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JuniorAkademie Adelsheim 14. SCIENCE ACADEMY BADEN-WÜRTTEMBERG 2016 Astronomie Chemie Germanistik Informatik Physik TheoPrax Regierungspräsidium Karlsruhe Abteilung 7 – Schule und Bildung

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JuniorAkademie Adelsheim

14. SCIENCE ACADEMY

BADEN-WÜRTTEMBERG

2016

Astronomie Chemie Germanistik

Informatik Physik TheoPrax

Regierungspräsidium KarlsruheAbteilung 7 – Schule und Bildung

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Dokumentation derJuniorAkademie Adelsheim 2016

14. Science AcademyBaden-Württemberg

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Träger und Veranstalter der JuniorAkademie Adelsheim 2016:Regierungspräsidium KarlsruheAbteilung 7 –Schule und Bildung–Hebelstr. 276133 KarlsruheTel.: (0721) 926 4454Fax.: (0721) 933 40270www.scienceacademy.deE-Mail: [email protected]

[email protected]

Die in dieser Dokumentation enthaltenen Texte wurden von den Kurs- und Akademieleiternsowie den Teilnehmern der 14. JuniorAkademie Adelsheim 2016 erstellt. Anschließend wurde dasDokument mit Hilfe von LATEX gesetzt.Gesamtredaktion und Layout: Jörg RichterCopyright © 2016 Jörg Richter, Petra Zachmann

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Vorwort

Zum 14. Mal bereits fand in diesem Jahr die Junior Akademie Adelsheim statt, traditionell amLandesschulzentrum für Umwelterziehung am Eckenberg in Adelsheim. Schon im Juni starteten wir,Leiter, Mentoren und 71 Teilnehmer, mit dem Eröffnungswochenende und dem damit verbundenenersten Kennenlernen in die diesjährige Akademie. Mit dem Schreiben der Dokumentation imHerbst wurden die Ergebnisse und Erlebnisse der Akademie festgehalten und die Akademie damitzu einem schönen Abschluss gebracht.Durch das Arbeiten in den Kursen erhalten die Jugendlichen Einblicke in das wissenschaftlicheArbeiten und erlernen den eigenständigen Umgang mit schwierigen Fragestellungen, indem siesich intensiv mit einem Thema auseinandersetzen. Neben dem Zuwachs an fachlichem undmethodischem Wissen können die Teilnehmer auf der persönlichen Ebene von der Akademieprofitieren: Die gemeinsam verbrachte Zeit schweißt all diejenigen, die an der Akademie teilnehmen,zu einer großen Gemeinschaft zusammen und führt zu einer besonderen Akademieatmosphäre.Getragen werden diese vielfältigen Erfahrungen jedes Jahr durch ein Motto. Es begleitet unsdurch die Akademie und regt immer wieder zum Nachdenken und Reflektieren, aber auch zumHervorheben von besonders witzigen und bemerkenswerten Momenten an. In diesem Jahr standdie Akademie unter dem Motto „Brücken“.Hier in Adelsheim bauten wir zahlreiche Brücken: Zum einen bauten die Kurse Brücken zu neuemWissen, und manchmal wurden Eselsbrücken gefunden, um sich neu Gelerntes besser zu merken.Besonders wichtig waren aber auch die neu entstandenen Brücken zwischen den Teilnehmern, dieFreundschaften, die oft weit über die Akademiezeit hinaus Bestand haben.

Wir haben jedoch nicht nur im symbolischen Sinne Brücken gebaut: Was genau die Akademiesein würde, das konntet ihr als Teilnehmer vor ihrem Beginn nicht wissen. Verdeutlicht wurde dasdurch eine große Plakatwand mit einem Abgrund, der zwischen zwei Ufern – dem Eröffnungs-und dem Doku-Wochenende – lag. Durch eure mitgebrachten Stärken, neu entdeckten Talenteund gemeinsamen Akademie-Erlebnisse, die ihr fleißig auf Zetteln notiert habt, standen uns solideBausteine für eine Akademiebrücke zur Verfügung.

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VORWORT

Diese hat uns bis zum Doku-Wochenende geführt, bei dem ihr eure wissenschaftlichen Erkenntnisseund all das, was die Akademie sonst noch ausgemacht hat, in Form dieser Dokumentation aufPapier festgehalten habt.

Aber jetzt wünschen wir euch viel Spaß beim Lesen, Schmökern und Erinnern!

