Kunihiro Ochi – 10 Jahre künstlerischer Leiter des ... · PDF filestraße...

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Seit nunmehr 10 Jahren ist Kunihiro Ochi„Generalmusikdirektor“ des in der Träger-

schaft des Landesmusikrates befindlichen Ju-gendblasorchester Rheinland-Pfalz. Wenn die-ses Orchester heute auf höchstem Niveau mu-siziert und keinen Vergleich mit anderen Spit-zenorchestern seiner Kategorie scheuen muss,dann ist das vornehmlich das Verdienst seinesLeiters und Dirigenten Kunihiro Ochi. Er hatdieses Orchester zu dem Klangkörper geformt,als der er sich jetzt darstellt. Dafür gilt ihm derDank des Landesmusikrates.

Die Konzerte im Saalbau Neustadt und inder Staatsphilharmonie Ludwigshafen im An-schluss an die Osterarbeitsphase standen des-

halb unter dem Motto „Zehn Jahre mit Kuni-hiro Ochi“. Die Zeitungsberichterstatter ka-men geradezu ins Schwärmen: „ Es war der Tagder symphonischen Blasmusik und des puren

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Hörgenusses, der Tag eines rundum begeister-ten Publikums, eines grandiosen Orchesters -und vor allem war es der Tag des KunihiroOchi. (…) Es war auch ein Konzert, auf das vorallem das zahlreich vertretene Fachpublikumlange gewartet hatte. Ein Abend reserviert fürdie moderne symphonische Blasmusik, einMusikstil, der in Deutschland nur von einerMinderheit gehört, aber von einer großen Zahlvon Musikern mit großer Vorliebe gespieltwird. Das Jugendblasorchester Rheinland-Pfalzentführte in symphonische Welten, die (fast)ohne Streicher auskommen, zu Neuer Musikund zu einer deutschen Erstaufführung, dennKunihiro Ochi wagte sich an die Interpretationvon „Three Revelations from the Lotus Sutra“heran, ein Werk von Alfred Reed, einem derwohl renommiertesten Blasmusikkomponistenunserer Zeit“ (Rheinpfalz, 26. 3. 2008).

Kunihiro Ochi wurde 1954 in Tokio/Japangeboren und kam erstmals als Trompeter mitder Orchestermusik in Berührung. Schon mit16 Jahren dirigierte er das Sinfonieorchesterseines Gymnasiums in der Öffentlichkeit, imProgramm stand – unter anderem – „Die Un-vollendete“ von Franz Schubert. 1973 beganner das Studium als Hornist an der Universitätfür Musik TOHO-GAKUEN in Tokio, wo er be-reits unter Persönlichkeiten wie Hideo Saito,Seiji Ozawa oder Isaac Stern musizieren konnte.

Nach weiterführenden Hornstudien an derHochschule für Musik und Darstellende Kunstin Frankfurt am Main folgte 1983 eine Ausbil-dung als Kapellmeister an der StaatlichenHochschule für Musik Karlsruhe bei Prof. Wolf-Dieter Hauschild, Prof. Räto Tschupp sowieProf. Andreas Weiss. Schon während seinerStudienzeit bewies er seine Fähigkeiten alsDirigent durch zahlreiche Aufnahmen beim Lotto Rheinland-Pfalz – ein starker Partner

E D I T O R I A L

Liebe Leser des Novelletto, mit Stolz kann ich heute berichten, dass dasPreisträgerkonzert derjenigen Orchester, dieRheinland-Pfalz beim Deutschen Orchester-wettbewerb in Wuppertal vertreten werden,im Theater in Idar-Oberstein großen An-klang gefunden hat. Dank des großen Enga-gements der Mitglieder unserer Geschäfts-stelle konnte auch organisatorisch alles rei-bungslos abgewickelt werden. Nun hoffenwir auf gute Erfolge auch beim Bundeswett-bewerb und wünschen unseren Orchesternalles Gute.

