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Die Verteilung und Verrechnung von Kosten · 83 Plankostenrechnung Vorperiode Veränderung Plangrößen Kosten 300.000 € 3,5% 310.500 € Leistung 32.000 to 2,0% 32.640 to Kosten je Einheit 9,51 €/to Kalkulation Kosten je Einheit 9,51 €/to + Wagnis und Gewinn 8% 0,76 €/to Verkaufspreis 10,27 €/to 3.1.2 Stufendivisionskalkulation Die stufenweise Divisionskalkulation wird angewandt, wenn im Produktionsprozess des Pro- duktes mehrere Zwischenstufen bestehen und die dabei anfallenden Nebenprodukte ebenfalls verkauft werden können. Die Kosten je Produktionsstufe werden ermittelt. Für die bauausführende Wirtschaft ist diese Kalkulationsform von untergeordneter Bedeu- tung. 3.1.3 Äquivalenzziffernkalkulation Die Äquivalenzziffernkalkulation dient der Kostenverteilung auf artverwandte oder art- ähnliche Leistungen (zB Sorten) die in gleicher Einheit bestehen. Die Äquivalenzziffernkal- kulation setzt voraus, dass die Kosten ähnlicher Leistungen in einem mengenproportiona- len Verhältnis stehen. Dieses Verhältnis wird durch Äquivalenzziffern ausgedrückt. Bei der Äquivalenzziffernkalkulation wird wie folgt vorgegangen: 1) Ermittlung der Gesamtkosten des Unternehmens. 2) Festlegen der kostenrelevanten Bezugsgröße. 3) Definition der Leistungsvarianten und Festlegen einer (beliebigen) Leistungsvariante als Basisleistung. 4) Berechnung der Äquivalenzziffern, wobei die Äquivalenzziffer (Äz) der Basisleistung (Basissorte) gleich 1,0 gesetzt wird. 5) Berechnung der Äquivalenzmenge. Durch Multiplikation der tatsächlichen Einheiten mit der jeweiligen Äquivalenzziffer werden die Produkte gleichrangig gemacht. So er- geben sich Verrechnungseinheiten (Äquivalenzmengen). Leseprobe aus Kropik, Baukalkulation und Kostenrechnung; (www.bw-b.at)

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Die Verteilung und Verrechnung von Kosten · 83

Plankostenrechnung

Vorperiode Veränderung Plangrößen

Kosten 300.000 € 3,5% 310.500 €

Leistung 32.000 to 2,0% 32.640 to

Kosten je Einheit 9,51 €/to

Kalkulation

Kosten je Einheit 9,51 €/to

+ Wagnis und Gewinn 8% 0,76 €/to

Verkaufspreis 10,27 €/to

3.1.2 Stufendivisionskalkulation

Die stufenweise Divisionskalkulation wird angewandt, wenn im Produktionsprozess des Pro-duktes mehrere Zwischenstufen bestehen und die dabei anfallenden Nebenprodukte

ebenfalls verkauft werden können. Die Kosten je Produktionsstufe werden ermittelt.

Für die bauausführende Wirtschaft ist diese Kalkulationsform von untergeordneter Bedeu-

tung.

3.1.3 Äquivalenzziffernkalkulation

Die Äquivalenzziffernkalkulation dient der Kostenverteilung auf artverwandte oder art-ähnliche Leistungen (zB Sorten) die in gleicher Einheit bestehen. Die Äquivalenzziffernkal-

kulation setzt voraus, dass die Kosten ähnlicher Leistungen in einem mengenproportiona-len Verhältnis stehen. Dieses Verhältnis wird durch Äquivalenzziffern ausgedrückt.

Bei der Äquivalenzziffernkalkulation wird wie folgt vorgegangen:

1) Ermittlung der Gesamtkosten des Unternehmens.

2) Festlegen der kostenrelevanten Bezugsgröße.

3) Definition der Leistungsvarianten und Festlegen einer (beliebigen) Leistungsvariante

als Basisleistung.

4) Berechnung der Äquivalenzziffern, wobei die Äquivalenzziffer (Äz) der Basisleistung

(Basissorte) gleich 1,0 gesetzt wird.

5) Berechnung der Äquivalenzmenge. Durch Multiplikation der tatsächlichen Einheiten

mit der jeweiligen Äquivalenzziffer werden die Produkte gleichrangig gemacht. So er-

geben sich Verrechnungseinheiten (Äquivalenzmengen).

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84 · Die Verteilung und Verrechnung von Kosten

6) Berechnung der Kosten der Basisleistung (k`= Kosten pro Verrechnungseinheit).

𝑘` =𝐺𝑒𝑠𝑎𝑚𝑡𝑘𝑜𝑠𝑡𝑒𝑛

𝑆𝑢𝑚𝑚𝑒 𝑑𝑒𝑟 𝑉𝑒𝑟𝑟𝑒𝑐ℎ𝑛𝑢𝑛𝑔𝑠𝑒𝑖𝑛ℎ𝑒𝑖𝑡𝑒𝑛

7) Ermittlung der Kosten der restlichen Leistungen (k) unter Anwendung der zuvor ermit-

telten Äquivalenzziffern.