Eure/Ihre Akademieleitung

Anna Kandziora (Assistenz) Rebecca Ulshöfer (Assistenz)

Jörg Richter Dr. Petra Zachmann

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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

VORWORT 3

KURS 1 – ASTRONOMIE 7

KURS 2 – CHEMIE 29

KURS 3 – GERMANISTIK 45

KURS 4 – INFORMATIK 67

KURS 5 – PHYSIK 83

KURS 6 – THEOPRAX 101

KÜAS – KURSÜBERGREIFENDE ANGEBOTE 119

DANKSAGUNG 137

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KURS 3 – GERMANISTIK

Kurs 3: Batman – ein moderner Ritter?Heldenfiguren und -konzeptionen in der höfischenLiteratur des Mittelalters und der Moderne

1. VorwortBrigitte A. Goebel, Sebastian J.Neu, Julika Rösch

Ein wahrer Held steht für das Gute ein, er be-kämpft das Böse, rettet die Welt und erobertdabei noch en passant die Frau seiner Träume.Diese Konstellation bildet in der Gegenwarthäufig die Grundlage für den allseits bekann-ten Plot von Actionfilmen wie Batman undJames Bond, jedoch ist ihre Tradition weitausälter: Bereits in der höfischen Dichtung desMittelalters zu Beginn des 13. Jahrhundertsfinden sich literarische Entwürfe von Helden,die der heutigen Motivik nicht unähnlich sind.Was heute die frisierte und mit Raketenantriebausgestattete Luxuskarosse ist, war damals das

bestens gepflegte und trainierte Pferd, die Ma-schinenpistole das Schwert und der Kampfan-zug die Ritterrüstung. Allein an diesen Verglei-chen lässt sich unschwer erkennen, dass sichbestimmte Elemente der Erzählungen weiter-entwickelt haben und heute nur mehr in modi-fizierter Gestalt greifbar sind.

Auffällig bleibt jedoch das Bestehen eben diesercharakteristischen Aspekte, die trotz verschie-dener Variationen nach wie vor im funktionalenKern vorhanden und für die Handlung notwen-dig sind.

Im Kurs verglichen wir unser modernes Hel-denbild mit den Archetypen mittelalterlicherHeldenkonzeptionen anhand verschiedener Bei-spiele. In zahlreichen Referaten, Diskussionen

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KURS 3 – GERMANISTIK

und Gruppenarbeiten arbeiteten wir die wich-tigsten Unterscheidungsmerkmale heraus undbewerteten diese hinsichtlich unserer heutigenVorstellung von Helden. Zunächst näherten wiruns einer zeitlichen Periodisierung des Mittelal-ters an, um anschließend sprachliche Merkmaledieser Zeit besser einordnen und verstehen zukönnen. Anhand exemplarischer mittelalterli-cher Dichtungen wie Iwein, Tristan und demberühmten Nibelungenlied klassifizierten wirHeldenkonzeptionen und stellten diese schließ-lich mit heutigen, modernen Heldenbildern ge-genüber. Unsere Ergebnisse möchten wir Ihnennun gerne im folgenden Teil dieser Dokumenta-tion vorstellen und wünschen Ihnen beim Lesendabei viel Freude!

2. Das Mittelalter

2.1 Periodisierung des MittelaltersLaurin Sartori

Das Mittelalter lässt sich aus der geschichtswis-senschaftlichen Perspektive in drei Teilepocheneinteilen, nämlich das Früh-, Hoch- und Spät-mittelalter. Um diese voneinander abzugren-zen, gibt es wichtige und prägende historischeEreignisse, welche die Übergänge markieren.Für den Wechsel von der Antike zum Mittel-alter, der gleichzeitig den Anfang des Früh-mittelalters darstellt, gelten als historischeEreignisse der Beginn des Hunneneinfalls, beidem die Hunnen, ein Volk aus dem Osten Eu-ropas, in Westeuropa einfielen und die Bevölke-rung vertrieben, zudem die Völkerwanderung(375 n. Chr.), der Untergang des weströmischenReiches (476 n. Chr.) und die Gründung desFrankenreiches unter Chlodwig (486 n. Chr.).Das wichtigste Eckdatum des Frühmittelal-ters ist die Kaiserkrönung Karls des Großen(800 n. Chr.).Den Anfang des Hochmittelalters und so-mit das Ende des Frühmittelalters markie-ren das Abendländische Schisma, bei demdrei Päpste gleichzeitig an der Macht waren(1054 n. Chr.), der Beginn des Investiturstreitsmit dem Gang nach Canossa Heinrichs des IV.(1077 n. Chr.) und das Konzil von Clermont,