Nicht immer ist die Betreuung unsererbeiden Jugendensembles, insbesondere aberunseres Jugendensembles für Neue Musik soproblemfrei, wie ich mir dies wünschenwürde. Allein aus finanziellen Gründen sindimmer wieder Arbeitsphasen in Frage ge-stellt, was eine kontinuierliche Arbeit über-aus erschwert. Wenn Sie eine Idee habensollten, wie man diesen Ensembles unter dieArme greifen und ihnen eine kontinuierli-che Arbeit garantieren könnte, so lassen Sieuns dies wissen. Jeder Sponsor ist herzlichwillkommen.

Im übrigen stehen bei der kommendenMitgliederversammlung Neuwahlen desPräsidiums an. Ich hoffe, Sie haben sich denTermin hierfür, Mittwoch, den 18. Juni2008, 16.00 Uhr, schon in Ihrem Termin-kalender vermerkt. Ich würde mich übereine rege Teilnahme an der Versammlungsehr freuen und möchte Sie gerne aus die-sem Anlass hier in Mainz begrüßen.

Hoffentlich bis zum Wiedersehen im Juni

Ihr

Prof. Dr. Christoph-Hellmut MahlingPräsident des Landesmusikrates Rheinland-Pfalz

Kunihiro Ochi – 10 Jahre künstlerischer Leiterdes JugendBlasorchesters Rheinland-Pfalz

Mitgliederversammlungdes Landesmusikrates mit

Neuwahlen

>> Fortsetzung auf Seite 2

Das aktuellste Foto des JBO (Sinfonisches Blas-orchester), aufgenommen beim Konzert in derStaatsphilharmonie Ludwigshafen.

Kunihiro Ochi, seit 10 Jahren Leiter des JBO, beimKonzert an Ostern im Saalbau Neustadt.

HR und SDR sowie Engagements mit in- undausländischen Profiorchestern, u. a. Südwest-deutsches Kammerorchester Pforzheim, Ris-hon Lezion Sinfonieorchester (Israel) und Or-chester-Ensemble Kanazawa (Japan).

Zum ersten Mal in der Geschichte des Landes-musikrates findet die Mitgliederversammlungvor der Sommerpause statt. Das hat haushalts-technische Gründe, weil ja erst mit der Annah-me des Kassenabschlusses und des Wirtschafts-planes durch die Mitgliederversammlung diebeantragten institutionalisierten Gelder flies-sen können. So findet die Mitgliederversamm-lung am Mittwoch, 18. Juni 2008 um 16 Uhr inden Räumen des DGB-Hauses Kaiserstraße 26-30 statt (nicht am 11. Juni wie im Protokollfestgehalten!!!). Präsident und Präsidium wer-den dabei neu gewählt. Einladungen mit Un-terlagen kommen rechtzeitig zur Versendung.Wir bitten, den Termin festzuhalten.

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Preisträger konzertieren in Idar-Oberstein

Landesweiter Ehrenamtstag 2008 in DiezChance für Laienmusikverbände

Am 13. September findet in Diez an der Lahnder nächste landesweite Ehrenamtstag statt,

als Dank und Anerkennungstag, der von Enga-gierten für Engagierte veranstaltet wird. Vereineund Verbände stellen sich, ihre Projekte undInitiativen vor. Der Ehrenamtstag bietet dieChance, das hohe ehrenamtliche Engagementin der Laienmusik darzustellen und zu errei-chen, dass Musik/Musizieren in Chören,Musikkapellen und Musikensembles in deröffentlichen Wahrnehmung nicht nur als per-

Am 1. März gestalteten die Kategoriesiegerdes 7. Landesorchesterwettbewerbs Rhein-

land-Pfalz im Stadttheater Idar-Oberstein einPreisträgerkonzert.

Die sieben Orchester und Ensembles präsen-tierten in unterschiedlichsten Zusammenset-zungen ein vielseitiges Programm instrumen-taler Konzertmusik in professioneller Qualität.Mit dabei das Sinfonieorchester des Landkrei-ses Kaiserslautern mit dem Vorspiel zu Wag-ners Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“,Cantomano, das Gitarrenensemble des Landes-musikgymnasiums mit Werken von A.S. Pado-vano, A. Branduardi und M.D. Pujol, MusicaViva, die Kammerphilharmonie am Landesmu-sikgymnasium mit Werken von Sibelius undGustav Holst, die „Brass Cats“ aus Kaiserslau-tern mit Werken von Claude Gervaise, Rolf Wil-helm und Chris Hazell. Das Sinfonische Blas-orchester Obere Nahe präsentierte Jörg Nonn-weilers Concert for Band, das Zupforchester

