Korinthía - PARIANOS · Hotels Mein Tipp: **** Hotel Loutraki Palace, das klassizistische Hotel...

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236 Korinthía Korinthía Ob der Peloponnes eine richtige Insel ist oder nicht, mag jeder am tief ein- geschnittenen, schmalen Kanal von Korínth selbst entscheiden. Das Gebiet im Norden des Peloponnes, begünstigt durch das angrenzende Attika, ist seit Jahrtausenden Durchgangsstation. Auch heute noch – wie die Indust- rieanlagen am Isthmus erkennen lassen. Schon in der Antike profitierte Ko- rínth, einst Verkehrsknotenpunkt zwischen Asien und Europa, vom Waren- umschlag. Eindrucksvoll dokumentieren die Ruinen Korínths einstigen Reich- tum; ihre Besichtigung ist ein unbedingtes Muss und gleichzeitig Highlight auf jeder Peloponnesreise. Nur ein schmaler, fruchtbarer Küstenstreifen entlang des Golfs von Korínth, der den Peloponnes von Nordgriechenland trennt, weist eine dichte Besiedelung auf. An- sonsten ist die Korinthía mit ihrem bergig-kargen Hinterland nahezu menschenleer. Die meisten Besucher bleiben nur ein bis zwei Tage. Schnell werden die antiken Stät- ten wie Korínth, Sikyon, Neméa oder die Ruinen von Akrokorinth auf dem mächti- gen Felsklotz bestaunt. Doch auch ein längerer Aufenthalt hat seine Reize; die Aus- flüge ins gebirgige Hinterland mit weltabgeschiedenen Dörfern sind ein Erlebnis. Mit 2376 m ist der Kilíni der zweithöchste Berg des Peloponnes. Wer gerne baden möchte, f indet an den langen Sandstränden der lieblichen Küstenlandschaften am Saronischen Golf immer ein lauschiges Plätzchen. Einige schöne Strände f indet man auch am Golf von Korínth; und in den – teilweise auf griechischen Badetouris- mus ausgerichteten – Küstenorten warten zahlreiche hervorragende Fischtavernen direkt am Meer auf neue Besucher. Empfehlenswert ist auch der Kur- und Badeort Loutráki (6 km nördlich vom Kanal) – ein Hauch von griechischer Noblesse mit wun- derschöner Badebucht und regem Nachtleben. Von hier ist es nur ein Katzensprung zum eindrucksvollen Hera-Heiligtum, in einer traumhaften Bucht am Kap Iréon gelegen. Korinthía Karte S. 239 Korinthía Korinthía

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236 Korinthía

Korinthía Ob der Peloponnes eine richtige Insel ist oder nicht, mag jeder am tief ein-geschnittenen, schmalen Kanal von Korínth selbst entscheiden. Das Gebiet im Norden des Peloponnes, begünstigt durch das angrenzende Attika, ist seit Jahrtausenden Durchgangsstation. Auch heute noch – wie die Indust-rieanlagen am Isthmus erkennen lassen. Schon in der Antike profitierte Ko-rínth, einst Verkehrsknotenpunkt zwischen Asien und Europa, vom Waren-umschlag. Eindrucksvoll dokumentieren die Ruinen Korínths einstigen Reich-tum; ihre Besichtigung ist ein unbedingtes Muss und gleichzeitig Highlight auf jeder Peloponnesreise. Nur ein schmaler, fruchtbarer Küstenstreifen entlang des Golfs von Korínth, der den Peloponnes von Nordgriechenland trennt, weist eine dichte Besiedelung auf. An-sonsten ist die Korinthía mit ihrem bergig-kargen Hinterland nahezu menschenleer. Die meisten Besucher bleiben nur ein bis zwei Tage. Schnell werden die antiken Stät-ten wie Korínth, Sikyon, Neméa oder die Ruinen von Akrokorinth auf dem mächti-gen Felsklotz bestaunt. Doch auch ein längerer Aufenthalt hat seine Reize; die Aus-flüge ins gebirgige Hinterland mit weltabgeschiedenen Dörfern sind ein Erlebnis. Mit 2376 m ist der Kilíni der zweithöchste Berg des Peloponnes. Wer gerne baden möchte, f indet an den langen Sandstränden der lieblichen Küstenlandschaften am Saronischen Golf immer ein lauschiges Plätzchen. Einige schöne Strände f indet man auch am Golf von Korínth; und in den – teilweise auf griechischen Badetouris-mus ausgerichteten – Küstenorten warten zahlreiche hervorragende Fischtavernen direkt am Meer auf neue Besucher. Empfehlenswert ist auch der Kur- und Badeort Loutráki (6 km nördlich vom Kanal) – ein Hauch von griechischer Noblesse mit wun-derschöner Badebucht und regem Nachtleben. Von hier ist es nur ein Katzensprung zum eindrucksvollen Hera-Heiligtum, in einer traumhaften Bucht am Kap Iréon gelegen.

