kulturblatt kantonschwyz editorial...Martin Rütsche, «Architektur und Fotografie» von Marcel...

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kulturblatt kantonschwyz Weitere Informationen zur kantonalen Kulturförderung: www.sz.ch/kultur Aktuelle Veranstaltungen: www.schwyzkultur.ch ausgabe 1/2018 editorial Liebe Schwyzerinnen und Schwyzer Das 5. Schwyzer Kulturwochenende beweist, dass die Kultur in unserem Kanton lebt und sehr vielfältig ist, fanden doch vom 20. bis 22. April 2018 während drei Tagen in 33 Ortschaften über 160 Kulturanlässe statt. Mit der stetig steigenden Anzahl von Anlässen hat sich das Festival bei den Veranstaltern definitiv etabliert. Die Vielfalt der Veranstaltungen ist bester Beweis, wie umfassend und abwechslungsreich das Kulturschaffen in den Schwyzer Gemeinden ist und dass es im besten Sinne des Wortes den ganzen Kanton bewegt. Organisiert wurden die Anlässe von lokalen Veranstal- tern. Das eigens formierte Organisationskomitee unter der Verantwortung von SchwyzKulturPlus übernahm wiederum die kantonale Gesamtvermarktung und hat das Kulturwochenende zu einem einheitlichen Erscheinungsbild geprägt. Mit dem Kulturbus wurden verschiedene Künstlerateliers und Ausstellungen im ganzen Kanton besucht. Damit liess sich die «Grenze» zwischen dem inneren und äusseren Kantonsteil überwinden. Das überarbeitete Web-Portal «www.schwyzkultur.ch» vereint zusätzlich Kulturschaffende und Publikum im ganzen Kanton. «www.schwyzkultur.ch» ist das gemein- same Projekt des Non-Profit-Vereins SchwyzKulturPlus und der Kulturkommission des Kantons Schwyz. Die Webseite erfreut sich grosser Beliebtheit: In knapp acht Jahren seit Beginn wurden über zwei Millionen Einzel- seiten aufgerufen. Unser Ziel ist, dass das Portal als starker, zentraler Auftritt für Kultur im Kanton Schwyz wahrgenommen und mit dieser umfangreichen Dienst- leistungsplattform die Vernetzung der Kulturszene massgeblich gefördert wird. Der grösste Veranstaltungs- kalender des Kantons verwaltet auch ein kulturelles Archiv mit über 10000 Seiten. Neu können zudem die Dokumentarfilme aus der Reihe «Die Letzten ihres Handwerks?» über das Portal angesehen werden. Der neueste Kurzfilm, «Das Schmieden von Trychlen», feierte am Kulturwochenende in Muotathal Premiere. Zurzeit wird alle zwei Jahre ein Dokumentarfilm erstellt. Bis heute wurden bereits sechs sehenswerte, interessante Kurzfilme gedreht. Der jährliche Leistungsauftrag von Regierungsrat und Kulturkommission an den Verein SchwyzKulturPlus für die Anstossfinanzierung der verschiedensten Projekte löst immer wieder grossartiges Engagement von Kulturschaffenden in diversen Sparten aus. Rechnet man die Freiwilligenarbeit auf, werden nur schon für das Kulturwochenende Tausende von Stunden ohne eine Entschädigung investiert. Müsste man die Freiwilligenarbeit entschädigen, wäre ergänzend zum mit maximal 90000 Franken dotierten Leistungsauf- trag ein x-facher Betrag fällig. SchwyzKulturPlus wird zurzeit von über 400 Mitglied- schaften getragen. Zahlreiche Gönner und Sponsoren unterstützen die verschiedenartigen Projekte. Deshalb möchte ich mich für die Unterstützung und das in uns gesetzte Vertrauen bei allen beteiligten Parteien, Mitgliedern und Kulturschaffenden sowie dem Regierungsrat und der Kulturkommission bedanken. Wir werden alles daran setzen, den ausgelösten Schwung zu nutzen, um weiterhin die Kultur in unserem Kanton zu fördern und unsere Bürgerinnen und Bürger über die Veranstaltungen zu informieren und für einen Besuch zu begeistern. Weitere Mitglied- schaften sind willkommen, seien es Kulturschaffende, Gemeinden oder Bezirke oder Bürgerinnen und Bürger in unserem wunderschönen, einzigartigen Kanton. Besuchen Sie «www.schwyzkultur.ch» und lassen Sie sich für eine Mitgliedschaft begeistern! Peter Reuteler, alt Regierungsrat Präsident SchwyzKulturPlus

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  • kulturblatt kantonschwyz

    Weitere Informationen zur kantonalen Kulturförderung: www.sz.ch/kulturAktuelle Veranstaltungen: www.schwyzkultur.ch

    ausgabe 1/2018

    editorial

    Liebe Schwyzerinnen und Schwyzer

    Das 5. Schwyzer Kulturwochenende beweist, dass die Kultur in unserem Kanton lebt und sehr vielfältig ist, fanden doch vom 20. bis 22. April 2018 während drei Tagen in 33 Ortschaften über 160 Kulturanlässe statt. Mit der stetig steigenden Anzahl von Anlässen hat sich das Festival bei den Veranstaltern definitiv etabliert. Die Vielfalt der Veranstaltungen ist bester Beweis, wie umfassend und abwechslungsreich das Kulturschaffen in den Schwyzer Gemeinden ist und dass es im besten Sinne des Wortes den ganzen Kanton bewegt. Organisiert wurden die Anlässe von lokalen Veranstal-tern. Das eigens formierte Organisationskomitee unter der Verantwortung von SchwyzKulturPlus übernahm wiederum die kantonale Gesamtvermarktung und hat das Kulturwochenende zu einem einheitlichen Erscheinungsbild geprägt. Mit dem Kulturbus wurden verschiedene Künstlerateliers und Ausstellungen im ganzen Kanton besucht. Damit liess sich die «Grenze» zwischen dem inneren und äusseren Kantonsteil überwinden.

