte Helferkreisarbeit nicht nur ideell sondern auch finanziell zu unterstützen, wurde

zum Jahreswechsel 2015/2016 der Stifter- und Spenderverbund Flucht, Asyl und Wohnungslosigkeit

gegründet. Angesiedelt bei der Sitfter-Initiative Nürnberg ermöglichen die Mittel aus diesem

Spendentopf kleinteilige Helferkreisarbeit wie beispielsweise Hausaufgabenbetreuung, ehrenamtliche

Deutschkonversationskurse, Begegnungscafés oder Koch- und handwerkliche Projekte. Der Stifter-

und Spenderverbund Flucht, Asyl und Wohnungslosigkeit ist sowohl für zweckgebundene als auch

offene Spenden zugänglich und ist als Ergänzung zu anderen Spendenmöglichkeiten zu begreifen.

Zusätzlich werden die Mittel dafür eingesetzt, Bemühungen zur Vermeidung von Wohnungslosigkeit

zu verstärken. Verwaltet werden die Mittel des Spenderverbunds vom Referat für Jugend, Familie und

Soziales. https://www.nuernberg.de/internet/stifterinitiative/fluchtasyl.html

2.4. Veröffentlichungen & Handreichungen

Die Stabsstelle für Bürgerschaftliches Engagement und ‚Corporate Citizenship‘ gab im Jahr 2016

verschiedene Handreichungen und Arbeitspapiere im Flüchtlingstopos heraus. Zielgruppe der

Handreichungen sind aktive Ehrenamtliche in der Integrationsarbeit bzw. Flüchtlingshilfe. Die

Nürnberger Arbeitspapiere zu sozialer Teilhabe, bürgerschaftlichem Engagement und „Good

Governance“ dokumentieren bereits seit 2012 die Bemühungen der Stadt Nürnberg und ihrer Partner

in diesen Themenbereichen. Seit 2015 erschienen vermehrt Arbeitspapiere zur Flüchtlingsthematik.

Die Handreichungen wurden via Newsletter und/oder online auf der städtischen Homepage zum

Thema Flüchtlinge veröffentlicht. Die Arbeitspapiere lassen sich online abrufen:

https://www.nuernberg.de/internet/sozialreferat/arbeitspapiere.html

Handreichungen:

Laufend aktualisiert: Kontaktliste Helferkreise Nürnberg

Laufend aktualisiert: Begegnungscafés in Nürnberg

Dezember 2016: Schritte nach dem positiven Bescheid vom BAMF

Dezember 2016: Studium in Deutschland – Gesammelte Informationen für Geflüchtete mit

Interesse an einem Hochschulstudium

November 2016: Materialien zum Deutschlernen und -lehren für Neuzugewanderte und eh-

renamtliche Helfer – Eine Übersicht

März 2016: Sachspendenabgabe: Annahmestellen und Hinweise

März 2016: Versicherungshinweis für Ehrenamtliche – hier: Helferkreise

Januar 2016: Angebote in der Flüchtlingshilfe: Bilanz

Arbeitspapiere:

Nr. 60/Dezember 2016: Sprach- und Kulturvermittler in der Flüchtlingshilfe

Nr. 54/November 2016: Links und Apps für Geflüchtete und Helfende (2. vollkommen überar-

beitete und aktualisierte Auflage) Arabische Übersetzung

Nr. 53/September 2016: Links und Apps für Geflüchtete und Helfende (2. vollkommen über-

arbeitete und aktualisierte Auflage)

Nr. 52/August 2016: Flüchtlinge im Betrieb: Grußwort Oberbürgermeister

Nr. 51/Juni 2016: Aktivitäten Ref. V zur Integration von Flüchtlingen

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Koordination ehrenamtlicher Flüchtlingshilfe in Nürnberg Seite 18

Nr. 50/Mai 2016: Links und Apps für Geflüchtete und Helfende

Nr. 48/April 2016: Die Bedeutung des Ehrenamtes in der Integrationsarbeit

Nr. 45/März 2016: Hinweise für Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe

