Kulturexpress 48 2014

11
Je Woche 10. Jahrgang ISSN 1862 - 1996 Kulturexpress unabhängiges Magazin Ausgabe 48 23.29. November 2014 Zeitschrift für Kunst, Kultur, Philosophie, Wissenschaft, Wirtschaft und Industrie Kulturexpress verpflichtet sich unabhängig über wirtschaftliche, politische und kulturelle Ereignisse zu berichten. Kulturexpress ist deshalb ein unabhängiges Magazin, das sich mit Themen zwischen den Welten aus Wirtschaft und Kultur aber auch aus anderen Bereichen auseinandersetzt. Das Magazin bemüht sich darin um eine aktive und aktuelle Berichterstattung, lehnt jedoch gleichzeitig jeden Anspruch auf Vollständigkeit ab. Impressum Herausgeber und Redaktion Rolf E. Maass Adresse Postfach 90 06 08 60446 Frankfurt am Main mobil +49 (0)179 8767690 Voice-Mail +49 (0)3221 134725 www.kulturexpress.de www.kulturexpress.info www.svenska.kulturexpress.info Kulturexpress in gedruckter Form erscheint wöchentlich ISSN 1862-1996 Finanzamt IV Frankfurt a/M St-Nr.: 148404880 USt-idNr.: 54 036 108 722 E-Mail: [email protected]

description

 

Transcript of Kulturexpress 48 2014

Page 1: Kulturexpress 48 2014

Je Woche 10. Jahrgang ISSN 1862 - 1996

Kulturexpress unabhängiges Magazin

Ausgabe 48

23.– 29. November 2014

Zeitschrift für Kunst, Kultur, Philosophie, Wissenschaft, Wirtschaft und Industrie Kulturexpress verpflichtet sich unabhängig über wirtschaftliche, politische und kulturelle Ereignisse zu

berichten. Kulturexpress ist deshalb ein unabhängiges Magazin, das sich mit Themen zwischen den Welten

aus Wirtschaft und Kultur aber auch aus anderen Bereichen auseinandersetzt. Das Magazin bemüht sich darin

um eine aktive und aktuelle Berichterstattung, lehnt jedoch gleichzeitig jeden Anspruch auf Vollständigkeit ab.

Impressum

Herausgeber und Redaktion

Rolf E. Maass

Adresse

Postfach 90 06 08

60446 Frankfurt am Main

mobil +49 (0)179 8767690

Voice-Mail

+49 (0)3221 134725

www.kulturexpress.de www.kulturexpress.info

www.svenska.kulturexpress.info

Kulturexpress in gedruckter Form

erscheint wöchentlich

ISSN 1862-1996

Finanzamt IV Frankfurt a/M

St-Nr.: 148404880

USt-idNr.: 54 036 108 722

E-Mail: [email protected]

Page 2: Kulturexpress 48 2014

Inhalt

Elektrischer Strom (2014) von Herbert Niederhausen

und Andreas Burkert aus dem Springer Vieweg Verlag

Neue Lernmethoden für Schüler zur Energieeffizienz von Gebäuden wird mit 187.000

Euro gefördert

Das Deutsche Romantik-Museum in Frankfurt nimmt Gestalt an

Mindestens Mindestlohn! Das Wirtschaftspolitische Forum fragt nach, was dran ist am Mindestlohn und der gesellschaftlichen Forderung nach gerechter Entlohnung

Die Verbreitung des europäischen Films in der Europäischen Union und auf dem Weltmarkt

Kulturexpress ISSN 1862-1996 Ausgabe 48 - 2014

Page 3: Kulturexpress 48 2014

Elektrischer Strom (2014) von Herbert Niederhausen undAndreas Burkert aus dem Springer Vieweg Verlag Buchumschlag: Springer Vieweg

Gestehung, Übertragung, Verteilung, Speicherung und

Nutzung elektrischer Energie im Kontext der

Energiewende

Auf dem Markt und im Springer Vieweg Verlag erscheinen zur

Zeit zahlreiche meist seitenstarke Publikationen, die sich mit der

Energiewende befassen. Hierbei bietet sich eine große

Angebotspalette, um das Thema sachgerecht auf dem neuesten

Stand der Entwicklung zu erkunden. Die Überschrift des

vorliegenden Bandes nennt sich schlicht und einfach:

Elektrischer Strom.

