kultur1 - mandelbaum.at fileEnttäuschte Männer Der US-Romancier Dave Eggers blickt in den Kopf...

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kultur 1 PERFORMANCE Mette Ingvartsen: 69 Positions 25.–27.6., ARGEkultur Salzburg In ihrem Solo „69 Positions“ setzt sich die dänische Choreografin Met- te Ingvartsen mit den sexuell aufge- ladenen Performances der 1960er-Jahre auseinander, als es noch darum ging, Exzess, Nacktheit und Publikumsbeteiligung radikal auf die Bühne zu bringen. Was funk- tioniert davon noch heute, was kommt uns mittlerweile ganz veral- tet vor? Zu sehen ist die Arbeit im Rahmen der Sommerszene Salz- burg. Die Choreografin gehört übri- gens zum Team des belgischen Star-Kurators Chris Dercon, der ab 2017 die Berliner Volksbühne leiten wird. FILMFESTIVAL identities Bis 21.6., diverse Kinos in Wien Rund 90 Filme in zwei Wochen: Das queere Filmfestival identities glänzt auch heuer wieder mit einem dich- ten Programm, einer Mischung aus neuen Filmen, wiederzuentdecken- den Klassikern und innovativen TV-Formaten. Unter anderem noch zu sehen: der ungewöhnliche lesbi- sche Vampirfilm „Darkness by Day“, der in der Weite der argentinischen Pampa spielt, die heimische Doku „FtWTF“, eine Langzeitstudie über Trans-Biografien sowie „Gerontophi- lia“, das jüngste Werk des kanadi- schen Experimentalisten Bruce LaBruce, eine romantische Liebes- geschichte zwischen einem jungen Krankenpfleger und einem älteren Patienten. PERFORMANCE Toxic Dreams: The Circus of Life A–Z 26. u. 27.6., Tanzquartier, Wien Zum Saisonabschluss hat die freie Gruppe Toxic Dreams kleine Pavil- lons, wie man sie von Weltausstel- lungen kennt, aufgebaut. Es geht um eine ironische Auseinanderset- zung mit sämtlichen Lebensberei- chen – von Kunst über Philosophie bis zum Essen. Die Installationen sind alphabetisch geordnet: Von A wie Abramović bis Z wie Žižek. PROFIL EMPFIEHLT Weiß der Teufel H. C. Artmann als Rhapsode der Sehn- sucht: der Liebesbriefsammelband „Schreibe mir, meine Seltsame, schnell“. D ie Botschaſten sind manchmal in Sanskrit- schriſt verfasst, hin und wieder liegen den Depeschen getrocknete Sommerblüten bei. „Lie- be, habe gerade an deinem tor 2 x 2 geläutet“, schreibt H. C. Artmann Anfang September 1960 an die mit Gelbsucht darniederliegende, ange- hende Schauspielerin Didi Macher. „Vielleicht würde ich dich sehen“, fährt der Poet in eigenwil- liger Diktion fort, „aber nur halboffene scheiben, ein suppenkaspartopf & noch irgend ein ding. heute werde ich viel trinken. weiß der teufel, viel- leicht bringt mich das drüber weg! ich kann heu- te nicht weiterschreiben.“ Artmann (1921–2000) hat Macher dann doch noch etliche Briefe und Postkarten zu- kommen lassen, die nun in der haptisch wie optisch ansprechenden Publikation „Schreibe mir, meine Seltsame, schnell“ gesammelt er- scheinen; Machers Nachrichten an den Autor sind verschollen. Die Schauspielschülerin durf- te sich auf ihrem Kärntner Krankenlager auf surrealistisch anmutende („ich bin doch eine schöne kunst“) wie romantisch intendierte Post freuen: „alles liebe einer kleinen nachzügler- schwalbe ins gefieder, damit sie dirs durchs fenster bringt.“ Ernst, Narretei und Begehren fließen in die- sen Mitteilungen ineinander. Artmann wäre aber nicht der unübertreffliche Dichter, der er war, wenn er sein Schwärmen im selben Atem- zug nicht ironisch untermalte. Der Autor er- weist sich als Poesiekreuzritter gegen Liebes- briefkitsch und Herzschmerz-Konventionalis- mus: „Zum teufel, manchmal möchte man dir schon deinen glatten hintern aushauen“, schreibt er Anfang Februar 1961 an seine Brief- freundin. „Lass von dir hören, du abscheuliche, zuckerkranke gekränkte leber.“ w. p. H. C. Artmann: Schreibe mir, meine Seltsame, schnell. Briefe an Didi 1960–1970. mandelbaum, ca. 60 S., EUR 48,– 90 profil 25 15. Juni 2015

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Performancemette Ingvartsen: 69 Positions25.–27.6., arGekultur Salzburg

