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KUR-Projekt: Zur Entstehung von F. W. Murnaus TABU: Edition der Outtakes Abschlussbericht Projektnummer: PSR.0050 Projektlaufzeit: Juni 2008 bis 31. Dezember 2011 Autorin: Karin Herbst-Meßlinger Inhaltsübersicht 1: Kurzbeschreibung des Projekts 2: Die Outtakes: Das filmische Material 3: Sicherung und Digitalisierung der Outtakes 4: Die Edition: Zusammenfassung 4.1: Editorischer Bericht: Die Clips 4.2: Editorischer Bericht: Das Drehbuch 4.3: Editorischer Bericht: Die Tagesberichte 4.4: Quellen 5: Veranstaltungen 6: Beteiligte 1: Kurzbeschreibung des Projekts Friedrich Wilhelm Murnaus letzter Spielfilm TABU (USA 1931) ist aufgrund seiner einzigartigen Überlieferungslage ein besonders aufschlussreiches Fallbeispiel für die Sicherung audiovisuellen Kulturguts. Neben den unterschiedlichen Fassungen des Films existiert ein Bestand von rund 17.500 Metern Filmmaterial: alternative bzw. nicht verwendete Einstellungen des Films, sogenannte Outtakes. Das KUR-Programm zur Konservierung und Restaurierung von mobilem Kulturgut – eine Initiative © Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung

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KUR-Projekt: Zur Entstehung von F. W. Murnaus TABU: Edition der Outtakes Abschlussbericht Projektnummer: PSR.0050 Projektlaufzeit: Juni 2008 bis 31. Dezember 2011 Autorin: Karin Herbst-Meßlinger Inhaltsübersicht 1: Kurzbeschreibung des Projekts 2: Die Outtakes: Das filmische Material 3: Sicherung und Digitalisierung der Outtakes 4: Die Edition: Zusammenfassung 4.1: Editorischer Bericht: Die Clips 4.2: Editorischer Bericht: Das Drehbuch 4.3: Editorischer Bericht: Die Tagesberichte 4.4: Quellen 5: Veranstaltungen 6: Beteiligte 1: Kurzbeschreibung des Projekts

Friedrich Wilhelm Murnaus letzter Spielfilm TABU (USA 1931) ist aufgrund seiner einzigartigen Überlieferungslage ein besonders aufschlussreiches Fallbeispiel für die Sicherung audiovisuellen Kulturguts. Neben den unterschiedlichen Fassungen des Films existiert ein Bestand von rund 17.500 Metern Filmmaterial: alternative bzw. nicht verwendete Einstellungen des Films, sogenannte Outtakes. Das KUR-Programm zur Konservierung und Restaurierung von mobilem Kulturgut – eine Initiative

© Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung

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der Kulturstiftung des Bundes und der Kulturstiftung der Länder – ermöglichte der Deutschen Kinemathek, in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung und dem Österreichischen Filmmuseum diese langfristig vom Zerfall bedrohten Nitrofilm-Materialien durch Umkopierung zu sichern und in digitaler Form zu publizieren. Zusätzlich wurden für diese Online-Edition das Drehbuch zu TABU sowie die ebenfalls erhaltenen Tagesberichte von den Dreharbeiten erschlossen. Die auf der Website der Deutschen Kinemathek (www.tabu.deutsche-kinemathek.de) veröffentlichten Arbeitsergebnisse bieten neue Einblicke in den Entstehungsprozess des Films. Dabei eröffnet die kombinierte Darstellung von Bewegtbild, Text- und Bildquellen den Internetnutzern einen individuell gestaltbaren Zugang zu den Materialien und zeigt damit neue Wege der Sicherung, Präsentation und Nutzbarmachung audiovisuellen Kulturguts auf. 2: Die Outtakes: Das filmische Material Bei dem Rohfilmmaterial, das während der Dreharbeiten zu TABU benutzt wurde, handelt es sich um 35-mm-Nitrofilm des Typs Kodak, Eastman Typ I, Eastman Typ II, DuPont sowie um Material von unbekannten Herstellern. Teilweise stammten die Rollen aus Restbeständen, manche waren aus kurzen Materialresten zusammengeklebt [vgl. Floyd Crosby: The Development of Cinematography. In: The American Film Institute / Louis B. Mayer Oral History Collection, 1977]. Das Gros der Rollen, das im Rahmen der Edition der Outtakes bearbeitet wurde, weist eine Länge von rund 200 bis 300 Metern auf. Die kürzeste Rolle ist 24,6 Meter lang, die längste 667 Meter. Entsprechend den Tagesberichten wurde das Material zwischen dem 16. Oktober 1929 und dem 6. September 1930 gedreht, die Spezialeffekte (u. a. Szenen mit einem künstlichen Haifisch) wurden im Dezember 1930 aufgenommen. Die Gesamtmenge des für TABU gedrehten Materials gibt Robert Flaherty mit 80.000 Metern an [Robert Flaherty: Wie TABU entstand. In: Die Filmwoche, Nr. 22, 1931], die Pressemappe der amerikanischen Produktionsfirma Paramount nennt 250.000 Fuß, umgerechnet rund 76.000 Meter. Verifizierbar sind diese aus produktionstechnischer Sicht unverhältnismäßig hoch erscheinenden Angaben nicht. In dieser Summe enthalten waren zwar auch die Materialien, die im fertigen Film schließlich verwendet wurden: 7.383 Fuß = 2.250,34 Meter. Unklar ist jedoch, ob in diese Angaben auch die nachträglich in den USA gedrehten Aufnahmen mit eingerechnet wurden. Auch darüber, wieviel und welches Material

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Robert Plumpe nach dem Tod seines Bruders F. W. Murnau aus den USA und Tahiti nach Deutschland gebracht hat, gibt es keine überprüfbaren Aussagen. Im Rahmen der Edition der Outtakes wurden insgesamt 16.245,66 Meter Negativ- und Positivmaterial, insgesamt also rund zehn Stunden Filmmaterial bearbeitet. Dabei wurde nicht zu TABU gehöriges Material im Umfang von 314 Metern ausgesondert. Das für die Edition der Outtakes verwendete Filmmaterial stammt aus folgenden Archiven:

Österreichisches Filmmuseum, Wien: Hierbei handelt es sich um einen Bestand von ursprünglich 92 Büchsen mit unterschiedlich umfangreichen Rollen, die der Besitzer der Grazer Filmproduktion Alpenfilm, Albin Oswalder-Wandegg, im Mai 1971 dem Österreichischen Filmmuseum übergeben hat. Enthalten sind in diesem Bestand Negativmaterialien (Kamera-Negativmaterial, Dupnegativ) ebenso wie Positivmaterialien. Zu den Positiven liegt nur in wenigen Fällen auch Negativmaterial vor. Im Bestand in Wien sind außerdem drei Rollen enthalten, die im Vorfeld vom Österreichischen Filmmuseum ausgesondert wurden, da sie keinen Bezug zu TABU erkennen lassen. Weitere fünf Rollen aus dem Bestand sind nicht in die Edition der Outtakes mit aufgenommen worden, weil es sich um

Lichttonmaterial handelt, das keine Bildinformationen enthält und keinen Bezug zu TABU aufweist. Entsprechend enthalten 84 Rollen TABU-Material. Deren Gesamtumfang beträgt 14.185,76 Meter. Von diesem Material war die Rolle Nr. 81 (150 Meter) nicht auffindbar. Der Umfang des bearbeiteten Materials, das vom Österreichischen Filmmuseum zur Verfügung gestellt wurde, beträgt deshalb 14.035,76 Meter. In die Edition der Outtakes wurde die Rolle Nr. 81 dennoch mit aufgenommen, da eine Schneidetisch-Abfilmung von ihr existiert; Unterschiede in der Bildqualität zu den besser überlieferten Materialien sind die Folge.