    Das überarbeitete Web-Portal «www.schwyzkultur.ch» vereint zusätzlich Kulturschaffende und Publikum im ganzen Kanton. «www.schwyzkultur.ch» ist das gemein-same Projekt des Non-Profit-Vereins SchwyzKulturPlus und der Kulturkommission des Kantons Schwyz. Die

    Webseite erfreut sich grosser Beliebtheit: In knapp acht Jahren seit Beginn wurden über zwei Millionen Einzel-seiten aufgerufen. Unser Ziel ist, dass das Portal als starker, zentraler Auftritt für Kultur im Kanton Schwyz wahrgenommen und mit dieser umfangreichen Dienst-leistungsplattform die Vernetzung der Kulturszene massgeblich gefördert wird. Der grösste Veranstaltungs-kalender des Kantons verwaltet auch ein kulturelles Archiv mit über 10000 Seiten. Neu können zudem die Dokumentarfilme aus der Reihe «Die Letzten ihres Handwerks?» über das Portal angesehen werden. Der neueste Kurzfilm, «Das Schmieden von Trychlen», feierte am Kulturwochenende in Muotathal Premiere. Zurzeit wird alle zwei Jahre ein Dokumentarfilm erstellt. Bis heute wurden bereits sechs sehenswerte, interessante Kurzfilme gedreht.

    Der jährliche Leistungsauftrag von Regierungsrat und Kulturkommission an den Verein SchwyzKulturPlus für die Anstossfinanzierung der verschiedensten Projekte löst immer wieder grossartiges Engagement von Kulturschaffenden in diversen Sparten aus. Rechnet man die Freiwilligenarbeit auf, werden nur schon für das Kulturwochenende Tausende von Stunden ohne eine Entschädigung investiert. Müsste man die Freiwilligenarbeit entschädigen, wäre ergänzend zum mit maximal 90000 Franken dotierten Leistungsauf-trag ein x-facher Betrag fällig.

    SchwyzKulturPlus wird zurzeit von über 400 Mitglied-schaften getragen. Zahlreiche Gönner und Sponsoren unterstützen die verschiedenartigen Projekte. Deshalb möchte ich mich für die Unterstützung und das in uns gesetzte Vertrauen bei allen beteiligten Parteien, Mitgliedern und Kulturschaffenden sowie dem Regierungsrat und der Kulturkommission bedanken. Wir werden alles daran setzen, den ausgelösten Schwung zu nutzen, um weiterhin die Kultur in unserem Kanton zu fördern und unsere Bürgerinnen und Bürger über die Veranstaltungen zu informieren und für einen Besuch zu begeistern. Weitere Mitglied-schaften sind willkommen, seien es Kulturschaffende, Gemeinden oder Bezirke oder Bürgerinnen und Bürger in unserem wunderschönen, einzigartigen Kanton. Besuchen Sie «www.schwyzkultur.ch» und lassen Sie sich für eine Mitgliedschaft begeistern!

    Peter Reuteler, alt RegierungsratPräsident SchwyzKulturPlus

  • kulturpreis für karl saurerKulturkommission schreibt Werkbeiträge aus

    sitzungsdaten und eingabefristen 2018

    Sitzungen Kulturkommission Eingabefrist für Gesuche

    22. Juni 2018 25. Mai 2018

    26. September 2018 31. August 2018

    21. November 2018 26. Oktober 2018

    Der Einsiedler Filmemacher Karl Saurer wird vom Regierungsrat und der Kulturkommission für sein grossartiges Lebenswerk mit dem Kulturpreis geehrt, der höchsten kulturellen Auszeichnung des Kantons.

    Der 1943 in Einsiedeln geborene Filmemacher Karl Saurer hat sich seit seinem ersten Dokumentarfilm im Jahr 1970 national und international einen bedeuten-den Namen als Drehbuchautor und Regisseur von Spiel- und Dokumentarfilmen geschaffen. Mit seinem Werk beweist er hohe künstlerische Qualitäten. Seine Filme werden an wichtigen Festivals im In- und Ausland gezeigt und haben zahlreiche Auszeichnun-gen und Preise erhalten.

    Karl Saurer zeige in seinem reichen filmischen Werk ein feines Gespür für gesellschaftlich bewegende Themen, die er engagiert und doch mit der not-wendigen Distanz aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchte, begründen Regierungsrat und Kulturkom-mission ihre Wahl. Subtil beschreibe er Zusammen-hänge und Entwicklungen aus der Sicht von Betroffenen und leiste damit einen wichtigen Beitrag zu deren Verständnis. Seine Filme seien nicht belehrend im Sinne von Schulfernsehen, sondern würden eindrücklich Alltag und Lebensumwelt dokumentieren. Sie berühren kraft ihrer ausdrucksstarken Bilder und der einfühlsamen Art, wie die Menschen gezeigt werden.