Korinthía → Karte S. 239

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Der Kanal von Korínth Die Landenge (Isthmos) von Korínth bildet die einzige Verbindung zum eu-ropäischen Festland. An der schmalsten Stelle wird sie von einem 6,3 km langen, schnurgeraden Kanal durchschnitten. Die Wassertiefe beträgt nur knapp 8 m, aber die Seitenwände türmen sich senkrecht bis zu 80 m hoch auf. Bei einer Überquerung des Isthmos sollte man sich den Durchstich, der den Korinthi-schen mit dem Saronischen Golf verbindet, nicht entgehen lassen. Mehrere eiserne Brücken führen über den Kanal: eine für Eisenbahn, zwei weitere für den Autover-kehr. Der im Oktober 1893 eröffnete Kanal macht den Umweg von 325 km für die Umschiffung des Peloponnes überflüssig. Täglich wird diese Wasserstraße von rund 30 Schiffen befahren, im Jahr von rund 11.000. Der Kanal leidet mittlerweile jedoch unter Altersschwäche. Die seitlichen Stützmauern und die östliche Einfahrt müssen dringend erneuert werden. Dennoch gehört eine Durchquerung des Kanals seit mehr als hundert Jahren zu den Höhepunkten einer jeden Griechenland-Kreuzfahrt.

Das einmalige Bauwerk entstand zwischen 1881 und 1893. Schon Kaiser Nero ließ 67 n. Chr. erste Bauarbeiten einleiten, die unvollendet blieben. Damals wurden kleinere und mittlere Schiffe über einen gepflasterten Weg, den Diolkos, die 6 km von einem Golf zum anderen gezogen. Reste dieser Schiffsschleppbahn sind zum Teil noch gut sichtbar.

Heute spielt der Kanal von Korínth für die Schifffahrt eine untergeordnete Rolle. Mit einer max. Breite von 25 m ist er für die modernen Hochseefrachter von über 10.000 Bruttoregistertonnen längst viel zu schmal.

Die Idee zu dem Kanal ist rund 2600 Jahre alt. Erste Skizzen entwarf der Tyrann Periander von Korínth im frühen 6. Jh. Um 300 v. Chr. wurde der Gedanke erneut aufgegriffen. Zu konkreten Baumaßnahmen kam es jedoch wieder nicht, da die

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Ingenieure erklärten, der Wasserspiegel im Korinthischen Golf sei höher als der im Saronischen. Man befürchtete Überschwemmungen und ließ die Finger von dem Projekt. Doch die Vorstellung hielt sich hartnäckig.

Die schönste Aussicht bietet sich von der Brücke der alten Nationalstraße (Paliá Ethnikí Ódos). Auf dieser wuchtigen Eisenbrücke kann man vom schmalen Steg für Fußgänger in aller Ruhe die Fotokamera in Stellung brin-gen. Anfahrt: Wenn man von der neuen Autobahn nach Pátras kommt, muss man nach Korínth-Stadt („Exit A“ – Tourist Route) abzweigen. Von hier folgt man dem Straßenverlauf.

