Kultur Bericht 2013 - WFO · 2015. 3. 11. · Dr. Julia Draganovi ´c Kunstschule Manfred Blieffert...

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Kultur Bericht 2013 der Stadt Osnabrück Vordemberge-Gildewart Friedensstadt Theater Museen Literatur Festivals Musik&Kunstschule Fachbereich Kultur

Transcript of Kultur Bericht 2013 - WFO · 2015. 3. 11. · Dr. Julia Draganovi ´c Kunstschule Manfred Blieffert...

  • KulturBericht2013der Stadt Osnabrück

    Vordemberge-GildewartFriedensstadtTheaterMuseenLiteraturFestivalsMusik&KunstschuleFachbereich Kultur

  • 2_VORWORT.

    das Kulturjahr 2013 in Osna-brück war voller bemerkens-

    werter Ereignisse und Erfahrun-gen. Der Kulturbericht lässt dasJahr noch einmal Revue passieren.Im Zentrum stand das Projekt„Friedrich Vordemberge-Gilde-wart. 50 Jahre danach. Kunst füreine andere Gesellschaft.“ Tisch-lerauszubildende, Studierende,Schüler, Einzelhändler und vielemehr haben sich mit Vordem-berge-Gildewart beschäftigt undmit eigenen Projekten konkreteKunst erlebbar gemacht. Ich hoffesehr, dass nun in der Heimatstadtvon Vordemberge-Gildewart eineGrundlage für eine weitereBeschäftigung mit dem konstruk-tivistischen Werk dieses Künstlersgeschaffen worden ist.Ein unvergessliches Ereignis wardas ausverkaufte Konzert mit demWolgograder und OsnabrückerSymphonieorchester auf demDomvorplatz, mit dem die Musi-ker an die Schlacht von Stalingraderinnerten, nachdem sie zuBeginn des Jahres bereits in Wol-gograd gemeinsam musiziert hat-ten.

    Berührt hat mich wie viele andereBesucher das Morgenland Festival,unter anderem mit Musikern ausSyrien, die in der Friedenstadt auf-traten, als kurz zuvor durch einenGiftgasanschlag in Syrien Men-schen ermordet wurden.Gefreut hat mich, dass die Straßeder Megalithkultur als Europäi-sche Kulturstraße anerkanntwurde, dass das Fest der Kultureneinen Lebendige-Stadt-Preis füreines der schönsten Stadtfesteund das Kooperationsprojekt„Aquanauten“ von Schulen undTheater zum Thema Wasser denMixed up-Preis erhalten hat.Danken möchte ich den Mitarbei-terinnen und Mitarbeitern imFachbereich Kultur sowie den Kul-turinitiativen und Kulturschaffen-den in der Stadt für ihr Engage-ment, ihre Kreativität und inspi-rierenden Ideen.Bei der Lektüre des Kulturberichtswünsche ich Ihnen viel Freude undzahlreiche Erinnerungen an dasKulturjahr 2013.

    Wolfgang GriesertOberbürgermeister

    INHALTSVERZEICHNIS

    Titelfoto:Friedrich Vordem-berge-Gildewart, K 208, 1957; Öl auf Leinwand, 50 x 60 cm (Ausschnitt)

    2_ VORWORT

    3_ KULTURAUSSCHUSS

    4_ FACHBEREICH KULTUR

    8_ VORDEMBERGE-GILDEWART

    10_ FRIEDENSSTADT

    15_ REMARQUE-FRIEDENSZENTRUM

    16_ THEATER

    19_ KUNSTHALLE OSNABRÜCK

    21_ STADTGALERIE

    22_ FELIX-NUSSBAUM-HAUS

    23_ KULTURGESCHICHTLICHES MUSEUM

    24_ STADTBIBLIOTHEK MIT LITERATUR BÜROWESTNIEDERSACHSEN

    25_ MUSIK&KUNSTSCHULE

    26_ MUSEUM AM SCHÖLERBERG

    27_ ARCHÄOLOGIE

    28_ FREIE KULTURSZENE

    30_ FESTIVALS

  • _3.KULTURAUSSCHUSS

    DER KULTURAUSSCHUSS

    als Fachausschuss hat der Kulturausschuss dieAufgabe, Beschlussfassungen des Rates vor-

    zubereiten und Beschlussempfehlungen auszu-sprechen. Er wird von der Verwaltung über ge -plante und mögliche Entwicklungen informiertund gibt sein Votum zu Konzepten und Projekt-vorhaben des Fachbereichs Kultur. Anregungender Mitglieder sind wichtige Impulse für die Ent-wicklung und die Perspektive des kulturellenLebens in der Stadt. Die Kulturausschussmitglieder treffen nach Mög-lichkeit einvernehmlich sachgerechte und zielfüh-rende Entscheidungen. Sie gehen offen, kritisch,konstruktiv und auch fordernd mit Vorschlägender Verwaltung um und setzen klare Signale, wel-chen Wert Kultur für sie in der FriedensstadtOsnabrück hat – ohne dabei die Steuerungserfor-dernisse in der Gesamtschau aus dem Blick zuverlieren. Wichtige Beschlüsse 2013 durch den Rat, die maß-geblich durch die Beratung im Kulturausschussgeprägt wurden:·Wiederbesetzung der Leitung der Kunsthalle -Aufhebung eines kw-Vermerkes („künftig weg-fallend“) im Stellenplan

    ·Gründung des Fachdienstes Museen·Neue Entgeltordnungen für die Museen mitfreiem Eintritt für Kinder und Jugendliche

    ·Rahmenkonzept Erinnerungskultur·Haushaltsberatung 2014, Ablehnung der Konso-lidierungsvorschläge (Verzicht auf Sonderaus-stellungen, Reduzierung der Öffnungszeiten inden Museen), Übernahme von Tarifsteigerungenentsprechend des Tarifvertrages für den öffent-lichen Dienst im Rahmen von Zuschussverträgenmit freien Trägern

    Perspektiven im BlickKonstruktive Entscheidungen setzen Signale für das kulturelle Leben in der Stadt

    Der Kultur ausschussin einer Sitzung

    im Dezember 2013Mitglieder und Hinzugewählte (Stand 31.12.2013)Mitglieder des Kulturausschusses sind nicht nurdie Ratsmitglieder, sondern auch hinzugewählteInteressenvertreterinnen und -vertreter, die vomRat bestimmt werden und im Ausschuss eineberatende Stimme haben.

    Vorsitzender und Stellvertreterin·Sebastian Bracke (Bündnis 90/Die Grünen)·Brigitte Neumann (CDU)weitere stimmberechtigte Mitglieder·Ingo Dauer (CDU)·Diana Häs (Bündnis 90/Die Grünen)·Dirk Koentopp (SPD)·Dr. Jens Martin (SPD)·Maria-Theresia Sliwka (FDP)·Ulrich Sommer (SPD)·Katrin Trost (CDU)Grundmandatsinhaber·Christopher Cheeseman (Die Linke)Hinzugewählte Mitglieder ohne Stimmrecht·Romana Kiebula (für den Beirat für Migration)·Maria Feldkamp (für den Verkehrsverein Osnabrück)·Rosemarie Mecke (für den Seniorenbeirat)·Helga Stübbe (für das Behindertenforum)·Dr. Christoph Ehrenberg·Gotthard Czekalla (ab Februar 2013)·Heiko Schlatermund·Todor Todorovic

    Die Stadt Osnabrück dankt Therese Aniol, DorisSteenken, Inge Schöndube und Ludwig Lanver, dieim Jahr 2013 aus dem Ausschuss ausgeschiedensind, für ihr Engagement als hinzugewählte Mit-glieder.

  • 4_FACHBEREICH KULTUR.

    die vielfältigen Angebote derKulturinstitutionen und der

    Kulturschaffenden tragen zurLebensqualität bei und stärkenOsnabrück als Wohn-, Wissens-und Wirtschaftsstandort – vorallem aber Lebensort.Es ist immer die Vielfalt, die dasLeben in einer Stadt attraktivmacht. Dieses gilt nicht nur, aber

    in besonderer Weise für das kulturelle Leben einer Stadt.Allerdings: Kultur hat einen Eigenwert unabhängig vonihrer Wirkung auf das Stadtimage. „Kultur in einer demo-kratischen Gesellschaft benötigt Freiräume für dasUnverfügbare, das weder ökonomisch noch politischNutzbare – um der Künstler willen, aber auch um ihrerselbst willen.“ (Enquete-Kommission Kultur)Der Blick auf das Kulturjahr 2013 zeigt, dass Eigenwertund Wirkung nicht wirklich voneinander zu trennen sind.Zu eng ist beides miteinander verbunden. Zum Wohleder Kultur, aber auch zum Wohle der Stadt. Deshalberfüllt der Rückblick auf das kulturelle Leben der StadtOsnabrück im Jahr 2013 wieder einmal mit Freude undStolz. Aber gleichzeitig auch mit Sorge, denn: Die kulturellenFreiräume drohen mit Blick auf die Haushaltslage derStadt enger zu werden. Es bedarf großer Anstrengungen,diese nicht nur zu entdecken, sondern sie auch nutzenzu können. Dies gilt gleichermaßen für das vorhandene

    Kulturangebot, wie auch für neue Ideen und Formate. Kulturangebote und kulturelle Entwicklung bedürfeneiner sicheren Grundlage, um sich entwickeln und ent-falten zu können. Kultur als freiwillige Leistung gerät, daes keine gesetzliche Verpflichtung zur Vorhaltung vonkulturellen Angeboten gibt, immer wieder in den Fokus,wenn es um die Genehmigungsfähigkeit des städtischenHaushaltes geht. Doch ist eine Stadt wie Osnabrück wirk-lich vorstellbar ohne Bibliothek, Theater, Museen, Festi-vals, ohne soziokulturelle Angebote, kostenfreien Zugangfür Kinder und Jugendliche zu Ausstellungen? Bedarf esnicht gerade in der Friedensstadt kultureller Impulse undIntervention, jenseits kommerzieller Interessen?Es gibt vielleicht keine gesetzliche Verpflichtung zur För-derung und Vorhaltung kultureller Angebote – einegesellschaftliche Verpflichtung gibt es auf jeden Fall.Im Mittelpunkt des Kulturberichtes stehen im Wesent-lichen die kulturellen Aktivitäten und Angebote der StadtOsnabrück. Das kulturelle Leben der Stadt wird aller-dings weit darüber hinaus von kulturellen Initiativen,freien Trägern, Unternehmen und Vereinen gefördert.Mein Dank geht deshalb auch von dieser Stelle aus analle Kulturförderer und Kulturschaffenden.Ihnen, sehr geehrte Damen und Herren, wünsche icheine angenehme Zeit beim Lesen des zweiten Kulturbe-richtes der Stadt Osnabrück.

    Rita Maria RzyskiStadträtin

    Lebendige Kultur – lebendige Stadt

    ORGANISATION UND AUFTRAG

    der Fachbereich Kultur gestaltet und fördert das vonVielfalt geprägte kulturelle Angebot in der Stadt Osna-

    brück. Das Profil Friedensstadt ist dabei für den Fachbe-reich Kultur ein wesentlicher Leitgedanke. Insbesondere Angebote kultureller Grundbildung werdenin eigenen Einrichtungen wie in der Musik&Kunstschule,der Stadtbibliothek, den Museen und dem Umweltbil-dungszentrum im Museum am Schölerberg vorgehalten.Das kulturelle Erbe spielt mit dem Blick auf die Stadtge-schichte eine ebenso bedeutende Rolle wie die demokra-tische Meinungsbildung. Die Kulturangebote richten sichvornehmlich an Osnabrücker Bürgerinnen und Bürger. Eine Vielzahl freier Träger bereichert das kulturelle Ange-

    bot in der Stadt. Der Fachbereich Kultur hat das Ziel, diesevielfältigen kulturellen Angebote für die unterschiedlichenInteressen der Osnabrückerinnen und Osnabrücker zuunterstützen und zu fördern. Themenbezogene Projekte setzen gezielt auf die Partizi-pation von Bürgerinnen und Bürgern. Die Produktion,Rezeption und Vermittlung von Kultur fördert die Teilhabeam gesellschaftlichen Leben, bietet ein Forum für einenkontroversen Diskurs und öffnet den Blick für Neuorien-tierungen. Somit gestaltet der Fachbereich Kultur dieStadtgesellschaft mit und geht auf gesellschaftliche Ent-wicklungen ein. Der Fachbereich Kultur berücksichtigt inseiner Angebotsgestaltung die unterschiedlichen kulturel-len Interessen und Bedürfnisse der Bevölkerung und wirktauf ein Miteinander ohne Ausgrenzung hin. Im Fachbereich Kultur werden Projekte und Angeboteuntereinander und bei Kooperationsprojekten auch mitanderen Kulturträgern, Bildungseinrichtungen, überregio-nalen und internationalen Einrichtungen vernetzt.Die Fachbereichsleitung nimmt Anregungen auf und setztImpulse für die Weiterentwicklung der kulturellen Land-schaft. Die Fachbereichsleitung organisiert und fördert dieübergreifende Information und Kommunikation – sowohlinnerhalb ihres Fachbereiches als auch mit der Politik, mitVerbänden, mit der freien Kulturszene und mit Künstle-

    Koordinationder VielfaltFachbereich Kultur gestaltet und fördert kulturelles Angebot in der Stadt

  • _5.FACHBEREICH KULTUR

    Büro für FriedenskulturKatharina Opladen

    MuseenDaniela Barlag

    Archäologische DenkmalpflegeBodo Zehm

    FachbereichsleitungDagmar von Kathen

    Musik&KunstschuleSigrid Neugebauer-Schettler

    Felix-Nussbaum-Haus

    Inge Jaehner

    Kulturgeschicht lichesMuseum

    Dr. Eva Berger

    Museum am Schölerberg,Natur & Umwelt · Planetarium

    Dr. Dietmar Grote

    Kunsthalle Osnabrück

    Dr. Julia Draganović

    KunstschuleManfred Blieffert

    FÜHRUNGSTEAM DES FACHBEREICHS KULTUR

    StadtbibliothekMartina Dannert

    rinnen und Künstlern. Der Fachbereichsausschuss steuert die Ressourcenvertei-lung und setzt Prioritäten. Über den Fachbereich Kulturwerden in Kooperation mit der Osnabrück-Marketing &Tourismus GmbH und dem Presse- und Informationsamtausgewählte Kulturangebote Osnabrücks in der Öffentlich-keit dargestellt. Der Fachbereich Kultur besteht aus folgenden Fachdien-sten:F Büro für FriedenskulturF Fachdienst Museen mit der Kunsthalle Osnabrück inkl.