    Karl Saurer erhält den kantonalen Kulturpreis 2018.

    Ausschreibung Werkbeiträge noch bis 6. JuliKürzlich hat die Kulturkommission Werkbeiträge für das Jahr 2018 ausgeschrieben, wieder in den vier Sparten bildende Kunst, Musik, Theater und Tanz sowie Kurz- und Animationsfilm. Teilnahmeberechtigt sind Kulturschaffende mit einem überzeugenden Leistungsausweis, die einen engen Bezug zum Kanton Schwyz aufweisen. Gruppen können teilnehmen, sofern ihr Arbeits- und Produktionsstandort seit mindestens drei Jahren zur Hauptsache im Kanton Schwyz liegt. Einsendeschluss ist der 6. Juli 2018 (Datum des Poststempels).

    Detaillierte Bewerbungsunterlagen können auf der Homepage «www.sz.ch/kultur» (Rubrik Kulturförderung, Unterrubrik Werkbeiträge) bezogen werden, oder bei: Amt für Kultur Kanton Schwyz, Kulturförderung, Bahnhof-strasse 20, Postfach 2202, 6431 Schwyz; E-Mail: [email protected]; Telefon 041 819 20 88.

  • • Ausstellung der Künstlervereinigung Rapperswil-Jona in Siebnen, Höfner Skulpturensymposium, «kunstspinnerei’18»• «Schweizer Kunst online» vom SIK-ISEA, Fumetto Comics Festival, Kunstverein Oberer Zürichsee

    unterstützte kulturaktivitäten

    Zwischen November 2017 und März 2018 gewährte die kantonale Kulturkommission Beiträge und Defizitgarantien im Gesamtbetrag von rund 296 000 Franken. Das verwendete Geld stammt aus-schliesslich aus dem Lotteriefonds (keine Steuermittel).

    bildende und angewandte kunst/vermittlung

    • Konzerte: Schwyzer Neujahrskonzerte, Turchini Consort, Sinfonieorchester Kanton Schwyz, Sinfonieorchester Nota Bene, Orchester Con Brio, Orgelmusikfreunde Arth, gesundheit schwyz, Missa Salisburgensis.18, Vokalensemble I Cantanti, Kammerchor Gaudeamus, Kirchenchor Galgenen, Soul Vision AllStars, Schwyzer Horngruppe, Crescendo Konzert Management, Orchester Schwyz Brunnen, Orchesterverein Einsiedeln, Vokalensemble Tradiophon, Dormant Noten, Vokalensemble TONanTON, Wood and Metal Connection, Klarinettenensemble Holzbiig, BergMusik, «Schwarzer Hund» von Wolfgang Sieber• Festivals: Volksmusikfestival Altdorf, Musiksommer am Zürichsee, Küssnacht Klassik, Einsiedler Musikfest, A-Capella Festival, Stanser Musiktage• CD-Produktionen: Alpenländisch «Mitenand», Band Soybomb• Beiträge an Panflöten-Camp in Einsiedeln, Schweiz. Jugendmusik-Wettbewerb, Solistenwettbewerb Einsiedeln, Schwyzerörgeli-Forum 2017, Gaswerk Eventbar «Local Stage» und «KunstWerk», Multimedia-Projekt «Orte: Klänge, Bilder» von Markus Kenel, Kindermusical «Der kleine Mats» von Gunvor, Kindermusical «Neues von Michel aus Lönneberga» von Balzer Event, MAUZ Music-Club Einsiedeln, Haus der Volksmusik Altdorf

    musik

    film und video

    • Druckkosten-/Herstellungsbeiträge an «Queen Victoria in der Schweiz» des Hist. Museums Luzern, italienische Übersetzung von Inglins «Notizen eines Jägers» der Editore Dadò, «Face of Europe» von Martin Rütsche, «Architektur und Fotografie» von Marcel Chassot, «My Swiss Cup Cake» von Alessia Schnüriger, «Glänzende Aussichten» von Margrit Schriber, Neudruck Schwyzer Tanzbuch von 1820, «Zurück zu Eichendorff!» der HSK Bern, «In Küstengewässern» im Antium Verlag, Kunstbuch «Sr. Gielia Degonda» im Triner-Verlag• Aufführungs- und Produktionsbeiträge an das Theater Arth, Marionettentheater «Das goldene Ei» des Theaters Südwind, Weihnachtskomödie «Der Messias» von Oscar Sales Bingisser, Tanzshow «Emotion», Tanz- und Akrobatikshow «Love is…», «Ja sagen zum bin ich geworden so sein» von Nelly Bütikofer, «Tanzen grenzenlos» der BSZ, Küssnachter Theaterleute• Beiträge an «Tankstelle 2018 – Bühne», Literaturfest Luzern, 041 – das Kulturmagazin, Spoken Word Festival Luzern, Luzerner Schultheatertage, Zentralverband Schweiz. Volkstheater, lit.z Literaturhaus Zentralschweiz, Vereinigung KünstlerInnen-Theater-VeranstalterInnen Schweiz

