KSF: PROJEKT HORIZONT Quartalsbericht Nr. 11 · eine Rochade aus dem Altbau in den Neubau....
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KSF: PROJEKT HORIZONTQuartalsbericht Nr. 11
1 KSF: Projekt Horizont | Juli – September 2019
2 KSF: Projekt Horizont | Juli – September 2019
Beschreibung des Bauvorhabens
Das Kantonsspital Frauenfeld realisiert mit dem Projekt Horizont - Anbau
Nord und Bettenhaus eine Vergrösserung und völlige Neuorganisation des
Standorts, was eine wesentlich effizientere Versorgung der Patienten
ermöglicht. Das Bauvorhaben gliedert sich in ein Sockelbauwerk mit 4
Geschossen, davon je 2 ober- und 2 unterirdisch, welche höhengleich
nahtlos an den vorhandenen Breitfuss anschliessen. Über dem
Sockelgeschoss schliesst sich ein neues Technikgeschoss an, auf
welchem dann, in auskragender Spannbetonbauweise, das neue
Bettenhaus mit insgesamt weiteren 6 Vollgeschossen und einem
Staffelgeschoss aufgesetzt wird. Somit werden erhebliche zusätzliche
Flächen für Untersuchungs-, Behandlungs-, Operationsräume und Büros
geschaffen. Das neu entstehende Bettenhaus ersetzt dann den alten
Bettenturm von 1974, welcher im weiteren Baufortschritt zurückgebaut
werden wird. Der alte Breitfuss bleibt aber erhalten, wird umfassend saniert
und umgebaut. Da die Realisierung dieser ambitionierten Massnahme
unter Aufrechterhaltung des gesamten Spitalbetriebes erfolgt, sind die
Anforderungen an alle Beteiligten extrem hoch. Das Bauvorhaben wird
daher in 4 sogenannte Betriebszustände unterteilt.
Aktuelle Infos zum Projekt, zum Baufortschritt sowie Webcam unter:
www.stgag.ch/horizont
1. ALLGEMEINES
Die Streckmetallsichtschutzverkleidung auf dem Dach wurde montiert
Auch die Fassadenbefahr-
anlage wurde zwischen-
zeitlich aufgebaut
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Betriebszustände I - IV
Wie zuvor beschrieben wird der Neu- und Umbau des Spitals durch die
Gliederung in Bauetappen, sogenannte Betriebszustände, realisiert. Somit
können die hohen Anforderungen hinsichtlich Funktionserhaltung, Betriebs-
sicherheit, Brandsicherheit, Hygiene und Immissionsschutz jederzeit
sichergestellt werden. Diese vier Betriebszustände gliedern sich wie folgt:
Betriebszustand I: Vorbereitende Massnahmen
Sicherstellung der Stromversorgung durch eine neue Mittelspannungsanlage,
USV und Notstromaggregat. Errichtung eines provisorischen Wirtschaftshofes,
Rückbau alter Tankanlagen, Errichtung provisorische Wasserver-
sorgungsanlage etc. → Arbeiten wurden abgeschlossen
Betriebszustand II: Neubau Bettenhaus
Dieser Betriebszustand umfasst den Neubau und die Inbetriebnahme des
neuen Anbaus Nord und des Bettenhauses. → Fertigstellung 19.12.2019
Betriebszustand III: Umbau und Sanierung Breitfuss
Nach Fertigstellung des neuen Anbaus Nord und des Bettenhauses erfolgt
eine Rochade aus dem Altbau in den Neubau. → Arbeiten im UG und EG sind
im Gange.
Betriebszustand IV: Abbruch alter Bettenturm, Konferenzzone
Umfasst den Rückbau des Bettenturms, den Neubau des Konferenzbereiches
und die letzten Umbauarbeiten im Bestand.
2. BAUABLAUF UND ETAPPIERUNGEN
I
II
IV
IV
III
II
I
III
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Betriebszustand II
Die Montage der vertikalen Fassadenflächen des neuen Bettenhauses konnten
wir zwischenzeitlich abschliessen. Die Montage der besonders gestalteten
Streckmetallverkleidung als Sichtschutz für die Technikaufbauen im 9. Ober-
geschoss wurde ebenfalls abgeschlossen. Recht schwierig und sehr zeitraubend
gestaltet sich die Montage der schrägen Untersichtsverkleidung der Fassade im
Bereich des 2. Obergeschosses. Zunächst wurde das Flächengerüst erweitert
und die gesamte Stahlbetondecke über dem 2. Obergeschoss vollständig
mineralisch gedämmt. Zwischen dieser Dämmung wurden unzählige
Haltepunkte für die schräge Unterkonstruktion der Untersichtsverkleidung
montiert. Die genaue Ausrichtung dieser Gesamtkonstruktion, welches für die
spätere Erscheinung sehr wichtig ist, sowie die Fertigung und die Montage der
einzelnen Bleche nimmt sehr viel mehr Zeit in Anspruch, als zunächst
angenommen. Vorausschauenderweise hatten wir diesen Abschnitt, nachdem in
der Aus-führungsplanung die problematische Montage offenbar wurde, vom
terminlich «kritischen Weg» in einen unkritischen Bereich verschoben. Die
Montage der Fassadenbefahranlage verlief hingegen wie geplant.