    StadtGalerie Café, dem Kulturgeschichtlichem Museum/Felix-Nussbaum-Haus und dem Museum am Schöler-berg. Natur und Umwelt. Planetarium

    F Archäologische DenkmalpflegeFMusik&KunstschuleF Stadtbibliothek inkl. Kinder- und Jugend bereich,

    Bücherbus, Literaturbüro Westniedersachsen und inKooperation mit der Universität Osnabrück: Erich MariaRemarque-Friedens zentrum

    F Zentrale Aufgaben mit den Bereichen Institutionelle För-derung, Projektförderung, Koordinierungsstelle Schuleund Kultur sowie managementunterstützende Funktionz. B. in den Bereichen Finanzen, Haushalt, Personal, Bau-unterhaltung und Öffentlichkeitsarbeit

    Der Fachbereichsleitung ist dasProjektbüro direkt zugeordnet.Die Fachdienste arbeiten fachlicheigenständig im Rahmen der Vor-gaben der politischen Gremien,des Verwaltungsvorstandes undder Fachbereichsleitung. Die Res-sourcenverantwortung liegt beiden Fachdiensten, die Verant-wortung für das Gesamtbudgetbei der Fachbereichsleitung.Der Fachbereich Kultur istebenso wie die anderen Fachbe-reiche Teil der StadtverwaltungOsnabrück. Für den FachbereichKultur sind die Stadtziele wiefachbereichsspezifische Ent-wicklungsschwerpunkte leitendfür seine Ausrichtung. JährlicheSchwerpunktthemen fördern dieZu sammenarbeit der Kultur -träger untereinander und mitande ren Institutionen und bün-deln finanzielle und personelleRes sourcen.

    Das Kulturhaus in der Marienstraße

    Zentrale AufgabenKatrin Hafemann

    ProjektbüroAnke Bramlage

  • 6_FACHBEREICH KULTUR.

    KULTUR SCHNUPPERN

    das Ganztagsschulprojekt „Kultur schnup-pern“ wurde auch im Jahr 2013 erfolgreich

    fortgesetzt. Das ursprünglich für Hauptschülerkonzipierte Projekt wird nun auch von Gesamt-,Förder- und Realschülern besucht. Alle erhaltendie Möglichkeit, einmal in der Woche in die Kul-turszene der Stadt hinein zu schnuppern. Durchdiese „Schnupperangebote“ soll bei den Schülerneine positive Einstellung zu Kunst und Kulturgefördert werden. Seit Beginn des Projektes imJahr 2008 haben 70 Klassen mit über 1.000 Schü-lern an „Kultur schnuppern“ teilgenommen.

    UNERHÖRT

    im Rahmen der Reihe „Unerhört“ für gehör-lose und hörgeschädigte Menschen wurden

    im Jahr 2013 insgesamt 12 Veranstaltungen ange-boten. Besonders gut besucht waren Stadt- undNachtwächterführungen und Angebote mit einemhohen Erlebniswert wie „Der essbare Garten“ imMuseum am Schölerberg. Künftig soll es keinespezielle Veranstaltungsreihe mehr geben, son-dern es soll erreicht werden, reguläre Veranstal-tungsangebote „barrierefrei“ auszurichten, sieauch als solche zu kennzeichnen und in einemkleinen Flyer zu veröffentlichen.

    VON 6 BIS 99

    wie kann aus einem Nebeneinander der Gene-rationen wieder ein Miteinander werden?

    Gemeinsames kreatives Tun ist ein hervorragen-der Ausgangspunkt, um diesen Prozess aktivanzuregen. Diesen Ansatz greift das neue Projekt„Von 6 bis 99“ auf. „Jung“ und „Alt“ treffen sicheinmal in der Woche in einer Kreativwerkstatt,um gemeinsam künstlerisch zu arbeiten. Partnerdes Pilotprojektes sind die Klasse 3 a der Schule inder Dodesheide und eine Seniorengruppe desSeniorenzentrums St. Franziskus, das auch dieRäumlichkeiten und Materialien zur Verfügungstellt. Betreut wird die Gruppe von den Künstle-rinnen und Künstlern des Kulturwerks BildendeKunst. Bei einem erfolgreichen Verlauf des Pilot-projektes können ab Schuljahr 2014/2015 weitereSchulen und Seniorenzentren hinzukommen.

    europäischer Ebene die Aufmerksamkeit für die„Friedensstadt Osnabrück“ zu stärken. Neben derBe deutung des historischen Rathauses als zentra-lem Osnabrücker Baudenkmal, das mit seinem„Friedenssaal“ und der Galerie der Gesandten seitJahrhunderten an das epochale Ereignis des Friedensschlusses von 1648 erinnert, wird imOsnabrücker Teil der Bewerbung ins besonderedie bewusste Pflege des immateriellen Kultur -erbes „Westfälischer Friede“ hervorge hoben.„Projekte wie der Austausch von Städtebotschaf-tern mit den Partnerstädten, das all jährlicheSteckenpferd reiten der Viertklässler, die Ver -leihung des Erich-Maria-Remarque-Friedensprei-ses, das Fest der Kulturen und die OsnabrückerFriedensgespräche belegen, dass die Stadt Osna-brück ihr historisches Erbe durch eine aktive friedenspolitische Erinnerungskultur lebendighält“, sagte der Oberbürger meister.

    KULTURERBE-SIEGELRathäuser Osnabrück und Münster nominiert

    im Dezember entschied die Kultusminister-konferenz (KMK), die Rathäuser des Westfä-

    lischen Friedens Osnabrück und Münster bei derEuropäischen Union zum Europäischen Kultur -erbe-Siegel anzumelden.Die Rathäuser in Osnabrück und Münster als „Stät-ten des Westfälischen Friedens“ sowie das Ham-bacher Schloss sind die ersten Orte, die dieBundesrepublik Deutschland zum „EuropäischenKulturerbe-Siegel“ anmelden wird. Mit dem Kul-turerbe-Siegel zeichnet die Europäische UnionKulturerbe-Stätten aus, die die europäische Eini-gung sowie die Geschichte der EuropäischenUnion symbolisieren. Die gemeinsame Bewerbung Osnabrücks undMünsters hat somit ihre erste Hürde erfolgreichgenommen. Anfang 2015 entscheidet die Euro -päische Union über die endgültige Vergabe desSiegels. Oberbürgermeister Wolfgang Griesertsieht in dem Titel gute Chancen, gerade auch auf

    Osnabrück

    Münster

    Teilnehmerinnen undTeilnehmer der Reihe„Unerhört“ erkundenden „essbaren Garten“ des Museumsam Schölerberg

  • _7.FACHBEREICH KULTUR

    PRODUKTÜBERSICHT DESFACHBEREICHS KULTUR

    die Aufgaben des Fachbereiches Kultur sindim Wesentlichen freiwillige Leistungen. Vor

    diesem Hintergrund werden die Produkte seit2012 in jedem Jahr einer umfangreichen Aufga-ben- und Produktkritik unterzogen. FinanzielleSpielräume für neue Initiativen bestehen nicht.Durch interne Prozessoptimierung und differen-zierte Zielgruppenorientierung werden die Mitteldes Fachbereiches zielgerichtet eingesetzt. Wei-teres Konsolidierungspotenzial wäre nur mitinfrastrukturellen Einschnitten zu erreichen. Der Haushalt des Fachbereichs Kultur gliedert sichin folgende Produkte:

    ProduktOrdentliche*

    Erträge(=Einnahmen)

    Ordentliche* Aufwendungen

    (=Ausgaben)

    Ordentliches* Ergebnis

    (=Zuschussbedarf)

    Kunsthalle Osnabrück 197.867 942.764 744.897

    Museum am Schölerberg 292.633 2.188.005 1.895.372

    Fritz-Wolf-Stiftung 500 3.600 3.100

    Remarque-Ausstellung, Möser 10.721 319.981 309.260

    KulturgeschichtlichesMuseum/Felix-Nussbaum-Haus 224.405 2.741.488 2.517.083

    Musikschule 1.168.968 2.840.032 1.671.064

    Bibliotheken 270.088 2.499.128 2.229.040

    Institutionelle Förderung 26.499 11.915.117 11.888.618

    Projektförderung 131.345 431.257 299.912

    Kunstschule 63.111 281.382 218.271

    Friedenskultur 14.244 457.821 443.577

    Förderung von Kirchengemeinden - 14.662 14.662

    Archäologische Denkmalpflege 483.016 649.211 166.195

    Summen (in Euro) 2.883.397 25.284.448 22.401.051

    ZUWENDUNGEN AN DRITTE

    mit über 12 Millionen Euro macht die Förde-rung kulturschaffender Institutionen etwa

    die Hälfte des Zuschussbedarfes des Fachberei-ches aus. Durch die vertraglichen Verpflichtungen,die dem Erhalt dieser Institutionen dienen, ist dasBudget des Fachbereiches im Wesentlichen gebun-den. Seit 2013 sehen Verträge wieder die (antei-lige) Übernahme der Kosten von Tarifsteigerungenentsprechend dem Tarifvertrag für den Öffent-lichen Dienst (TVöD) vor.

    * ohne Abbildung sogenannter interner Leistungsbeziehungen (=Verrechnungen)und außerordentlicher Erträge/außerordentlicher Aufwendungen

    Das Akzisehaus nach der Außensanierung

    KULTUR IST EINE INVESTITIONIN DIE ZUKUNFTUnterhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen

    der Fachbereich Kultur betreut in Kooperationmit dem Eigenbetrieb Immobilien 13 für kul-

    turelle Zwecke genutzte Gebäude. Jährlich werdenregelmäßig etwa 270.000 Euro für Bauunterhal-tung und Wartung in den Bereichen für Hochbau-maßnahmen, Elektrotechnik und Haustechnikbenötigt. Damit noch nicht abgedeckt sind größereMaßnahmen wie die Dach- und Fassadensanie-rung der Villa Schlikker.

    Institutionelle Förderung Ansatz 2012in Euro

    Ansatz 2013in Euro

    Städtische Bühnen 9.923.200 10.256.400

    Lagerhalle 438.700 465.700

    Erich-Maria-Remarque-Friedenszentrum

    118.500 125.000

    Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis

    46.500 48.000

    FOKUS 115.200 120.000

    Piesberger Gesellschaftshaus 111.500 116.100

    Europäisches Medienkunst-festival (EMAF)

    99.300 102.500

    Landschaftsverband Osnabrücker Land

    94.300 95.600

    Morgenlandfestival (erstmalig 2013 als Zuschuss)

    - 85.000

    Figurentheater 63.100 59.300

    Osnabrücker Friedensgespräche 43.900 44.800

    Aktionszentrum Dritte Welt 32.000 33.800

    Filmfest 19.500 20.300

    Jugendchor 17.800 18.100

    Gedenkstätte Augustaschacht 15.000 15.000

    Probebühne 12.800 12.800

    FOKUS für Jugendkulturtage 7.500 10.000

    Musikbüro 9.400 9.800

    Unordentliches Zimmertheater 9.000 9.600

    Medienwerkstatt 8.300 8.700

    Museums- und Kunstverein 5.100 5.400

    Schlossverein für „classic con brio“

    Projektförderung 4.000

    Experimentalfilmworkshop für „Lichte Momente“

    Projektförderung 3.900

    Gay in May Projektförderung 3.500

    Wiehengebirgsverband 2.500 2.500

    Euregio Musikfestival Projektförderung 2.000

    Lagerhalle für „Folk im Viertel“ Projektförderung 1.500

    Projektförderung Ansatz 2012in Euro

    Ansatz 2013in Euro

    Zuschüsse an Vereine: KulturelleProjektförderung lt. Förderricht -linien

    50.000 35.100

    Zuschüsse an Vereine: Interkultu-reller und Internationaler Dialog

    5.000 4.500

    Terres des hommes (ab 2013 erstmalig biennal)

    - 9.000

    Afrika Festival (biennal) 4.500 -

    inter.kult (biennal) - 10.000

    Städtische Bühnen für Auswahl Musikpreisträger

    1.400 1.400

    Verein für Geschichte und Landeskunde

    1.300 1.300

  • 8_VORDEMBERGE-GILDEWART.