bei dem Papst Urban II. zum ersten Kreuzzugaufrief (1095 n. Chr.).Das Ende des Hochmittelalters und somit auchder Beginn des Spätmittelalters orientierensich zeitlich an mehrjährigen Hungersnöten imAbendland (1315–17 n. Chr.) und an der Pe-stepidemie in der Mitte des 14. Jahrhunderts(1348–49 n. Chr.). Zusammenfassend gilt esfestzuhalten, dass mit den Krisen des 14. Jahr-hunderts das Hochmittelalter endete. Beson-ders bei dem Ende des Spätmittelalters unddes Mittelalters allgemein gibt es allerdingsgeographisch und fachspezifisch bedingt unter-schiedliche Ansichten. So sieht die französischeGeschichtswissenschaft beispielsweise das Endedes Mittelalters erst mit dem Sturm auf die Ba-stille (1789 n. Chr.) gekommen. Die in Deutsch-land gängigen Daten sind die Erfindung desBuchdrucks (1450 n. Chr.), die EntdeckungAmerikas (1492 n. Chr.) und der Anschlag der95 Thesen von Martin Luther (1517 n. Chr.).Auch hier werden unterschiedliche Blickwinkeldeutlich: Während die Erfindung des Buch-drucks vor allem wissenschaftliche und wirt-schaftliche Relevanz aufwies, handelte es sichbei der Entdeckung Amerikas um einen welt-politischen, bei dem Anschlag der Thesen hin-gegen um einen religiösen Aspekt.Obwohl man das Mittelalter gut unterteilenkann, ist diese Epoche für die Geschichtswis-senschaft und die Germanistik eine schwierigeZeit. Dies liegt daran, dass zwar die Ereignissegut tradiert sind, allerdings literarische, künst-lerische und auch staatlich relevante Zeugnissenicht oder nur teilweise überliefert worden sind.Dadurch kann man das Mittelalter häufig nichtganzheitlich beleuchten, wie es manchmal wün-schenswert wäre.

2.2 Ständegesellschaft im MittelalterPhilipp Domke

Die mittelalterliche Ständegesellschaft war biszum zwölften Jahrhundert in Klerus, Adel undArbeitende aufgeteilt. Zusammengefasst wur-de diese Dreiteilung unter dem Begriff ordo –lateinisch für Ordnung.Dem Klerus gehörten alle Geistlichen an, dielange Zeit ein Privileg auf Bildung hatten, wo-

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KURS 3 – GERMANISTIK

durch ihnen zusammen mit der besonderen Nä-he zu Gott die höchste Stellung in der Gesell-schaft gewährt wurde.Der Adel war sozial, rechtlich und politisch pri-vilegiert und dominierte aufgrund des Lehns-wesens den wirtschaftlichen Bereich. Er waraufgeteilt in den hohen und den niederen Adel.Dem hohen Adel gehörten die alten Adelsfamili-en an, die es schon vor dem niederen, jüngerenAdel gab. Zu diesem zählten die Ministeria-len, zu denen sich Verwalter, aber auch Ritterzuordneten. Die Arbeitenden waren haupt-sächlich Bauern und für die Produktion dermeisten Güter im Reich verantwortlich.

Abb. 2: Gemeinsame Textarbeit und Diskussion imKurs

Anhand der einzelnen Funktionen der Ständelassen sich die Begriffe Lehrstand, Wehrstandund Nährstand ableiten.Um die Auswirkungen von Literatur und Bil-dung auf die Gesellschaft zu erkennen, mussman wissen, dass bis zum elften JahrhundertKlöster die Zentren der Bildung waren. Dieslässt sich vor allem daran erkennen, dass dasAufkommen und die Verbreitung der althoch-deutschen Dichtung zwischenzeitlich einen Tief-punkt erlangten. Das Lateinische wurde in derLiteraturproduktion erneut führend. Im elftenJahrhundert kam dann die mittelhochdeutscheLiteratur inklusive neuer Textgattungen wie-der auf. Man kann hierbei von einem Sieg derLaienkultur über die klerikale Kultur sprechen.Der Adel gelangte an Bildung und beteiligtesich am literarischen Leben, genauso die Pa-trizier, die als höher gestellte Bürger in denStädten lebten. Dort entstanden Universitäten,die zu den neuen Zentren der Bildung wurden.

Auch durch kulturellen Austausch während derKreuzzüge kam es zu Veränderungen innerhalbder Gesellschaft, denn bis dahin unbekannteFacetten verschiedener Wissenschaften, wie bei-spielsweise der Philosophie, wurden im NahenOsten entdeckt und zunehmend rezipiert. DieGesellschaft wurde von einer mündlichen zueiner schriftlichen, denn andere Schichten alsder Klerus erhielten nun ebenfalls Zugang zuliterarischer Bildung.Nachdem wir durch die fundierte Betrachtungdes Mittelalters einen soliden Grundstock anWissen gelegt hatten, konnten wir uns dezidiertmit der deutschen Sprachgeschichte auseinan-dersetzen.