In ihrem Solo „69 Positions“ setzt sich die dänische Choreografin Met-te Ingvartsen mit den sexuell aufge-ladenen Performances der 1960er-Jahre auseinander, als es noch darum ging, Exzess, Nacktheit und Publikumsbeteiligung radikal auf die Bühne zu bringen. Was funk-tioniert davon noch heute, was kommt uns mittlerweile ganz veral-tet vor? Zu sehen ist die Arbeit im Rahmen der Sommerszene Salz-burg. Die Choreografin gehört übri-gens zum Team des belgischen Star-Kurators Chris Dercon, der ab 2017 die Berliner Volksbühne leiten wird.

fIlmfeStIvalidentities Bis 21.6., diverse Kinos in Wien

Rund 90 Filme in zwei Wochen: Das queere Filmfestival identities glänzt auch heuer wieder mit einem dich-ten Programm, einer Mischung aus neuen Filmen, wiederzuentdecken-den Klassikern und innovativen TV-Formaten. Unter anderem noch zu sehen: der ungewöhnliche lesbi-sche Vampirfilm „Darkness by Day“, der in der Weite der argentinischen Pampa spielt, die heimische Doku „FtWTF“, eine Langzeitstudie über Trans-Biografien sowie „Gerontophi-lia“, das jüngste Werk des kanadi-schen Experimentalisten Bruce LaBruce, eine romantische Liebes- geschichte zwischen einem jungen Krankenpfleger und einem älteren Patienten.

Performancetoxic Dreams: the circus of life a–Z26. u. 27.6., tanzquartier, Wien

Zum Saisonabschluss hat die freie Gruppe Toxic Dreams kleine Pavil-lons, wie man sie von Weltausstel-lungen kennt, aufgebaut. Es geht um eine ironische Auseinanderset-zung mit sämtlichen Lebensberei-chen – von Kunst über Philosophie bis zum Essen. Die Installationen sind alphabetisch geordnet: Von A wie Abramović bis Z wie Žižek.

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lt Weiß der TeufelH. C. Artmann als Rhapsode der Sehn-sucht: der Liebesbriefsammelband

„Schreibe mir, meine Seltsame, schnell“.

Die Botschaften sind manchmal in Sanskrit-schrift verfasst, hin und wieder liegen den

Depeschen getrocknete Sommerblüten bei. „Lie-be, habe gerade an deinem tor 2 x 2 geläutet“, schreibt H. C. Artmann Anfang September 1960 an die mit Gelbsucht darniederliegende, ange-hende Schauspielerin Didi Macher. „Vielleicht würde ich dich sehen“, fährt der Poet in eigenwil-liger Diktion fort, „aber nur halboffene scheiben, ein suppenkaspartopf & noch irgend ein ding. heute werde ich viel trinken. weiß der teufel, viel-leicht bringt mich das drüber weg! ich kann heu-te nicht weiterschreiben.“

Artmann (1921–2000) hat Macher dann doch noch etliche Briefe und Postkarten zu-kommen lassen, die nun in der haptisch wie optisch ansprechenden Publikation „Schreibe mir, meine Seltsame, schnell“ gesammelt er-scheinen; Machers Nachrichten an den Autor sind verschollen. Die Schauspielschülerin durf-te sich auf ihrem Kärntner Krankenlager auf surrealistisch anmutende („ich bin doch eine schöne kunst“) wie romantisch intendierte Post freuen: „alles liebe einer kleinen nachzügler-schwalbe ins gefieder, damit sie dirs durchs fenster bringt.“

Ernst, Narretei und Begehren fließen in die-sen Mitteilungen ineinander. Artmann wäre aber nicht der unübertreffliche Dichter, der er war, wenn er sein Schwärmen im selben Atem-zug nicht ironisch untermalte. Der Autor er-weist sich als Poesiekreuzritter gegen Liebes-briefkitsch und Herzschmerz-Konventionalis-mus: „Zum teufel, manchmal möchte man dir schon deinen glatten hintern aushauen“, schreibt er Anfang Februar 1961 an seine Brief-freundin. „Lass von dir hören, du abscheuliche, zuckerkranke gekränkte leber.“ w. p.

h. c. artmann: Schreibe mir, meine Seltsame, schnell. Briefe an Didi 1960–1970. mandelbaum, ca. 60 S., EUR 48,–

90 profil 25 • 15. Juni 2015

Enttäuschte MännerDer US-Romancier Dave Eggers blickt in den Kopf eines Entführers, der die Welt nicht mehr versteht.