    • Kleinbühne Chupferturm Schwyz, Spettacolo Brunnen, Wanderausstellung «SintiSchweiz», arttv.ch – Das Kulturfernsehen im Netz

    volkskultur und spartenübergreifendes

    literatur, theater und tanz

    • Multimediaprojekt «True Storys, Worth telling», Schweizer Jugendfilmtage, Dokfilm «Hexenkinder» der Calypso-Film AG, Kurzfilm «Fensterlos» der Aaron-Film GmbH, Filmbüro Zentralschweiz, La Lanterne magique, Filmfest Einsiedeln

  • Guido Hauser, Küssnacht

    Der Küssnachter Künstler Guido Hauser (*1952) ist bereits seit vielen Jahren mit einigen Objekten in der kantonalen Kunstsammlung vertreten. Bei einem Atelierbesuch im vergangenen Herbst durfte sich das Ankaufsgremium einen Überblick über das aktuelle Werk des vielseitigen Künstlers verschaffen. Auf-gefallen sind unter anderem diverse Wandobjekte und Collagen. Das kantonale Kunstankaufsgremium freut sich, dass als Ergänzung eine Auswahl aus beiden Werkgruppen für die Kunstsammlung angekauft werden konnte.

    kunstankäufeAktuelle Werkankäufe für die kantonale Kunstsammlung

    Anton Bruhin, Zürich/Schübelbach

    Vom auch national bestens bekannten Ausserschwyzer Künstler Anton Bruhin (*1949) sind bereits zahlreiche Werke in der kantonalen Kunstsammlung vorhanden. Kurz vor Weihnachten sind dem Gremium bei einem Ausstel-lungsbesuch in Zürich die beiden «Dämonen» aufgefallen, die nun in die kantonale Kunstsammlung integriert wurden.

    «ohne Titel»,Collage,

    50 x 40 cm, 2016

    (Foto: Pius Ruhstaller)

    «Dämon 102»,150 x 120 cm, 2017

    (Foto: Pius Ruhstaller)

    Weitere aktuelle Ankäufe

    Al Meier, WollerauErgänzende Ankäufe: «Streiflichter», Lichtkasten in Mischtechnik, 80 x 80 x 10 cm, 2004

    «Beyond the Centuries-Übermalungen», Acryl auf Postkarte, div. Jahre

    Dijan Kahrimanovic, ImmenseeErstankauf: «ohne Titel», veränderter bosnischer Pass, 2014

    René Odermatt, KüssnachtErstankauf: «Liane», Birnbaumholz geschnitzt, 2015

  • Vier Monate verbrachte die bildende Künstlerin Barbara Gwerder in der deutschen Hauptstadt. Der Aufenthalt im Zentralschweizer Atelier sei für sie und ihre Arbeit eine Bereicherung, ist sie überzeugt.«Ich kam Anfang September 2017 nach Berlin. Die Tage waren mild, spätsommerlich schön. Genau richtig, um eine Grossstadt zu entdecken. Mit dem Fahrrad durchstreifte ich die Stadt mit ihrer immens grossen kulturellen Vielfalt. Schnell merkte ich, dass Berlin ein herausragendes Kunst- und Kulturzentrum ist – ein internationaler Anziehungspunkt für Kunstschaffende.

    Die Berliner Bevölkerung besitzt ein grosses Herz für Kunst und ihre Kunstschaffenden. Es tut gut zu sehen, dass Menschen auf der Strasse genies-serisch einem öffentlichen klassischen Konzert mit geschlossenen Augen lauschen. Oder wenn sie an einem Sonntag im Mauerpark zu Hunderten zusammengerückt an Hängen sitzen wie in einer grossen Arena, um den darbietenden Strassen-künstlerinnen und Strassenkünstlern zuzuschauen, zu applaudieren.

    Das grosse Interesse an Kunst ist hier in Berlin auffallend und tut mir gerade jetzt besonders gut, da meine letzten Tage in der Schweiz geprägt waren von Protestaktionen gegen die geplanten Sparmassnahmen bei Kulturgeldern in einigen Kantonen.

    Dank der Schweizer Botschaft, die unter anderem mit allen wichtigen Kunstverbänden und Kultur-schaffenden ein wunderbares Netzwerk pflegt, bekam ich unkompliziert und schnell einen Einblick in Künstlerwerkstätten, in Kunstverbände und Ausstellungsinstitutionen von Berlin. Die von der Botschaft organisierten Führungen, Künstler-gespräche und Atelierbesuche waren für mich als Kunstschaffende extrem interessant. Ich habe noch nie so grosse, gut eingerichtete und für alle Künstlerinnen und Künstler offene Bildhauer- und Druckwerkstätten gesehen. Für ein Künstlerinnen-herz paradiesisch, sehr beindruckend. Interessant ist, dass alle Kunstschaffenden – egal, woher sie kommen, egal, wie lange sie in Berlin bleiben – diese Werkstätten unkompliziert, unbürokratisch benutzen können: «Einfach vorbei kommen», hiess es, «miteinander reden und so klappt das dann

    mit dem Arbeiten schon». Dort arbeiten jährlich rund 500 Künstlerinnen und Künstler aus der ganzen Welt, und sie müssen nur wenig für die Infrastruktur bezahlen.

