Krisenstab der Landesregierung - innen. · PDF fileder Ernst-Reuter-Schule 1, Frankfurt: Was...
date post
17-Sep-2018Category
Documents
view
214download
0
Embed Size (px)
Transcript of Krisenstab der Landesregierung - innen. · PDF fileder Ernst-Reuter-Schule 1, Frankfurt: Was...
Hessisches Ministerium des Innern und fr Sport
Krisenstab der Landesregierung
Jahresbericht
2015
Hessisches Ministerium des Innern und fr Sport
Krisenstab der Landesregierung, Jahresbericht 2015
Sehr geehrte Damen und Herren,
heute lege ich Ihnen den Jahresbericht 2015 des
Krisenstabes der Landesregierung vor.
Am 18. April 2005 hatte die Landesregierung
beschlossen, einen ressortbergreifenden Kri-
senstab unter Leitung des Innenministers zu
bilden und ein Krisenzentrum zu bauen. Bereits
am 14./15. Dezember absolvierte der Krisenstab
die zweitgige Bund-Lnder-bung Terroristi-
sche Anschlge im Zusammenhang mit der
Fuball-WM 2006 im neuen Krisenzentrum, das
am 19. Dezember 2005 eingeweiht wurde.
Der Krisenstab der Landesregierung ist in jeder
Lage und zu jeder Zeit funktionsfhig und ein-
satzbereit. Dies sichern seine 170 Mitglieder
sowie die Technik und die Strukturen des per-
manent einsatzbereiten Krisenzentrums. Das
war und ist bundesweit einmalig.
Seit zehn Jahren gibt es den Krisenstab. Der
Zeitstrahl informiert Sie ber das Wichtigste in
diesem Zeitraum.
Der Zustrom von Flchtlingen nach Deutschlang
hat im Jahr 2015 eine bisher in der Geschichte
der Bundesrepublik unbekannte Dimension er-
reicht. In Hessen sind 2015 rund 80.000 Men-
schen aufgenommen worden eine groe Her-
ausforderung fr das Land und die Kommunen,
die es im Interesse der Humanitt zu meistern
galt und immer noch gilt.
Das wirkte sich auch auf die Arbeit des Krisen-
stabes aus. Kolleginnen und Kollegen aus
Brand- und Katastrophenschutz, Digitalfunk und
Krisenmanagement bildeten die besondere Auf-
bauorganisation Unterbringung Flchtlinge. Wir
haben es gemeinsam geschafft, Obdachlosigkeit
zu verhindern und die Schutzsuchenden in der
Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung sowie in
deren Auenstellen und zahlreichen hessenweit
verteilten Notunterknften unterzubringen.
Ohne den engagierten Einsatz der oft ehrenamt-
lichen Helferinnen und Helfern wre diese groe
Aufgabe nicht zu leisten gewesen. Hierfr ge-
bhrt ihnen allen unser besonderer Dank und
unsere Anerkennung.
Mit der Hochschule fr Wirtschaft und Recht
Berlin wurde eine Kooperation vereinbart: Die
Erkenntnisse aus dem wissenschaftlichen Kon-
text sollen mit den Erfahrungen der Praxis aus
dem Krisenmanagement vereint werden. Auf
wissenschaftlicher Grundlage werden die Stabs-
rahmenbung Hochwasser und die damit zu-
sammenhngenden Ablufe im Krisenstab, in
der Geschftsfhrung des Krisenstabes und im
Krisenzentrum umfassend evaluiert.
Nach zehn Jahren planen wir den ersten Umbau
im Krisenzentrum: die analoge Lagedarstellung
wird durch neue, digitale Monitore und digitale
Bedienelemente auf den Stand der Technik ge-
hoben.
Die Kriseninformationsplattform informiert in
zeitgemem Layout. Mit Fachleuten aus unter-
schiedlichen Bereichen fhrten wir einen frucht-
baren Austausch zu vielen Themen des Krisen-
managements und der nichtpolizeilichen Gefah-
renabwehr.
Darber und ber noch mehr informiert Sie der
Jahresbericht.
Ich wnsche Ihnen eine interessante Lektre.
Peter Beuth
Hessischer Minister des Innern und fr Sport
Hessisches Ministerium des Innern und fr Sport
Krisenstab der Landesregierung, Jahresbericht 2015 3
Inhalt 1. Stabsrahmenbung Hochwasser .................. 3
2. Wissenschaft und Praxis ............................... 3
3. Fachbesucher im Krisenzentrum .................. 4
4. Krisenmanager arbeiten zusammen ............. 5
5. Fachbezogene ffentlichkeitsarbeit .............. 6
6. Fortbildung .................................................... 7
7. Technik im Krisenzentrum ............................ 7
8. Ausweichsitz ................................................. 8
9. Ausgaben und Kosten ................................... 9
10. Personal ........................................................ 9
11. bungsszenario .......................................... 11
12. bungsanweisung ...................................... 12
13. Der Krisenstab 2005-2014 .......................... 19
14. Abkrzungsverzeichnis ............................... 21
15. Impressum .................................................. 21
1. Stabsrahmenbung Hoch-
wasser
Im Februar hatte Staatsminister Peter Beuth
den Termin zur 6. Stabsrahmenbung des
Krisenstabs der Landesregierung auf den 5.
November 2015 angesetzt und den Ge-
schftsfhrer des Krisenstabes mit der weite-
ren Veranlassung beauftragt.