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Bundesarchiv-Filmarchiv: Hierbei handelt es sich um einen Bestand von acht Büchsen mit Rollen unterschiedlicher Länge und einer Gesamtlänge von 2.059,9 Metern, der bearbeitet wurde. Das Material war ursprünglich von den Erben Murnaus zur Begutachtung ins Deutsche Filminstitut gegeben worden und lagert seither im Bundesarchiv-Filmarchiv. In dem Bestand enthalten sind Negativmaterialien (Kameranegativmaterial, Dup-Negativ), aber auch Positivmaterialien. Zu den Positiven liegt nur in wenigen Fällen auch Negativmaterial vor. Außerdem enthalten sind 434 Meter Material auf zwei Rollen, die Anna Chevalier in einer Großstadt, möglicherweise New York, zeigen und einige Jahre nach der Entstehung von TABU aufgenommen wurden. Dieses Material wurde ausgesondert und nicht in die Edition aufgenommen. Nicht mehr berücksichtigt werden konnte aus den Beständen des Bundesarchiv-Filmarchivs das in das Originalnegativ des Schonger-Films REISE ZU DEN GLÜCKLICHEN INSELN (1968) eingegangene Material (314,13 Meter), weil es zu spät aufgefunden wurde. 3: Sicherung und Digitalisierung der Outtakes

Nach der Ankunft des überlieferten Filmmaterials – insgesamt 16.095,66 Meter – in Bologna fand eine erste Überprüfung statt, bei der an zwei Rollen chemische Zersetzungen festgestellt wurden. Anschließend wurde das Material in Sicherheitsschränken für Nitrofilm zwischengelagert.

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Im Rahmen der Zustandsdokumentation wurden die Filmbüchsen und ihre Etikettierung sowie die Aufschriften auf den Startbändern fotografiert, um die ursprüngliche Ordnung

des Materials festzuhalten. Im nächsten Schritt wurde der Inhalt jeder einzelnen Rolle erfasst. Der Bildinhalt jeder Einstellung wurde stichwortartig aufgenommen, außerdem die Randnummerierung und die Herstellerinformation zur Datierung des Rohfilms sowie, soweit möglich, die Informationen von den Tafeln, die den Einstellungen vorangestellt sind und die Einstellungsnummer, den Namen des Kameramanns und andere Daten nennen. Die Anzahl der Einzelbilder für jeden Take wurde erfasst. Auch Schrammandere Beschädigungen, Klebestellen sowie teilweise vorhandene Ein

en und

zeichnungen wurden dokumentiert.

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Während der technischen Analyse wurde das Material behutsam umgerollt und daraufhin untersucht, ob es sich um Negativ- oder Positivfilm handelt. Der überwiegende Teil der Rollen besteht aus Negativmaterial. Hier wurde zusätzlich überprüft, ob das Originalnegativ oder ein Duplikatnegativ, also eine spätere Generation vorliegt. Außerdem wurde die Schrumpfung des Materials gemessen.

Sämtliche in diesem Arbeitsprozess gewonnenen Daten wurden tabellarisch zusammengefasst. In der sich anschließenden Arbeitsphase wurde beschädigte oder fehlende Perforation repariert bzw. ersetzt. Nahezu sämtliche Klebestellen wurden geöffnet, von gealtertem Klebemittel befreit und neu geschlossen, in den meisten Fällen nass. In einigen Fällen wurde trocken geklebt und dabei besonders darauf geachtet, dass das Bild nicht von Klebekanten überschnitten wurde. Der generell gute Zustand des TABU-Materials – er ist darauf zurückzuführen, dass es sich dabei überwiegend um Kameranegativ-Reste handelt, die außerhalb der Kamera nie gelaufen sind – machte keine weiteren Eingriffe erforderlich. In Vorbereitung der Kopierung wurde für jede Rolle eine Lichtbestimmung durchgeführt um sicherzustellen, dass jede Szene das für sie geeignete Kopierlicht erhalten würde. Dieser Arbeitsschritt erwies sich für das TABU-Material als sehr komplex, da es aus Aufnahmen von drei verschiedenen Kameraleuten besteht, die jeweils unterschiedliche Dichten belichtet hatten. Außerdem bestanden die Rollen aus diversen nicht geordneten Materialarten und Materialgenerationen, die zudem auf unterschiedlichem Rohfilm gedreht worden waren. Manche der Rollen sind aus Hunderten von Einstellungen oder Einstellungsfragmenten montiert, die teilweise nur aus wenigen Einzelbildern bestehen. Auch für diese sehr kurzen Fragmente musste jeweils das richtige Licht gefunden werden. Vor dem Kopieren wurde das Material einer Ultraschallreinigung in Hydrofluoräther unterzogen. Mit Rücksicht auf das empfindliche Nitromaterial wurde hierbei mit sehr weichen Schwammrollen und einer auf 80 Bilder pro Sekunde herabgesetzten Geschwindigkeit gearbeitet. Im Interesse eines besseren Bildstands wurde anstatt einer Kontaktkopierung das Verfahren der optischen Schrittkopierung gewählt. Die

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Randinformationen des Originals wurden mitkopiert, die Kopierung erfolgte nass unter Perchlorethylen auf Eastman Duplikatpositiv Typ 2366 bei einer Geschwindigkeit von vier Bildern pro Sekunde. Das so entstandene Duplikatpositiv wurde in einer Auflösung von 2K digitalisiert und in 10-Bit-Log-dpx-Dateien abgelegt. Anschließend wurde digital eine erneute Lichtbestimmung vorgenommen. Diese wurde auf HD-Cam-Band übertragen, die 2K-Rohdaten wurden als weitere Sicherung auf Festplatte ausgespielt. 4: Die Edition: Zusammenfassung Mit Zur Entstehung von F. W. Murnaus TABU: Edition der Outtakes stellt die Deutsche Kinemathek eine Online-Publikation bereit, die Murnaus Arbeitsweise an seinem letzten großen Werk in umfassender Weise nachvollziehbar macht. Dabei wurden erstmals filmisches Primärmaterial und schriftlich überliefertes Sekundärmaterial systematisch miteinander in Verbindung gebracht: Neben den in ungewöhnlicher Reichhaltigkeit überlieferten und im Rahmen dieses Projekts gesicherten filmischen Materialien wurden auch das Drehbuch zu TABU („Current Continuity“, abgekürzt CON) sowie die ebenfalls erhaltenen Tagesberichte („Script Clerk’s Reports“, abgekürzt SCR) von den Dreharbeiten digital erschlossen und zugänglich gemacht. Als zentrales Ordnungskriterium für die bereitgestellten Materialien fungieren die Einstellungen des Films, die in den Quellen genannt bzw. beschrieben sind. Die mehreren Tausend digitalisierten Einzelteile der Outtakes wurden entsprechend ihren Bildinhalten zu Clips montiert, die ebenfalls so weit wie möglich analog zu den Einstellungen des Films benannt und sortiert wurden. Für jede Einstellungsnummer sind sämtliche jeweils in den anderen Quellen vorhandenen Eintragungen mit aufgeführt. In dieser kombinierten Präsentation der Quellen lässt sich die Entstehung von TABU studieren: Einstellung für Einstellung, Drehtag für Drehtag. Da die Tagesberichte im unmittelbaren Zusammenhang mit den Dreharbeiten verfasst wurden, spiegeln sie diese genauer wider als die „Current Continuity“. Zwischen den Einstellungsnummern, die jeweils in den schriftlichen Quellen angegeben sind und für die Outtakes verifiziert werden konnten, gibt es keine vollständige Übereinstimmung: Zum Teil sind Angaben zu einzelnen Einstellungsnummern nicht in den Dokumenten überliefert, umgekehrt sind in den Outtakes auch Aufnahmen erhalten, die sich keiner schriftlich dokumentierten Einstellung zuordnen lassen. (Um auch deren Auffindbarkeit zu