    Anlässlich des 50. Todestages des OsnabrückerKünstlers Friedrich Vordemberge-Gildewart star-tete im Dezember 2012 eine Veranstaltungsreihemit dem Titel „Kunst für eine andere Gesellschaft.Vordemberge-Gildewart. 50 Jahre danach“. Ver-antwortlich für die Organisation und Koordinationdes Jahresschwerpunktthemas war das Projekt-büro im Fachbereich Kultur. In Zusammenarbeitmit der Vordemberge-Gildewart-Initiative, derBürgerstiftung Osnabrück und einer Vielzahl wei-terer Partner wurden Angebote konzipiert, die einbreites Publikum ansprechen sollten (siehe auchSeiten 21-23).

    KUNST UND HANDWERK

    die Themenvielfalt ermöglichte das Kennen-lernen des umfassenden Œuvre Friedrich

    Vordemberge-Gildewarts (v-g), zu der auch dieWechselbeziehung von Kunst und Handwerkgehört. Erstmals wurde der Vordemberge-Gilde-wart-Preis des Osnabrücker Handwerks verlie-hen. Die teilnehmenden Auszubildenden orien-tierten sich dabei mit ihren Arbeiten an denGestaltungsgrundsätzen v-gs.

    alles konkret – oder was?Die Vordemberge-Gildewart-Veranstaltungsreihe in Osnabrück

    Friedrich Vordem-berge-Gildewart:„K151“ (1945/46)

    Ein Busder Stadtwerke Osnabrück mit

    Porträt von Friedrich Vordemberge-

    Gildewart

    Luftballons mit v-g-Motiv zierten beim v-g-Straßenfest die Große Gildewart

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  • _9.VORDEMBERGE-GILDEWART

    V-G LICHTSTELE UND V-G-PLATZ

    nach einjähriger Planungsphase wurde am 2.September der v-g-Platz mit der v-g-Licht-

    stele in unmittelbarer Nähe des Geburtshausesdes Künstlers eingeweiht. Dank der VG-Initiativeund der Bürgerstiftung konnte der Platz von Aus-zubildenden des Osnabrücker ServiceBetriebsund des Fachbereichs Kultur umgestaltet werden.

    V-G UND DER GEHEIMNIS-VOLLE BESUCHER

    manfred Blieffert präsentierte in dem 2013erschienenen Kinderbuch „v-g und der

    geheimnisvolle besucher“ eine frei erfundeneGeschichte über den konkreten Künstler v-g.

    KULTURNACHT GOES V-G

    die 13. Osnabrücker Kulturnacht stand ganz imZeichen v-gs. Öffentliche, freie und private

    Mitveranstalter entwickelten zwischen Felix-Nussbaum-Haus, Theater und Dom ein buntes undvielfältiges Straßenkulturprogramm. In Kooperation mit dem Fachbereich Industriede-sign der Hochschule Osnabrück, der werk.stattund FOKUS wurde der Marktplatz nach geometri-schen Linien ausgerichtet. Interaktive Aktionsflä-chen und die LoungeKonkret machten die kon-krete Kunst erlebbar.

    V-G FÜR JEDEN – V-G ZUM MITMACHEN

    vordemberge-Gildewart (v-g) gehörte derKünstlervereinigung „De Stijl“ an, die sich

    als Reformer sah und jeden Menschen erreichenwollte. Die Vermittlungsangebote stehen in dieserTradition. Zusammen mit Kunst-Studierendenkonnten Kinder unterschiedlicher Schulstufeneigene, von der konkreten Kunst inspirierte Werkeschaffen und im Akzisehaus ausstellen. Eine schlichte Mauer der ehemaligen Scharnhorst-kaserne diente als Aktionsfläche für das „Künst-lerband“. Jugendliche gestalteten unter Leitungvon Manfred Blieffert Variationen von v-g-Bildern.Auch Erwachsene wurden zum künstlerischenArbeiten eingeladen und setzten sich in einerSchreibwerkstatt mit konkreter Poesie auseinan-der. Das v-g-Straßenfest in der Großen Gildewartbot am 6. Juni den Besuchern die Möglichkeit, mitSpiel- und Malaktionen die konkrete Kunst undPoesie kennenzulernen.

    Kinderbuchvon Manfred Blieffert

    JugendwerkstattDammstraße baute für das Projekt „v-g“

    Bei der Kulturnacht drehte sich auch auf dem Markt alles um v-g

    Im September wurde der v-g-Platz im Beisein desniedersächischen Innenministers Boris Pistorius eingeweiht

  • 10_FRIEDENSSTADT.

    INTER.KULT

    mit dem Motto „Ansichtssache“ bot dieinter.kult 2013 einen Rahmen für verschie-

    denste Kulturveranstaltungen, unter anderem einGypsy-Jazz-Festival und das internationale Frau-enkunstprojekt „Walls of hope“ zu Migration undMenschenrechten.

    RAHMENKONZEPT „ERINNER -UNGSKULTUR NATIONAL -SOZIALISMUS“ IN OSNABRÜCK

    das Rahmenkonzept „ErinnerungskulturNationalsozialismus“ in Osnabrück wurde im

    Juni vom Rat der Stadt verabschiedet. Vorausge-gangen war ein durch das Büro für Friedenskulturkoordinierter intensiver Diskussionsprozess mitEinrichtungen und Initiativen, die im Bereich derErinnerungskultur tätig sind. „Das Konzept bieteteinen Orientierungs- und Handlungsrahmen füreine zukunftsfähige Erinnerungskultur, die einersich verändernden Auseinandersetzung mit demThema Nationalsozialismus und einer pluralisti-schen Stadtgesellschaft Rechnung trägt“, erklärteKoordinatorin Christine Grewe.

    FEST DER KULTUREN

    mit dem Rückenwind durch die Auszeichnungals „schönstes Stadtfest“ durch die Stiftung

    „Lebendige Stadt“, die im Juni vergeben wurde,verzeichnete das Fest der Kulturen am 15. Sep-tember mit rund 12.000 Zuschauern einen neuenBesucherrekord. „Jung und Alt waren von demumfangreichen Kulturprogramm, den vielen Infor-mationen und den leckeren Spezialitäten aus allerWelt begeistert“, freute sich die Leiterin des Bürosfür Friedenskultur, Katharina Opladen.

    Django Deluxe beim Gypsy-Jazz- Festival am 7. September auf dem

    Marktplatz im Rahmen der inter.kult

    Elisabeth Tiemann (links) und Irina Gärtner luden ein zum „Fest der Kulturen“

    Treffpunkt für den politischen und kulturellen DialogVon Musikern aus dem Irak bis zum musikalischen Afrika-Aktivisten

  • _11.FRIEDENSSTADT

    MORGENLAND FESTIVALOSNABRÜCK

    das neunte Morgenland Festival Osnabrückfand vom 27. September bis 6. Oktober statt

    und wurde von Publikum, Musikern und Pressebegeistert angenommen. Nach einem Gastspiel mit 65 Musikern aus neunLändern im irakischen Kurdistan ging es in Osna-brück weiter. Mit insgesamt sieben Konzerten,einem facettenreichen Filmprogramm und zweiVorträgen lag der Schwerpunkt des Festivals aufdem Kulturschaffen Bagdads. Die irakische Stadthatte 2013 den Titel „Kulturhauptstadt der Arabi-schen Welt“ inne.In der ausverkauften Marienkirche traten amEröffnungsabend Hussain Adhami und seinEnsemble sowie das Morgenland Chamber Orches-tra auf, das in diesem Jahr von dem irakischenSänger Beshar Al Azzawi und dem irakisch-ame-rikanischen Jazztrompeter Amir ElSaffar begleitetwurde. Als Gast begeisterte die Sängerin SepidehVahidi das Publikum. Ein weiterer Höhepunkt war die nächtliche Klari-nettenimprovisation mit Kinan Azmeh und Shab-nam Parvaresh.Die Präsentation des Kurzfilms „Bagdad – MyHometown“ war einer der eindrücklichsten Mo-mente des Festivals. Drei junge Musiker aus Bag-dad filmten ihren Alltag. Das Material verarbeite-ten sie mit dem Filmemacher Günter Wallbrechtzu einem persönlichen Zeitdokument über dasLeben in einer Stadt, die keinen Frieden findet.Zwei Gastspiele führten das Festival zum NDR

    Die „Morgenland All Star Band“ gastierte in Hannover

    STECKENPFERDREITEN

    am 25. Oktober fanden sich 1.400 OsnabrückerViertklässler und eine Gruppe türkischer

    Kinder aus der Partnerstadt Çanakkale in derOsnabrücker Innenstadt ein, um des Westfäli-schen Friedens von 1648 zu gedenken. Begleitetvon verschiedenen musikalischen Gruppen mach-ten sich die kleinen Friedensreiter mit ihren Steckenpferden auf den Weg von der Johannis-straße durch die Altstadt bis hin zum Rathaus, wosie von Oberbürgermeister Wolfgang Griesert unddem schwedischen Botschafter Staffan Carlssonmit einer süßen Brezel und einem bunten Pro-gramm begrüßt wurden.

    nach Hannover und zum WDR nach Mülheim ander Ruhr. Zum Abschluss des Festivals fand in derausverkauften Lagerhalle ein Konzert mit „Haw-niyaz“ statt.

    Deutschland Radio,10.10.13:

    „Das Morgenland Festival hat sich

    innerhalb wenigerJahre einen

    herausragenden Ruferspielt“.

  • FRIEDENSSTADT.12_

    Bob Geldof und Inge Jaehner, Direktorin des Felix-Nussbaum-Hauses, vor Nussbaums „Selbstporträt mit Judenpass“

    Barbara Schönebergermit Martin Gürtler

    (links), Vorsitzenderdes Präsidiums vonterre des hommes,und John McGurk,

    Regionaler Bot -schafter von terre

    des hommes

    BOB GELDOFS BESUCH

    im Juni stattete der weltbekannte Musikerund Afrika-Aktivist Bob Geldof Osnabrück

    einen Besuch ab. Als Sänger der „Boomtown Rats“feierte der Ire 1979 mit dem Lied „I don’t like Mon-days“ seinen größten musikalischen Erfolg. Er warHauptinitiator des weltweiten Benefiz-Konzertes„Live Aid“ am 13. Juli 1985, das das bis dahin größteRockkonzert der Geschichte war und weltweit von1,5 Milliarden Menschen im Fernsehen und Hör-funk verfolgt wurde. Nach einem gut besuchten Konzert im Rosenhofteilte Geldof im Gespräch unter anderem mitKatharina Opladen, Leiterin des Büros für Frie-denskultur, seinen Standpunkt zur Zukunft Afrikasmit: Dem Kontinent könne nur durch aktives Enga-gement und Investitionen seitens der Industrie-staaten geholfen werden. Das Schaffen von Märk-ten für afrikanische Produkte und die Armutsbe-kämpfung hätten dabei höchste Priorität.

    AKTION TERRE DES HOMMES

    anfang Oktober veranstaltete terre des hom-mes Deutschland in der OsnabrückHalle

    einen „Abend internationaler Begegnung“. Zusam-men mit zahlreichen am Programm beteiligteninternationalen Gästen und Kooperations- undProjektpartnern gewährte terre des hommes-Botschafterin Barbara Schöneberger dem Publi-kum einen Einblick in die Arbeit des Kinderhilfs-werks.

  • _13.FRIEDENSSTADT

    AKTIONSZENTRUM DRITTE WELT

    im Rahmen des Colloquiums Dritte Welt ver-anstalteten die Hochschule Osnabrück und

    das Aktionszentrum Dritte Welt die Vortragsreihe„Irrwege der Welternährung“, bei der unter ande-rem die Effekte der Globalisierung auf unsere Ess-gewohnheiten beleuchtet wurden. Lösungsan-sätze für eine nachhaltige Zukunft wurden offen-gelegt und diskutiert, insbesondere mit Blick aufdie globale Verantwortung des Menschen und diemoralische Verpflichtung eines jeden Einzelnen.

    MAHNMAL „VERBRANNTE BÜCHER“

    anlässlich des 80. Jahrestages der Bücherver-brennungen vom 10. Mai 1933 wurde das am

    Haster Weg stehende Mahnmal „VerbrannteBücher“ des Künstlers Dominikus Witte restau-riert und in einer Veranstaltung an die von denNationalsozialisten entrechteten und verfolgtenAutoren, zu denen auch Erich Maria Remarquegehörte, erinnert.

    Das Mahnmal „Verbrannte Bücher“

    des Künstlers Dominikus Witte in

    der Dodesheide

    ISLAMISCHE GEMEINDEN UND BÜRGER SIND NEUESTADTBAUMPATEN

    im Rahmen des Projektes „StadtBaumPate“konnten 19 Bürger muslimischen Glaubens

    und islamische Gemeinden aus der Stadt und demLandkreis Osnabrück als neue Stadtbaumpatengewonnen werden. Dies ging auf eine Initiativedes Arztes Hüseyin Yilmaz aus Georgsmarien-hütte zurück. Im März wurde mit der Pflanzungder Bäume, unter anderem mit dem niedersäch-sischen Innenminister Boris Pistorius, begonnen.