Ötzingen spielte aus Dominik Hackners Sketch-Book, einer Tanz-Suite für Zupforchester, unddie Blue Note Bigband aus Neustadt/ Wein-straße hatte Werke von Sammy Nestico undFrank Vaganeé im Programm. Diese Orchester

Vom 30. April bis 4. Mai geht in Wuppertalder 7. Deutsche Orchesterwettbewerb über

die Bühne. Acht Orchester aus Rheinland-Pfalzwerden beim Bundeswettbewerb „mitmischen“.Lediglich zwei davon sind zum ersten Mal aufBundesebene mit dabei (Sinfonisches Blasor-chester Obere Nahe und Jugendkammerorche-ster des Angela-Merici-Gymnasiums Trier). Dieweiteren Orchester haben sich schon einmal,teilweise sogar schon zum dritten Mal für denBundeswettbewerb qualifiziert (ZupforchesterÖtzingen, Viva Musica, Brass Cats, Cantomano,Symphonieorchester des Landkreises Kaisers-

lautern und Blue Note Big Band). Drei der ge-nannten Orchester kehrten von einem der Bun-deswettbewerbe sogar als Kategoriesieger nachRheinland-Pfalz zurück. Unser Bundesland istalso mit erfolgreichen und wettbewerbserfahre-nen Orchestern in Wuppertal vertreten. Dierheinland-pfälzische Laienmusikszene hofftauf ein erfolgreiches Abschneiden und drücktden Orchestern die Daumen. Wer mehr zumDeutschen Orchesterwettbewerb wissen will(Teilnehmerliste, Zeitplan, Ausschreibung,Wahlpflichtwerke, Literaturlisten), findetInformationen unter: www.musikrat.de

sönlicher Spaß erfahren wird, sondern als einmit hohem ehrenamtlichen Engagement ver-bundes Tun. Für das Ehrenamt darf nicht län-ger nur in Verbindung mit sozialem und sport-lichem Engagement geworben werden. Dazuhaben wir uns in der letzten Ausgabe vonNOVELLETTO bereits sehr stark gemacht. DieMitgliedsverbände des Landesmusikrates – be-sonders die Laienmusikverbände – sind aufge-rufen, am schlechten ehrenamtlichen Imageder Musik etwas zu ändern und den landeswei-

Deutscher Orchesterwettbewerb mit starkerrheinland-pfälzischer Beteiligung

Im Rahmen des Preisträgerkonzertes wurden denerfolgreichen Ensembles die von Lotto Rheinland-Pfalz gestifteten Geldpreise überreicht. Auf demFoto Marion Wolber, Verantwortlich für Kultur-sponsoring bei Lotto Rheinland-Pfalz, Walter Desch,Aufsichtsratsmitglied von Lotto Rheinland-Pfalzsowie Bernd Gaudera von der Blue Note Big Bandund Klaus Neuroth vom Zupforchester Ötzingen.

Von 1991 bis 1994 war Ochi ständiger Gast-dirigent bei der Baden-Badener-Philharmonie.Zwischen 1998 und 2003 leitete er als GMD das„Orchestre d´harmonie de l´électricité de Stras-bourg“, mit dem er 2002 beim französischenNationalwettbewerb den 1. Preis errang, sowie2003 zu der WASBE (World Association forSymphonic Bands and Ensembles) nach Schwe-den eingeladen wurde. Auch als Dozent für denFachbereich Orchesterleitung ist KunihiroOchi aktiv, seit 1999 ist er ständiger Gastdo-zent der Dirigentenausbildung beim Landes-musikverband Rheinland-Pfalz. 2004 wurdesein erster Orchesterleitungsworkshop mitdem Hauptthema „Saito-Dirigier-Methode“ vonder Landesmusikakademie Rheinland-Pfalzorganisiert.

>> Fortsetzung von Seite 1 / … Kunihiro Ochi

vertreten in wenigen Tagen das Land Rhein-land-Pfalz beim Deutschen Orchesterwettbe-werb in Wuppertal.