    Natürlich wollte ich wissen, wie das Ganze finanziert wird und war völlig überrascht zu erfahren, dass z.B. die Bildhauerateliers keine Geldprobleme kennen. Berlin hat ein grosses kunstinteressiertes Publikum, und darum funktio-niert auch die Finanzierung; das war eine Erklä-rung. Es ist mir einmal mehr klar geworden, dass die Kunst ein kunstinteressiertes Publikum braucht.

    Ich fühlte mich von Anfang an willkommen in Berlin. Das Arbeiten im Zentralschweizer Atelier fiel mir leicht. Beflügelt von den vielen Ein-drücken ging ich an meine Projekte. Der Aufenthalt in Berlin ist für meine Arbeit wichtig. Es gibt mir die Möglichkeit, neue Denk- und Sichtweisen zu entwickeln. Die inspirierenden Grossstadtimpulse prägen meine Arbeit neu. Für diese Erfahrung bin ich sehr dankbar, und darum ein herzliches Dankeschön an alle Menschen, die Kunst in irgendeiner Form fördern, vor allem an die Unterstützerinnen und Unterstützer des Zentralschweizer Ateliers. Ich bin überzeugt, dass Kunstförderung letztlich nicht nur den Kunst-schaffenden zu Gute kommt, sondern die daraus entstehende Kunst der ganzen Gesellschaft Lebensqualität bringen kann.»

    Barbara Gwerder

    atelierstipendiumBarbara Gwerder in Berlin

    Barbara Gwerder:«Der Aufenthalt in Berlin ist für meine Arbeit wichtig.»

    Die nächste Ausschreibung der Zentralschweizer Ateliers in Berlin und New York erfolgt im August 2018. Information: www.sz.ch/kultur

  • neues «schwyzer heft»Über die Volksmusik in der Region Einsiedeln – Alpthal – Ybrig

    Das neue «Schwyzer Heft» gibt einen spannendenEinblick in die Volksmusikgeschichte der RegionEinsiedeln, Alpthal und Ybrig.

    Seit 1973 hat es sich die kantonale Kultur-kommission zur Aufgabe gemacht, mit der Schriftenreihe der «Schwyzer Hefte» in gut verständlicher und attraktiver Form über Kultur, Geschichte und Menschen im Kanton Schwyz zu berichten. Soeben ist eine weitere Ausgabe erschienen.Die instrumentale Volksmusik geniesst im Kanton Schwyz seit jeher einen hohen Stellenwert. Zahlreiche schweizweit bekannte Ländlermusikanten, die für die Entwicklung dieses wertvollen Kulturgutes massgebend sind, stammen aus unserem Kanton. Nach der äusserst erfolgreichen Ausgabe über die Volksmusik im inneren Kantonsteil von Schwyz (Nr. 104) ist nun ein weiteres Heft entstanden, das sich mit der Region Einsiedeln – Alpthal – Ybrig befasst. Angefangen beim Tanzgeiger Johann Fuchs «Hudeli-Johann» aus Einsiedeln – dem Vater der Innerschweizer Ländlermusik – über Martin Beeler, Edgar Ott, den «Druosbärg-Büeblä» bis hin zu den heutigen jungen Interpreten; auch der mittlere Teil des Kantons Schwyz war und ist reich an volksmusika-lischen Talenten. Nebst den bereits genannten «Stars» haben in den letzten rund 120 Jahren zahlreiche weitere Musikanten zum Tanz und zur Unterhaltung aufgespielt, deren Namen heute nur noch wenigen im Gedächtnis haften geblieben sind. All diesen bekannten und unbekannten Volksmusikanten ist das neueste, kürzlich erschienene Schwyzer Heft «Volks-musik Einsiedeln – Alpthal – Ybrig» gewidmet.

    Im Auftrag der kantonalen Kulturkommission hat der Autor Pius Ruhstaller in vielen Stunden nach den früheren und heutigen Musikanten geforscht und die Ergebnisse in einem packend geschriebenen, rund 160 Seiten starken Heft zusammengefasst. Gespickt mit zahlreichen Bildern und Anekdoten ergibt sich so ein reicher Überblick über die Entstehung und Entwicklung der Ländlermusik in der Region Einsiedeln – Alpthal – Ybrig.

    Erhältlich ist das «Schwyzer Heft» bei der kantonalen Kulturkommission Schwyz und im lokalen Buchhandel zum Preis von Fr. 25.–, plus Porto und Verpackung. Erreichbar während denBürozeiten unter 041 819 20 88, per Mail [email protected] oder per Post:

    Kanton Schwyz, Kulturförderung, Postfach 2202, 6431 Schwyz.

    Von den bisher 108 erschienenen Ausgaben sinddie meisten Hefte noch lieferbar.

    Eine aktuelle Übersicht und Bestellmöglichkeiten finden Sie im Internet unter«www.sz.ch/kultur», Rubrik Kulturförderung, Unterrubrik Schwyzer Hefte.