3. Deutsche SprachgeschichteCaroline Jahn und Elena Michel

Die deutsche Sprache hat sich im Laufe derZeit stetig weiterentwickelt. Durch diese Ver-änderungen lässt sie sich in verschiedene Stu-fen gliedern. Diese Sprachstufen unterscheidensich sowohl durch innersprachliche, d. h. gram-matikalische oder lautliche Veränderungen, alsauch durch außersprachliche Veränderungen,z. B. durch politische, gesellschaftliche, histori-sche oder die Textproduktion betreffende Ein-flüsse. Um die Entwicklung der verschiedenenSprachstufen zu veranschaulichen, dient im fol-genden Text die erste Zeile des Vaterunsers alsBeispiel.Das Indogermanische bildet die Wurzel aller300 heute bekannten Sprachen indogermani-schen Ursprungs, darunter die deutsche Spra-che. Es reichte von ca. 5000 v. Chr. bis ca.1500 v. Chr. Aus dieser Zeit sind keine schrift-lichen Überlieferungen vorhanden. Das Wissenüber diese Sprachstufe beruht ausschließlichauf sprachwissenschaftlicher Rekonstruktion.Aus dem Indogermanischen spaltete sich un-ter anderem das Germanische ab, welchesbis in das 6. Jahrhundert anhielt. Aus dieserSprachstufe gibt es kaum Überlieferungen bisauf wenige Runeninschriften, in denen sich dieheutige deutsche Sprache kaum wiedererken-nen lässt.Dem Germanischen folgte, neben anderen Ab-

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spaltungen, das Althochdeutsche. Dieses er-streckte sich bis in die Mitte des 11. Jahrhun-derts. Älteste Überlieferungen aus dem Alt-hochdeutschen können im 8. Jh. verortet wer-den, wobei es sich hier hauptsächlich um religi-öse Texte handelte. Das Althochdeutsche lässtsich nicht verallgemeinern und ist daher einSammelbegriff für alle Dialekte mit der Zwei-ten Lautverschiebung.

Fater unser, thu thar bist in himile, [. . . ]

Auf das Althochdeutsche folgte das Mittel-hochdeutsche. Dieses reichte von der Mit-te des 11. Jahrhunderts bis in die Mitte des14. Jahrhunderts.

Die mittelhochdeutsche Sprachstufe unterteiltsich in drei Phasen: das Frühmittelhochdeut-sche, das klassische Mittelhochdeutsche unddas Spätmittelhochdeutsche. Die Untergliede-rung geht darauf zurück, dass die einzelnenPhasen des Mittelhochdeutschen der vorange-gangenen bzw. der folgenden Sprachstufe starkähneln.

Während sich die deutsche Sprache zur Kul-tursprache entwickelte und nicht mehr alleinvon der Kirche abhängig war, traten mehrereinnersprachliche Veränderungen in der Spracheauf. Die zwei bekanntesten und wichtigsteninnersprachlichen Veränderungen vom Mittel-hochdeutschen zum Neuhochdeutschen sind dieDiphthongierung und die Monophthongierung.Die Diphthongierung ist eine lautliche Verän-derung, bei der sich ein einzelner langer Vokalzu einem aus zwei Vokalen bestehendem Laut,also einem Diphthong, auch Zwielaut genannt,entwickelt. Das sieht man beispielsweise an derVeränderung von mhd. „mîn niuwes hûs“ zunhd. „mein neues Haus“.

Die Monophthongierung bezeichnet den Ab-lauf, bei dem ein aus zwei Vokalen bestehenderLaut zu einem einzelnen langen Vokal wird.Ein Beispiel hierfür wäre mhd. „liebe guotebrüeder“, welches zu nhd. „liebe gute Brüder“wird.

Die Sprachepoche des Mittelhochdeutschenwar eine Zeit der stetigen Umbrüche. So wan-delten sich die Politik, Wirtschaft, Gesellschaftund besonders die Literatur und ihre Verbrei-tung.