Im Rahmen des Preisträgerkonzertes wurdeden erfolgreichen Ensembles die von LottoRheinland-Pfalz gestifteten Geldpreise in einerGesamthöhe von 3.500 Euro durch WalterDesch überreicht. Dr. Klaus Eichenlaub danktedem Hause Lotto im Namen des veranstalten-den Landesmusikrates Rheinland-Pfalz für des-sen Engagement für die Musikkultur.

ten Ehrenamtstag als Forum hierfür zu nutzen.Weitere Informationen und Anmeldungenunter www.wir-tun-was.de

Hingewiesen sei auch auf die Veranstaltun-gen „Rechtsfragen im Ehrenamt“. Die Leitstel-le „Bürgergesellschaft und Ehrenamt“ wird abFrühjahr 2008 mehrere regionale Fachtagun-gen zu „Rechtsfragen im Ehrenamt“ anbieten.Detaillierte Informationen unter der o. g. Web-adresse. Kontakt: Erich Menger; [email protected].

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Bigbandwettbewerb Skoda-Jazzpreis im Rahmen von „Bingen swingt“

An vier verschiedenen Orten und Terminendes Jahres 2007 stellten sich mit jungen

Musikern besetzte Jazzorchester dem Votumder Jury unter Vorsitz von Marko Lackner undRolf von Nordensjöld. Nach erfolgreicher Teil-nahme an einem der vier regionalen Vorent-scheidungswettbewerbe qualifizierten sich ins-gesamt acht Bands für das Finale, das am letz-ten Tag des 13. internationalen Jazzfestivals„Bingen swingt“ (27. - 29. Juni 2008) stattfindet.

Der „Skoda Jazzpreis“ ist ein Förderpreis fürsemiprofessionelle Jugend Jazz Big Bands, de-ren Musiker an der Schwelle der Entscheidungstehen, ihr Talent zum Beruf zu machen, d.h.ein Musikstudium zu beginnen, oder weiterhinals ein schönes und intensives Hobby zu betrei-ben, Jazzmusik zu spielen.

Der Wettbewerb wurde in Zusammenarbeitvon Deutscher Jazzföderation und dem Titel-sponsor des Wettbewerbes, Skoda Auto Deut-schland GmbH, durchgeführt. Die Aufgaben derwissenschaftlichen Beratung/Jury hat der Lan-desmusikrat Rheinland-Pfalz übernommen.

Beim Finale am 29. Juni kommen die Lieb-haber des gehobenen Big Band-Sounds in derRhein-Nahe-Halle in Bingen auf ihre Kosten.Denn von 11 bis 18 Uhr erwartet die Zuhörerein außergewöhnliches Konzert: Stars undexzellente Nachwuchsmusiker stehen gemein-sam auf der Bühne. Das Aufgebot der Jazz-Größen ist großartig. Mit dabei: die TrompeterTill Brönner und Thomas Siffling, die SängerinSandy Patton sowie der Sänger Tom Gäbel, derPosaunist Jiggs Whigham wie auch der Saxo-

„Klassik! Kommt Gut!“ eine landesweite Initiative

D ie Pressekonferenz zum Start der landes-weiten Initiative „Klassik! Kommt! Gut!“

in der Staatsphilharmonie in Ludwigshafenbegann mit der freundlichen Einladung anJournalisten, Vertreter der fünf professionellenOrchester unseres Landes und die Gäste, demAnfang des Konzertes für werdende und stil-lende Mütter der Deutschen Staatsphilharmo-nie Rheinland-Pfalz beizuwohnen. Es erklangdas berühmte Klarinettenkonzert von Mozart.Ein bewegender Moment, der zum Teil MozartsMusik zu diesem Tageszeitpunkt (10 Uhr) ge-schuldet war, zum überwiegenden Teil aber derTatsache, wie die jungen Frauen sich liebendbeobachtend ihren Kindern zuwandten, um zuerfahren, ob und wie ihre Schützlinge auf dieMusik reagieren.