  • kunstspinnerei’18Schwyzer Künstler sind an der Ausstellung in Uznach stark vertreten

    Es soll ein grosses Kunstfest werden! Mehr als 50 Kunstschaffende aus der Region am oberen Zürichsee, darunter 13 aus dem Kanton Schwyz, präsentieren ihre Werke: Die «kunstspinne-rei’18», die Jubiläumsausstellung des Kunst-vereins Oberer Zürichsee, findet vom Samstag, 25. August, bis Sonntag, 2. September 2018 in der alten Spinnerei Uznaberg in Uznach statt.Das Konzept der Ausstellung basiert auf zwei Pfeilern: 45 ausstellende Kunstschaffende sind Mitglieder des Kunstvereins Oberer Zürichsee, weitere 7 Künstlerinnen und Künstler sind als Gäste eingeladen worden, um das breite Spektrum der heutigen Künste aufzuzeigen. Der Frauenanteil liegt über 50 Prozent. Im Gastfenster präsentieren sich die folgenden Künstlerinnen und Künstler aus dem Kanton Schwyz: Barbara Gwerder (FEMS-Preisträgerin 2018), Adriana Hartmann, Al Meier und Karin Reichmuth. Im kuratierten, den Vereinsmitgliedern vorbehaltenen Teil sind die folgenden Kunstschaffenden aus dem Kanton Schwyz oder mit Schwyzer Wurzeln vertreten: Lucia Coray, Doris Fedrizzi, Elisabetha Günthardt, Thomas Hausenbaur, Marie-Eve Hofmann-Marsy, Heidi Honegger, Marianne Klein, Ursula Ruoss und Barbara Schneider.

    Industrie und Kunst ohne Kantonsgrenzen

    Die Reise an die Ausstellung in Uznach lohnt sich auch deshalb, weil dabei ein Einblick in einen aussergewöhnlichen Zeitzeugen der Textilindustrie möglich ist. Industrie und Kunst kannten und kennen keine Kantonsgrenzen. So hat der berühmte Uzner Kirchenmaler Franz Vettiger (1846–1917) seine Schlüsselwerke nicht etwa in seiner Heimatgemeinde, sondern in der Kirche Galgenen, in Wädenswil und Reichenburg verwirk-lichen können. Am 15. August 2018 werden um 14 Uhr Nachfahren des berühmten Kirchenmalers Franz Vettiger in der Alten Spinnerei in Uznach

    unbekannte Werke der Künstler-Familie einer breiteren Öffentlichkeit zeigen.

    Der veranstaltende Kunstverein Oberer Zürichsee wurde Ende 2007 im Vögele Kulturzentrum in Pfäffikon gegründet und umfasst mittlerweile mehr als 200 Mitglieder, ein Viertel davon sind Kunst-schaffende. Im fünfköpfigen Vorstand sind zwei Ausserschwyzerinnen vertreten: Die Reichenburger Bergmalerin Doris Fedrizzi zeichnet für die Szeno-grafie der Ausstellung verantwortlich, Medienver-antwortliche ist Vorstandmitglied Marie-Eve Hofmann-Marsy. Die Veranstalter freuen sich, wenn viele Schwyzerinnen und Schwyzer Ende August den Schritt über den Jordan nach Uznach wagen.

    Bruno Glaus

    Öffnungszeiten und Begleitprogramm (www.kunstverein-oz.ch)Vom Sonntag, 26. August, bis Samstag, 1. September ist die Ausstellung täglich von 14 bis 20 Uhr

    geöffnet (Anmeldung nicht erforderlich). Geführter Rundgang für Gruppen nach Vereinbarung(Erika Rüegg, 079 630 27 04).

    Sonntag, 26. August 2018, 16 Uhr: Kunst Schwyz zu Gast, 17.30 Kunst und Kirche.Dienstag, 28. August, 19.30 Uhr: Filmvorführung zu den Spray-Arbeiten der Mädchen-Gruppe der

    Jugendarbeit Uznach, Break-Dance-Party.Mittwoch, 29. August, 14.00 Uhr: Führung, ab 15 Uhr «Bildergeschichten von Wilhelm Busch»

    von Martina Hirzel.Samstag, 1. September ab 18 Uhr: Klangmalereien zu Bildern, Schlussparty.Sonntag, 2. September, 11 bis 14 Uhr: Frühschoppen und Schlussbouquet.

    Viel Schwyzer Frauenpower an der Kunstspinnerei’18:Im Bild Marianne Klein (rechts, Siebnen) undDoris Fedrizzi (Reichenburg) in ihren Ateliers.

    In der alten Spinnerei Uznabergsteht den Kunstschaffenden

    viel Ausstellungsraum zur Verfügung.

  • josef rickenbacherSkulpturenausstellung in Steinen zeigt Querschnitt durch das Werk

    Vor 60 Jahren hat der in Steinen aufgewachsene Künstler Josef Rickenbacher sein eigenes Atelier im Garten des Vaterhauses bezogen – ein Atelier, in dem in den folgenden Jahrzehnten bis zu seinem Tod im Jahre 2004 unzählige Kunstwerke entstanden sind. In Steinen, in der Überbauung Husmatt, zeigt die K.+K. von Rickenbach-Stiftung vom 18. August bis zum 14. September 2018 einen Querschnitt durch das vielfältige Schaffen des bekanntesten Steiner Künstlers, dem 1983 der kantonale Kulturpreis verliehen wurde.