Die Literatur des Mittelhochdeutschen hatteverschiedene Rezeptions- und Überlieferungs-arten. Die Texte waren vorerst dem klerikalenStand und dem Adel vorbehalten, weshalb dieInhalte der Texte hauptsächlich einen starkreligiösen oder auf das Leben am Hof ausge-richteten Inhalt hatten. Beispielsweise wurdenHeldenepen durch Gesang vorgetragen und hö-fische Romane in kleinen Runden bei Hofe vor-gelesen. Jedoch verbreiteten sich die Inhalteund Themen der mittelterlichen Literatur auchunter dem Volk.Außerdem erlernten einige der höher gestelltenPatrizier in den Städten das Lesen und Schrei-ben. Dies hatte hauptsächlich pragmatischeGründe, so waren diese Fähigkeiten beispiels-weise innerhalb der Verwaltung nützlich.Später konnten auch zunehmend mehr Bürgerlesen und schreiben. Dies führte zu Umbrü-chen in der Gesellschaft. Bildung, welche unteranderem durch Universitäten gefördert wurde,verbreitete sich zunehmend.In unserem Kurs haben wir uns hauptsächlichmit dem Mittelhochdeutschen befasst, da dieTexte, mit denen wir gearbeitet haben (Bsp.Iwein) aus dieser Zeitstufe stammen.vater unser der da bist in den himeln. [. . . ]Das Frühneuhochdeutsche ist die Über-gangsphase vom Mittelhochdeutschen zumNeuhochdeutschen. Diese Sprachstufe wird vonder Mitte des 14. Jahrhunderts bis in die Mit-te des 17. Jahrhunderts eingeordnet. In dieserZeit stieg die deutsche Textproduktion auf einVielfaches an, was durch die Umstellung vonPergament auf Papier und die Erfindung desBuchdrucks durch Johannes Gutenberg mög-lich wurde.Eine große Vorbildfunktion in der deutschenSprache hatte auch Martin Luther, der mit sei-ner Bibelübersetzung einen erheblichen Teilzum überregionalen Sprachausgleich beitrug.Außerdem waren immer mehr Menschen, dar-unter auch private Personen, an der Produktionund an dem Kauf von deutschen Schriften in-teressiert.Vnser vater ynn dem hymel. [. . . ]Das Neuhochdeutsche lässt sich von 1650 bis1950 einordnen. Zu dieser Zeit kam erstmals der

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Wunsch nach einer politischen, religiösen undgeographischen Einigung in der Gesellschaftauf, welcher auf die vorangegangenen Kriege(Bsp. 30-jähriger Krieg) zurückzuführen war,die das Land in den genannten Bereichen ge-spaltet hatten.

Dieser Wunsch spiegelte sich auch in der Spra-che wider. Verschiedene Sprachgesellschaftensetzten sich für eine einheitliche deutsche Spra-che anstelle verschiedener Dialekte ein. Diedeutsche Sprache wurde infolgedessen normiertund die Dialekte gingen in der Schriftspracheweitestgehend zurück.

Unser Vater in dem Himmel. [. . . ]

Die deutsche Sprache, wie wir sie heute ken-nen und sprechen, ist das Spätneuhochdeut-sche bzw. die deutsche Gegenwartsspra-che. Der Beginn dieser Sprachstufe wird inder Mitte des 20. Jahrhunderts gesehen. Die-se Sprachstufe wird stark durch Medien unddigitale Kommunikationsmöglichkeiten sowiedurch andere Sprachen, insbesondere die engli-sche Sprache, beeinflusst.

In der spätneuhochdeutschen Sprachstufe wirddie Sprache außerdem oft vereinfacht, so wer-den z. B. Dativ- und Akkusativendungen weg-gelassen oder Verben in einem Kausalsatz andie zweite Position innerhalb eines Satzes ge-stellt und nicht wie eigentlich grammatisch kor-rekt an die letzte Stelle. Die Phänomene sindbesonders in der gesprochenen Sprache zu be-obachten.

Unser Vater im Himmel, [. . . ]

Für die Zukunft der deutschen Sprache gibtes viele verschiedene Theorien. So könnte bei-spielsweise die gesprochene Sprache an Wich-tigkeit gewinnen. Außerdem könnte die Rele-vanz der englischen Sprache fortwährend zu-nehmen, jedoch in einigen Jahren wieder ab-nehmen. Ferner wäre es wünschenswert, dassdie internationale Rolle der deutschen Spra-che an Bedeutsamkeit gewinnt, daher solltendas Sprachbewusstsein der Sprecher und dieAusbildung im Rahmen des Deutschunterrichtsgefördert werden. Hierin liegen die Aufgabender Germanistinnen und Germanisten.