Von Julius Cäsar über Caligula bis hin zu Augustus geriet das Vorhaben nie in Verges-senheit, doch erst Nero ließ Taten folgen. Nachdem er mit einer goldenen Schaufel den ersten Spatenstich tat, wurden 6000 jüdische Sklaven dazu verpflichtet, das Mam-mutprojekt endlich zu verwirklichen. Doch bald mussten die an beiden Enden der Land-enge begonnenen Bauarbeiten wegen politischer Komplikationen eingestellt werden.

Erst 1687 unternahmen die Venezianer als mächtige Kaufleute und Seefahrer einen erneuten, aber wiederum vergeblichen Versuch, den langen Weg um den Pelopon-nes abzukürzen. Verwirklicht wurde das Projekt erst rund 200 Jahre später.

Die Landschaft am Isthmos ist heute mit Industrieanlagen und unschönen Gebäu-dekomplexen verbaut. Direkt am Kanal hat der griechische Automobilclub ELPA ein Büro, es gibt Imbissbuden, Cafeterias, Andenkenläden und sogar ein Hotel. Die Wasserstraße wird von der Nationalstraße und der Autobahn Athen – Pátras sowie der Eisenbahnlinie Athen – Korínth in einer Höhe von 45 m überquert. Außerdem führt eine bewegliche Brücke bei Posidonia am Korinthischen Golf zum Festland. Bei der Mündung in den Saronischen Golf, bei Isthmia, kann man den Kanal über eine versenkbare Brücke mit dicken Holzbohlen (auch mit dem Auto) überqueren.

Achtung Autofahrer: Sowohl die Autobahn

nach Athen als auch die nach Trípolis und

Pátras ist gebührenpflichtig. Preisbeispiele

(Auto): Loutráki – Tripolis 2,30 €, Loutráki –

Athen 2,80 €.

Tipp für Bahnreisende: Man kann die Fahrt

mit dem Proastiakos zwischen Athen und

Kiáto in der Nähe des Kanals (Station „Ko-

rinthos“) unterbrechen. Von hier aus sind

es z. B. mit dem Taxi nur wenige Minuten

zu der berühmten Engstelle.

Der halbstündliche Busverkehr zwischen

Korínth und Loutráki mit Station an der neu-

en K.T.E.L.-Station (für fast alle Überland-

Am Kanal von Korínth

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verbindungen) am Isthmos macht ebenfalls

eine Besichtigung des Kanals möglich.

Mit dem Schiff durch den Kanal: das Bau-

werk aus der Froschperspektive – Boots-

fahrten durch den Kanal werden von Canal Vista in Isthmia angeboten, 18 € pro Pers.,

Näheres unter „Ísthmia/Verbindungen“.

Mutige können von einer Plattform unter

der Brücke einen Bungee-Sprung (auf An-

frage mit Wasserberührung) wagen, Preis

60 €. Informationen (Juni bis Sept. tägl. au-

ßer Mo 10–18 Uhr, Mai und Okt. an Wo-

chenenden 12–18 Uhr.) in der kleinen Holz-

hütte „Zulu Bungy“ neben der Kanalbrücke.

www.zulubungy.com.