    STOLPERSTEINE

    in Erinnerung an die Opferdes Nationalsozialismus

    wurden 58 neue Stolpersteineverlegt, sodass die Gesamtzahlin Osnabrück nun 250 beträgt.Erinnert wurde auch an 21Sinti, die 1943 von der sogenannten Barackensiedlung „Papenhütte“ amheutigen Kiefernweg nach Auschwitz deportiertwurden. Grundlage war eine durch das Büro fürFriedenskultur in Auftrag gegebene wissenschaft-liche Untersuchung der Geschichte der Sinti inOsnabrück.

    ELISABETH-SIEGEL-PREIS

    martina Scholz, Kulturplane-rin der Lagerhalle Osna-

    brück, wurde in diesem Jahr mitdem Elisabeth-Siegel-Preis aus-gezeichnet. Sie setzt sich füreine verbesserte politische undkulturelle Situation von Frauenein. Neben dem vielfältigenEngagement im Kulturbereichinitiierte sie 2013 mit einerGruppe engagierter Frauen dasRahmenprogramm zur weltwei-ten Aktion „One Billion Rising“,die gegen Gewalt an Frauendemonstriert. Der Osnabrücker Frauenpreiswird alle zwei Jahre an enga-gierte Streiterinnen für demo-kratische Grundrechte und dieRechte von Frauen vergeben.

    Martina Scholz mit OberbürgermeisterWolfgang Griesert und der städtischen

    Gleichstellungsbeauftragten Anna Maria Schmitz-Hülsmann

  • 14_FRIEDENSSTADT.

    BELEUCHTUNG BUCKSTURM:STÄDTE GEGEN TODESSTRAFE

    im Rahmen der inter-nationalen Kampagne

    „Städte für das Leben –Städte gegen die Todes-strafe“ setzte die StadtOsnabrück am 30. Novem-ber mit der Beleuchtung des Bucksturms einöffentliches Zeichen gegen die Todesstrafe.

    OSNABRÜCKER FRIEDENSTAG

    zum 365. Jahrestag des Westfälischen Frie-densschlusses gab es rund um den „Osna-

    brücker Friedenstag“ am 25. Oktober ein umfang-reiches Programm mit über 20 Veranstaltungen.Dazu gehörte unter anderem die Veranstaltung„Osnabrück weltweit – weltweit inOsnabrück“, inderen Rahmenjunge Osnabrü-cker in kurzenVorträgen vonihren Auslandser-fahrungen berich-teten.

    FRIEDENSGESPRÄCHE

    2013 fanden als Kooperation zwischen Stadtund Universität wieder sechs sehr gut

    besuchte Friedensgespräche statt, bei denen unteranderem der damalige BundesaußenministerGuido Westerwelle und Bundestagspräsident Nor-bert Lammert diskutierten. Themen der Friedens-gespräche waren der Stand der Presse- und Infor-mationsfreiheit weltweit, die Verantwortung derVereinten Nationen für Menschen in und aus Bür-gerkriegsgebieten, die Perspektiven der Energie-politik in Europa, die Chancen auf einen Wandelim Verhältnis zum Iran sowie die europäischeSchuldenkrise und ihre Auswirkungen auf dieDemokratie.

    Der ehemaligeBundesaussenminis-ter Dr. Guido Wester-welle zu Gast bei den Osnabrücker Friedensgesprächen

  • _15.REMARQUE-FRIEDENSZENTRUM

    herausragendes Ereignis unter den vielfältigenAktivitäten des Erich Maria Remarque-Frie-

    denszentrums im Jahr 2013 war die Veröffentli-chung des in einem Kooperationsprojekt von Stadtund Universität Osnabrück erarbeiteten Bandes„Remarques Impressionisten. Kunstsammeln undKunsthandel im Exil“. Der voluminöse und reichillustrierte Band rekonstruiert die umfangreiche

    Gemäldesammlung Re-marques. Er wurde imRahmen einer Podiums-diskussion im Felix-Nussbaum-Haus im Maivorgestellt. Die Süddeut-sche Zeitung bezeich-nete den Band als „vor-bildliche Publikation“,und Lesart meinte, derBand mit seinem „her-vorragenden Katalog-teil“ erzähle eine„Geschichte, die vielfäl-

    tige Einblicke in die Strukturen des Kunsthandelsin Zeiten von Krieg, Verfolgung und Exil ermög-licht.“ Begleitend zur Veröffentlichung war imRemarque-Friedenszentrum die Ausstellung„Remarque und die Kunst“ zu sehen, die anhandweitgehend unbekannter Dokumente die Ge -schichte von Remarques Verhältnis zur Kunstnachzeichnete.

    Remarques Kunstsammlungim Zentrum vieler AktionenPublikation, Podiumsdiskussion und Ausstellung

    ERICH MARIA REMARQUE-FRIEDENSPREIS

    die Stadt Osnabrück vergibt seit 1991 alle zweiJahre den Erich-Maria-Remarque-Friedens-

    preis in Erinnerung an das pazifistische Engage-ment Erich Maria Remarques. Mit dem Preis wer-den Autorinnen und Autoren ausgezeichnet, diesich mit den Themen »Innerer und äußererFriede« auseinandersetzen, sowie Persönlichkei-ten, deren publizistisches Engagement für Frie-den, Humanität und die Freiheit des Menschenbeispielhaft ist. Am 15. November erhielten imRahmen eines Festaktes im Friedenssaal des his-torischen Rathauses der palästinensische PolitikerAbdallah Frangi und der israelische Diplomat undPublizist Avi Primor gemeinsam diese Auszeich-nung für ihre beharrlichen Bemühungen um Dia-log und Verständigung zwischen den Völkern. Der

    Sonderpreis ging an die Initiative EXIT-Deutsch-land, vertreten durch den Mitbegründer BerndWagner, für ihre Unterstützung von Menschen,die mit dem Rechtsextremismus brechen. EXITunterstützt zudem die Auseinandersetzung mitder Vorstellungswelt und dem Verhalten vonRechtsextremisten.

    Von links: Oberbürger-meister WolfgangGriesert, Claus Rollin-ger, ehemaliger Präsi-dent der UniversitätOsnabrück, die Preis-träger Abdallah Frangiund Avi Primor sowieSonderpreisträgerBernd Wagner für ExitDeutschland

    Umschlag „Remarques Impressionisten“

    „Ghana: Unser Müll inAfrika“. UNICEF-Fotodes Jahres 2011 von Kai Löffelbein.

    Otto Herrmann. „Futterkrippe“, aus dem Zyklus „Die Verdammten“.

    Süddeutsche Zeitung, 10.8.13:„…das Forschungs -projekt des städti-schen Felix-Nuss-baum-Hauses in

    Osnabrück und desRemarque-Friedens -

    zentrums der Uni -versität Osnabrückkonnten nach zwölf

    Jahren mit der vorbild-lichen Publikation

    ‚Remarques Impres-sionisten‘…abge-

    schlossen werden“

    die Ausstellungen im Remarque-Friedenszen-trum setzten sich mit der visuellen Darstel-

    lung des Krieges im 20. Jahrhundert auseinander.So waren im Remarque-Friedenszentrum und imFelix-Nussbaum-Haus als Kooperationsprojekt„Wunden der Welt“ zu sehen, die 70 Jahre Kriegs-fotographie vom Spanischen Bürgerkrieg bis zumArabischen Frühling anhand von herausragendenBildern der Fotoagentur Magnum dokumentier-ten. Im Anschluss präsentierte die Ausstellung„Kinder. Die Gegenwart der Zukunft“ die ein-drucksvollen Beiträge renommierter Fotografenzum Wettbewerb „UNICEF-Foto des Jahres“ derJahre 2010 und 2011. Begonnen wurde das Aus -stellungsjahr im Remarque-Friedenszentrum mitder Präsentation des Graphik-Zyklus „Die Ver-dammten“ des Künstlers Otto Herrmann, der kurznach Ende des Zweiten Weltkrieges die Schlachtvon Stalingrad in diesem herausragenden Zyklusverarbeitete.

    mit diesen Ausstellungen und vielfältigen wei-teren Aktivitäten erreichte das Erich Maria

    Remarque-Friedenszentrum wieder um mehr als30.000 Besucher aus aller Welt im Friedenszen-trum und im Remarque-Archiv, hinzu kamen rund350.000 Nutzer des Internet-Angebots sowie eineunbekannte Zahl von Besuchern der Ausstellungen„außer Haus“ – 2013 unter anderem in Greifswaldund Berlin.

  • 16_THEATER.

    nominierungen in der Fachpresse, das FestivalSpieltriebe 5, eine einzigartige Rekonstruk-

    tion im Bereich Tanz: Das Theater Osnabrück hatauch im Jahr 2013 mit seinem Spielplan das Publi-kum in und um Osnabrück begeistert sowie über-regional für Aufmerksamkeit gesorgt. Im Februar machte sich das Osnabrücker Sympho-nieorchester auf den Weg nach Wolgograd. Alserstes deutsches Orchester gab es im ehemaligenStalingrad gemeinsam mit dem Wolgograder Phil-harmonischen Orchester ein Gedenkkonzertanlässlich des 70. Jahrestages des Endes derSchlacht von Stalingrad. Der Gegenbesuch desWolgograder Klangkörpers erfolgte bereits im Juni mit einem Open-Air-Konzert auf dem Dom-platz vor rund 2.200 Besuchern. Anfang Dezemberwurde Christian Heinecke, Violinist im Osna -brücker Symphonieorchester und Orchestervor-stand, wegen seines Engagements für die Wolgo-gradreise mit der Bürgermedaille der Stadt Osna-brück geehrt.Festivaleinladungen und Nominierungen inrenommierten Fachzeitschriften begleiteten dasTheaterjahr: Das Schauspielensemble wurde mitder Uraufführung von Azar Mortazavis Stück „Ichwünsch mir eins“ in der Inszenierung von AnnettePullen zu den Mülheimer Theatertagen, zu denBerliner Autorentheatertagen, nach Stuttgart undTemeswar eingeladen. Mehrere Nominierungenerhielten zudem zwei Musiktheater-Produktio-nen: Sowohl die Uraufführung von Sidney Corbetts

    „Das große Heft“ in der Inszenierung von Alexan-der May (Premiere im März) als auch der Hinde-mith-Opernabend „Drei Einakter“ unter der Regievon Jochen Biganzoli (Premiere im Juni) sorgtenfür ein begeistertes Medienecho. Anfang September besuchten an einem Wochen -ende rund 1.500 Zuschauer die „Spieltriebe 5“, dasFestival für zeitgenössisches Theater des TheatersOsnabrück. Unter dem Motto „Total real“ fandenneun Uraufführungen und zwei weitere Premierenstatt.Im November feierte ein einzigartiges Rekon-struktionsprojekt Premiere: Die Tanzensemblesder Theater Osnabrück und Bielefeld schlossensich im Sacre-Jahr 2013 zusammen, um Mary Wig-mans Fassung von Igor Strawinskys Ballett „LeSacre du Printemps“ auf die Bühne zurückzu -holen. Dank des Engagements des Theatervereins Osna-brück konnte in enger Zusammenarbeit mit demTheater im Dezember der 1. Osnabrücker Drama-tikerpreis verliehen werden. Der 1986 geboreneThomas Köck gewann den 1. Preis für sein Stück„Jenseits von Fukuyama“. Intendant Ralf Wald-schmidt betrachtet den Preis als Bereicherung desTheaterlebens: „Die Initiative des Theatervereinsmacht es möglich, die Position des Theaters Osna-brück als eine der deutschlandweit führendenUraufführungsbühnen weiter zu stärken undgleichzeitig jüngere Autorinnen und Autoren kon-tinuierlich zu begleiten.“

    Erfolgreiches Theaterjahr mitüberregionaler StrahlkraftGedenkkonzert zum 70. Jahrestag der Schlacht von Stalingrad

    „Sacre“

  • _17.THEATER

    Der Vogelhändler

    Gedenkkonzert zum 70. Jahrestag der Schlacht von Stalingrad vor dem Dom

    Woyzeck

    2012/13 war die erste Saison des neuen Gene-ralmusikdirektors Andreas Hotz. Nach einem

    beeindruckenden Auftakt mit Mahlers 6. Sinfonieim ersten Konzert präsentierte er während derKonzertsaison die unterschiedlichsten musikali-schen Facetten des Osnabrücker Symphonieor-chesters. So wurde der Bogen von einer Suite desfranzösischen Barockkomponisten Jean-PhilippeRameau bis hin zu Uraufführungen der russischenKomponistin Elena Firsova und des syrischenKomponisten und Klarinettisten Kinan Azmehgeschlagen. Ein Schwerpunkt lag auf der spätklas-sischen und frühromantischen Sinfonik, was sichin Werken wie Beethovens 4. und 9. Sinfonie sowieSchuberts „Unvollendeter“ und Mendelssohns„Reformationssinfonie“ niederschlug. Der zweiteSchwerpunkt lag auf Werken der Moderne, dieunter anderem mit Kompositionen von Paul Hin-demith, Anton Webern, Hans Werner Henze undAlexander Zemlinsky vertreten war. Neu etabliertwurde die Reihe der Schlosskonzerte in Koopera-tion mit der Universität Osnabrück sowie die Pur-zel- und Strolchkonzerte für Kinder von 0 bis 3 und3 bis 6 Jahren.