4. Helden in der mittelalterlichenLiteratur und Dichtung

4.1 Der deutsche ArtusromanJulia Gräber und NathalieNiederbudde

4.1.1 Quellen und realer Hintergrund

Um 540 n. Chr. fasste der britische Kirchenhis-toriker Gildas die ersten Berichte von Schlach-ten und Ereignissen des 6. Jahrhunderts in undum Wales in seinem Hauptwerk ‚De excidio etconquestu Britanniae‘ („Vom Untergang undder Wehklage Britanniens“) zusammen.Sowohl ihm als auch dem englischen Kirchen-historiker Beda Venerabilis, der in seiner imJahr 731 n. Chr. abgeschlossenen ‚Historia ec-clesiastica gentis Anglorum‘ („Die kirchlicheGeschichte des Volkes der Angeln/Engländer“)ausführlicher als Gildas berichtete, war Artusunbekannt.Die erste eher beiläufige namentliche Erwäh-nung als „Arthur“ findet sich in einer Namens-liste im kymrischen ‚Y Goddodin‘ aus dem 6./7.Jahrhundert.Konkretere Berichte um einen „dux bellorum“,einen Heerführer und seine Schlachten, stam-men aus der wohl fälschlich Nennius zugeschrie-benen ‚Historia Brittonum‘ („Die Geschich-te der Briten“), die um 830 entstand. Zudemtaucht darin erstmals der Hinweis auf die tro-janische Herkunft des Artus-Urahns Brutusauf und Artus wird sowohl in dieser Quelle alsauch vereinzelt in Heiligenviten als sagenhafterSchlachtenführer beschrieben.Als „Arthurus“ wurde er in den um 970 verfass-ten ‚Annales Cambriae‘ („Die Annalen von Wa-les“) zu einer festen historischen Größe. Hierinwird berichtet, dass er, ein britischer Heerfüh-rer, in der schon vorher immer wieder erwähn-ten Entscheidungsschlacht am „mons Badonis“(„Berg Badon“) unter dem Banner der Jung-frau Maria kämpfte.Um 1050, also rund zwei Jahrhunderte spä-ter, stieg Artus zum idealen König der lateini-schen und französischen Chroniken, Lais, womitVersdichtungen unterschiedlicher Art bezeich-net werden, und Romane auf.

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KURS 3 – GERMANISTIK

Meistens wird Artus als König bezeichnet, undin vielen Artusromanen und deren Quellenwird er mit ritterlichen Idealen verbunden. Inden frühmittelalterlichen Quellen handelt essich bei Artus vermutlich um einen keltisch-britischen Kleinkönig, der im 6. Jahrhundertgeherrscht hat. Laut Überlieferungen gewanner als Heerführer („dux bellorum“ bei Gildas)zwölf Schlachten gegen die angelsächsischenEinwanderer. Dadurch gelangte er zu bleiben-dem Ruhm, da er so für eine Periode der Sicher-heit und des Friedens gesorgt haben könnte. Indieser ältesten der lateinischen Quellen wird er„Aurelius Augustus“ genannt und somit zumInbegriff eines guten Königs.Allerdings ist nicht genau überliefert, ob erwirklich ein König war, wo genau er geherrschthat und was er getan hat. Sicher belegt ist je-doch, dass er kein Ritter im eigentlichen Sinnewar, da das Ideal der Ritterlichkeit erst überein halbes Jahrtausend später nach seiner ver-muteten Lebenszeit entstand.

Abb. 3: Überreste von Tintagel-Castle, einem derOrte, an dem der Artushof vermutet wird

4.1.2 Herkunft der Artussage

Anfangs wurden die Erzählungen um KönigArtus mündlich weitergegeben. In der Namens-liste ‚Y Goddodin‘ aus dem 6./7. Jahrhundertwird er als Vorbild und dem Zuhörer bekannterHeld erwähnt. Ab diesem Zeitpunkt wurdendie Erzählungen über ihn immer mehr enthis-torisiert.Geoffrey of Monmouth verfasste im Auftragdes englischen Königshauses die ‚Historia re-gum Britanniae‘ („Die Geschichte der Könige

Britanniens“). Diese gelehrt-lateinische Histo-riografie aus historischer Erinnerung und münd-licher Erzähltradition vollendete er 1138. Darinkommt Artus als Sohn Utherpendragons an dieMacht und unterwirft andere Länder mit Hilfedes Schwertes Excalibur. Er heiratet eine Kö-nigstochter namens Ginevra und führt mit ihreinen prunkvollen Hof in Carduel.

Brutus, der ebenso wie sein enger Verwand-ter Äneas aus Troja floh, steigt in diesemWerk zum mythischen Stammvater der Britenauf. Diese Verwandtschaftsbeziehungen wur-den schon vorher mündlich überliefert, aber nurteilweise auch in lateinischen Chroniken undAnnalen erwähnt. Dadurch, dass Monmouth sieund den Artusstoff in sein Geschichtswerk über-nahm, wurden diese Überlieferungen der zwei-felhaften Mündlichkeit enthoben. Allerdingsgab es heftige Proteste anderer Autoren gegeneinzelne vermeintliche Lügengeschichten Mon-mouths. Trotz dieser und anderer Zweifel anihrem Wahrheitsgehalt wurde diese Historio-grafie noch im 12. Jahrhundert zu einem derpopulärsten Geschichtswerke überhaupt. Dasfolgende Zitat beweist dies: „Die Akzeptanzder ‚Historia‘ als authentische Geschichtsüber-lieferung schuf für einen großen, und zwar sehrgroßen Komplex der epischen Literatur Euro-pas sozusagen einen historisch belegten Anker-grund“ (Lutz (2000), S. 99 f.). Somit wurdeder von Monmouth verfasste Stoff zum Grund-gerüst aller späteren Artustexte.