Eigentlich hätte der freudigen Emotion aberauch Enttäuschung und Trauer darüber folgenmüssen, dass die Mehrheit junger Mütter mitihrem Kind diesem Angebot nicht beiwohnten,z. B. weil sie arbeiten mussten oder weil für siedie Hemmschwellen für eine solche Veranstal-tung zu hoch waren oder weil sie nie für Musikund Veranstaltungen dieser Art sensibilisiertwurden. Der Autor dieser Zeilen (KlausEichenlaub) hat in diesem Moment empfun-den, dass dies Ungerechtigkeiten sind, die sichin ähnlicher Weise auch im Kindergarten undin der Schule dadurch ergeben, dass Kinder ineiner vorschulischen oder schulischen Ein-richtung landen, in welcher der Zufall/dasSchicksal ihnen nur Erzieherinnen/LehrerIn-nen ohne oder mit geringer musikalischer Bio-

grafie begegnen lässt. Hier den Zeigefingerzu heben und diese Ungerechtigkeiten zubenennen und sie anzuprangern, dazu solltensich die Verantwortlichen in der Politik, aberauch in den Musikverbänden berufen fühlen.Wenn es gelänge, die Erzieherinnen im Kin-dergarten und die Lehrerinnen und Lehrer inder Grundschule zur Nutzung der Angeboteder Orchesterpädagogik zu gewinnen, dannwäre schon ein klein wenig zur Minimierungder genannten Ungerechtigkeiten getan.

Der Landesmusikrat hat sich an demmusikpädagogischen Projekt beteiligt undwünscht, dass ganz viele Kinder und auchErwachsene einen Zugang zu klassischerMusik finden.

phonist Klaus Graf. Sie sind die Solisten, wennsechs großartige Gewinner-Ensembles des„Skoda Jazzpreises“ für Jugend Big Band ausden Jahren 2002 bis 2007 ihr Können beweisen.

Für die Big Bands, deren Musiker zwischen13 und 24 Jahre jung sind, ist dieses Jazzmee-ting daher der Höhepunkt ihrer noch jungenMusiker-„Karriere“.

Zum Abschluss des spannenden Konzertta-ges wird die deutsche Big Band Ikone und Jazz-legende Peter Herbolzheimer zwei Bands prä-sentieren: Die Grey Hair Convention, besetztmit Top-Musikern im Unruhestand, und dieneu von ihm aufgebaute European Youth BigBand mit handverlesenen Jungjazzern ausganz Europa.

KonTakt – Musizieren mit behinderten und nicht behinderten Menschen– Tagungsdokumentation steht zur Verfügung –

Zu den gesellschaftsrelevanten Themen, wel-che der Landesmusikrat Rheinland-Pfalz

im vergangenen Jahr aufgegriffen hat, gehörteauch das Thema „Musik und Behinderung“.Mit Hilfe eines „Runden Tisches“ wurden dieZiele einer entsprechenden Initiative beschrie-ben: Die Gesundheit und Lebensfreude fördern-de Wirkung sowie die bildende Kraft der Musikfür Menschen mit Behinderung in der Öffent-lichkeit bewusster zu machen, die verschiede-nen Aktionen von Verbänden, Fachschulen,Trägern von Behinderteneinrichtungen zu ver-netzen, das aktive Musizieren für Menschen mitBehinderung zu fördern, die Voraussetzungenzur Integration behinderter Menschen im pro-fessionellen Musikbetrieb und im Laienmusi-zieren zu verbessern.

In einer Auftaktveranstaltung am 3. Dezem-ber 2007, dem UNO-Welttag der Behinderten,wurde die Initiative mit einer Fachtagung ge-startet. In Vertretung von Ministerin Doris Ah-

nen stellte Klaus Peter Lohest die Initiativen desLandes in Bezug auf die Integration behinder-ter Menschen in allen gesellschaftlichen Berei-chen dar und warb für eine Inklusion, d. h. füreine gesellschaftliche Teilhabe behinderter Men-schen von Anfang an. „Wer nicht ausgrenzt,der muss danach auch nicht integrieren.“

>> Fortsetzung auf Seite 4

Die Irren Typen – Band der Werkstätten Hainbach-tal, Ltg. Jürgen Weiss. Die charismatische Band ausden Behindertenwerkstätten Hainbachtal/Offenbachals „musikalischer Botschafter eines besonderenLebens“ lieferten bei der Fachtagung KonTakt miteinem selbstbewussten und authentischen Auftrittein hervorragendes best-practice-Beispiel für dieIntegration behinderter und nichtbehinderterMenschen beim Musizieren.