  • 18_THEATER.

    FIGURENTHEATER

    rund 16.000 Zuschauer besuchten die 240 Vor-stellungen für Kinder, Jugendliche und

    Erwachsene. Es gab wieder Vorstellungen mitGebärdensprachdolmetscherin, Premieren und 20Gastspiele. Im Januar wurde das 20-jährige Jubi-läum des Kultstückes „Krise mit Luise“ mit einemFestakt gefeiert.Junge Musiker präsentierten im Programm„Begegnung mit den Schwesterkünsten“ ein Kon-zert vor ausverkauftem Haus.In zehn Vorstellungen präsentierte die Marionet-tenbühne der Gesamtschule Schinkel eine Kopro-duktion mit dem Figurentheater: „Kalif Storch“ indeutscher und englischer Sprache.

    PROBEBÜHNE

    ludwig Thomas „Moral“ eröffnete das Jahr2013. Insgesamt 14 Aufführungen von

    „Moral“ wurden vor jeweils ausverkauftem Hausgegeben. Die Komödie entlarvt auf satirischeWeise die Doppelmoral der bürgerlichen Gesell-schaft. Von Juni bis Ende Dezember führte die Pro-bebühne 18 Mal das Stück „Letzte Runde“ von LutzHübner auf. Der Autor des Stücks, bekannt fürsein umfangreiches und vielfältiges Repertoire,gehört zu den meistgespielten deutschsprachigenGegenwartsdramatikern. 2013 konnte die Probe-bühne insgesamt 3.100 Besucher begrüßen.

    „STEINWALZER“ AM PIESBERG

    eine Festgesellschaft, die zum Firmenjubiläumvon Antonia Pfitz ins Piesberger Gesell-

    schaftshaus eingeladen wurde, geriet unversehensauf einen Ausflug in die Zeit der 1940er Jahre.Zeitzeugen haben sich an die Zeit der Zwangsar-beit am Piesberg erinnert, und Katrin Orth vomMusiktheater Lupe hat daraus eine Ortsbespielungmit Schauspiel, Video-Installation, Musik undTanztheater entwickelt. Über 80 Personen warenan dem Stück beteiligt, das an Originalschauplät-zen spielte. Besondere Höhepunkte waren dieVideoinstallationen des niederländischen Künst-lers Theo van Delft im Alten Steinbrecher. Dieses Projekt wurde vom Bundesverband Sozio-kultur für den BKM-Preis der Bundesregierung2014 vorgeschlagen.

    ERSTES UNORDENTLICHESZIMMERTHEATER

    das Theater bietet eigene Probenräume undeinen eigenen Aufführungsraum mit 45 Sitz-

    plätzen. 2013 haben über 60 Aufführungen statt-gefunden. Davon waren sechs Gruppen, die Gast-spiele gaben. Besonders überzeugt hat ein Gast-spiel der Gruppe BEM! Das Stück „norway today“ von Igor Bauersimahatte im Mai Premiere. „Dein Leben in 65 Minu-ten“ von Albert Espinosa wurde extra für zweiAufführungen auf dem Hasefriedhof neu insze-niert. Und „Benefiz – Jeder rettet einen Afrikaner“von Ingrid Lausund entwickelte sich zum Erfolgs-stück und wurde dreizehnmal vor ausverkauftemHaus gespielt. Das „Theater am Güterbahnhof“fusionierte mit dem ersten unordentlichen Zim-mertheater, die Renovierung des Theaters wurde2013 abgeschlossen.

    Links:Videoinstallation„Steinwalzer“ vonTheo van Delft

    Rechts: Probebühne „Letzte Runde“ von Lutz Hübner

    Oben:„norway today“ vonIgor Bauersima

    Unten Links:„Frau Meier – DieAmsel“, Krokodil Theater Tecklenburg,Hendrikje Winter

  • _19.KUNSTHALLE OSNABRÜCK

    das Jahr 2013 in der Kunsthalle Osnabrückeröffnete der in Berlin lebende, griechische

    Künstler Dimitris Tzamouranis. Der Maler großerFormate konzentrierte sich in seiner Soloschaumit dem Titel „Melancholia“ auf Porträts, Figuren-bilder, Landschaften und Stillleben. Die Leihgabenzu dieser Ausstellung stellten Sammler aus Grie-chenland, der Schweiz und Deutschland für ins-gesamt vier Monate zur Verfügung. „Tzamouranis’Schaffen ist beeinflusst von der Tradition dereuropäischen realistischen Kunst, aber auch vonantiker Mythologie und christlich inspirierterBildkunst“, erklärte der ehemalige Kunsthallenlei-ter André Lindhorst. Anlässlich der Ausstellungproduzierte die werk.statt (Thorsten Alich / StefanHestermeyer) ein Filmporträt, das insbesonderedie Arbeit an dem für die Kunsthalle Osnabrückkonzipierten Altargemälde „Melancholia“ beglei-tete.

    im zweiten Teil des Ausstellungsjahres wurdedas Thema „Landschaft“ in gleich zwei Aus-

    stellungskomplexen bearbeitet. Die Ausstellung„Schöne Landschaft – Bedrohte Natur. Alte Meisterim Dialog mit zeitgenössischer Kunst“, präsen-tierte bis Oktober Landschaftsbilder aus der SØRRusche Sammlung Oelde/Berlin und erlaubte dieGegenüberstellung von historischen und zeitge-nössischen Werken. Der historische Teil bestandaus einem Panorama von 60 altmeisterlichenÖlgemälden. Der zeitgenössische Teil vereinte

    hauptsächlich Werke der Malerei, aber auch Zeich-nungen und Fotografien von 40 Künstlern.Schirmherr der Ausstellung war Klaus Töpfer, ehe-maliger Exekutivdirektor des Umweltprogrammsder Vereinten Nationen (UNEP).

    ab Ende Oktober war eine Kooperationsaus-stellung zwischen der Kunsthalle Osnabrück

    und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU)zu sehen. „Goodbye Paradise“ zum Thema „Land-schaft“ beinhaltete drei Ausstellungsteile: „Land-schaft nach 2000“ präsentierte in der KunsthalleLandschaftsbilder und -installationen von inter-nationalen Künstlerinnen und Künstlern aus denJahren 2000 bis 2013. Diese Ausstellung wurde voneiner Schau mit Landschaftsgemälden und -radie-rungen des Osnabrücker Impressionisten FranzHecker (1870 – 1944) begleitet, die den Titel „Land-schaften – Natur und Traum“ trug und sowohl inder Kunsthalle als auch in der DBU gezeigt wurde.Einen spannenden Kontrast dazu bildete die Aus-stellung „Landschaft im Dialog“, die in der DBU zusehen war.

    im Juni feierte die Kunsthalle ihr 20-jährigesBestehen. Und auch der Freundeskreis

    konnte sein 10-jähriges Bestehen vermelden. Dieswaren gleich zwei Gründe, zu einem genreüber-greifenden Programm mit Performances zurGeschichte der Kunsthalle, Führungen, Musik undeinem Open-Air-Frühstück einzuladen.

    Kunst und/oder/mit NaturKunsthalle reflektierte über Verhältnis von Landschaft und Kunst

    Martin Denker: „CandylandTV“ (2008)in der Ausstellung„Goodbye Paradise“

    © S

    amm

    lung

    Haa

    s, B

    erlin

    Westfälische Nachrichten, 17.7.13:„Zauberhaft allein ist

    schon das Raum -erlebnis in der Kunst-halle Dominikaner -kirche Osnabrück.

    Und dieser Tatsacheverdankt man dort

    auch jetzt der Sonder-ausstellung

    ‚Schöne Landschaft –bedrohte Natur‘…“

  • Sponsoren und Mäzenen als besonders spannendempfunden. Höhepunkte innerhalb dieser frühenPhase war für mich aber auch die Organisationvon Austauschprojekten mit Osnabrücker Künst-lern innerhalb des holländisch-deutschen „Städ-tedreiecks“. Was die Höhepunkte meiner kuratorischen Arbeitanbelangt, so haben aus meiner Sicht eine ganzeReihe von Projekten Akzente gesetzt und dieKunsthalle über die Region hinaus profiliert. DieSchau „Mythos aus der Flasche – Coca-Cola Culturim 20. Jahrhundert“ (1994) war eine dieserErfolge. Sie hatte rund 20.000 Besucher aus ganzEuropa. Einen ähnlich großen Publikumserfolghatte die Ausstellung „Die Kunst des Autos“

    Über 20 Jahre hast Du die Kunsthalle Osna-brück geleitet. Was waren für Dich die Höhe-punkte Deiner Arbeit beziehungsweise diespannendsten Ergebnisse seit Anfang derneunziger Jahre.Anfang der neunziger Jahre ging es darum, einenRatsbeschluss umzusetzen: Die „Doki“, wie sie imVolksmund genannt wurde, sollte als Kunsthalleauf zeitgenössische Kunst spezialisiert werden.Für mich bedeutete das, das damals sehr hetero-gene Programm in der „Doki“ musste auf überre-gionale beziehungsweise internationale Kunstpro-jekte zugespitzt werden. Innerhalb dieses schwie-rigen Umbruchprozesses habe ich den Aufbaueines Netzwerkes zu Künstlern, Museumsleuten,

    20_KUNSTHALLE OSNABRÜCK.

    André Lindhorst, ehemaliger Kunst -

    hallenleiter, säubertein Kunstwerk im

    öffentlichen Raum

    Kunsthalle überregional

    profiliertInterview mit dem ehemaligen Leiter

    der Kunsthalle Osnabrück, André Lindhorst

  • _21.STADTGALERIE

    'Von Februar bis April wurden Werke des Piepenbrock-Kunst-Förderpreisträgers 2012,

    Tim Roßberg, gezeigt. Seit 1994 vergibt die Kul-turstiftung Hartwig Piepenbrock jährlich den Pie-penbrock-Kunstförderpreis im Fachbereich Kunstund Kunstpädagogik der Universität Osnabrück.

    'Nach der Präsentation des European MediaArt Festivals waren von Juni bis August neue

    Arbeiten von Anke Dusche zu sehen.

    'Über 35 Ölgemälde, Pastellzeichnungen undMischtechniken der Osnabrücker Künstlerin

    Inge Römer wurden von September bis Oktobergezeigt. Der Ausstellungstitel „Ma Bretagne –meine Bretagne“ verweist auf den zeitweiligenkünstlerischen Lebensmittelpunkt der Malerin.

    'Ab November waren Werke von FriedrichTeepe in der Stadtgalerie ausgestellt. Der

    Osnabrücker Künstler hat formbares Material inseiner Stofflichkeit sichtbar gemacht. Beginnendmit monochromer Malerei in den 1960er Jahrenbestanden seine Werke zumeist aus hängendenTextilobjekten. Mit ihren geometrischen Malmus-tern verweisen sie auf Vorbilder und Weggefähr-ten wie zum Beispiel Friedrich Vordemberge-Gil-dewart.

    Inge Römer „Dorf bei Vollmond“ (1972)

    Anke Dusche vor einem ihrer Werke

    Piepenbrock-Kunst-Förderpreis -träger 2012, Tim Roßberg, stellte in der Stadt galerie aus

    (2001), die die Stadt mit dem Unternehmen Kar-mann realisiert hat. Auch die großen Überblicks-schauen über die Gegenwartskunst Portugals oderChinas zählen zu den Erfolgsausstellungen derKunsthalle. Das bestätigen nicht nur die Besucher-zahlen, sondern auch das Echo der Medien. Für die Projekte „Neue Impulse für die Toleranz“(1998), „Traumschiff der Narren“ (2000) oderauch „KunstKörperlich-KörperKünstlich“ (2006–2010) und „Schöne Natur – bedrohte Natur“ (2013)habe ich Künstler eingeladen, die sich mit Themenwie zum Beispiel Migration, Toleranz, Identität,Gewalterfahrung, Klimakatastrophe oder Natur -zerstörung auseinandergesetzt haben beziehungs-weise die gegenwärtige gesellschaft liche Verwer-fungen thematisierten. Es gibt eine Reihe weiterer Ansätze, die ich ver-folgt habe. So habe ich die deutschsprachigeComicszene in Osnabrück vorgestellt oder mit„Fresh air smells funny“ die Weltelite der Graffiti-und Urban Art-Szene nach Osnabrück holen kön-nen. Erwähnenswert sind sicher noch die „Arteregionale“ und „Art-Box-Projekte“. Und mit welchen wiederkehrenden Proble-men und auch Niederlagen hattest Du zukämpfen?Der eigentliche Schwachpunkt der Kunsthalle lagvon Anfang an in der fehlenden Klimatisierung.Ein weiteres wiederkehrendes Thema war dasPersonalproblem, weil die meisten Mitarbeiter –kaum eingearbeitet und spezialisiert – oft nacheinem Jahr schon wieder wechseln mussten. Dasstädtische Budget war zwar immer schmal, aberauch nie so gering, dass es uns einmal nicht gelun-gen wäre, über zusätzliche Einnahmen, eingewor-bene Fördermittel und ehrenamtliche Unterstüt-zung Rahmenbedingungen zu schaffen, die immerwieder für stabile Verhältnisse gesorgt haben. Ich bin den großen Unternehmen in Stadt undRegion wie Hellmann, Karmann, Schoeller oderRasch und vielen anderen sehr dankbar und über-haupt auch allen Partnern, Förderern und Kunst-sammlern, die die Kunsthalle unterstützten. Undmit der Gründung des Freundeskreises der Kunst-halle gab es noch einmal einen sehr positivenSchub. Was sind Deine zukünftigen Pläne? Wirst duweiterhin Ausstellungen kuratieren oderDich mehr um Deine Hobbys kümmern? Gibtes dabei einen Bezug zu Osnabrück?Ich berate derzeit Sammler in Sachen Ankäufesowie Künstler in Berlin und Osnabrück. Ichschreibe viel, zum einen kunstwissenschaftlicheTexte, zum anderen schreibe ich eine in Teilenschon 2011 und 2012 veröffentlichte Biografie wei-ter, einfach aus Spaß und als kleine Hommage anmeine Eltern und an interessante Menschen, diemir in meinem Leben begegnet sind. Darüber hin-aus bin ich als Pressereferent für einen Motorrad-rennsportclub in Nordrhein-Westfalen aktiv.