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ermöglichen, wurde für sie die Behelfsbezeichnung „Nicht zuzuordnen“ verwendet.) Neben ausführlichen Texten über die Vorbereitungen und die Dreharbeiten zu TABU, zu den filmischen Materialien und ihrer Sicherung im Rahmen des Projekts sowie zur archivarischen und editorischen Bearbeitung der Quellen stellt diese Edition eine Oberfläche bereit, auf der diese durchsucht und betrachtet werden können: Die Themensuche bietet einen Zugang zum Material, bei dem die vorhandenen Ergebnisse zu Stichworten wie „Kameramann“, „Drehort“ oder einzelnen „Themen in den Clips“ ohne detaillierte Vorkenntnisse übersichtsartig aufgerufen werden können. Die Erweiterte Suche erfordert die Eingabe spezifischer Suchbegriffe zu den Themen Einstellungsnummer, Kameramann, Person, Datum und/oder Drehort, durch deren Kombination Ergebnisse gezielt gefiltert werden können. Außerdem ist hier eine Gesamtabfrage der Daten jeweils sortiert nach Quellenart möglich. Die Freie Suche dient dem Auffinden weiterer Inhalte der Quellen, die nicht über die beiden anderen Sucharten abgedeckt sind. Suchergebnisse können von angemeldeten Nutzern in Merklisten gespeichert werden. Die kombinierte Darstellung von Bewegtbild, Text- und Bildquellen eröffnet den Nutzern einen individuell gestaltbaren Zugang zu den Materialien und zeigt damit neue Wege der Sicherung, Präsentation und Nutzbarmachung audiovisuellen Kulturguts auf. Die Grundlagen für die wissenschaftliche Auswertung der Outtakes von TABU sind mit dieser Edition geschaffen. Auf den folgenden Seiten sind die zentralen Funktionalitäten der Weboberfläche als Screenshots abgebildet:

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4.1: Editorischer Bericht: Die Clips Parallel zur Sicherung und Digitalisierung des überlieferten Filmmaterials begannen in Berlin die archivarischen und editorischen Arbeiten. Grundlage hierfür waren zunächst die Beschreibungen, die die Mitarbeiter von L’Immagine ritrovata in Bologna anhand eines Kriterienkataloges der Deutschen Kinemathek erstellt hatten. Darin wurden gesammelt: Angaben zum Zustand des Materials, zu Klebestellen und Schnitten, Randnummern sowie Herstellerangaben mit Jahrescode, auf das Material geschriebene bzw. in das Material gekratzte Informationen sowie Beschreibungen der Bildinhalte. Im Anschluss an die Sicherung und Digitalisierung wurde das TABU-Material an die Deutsche Kinemathek geliefert: Zum einen als Sicherheitsfilm, auf den sämtliche Rollen umkopiert worden waren („Fine Grain“), außerdem in Form von Digitalisaten der umkopierten Rollen (in einer 2K-Auflösung auf Festplatte, als HDCam-Band und als DigiBeta-Band). Ausgangsmaterial für die im Rahmen der Edition der Outtakes gezeigten 782 Clips war das DigiBeta-Material, das in Form

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von mov-Dateien in ein Filmschnittprogramm (Final Cut Pro) eingelesen und für das Internet optimiert wurde. Anschließend wurden die digitalisierten Rolleninhalte Einzelstück für Einzelstück voneinander separiert. Die mehreren Tausend Filmschnipsel wurden im nächsten Schritt anhand ihres Bildinhalts und im Abgleich mit der Handlung des fertigen Films − Murnaus erster Schnittfassung von 1931 − vorsortiert. Material, das keinen Bezug zu TABU erkennen lässt, wurde aussortiert. In der nächsten Arbeitsphase wurde das vorsortierte Material entsprechend den Einstellungsnummern sortiert, die auf dem Filmmaterial selbst wie auch im Drehbuch und in den Tagesberichten verzeichnet sind. Anhand dieser Quellen sowie der Dokumentation aus Bologna ließen sich zuvor nicht zuzuordnende Aufnahmen (beispielsweise von Wasser oder Himmel) sinnvoll zusammenfügen. Das jeweils zu einer Einstellungsnummer gehörige Material wurde entsprechend den Randnummern in die Reihenfolge gebracht, in der es gedreht wurde. Material, das keine Randnummern aufweist, wurde so weit wie möglich anhand des Bildinhalts sortiert. Material, das sich keiner Einstellungsnummer zuordnen ließ, wurde unter der Behelfsbezeichnung „Nicht zuzuordnen“ zusammengefasst sowie mit einem den Bildinhalt wiedergebenden Stichwort versehen (z. B. „Fischzug 1“ etc.). Aus den so entstandenen Sammlungen von Filmschnipseln wurde Positivmaterial aussortiert, sofern das jeweils dazugehörige Negativmaterial überliefert ist. Bei Teilen des Positivmaterials, von dem kein Negativ mehr existiert, waren die ursprünglichen Randnummern nicht mitkopiert worden. In diesen Fällen wurde versucht, anhand des Bildinhalts festzustellen, in welcher Reihenfolge es gedreht worden ist. Wenn dies nicht möglich war, wurde das Positivmaterial jeweils an das Ende der Clips gesetzt, jedoch vor das teilweise verwendete VHS-Material. In jeden Clip wurde – sofern vorhanden – auch das jeweils zu der Einstellung gehörende Material aus dem fertigen Film montiert. Um dieses Material von den Outtakes unterscheidbar zu machen, wurde es durch eine Verkleinerung auf 88 Prozent des Outtake-Materials und einen entsprechend breiten schwarzen Bildrand kenntlich gemacht. Das Material aus dem fertigen Film zeigt nur einen Teil des Ursprungsmaterials: Im Original ist es mit der Tonspur versehen, die für diese Edition entfernt wurde. Betroffen hiervon ist in der Regel der untere und der linke Bildrand (bei Aufsicht/Ansicht). Wenn es nicht möglich war, die zugehörigen Einstellungen aus dem fertigen Film nachvollziehbar in die einzelnen Clips einzupassen, wurden diese Passagen jeweils an den Anfang der Clips gestellt.

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Fehlende Passagen einer Einstellung wurden durch Schwarzbild (20 Bilder) kenntlich gemacht. Die Zusammensetzung jedes Clips wurde durch das Schnittprogramm automatisch protokolliert; Voraussetzung hierfür war, dass zu Beginn der Arbeit die Timecodes der eingelesenen Bänder manuell für jede Rolle nachgetragen wurden. Diese Informationen liefert das Schnittprogramm in Form einer „Edit Decision List“ (EDL), die exportiert und in andere Schnittprogramme eingelesen werden kann. Auf diese Weise ist es möglich, jeden im Rahmen der Edition der Outtakes erstellten Clip zum Beispiel auch mit dem vorhandenen hochaufgelösten HDCam-Material nachzuschneiden. Die in den Clips versammelten Filmmaterialien weisen zum Teil unterschiedlich große Bildfenster auf. Der Grund hierfür ist, dass das Filmmaterial auf viele Rollen verteilt und zersplittert vorlag und in dieser Form umkopiert werden musste. Leicht unterschiedliche Schrumpfungen und daraus folgende Maschineneinstellungen lassen infolgedessen in den aus den Digitalisaten montierten Clips gelegentlich kleine Formatänderungen erkennen, die unvermeidlich sind. Während der Dreharbeiten zu TABU wurden Tafeln in der Regel jeweils nach dem Dreh eines Takes verwendet; notiert wurden darauf jeweils die Nummer der Einstellung und des aktuellen Takes sowie meistens auch der Name des Kameramanns, in seltenen Fällen zusätzliche Bemerkungen, die Aufschluss über das Material geben. Die Einstellungen von TABU wurden zunächst fortlaufend nummeriert. Im Verlauf der Dreharbeiten wurde dazu übergegangen, den Ziffern ein „X-“ voranzustellen. Der Grund hierfür ließ sich nicht ermitteln. Einigen Aufnahmen sind mit „XX-“ vor der Ziffer gekennzeichnet; vermutlich handelt es sich um zusätzlich oder nachträglich zur ursprünglich vorgesehenen Filmhandlung entstandene Einstellungen. Fast alle Einstellungen zu der im Drehbuch nicht enthaltenen Szene, in der es um den verunglückten Fischer geht, sind zusätzlich mit einem „P“ gekennzeichnet. Auf den Tafeln ebenso wie im Drehbuch und in den Tagesberichten findet sich relativ häufig die Abkürzung „RT“ hinter einer Einstellungsnummer. Sehr wahrscheinlich steht sie für die Bezeichnung „Re-Take“ und weist darauf hin, dass die jeweilige Aufnahme eine Wiederholung der vorherigen ist. Dafür spricht erstens, dass es sich bei Einstellungen, von denen es nicht weiter gekennzeichnete sowie „RT“-Nummern gibt, jeweils um weitere Takes der ursprünglichen Einstellung handelt, und zweitens, dass manche Einstellungen