Der Band beginnt mit den Vorbetrachtungen. Den Autoren geht

es darum weitläufig auszuholen. Energie ist wertvoll, lautet einleitend die Betrachtung. Nur

physikalische Gesetze sind Grundlage, um bei der Gewinnung von Strom mitzuwirken. Ziel ist es,

sich gegen unkalkulierbare Katastrophen der Kernenergie zu stellen. Gefordert wird eine

fortwährende Beschäftigung mit dem Themenkreis Energie und Strom. Nur deshalb werden

Reglungen und Gesetzgebungen auf den Weg gebracht. Davon soll auch der aktuelle

Arbeitsmarkt profitieren. Nachholbedarf besteht, weil die gesamte Energiewende ein

Arbeitsmarktprojekt beinhaltet mit ungeahnten Dimensionen.

Gewidmet demjenigen, die mehr verstehen wollen wollen. Neue schaffen hießt Widerstand

leisten, lautet der Leitspruch zur Vorbetrachtung. Dieser Devise fühlt sich der Band verpflichtet,

wobei Widerstand einmal die sachliche Bezugsebene Stromwiderstand sein kann, aber auch der

menschliche Widerstand gegen ausufernde Betriebspraktiken gemeint sein kann. Im Fokus der

Betrachtung steht die Energiewende, so viel steht fest.

Diese ist wegweisend, sowohl gesellschaftlich als auch politisch gedacht. In der Bevölkerung

herrscht zum Teil große Unkenntnis darüber, wie diese Gesetze umgesetzt werden sollen und

welche Auswirkungen diese auf die Ökonomie haben. Im 783 Seiten umfassenden Band

"Elektrischer Strom" handelt es sich nicht nur um die Vermittlung von technologischem knowhow,

wie dies in rein wissenschaftlichen Publikationen der Fall ist, sondern um eine Kausalitätsstudie

zum Themenkreis energiegerechtes Denken. Damit verknüpft ist der Anspruch den Kenntnisstand

in der Allgemeinheit zu verbessern. Kapitel sind mit vielen Unterkaptiteln ausgestattet, die für sich

sprechen und alle Bereiche der Stromwirtschaft abdecken. Der Band folgt einem pädagogischen

Ansatz, indem sich die Frage aufwirft, wie das Gelesene allgemeingültig vermittelt werden kann.

Wie soll der Wissenstransfer vor sich gehen, der mit dem Themenkreis geboten wird?

Tabellarische Aufzählungen wecken den Eindruck der Vielfalt mit: Strom von der Sole, Strom von

der Halde, Strom von der Kante, Strom von der Wasserstraße, Strom aus dem pool, Strom vom

Poller, Strom vom Pressluftballon, Strom vom Dampfspeicher und mehr.

Elektrischer StromGestehung, Übertragung, Verteilung, Speicherung und Nutzung elektrischer Energie im Kontext der Energiewende

von Herbert Niederhausen und Andreas Burkert2014, XVIII, 783 S. 162 Abb. in FarbeISBN 978-3-8348-2493-6 Inhaltsverzeichnis

Frontmatter (Seite I-XVIII)

Teil I Vorbetrachungen (Seite 1-6)

Themen

Seite 3

Kulturexpress ISSN 1862-1996 Ausgabe 48 - 2014

Page 4: Kulturexpress 48 2014

Frontmatter (Seite 7-7)

Was ist Energie? (Seite 9-16)

Elektroenergie (Seite 17-116)

Stromeinspeisung (Seite 117-142)

Energiespeicherung (Seite 143-162)

Elektromobilität (Seite 163-173)

Szenarien und Prognosen für unsere Elektro-Energieversorgung (Seite 175-180)

Nachhaltigkeit der elektrischen Energieversorgung (Seite 181-190)

Daseinsvorsorge im Dilemma (Seite 191-197)