Für die Popularisierung seines Werkes warWace mit seinem ‚Roman de Brut‘ aus demJahr 1155 sehr wichtig, da dieser die ‚Historiaregum Britanniae‘ ins Volkssprachliche über-setzte, wodurch der Artusstoff große Verbrei-tung fand. Dies gelang ihm dadurch, dass erArtus als guten Herrscher mit höfischem Beneh-men und vorbildlicher Hofhaltung präsentierteund die Tafelrunde, die ins Zentrum der Hand-lung rückte, erfand.

Durch Chrétien de Troyes wurde der höfischeCharakter um 1170 nochmals verstärkt und derStoff enthistorisiert, da auch er auf mündlicheStofftraditionen zurückgriff. Bei ihm stehen derkönigliche Hof, die Tafelritter und ihre Âventi-uren – eine Art Abenteuer, die die Ritter zurSteigerung ihres gesellschaftlichen Ansehens

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Abb. 4: Künstlerische Darstellung von König Artusund den Rittern der Tafelrunde

bestritten – und höfische Minne im Zentrumder Handlung. Seine Werke waren so beliebt,dass sich der Ruhm dieser Erzählungen in ganzEuropa verbreitete. So wurden Artus, ritter-liche Ideale und höfische Fachtermini in dendeutschsprachigen Raum importiert.

Hartmann von Aue übertrug diese, die wesent-lichen Inhalte, die Tafelrunde und das Perso-nal in seine Romane ‚Erec‘ und ‚Iwein‘, dieum 1180 entstanden. Diese sind aus gleich-namigen Werken Chrétiens geschöpft, stellenaber keine wörtliche Übertragung seiner Tex-te dar. Zudem enthalten Hartmanns Romanegenauere Beschreibungen und Erklärungen, daArtus und die Tafelrunde in den deutschspra-chigen Gebieten – anders als im anglonorman-nischen Raum – nicht von Beginn an Teil derHerrschaftskultur waren und die Adeligen imdeutschsprachigen Raum deshalb Wissensde-fizite hatten. So waren die Ideen und Tradi-tionen, die hinter den adaptierten Begriffen,Namen, Orten und Ereignissen standen, dendeutschen Rezipienten wenn überhaupt nur teil-weise bekannt. Da Hartmann dieses fehlendeWissen erkannt hatte, erklärte er besonders inseinem Roman ‚Erec‘ sehr oft schwierige Sach-verhalte und komplizierte Herkunftsfragen. Da-durch reichen Hartmanns Kenntnisse über dasvon Chrétien überlieferte Wissen hinaus.

Wir haben uns jedoch nicht nur mit den Werkendieses Dichters, sondern auch mit seinem Lebenund seiner Person beschäftigt.

4.1.3 Der Autor Hartmann von Aue

Hartmann von Aue lebte im 12. und 13. Jahr-hundert und war zusammen mit Gottfried vonStraßburg und Wolfram von Eschenbach einerder bedeutendsten Dichter seiner Zeit.Sein Geburtsdatum wurde nicht urkundlichfestgehalten und ist daher auch nicht überlie-fert. Über den Tod Hartmanns von Aue lässtsich lediglich sagen, dass er vermutlich zwischen1210 und 1220 starb. Wahrscheinlich besaß ereine schulische Grundbildung, deren Herkunftjedoch unklar ist. Jedoch war er nach damaligenMaßstäben sehr gebildet, da er nach eigenenAngaben sowohl Latein als auch Französischkonnte. Letzteres war notwendig, um die Wer-ke Chrétien de Troyes, die er als Vorlage fürseine eigenen Romane verwendete, zu verste-hen. Seine Werke schrieb Hartmann von Auevermutlich zwischen 1190 und 1205. Wer sei-ne Auftragsgeber waren, ist nicht überliefert,aber es kommen die Zähringer, Staufer oderWelfen in Frage. Die Zähringer sind nahelie-gend, weil bekannt ist, dass sie Beziehungennach Frankreich zu den Gönnern von Chrétienhatten und somit auch Zugang zu den nötigenTextvorlagen hatten.