Nr. 44/Januar 2016: Bildungs- und Sprachangebote für Flüchtlinge

Nr. 43/Dezember 2015: Flucht, Asyl, Flüchtlingshilfe – Hintergründe

Nr. 43/Dezember 2015: Die Bedeutung von Zivilcourage und Bürgerschaftlichem Engagement:

Am Beispiel der Flüchtlingsarbeit

Nr. 33/Januar 2015: Thema Flüchtlinge & Asyl: Der aktuelle Rahmen

2.5. Rundmail Freiwilligenkoordination Flüchtlingshilfe

Neben dem Newsletter ist die Rundmail das zweite Instrument, das zur Kommunikation genutzt wird.

Während der Newsletter breit informiert und neben aktiven Helfer/-innen auch Interessierte und

Multiplikator/-inne erreicht, ist der Verteiler der Rundmail beschränkt auf Koordinator/-innen von

Helferkreisen und Asylsozialberater/-innen in den Unterkünften.

Das Rundmail hat den Zweck, gezielt zu informieren und auch Helferkreisen untereinander die

Kommunikation zu ermöglichen. Spezifische Hilfegesuche von Asylsozialberater/-innen werden

ebenso aufgenommen wie qualifizierte ehrenamtliche Angebote. Außerdem wird auf diesem Weg zu

den Helferkreis-Austauschtreffen eingeladen.

Die Rundmail hat einen Verteiler von 380 Personen. Im Jahr 2016 wurden 30 Rundmails versandt.

2.6. Helferkreis-Gründungstreffen

Helferkreis-Gründungstreffen folgen, wo nötig, auf Bürgerinformationsveranstaltungen. In einem

ersten Schritt werden Multiplikator/-innen und Vertreter/-innen von örtlichen Gemeinden und

Institutionen (Schule, Kindergarten etc.) geladen, um das weitere Vorgehen zu besprechen.

Vordringlichstes Ziel ist, ein Koordinatorenteam für den entstehenden Helferkreis zu finden.

Im Jahr 2016 wurden in Nürnberg Stadt insgesamt acht neue Helferkreise gegründet. Damit erhöht

sich die Anzahl der aktiven Helferkreise auf 22.

Helferkreisgründungstreffen 2016

Datum Stadtteil Art Personen

05.07.2016 Gibitzenhof HK-Gründung 28

28.06.2016 Katzwang HK-Gründung durch KaKuZe

x

16.06.2016 Witschelstraße Steuerungskreis 6

14.06.2016 Reichelsdorf HK-Gründung 26

11.05.2016 Johannis Steuerungskreis 12

12.05.2016 Langwasser Runder Tisch x

03.05.2016 Gibitzenhof AK GibiRa 21

04.04.2016 Gibitzenhof AK Flüchtlinge in Gibitzenhof

13

15.03.2016 Kornburg HK-Gründung 38

02.03.2016 Worzeldorf HK-Gründung 65

23.02.2016 Gebersdorf Runder Tisch 18

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Koordination ehrenamtlicher Flüchtlingshilfe in Nürnberg Seite 19

05.02.2016 Thon Steuerungskreis 5

27.01.2016 Gebersdorf Vernetzung 40

3. Anerkennungskultur

3.1. Tag des Ehrenamts

Der Tag es Ehrenamts fand in Nürnberg am 8.12.2015 im Zeichen der ehrenamtlichen Not-Hilfe für

Gelfüchtete statt.

Zum Hintergrund: Im Spätsommer 2015 waren zwischen 16. September und 13. Oktober ca. 5.000

„Transit-Flüchtlinge“ in einer für diesen Zweck errichtete Zeltstadt auf dem Gelände des Nürnberger

Stadionbads angekommen. Mindestens 250 Freiwillige stellten ihre Arbeitskraft im Drei-Schicht-

Betrieb, jeweils mind. fünf Stunden, häufig in den frühen Morgenstunden, zur Verfügung. Insgesamt

über 6.000 ehrenamtliche Einsatzstunden kamen auf diesem Weg zusammen.