Die CO2- bzw. Klimaneutralität für die Atmosphäre (Seite 199-212)

Die Bürde der Kohle – oder … ? (Seite 213-218)

Die alten „Erneuerbaren“ (Seite 219-231)

Die neuen „Erneuerbaren“ (Seite 233-410)

Die Etablierten (Seite 411-428)

Auf Bewährung (Seite 429-436)

Nuklearkraftwerke (Seite 437-479)

Radioaktivität (Seite 481-496)

Entsorgungssicherheit – Lagerung von radioaktiven Produkten (Seite 497-514)

Erdbeben – eine Abschätzung der seismischen Energie (Seite 515-517)

Die „Energiewende“ – fünf Betrachtungen (Seite 519-537)

Nachhaltige Energiewirtschaft (Seite 539-544)

Energetische Autarkie (Seite 545-547)

Teil III Nachbetrachtung (Seite 549-552)

Backmatter (Seite 553-783)

Andere Publikationen aus dem gleichen Verlag, die gerade erst erst erschienen sind, wie von

Christian Aichele und Oliver D. Doleski befassen sich mit Märkten und fordern mehr Wagnis am

Markt, um die Energiewende zum Gelingen zu bringen. Die Trennung von Markt und Netz

entwickeln die beiden Herausgeber in ihrem bei Springer Vieweg erschienenen Fachbuch: "Smart

Market – Vom Smart Grid zum intelligenten Energiemarkt" weiter. In den einzelnen Beiträgen

beleuchten Autoren aus Wissenschaft und Praxis nicht nur Akteure und Produkte eines

zukünftigen, intelligenten Strommarkts, sondern stellen auch konkrete, innovative

Geschäftsmodelle vor.

Kultexpress ISSN 1862-1996 vom 27. November 2014

Seite 4

Ausgabe 48 - 2014

Page 5: Kulturexpress 48 2014

Mit Unterstützung der DBU entwickelt die Hochschule

Aschaffenburg ein Lernkonzept für Schüler, das ihnen die

Grundlagen zur Energieeffizienz von Gebäuden näherbringt. Denn

während Maßnahmen wie der Energieausweis bei Erwachsenen

zunehmend bekannter werden, ist der Wissensbedarf bei

Jugendlichen als zukünftige Bauherren, Hauseigentümer oder

Mieter oft noch groß.

Neue Lernmethoden für Schüler zur Energieeffizienz vonGebäuden wird mit 187.000 Euro gefördertMeldung: DBU, Osnabrück,, den 25, 09. 2014

Umweltfreundlich soll es sein, das

Haus der Zukunft – doch wie

muss es beschaffen sein, um

möglichst wenig Energie zu

verbrauchen?

„Während politische Debatten über

energetisches Bauen und Maßnahmen

wie der Energieausweis bei

Erwachsenen zunehmend bekannter

werden, ist der Wissensbedarf bei

Jugendlichen als zukünftige

Bauherren, Hauseigentümer oder

Mieter oft noch groß“, sagt Dr.

Alexander Bittner von der Deutschen

Bundesstiftung Umwelt (DBU). Um

Schülern der Klassen acht bis zwölf die

Grundlagen zur Energieeffizienz von Gebäuden zu vermitteln, entwickelt die Fakultät

Ingenieurwissenschaften der Hochschule Aschaffenburg ein Lernkonzept aus Online-Plattformen,

Experimenten und klassischen Unterrichtsformen. Das Projekt wird mit 14 Gymnasien und

Realschulen sowie einer Hauptschule aus Bayern, Hessen und Baden-Württemberg

durchgeführt. Die DBU fördert es mit 187.000 Euro und unterstützt mit ihrem Expertenwissen.

Grundlagen zur Energieeffizienz an und in Gebäuden

„Für das Gelingen der Energiewende ist es wichtig, junge Menschen mit dem notwendigen

Wissen über ökologisches Bauen und Wohnen auszustatten und ihr Bewusstsein für Umwelt und

Energieeffizienz zu fördern“, sagt Prof. Dr.-Ing. Ulrich Bochtler von der Hochschule

Aschaffenburg. Durch das Kombinieren verschiedener Lernelemente wie Online-Plattformen,

Videos, Wissensportale und klassischem Unterricht erlernten die Schüler die Grundlagen zur

Energieeffizienz an und in Gebäuden.