𝑘 = 𝑘`𝑥 Ä𝑧

Eine Äquivalenzziffernkalkulation lässt sich zB in einem Planungsbüro durchführen. Die

Leistung sind die verkaufbaren Stunden. Diese stellen die Leistung dar. Die Frage welche

mit der Äquivalenzziffernkalkulation gelöst werden soll ist, in welcher Höhe die Stundensätze

für Personal mit unterschiedlicher Qualifikation in der weiteren Kalkulation anzusetzen sind.

Beispiel:

Äquivalenzziffernkalkulation – Ermittlung der Stundensätze (Planungsbüro)

Basisdaten aus der (vereinfachten) Kostenartenrechnung

1. Personalkosten (inkl lohngeb Kosten)

1.1. Personalkosten Planung 870.000 € 70,7%

1.2. Personalkosten Back Office 120.000 € 9,8%

2. Projektbezogene sonstige Kosten 55.000 € 4,5%

3. Allgemeine sonstige Kosten 110.000 € 8,9%

4. Kalkulatorische Abschreibungen 35.000 € 2,8%

5. Kalkulatorisches Wagnis 40.000 € 3,3%

Summe 1.230.000 € 100,0%

Mitarbeiterstruktur und Kollektivvertragsgehälter in der Planung (Struktur zu Pkt 1.1)

Anzahl der

Mitarbeiter

KV-Gruppe Gehalt gem KV

(€/Mo)

Guppen-/ Projektleitung 1 A 3.900 €

Techniker Qualifikation A 5 B 3.500 €

Techniker Qualifikation B 2 C 3.200 €

Konstrukteur 3 D 2.400 € Lese

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Anzahl der

Mitarbeiter

KV-Gruppe Gehalt gem

KV (€/Mo)

Äquivalenz-

ziffer

Menge

(Bezugsgröße)

Aquivalenz-

menge

Std/Jahr

1 A 3.900 € 1,1143 1.000 1.114

5 B 3.500 € 1,0000 1.500 7.500

2 C 3.200 € 0,9143 1.600 2.926

3 D 2.400 € 0,6857 1.600 3.291

14.831

Gesamtkosten pro Jahr 1.230.000 €

Äquivalenzmenge 14.831 Std

Kosten je Stunde f d Bezugsgröße (KV-Gruppe B) 82,93 €/Std

KV-Gruppe Äquivalenz-

ziffer

Stundensatz

(Kosten)

Gewinn u

Restwagnis

Stundensatz

(Preis)

A 1,1143 92,41 € 10,0% 101,65 €

B 82,93 € 1,0000 82,93 € 10,0% 91,22 €

C 0,9143 75,82 € 10,0% 83,40 €

D 0,6857 56,87 € 10,0% 62,56 €

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Die Verteilung und Verrechnung von Kosten · 87

3.2 Zuschlagskalkulation

Im Gegensatz zur Divisionskalkulation trennt die Zuschlagskalkulation Kostenträgereinzel-

und Kostenträgergemeinkosten und rechnet auf Wertebasis (Euro) und nicht auf Basis tech-

nischer Einheiten. Die Einzelkosten und gegebenenfalls auch die Sonderkosten (wie Bau-

stellen-Gemeinkosten) werden den Kostenträgern direkt zugerechnet. Die Gemeinkosten,

das sind jene Kosten, welche für mehrere oder alle Leistungen anfallen, werden mittels Zu-

schlagssätzen weiterverrechnet.

Die Zuschlagskalkulation ist ein Verrechnungsverfahren um den Einzel- und Sonder-kosten die Gemeinkosten aufrechnen zu können.

Bei der Zuschlagskalkulation unterscheidet man die einfache Zuschlagskalkulation, die

auch ohne Kostenstellengliederung auskommt und die Zuschlagskalkulation auf Kostenstel-

lenbasis (differenzierende Zuschlagskalkulation). Das System der einfachen Zu-

schlagskalkulation trennt die Gemeinkosten nicht. Die differenzierende Zuschlagskalkulation

trennt die Gemeinkosten sodass Teile davon verursachungsgerechter zugeordnet werden

können.

Die einfache Zuschlagskalkulation findet in Klein- und Mittelbetrieben ohne ausgeprägte

Kostenstellenrechnung Anwendung. Ist jedoch die Produktion durch verschiedene Leistun-

gen mit unterschiedlichem Kostengefüge gekennzeichnet, so ist die differenzierende Zu-

schlagskalkulation vorteilhafter, da den Leistungen die Gemeinkosten über den Umweg der

Kostenstellenrechnung verursachungsgerechter zugerechnet werden können.

Der Zuschlagskalkulation wird angelastet, dass sie den Gemeinkostenverbrauch proportional

zu den Einheitskosten ansetzt. Eine Leistung, die beispielsweise doppelt so teuer ist wie eine

andere, zieht bei dieser Art der Verrechnung auch doppelt so viele Deckungsbeiträge für die

Gemeinkostenabdeckung an. Nachteilen dieses Gewichtskostenverfahrens soll mit gleich-

zeitiger Berücksichtigung anderer Verfahren, etwa der Prozesskostenrechnung oder der

Berücksichtigung des Kostentragfähigkeitsprinzips, begegnet werden.

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