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ausschließlich in der RT-Version existieren: Möglicherweise waren die ursprünglichen Takes von vornherein als unbrauchbar beurteilt und deshalb ausgesondert worden. Gründe hierfür können auch Schwierigkeiten mit der Kameratechnik oder dem Entwicklungs-Equipment gewesen sein. Zu Aufnahmen von Robert J. Flaherty findet sich auf den Tafeln mehrfach die Notiz „Retort“, die darauf hindeutet, dass es sich bei der Aufnahme um einen Gegenschuss zu der vorherigen handelt. Flaherty benannte teilweise innerhalb einer Einstellungsnummer mehrere unterschiedliche „Retort“-Aufnahmen, die zusätzlich zur Take-Nummer eine weitere Ziffer erhielten (zum Beispiel: 1 Retort 5, Take 1). Im Drehbuch und in den Tagesberichten taucht dieser Begriff nicht auf. Die ebenfalls auf den Tafeln verwendete Abkürzung „NG“ steht für „No good“. Die Angabe „A“ auf einer Tafel weist in der Regel darauf hin, dass eine Einstellung ein zweites Mal, aber etwas „näher“ aufgenommen wurde, zumeist mit einem anderen Objektiv. Steht hinter einer Einstellungsnummer ein „F“ und gibt es von dieser Nummer keine „A“-, „B“-, „C“-, „D“- und „E“-Einstellung, handelt es sich bei der Aufnahme um eine von Robert J. Flaherty gedrehte Einstellung. Auf manchen Tafeln steht neben der Einstellungs- und der Take-Nummer auch der Begriff „Gauze“, teilweise ergänzt durch die Bezeichnung „big“ oder „small“. Diese Angabe verweist darauf, dass für die jeweilige Aufnahme Gaze als Weichzeichner vor das Objektiv gespannt wurde. „Big“ und „small“ bezeichnet vermutlich die Maschengröße des Netzgewebes. Die nach Friedrich Wilhelm Murnaus Rückkehr in die USA von ihm gedrehten Szenen mit dem Haifisch-Modell und andere Unterwasseraufnahmen sind weder im Drehbuch noch in den Tagesberichten verzeichnet. Die von Murnau vorgenommene Nummerierung dieser Einstellungen auf den dazugehörigen Tafeln lässt sich nicht nachvollziehen, zumal einige der Nummern bereits während der Dreharbeiten verwendet wurden (beispielsweise Nr. 151). In einigen dieser Fälle steht neben den Nummern auf den Tafeln ein Datum, bei dem es sich vermutlich um den Drehtag handelt. Für die vorliegende Edition wurden diese Daten ersatzweise als Einstellungsnummern verwendet. Auf den Tafeln zu den nachträglich gedrehten Aufnahmen ist mehrfach auch Murnaus Name vermerkt. Üblicherweise ist diese Nennung dem Kameramann vorbehalten. Ob Murnau aber selbst die Kamera für diese Aufnahmen bediente, lässt sich nicht verifizieren. Bei den teilweise in das Material – meist auf das erste Bild eines Takes – gekratzten Ziffern handelt es sich vermutlich um eine Nummerierung der Takes, die zur Übersicht beim Schneiden beitragen sollte. Neben fortlaufenden Nummern

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wurden auch Tafel-Nummern eingekratzt, durchgängig in derselben Handschrift, die sich nicht eindeutig identifizieren lässt; es ist jedoch nicht Murnaus Handschrift. Die Schreibweise der Einstellungsnummern wurde überwiegend aus dem filmischen Material übernommen, jedoch um einer besseren Lesbarkeit willen behutsam harmonisiert; die Take-Nummern wurden hierbei nicht berücksichtigt. - Auf Ziffern folgende Buchstaben wurden direkt an die Ziffer angefügt (z. B. „23A“). - Auf Buchstaben folgende Buchstaben wurden mit einem Bindestrich angefügt (23A-B). - Den Einstellungsnummern vorangestellte Buchstaben wurden mit einem Bindestrich versehen (X-23A). - Mehrere Buchstaben vor der Einstellungsnummer wurden unmittelbar aneinandergereiht (PP-41, XX-23). - Die Bezeichnungen „RT“ und „Retort“ wurden jeweils hinter die Einstellungsnummer geschrieben (X-23A RT, X-23A Retort); teilweise steht hinter „Retort“ nach einem Leerzeichen eine zusätzliche Ziffer (23A Retort 3). - In Fällen, in denen die Tafel im Clip eine andere Einstellungsnummer verzeichnet als das Drehbuch bzw. der Tagesbericht, werden diese Nummern im ersten Bild zum Clip jeweils untereinander aufgeführt: zuerst die Angabe auf der Tafel, darunter in eckigen Klammern die Nummer aus Drehbuch bzw. Tagesbericht. Im Kommentarfeld zum Clip findet sich jeweils eine Erläuterung (zum Beispiel X-X-24A = 24A). Sofern auf der Tafel zu einer Einstellung der Kameramann nicht genannt ist, aber aus den Quellen zum Film hervorgeht, um wen es sich handelt, wird der Name jeweils zu Beginn des Clips unterhalb der Einstellungsnummer angegeben. Wenn eine Einstellung von zwei oder mehr Kameramännern gedreht wurde und die Aufnahmen jeweils mit derselben Einstellungsnummer versehen sind, werden beide Varianten hintereinander gezeigt, und auf jeden Kameramann wird jeweils einzeln hingewiesen. Die Nennung erfolgt jeweils in alphabetischer Reihenfolge. In Fällen, in denen der Name des Kameramanns nicht angegeben ist, jedoch vermutet werden kann, um wen es sich handelt, wurde der Name in eckige Klammern gesetzt und mit einem Fragezeichen versehen:

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6D [Robert J. Flaherty ?] Fälle, in denen der Name des Kameramanns unbekannt ist, sind folgendermaßen gekennzeichnet: [Kamera ? / Camera ?] In Fällen, in denen keine Tafel vorhanden ist, das Material jedoch anhand von Drehbuch bzw. Tagesbericht einer Einstellungsnummer zugeordnet werden konnte, wurde diese Angabe übernommen und mit einem Fragezeichen in eckiger Klammer versehen: 6D [?] Robert J. Flaherty Die rund 150 Clips mit Material, das sich keiner Einstellung zuordnen lässt, sind über die Themensuche (Themen in den Clips / Nicht zuzuordnender Clip) sowie über die Freie Suche (Suchbegriff: „nicht zuzuordnen“) auffindbar. Sämtliche in den Filmmaterialien auftauchenden Personen wurden namentlich erfasst. Für die Schauspieler wird der Rollenname angegeben, wenn es sich um Spielszenen handelt; wenn sie als Mitglieder der Crew im Bild auftauchen, sind sie mit ihren Realnamen genannt. Mit den im Rahmen der Edition erschlossenen Tagesberichten und dem Drehbuch zu TABU wurden nur diejenigen Clips verknüpft, die eindeutig einer der dort genannten Einstellungen entsprechen. Clips, für die das nicht zutrifft, wurden nicht mit den Quellen verknüpft. Teilweise ist die Bildqualität von Übergängen in den Clips bzw. der erste oder letzte Frame eines Clips unscharf. Begründet liegt dies in dem Umstand, dass im Bereich von Klebestellen im originalen Positivmaterial bei der Umkopierung durch mangelhaften Kontakt Unschärfen entstanden sind Auch das teilweise erkennbare „Zittern“ des Materials ist bereits auf den Originalmaterialien zu finden und war vermutlich bereits ein Problem bei den Dreharbeiten: Aufgrund der schwierigen Produktionsbedingungen musste F. W. Murnau auch mit Rohfilmresten von unbekannten Herstellern arbeiten, deren Qualität nur mangelhaft war. Außerdem ist überliefert, dass es technische Probleme mit Robert J. Flahertys Akeley-Kamera gab, was sich ebenfalls auf die Qualität des gedrehten Materials ausgewirkt haben könnte. Hinzu kommt noch, dass die Negative vor Ort auf Tahiti entwickelt wurden. Die Ausstattung hierfür war von einer früheren Filmproduktion zurückgelassenen worden und möglicherweise nicht mehr im besten Zustand.