    INTERVIEW: HEIKO MITLEWSKI

    KUNST AUS OSNABRÜCK

  • 22_FELIX-NUSSBAUM-HAUS.

    die Sonderausstellungen des Felix-Nussbaum-Hauses standen 2013 ganz im Zeichen der

    Vordemberge-Gildewart-Veranstaltungsreihe.Das Studienprojekt „chambre d’étude“, das vonProfessorin Dr. Helen Koriath betreut wurde,zeigte konkrete Kunst in Wohnungen von Studie-renden. Es folgte eine Präsentation von Arbeitendes Künstlers Dietrich Helms. Parallel zu „kreuz-weis“ in Osnabrück fanden in Hamburg und Han-nover Werkschauen anlässlich seines 80.Geburtstages statt. Dietrich Helms wurde in sei-nem Schaffen stark von Vordemberge-Gildewartgeprägt. Ab Juni war die große Sonderausstellungzu Vordemberge-Gildewart „nichts – und alles“,die aus Wiesbaden übernommen wurde, zusehen. Der Schwerpunkt dieser Werkschau kon-zentrierte sich auf die, von Theodor van Doesburgge gründete Künstlerver einigung „De Stijl“. ImOktober rückte dann mit der Präsentation vonWerken der Bauhäuslerin Lou Scheper-Berken-kamp die Arbeit des Bauhauses in den Fokus derBetrachtungen. „Wounds oft the World“, die Foto-Ausstellung, die über die Sommermonate im Felix-Nuss-baum-Haus gezeigt wurde, führte die Kooperationmit dem Erich Maria Remarque-Friedens zentrumweiter.

    Auch die Dauerpräsentation der Werke desMalers Nussbaum blieb in diesem Jahr wichtigerAnziehungspunkt. Überraschend erfuhr dieSammlungspräsentation Zuwachs, als ein WerkNussbaums zur Auktion kam: „Tanz an derMauer“, ein Werk, das Felix Nussbaum in der Ber-liner Zeit der 1920er Jahre geschaffen hatte,wurde von der Ernst von Siemens-KunststiftungMünchen erworben und als Leihgabe dem Hauszur Verfügung gestellt. Die Konzertreihe Jiddischer Musik brachte mitinsgesamt fünf Konzerten das Felix-Nussbaum-Haus 2013 zum Klingen.

    Dietrich Helms mit einem seiner Werke

    Friedrich Vordemberge-Gildewart in den 1930erJahren in seinem Atelier

    in Hannover.

    Von De Stijl bis BauhausIm Zeichen von Vordemberge-Gildewart

    Lou Scheper-Berkenkamp: „Collage für Walter und Ise

    Gropius zum Abschied“ (1928)

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    © N

    achl

    ass

    Sche

    per,

    Berli

    n

    art, November 2013:

    „Das Bauhaus-Archiv widmete der

    Künstlerin eine Retro-spektive, die nun in

    einer zweiten Stationins Felix-Nussbaum-Haus in Osnabrück

    wanderte. Man reibtsich die Augen ange-sichts der vor Erfin-

    dungsgabe, Humoris-tischem und Melan-

    cholie nur so sprühen-den Lou Scheper-

    Berkenkamp“.

  • _23.KULTURGESCHICHTLICHES MUSEUM

    was sind „Stadt- und Werkgespräche“? Einmalim Monat werden jüngste Erkenntnisse rund

    um ein Museumsobjekt referiert. Die Stadtgesprä-che beziehen sich auf einen stadthistorischenAspekt, die Werkgespräche auf einen kunsthisto-rischen. 2013 konzentrierte sich die Reihe derWerkgespräche auf zwei Gemäldesammlungen,die im Museum präsentiert wurden: die großeSonderausstellung „Alte Meister in Osnabrück“,die rund um die Gemäldesammlung des ehemali-gen Osnabrücker Regierungspräsidenten GustavStüve (1833-1911) konzipiert wurde, und die Werkevon Heinrich Assmann, die der Osnabrücker Kauf-mann Philipp Nussbaum (1872-1944) sammelte

    und 1929 dem Kulturgeschichtlichen Museum derStadt Osnabrück vermachte. Im neuen Band 15 derMuseumsreihe „Osnabrücker Kulturdenkmäler.Beiträge zur Kunst- und Kulturgeschichte derStadt Osnabrück“ sind die neuesten Erkenntnisseaus den Werkgesprächen nun auch publiziert.Über das Jahr beteiligte sich das Museum an denVeranstaltungen zum Gedächtnis des Konstrukti-visten Friedrich Vordemberge-Gildewart. In derDauerpräsentation wurde unter anderem Vor-demberge-Gildewart als Designer vorgestellt. Eine interaktive, stadtgeschichtliche Sonderaus-stellung richtete sich an die Einwohner Osna -brücks. In acht Bildplänen, der erste von 1957, derletzte von 2013, konnten im Vergleich die Verän-derungen des Stadtbildes wahrgenommen wer-den. Ergänzt wurden die Bildpläne durch Fotogra-fien, die etwas vom Zeitgeist früherer Jahrzehntevermitteln. „Einen besonderen Höhepunkt stellte die Verlei-hung des Felix Schoeller Photo Award im Oktoberdar, der zum ersten Mal vergeben wurde“, resü-mierte Museumsdirektorin Dr. Eva Berger. DieWerke der ausgezeichneten Fotografen wurdenbis Mitte Januar 2014 präsentiert.

    Kunst- und Kulturgeschichteerlebbar machenVordemberge-Gildewart im Fokus des Ausstellungsgeschehens

    Peter Schulte ausHamburg erhielt denersten Felix SchoellerPhoto Award

    Selbstporträt vonHeinrich Assmann(1912)

    Von links: Dr. Sven Jür-gensen, Leiter des städti-schen Presse- und Infor-mationsamtes, Willi Teu-fert, ehemals Stadtpla-ner, und Dr. Eva Berger,Direktorin des Kulturge-schichtlichen Museums,präsentierten einen Boll-mann-Bildplan aus demJahr 1957

  • 24_STADTBIBLIOTHEK MIT LITERATURBÜRO WESTNIEDERSACHSEN.

    EBIB2GO – DIE ONLINE BIBLIOTHEK

    seit Oktober 2013 können die Kundinnen undKunden der Stadtbibliotheken Osnabrück und

    Georgsmarienhütte über das gemeinsame neueInternet-Portal „ebib2go“ elektronische Bücher (E-Books) und digitale Hörbücher ausleihen. DasAngebot von derzeit 2.800 Titeln konzentriert sichvorwiegend auf Belletristik für Erwachsene. Füralle, die eine Einstiegshilfe ins digitale Lesen brau-chen, bietet die Stadtbibliothek Informationsver-anstaltungen an. Wer noch kein Lesegerät zuHause hat, kann einen E-Book-Reader ausleihen.Die Publikumsresonanz auf das Angebot ist sehrgroß. Rund die Hälfte der Titel ist stets ausgelie-hen.

    SELBSTVERBUCHUNG – EIN KINDERSPIEL

    die ersten, die die neuen Selbstverbuchungs-terminals im Frühjahr 2013 in der Stadt -

    bibliothek testen durften, waren die jüngstenBibliotheksbesucherinnen und -besucher. „Nochheute fahren sie die Geräte leidenschaftlich gernebis zum Anschlag hoch und wieder runter undunterziehen die Terminals so einem Dauercrash-test, den diese bisher gut bestanden haben“, sagteMartina Dannert, Leiterin der Stadtbibliothek.

    Wieder viel NeuesAusgereifte Technik für mehr Komfort

    Konkrete PoesieErgebnisse eines

    Schreibworkshopszum v-g-Jahr.

    „Kinder und Erwachsene lernen schnell, wie siean den Terminals Titel ausleihen oder Leihfristenverlängern können“.

    BILDUNGSPARTNERSCHAFTSCHULE UND BIBLIOTHEK

    mehr als 4.000 Schülerinnen und Schüler derKlassen 1 bis 10 der Regel- sowie Förderschu-

    len in Osnabrück haben im Jahr 2013 mit ihrenLehrerinnen und Lehrern die Stadtbibliothekbesucht und das Angebot in einem für sie alters-gerechten Programm kennengelernt. Darüber hin-aus kamen auch Berufsschüler der Fachschule fürErzieherinnen und Erzieher und junge Erwach-sene, die ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren,in die Bibliothek, um sich über Leseförderkonzeptezu informieren und sie in ihre Einrichtungenweiterzutragen. Die Zusammenarbeit mit ver-schiedenen Bildungsinstitutionen und Vereinenzeigt, dass der Wunsch nach fachlich fundierterund kompetenter Unterstützung stark gefragt ist.

    LITERATURBÜRO WESTNIEDERSACHSEN

    2013 war ein Jahr, in dem sich in Sachen „Lite-ratur“ in der Heimatstadt Erich Maria Remar-

    ques wieder viel bewegt hat. In mehr als fünfzigVeranstaltungen und Projekten des LiteraturbürosWestniedersachsen konnten nicht nur die Kon-takte und Vernetzung – von A wie Arbeitslosen-selbsthilfe bis Z wie Zoo Osnabrück – ausgebautund vertieft werden. Auch erfolgreiche Veranstal-tungsformate und der Blick in die „literarischeRegion“ wurden fortgeführt. Aber auch die Schat-tenseiten des Lebensspiegeln sich in derLiteratur – so bei derwachrüttelndenGedenkveranstaltung„Verbrannte Dichter –80 Jahre Bücherver-brennung durch dieNationalsozialisten“. Ob Liebeslyrik in derSchelenburg, bezau-bernd-komisch prä-sentiert von NinaPetri, die „echt coo-len!“ „OsnabrückerBuch- und Lesewo-chen für Kinder“, ein kunstsinniger Kafka-Abendmit Biograph Professor Dr. Peter-André Alt imGesmoldsberger Atelier, „Konkrete Poesie“ vonOsnabrücker Bürgerinnen und Bürgern aus einerkreativen Schreibwerkstatt auf den Spuren Vor-demberge-Gildewarts oder die bibliophilenLeckerbissen der in der Stadtbibliothek präsen-tierten Ausstellungsreihe „Buchkunst aus derDDR“: Leselust hat viele Facetten.

    Die Schauspielerin Nina Petri las in der Schelenburg Liebeslyrik

  • _25.MUSIK&KUNSTSCHULE

    vor dreißig Jahren legte der Kulturentwick-lungsplan der neu gegründeten Musik&

    Kunstschule im damaligen städtischen Konserva-torium eine noch heute aktuelle Aufgabe in dieWiege, nämlich neue Angebote „für die Kinderder … sozial schwächeren und bildungsfernerenSchichten“ zu schaffen. „Diesem Auftrag hat sichdie Musik&Kunstschulemit Überzeugung gestellt“,betonte die Leiterin der Musik&Kunstschule,Sigrid Neugebauer-Schettler. Begabtenförderungund kulturelle Breitenarbeit sind zwei Aufgaben,die sich nicht widersprechen. Etwa 40 Prozent derEnsemblemitglieder der Musik&Kunstschulestammen mittlerweile aus den zahlreichen Klas-senmusizierprogrammen in den allgemeinbilden-

    den Schulen, wo sie von Dozenten derMusik&Kunstschule unterrichtet werden. Kinderin allen städtischen Kindertagesstätten und über90 Prozent der Grundschulen werden über dasProgramm „Wir machen die Musik“, über Kursein elementarer Musik pädagogik oder Angebote inBildender Kunst erreicht.

    als Vorreiter nimmt die Musik&Kunstschulean dem Programm „Kultur macht stark“ des

    Bundesministeriums für Bildung und Forschungteil und kann durch diese Projektförderungen neue„Bündnisse für Bildung“ schmieden.

    ein ganzes Jahr lang wurde gefeiert, über 120kleine und große Veranstaltungen sind der

    beste Beweis: rock update.13, 10 Jahre KonfusionBig Band, 20 Jahre Takkatina Band, Ausstellungenim Treffpunkt der Ameos-Klinik, Tag der Musik,Projekte zu v-g, die Bläserwoche.

    die Bundespreisträger von „Jugend musiziert“trafen sich zum Jubiläum mit Altvorderen,

    wie mit dem Dozenten Armin Würz, der beimersten Wettbewerb vor 50 Jahren schon gewonnenhatte.

    in der Kunstschule saßen die OsnabrückerLandtagsabgeordneten Modell für Porträts-

    kulpturen, die im Hannoveraner Landtag ausge-stellt wurden.

    seit dem Casting im Januar wurde für dasmusikalische Highlight geprobt: Auf der

    Bühne des emma-Theaters präsentierte dieMusik&Kunstschule das Musical „Annie“. Unterder Leitung von Anna-Lena Handt spielten über 40Kinder, Jugendliche und Erwachsene zehnmal vorausverkauftem Haus.