Praktische Versuche und Experimente im Hochschul-Labor

Zusätzlich sollten sie gemeinsam mit den Studenten den Energieverbrauch von Gebäuden,

darunter auch den ihrer eigenen Schulen, analysieren, so Bochtler. Dabei würden zum Beispiel

auch Gebäudehülle, Heizung, Beleuchtung und Wasserversorgung unter die Lupe genommen.

Anschließend würden die Daten in die Internet-Plattform eingepflegt und ausgewertet. Die

Studenten entwickelten für die Schüler bis zu zehn praktische Versuche und Experimente im

Labor der Hochschule, die die physikalischen Zusammenhänge der Energieeffizienz

veranschaulichen sollen. Die Versuche könnten je nach Standort der Schule sowohl im Labor der

Hochschule als auch im Physikraum der Schule durchgeführt werden.

Schüler, Studenten und Lehrer profitieren

„Von dem Austausch profitieren alle Beteiligten: Indem sich die Studenten mit den Fragen der

Schüler auseinandersetzen, erhalten sie selbst neues Wissen und können im Rahmen des

Projekts ihre Bachelor- oder Masterarbeiten schreiben“, erläutert Bochtler. Lehrer würden ihr

Wissen in Fortbildungen stärken und beim Aufbereiten der Themen, insbesondere für virtuelle

Kurse, von den Studenten unterstützt. Auch nach dem Projekt könnten die Schüler ihre

Experimente an der Hochschule fortsetzen und in Praktika oder im Unterricht in den Laboren der

Hochschule weiter experimentieren. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Studenten erhielten

die Schüler Einblicke in die Schwerpunkte ingenieurwissenschaftlicher Studiengänge. DBU-

Seite 5

Kulturexpress ISSN 1862-1996 Ausgabe 48 - 2014

Page 6: Kulturexpress 48 2014

Experte Bittner: „Vielleicht entscheidet sich ja der eine oder andere nach der Schule für ein

Studium der Erneuerbaren Energien und Energiemanagement.“

Kultexpress ISSN 1862-1996 vom 25. November 2014

Seite 6

Ausgabe 48 - 2014

Page 7: Kulturexpress 48 2014

Das Projekt Deutsches Romantik-Museum in Frankfurt nimmtGestalt an Meldung: ABG Frankfurt Holding, den 25, 09. 2014

Städtebaulicher Entwurf des in Frankfurt ansässigen

Büros Landes+Partner in Abstimmung mit den Plänen

des Architekten Christoph Mäckler haben den

Wettbewerb in der zweiten Runde für sich

entschieden. Weil die Goethehöfe jetzt von zwei

Architekturbüros realisiert werden, muss der

Museumsentwurf noch einmal überarbeitet werden,

was derzeit geschieht.

Auf dem Gelände im Hinterhof um das neue Bebauungsareal

finden gerade verschiedene Vermessungsarbeiten statt, die

sicherlich mit der neuen Planung notwendig geworden sind in

Anbetracht der oftmals sehr kompakten Bauweise innerhalb

der Frankfurter City.

Der Wettbewerb für die Goethehöfe mit dem Deutschen Romantik-Museum in Frankfurt am Main

ist im September 2014 entschieden worden. Die Jury verständigte sich in der zweiten Runde der

Konkurrenz einstimmig auf den städtebaulichen Entwurf und Museum der in Frankfurt ansässigen

Büros.

Entwurfsplanung Bildergalerie

Für den Bau der Wohnungen und für die Integration des Cantate-Saals legte sich die Jury auf

Entwürfe aus dem Büro Landes+Partner fest. Die Juroren hatten drei Büros, darunter Landes

und Mäckler, nach der ersten Runde des Wettbewerbs aufgefordert, ihre Entwürfe für das

gesamte Ensemble Am Großen Hirschgraben zu überarbeiten. Drei Monate später fiel die

Entscheidung für die Bebauung des Areals in der Frankfurter Innenstadt, auf dem neben dem

Deutschen Romantik-Museum auch Wohnungen entstehen und der Cantate-Saal erhalten

bleiben soll. Die beiden Gewinner Büros setzten sich im Wettbewerb unter insgesamt fünfzehn

Beiträgen durch.