    Der 1925 in Steinen als Sohn des Dorfschul-lehrers geborene Künstler war im Stauffacherdorf stark verwurzelt, spürte aber schon früh den Drang nach Freiheit und Kreativität. Maler und Bildhauer zu sein, war sein Berufsziel. Eine begonnene Handelsschule brach er vor dem Diplom ab, trat 1942 in die Kunstgewerbeschule Luzern ein und verliess diese vier Jahre später als Steinbildhauer. Darauf folgten Weiterbildungen bei bekannten Steinbildhauern in Bern, Zürich und Arlesheim.

    Selbstvertrauen war mitentscheidend, dass sich der junge Schwyzer Bildhauer auf ein Zeitungs-inserat hin meldete, in dem ein frei gewordenes Atelier in Zug zur Miete ausgeschrieben wurde. Im Sommer 1949 begann er in seinem ersten eigenen Atelier seine selbstständige Tätigkeit. Der erste grosse Auftrag war die Gestaltung eines Kreuzweges für die Kirche St. Michael in Zug – eine Thematik, die Josef Rickenbacher Zeit seines Lebens beschäftigte. Sein Werkverzeichnis er-wähnt rund 50 kirchliche Aufträge in 12 Kanto-nen und zeigt, dass Josef Rickenbacher weit über die Kantonsgrenzen hinaus bekannt geworden war. Dazu kommen über 30 öffentliche Aufträge, vor allem in den Kantonen Schwyz und Zug, künstlerische Gestaltungen von Schulanlagen und öffentlichen Gebäuden mit Brunnen, Plastiken und Reliefs. Zu erwähnen wären etwa «Die Stauffacherin» beim Dorfplatz in Steinen, «Die Entfaltung» im ehemaligen Lehrerseminar in Rickenbach, der Chor mit Altar, Kreuz und Ambo

    in der Pfarrkirche Seewen, der «Eidgenössische Kreuzweg» in der Bogenhalle des Bundesbrief-museums oder die zahlreichen Kreuze und Figuren auf den Friedhöfen in Schwyz, Zug und Steinen. Zu seinen persönlichen Höhepunkten zählte der Künstler zwei Plastiken am Matterhorn und ein Denkmal in Zermatt zur Erstbesteigung dieses magischen Berges. Er durfte 1982 beim Einstieg die «Madonna mit Kind» platzieren und 1990 auf dem Gipfel seinen «St. Bernhard».

    Am 23. Juli 2004 ist der Bildhauer und Schwyzer Kulturpreisträger Josef Rickenbacher im Alter von 79 Jahren nach längerer, schwerer Krankheit gestorben.

    Urs Affolter

    Der KünstlerJosef Rickenbacher,

    aufgenommen in seinemAtelier in Steinen.

    «zurück nach Steinen» • 18. August bis 14. September, Husmatt Steinen • Vernissage Samstag 18. August, 10.30 Uhr, Restaurant Husmatt • Organisiert durch K.+K. von Rickenbach-Stiftung • Eintritt frei, geöffnet Mittwoch bis Sonntag • Führungen auf Anfrage

    Informationen unter www.husmatt-steinen.ch

    Statue des «St. Bernhard» auf dem Gipfel desMatterhorns (auf der Schweizer Seite).

  • Wer an Schwyzer Kultur interessiert ist, kann eine neue Informationsquelle abonnieren. Und schon bald landet regelmässig ein elektronischer Newsletter im Postfach.

    Der neu geschaffene Newsletter wird als Dienstleistung für Kulturveranstalter und vor allem für das Publikum verstanden. Er ist aber auch ein neuer, aktiver Kommunikationskanal, welcher nebenbei das Kulturbewusstsein im Kanton stärken soll. Gemeinsame Herausgeber sind die Kulturkommission des Kantons Schwyz sowie der kantonale Kulturverein SchwyzKulturPlus.

    Veranstaltungen, News und Wettbewerbe

    Bereits ab diesem Mai soll einmal pro Monat ein Kulturmail in die Postfächer flattern. Dieses beinhaltet eine Auswahl der spannendsten Schwyzer Kulturveranstaltungen des Monats, die besten Kulturgeschichten sowie Hinweise und Ausschreibungen. Besonders attraktiv: In Wettbewerben kann man zudem regelmässig Bücher, Musikalben und Eintrittstickets gewinnen.

    Die Anmeldung zum Newsletter lohnt sich und ist ab sofort über das neue Webportal «schwyzkultur.ch» möglich.

    neuer kultur-newsletter

    Ein neuer Newsletter informiert regelmässig über Aktualitäten in der Schwyzer Kulturlandschaft.

    impressumDas Schwyzer Kulturblatt erscheint halbjährlich und kann kostenlos per E-Mail: «[email protected]» oder

    telefonisch: 041 819 20 88 bestellt respektive als PDF unter «www.sz.ch/kultur» (Rubrik Kulturförderung,

    Unterrubrik Kulturblatt) ausgedruckt werden.