Loutráki Eine Eukalyptusallee führt vom Isthmos zu dem bekannten Bade- und Kur-ort. In der weiten Bucht, nördlich des Kanals von Korínth und vor dem Hin-tergrund des kahlen, über 1000 m hohen Geránia-Massivs, liegt das boo-mende 11.000-Einwohner-Städtchen. Im Sommer geht es hier recht munter zu. Dann wächst Loutráki um das Zehnfache. Die Stadt liegt ausgesprochen verkehrsgünstig. Athen und Pátras sind in einer guten Autostunde zu errei-chen. Sowohl Griechen als auch Ausländer schätzen den sauberen, langen Kiesstrand. An der malerischen Promenade reihen sich die Strandhotels und Cafés wie an einer Perlenschnur auf. Loutráki hat es geschafft, zur att-raktivsten Badestadt am Korinthischen Golf aufzusteigen. Am westlichen Ende der autofreien Hafenpromenade kann man sich im malerischen Kurgarten „gesund trinken“. Schon die antike „Vorgängerin“ von Loutráki namens Therma war für ihre heißen, radioaktiven Natriumchloridquellen bekannt. Viele ältere Griechen kommen zu Trink- und Badekuren an den Golf von Korínth, um vor allem Nieren- und Gallenleiden loszuwerden. Das heilsame, leicht radioaktive Hei-lwasser von Loutráki gibt es im Trinkpavillon an der Hauptstraße (großes EOT-Schild

Loutráki

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am Ortsausgang Richtung Perachóra). Bekannt ist der Ort in ganz Griechenland jedoch für sein Tafelwasser, das in einer Fabrik am Ortsrand abgefüllt wird. Es gilt als eines der besten von ganz Griechenland – zu kaufen in jedem Lebensmittelladen.

Loutráki ist ein guter Ausgangsort, um das antike Korinth und die Umgebung ken-nen zu lernen, ausgiebig zu baden und das herrlich gelegene Hera-Heiligtum am Kap Iréon zu besuchen. Selbst der kiesige Stadtstrand verfügt noch über die blaue Flagge, die für gute Wasserqualität vergeben wird. In den letzten Jahren wurde viel Geld in den Ausbau der touristischen Infrastruktur gesteckt. An der mit Palmen

und Oleander bestandenen Promenade entstanden Pavillon und Brunnen. Am beeindruckendsten sind die Wasserfälle am Zoodohou-Pigis-Platz. Außerdem wurde ein Folklore-Museum in dem Ort aus der Taufe gehoben.

Kein Zweifel, Loutráki ist eine gute Al-ternative zum lauten, industriellen Neu-Korínth, da ein längerer Aufenthalt dort alles andere als angenehm ist. In den letzten Jahren sind in und um Lou-tráki zahlreiche gehobene Hotels samt dem größten Casino Griechenlands entstanden. Viele Reiseveranstalter ha-ben das Städtchen für sich entdeckt. Kein Wunder, denn von hier aus lässt sich Strand und Kultur bestens mit-einander verbinden.

ĒBasis-Infos Information Polizei und Touristenpolizei

an der Hauptstraße Athinon Avenue, im ers-

ten Stock. ¢ 27440/63000 (Polizei) und 27440/

65678 (Touristenpolizei). Außerdem gibt es

einen Pavillon an der Durchgangsstraße.

Netter Service. 9–13 und 15–21 Uhr. ¢ 27440/

62791, www.loutraki.gr.

Erste Hilfe: ¢ 27440/63444 oder 26666.

Verbindung Bus, Busstation im Zentrum,

ausgezeichnete Verbindungen nach Athen

(8-mal tägl., 8 €, 70 Min.) und Korínth (von

5.30–22.30 Uhr etwa jede halbe Stunde,

1,80 €, 25 Min.), Perachóra (11-mal tägl. 1,40 €,

15 Min.), nur in der Hochsaison zur Bucht

von Vouliagméni (morgens, retour bereits

um 13 Uhr, 2,10 €. ¢ 27440/22262.

Bahn, Loutráki ist durch ein Stichgleis mit

der Bahnstrecke Korínth – Athen verbun-

den. Derzeit ist jedoch eine Umspurung ge-

plant, deshalb außer Betrieb!

Taxi, ¢ 27440/61000. Der Taxistand befindet

sich am 25.-Martiou-Platz.

Adressen Autoverleih, einige Anbieter an

der Venizelou Str. (Haupt- und Durchgangs-

str. von Loutráki), z. B. LM-Tours an der Pla-

tia 25. Martiou. Günstigste Wagen (in der

Regel Nissan Micra) ab 45 € am Tag inkl.