Mit dem Auszug des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels ergab sich die Chance, das

Goethe-Haus und die Gemäldegalerie der Goethezeit um das „Deutsche Museum der Romantik“

zu ergänzen. Gleichzeitig sollte der Eingangsbereich zum Goethe-Haus und zum

Museumsneubau gestaltet werden. Auf ca. 3000 Quadratmetern will die ABG Frankfurt Holding

Wohnungen errichten.

Seite 7

Kulturexpress ISSN 1862-1996 Ausgabe 48 - 2014

Page 8: Kulturexpress 48 2014

Ausgeschrieben hatte den Wettbewerb „Goethehöfe“ die ABG Frankfurt Holding in Abstimmung

mit Bund, Land, Stadt und Freiem Deutschen Hochstift. Zu dem Architekturwettbewerb

eingeladen waren insgesamt fünfzehn Büros. Die Pläne für ein Romantik-Museum in Frankfurt

werden von der Bundesregierung unterstützt. Das Projekt wird im Koalitionsvertrag ausdrücklich

erwähnt.

Der Jury gehörten neben anderen Prof. Dr. Anne Bohnenkamp-Renken, Direktorin des Freien

Deutschen Hochstifts/Frankfurter Goethe-Museum, auch Carl-L. von Boehm-Bezing,

Vorsitzender des Verwaltungsausschusses des Freien Deutschen Hochstifts, Bürgermeister Olaf

Cunitz, Kulturdezernent Prof. Dr. Felix Semmelroth und Frank Junker, der Vorsitzende der

Geschäftsführung der ABG Frankfurt Holding, auch der Architekt Ferdinand Heide sowie

Vertreter von Bund und Land an.

„Jetzt fängt für uns mit der Aussicht auf das Deutsche Romantik-Museum eine neue Zeit an“,

sagte Anne Bohnenkamp-Renken.

„Frankfurt nutzt mit dem Bau des Deutsche Romantik-Museums die historisch einmalige Chance,

in direkter Anbindung an das Goethe-Haus den einzigartigen Sammlungsbestand der deutschen

Romantik der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, einen würdigen Erinnerungsort für die

Schlüsselepoche der deutschen und europäischen Geistesgeschichte zu schaffen“, hob

Kulturdezernent Felix Semmelroth hervor.

„Die Goethehöfe werden ein außergewöhnlicher Ort in der City und ein steter Anlaufpunkt für die

Frankfurter sowie die Gäste in unserer Stadt sein“, betonte Planungsdezernent Olaf Cunitz.

„Nach dem Abschluss dieses Wettbewerbs wollen wir möglichst zügig die Goethehöfe

realisieren“, sagte ABG-Geschäftsführer Frank Junker nach der Bekanntgabe. Bis Ende 2017 soll

das Projekt realisiert sein. Nach dem Ende der aktuellen Spielzeit der Fliegenden Volksbühne

von Michael Quast sollen die Bauarbeiten beginnen.

Kultexpress ISSN 1862-1996 vom 24. November 2014

Seite 8

Ausgabe 48 - 2014

Page 9: Kulturexpress 48 2014

Mindestens Mindestlohn! Das Wirtschaftspolitische Forum fragtnach, was dran ist am Mindestlohn und der gesellschaftlichenForderung nach gerechter EntlohnungVeranstaltung der Ev. Akademie Arnoldshain, am 12. 11. 2014