Dieser erstellte die bungsanweisung (nach
Polizeidienstvorschrift 230, im Anhang) mit
den bungszielen und den Einzelauftrgen
als Vorgabe fr das Drehbuch.
Zum bungsleiter wurde Brandrat Harald
Ecker, Referent im Katastrophenschutz, be-
stellt. Sein Szenario eines aufwachsenden
Hochwassers (Anhang) lie eine interessante
und herausfordernde bungslage erwarten.
Am 25. Februar konstituierte sich die Rah-
menleitungsgruppe unter Vorsitz des bungs-
leiters und bereitete sodann die bung vor.
Die darin vertretenen Regierungsprsidien
Darmstadt, Gieen und Kassel haben in fnf
Sitzungen 15 Einlagen zur Erprobung eines
mglichst realistischen Szenarios erstellt. Ein
Verbindungsoffizier des Landeskommandos
Hessen vervollstndigte die Vorbereitungs-
gruppe.
Nun konnten die polizeilichen Lagen und die
weiterer in die Gefahrenabwehr eingebunde-
ner Behrden (z.B. Bundespolizei, Bundes-
wehr) erstellt werden. Dazu wurden ihre Ver-
treter in die Rahmenleitungsgruppe bestellt.
Die weitere Projektarbeit war durch die inzwi-
schen angestiegene Zahl der Flchtlinge und
zeitkritische Terminarbeiten eingeschrnkt.
Am 23. Juli hat Abteilungsleiter V, MinDirig.
Gunnar Milberg, Staatssekretr Werner Koch
ber die nur eingeschrnkt mgliche bungs-
vorbereitung durch die Rahmenleitungsgrup-
pe informiert und vorgeschlagen, die geplante
Stabsrahmenbung zu verschieben und einen
neuen bungstermin fr das Jahr 2016 abzu-
stimmen, wenn eine Entspannung der Perso-
nalsituation absehbar ist. Staatssekretr Wer-
ner Koch hat dem Vorschlag zugestimmt.
2. Wissenschaft und Praxis
Im Juni 2015 wurde die bestehende Zusam-
menarbeit zwischen der Hochschule fr Wirt-
schaft und Recht Berlin (HWR) und der Ge-
schftsfhrung des Krisenstabes in einer Ko-
operationsvereinbarung gefestigt.
Ziel ist: Erkenntnisse aus dem wissenschaftli-
chen Kontext mit den Erfahrungen der Praxis
aus dem Krisenmanagement zu vereinen und
auf wissenschaftlicher Grundlage die Stabs-
rahmenbung Hochwasser und die damit
zusammenhngenden Ablufe im Krisenstab,
in der Geschftsfhrung und im Krisenzent-
rum nach zehn Jahren Praxis zu evaluieren.
Hessisches Ministerium des Innern und fr Sport
Krisenstab der Landesregierung, Jahresbericht 2015 4
Die Erkenntnisse sollen in die Fortentwicklung
des Krisenmanagements der Hessischen
Landesregierung einflieen.
Ausfhrende Stellen sind Prof. Marcel Kuhl-
mey, Fachbereich 5 Polizei und Sicher-
heitsmanagement, HWR Berlin und Ltd. Mi-
nisterialrat Wolfgang Sedlak, Geschftsfhrer
des Krisenstabes der Landesregierung.
Wegen der Verschiebung der bung wurde
die Evaluation der mit der bung zusammen-
hngenden Ablufe im Krisenstab, in der Ge-
schftsfhrung des Krisenstabs und im Kri-
senzentrum, vorgezogen. Die Beobachtung
der bung schliet sich 2016 an.
3. Fachbesucher im Krisen-
zentrum
Das Krisenzentrum versteht sich auch als Ort
des Austausches in Fragen des Krisenmana-
gements. Im Jahr 2015 besuchten uns insge-
samt 179 Personen in 15 Gruppen:
o am 19. Februar Regierungsprsidentin
Brigitte Lindscheid, Darmstadt. Das
war seit 2006 die 200. Fhrung im Kri-
senzentrum fr Externe,
o am 26. Februar eine Delegation (Ltd. Ar-
chivdirektor Dr. Johannes Kistenich-
Zerfa) des Hessischen Landesarchivs,
des Hauptstaatsarchivs Wiesbaden und
der Staatsarchive Darmstadt und Mar-
burg. Dabei ging es auch um deren Not-
fallprvention, materielle Ausstattung fr
Bergung und Erstversorgung von Archiv-
gut und um einen Notfallverbund und die
Zusammenarbeit mit KatS-Behrden und
Perspektiven fr die Notfallvorsorge in
Kultureinrichtungen,
o am 27. Februar Prof Marcel Kuhlmey,
Professor fr Risiko- und Krisenma-
nagement, Einsatzlehre, Dekan Fachbe-
reich 5 - Polizei und Sicherheitsma-
nagement der Hochschule fr Wirtschaft
und Recht Berlin und Lehrbeauftragte
Annekathrin Enke,
o am 26. Mrz die Lnderkooperation Poli-
zei-Technik (Baden-Wrttemberg, Rhein-
land-Pfalz, Saarland, Hessen),
o am 13. April die Subkommende Wiesba-
den des Johanniterordens (Leitung Dr.
Vlker),
o am 22. April eine Gruppe der Polizeidi-
rektion Vogelsberg, Polizeiprsidium
Osthessen,
o am 29. April interessierte den Leistungs-
Orientierungs-Kurs Politik und Wirtschaft
der Ernst-Reuter-Schule 1, Frankfurt:
Was macht das