Versicherung und 100 freien Kilometern, je-

der zusätzliche Kilometer kostet extra (siehe

auch unter „Reiseagenturen“). Mopeds ver-

mietet „Christos“, P.-Tsaldari-Str. 10, ¢ 27440/

61770, oder „Teo-Club“, G.-Lekka-Str. 36.

Post, beim Hotel Loutráki abbiegen, be-

schildert. Mo–Fr 7.30–14 Uhr.

Erste Hilfe, das nächste Krankenhaus gibt

es in Korínth. ¢ 27410/25711.

Reiseagenturen, in der El.-Venizelou-Str.

ausreichend Anbieter, z. B. LM-Tours an

der Platia 25. Martiou. Hier Flugtickets,

Fährtickets nach Italien, Mietwagen sowie

diverse Ausflüge: Athen ca. 50 €, Argolís-

Rundfahrt ca. 60 €, Delphí ca. 60 €, Olympía

ca. 70 €. ¢ 27440/64919, § 27440/25160.

In Loutráki gibt es Hotels

für jeden Geschmack

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Karte

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ēÜbernachten Mit Ausnahme von Juli und August ist es kein Problem, ein Zimmer in Loutráki zu

finden. Strandpromenade und Hauptstraße werden praktisch ausschließlich von

Hotelbauten gesäumt, jedoch sollte man bei der Wahl einer Unterkunft den Ge-

räuschpegel des regen Verkehrs bedenken. Fast alle Hotels wurden für die

Olympischen Spiele noch einmal renoviert, neu getüncht oder zumindest optisch

aufgewertet. Begünstigt durch seine Lage nahe Athen und Korínth ist Loutráki seit

jeher ein eher teures Pflaster, einige Preise sind jedoch olympisch geblieben.

Hotels Mein Tipp: **** Hotel Loutraki

Palace, das klassizistische Hotel mit sei-

nem heiteren, gelb-weißen Anstrich strahlt

noch die Eleganz vergangener Tage aus.

Der kleine Palast wurde 1923 errichtet und

zählt zu den wenigen stilvollen Herbergen

im modernen Loutráki. Heute ist Loutraki

Palace ein Hotel am Strand mit eleganten

Salons und eher schlichten Zimmern. Es

lohnen sich die Zimmer der oberen Stock-

werke mit Balkon: großartiger Ausblick.

Alle Zimmer verfügen über Farbfernseher,

Minibar und Aircondition. Wireless-Internet

gegen Aufpreis. DZ 65–119 €, EZ 55–90 €.

Frühstück 15 € pro Pers. Ganzjährig geöffnet.

G.-Lekka-Str. 19, ¢ 27440/2669-5/-6, § 27440/

63164, www.hotelpalace.gr. *** Hotel Barbara, neben dem 1996 ge-

bauten Casino, direkt am Strand, leicht zu

finden, April bis Okt. offen. EZ 55–65 €, DZ

65–80 €. Possidonos Avenue 50, ¢/§ 27440/

64338, www.city-of-loutraki.gr/hotelbarbara/.

** Hotel Petit Palais, das Mittelklassehotel

liegt am Ende der Promenade (Richtung

Perachóra), hier kann es laut sein. Marinos

Skliris vermietet 36 Zimmer. EZ 45–60 €, DZ

70–85 €, Suite 75–90; Frühstück pro Pers. 6 €;

15 % Rabatt für Internetbuchung. ¢ 27440/

61977, § 27440/61973, www.petitpalais.gr.

** Hotel Ilion, sehr gepflegtes, blitzsaube-

res Haus, das für Olympia 2004 komplett re-

noviert wurde. Sehr freundlicher Service,

Zimmer mit Bad und Balkon. 500 m vom

Zentrum an der Hauptstr. Richtung Korínth

(El. Venizelou 50), auf der rechten Seite. Gu-

tes Preis-Leistungs-Verhältnis: DZ 50–80 €,

EZ 40–60 €, Frühstück 8 € pro Pers.