Ab 1. Januar 2015 soll der gesetzliche Mindestlohn zu

8,50 € eingeführt werden. Damit wird es in

Deutschland, wie inzwischen in den meisten EU-

Ländern, eine Lohnuntergrenze geben. Die

Mindestlohnkommission aus Vertreter/ innen der

Tarifpartner wird über die weitere Höhe und

Entwicklung des Mindestlohns in Zukunft entscheiden

Ausnahmen und Übergangsregelungen zeigen, dass

die Flexibilität dieses Instrumentariums einer der

Kritikpunkte ist. Dabei sind Löhne und Lohnfindung für

eine demokratische Gesellschaft, die sich als soziale

Marktwirtschaft versteht, von grundlegender wirtschaftlicher und politischer

Bedeutung. Arbeit so zu entlohnen, dass der Lebensunterhalt davon bestritten

werden kann, ist wichtig. Wird der Mindestlohn dieser Anforderung gerecht und

ermöglicht er tatsächlich auch gesellschaftliche Teilhabe? Gleichzeitig stellt sich die

ökonomische Frage, ob und wie sich der Mindestlohn gesamtwirtschaftlich auf die

Wettbewerbsfähigkeit auswirken wird. Was sind Effekte auf die Preise? Und kann die

Einhaltung des Mindestlohns effizient und sinnvoll kontrolliert werden? Das

Wirtschaftspolitische Forum greift die Diskussion um den Mindestlohn auf und fragt

nach den Möglichkeiten, Auswirkungen und Grenzen des Mindestlohns und der

gesellschaftlichen Herausforderung einer gerechten Entlohnung. Eine Veranstaltung

des Arbeitskreises Wirtschaft der Evangelischen Akademie Frankfurt.

Nach der Einführung von Gotlind Ulshöfer am Abend des 12. November in den Räumlichkeiten

der Evangelischen Stadtakademie auf dem Römerberg 9, sprach als erster Redner Prof. Otto E.

Kempen, Vorsitzender der AK Wirtschaft. Dieser hob in seiner Rede einige der zu erwartenden

Mindestlohneigenschaften in Deutschland hervor. Er nahm dies schließlich zum Anlass, um den

Mindestlohn zu hinterfragen und im Unterschied zu einem Mindestlohn in England zu betrachten.

Der Mindestlohn beträgt dort schon mal 8,65 Euro.

Foto: © Kulturexpress

Sind 8,50 Euro in Deutschland nicht jetzt schon zu wenig? Und

sollte der Mindestlohn nicht gleich auf 9,40 Euro gesetzt werden,

das wäre doch das mindeste was zu erwarten ist in der laufenden

Lohnkostendiskussion. Das ist nicht der einzige Unterschied, wie

Prof. Kempen in der Anfangsrede bemerkte. Was in England

funktionieren mag, ein Mindestlohn von 8,65 Euro, muss nicht

unbedingt in Deutschland die gleiche Bedeutung haben. Denn hier gibt es, im Gegensatz zu

England, eine Tarifautonomie, die bisher immer Grundlage für eine gerechte Lohnverteilung

gewesen ist, so Kempen weiter.

Eine Befürchtung besteht aber gerade darin, dass nach Einführung des Mindestlohn in

Deutschland diese durch jahrelange Erfahrungen gesammelte und schwer errungene

Tarifökonomie in Deutschland durch den Mindestlohn durchbrochen wird und sang-und-klanglos

in einem allgemeinen Lohndumping versinken wird. Grund ist, die Arbeitgeberseite wird bemüht

sein sämtliche Tarifverträge zu kündigen, um dann flächendeckend auf den gesetzlich

festgelegten Mindestlohn umzusteigen. Das bleibt in der Rechnung günstiger für die

Arbeitgeberseite.

Seite 9

Kulturexpress ISSN 1862-1996 Ausgabe 48 - 2014

Page 10: Kulturexpress 48 2014

Weitere Teilnehmer der Gesprächsrunde waren von links nach rechts:

Claus Wisser, Gründer und Aufsichtsratsvorsitzender Wisag Facility

Service Holding, Christoff Jung, Bereichsleiter Personal und IT, Diakonie

Hessen, Gotlind Ulshöfer, Studien- und Gesprächsleiterin sowie Stefan

Körzell, Mitglied des Geschäftsführenden DGB-Bundesvorstands. Ein

geladener Gast der Mindestlohnkommission aus Großbritannien war der

Einladung nach Frankfurt leider nicht nachgekommen. Das hätte sicher

einiges an Gesprächsstoff und Aufklärung in die aktuelle Lohndebatte und

an den Abend mit Publikum gebracht.