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Herausgegeben vom:Landesmusikrat Rheinland-Pfalz,Geschäftsstelle: Kaiserstraße 26–30, 55116 MainzTel. (0 61 31) 22 69 12, Fax (0 61 31) 22 81 45E-Mail: [email protected]:Dr. Klaus Eichenlaub, Dr. Gabriele Buschmeier,Prof. Dr. Christoph-Hellmut MahlingGestaltung und Layout:Engler Schödel, Atelier für GestaltungRömerberg 24, 55130 Mainz, Tel. (0 61 31) 3 299 599,E-Mail: [email protected]://www.engler-schoedel.deAuflage: 1.000Gefördert vom Ministerium für Wissenschaft,Weiterbildung, Forschung und Kultur

I M P R E S S U M

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Akademie-KalenderMai bis August

Mai Kurs-Nr.:7. 5. – 8. 5. „Künstler sein, das ist schon 50

schwer, Lehrer sein dagegen sehr“, (Kulturbüro Rheinland-Pfalz)

9. 5. – 12. 5. Hauptsache Bratsche! 20 13. 5. – 15. 5. Singt ihr eure Lieder mit uns? 21

19. 5. – 20. 5. Rhythmus ist klasse! 2228. 5. – 29. 5. „Wünsche werden Wirklichkeit“ 51

(Kulturbüro RLP)30. 5. – 1. 6. Chormentor/in (4. Phase) 53/07

Juni 2. 6. – 6. 6. Meisterkurs Gesang (Widmer) 23

11. 6. Demenz und Musik – Fachtagung der Landeszentrale für Gesundheits-förderung (LZG), Mainz

16. 6. – 19. 6. Musik ab 50plus: Chorsingen 24im Alter

20. 6. – 22. 6. Vereine führen – ehrenamtlich, 25sicher! (1. Modul)

27. 6. – 29. 6. Atemtypen in der chorischen Stimmbildung (Kurs des Arbeits-kreises Musik in der Jugend, AMJ)

29. 6. – 4. 7. Orgelmusik: Barock u. Frühklassik 26

Juli 4. 7. – 7. 7. Berufsbegleitende Weiterbildung 15

EMP (1. Phase)

August3. 8. – 6. 8. Jazz-Pop-Gesang in Theorie 27

und Praxis6. 8. – 7. 8. Bläser? Klasse! Fünfteiliger Lehr- 14

gang (2. Phase)12. 8. – 14. 8. Manege frei für Zirkuskunst mit 28

kleinen Leuten15. 8. – 16. 8. Demenz und Musik – Fünfteilige 10

berufsbegleitende Fortbildung mit Abschlussprüfung (3. Phase)

16. 8. – 17. 8. Streicher? Klasse! Vierteiliger 07Lehrgang zum Klassenmusizieren in der Grundschule (3. Phase)

18. 8. – 19. 8. Musik als Schlüssel 2920. 8. – 21. 8. Musik als Schlüssel 2922. 8. – 24. 8. Vereine führen – ehrenamtlich, 30

sicher! (2. Modul)24. 8. – 31. 8. 4th International Summer Academy

for Marimba & Percussion with Nebojsa Jovan Zivkovic

Landesmusikakademie Rheinland-Pfalz,Am Heinrichhaus 2, 56566 Neuwied-EngersTel. (02622) 90 52 -0, Fax (02622) 90 52 -52 E-Mail: [email protected]: www.landesmusikakademie.de

Musikpreis 50+: Die Preisträger stehen fest– BlockflötenOrchester Mainz zeigt praktisches Beispiel –

D er Deutsche Musikrat hat in Kooperationmit dem Hessischen Rundfunk, hr4, am

19. Februar 2008 in Berlin erstmalig den Mu-sikpreis 50+ verliehen. Hervorgegangen ist derMusikpreis 50+ aus dem Kongress „Es ist niezu spät – Musizieren 50+“, der 2007 vom Deut-schen Musikrat unter Beteiligung des Landes-musikrates Rheinland-Pfalz veranstaltet wur-de. Die mit dem Musikpreis 50+ geehrten En-sembles und Initiativen erfül-len eine gesamtgesellschaft-liche Vorbildfunktion: IhreProjekte zeigen auf beispiel-hafte Weise, welche bedeuten-de Rolle das Musizieren gera-de im dritten und vierten Le-bensalter spielen kann. Siewurden aus rund 80 Bewer-bungen einer bundesweitenAusschreibung von einer vier-köpfigen Jury ausgewählt undmit dem Musikpreis 50+ inmehreren Kategorien für ihreArbeit ausgezeichnet.