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Die Feldbezeichnungen zu den Clips lauten: Typ: Feld für die Angabe, aus welcher der drei Quellen dieser Edition der angezeigte Datensatz stammt Datensatz-Nr.: Feld für die im Rahmen dieser Edition vergebenen Bezeichnungen der Einzeldatensätze. Die Datensätze zu den Clips wurden entsprechend den Einstellungsnummern benannt. Kommentar: Feld für editorische Erläuterungen Materialdetails: Feld für Angaben zu den einzelnen Filmschnipseln, aus denen der Clip zusammengesetzt ist; soweit vorhanden: Angaben zur Art des Materials, soweit vorhanden: Angabe der Randnummer, Angabe der Videobandnummer des gesicherten Materials, Angabe des Timecodes zur Gesamtlänge des jeweiligen Schnipsels, Angabe des Timecodes in/out auf dem jeweiligen Videoband (keine Angaben hierzu werden zu den dem fertigen Film entnommenen Schnipseln gemacht; diese sind jeweils mit dem Kürzel „PreParam“ gekennzeichnet). Die Zusammensetzung jedes Clips wurde durch das Schnittprogramm automatisch protokolliert. In Fällen, in denen keine Daten zu einem der angelegten Felder aufgefunden werden können, wird die Feldbezeichnung nicht angezeigt. Links vom jeweils angezeigten Datensatz zu einem Clip sind die im Drehbuch und/oder in den Tagesberichten vorhandenen Ergebnisse zu der betreffenden Einstellung aufgeführt und verlinkt. Auf den Ergebnisseiten zu den Clips stehen zwei Navigationsmöglichkeiten zur Verfügung, um das Material zu sichten bzw. aufzufinden: - hintereinander entsprechend der Reihenfolge der Einstellungsnummern (Pfeilnavigation) - per Suche nach einzelnen Einstellungsnummern (Suchbox) 4.2: Editorischer Bericht: Das Drehbuch („Current Continuity“) Deutsche Kinemathek, Archivnummer: 4.4-199224,8 TABU Deckel: Pappe, 27 cm hoch, 20,5 cm breit, Aufschrift: „Current Continuity“, innen Metallhefter Innenseiten: ca. 27 cm hoch, 20,5 cm breit; es wurden mehrere Papierarten mit unterschiedlichen Maßen benutzt, darunter auch Formularblätter für die Tagesberichte, zum Beispiel S. 5, 5RS.

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Insgesamt 152 lose Blätter; auf sämtlichen Vorderseiten der Blätter findet sich oben rechts eine mit Bleistift geschriebene fortlaufende Nummerierung, die im Rahmen der Archivierung in der Deutschen Kinemathek erfolgte. Die Deutsche Kinemathek erwarb die im Rahmen der Edition der Outtakes publizierte „Current Continuity“ zusammen mit einer Reihe weiterer Drehbücher zu Filmen F. W. Murnaus 1992 von dessen Erben. Der auf dem Deckel verzeichnete Titel „Current Continuity“ deutet zunächst darauf hin, dass das Dokument während der Dreharbeiten zu TABU dazu diente, die Anschlüsse – das heißt die stimmigen Übergänge zwischen zwei Szenen – zu dokumentieren bzw. zu kontrollieren. Die einzelnen Seiten enthalten im Durchschnitt drei bis fünf mit Schreibmaschine verfasste Beschreibungen von Einstellungen aus TABU, die mit handschriftlichen Notizen und Ergänzungen versehen sind; der Verfasser des Typoskripts ist nicht bekannt. Aus dem Inhalt der in dem Konvolut enthaltenen Seiten lässt sich schließen, dass die „Current Continuity“ vor allem die Funktion eines Drehbuchs erfüllte, welches nach dem gegenwärtigen Stand der Forschung in anderer Form für TABU nicht existiert. Einer der Gründe hierfür liegt in der Kurzfristigkeit, mit der Murnau und Robert Flaherty nach dem Scheitern des „Turia“-Projekts die Handlung von TABU entwickeln mussten. Insbesondere anhand von zahlreichen handschriftlich ergänzten Einstellungen, die zum größten Teil von F. W. Murnau selbst stammen, wird deutlich, dass in der „Current Continuity“ parallel zu den bereits stattfindenden Dreharbeiten – entsprechend den Angaben in den Tagesberichten zwischen dem 16. Oktober 1929 und dem 6. September 1930 – die TABU-Handlung festgehalten und weiterentwickelt wurde. Es ist anzunehmen, dass es sich bei dem vorliegenden Dokument um F. W. Murnaus Arbeitsexemplar handelt. Entsprechend dem Inhalt und der Funktion des Dokuments wird es im Rahmen dieser Edition als Drehbuch bezeichnet. Für die handschriftlichen Bemerkungen im Drehbuch wurden vier unterschiedlich farbige Stifte verwendet: - Den größten Teil macht ein dunkelgrauer Bleistift aus, der von Murnau, David Flaherty sowie den nicht identifizierten Autoren verwendet wurde. - Ein Rotstift wurde zur Markierung (thematisch) zusammengehöriger Seiten (z. B. S. 16–23) und zum Vermerk von Notizen verwendet; zuzuordnen ist er Murnau und einem Unbekannten (S. 19). - Ein blauer Stift wurde ausschließlich von Murnau verwendet (z. B. 5RS, S. 129RS, S. 127RS). - Ein schwarzer Füller wurde ausschließlich von Murnau verwendet (z. B. S. 45RS). In einigen Fällen findet sich neben der Beschreibung der Einstellung eine

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handschriftliche rote Markierung (z. B. zwei dicke Striche); möglicherweise sollte sie dazu dienen, auf einen handschriftlichen Kommentar (u. a. von Murnau) hinzuweisen, der jeweils auf der Rückseite des betreffenden oder des davor liegenden Blattes steht (z. B. S. 71RS und S. 72). Die Identifizierung der Handschriften von F. W. Murnau und David Flaherty erfolgte durch einen Abgleich mit eindeutig zuzuordnenden Briefdokumenten aus dem Murnau-Nachlass. Handschriftliche Durchstreichungen des Schreibmaschinentextes mit einem Kreuz markieren vermutlich, dass die betreffende Einstellung abgedreht wurde. Varianten, bei denen Absätze mit handschriftlichen Linien (gerade oder wellenförmig) durchgestrichen sind, deuten darauf hin, dass die beschriebene Einstellung nicht gedreht wurde. Eine zweifelsfreie Bedeutung der vorhandenen anderen Markierungen, insbesondere der farbigen, konnte nicht festgestellt werden. Im Rahmen dieser Edition wurden die 152 vorhandenen Einzelblätter des Drehbuchs jeweils von beiden Seiten fotografiert und digitalisiert. Bei der Erfassung der Seiten wurde die vorhandene Archiv-Paginierung übernommen; sämtliche Rückseiten wurden mit der Seitenzahl der Vorderseite erfasst, die um das Kürzel RS ergänzt wurde. Darüber hinaus wurde jede beschriebene Einstellung separat erfasst. Entsprechend sind insgesamt 304 Einzelseiten publiziert, die auf verschiedenen Wegen gesichtet bzw. aufgefunden werden können: - Seite für Seite - per Suche nach Seitenzahlen - per Suche nach Einstellungsnummern Angezeigt wird generell zunächst eine verkleinerte Gesamtansicht der Einzelblätter, in der jeweils links die Rückseite des vorhergehenden Blattes und rechts die Vorderseite des Folgeblattes miteinander kombiniert sind. In der Originalgröße sowie in Vergrößerung lassen sich die Seiten in einem separaten Fenster betrachten. Digital erfasst und der Online-Suche zugänglich sind folgende Angaben zum Drehbuch bzw. Inhalte daraus: Typ: Feld für die Angabe, aus welcher der drei Quellen dieser Edition der angezeigte Datensatz stammt Datensatz-Nr.: Feld für die im Rahmen dieser Edition vergebenen Bezeichnungen der Einzeldatensätze. Sämtlichen Datensätzen zum Drehbuch wurde das Kürzel