Dieses enorme Engagement wurde bei verschiedenen Anlässen, insbesondere am Tag des Ehrenamts

2015, gewürdigt.

3.2. Forum Willkommenskultur

Das Forum Willkommenskultur fand erstmalig am 17.07.2015 statt. Als Fachtag und Dank-Empfang

für Ehrenamtliche, die sich für Flüchtlinge und Asylsuchende engagieren, konzipiert, gab es sowohl

fachlichen Input als auch Raum zum Austausch und Vernetzen. Der Einladung folgten 120 Personen.

Das zweite Forum Willkommenskultur ist in Planung und wird am 24.02.2017 im Historischen

Rathaussaal der Ehrenhalle, sowie insgesamt acht Besprechungsräumen des Rathauses stattfinden.

Die Herangehensweise ist für dieses Forum eine andere: Ehrenamtliche sollen mit ihren Projekten zu

Wort kommen und in den acht „Themen-Räumen“ über ihr Engagement und ihre Erfahrungen

berichten.

Nachtrag: Das Forum Willkommenskultur am 24. Februar 2017 im Rathaus der Stadt Nürnberg war

mit insgesamt 350 Besuchern/Teilnehmer/-innen inkl. 82 beteiligten Referent/-innen aus 41

Ehrenamtsprojekten ein voller Erfolg. Die große Teilnahmebereitschaft sowie die durchweg positive

Rückkopplung bezeugen der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe und Integrationsarbeit in Nürnberg

weiterhin hohe Relevanz. Eine Videodokumentation wurde bei den Ehrenamtlichen Journalist/-innen

von Refugees Nürnberg YOU ARE HERE – viele von ihnen mit eigener Fluchterfahrung – in Auftrag

gegeben. Die Nachberichterstattung wird im März 2017 auf der Homepage des Referats für Jugend,

Familie und Soziales abrufbar sein.

3.3. Empfang ehrenamtlicher Übersetzungshelfer/Sprach- und

Kulturvermittler

Ohne das Engagement der ehrenamtlichen Übersetzungshelfer/-innen wären nach wie vor viele

Situationen des Alltags nicht zu bewältigen. Arzttermine, Behördengänge, Schulanmeldungen,

Elterngespräche uva. Dutzende Muttersprachler, die bereits seit Langem in Nürnberg leben,

engagieren sich im Projekt der „Sprach- und Kulturvermittler“ in der ehrenamtlichen

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Koordination ehrenamtlicher Flüchtlingshilfe in Nürnberg Seite 20

Übersetzungshilfe, koordiniert durch Hassan Khalaf (Zentrum Aktiver Bürger). Das Projekt wurde noch

im Jahr 2015, mit den Erfahrungen des Nürnberger Stadionbads im Rücken und vielen der

Ehrenamtlichen aus dieser Zeit, von der Stabsstelle für Bürgerschaftliches Engagement angestoßen

und von unseren Partnern vom Zentrum Aktiver Bürger realisiert. In diesem Projekt sind über 100

ehrenamtliche Sprachvermittler/-innen tätig, die 30 Sprachen abdecken. Allein im Jahr 2016 haben

sie mehr als 1.000 Stunden ehrenamtlicher Arbeit geleistet.

Gemeinsam mit dem Bürgermeisteramt der Stadt Nürnberg lud die Stabsstelle für Bürgerschaftliches

Engagement am 12.05.2016 diese Ehrenamtlichen zu einem Empfang in den Schönen Saal des

Rathauses. Insgesamt 40 ehrenamtliche Sprachmittler/-innen folgten der Einladung.

Die Sprach- und Kulturvermittler erhielten im Jahr 2016 den Interkulturellen Preis der Stadt Nürnberg,

der seit 1992 vom Integrationsrat verliehen wird.