    Kulturblatt 1/2018; erscheint halbjährlich; Auflage: 6000 Exemplare | Herausgeberin: Kulturkommission Kanton Schwyz | Kontakt:

    Geschäftsstelle Kulturkommission, Franz-Xaver Risi, Postfach 2202, 6431 Schwyz, Tel. 041 819 19 48, E-Mail: [email protected]

    Redaktion: Franz-Xaver Risi, Pius Ruhstaller | Gestaltung: Matthias Hillebrand (www.phatmedia.ch) | Druck: Theiler Druck AG, Wollerau

  • amt für kulturArchäologische Kontaktstelle im Staatsarchiv

    Ein archäologisches Highlight: Diesesfrühmittelalterliche, sehr gut erhaltene Hiebschwert

    (Gesamtlänge 60 cm) wurde 1985 bei Gersauim Vierwaldstättersee gefunden.

    Erste menschliche Spuren im Gebiet des heutigen Kantons Schwyz hinterliessen vor mehr als 12000 Jahren Jäger und Sammler in Einsiedeln-Langrüti. Dort und in Muotathal-Berglibalm (Basiscamp für alpine Jagd) fanden sich auch über 10000 Jahre alte Steinwerkzeuge. Taucharchäologen förderten am Seedamm in Freienbach bis 6000-jährige Seeufersiedlungen zutage sowie Brückenübergänge von der Bronzezeit bis zum Mittelalter. Die Fundstellen Hurden-Rosshorn und -Seefeld gehören seit 2011 zum Unesco-Weltkulturerbe.

    Weitere archäologische Highlights sind (chronologisch in Stichworten):

    • Funde seit prähistorischen Epochen auf Inseln Ufnau – u.a. ein römischer Tempel – und Lützelau sowie Schwanau, Lauerz; römische Münzfunde in Küssnacht, Arth, Sattel, Steinen, Schwyz, Brunnen, Altendorf (mit keltischer Münze) und Siebnen;

    • aus Frühmittelalter: Kirchen Tuggen, Ufnau (St. Martin), Lützelau (Kloster), Schwyz, Morschach und Steinen; Siedlungsspuren in Schwyz, Oberarth und Küssnacht (Untere Burg) sowie Fund von Hiebschwert in Gersau;

    • aus Hoch- und Spätmittelalter: Klöster Einsiedeln, Steinen, Schwyz (St. Peter am Bach); Kirchen Schwyz, Arth (St. Georg), Ufnau (St. Martin, St. Peter und Paul), Altendorf, Freienbach und Wilen, Muotathal, Sattel sowie Siebnen; Burgen alt Rapperswil Altendorf, «Gesslerburg» und Untere Burg Küssnacht sowie Schwanau; Herrenhöfe mit Wohnturm: «Archivturm» und oberes Feldli Schwyz, Burg Perfiden Rickenbach, Ahaburg Muotathal, Schlossturm Pfäffikon, Grynau Tuggen und Wasserburg Mülenen Schübelbach; Landwehren (Letzinen), zum Teil mit Türmen, Arth und Oberarth, Sattel (Morgarten), Rothenthurm und Brunnen (mit Seeuferbefestigung); Herrenhäuser aus Holz: Schwyz, u.a. ältestes Holzhaus Europas von 1176 (heute in Sattel), Steinen und Morschach; alpine Wüstungen: Charetalp Muotathal und Balmli Illgau.

    Sachgüter: wichtige Ergänzungen und «Mosaiksteine»Sachquellen – etwa eine Kirche, eine Burg oder ein Kochtopf, eine Handspindel – sind wichtige Ergänzungen zu den Schriftquellen. Oftmals reichen Sachquellen weiter zurück als schriftliche Aufzeichnungen oder sie spiegeln unterschiedliche Realitäten. In schriftarmen Zeiten vermitteln Schriftquellen das Aussergewöhnliche, Sachgüter jedoch das Alltägliche. Gemeinsam ist aber der Schriftlichkeit und den Objekten, dass sie meist nur in Fragmenten überliefert sind. Und in beiden Fällen rekonstruiert man aus «Mosaiksteinen» ein ganzes Bild. Diese Prozesse sind Deutungen aufgrund des aktuellen Wissensstandes.

    Archäologie-Grabungen nur bei akuter GefährdungSeit 1958 ist das Staatsarchiv archäologische Kontaktstelle des Kantons. Seine Aufgaben sind die Annahme von Fundmeldungen, die administrative Leitung von archäologischen Fällen sowie die Aufbewahrung und Inventarisierung der Fundgegenstände. Für archäologische Arbeiten wie Begutachtung, Erkundung, Baubegleitung, Grabung, Fundbestimmung und Auswertung werden Fachkräfte im Auftragsverhältnis beigezogen. Eine Inventarisierung der Fundplätze im Kanton erfolgte 2007.

    Archäologische Tätigkeiten werden grundsätzlich nur vorgenommen, wenn ein Kulturgut im Boden oder unter Wasser gefährdet respektive zu retten ist. Die Massnahmen beschränken sich auf das Notwendige.

    Archäologische Funde gehören nach Gesetz dem Kanton. Dem Finder steht eine angemessene Entschädigung zu. Zahlreiche Objekte gelangten als «zufällige» Streufunde in die archäologische Sammlung des Kantons.

    Archäologische Publikationen in: «Mitteilungen des Historischen Vereins des Kantons Schwyz» [ab 1957, passim]; «Geschichte des Kantons Schwyz», Band 1 [2012].

    Online-Katalog Fundorte: https://query.staatsarchiv.sz.ch/ [ Archivplansuche Archäologie].

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