¢/§ 27440/23177, www.ilionhotel.com.

** Hotel Loutraki, einfaches Hotel mit

schlichter Ausstattung, ebenfalls an der

Hauptstraße (El.-Venizelou-Str. 19, gegen-

über dem Taxistand im Zentrum), allerdings

noch etwas zentraler (= lauter) als das

„Ilion“, viel Verkehr. Mai bis Okt. geöffnet.

EZ 35–50 € DZ 45–60 € (jeweils mit Frühs-

tück), alle Zimmer mit Bad/Balkon, TV und

Aircondition. ¢ 27440/22433 oder 21466,

§ 27440/26478, www.hotelloutraki.com. Lesertipp: *** Pension Le Petit France,

familiär geführtes, kleines Hotel, ziemlich

ruhig gelegen. Der französische Besitzer Pi-

erre Lascaux bietet mehr als den üblichen

Hotelstandard: kleine Bibliothek an der Re-

zeption, tägliche Zimmerreinigung, das

Frühstück (mit selbst gemachter Marme-

lade und Filterkaffee) wird im Garten ser-

viert (5 €). Fernsehraum, gemütliche, kleine

Zimmer mit Bad, Kühlschrank und Aircondi-

tion. „Ein wunderbares, liebevoll hergerich-

tetes Frühstück“ (Leserbrief von Dr. Ingrid

Pottins). In der Hochsaison sollte man

möglichst reservieren. Von Feb. bis Nov. of-

fen. EZ ab 55 €, DZ ab 75 €. Markou-Botsari-

Str. 3 (Seitenstraße schräg gegenüber dem

Hotel Achillion, von der Hauptstraße aus

beschildert), ¢ 27440/22401, § 27440/28314,

[email protected]. ĒEssen & Trinken/Nachtleben/Baden Essen & Trinken Poymeri, ganz in der

Nähe des Casinos (südliches Stadtende,

Richtung Athen) liegt die neue Taverne samt

großem Parkplatz. Am Sonntag ist es ein

beliebtes Ausflugslokal. Die geschmack-

volle, aber schlichte Einrichtung macht das

Lokal auch zu einer angenehmen Adresse

an einem kühlen Tag. Große Portionen. Für

ein Essen sollte man mit 12–15 € rechnen.

Remezzo, sowohl Essen als auch Atmosphä-

re stimmen. Die Qualität der Gerichte in dem

kürzlich vollständig renovierten Lokal von

1983 machen einen Besuch lohnenswert. Für

Griechenland selten: Die gesamte Speise-

karte mit Preisen findet sich im Internet. Zwi-

schen Strandpromenade und Venizelou-Str.

in der Korinthou-Str. 8 auf der rechten Seite.

¢ 27440/21500, www.remezzo-loutraki.gr.

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Edem, 5 km außerhalb in Richtung Pera-

chóra, beliebtes Ausflugslokal der Grie-

chen, herrlicher Ausblick auf den Golf von

Korínth (Sonnenuntergänge!), authentische

griechische Küche auf zwei Terrassen.

Speisekarte nur in griechischer Sprache.

¢ 27440/79111.

Ichthyoessa, großes Fischlokal an der Ufer-

promenade (Posidonos-Str. 78), modern-ge-

schmackvoll eingerichtet, zu den Spezialitä-

ten gehört natürlich Fisch. Originell: Spag-

hetti mit Hummer und Fischkroketten. Be-

sitzer Christos Meletis sorgt für eine nette

Atmosphäre.

Café Olympic und Café Verde, die beiden

Stadtcafés am Kurgarten. Typisch und

günstig, nur kleine Snacks, gemütlich zum

Sitzen unter schattigen Bäumen.

Nachtleben An der Strandpromenade

von Loutráki spielt sich das allabendliche

Kneipenleben des Kurortes ab. Bars und

Musikcafés reihen sich dicht aneinander.