    Kultur macht stark!30 Jahre Musik&Kunstschule wurde mit über 120 Veranstaltungen gefeiert

    Porträtsitzung mit dem Landtagsab geord -neten Volker Bajus (Bündnis 90/Die Grünen)für das Projekt „Parlament in Ton“

    Andreas Ottmer am„Tag der offenen Tür“mit Kinderchören der

    Musik&Kunstschule

  • 26_MUSEUM AM SCHÖLERBERG.

    insgesamt besuchten fast 87.000 Gäste dasdamit bestbesuchte Museum der Stadt.

    Ein besonderer Publikumsmagnet war auch 2013wieder einmal das hauseigene Planetarium mitder grundlegend verbesserten Technik.So konnte im Januar die zweite Phase der Erneu-erung des Planetariums erfolgen, die durch einegroßzügige Spende der Sparkasse Osnabrück anden Naturwissenschaftlichen Verein Osnabrückmöglich wurde. Der neue Sternprojektor ZeissZKP4 projiziert einen wesentlich brillanteren unddadurch naturähnlichen Sternhimmel. Seit der Neueröffnung wird das neue Planetari-umsprogramm „Ferne Welten – fremdes Leben?“gezeigt, das aus einer sehr erfolgreichen Koope-ration der Planetarien Münster, Bochum, Mann-heim, Wolfsburg, Kiel und Osnabrück entstandenist. Im Juli konnte im Planetarium der 500.000steBesucher begrüßt werden.Bundesweite Medienresonanz fand die Initi-ative des Planetariums zur Einrichtung vonsogenannten Sternenparks. Dies sind Schutz-gebiete, in denen ein nahezu natürlich dunklerHimmel bewahrt und touristisch genutzt werdensoll.

    Planetarium war PublikumsmagnetDas Museum kann auf ein turbulentes Jahr 2013 mit einer Vielzahl von Aktivitäten, Veranstaltungen und zahlreichen Herausforderungen zurückblicken.

    auch das Umweltbildungszentrum desMuseums konnte wieder mit attraktiven

    Veranstaltungen aufwarten. Das 4. Apfelfestim Oktober war wie in den vorherigen Jahren

    wieder ein Besuchermagnet. Knapp 2.000Besucher innen und Besucher informierten sichüber alte und neue Apfelsorten.

    von Januar bis April zeigte das Museum amSchölerberg die Ausstellung „Primaten wie

    wir“. Damit sollten den Besuchern die nächstenVerwandten der Menschen näher gebracht wer-den. Als Ergänzung zu einem Zoobesuch konzi-piert, lieferte die Ausstellung auf spielerische undinteraktive Weise viele Informationen zu denMenschenaffen.

    im Oktober startete mit großem Erfolg dieneue naturwissenschaftliche Forscher-AG für

    Kinder von zehn bis 13 Jahren.

    bergkristall aus dem Osnabrücker Bergland?So unglaublich es auch klingt, den gibt es in

    der Region. Ab Mai wurden diese und andere Kri-stalle, Mineralien und Fossilien im Museum amSchölerberg in der Ausstellung „SchatzkammerOsnabrücker Bergland“ präsentiert.

    wem der Begriff ‚Tagen mit Tiefgang‘ nichtssagt, sollte einen Blick in das Tagungszen-

    trum ‚unter.Bau‘ des Museums werfen“, wirbtMuseumsdirektor Dr. Dietmar Grote. „Denn die-ses mit anspruchsvoller Technik ausgestatteteTagungszentrum kann man für Konferenzen,Seminare, aber auch für private Feiern buchen.“

    im Jahr 2013 fanden dort insgesamt 78 Veran-staltungen mit über 5.000 Teilnehmern statt.

    Kinder forschen und experimen tieren im

    Umwelt bildungszentrum

    Der neue Sternen projektorliefert brillante Bilder vom Sternenhimmel

    Quarzdruse vom Wellinger Berg

  • _27.ARCHÄOLOGIE

    MEGALITHKULTUR ALS EUROPÄISCHES KULTURERBEANERKANNT

    seit April gehört das von der OsnabrückerArchäologie geführte europäische Netzwerk

    „Megalithic Routes“ zu den offiziell anerkannten„Kulturwegen des Europarats“– damit europaweiterst das zweite Archäologieprojekt überhaupt. Am 27. August fand auf der dänischen Insel Mønein Festakt statt, bei dem Bodo Zehm, Leiter derStadt- und Kreisarchäologie, die offizielle Aner-kennungsurkunde erhielt. Teilnehmerin war auchdie dänischen Kultusministerin Marianne Jelved.Der Schirmherr von „Megalithic Routes“, Dr. Hans-Gerd Pöttering, ehemaliger Präsident des Europa-parlaments, betonte in seinem Grußwort: „Pro-jekte wie diese tragen dazu bei, dass wir als Euro-päer zusammenwachsen.“

    Große Steine – große ZieleMit der Megalithkultur zu europäischer Anerkennung

    Der lange Winter 2012/2013verschaffte der Grabung am Carolinum eine besondere Note

    GRABUNG CAROLINUM: SPURENSUCHE IM HASESUMPF

    nach neun Monaten Ausgrabung im Bereichder neuen Sporthalle des Gymnasiums Caro-

    linum liegt nun erstmals eine detaillierte Rekon-struktion der Ursprungssituation rund um denOsnabrücker Dom vor – einschließlich einer Füllean Funden und Erkenntnissen über die Umgestal-tung und bauliche Nutzung des Geländes seit derZeit um 800.Mit finanzieller Unterstützung durch die Herren-teichslaischaft konnte kurzfristig die Broschüre„In den Sumpf geblickt“ erstellt werden, die in diestadtgeschichtliche Thematik einführt und eineBeschreibung der wichtigsten Ausgrabungsergeb-nisse enthält.

    EIN HÜNENGRAB ALS BÜHNEFÜR MYTHOS UND KULT

    vom 20. bis 22. September kam es am „Hünen-grab Jeggen“ zum ersten großen Steinzeitfes-

    tival, der „Nacht der Mythen und Legenden“. Unterdem Motto „5.000 Jahre Jeggen“ erlebten mehr als2.500 Besucher ein abwechslungsreiches Stein-zeitwochenende, darunter die Open-Air-Premieredes speziell aus diesem Anlass geschriebenenSchauspiels „Die Horde“ (Drehbuch: Heaven,Regie: Sigrid Graf). An der Finanzierung undUmsetzung waren neben der Stadt und dem Land-kreis Osnabrück auch die Gemeinde Bissendorf,die Initiative „Jeggen lebt 07“ sowie zahlreicheSponsoren beteiligt. Die Veranstaltung war Teil eines europaweitenProjekts zum Thema „Mythen und Legenden“. „Siehatte das Ziel, eine neue Aufmerksamkeit auf dieältesten Kulturdenkmale in unserer Region und inEuropa zu lenken“, sagte Stadt- und Kreisarchäo-loge Bodo Zehm.

    Bodo Zehm, 1. Vorsitzen-der des europäischenVereins „Megalithic Routes“, bei der Über -reichung der Anerken-nungsurkunde des Europarats in Dänemark

    Schauspiel „die Horde“

    Igelköpfchen(um 1570) gefundenbei der Ausgrabung

    am Carolinum

  • Von Sommer in der Stadt bisLichte Momente im WinterVielfältige Angebote der freien Szene bereicherten Kulturleben

    KLEINES FEST IN DEN HÖFEN

    die Interessengemeinschaft Heger-Tor-Viertelorganisierte bereits zum zweiten Mal eine

    stimmungsvolle Sommerbühne für ein lebendigesKulturprogramm. Überraschen konnte vor allem„Friedrich der Zaubererrr“ aus Bremen. Er belegteim Innenhof des Vordemberge-Gildewart-Hausesauf eindrucksvolle Weise, dass es nicht die großeIllusion braucht, um als Zauberer zu faszinieren. Im Innenhof der Lagerhalle hatten Morina Micon-net & Phil on Sofa vier umjubelte Auftritte.

    KUKUK - EINE „KUNST-UND-KULTUR-UNTERSTÜTZUNGS-KARTE“ FÜR OSNABRÜCK

    seit Februar 2013 können Osnabrücker mitwenig Geld bei mittlerweile fast 50 Institu-

    tionen für 1 Euro Eintritt Kulturveranstaltungenbesuchen. Möglich macht dies die KUKUK, die„Kunst-und-Kultur-Unterstützungskarte“, die vomVerein „Kultur für Alle Osnabrück“ (KAOS e.V.)ausgegeben wird. Deutschlandweit einmalig istdie Möglichkeit, mit der KUKUK auch aktiv Kulturzu betreiben, beispielsweise Tanz- und Malkursezu besuchen. 2013 wurden über 1.000 KUKUKsausgegeben.

    1. JUNGER DEUTSCHER JAZZPREIS OSNABRÜCK

    das Institut für Musik der Hochschule Osna-brück (IfM) mit seinem Studienprofil Jazz hat

    im Jahr 2013 erstmals einen Preis für junge Jazz-gruppen aus dem studentischen Umfeld ausge-schrieben, der mit 2.500 Euro Preisgeld dotiertwar. Der Wettbewerb sollte die Jazzszenen deut-scher Hochschulen stärker miteinander vernetzenund junge kreative Bands auf ihrem Weg in dieProfessionalität voranbringen. Die Resonanz warmit über 70 Bewerbungen sehr groß. Auch diehohe musikalische Qualität überzeugte. Das Finaleim Oktober gewann „The Ropesh“.

    RAUSKOMMEN!

    der Innovationswettbewerb „Rauskommen!“des Bundesverbands der Jugendkunstschulen

    und Kulturpädagogischen Einrichtungen istbundesweit angesehen. Cocktailmixen, Graffiti -stricken oder Theaterspielen: Das Forum für Kul-tur und Soziales (FOKUS) brachte 2012 währendder Jugend-Kultur-Tage mit dem Container-Pro-jekt eine Vielfalt an Jugendkultur in die Innenstadtund wurde dafür 2013 mit dem ersten Platz aus-gezeichnet.„Die umfassenden Informationsmöglichkeitenüber Jugendkultur und ihre lokalen Anbieter sor-gen dafür, dass Kulturfunken, die hier bei den Teil-nehmenden entzündet werden, auch weiterglühenkönnen“, heißt es in der Urkunde der damaligenBundesjugendministerin und Schirmherrin Dr.Kristina Schröder.

    FREIE KULTURSZENE.28_

    Bei KUKUKmachen 50 Ein -richtungen mit

    Die Klezmer-Gruppe„Chwaske“ spielte aufdem Hasefriedhof

    Das Container projektder Jugend-Kulturtage2012 wurde 2013 aus-gezeichnet

  • .FREIE KULTURSZENE

    PIESBERGER GESELLSCHAFTSHAUS

    freie Theater feierten ihre Premieren im Pies-berger Gesellschaftshaus, Straßenkünstler

    begeisterten mit ihren neuen Programmen beim„Theateracker“. Kulturflohmarkt, Tangokonzerteund „Vier Stationen zum Glück auf!“ sind festeBestandteile des Osnabrücker Kulturlebens.Sprühende Kreativität wurde im „Kulturausbrucham Vulkan“ erlebbar mit Tanztheater, Jonglage,Tango Argentino oder Trommelfeuerwerk. Undwas machen Piesberger, wenn Stühle marode wer-den? Sie entwickeln mit den Musikern TommySchneller und Christian Rannenberg das Projekt„Stuhl-Blues“ und bereiten so dem Sitz-Blues einfreudiges Ende.So konnten 2013 über 50.000 Besucher im Pies-berger Gesellschaftshaus Kultur genießen.

    SOMMER IN DER STADT

    mit über 100 Veranstaltungen von Juni bis Sep-tember präsentierte FOKUS mit „Sommer in

    der Stadt” 2013 wieder eines der umfangreichstenund vielseitigsten Kulturprogramme der Region -darunter Konzerte, Theater, Film, Straßenkultur,Festivals, Kinderkultur. Das genre-übergreifendeProgramm machte Angebote für alle Bevölke-rungsgruppen, unter anderem auch „Open Air“auf den schönsten Plätzen Osnabrücks.