Wer ist eigentlich schuld daran, wenn das eigene Leben nicht nach Plan

abläuft? Wenn es weder im Job noch im Liebesleben klappt? US-Autor Dave Eg-gers, 1970 in Boston geboren, ist bekannt dafür, in seinen Romanen kühne Plots zu entwerfen, dabei Fragen zu behandeln, die ins Herz unserer neoliberalen Gesellschaft zielen. Sein jüngster Roman trägt den sperrigen Titel „Eure Väter, wo sind sie? Und die Propheten, leben sie ewig?“. Im Zentrum steht ein enttäuschter Mann, den viele offene Fragen quälen. Weil Thomas das Gefühl hat, dass ihm keiner zuhört, entführt er seinen ehemaligen Mathema-tiklehrer, der im Verdacht stand, pädophil zu sein, seine Mutter, die seiner Meinung alles falsch gemacht hat in Erziehungsan-gelegenheiten, einen Kongressabgeordne-ten und noch ein paar Leute. Er bringt sie alle in eine stillgelegte Militäranlage, ket-tet sie an und beginnt einen Dialog mit ih-nen.

Das Buch liest sich wie ein philosophi-scher Thriller: Eine Wahnsinnstat wird aus der logischen Perspektive des Täters erzählt, einem weißen Mittdreißiger, dem nichts gelingt, der viel zu lange bei seiner Mutter gewohnt hat und es nicht ertra-gen kann, dass er nicht im Zentrum der Welt steht. Eggers porträtiert einen Durchschnittstypen, der sich radikali-siert, weil er die moderne Welt nicht mehr versteht: Ambivalenz empfindet er als bedrohlich, die Schuld sucht er nur bei den anderen, und er sehnt sich nach einem Ziel, das ihm von außen zugewie-sen wird. Eggers stellt einen bedrohlichen Befund: „Wenn ihr nichts Großes habt, woran Männer wie wir mitwirken kön-nen, werden wir all die kleinen Dinge auseinandernehmen. Wohnviertel für Wohnviertel. Gebäude für Gebäude. Fa-milie für Familie. Begreifen Sie das nicht?“ k. c.

Dave eggers: eure väter, wo sind sie? Und die Prophe-ten, leben sie ewig? Aus dem Eng-lischen v. Ulri-ke Wasel und Klaus Tim-mermann. Kiepenheuer & Witsch, 224 S., EUR 19,60

Poet artmann, BrIeffreUnDIn macher; vorDer- UnD rücKan-SIcht eIner PoStKarte artmannS an macher vom SePtemBer 1971ernst, narretei und Begehren

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makarionissi oder (2)Die Insel der SeligenVea KaiserKiWi, EUR 20,60

Inside IS (5)Jürgen TodenhöferBertelsmann, EUR 18,50

Das Spiel des (3)PoetenAndrea CamilleriBastei Lübbe, EUR 20,60

Darm mit charme (1)Giulia EndersUllstein, EUR 17,50

Provokateure (4)Martin WalkerDiogenes, EUR 24,60

Der elefant, der (3)das Glück vergaßAjahn BrahmLotos, EUR 17,50

Wenn der Wind (9)singt/Pinball 1973haruki MurkamiDuMont, EUR 20,60

auch lachen kann (–)man lernenElfriede ottAmalthea, EUR 19,95

Wie man sich in aller Würdelosig-keit Respekt verschafft, das kann

man von dem Mann im Bild gut lernen: Jacques Palminger, der deutsche Autor, Musiker, Freestyle-Performer und Co-median, wirft sich grundlos ernst in Po-se, um den Titel jenes heiteren Mini-Fes-tivals zu verkörpern, das er diese Woche in Wien beehren und bespielen wird. Fritz Ostermayer, freigeistiger Direktor

der Schule für Dichtung, hat das von ihm in Zusammenarbeit mit Literatur-haus und Top-Kino organisierte Humor-fest mit Lust am avancierten Nonsens nämlich „quo vadis bodypainting“ (19.–22.6.) genannt. „Wo Humor draufsteht, ist meist keiner drin“, erklärt Ostermay-er listig: „Das ausgestellt Witzige soll dem schlechten Kabarett gehören. Uns aber interessiert das Komische als Ab-

fallprodukt einer ernsten Anstrengung, das Lächerliche als Kehrseite des Erha-benen.“ Als Gäste haben sich außerdem illustre Gestalten wie das Berliner „supa-topcheckerbunny“ Ulrike Sterblich, der Wiener Doderer-Spezialist Klaus Nüch-tern und der immer noch verkannte Bizarr-Filmemacher und -Autor Wenzel Storch angesagt. Es wird heiter. Und besinnlich. Eben wesentlich. st. gr.

Quo vadis Bodypainting?