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CON („Current Continuity“) vorangestellt. Die darauffolgende mehrstellige Ziffer folgt keiner Paginierung, sondern gibt die Reihenfolge wieder, in der die Datensätze angelegt wurden. Paginierung: Feld für die im Rahmen dieser Edition vergebenen Seitenzahlen. Paginierung Deutsche Kinemathek: Feld für die Seitenzahlen, die bei der Archivierung des Drehbuchs in der Deutschen Kinemathek vergeben worden sind (Rückseiten sind hierbei nicht separat erfasst). Überschrift: Feld für Überschriften im Drehbuch, die nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Beschreibung von Einstellungen stehen. Shot No. / Scene No. / Continuity No. / Old Continuity No. / Slate No. / Temporary Slate No.: Felder für die im Drehbuch verwendeten Bezeichnungen von Einstellungsnummern Footage: Feld für Angaben zum verwendeten Filmmaterial Location: Feld für Angaben zum Drehort Props: Feld für Angaben zu Requisiten Date Shot: Feld für die entsprechend dem Original wiedergegebene Datumsangabe aus dem Drehbuch Datum: Feld für die harmonisierte Schreibweise der Datumsangabe Action: Feld für die im Drehbuch vorhandene Beschreibung der Handlung einer einzelnen Einstellung Bemerkungen: Feld für Notizen, Anmerkungen etc. auf dem Dokument; finden sich zu einer Einstellung mehrere Notizen, sind diese von links nach rechts und von oben nach unten erfasst. Kommentar: Feld für editorische Erläuterungen Die Feldbezeichnungen sind in Normalschrift gesetzt, wenn es sich um Kategorien handelt, die im Rahmen der Edition entwickelt wurden. Sie sind kursiv gesetzt, wenn es sich um Kategorien handelt, die aus den Quellen übernommen wurden. In Fällen, in denen keine Daten zu einem der angelegten Felder aufgefunden werden können, wird die Feldbezeichnung nicht angezeigt. Links vom jeweils angezeigten Datensatz zum Drehbuch sind die in den Tagesberichten und/oder den Clips vorhandenen Ergebnisse zu der betreffenden Einstellung aufgeführt und verlinkt. Bei der Erfassung der Drehbuch-Daten wurde grundsätzlich versucht, typografische Details möglichst originalgetreu wiederzugeben. Dies gilt für den Zeilenumbruch der typografischen Passagen (im Feld „Action“) ebenso wie für Einfügungen und Notizen, deren Handschriftlichkeit durch Kursivierung kenntlich gemacht ist (im Feld „Bemerkungen“). Außerdem berücksichtigt wurden

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Unterstreichungen und Durchstreichungen. Hierbei vorkommende doppelte Striche wurden nicht umgesetzt. Versalien werden als solche wiedergegeben (eine inhaltliche Funktion lässt diese Schreibweise jedoch an keiner Stelle erkennen). Offensichtliche Rechtschreib- oder Grammatikfehler wurden im Interesse der besseren Verständlichkeit behutsam korrigiert; wo erforderlich, wurden erklärende Ergänzungen in eckigen Klammern eingefügt. Im Original durchgeixte Stellen wurden mit der vereinheitlichten Schreibweise xxx wiedergegeben, unleserliche Passagen mit dem Symbol [?] erfasst. Handschriftlich mit einem Kreuz durchgestrichene Absätze sind in eckige Klammern gesetzt; mit großer Wahrscheinlichkeit lässt sich diese Form der Durchstreichung als Vermerk deuten, dass die davon betroffene Einstellung abgedreht wurde. Auf die Wiedergabe diverser anderer schreibgrafischer Elemente – darunter zum Beispiel kleine Skizzen, Anstreichungen – wurde verzichtet. Unterschiede bei den Zeilenabständen oder verkleinerte bzw. vergrößerte Abstände zwischen aufeinanderfolgenden Zeichen oder Buchstaben bzw. einzelnen Worten wurden nicht erfasst. Auf die Verwendung von Schriftfarben wurde bei der digitalen Erfassung verzichtet; Unwägbarkeiten bei der Wiedergabe wären hier unvermeidlich gewesen. Die Angabe […] am Ende des Inhalts der Textfelder „Action“ und „Bemerkungen“ weist darauf hin, dass die Einstellungsbeschreibung oder auch Notizen auf der folgenden Seite des Drehbuchs fortgesetzt werden. Da solche Fortsetzungen auf einer folgenden Seite in der Regel nicht mit einer eigenen Einstellungsnummer versehen sind, wurde in diesen Fällen die Nummer der Einstellung ergänzt, um die es auf der vorherigen Seite geht. Handschriftliche Notizen auf Rückseiten beziehen sich in der Regel nicht auf die Vorderseite desselben Blattes, sondern auf die Vorderseite des darauf folgenden Blattes. Obwohl es sich um eine lose Heftung der Einzelseiten handelt, ergeben sich so – neben den Angaben der Einstellungsnummern – Anhaltspunkte für die Stringenz der Reihenfolge, in der die Seiten abgeheftet – und hier publiziert – sind.

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4.3: Editorischer Bericht: Die Tagesberichte („Script Clerk’s Reports“) Deutsche Kinemathek, Archivnummer: 4.3-200217-0 TABU-5 (Depositum der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung) Konvolut von insgesamt 727 losen Blättern: handschriftlich ausgefüllte Vordrucke, Überschrift jeweils: SCRIPT CLERK’S REPORT Maße: 28 cm hoch, 21,5 cm breit Die Tagesberichte zu TABU sind Teil des sogenannten Murnau-Nachlasses, den die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, Wiesbaden, 19?? von den Erben Murnaus erwarb und der 2002 als Dauerleihgabe in das Archiv der Deutschen Kinemathek aufgenommen wurde. Entsprechend den Angaben in dem Konvolut wurden die Vordrucke zwischen dem 16. Oktober 1929 und dem 6. September 1930 ausgefüllt. Die Handschriften lassen sich zum größten Teil David Flaherty zuordnen, einige wenige Seiten hat Robert Flaherty ausgefüllt, zwei weitere Handschriften sind nicht identifiziert. Murnaus Handschrift taucht hier nicht auf. Die einzelnen „Script Clerk’s Reports“ fungieren als Tagesberichte von den Dreharbeiten und dokumentieren vor allem technische Details (darunter Anzahl der Takes, Menge des verfilmten Materials, benutzte Objektive, Drehort und -datum, verwendete Requisiten). Außerdem finden sich darin Beschreibungen der jeweils gefilmten Szene, die zum Teil aus dem Drehbuch übernommen sind. Bei dem vorliegenden Konvolut handelt es sich nicht um die Original-Tagesberichte, sondern um Durchschriften der Originale. Über deren Verbleib ist nichts bekannt. In Folge der Verwendung von Kohlepapier beim Durchschreiben erscheint die Schrift etwas unscharf. Teilweise sind offensichtlich beim Ausfüllen die Blätter samt Kohlepapier verrutscht, sodass die Angaben außerhalb der dafür vorgesehenen Rubriken stehen bzw. abbrechen. Manche der als Kopien vorgesehenen Blätter wurden um 180 Grad verdreht in die Schreibmaschine eingelegt, teilweise mit der Rückseite nach oben. In solchen Fällen ist auf den Blättern die durchscheinende Beschriftung des Formulars erkennbar. Mehr als das Drehbuch spiegeln die Tagesberichte die tatsächlichen Dreharbeiten zu TABU wieder. Im Rahmen dieser Edition wurden die 727 vorhandenen Einzelblätter der Tagesberichte fotografiert und digitalisiert. Da die Rückseiten keine Informationen enthalten, wurden sie nicht erfasst. Auf ihnen wurde eine Paginierung vermerkt, die sich an der Abfolge der genannten Drehtage orientiert. Entsprechend orientiert sich auch die Reihenfolge, in der die Tagesberichte erfasst und