    NEUE TONANLAGE IN DER LAGERHALLE

    im Sommer konnte die 20 Jahre alte Tonanlageder Lagerhalle von Grund auf renoviert und

    digitalisiert werden. Möglich machten diesZuschüsse des Landes Niedersachsen und derStadt Osnabrück. Jetzt ist der Ton in allen zubeschallenden Räumen um Klassen besser undkann über ein Audionetzwerk zentral angesteuertwerden. Das stimmige Konzept wurde von MartinSchmeing vom Tonstudie „Mühle der Freund-schaft“ erarbeitet, die Installation erfolgte inEigenleistung.

    LICHTE MOMENTE

    projektionen an Häuserfassaden, Medienkunstper QR-Code direkt auf das eigene Kommuni-

    kationsmittel, virtuell-imaginäre Tierwelten inBäumen und verblüffende Videos in Schaufens -tern: Zum sechsten Mal überraschte das Outdoor-Medien-Projekt „Lichte Momente“ die Besucherder Altstadt mit Kunsterlebnissen der besonderenArt. Inhaltlich stand in diesem Jahr das Verhältniszwischen Realität und Virtualität im Fokus.

    POETRY SLAM

    der Poetry Slam in der Lagerhalle begeistertseit dem Jahr 2000 und tat dies auch 2013.

    Der Wettstreit der Bühnendichter, bei dem dasPublikum über Erfolg und Misserfolg entscheidet,wurde 1986 in Chicago zum ersten Mal veranstal-tet. Mittlerweile ist die deutschsprachige PoetrySlam-Szene die zweitgrößte der Welt. Besonders in den Sonderformaten „Allstar Slam“oder „Dead or Alive Slam“ zeigt sich die ganzeKlasse der Performancepoeten. Auch auf andereGenres wie Musik und Film ist das Format erfolg-reich übertragen worden.

    KULTURSPAZIERGÄNGE AUF DEM HASEFRIEDHOF

    im Sommer lud FOKUS zu „Kulturspazier-gänge auf dem Hasefriedhof“ mit vier Kon-

    zerten dazu ein, die Qualitäten des Hasefriedhofsauf eine neue Art zu erleben. Hintergrund ist, dassdie beiden großen historischen Innenstadtfried-höfe Ende 2015 entwidmet und somit zu großenParkanlagen mit Friedhofscharakter werden. Die musikalischen Beiträge der Konzerte beweg-ten sich zwischen Klassik, zeitgenössischer erns -ter Musik sowie Klezmer und Weltmusik.

    _29

    Poetry Slamin der Lagerhalle

    Spannende Projektio-nen waren bei „Lichte

    Momente“ in der winterlichen Altstadt

    zu sehen

    In der Lagerhalle ist nun der Ton besser

  • Perception“ bot neben 200 Filmen und Videosauch zwei Retrospektiven: eine Werkschau derkalifonischen Film-Alchemistin Kerry Laitala undeine Hommage an den vor 50 Jahren verstorbenenKonstruktivisten Friedrich Vordemberge-Gilde-wart.In der Ausstellung „Mapping Time“ setzten sichdie Künstler mit dem aktuellen Zeitgeschehen,aber auch der analytischen Betrachtung von Zeitals Grundlage von Film und Bewegung auseinan-der. Außerdem gab es einen Kongress und einenMedia Campus.Den „EMAF-Award“ 2013 gewann der Brite HilaryKoob-Sassen mit seinem Thriller „Transcalarinvestment vehicles“. Der „Arte Creative – New-comer Award“ ging zu gleichen Teilen an die deut-sche Produktion „Una ciudad en una ciudad“ voncylixe und an die nigerianisch-britische Koproduk-tion „Lagos Island“ von Karimah Ashadu. Den„Dialogpreis des Auswärtigen Amtes“ erhielt derNiederländer Zachary Formwalt für „Unsupportedtransit“. Und der „Preis des Verbands der deut-schen Filmkritik“ wurde dem deutschen Video„Gradually“ von Benjamin Ramirez Perez verlie-hen. 2013 war der Ministerpräsident des LandesNiedersachsen, Stephan Weil, Schirmherr desEMAF.

    CLASSIC CON BRIO

    auf Einladung des Schlossvereins Osnabrückkamen im April Musiker aus den Metropolen

    dieser Welt zum Festival. Das Programm reichtevom Barock bis zur zeitgenössischen Musik mitzahlreichen Uraufführungen und deutschenErstaufführungen. Das Motto lautete in diesemJahr „Opus primum – Opus ultimum“.Seit 2012 ist das „Memorial Concert“ festerBestandteil des Festivals. Es soll an die systema-tische Unterdrückung kultureller Freiheit durchtotalitäre Regime erinnern. In diesem Jahr wurdedie Oper „Der Kaiser von Atlantis“, das Opus ulti-mum von Viktor Ullmann (1898-1944), gespielt.Ullmann komponierte diese Oper 1943 heimlichim Konzentrationslager Theresienstadt und wurdespäter in Auschwitz ermordet. Bei Classic Con Briospielte das Detmolder Kammerorchester das sel-ten aufgeführte Werk.

    EUROPEAN MEDIA ART FESTIVAL

    das European Media Art Festival (EMAF) fand2013 zum 26. Mal statt und präsentierte wie-

    der die Trends der internationalen Medienkunst-szene. Das Filmprogramm mit dem Titel „Mapping

    FESTIVALS.30_

    Große Begeisterung bei FestivalsVon Klassik bis Folk – von internationaler Medienkunst bis Kino auf dem Lande

    Arnulf Ratinghatte beim 24. Osna-

    brücker Kabarett-Festival die Lacher

    auf seiner Seite

    Die Franzosen FredPenelle und YannickJacquet vor ihrer beimEMAF gezeigtenInstallation „Mechani-ques Discursives“

  • SOMMERFLIMMERN – KINO AUF DEM LANDE

    humorvolle Filme, eine Prise Bauernhof, Son-nenuntergang und Sternenhimmel, char-

    mante Kurzfilme aus dem Jugend-Medien-Wett-bewerb sowie eine Hofbesichtigung, Live-Musik,ein Uferspaziergang, eine Reitvorführung oder einErlebnispfad-Rundgang waren die Zutaten zueiner Kulturveranstaltung der ganz besonderenArt. An zehn Spielorten in der Region Osnabrücklockte das „Sommerflimmern – Kino auf demLande 2013“, ein Projekt des LandschaftsverbandesOsnabrücker Land, mehr als 1.000 Besucher an.

    UNABHÄNGIGES FILMFESTOSNABRÜCK

    mit einem Hauptgewinner aus Indien, einemausgeweiteten Festivalprogramm und zahl-

    reichen Neuerungen in der Festivalstruktur fanddas 28. FilmFest Osnabrück im Oktober statt: Dieindisch-britische Dokumentation „Salma“ von KimLonginotto wurde dabei mit dem Friedensfilm-preis der Stadt Osnabrück ausgezeichnet. Die mit5.000 Euro dotierte, erstmals von der Sievert Stiftung für Wissenschaft und Kultur gestifteteAuszeichnung soll auch den Kampf von RajathiSamsudeen unterstützen, die sich gegen dieUnterdrückung von Frauen in Indien erfolgreichzur Wehr setzt und den Preis persönlich entgegen-nahm. Den erstmals vergebenen Publikumspreis,der mit 2.500 Euro dotiert ist und von den Stadt -werken Osnabrück gestiftet wird, gewann „Ichfühl mich Disco“ des deutschen Regisseurs AxelRanisch. In der neuen Sektion „FilmFest Extrem“,die engagiertes Genrekino zeigte, waren drei deut-sche Erstaufführungen zu sehen. Das FilmFestOsnabrück war in diesem Jahr erstmals auch inder Filmpassage Osnabrück vertreten. Ebensoerstmals im Programm: ein internationales Kurz-filmprogramm für Vorschulkinder.

    FOLK IM VIERTEL 2013

    beim Altstadtfest von FOKUS und Lagerhalleim Heger-Tor-Viertel gab es einen großen

    Andrang: Die Konzerte von Fragile Matt, KelseyKlamath und Allan Green, Subway Tunes, UlrikeDangendorf, Frank Heinkel und HopStopBandabegeisterten. Das Konzert von Skinny Lister ausLondon bildete den krönenden Abschluss desFestes.

    GAY IN MAY

    die 35. schwul-lesbischen Kulturtage „Gay inMay“ richteten sich mit ihrem Motto „Haben

    wir die Wahl?“ unter anderem auf die Bundestags-wahl im September sowie die Europawahl im Mai2014 aus. Der Rosa-Courage-Preis ging an die Euro-pasprecherin der Grünen, Ulrike Lunacek, die sichvor allem in Osteuropa für die Belange von sexuel-len Minderheiten einsetzt. In weiteren Veranstal-tungen ging „Gay in May“ beispielsweise den Fra-gen nach, warum Lesben in der Presse kaum dar-gestellt werden oder wie der alltäglichen Homo-phobie auf Schulhöfen begegnet werden kann.Dazu kamen Theater- und Filmabende, weitereVorträge und Lesungen, Partys sowie eine Podi-umsdiskussion mit den Bundestagskandidaten desOsnabrücker Wahlkreises.

    OSNABRÜCKER KABARETT FESTIVAL

    das größte Kabarett-Festival im nordwestdeut-schen Raum startete im November bereits

    zum 24. Mal und ließ wieder für einige Wochendie Zwerchfelle der Region erzittern. Vom klassi-schen Polit-Kabarett eines Richard Rogler oderArnulf Rating bis zur anspruchsvollen Comedywaren alle Spielarten vertreten. Zum ersten Mal nahm die Lagerhalle in der Saison2013/14 als Spielort an der Kabarett-Bundesligateil. Der Spielauftakt fand am 8. November im Rah-men des Osnabrücker Kabarett-Festivals statt. DasPublikum entscheidet, wer am Ende der Saisondeutsche Kabarettmeisterin oder -meister wird.

    .FESTIVALS_31

    Ulrike LunacekEuropa-Sprecherin

    der Grünen und Rosa-Courage-Preis-

    trägerin 2013

    Popsalon„Der Popsalon hat

    sich zum mustergülti-gen Veranstaltungs-format entwickelt.Beim Osnabrücker

    Popsalon wurde diehalbe Stadt zur Kon-zertbühne. Zum vier-ten Mal fand das drei-tägige Festival 2013Jahr statt: Mit einemVeranstaltungsort

    mehr (Haus derJugend) und ein paarhochkarätigen Künst-

    lern, die den Nach-wuchsstatus schonlange hinter sich

    gelassen haben, zumBeispiel die Schwei-

    zer Musikerin, Kompo-nistin und Texterin

    Sophie Hunger.“(„Neue OsnabrückerZeitung“, 26.12.13)

    Links:Kino auf dem Lande –mal anders

    Rechts:Verleihung des Frie-densfilmpreises derStadt Osnabrück (v. l.): Gerrit Sievert,Julia Oelkers, JanaKlinge, Salma mit Be -gleitung, Justus Peter

  • Archäologische Denkmalpflegewww.osnabrueck.deAktionszentrum Dritte Welt www.a3W-os.deClassic Con Briowww.classic-con-brio.deErich Maria Remarque-Friedenszentrumwww.remarque.de Erstes unordentliches zimmertheaterwww.zimmertheater-os.deEuropean Media Art Festival www.emaf.deFachbereich Kultur der Stadt Osnabrückwww.osnabrueck.deFelix-Nussbaum-Haus www.osnabrueck.de/fnh Figurentheater Osnabrückwww.figurentheater-osnabrueck.deForum Osnabrück für Kultur und Soziales e.V.www.fokus-os.deGay in May www.gayinmay.deHochschule Osnabrück – Institut für Musikwww.ifm.hs-osnabrueck.deInteressengemeinschaft Heger Tor Viertel e.V.www.altstadt-osnabrueck.deKulturgeschichtliches Museumwww.osnabrueck/kgm Kunsthalle Osnabrückwww.osnabrueck.de/kunsthalle Kunst- & Kultur-Unterstützungskarte Osnabrückwww.kukuk.deLagerhalle www.lagerhalle-osnabrueck.deLandschaftsverband Osnabrücker Land e.V.www.lvosl.deLichte Momentewww.lichtemomente-osnabrueck.deLiteraturbüro Westniedersachsenwww.osnabrueck.deMorgenland Festivalwww.morgenland-festival.comMuseum am Schölerberg, Natur und Umwelt · Pla-netarium www.osnabrueck.de/masMusik&Kunstschule www.osnabrueck.deOsnabrücker Friedensgesprächeofg.uni-osnabrueck.dePiesberger Gesellschaftshauswww.piesberger-gesellschaftshaus.dePopsalon www.popsalon-os.deProbebühne www.probebuehne.deStadtbibliothek www.osnabrueck.de Stadtgalerie www.osnabrueck.deStädte gegen Todesstrafe www.santegidio.orgterre des hommes www.tdh.deTheater am Domhof www.theater.osnabrueck.deTourist-Information www.osnabrueck.de Unabhängiges Filmfest Osnabrückwww.filmfest-osnabrueck.deVordemberge-Gildewart-Veranstaltungsreihewww.vordemberge-gildewart.de

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