Kempen nannte in seiner Rede die fünf Weisen und meinte damit den Sachverständigen-Rat, der

die gutachtliche Festlegung zur Bestimmung des Mindestlohns beschlossen hat.

Arbeitsgerichtliche Gesetze bedeuten dabei immer Angriff auf den Markt und auf die freie

Marktwirtschaft, deshalb werden derartige Regulierungen überhaupt erst auf den Weg gebracht.

Der Blick auf die Nachbarstaaten soll hierbei helfen, wobei die Konjunkturentwicklung in England

jener der Deutschen noch am ähnlichsten ist. In England wurde der Mindestlohn erst in den

1990er Jahren eingeführt. Die meisten anderen Nachbarstaaten hatten den Mindestlohn schon

weit vorher gehabt. Stefan Körzell ist zukünftig Mitglied der Mindestlohnkommission auf

Arbeitnehmerseite in Deutschland. Die Evaluation des Arbeitsmarktes ist ein permanenter

Vorgang, wie man sieht. 3,7 Mio. Arbeitnehmer sollen demnach vom Mindestlohn profitieren nach

jetziger Planung. Doch erst 2017 folgen die ersten Lohnanpassungen, wie Kempen einräumte.

Kultexpress ISSN 1862-1996 vom 23. November 2014

Seite 10

Ausgabe 48 - 2014

Page 11: Kulturexpress 48 2014

Die Verbreitung des europäischen Films in der EuropäischenUnion und auf dem WeltmarktMeldung: aries-images.de, Hamburg, den 23. 11. 2014

Studie von Josef Wutz mit einem Vorwort von Costa Gavras hier auf deutsch zum

Download verfügbar

Download Studie

Ziel dieses Berichts von Josef Wutz ist eine Bestandsaufnahme zur Verbreitung des

europäischen Films in Europa und in der Welt. Zu diesem Zweck werden vier Länder ?

Deutschland, Spanien, Frankreich und Italien ? genauer betrachtet, wobei jeweils sämtlichen

Akteuren der Filmindustrie Rechnung getragen wird: Produzenten, Verleihern, Betreibern, aber

auch Videoprogrammanbietern und öffentlichen Filmförderinstitutionen. Zudem werden

Anregungen von Valentin Pérez formuliert, die einer stärkeren Präsenz des europäischen Kinos

beitragen sollen.

Vier wesentliche Entwicklungstendenzen, mit denen sich der europäische Film derzeit

konfrontiert sieht, können große Herausforderungen darstellen: Rekordniveau europäischer

Produktionen trotz unveränderter Marktanteile, Digitalisierung der Kinolandschaft, Erhalt von

künstlerischer Vielfalt und Qualität sowie Entstehung neuer Formen des Konsumseuropäischer

Filme.

Diese neuen Entwicklungstendenzen sind mit Kosten verbunden, die zum Teil von der staatlichen

Filmförderung getragen werden und alle Bereiche unterstützen: der Vertrieb, die Auswertung, der

Videosektor, die Promotion, neue Technologien, in erster Linie aber die Produktion. Eine größere

Verbreitung des europäischen Films in europäischen und außereuropäischen Ländern ist

möglich, wenn es gelingt, die Märkte und die staatlichen Förderungen adäquat an die neuen

Anforderungen anzupassen.

In diesem Bericht finden sich diesbezüglich vier Anregungen:

1. Herstellung eines größeren Gleichgewichts zwischen der Produktions- und der

Vertriebsförderung;

2. Unterstützung der Betreiber und im Gegenzug Regulierung der Programmgestaltung für eine

stärkere Präsenz des europäischen Films in Europa;

3. Stimulierung neuer Vertriebswege unter Berücksichtigung digitaler Technologien;

4. Berücksichtigung des kulturellen Beitrags des europäischen Films zum Image Europas.

Kultexpress ISSN 1862-1996 vom 23. November 2014

Seite 11

Ausgabe 48 - 2014