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publiziert sind, an der Abfolge der Drehtage. Zwischen folgenden Wegen der Sichtung bzw. Suche kann gewählt werden: - Seite für Seite (Pfeilnavigation) - per Suche nach Einstellungsnummern (Suchbox) - per Suche nach Drehtagen (Suchbox) Angezeigt wird generell zunächst eine verkleinerte Gesamtansicht des Dokuments, in der Originalgröße sowie in Vergrößerung lässt es sich in einem separaten Fenster betrachten. Digital erfasst und der Online-Suche zugänglich sind folgende Angaben zu den Tagesberichten bzw. Inhalte daraus: Typ: Feld für die Angabe, aus welcher der drei Quellen dieser Edition der angezeigte Datensatz stammt Datensatz-Nr.: Feld für die im Rahmen dieser Edition vergebenen Bezeichnungen einzelner Datensätze. Sämtlichen Datensätzen zu den Tagesberichten wurde das Kürzel SCR („Script Clerk’s Report“) vorangestellt. Die darauffolgende mehrstellige Ziffer folgt keiner Paginierung, sondern gibt die Reihenfolge wieder, in der die Datensätze angelegt wurden. Paginierung Deutsche Kinemathek: Feld für die Seitenzahlen, die bei der Archivierung der Tagesberichte in der Deutschen Kinemathek vergeben worden sind (vermerkt auf den nicht publizierten Rückseiten) Production No.: Feld zur Angabe einer Produktionsnummer Director: Feld zur Angabe des Regisseurs Sequence: Feld zur Angabe der Einstellung No. of Takes: Anzahl der gedrehten Einstellungen Scene No.: Feld für die im Tagesbericht angegebene Einstellungsnummer Long Shot: Feld für Angaben zur Einstellungsgröße Semi Shot: Feld für Angaben zur Einstellungsgröße Medium Shot: Feld für Angaben zur Einstellungsgröße Close Up: Feld für Angaben zur Einstellungsgröße Lens No.: Feld für Angaben zum verwendeten Objektiv Footage: Feld für Angaben zum verwendeten Filmmaterial Props on Set: Feld für Angaben zu Requisiten Location: Feld für Angaben zum Drehort Date: Feld für die entsprechend dem Tagesbericht wiedergegebene Datumsangabe Datum: Feld für die harmonisierte Schreibweise der Datumsangabe

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Fade In: Feld für Angaben zu Aufblende Fade Out: Feld für Angaben zu Abblende Day: Feld für Angaben zur Tageszeit der Dreharbeiten Night: Feld für Angaben zur Tageszeit der Dreharbeiten Costume Details: Feld für Angaben zu Kostümen Action: Feld für die Beschreibung der Handlung einer einzelnen Einstellung Bemerkungen: Feld für zusätzliche Notizen auf dem Dokument; finden sich zu einer Einstellung mehrere Notizen, sind diese von links nach rechts und von oben nach unten erfasst. Kommentar: Feld für editorische Erläuterungen Die Feldbezeichnungen sind in Normalschrift gesetzt, wenn es sich um Kategorien handelt, die im Rahmen der Edition entwickelt wurden. Sie sind kursiv gesetzt, wenn es sich um Kategorien handelt, die aus den Quellen übernommen wurden. In Fällen, in denen keine Daten zu einem der angelegten Felder aufgefunden werden können, wird die Feldbezeichnung nicht angezeigt. Links vom jeweils angezeigten Datensatz zu einem Tagesbericht sind die im Drehbuch und/oder in den Clips vorhandenen Ergebnisse zu der betreffenden Einstellung aufgeführt und verlinkt. Bei der Erfassung der Tagesberichte wurde grundsätzlich versucht, typografische Details möglichst originalgetreu wiederzugeben. Da das Konvolut ausschließlich handschriftlich ausgefüllt ist, wurde auf die Verwendung von Kursivschrift zur Wiedergabe der Inhalte verzichtet. Lediglich nachträgliche Einfügungen sind durch Kursivierung kenntlich gemacht. Zeilenumbrüche wurden ebenso umgesetzt wie Unterstreichungen und Durchstreichungen. Hierbei vorkommende doppelte Striche wurden nicht umgesetzt. Versalien werden als solche wiedergegeben (eine inhaltliche Funktion lässt diese Schreibweise jedoch an keiner Stelle erkennen). Offensichtliche Rechtschreib- oder Grammatikfehler wurden im Interesse der besseren Verständlichkeit behutsam korrigiert; wo erforderlich, wurden erklärende Ergänzungen in eckigen Klammern eingefügt. Unleserliche Passagen wurden mit dem Symbol [?] erfasst. Auf die Wiedergabe diverser schreibgrafischer Elemente – darunter zum Beispiel kleine Skizzen, Anstreichungen – wurde verzichtet. Der im Feld „Sequence“ häufig vorkommende Kreis um die Ziffern, die für die abgedrehten Einstellungen stehen, wurde ersatzweise mit runden Klammern dargestellt. Vermutlich hat der Kreis die Bedeutung, dass der betreffende Take für gut befunden und kopiert wurde.

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Unterschiede bei den Zeilenabständen oder verkleinerte bzw. vergrößerte Abstände zwischen aufeinanderfolgenden Zeichen oder Buchstaben bzw. einzelnen Worten wurden nicht erfasst. Auf die Verwendung von Schriftfarben wurde bei der digitalen Erfassung verzichtet; Unwägbarkeiten bei der Wiedergabe wären hier unvermeidlich gewesen. 4.4: Quellen Allgemein: - Friedrich Wilhelm Murnaus Nachlass in der Deutschen Kinemathek, Berlin - „Robert Joseph Flaherty Papers“ und „David Flaherty Papers“ der The Flaherty / International Film Seminars, Inc., New York in der Butler Library der Columbia University, New York - Materialien zu TABU der Academy of Motion Pictures Arts and Sciences in der Margaret Harrick Library, Beverly Hills - Materialien zu TABU der Paul Kohner Collection in der Margaret Herrick Library, Beverly Hills - MPAA Production Code Files in der Margaret Herrick Library, Beverly Hills - Paramount Press Sheet Collection in der Margaret Herrick Library, Beverly Hills Dokumente: - Vertrag zwischen F. W. Murnau und Robert Flaherty über die Herstellung eines oder mehrerer Filme „with the South Sea Islands, or other Islands, or foreign locale, as a background...“, nicht unterzeichnet, März 1929 (Flaherty Papers) - Vertrag zwischen Colorart Productions, Ltd. auf der einen und F. W. Murnau und Robert J. Flaherty auf der anderen Seite über die Herstellung eines Spielfilms mit dem Titel „Turia“, nicht unterzeichnet, im Text datiert auf 1.5.1929 (Nachlass Murnau) - Vertrag zwischen F. W. Murnau und Ned Marin auf der einen und Paramount Publix Corporation auf der anderen Seite über den Vertrieb von TABU, nicht unterzeichnet, im Text datiert mit 18.2.1931 (Flaherty Papers) - Schriftliche Erklärung Robert J. Flahertys darüber, dass er sämtliche Rechte an TABU an Murnau verkauft hat, nicht unterzeichnet, im Text datiert mit 20.5.1931 (Flaherty Papers) - Schriftliche Zusammenfassung mit Zitaten aller relevanten Telegramme der Auseinandersetzung mit Colorart zu Beginn der Dreharbeiten von David Flaherty