3. BAUFORTSCHRITT 1/3 RÜCKBLICK AUF DAS 3. QUARTAL 2019
Flächengerüst und Unterkonstruktion für
die Untersichtsverkleidung im
2. Obergeschoss
Montierte Bleche der Untersichtsverkleidung
im 2. Obergeschoss
Schienensystem der Fassaden-
befahranlage
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3. BAUFORTSCHRITT 2/3RÜCKBLICK AUF DAS 3. QUARTAL 2019
Betriebszustand II
Die Arbeiten im Ausbau gehen weiterhin sehr zügig und zielgerichtet
voran. Dies geschieht vor allem vor der Hintergrund, dass vor der
eigentlichen Fertigstellung und Übergabe des Betriebszustands II am
19. Dezember 2019 (neues Bettenhaus), vorab der neue Empfang am
Haupteingang, die Apotheke und der Take Away, die Konferenzzone im
EG und das neue Restaurant mit Free Flow sowie die neuen WC
Anlagen übergeben werden mussten. Dies sind die Voraussetzungen für
die anschliessenden Sanierungsarbeiten im Bestandsgebäude im
Betriebszustand III und für den Rückbau des alten Bettenturms. Die
gesonderten Inbetriebsetzungen der einzelnen, technisch hoch-
installierten und sehr empfindlichen, Bereiche konnten zuweilen nur in
Nachtschichten durchgeführt werden und erforderten erneut eine
akribische Zusammenarbeit aller beteiligten Parteien. Da jedoch alle
Beteiligten zwischenzeitlich sehr gut aufeinander eingespielt sind,
verliefen diese Arbeiten nahezu reibungslos.
Der neue Empfang im Eingangsbereich
Die neue Apotheke vor der Eröffnung
Auch die Operationssäle stehen kurz vor Fertigstellung
6 KSF: Projekt Horizont | Juli – September 2019
Betriebszustand II
So wie es im Bau voranschreitet, geht es auch bei der Montage der
Haus- und Elektrotechnik vorwärts. Die Inbetriebsetzungen aller etwa 800
haustechnischen und etwa 300 elektrotechnischen Anlagen kommen
planmässig voran, auch konnte der zweite Netzknoten zwischenzeitlich in
Betrieb genommen werden. Für den Laien sind diese Inbetrieb-
setzungsprozesse kaum nachvollziehbar, aber heutzutage werden
Spitäler wie dieses mit hochmodernen Gebäudemanagementsystemen
ausgerüstet, die alle wichtigen Funktionen wie Heizung, Lüftung, Kälte,
Medizinalgas, Storen, Licht etc. steuern und überwachen. Hoch-
spezialisierte Softwareentwickler brauchen nahezu 12 Monate, um alle
Datenpunkte auf dem Gebäudeleitsystem programmtechnisch abzu-
bilden.
Da dies jedoch nicht anhand von Bildern veranschaulicht werden kann,
zeigen wir hier Bilder der soeben übergebenen Bereiche.
3. BAUFORTSCHRITT 3/3RÜCKBLICK AUF DAS 3. QUARTAL 2019
Sehr angenehme Atmosphäre im neuen Restaurant
Der neue Free Flow Bereich im Restaurant
Gemütliche Sitznischen
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3. BAUFORTSCHRITT AUSSCHNITT FORTSCHRITTSKONTROLLE GEBÄUDEAUTOMATION
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4. WISSENSWERTES
KNX – Bussysteme
Intelligente Gebäudesysteme werden eingesetzt, um die Eigenschaften von Gebäuden in den
Bereichen Betriebskosten, Sicherheit und Flexibilität der Nutzung sowie der Energieeffizienz zu
verbessern. Einen hohen Marktanteil unter den Systemen für die Gebäudevernetzung hat der KNX
Standard. KNX steht für Konnex (Verbindung) und ist eine Technologie, um alle elektrischen
Funktionen (Licht, Storen, Heizung usw.) im Gebäude miteinander zu vernetzen. Durch die Vernetzung
entsteht ein energieeffizientes flexibles System, das Komfort und Gebäudesicherheit erheblich steigert.
Das KNX-System funktioniert im Wesentlichen über 3 Komponenten: Sensor, Aktor und Busleitung. Der
Sensor, z.B. ein Bewegungsmelder meldet dem Aktor, z.B. der Beleuchtung, dass die Lampe
eingeschaltet werden soll. Der Befehl wird über die Busleitung übertragen. Die Busleitung ist ein
separates Steuerungsnetz mit 29V Gleichspannung, das parallel zur Stromleitung verlegt wird. Über
das Stromnetz werden die Verbraucher mit Energie versorgt und die Busleitung ist die
Kommunikationsverbindung. Zwischen Verbraucher (z.B. Leuchte, Storen, Fensteröffner) und
Stromleitung wird der Aktor eingebaut. Der Aktor erhält vom Sensor (z.B. Schalter, Temperaturfühler)
über die Busleitung in Form von sogenannten Telegrammen den Befehl die Netzspannung zum Gerät
durchzuschalten bzw. abzustellen. So wird etwa das Fenster bei einer bestimmten Temperatur geöffnet
oder wieder geschlossen. Die Befehle können auch aber auch indirekt über einen Computer erfolgen,
der Sensordaten auswertet und je nach Programmierung die Aktoren entsprechend ansteuert. Einmal
installiert, bleibt das KNX-System flexibel. Sensoren, Aktoren sowie allfällige Steuerungen und Szenen
lassen sich je nach Bedarf installieren und/oder umprogrammieren. Nicht nur Beleuchtung oder
Heizung können so automatisiert werden, sondern auch sämtliche elektrische Geräte wie Storen,
Fenster, Audio-Video und Haushaltgeräte. Die Steuerung erfolgt entweder über Schalter/Taster oder
über Fernbedienung, Smartphone, Touchpanel. Auch sind Programmierungen für Abwesenheiten
möglich.
Prinzip einer KNX EIB Verkabelung
GEMEINSAM VORSPRUNG GESTALTEN
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