92 profil 25 • 15. Juni 2015

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Der Biophilia- (10)effektClemens G. ArvayEdition A, EUR 19,95

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365 Gartenfragen (7)& antwortenKarl PlobergerAV Buch, EUR 19,95

Platzierungin der Vorwoche

Ideen für HypochonderDie Vienna Biennale sucht eine lebenswerte Zukunft. Diesen Anspruch löst sie nur bedingt ein.

GenreübergriffeThomas Edlinger, ORF-Theoretiker und Multitasking- Talent, wird Leiter des Kremser Donaufestivals.

Christoph Thun-Hohenstein, Direktor des Wiener Museums für angewandte Kunst (MAK), ist so

etwas wie das Gewissen des Kunstbetriebs. Seit sei-nem Amtsantritt sind verstärkt Ausstellungen zu se-hen, die kreative Lösungen für die globalen Heraus-forderungen der Gegenwart vorstellen. Vergangene Woche startete das MAK gemeinsam mit anderen Wiener Institutionen die Vienna Biennale (www.mak.at; bis 4.10.). Sie ist keineswegs die erste in der Bundeshauptstadt, wie die hauseigene PR dem Publi-kum weismachen möchte, hielten doch einige Off-spaces zwischen 2006 und 2010 eine Veranstaltung mit demselben Titel ab. Thun-Hohensteins „Mehr-spartenbiennale“ (Kunst, Design und Architektur), Motto: „Ideas for Change“, begibt sich auf die Suche nach einer lebenswerten Zukunft, nach dem „positi-ven Wandel“, wie er es gern nennt. Die teils gelunge-nen Kunstausstellungen sind hier allerdings fehl am Platz: Es muss ein gewaltiger Argumentationsauf-wand betrieben werden, um die Sinnhaftigkeit einer Schau zur Bukarester Kunst oder des Künstlerinnen-duos Pauline Boudry/Renate Lorenz in diesem Zu-sammenhang zu erklären. Zum Thema bleiben übrig: eine Ausstellung zu den wachsenden Megacitys, ein

„Manifest“ zur Zukunft der Arbeit, Wettbewerbsbeiträge zur Seestadt Aspern im Ar-chitekturzentrum, ein Pro-jekt, das Ideen wie etwa ein partizipatorisches Bauprojekt präsentiert. Vieles kennt man

längst, manches erscheint absurd. Oder möchte wirk-lich jemand – Hypochonder ausgenommen – ständig in die Apotheke laufen, um seinen Gesundheitszu-stand checken zu lassen, wie es vorgeschlagen wird? Und wie betrachtet wohl ein Bauarbeiter oder eine prekär beschäftigte Lehrkraft des akademischen Mit-telbaus die Forderung, zwecks wirtschaftlicher Zu-kunftsfähigkeit nur die eigene Kreativität zu nutzen? So wird der ehrenwerte Anspruch nur bedingt einge-löst. ni. s.

Ob es tatsächlich Menschen gibt, die Tho-mas Edlinger für einen Apotheker hal-

ten, wie ein Posting auf der Website der Ta-geszeitung „Der Standard“ behauptet? Ganz abwegig scheint der Gedanke nicht, wird der 1967 geborene Wiener in der ORF-Show „Willkommen Österreich“ doch stets als sol-cher bezeichnet – er stellt in gewitzt-absur-den Montagen die Gäste der Sendung vor. Dabei ist der dadaistische Bilderreigen nur ein kleiner Teil von Edlingers zahlreichen Be-tätigungsfeldern, der auch als Journalist ar-beitet (vor allem für die Radiosender Ö1 und FM4, fallweise auch für profil) und als Kura-tor, Suhrkamp-Theorieautor sowie als Lehrbeauftragter tä-tig ist. Das genreübergreifende Denken, das im Kulturbe-trieb aktuell so gefragt ist, beherrscht er hervorragend, ist inhaltlich in der Kunsttheo-rie gleichermaßen daheim wie in der Popkultur und verknüpft in seinen Beiträ-gen und Publikationen All-tagserscheinungen mit Phi-losophie. Ab 2017 wird Ed-linger (in der Nachfolge des zu den Wiener Festwochen berufenen Tomas Zierho-fer-Kin) das Kremser Do-naufestival leiten, das stark auf Crossover zwischen Per-formance, Musik und bil-dender Kunst setzt; er konn-te sich gegen 62 teils interna-tionale weitere Bewerbun-gen durchsetzen. Zu seinen Plänen verrät er nur so viel: „Ich möchte bestimmte in-haltliche Verdichtungen und Vertiefungen schaffen, auch die diskursiven Akzente stär-ken.“ ni. s.

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Wie betrachtet wohl ein Bauarbeiter die Forderung, nur die

eigene Kreativität zu nutzen?

KUrator eDlInGerKunstkenner und Poptheoretiker

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