Das Motto heißt sehen und gesehen

werden.

Casino, im Club Hotel Casino rollt seit 1995

wieder die Roulettekugel. In Loutráki wurde

1930 das erste Casino Griechenlands eröff-

net. Das heutige Hotelcasino inkl. Restau-

rant mit französischer Küche liegt am südli-

chen Stadtrand.

Plori Music Club, der 1997 verstorbene ita-

lienische Schauspieler Marcello Mastroian-

ni hat hier am Strand einen seiner letzten

Filme gedreht, Fotos davon zieren den Ein-

gang der Bar. Ansonsten: Cocktails (5 €)

und gute Frappés auf der Terrasse an der

Uferpromenade, drinnen spielt die Musik.

Baden Lang gezogener, sehr gepflegter

und in der Hochsaison auch äußerst beleb-

ter Kiesstrand mit Strandduschen. Grenzt

direkt an die Stadt, also nichts für Leute,

die Ruhe und Einsamkeit suchen.

Sehenswertes Hera-Heiligtum am Kap Iréon: Vom Dorf Perachóra führt die Straße vorbei an der Bucht von Vouliagméni zum Kap Iréon. Steil fallen die Felsen zum Meer ab. Ein heute noch funktionierender Leuchtturm weist den Schiffen den Weg in den Kanal von Korínth. Vom Ende der Asphaltstraße (kleiner Parkplatz) windet sich ein steiler Pfad hinunter in die idyllische Bucht. Oberhalb der weiß gekalkten Ka-pelle mit einem noch bewohnten Haus auf einer Terrasse in dem kleinen Tal lie-gen die Reste des Hera-Heiligtums. Im östlichen Teil sind noch die Fundamente eines Tempels aus dem 8. Jh. v. Chr. zu sehen, der Hera Limeni, der Beschützerin des Hafens, geweiht war. Die Fundstücke bef inden sich heute im Athener Natio-nalmuseum. Weiter unten, unmittelbar am Strand, eine L-förmige Stoa (4. Jh. v. Chr.) sowie die Fundamente eines Tempels und einer Agora. Eintritt frei. Anfahrt: Das Hera-Heiligtum liegt 18 km von Loutráki entfernt. Von dort der Durchgangs-

straße nach Perachóra folgen, hier am Ortseingang links ab und gleich wieder links nach

Vougliaméni.

Baden Bucht von Vouliagméni: Neben den Bademöglichkeiten in Loutráki (sauberer Kies-strand mit Süßwasserduschen) ist vor allem die ruhige Bucht von Vouliagméni empfehlenswert. Allerdings gibt es nur sehr schmale Strände (am besten Luftlinie gegenüber dem Campingplatz), an denen ein paar Tavernen für die Bewirtung der Gäste sorgen. Die Bucht von Vouliagméni war früher ein See, der erst Ende des 19. Jh. durch einen engen Kanal mit dem offenen Meer verbunden wurde.

Tauchen und Übernachten Mantas

Bay Apartments, ca. 1,5 km hinter dem we-

nig empfehlenswerten Campingplatz Blue

Lake (von Loutráki kommend). Kleine, idyl-

lische Bungalowanlage mit Bar und Res-

taurant, kleinem Strand, alles sehr ruhig.

Für die Hochsaison sollte man reservieren.

Geöffnet von April bis Ende Sept. Die Über-

nachtung in einem der gut eingerichteten

Bungalows am Hang kostet ab 55 € (DZ inkl.

Isthmia

Page 8: Korinthía - PARIANOS · Hotels Mein Tipp: **** Hotel Loutraki Palace, das klassizistische Hotel mit sei-nem heiteren, gelb-weißen Anstrich strahlt noch die Eleganz vergangener Tage

Isthmia 243

Ko

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ía →

Karte

S. 239

Kap Iréon: Baden in der Bucht des Hera-Heiligtums