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für die gerichtliche Auseinandersetzung zwischen Colorart und den Murnau-Erben, undatiert (1931), unterzeichnet (Flaherty Papers) - TABU Press Sheet, Paramount Pictures, 1931 (Margaret Herrick Library) Artikel, Aufsätze: - F. W. Murnau: „Liebste Salka, liebster Berthold ...“. Brief an Salka und Berthold Viertel. Ohne Datum (1929), Literaturarchiv Marbach, Nachlass Salka Viertel. Gekürzt und leicht verändert abgedruckt als „Reise zu den Inseln der Glücklichen. Briefe an Salka“. In: Die Dame, Zweites Dezemberheft 1929. Nachgedruckt in: Fred Gehler, Ullrich Kasten: Friedrich Wilhelm Murnau, Berlin/DDR: Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, 1990. Nachgedruckt in: Die Tageszeitung, 24.12.1988 - F. W. Murnau: „Der Feuergeist von Bora-Bora. Ein gespenstiges Erlebnis aus Murnaus Südsee-Tagebuch”. In: Berliner Börsen-Zeitung, Nr. 603, 25.12.1938. Nachgedruckt in: Der Film. Heute und Morgen, Folge 41, 25.2.1940. Nachgedruckt in: Fred Gehler, Ullrich Kasten: Friedrich Wilhelm Murnau, Berlin/DDR: Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, 1990 - Margaret Reid: „Exile Murnau Returns Here“. In: Los Angeles Times, 22.2.1931 - Anon.: „Filming in South Seas Presents Difficulties“. In: Los Angeles Times, 15.3.1931 [zitiert werden Aussagen von F. W. Murnau über die Dreharbeiten von TABU] - F. W. Murnau: „L'Étoile du Sud“. In: La Revue Du Cinéma, Nr. 23, 1. Juni 1931; deutsche Übersetzung: „Der Stern des Südens“. In: Wolfgang Klaue, Jay Leyda (Hg.): Robert Flaherty, Berlin/DDR: Henschelverlag, 1964. Nachgedruckt in: Fred Gehler, Ullrich Kasten: Friedrich Wilhelm Murnau, Berlin/DDR: Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, 1990 - Robert J. Flaherty: „Wie TABU entstand“. In: Die Filmwoche, Nr. 22, 27.5.1931 - Ernst Hofmann: „Aus Briefen F. W. Murnaus. Der Mensch und der Künstler“. In: 8Uhr-Abendblatt, 27.8.1931 - Lotte H. Eisner: „Film-Kritik: TABU“. In: Film-Kurier, Nr. 201, 28.8.1931 - Anon.: „Murnaus letzter Film TABU“. In: Kinematograph, Nr. 198, 28.8.1931 - Erik Barnouw: „Robert Flaherty (Barnouw's File)“. In: Film Culture, Nr. 53-54-55, Frühjahr 1972 - BB (i.e. Bob Baker): „Floyd Crosby“. In: Film Dope, Nr. 8, Oktober 1975 - Floyd Crosby: The Development of Cinematography. In: The American Film Institute / Louis B. Mayer Oral History Collection, 1977 - David Flaherty: „A Few Reminiscences”. In: Film Culture, Nr. 20, 1959; deutsche Übersetzung: „Ein paar Erinnerungen“. In: Filmfaust, Nr. 12, Februar 1979 - Robert Plumpe-Murnau: Mein Bruder F. W. Murnau. In: Lotte H. Eisner: Murnau, Frankfurt am Main: Kommunales Kino, 1979

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- Mark J. Langer: „TABU: The Making of a Film“. In: Cinema Journal, Vol. 24, Nr. 3, Frühjahr 1985 - Mark Langer: „Flaherty's Hollywood Period: The Crosby Version”. In: Wide Angle, Vol. 20, Nr. 2, April 1998 - Scott Eyman: „Sunrise in Bora Bora“. In: Film Comment, Vol. 26, Nr. 6, November-Dezember 1990 - Luciano Berriatúa: Los proverbios chinos de F. W. Murnau. Band 1: Etapa alemana, Band 2: Etapa americana, Madrid: Filmoteca Española / Instituto de la Cinematografía y de las Artes Audiovisuales, 1990 - Yves de Peretti: „The Dancing Cannibal”. In: Trafic, Nr. 31, Herbst 1999 - Enno Patalas: „Der irische Querkopf und der Meister aus Deutschland. Wie mit Flahertys Hilfe Murnaus TABU entstand“. In: CameraMagazin, Nr. 7, März–April 2002 - Janet Bergstrom: „Murnau in America. Chronicle of Lost Films“. In: Film History, Volume 14, S. 430–460, 2002 - Enno Patalas: TABU: Takes und Outtakes. In: Hans Helmut Prinzler (Hg.): Friedrich Wilhelm Murnau. Ein Melancholiker des Films. Katalog zur Retrospektive der 53. Internationalen Filmfestspiele Berlin, Berlin: Stiftung Deutsche Kinemathek und Bertz Verlag, 2003 Monografien: - Wolfgang Klaue, Jay Leyda (Hg.): Robert Flaherty, Berlin/DDR: Henschelverlag, 1964 - Richard Griffith: The World Of Robert Flaherty, New York: Duell, Sloan And Pearce, 1953 - Arthur Calder-Marshall: The Innocent Eye, New York: Harcourt, Brace & World, Inc., 1963 - Lotte H. Eisner: F. W. Murnau, Paris: Le Terrain Vague, 1964. / Murnau. Der Klassiker des deutschen Films, Velber/Hannover: Friedrich Verlag, 1967. / Murnau, London: Secker & Warburg, 1973. / Murnau, Frankfurt am Main: Kommunales Kino, 1979 - Salka Viertel: Das unbelehrbare Herz, Hamburg und Düsseldorf: Claassen Verlag, 1970 - Paul Rotha: Robert J. Flaherty. A Biography, University of Pennsylvania Press, 1983 - Fred Gehler, Ullrich Kasten: Friedrich Wilhelm Murnau, Berlin/DDR: Henschelverlag, 1990

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- Hans Helmut Prinzler (Hg.): Friedrich Wilhelm Murnau. Ein Melancholiker des Films. – Katalog zur gleichnamigen Ausstellung der Stiftung Deutsche Kinemathek in Berlin, Berlin: Stiftung Deutsche Kinemathek und Bertz Verlag, 2003 - Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung (Hg.): Südseebilder: Texte, Fotos und der Film TABU. Ausgewählt, bearbeitet und kommentiert von Enno Patalas, Berlin: Bertz + Fischer GbR, 2005 Filme: - F. W. Murnaus’s TABU. DVD, Milestone/Image Entertainment 2002. With an original audio essay co-extensive with the film and a 25 minute audio essay co-extensive with outtakes by Janet Bergstrom - Yves de Peretti: Tabou – Dernier voyage, Frankreich, Deutschland 1996, 75 Min., Erstausstrahlung: 8.11.1996, Arte 5: Veranstaltungen 27. Oktober 2009, 19 Uhr: Tag des audiovisuellen Erbes. Vorstellung des Projekts durch Bernd Eichhorn, anschließend Filmvorführung von TABU. A STORY OF THE SOUTH SEAS (USA 1931, Regie: F. W. Murnau). Ort: Kino Arsenal, Berlin 11. Februar 2011, 18 Uhr: Vorstellung des Projekts und erster Arbeitsergebnisse im Rahmen der Berlinale durch Martin Koerber. Ort: Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, Berlin 28. Juni 2012, 17.45 Uhr: Vorstellung des abgeschlossenen Projekts durch Martin Koerber im Rahmen der FIAF Summer School auf dem Festival Il Cinema Ritrovato, Bologna 6: Beteiligte Ein Projekt von Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, Berlin Gefördert im KUR-Programm zur Konservierung und Restaurierung von mobilem Kulturgut. Eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes und der Kulturstiftung der Länder

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In Kooperation mit Österreichisches Filmmuseum, Wien Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, Wiesbaden Unterstützt durch Bundesarchiv-Filmarchiv, Berlin Deutsches Filminstitut DIF, Frankfurt am Main The Flaherty / International Film Seminars, Inc., New York Projektleitung: Bernd Eichhorn, Karin Herbst-Meßlinger, Martin Koerber Archivarische Konzeption: Bernd Eichhorn Editorische Konzeption, Redaktion: Karin Herbst-Meßlinger Wissenschaftliche Mitarbeit: Franziska Latell, Daniel Stetich, Annika Schaefer, Daniel Meiller, Melanie Martin, Nick Patterson Wissenschaftliche Beratung: Janet Bergstrom Zusätzliche Recherchen: Enno Patalas Dokumentation, Bearbeitung, Umkopieren und Digitalisieren der Outtakes: L'immagine ritrovata, Bologna WebDesign Datenbank: Anja Matzker Kommunikations- und Grafikdesign, Berlin Programmierung, Web-Anbindung Datenbank: Whirl-i-Gig, New York Finanzen: Uwe Meder-Seidel