Der Kongress „Es ist nie zuspät – Musizieren 50+“ hatsich mit den Auswirkungenund Konsequenzen des demo-graphischen Wandels für dasMusikland Deutschland beschäftigt und ist derFrage nachgegangen, welche Chancen diekreativen Potentiale älterer Menschen dabeieröffnen können und welche Rolle die Musikdabei spielt. In der „Wiesbadener Erklärung“sind die Forderungen und Handlungsempfeh-lungen an Politik, Kultur, Wirtschaft und Zivil-gesellschaft dokumentiert.

In der Kategorie 1: Generationen-übergrei-fendes Arbeiten wurde dem „Blockflötenorche-ster Mainz“ für seine Initiative eine lobendeAnerkennung zuerkannt. Dieses Laienensem-

ble gründete sich im Januar 2007 für Spielerjeden Alters, die C- und F-Flöte beherrschenund mindestens Tenor oder eine noch tiefereFlöte (Bass, Großbass, Subbass) spielen. Ge-probt wird einmal pro Monat an einem Samstag-nachmittag im Gemeindehaus der Lutherge-meinde Mainz. Die viereinhalbstündige Probewird durch eine Kaffeepause aufgelockert, inder auch von den Teilnehmern mitgebrachter

Kuchen zur Stärkung beiträgt. Der erste öffent-liche Auftritt wurde am 17. Juni 2007 im Gottes-dienst der Lutherkirche absolviert. An den Pro-ben nehmen jeweils 30 bis 40 Personen imAlter zwischen 8 und 77 Jahren teil. Die Teil-nehmer kommen nicht nur aus Mainz, sondernauch aus der weiteren Umgebung: Ingelheim,Boppard, Koblenz, Taunusstein, Wiesbaden,Rüsselsheim, Darmstadt, Worms; eine Spiele-rin kommt sogar aus der Nähe von Erlangen.Pro Nachmittag wird eine Teilnahmegebührerhoben.

Immer wieder gibt es Anfragen von Interes-senten. Wenn bei unseren MitgliedsverbändenNeugierde für ein integratives Musizieren vonJung und Alt geweckt worden ist, so darf man sichgerne an Silke Wüllner-Reh ([email protected] ), die Leiterin des Orchesters, wenden.

Antje Best, organisatorische Leiterin des Mainzer Blockflötenorchestersnimmt aus den Händen von Bundesministerin Ursula von der Leyen dieUrkunde entgegen. Rechts davon Christian Höppner, Generalsekretärdes Deutschen Musikrates.

Dr. Josef Mertes, Präsident der ADD, zeigtein seinem Einführungsreferat die Potentialedes Musizierens in den Förderschulen auf undkonnte dabei auf seine persönlichen Erfahrun-gen als Lehrer und Leiter einer Förderschulezurückgreifen.

Das Hauptreferat lieferte Dr. Eva Krebber-Steinberger von der Uni Dortmund. Die Musik-beiträge von behinderten und nichtbehinder-ten Musikern waren nicht nur schmückenderRahmen für die Fachtagung, stellten vielmehr

>> Fortsetzung von Seite 3 / KonTakt … best-practice-Beispiele dar, die davon zeugen,dass Musik und Behinderung sich nicht aus-schließen. Dies gelang dem Orchester der St.-Laurentiusschule mit dem Förderschwerpunktganzheitliche Entwicklung Herxheim b. Lan-dau ebenso wie den „Blinden Musikern Frank-furt“ und „Den Irren Typen“, der Band derWerkstätten Hainbachtal. Die Tagungsdoku-mentation liegt im Druckformat vor und kannbei der Geschäftsstelle des LandesmusikratesRheinland-Pfalz angefordert werden, kann aberauch als PDF-Datei in der Homepage des LMRaufgerufen und heruntergeladen werden.