Abb. 5: Vorbereitung und Erstellung einer Präsen-tation

Sicher ist jedoch, dass Hartmann von Aue Mi-nisteriale, d. h. ein niederer Adliger, und Dienst-mann zu Aue war. Ob er an den Kreuzzügenin den Jahren 1189/90 und 1197/98 teilnahm,ist umstritten.Hartmann von Aue ist vor allem aufgrund sei-ner Werke ‚Erec‘, ‚Iwein‘, ‚Gregorius‘ und ‚Derarme Heinrich‘ bekannt, aber er schrieb auch ei-nige Lieder. Diese sind in verschiedenen Lieder-

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büchern wie etwa dem ‚Codex Manesse‘ über-liefert.Wir haben uns mit drei Heldendichtungen desMittelalters, Iwein, Tristan und dem Nibelun-genlied auseinandergesetzt. Im Folgenden wer-den wir auf alle drei näher eingehen, um dieHeldenkonzeptionen des Mittelalters zu verste-hen. Als erstes wollen wir den Roman ‚Iwein‘von Hartmann von Aue vorstellen.

4.1.4 Inhaltsangabe von Iwein

Der Roman beginnt mit einem Pfingstfest amArtushof, wo die Tafelrunde versammelt ist.Ein Ritter namens Kalogreant berichtet, erhabe gegen den Brunnenritter gekämpft undschmachvoll verloren. Iwein, ein Verwandtervon Kalogreant, ist von dieser Schande durchseine Verwandtschaftsbeziehungen ebenfalls be-troffen. So beschließt er sogar ohne die Erlaub-nis von König Artus loszuziehen, um den Brun-nenritter zu besiegen. Bei dem darauffolgendenZweikampf besiegt Iwein den Brunnenritter,doch dieser flieht schwer verletzt. Iwein reitetihm hinterher, da er einen Beweis für seinenSieg und somit auch für die Tilgung seinerSchande braucht. Er folgt seinem Gegner bisin dessen Burg, wo hinter ihm das Torgitterherunterfällt und Iweins Pferd halbiert wird.Mit einem letzten Hieb versetzt er dem Brun-nenritter den Todesstoß.In der fremden Burg eingeschlossen wäre ernun verloren, wenn ihm nicht Lunete, die Be-raterin der Burgherrin Laudine, helfen würde.Sie gibt dem Ritter einen Zauberring, der ihnunsichtbar macht. So kann Iwein den Hofleu-ten entkommen und an die Bahre des von ihmgetöteten Burgherrn herantreten. Allerdingsbrechen nun die Wunden des Brunnenritterswieder auf, was zu dieser Zeit als Beweis fürIweins Schuld am Tod des Verstorbenen gilt.Jetzt bleibt Iwein nur noch die Flucht, aber erhört Laudine um ihren Mann weinen. Sofortverliebt er sich in sie und möchte sie heiraten.Allerdings ist er schuld am Tod ihres Eheman-nes und bietet sich selbst und sein Leben alsEntschädigung.Laudine, die ihr Land ohne einen Mann nichtregieren kann, willigt ein, Iwein zu heiraten.

Nach der Hochzeit bittet Iwein seine Ehefrauum die Erlaubnis, auf Âventiuren gehen zudürfen, um sein soziales Ansehen zu steigern.Laudine willigt unter der Bedingung ein, dassIwein nach genau einem Jahr wieder zurück-kehrt. Diese Frist vergisst der Held allerdingsund aus Angst vor einer Verurteilung flieht erin den Wald, wo er wie ein Verrückter lebt.

Abb. 6: Lunete überreicht Iwein einen unsichtbarmachenden Ring. Darstellung aus dem Iwein-Zyklusauf Burg Rodenegg, ca. 13. Jh.

Nach einiger Zeit hat er einen Traum, in demer erkennt, wer er war, wer er momentan istund wer er sein möchte. Er gelobt Besserung,und so folgt eine langsame Rehabilitation. Erstbegegnet er einem Knappen, von dem er Pfeilund Bogen bekommt. So kann er kurz daraufmit einem Einsiedler einen Tauschhandel be-ginnen. Später ist er wieder so weit, dass erweitere Âventiuren bestehen kann, in denen erArmen und Kranken hilft.Einmal beobachtet Iwein einen Kampf zwischeneinem Löwen und einem Drachen. Er möchteeingreifen und ihm erscheint der Löwe als dasedlere Tier, da dieser im Mittelalter mit Gottin Verbindung gebracht wurde, während derDrache mehr an eine Schlange, die in der Bibelals listig und heimtückisch beschrieben wird, er-innert. Nachdem Iwein den Drachen erschlagenhat, folgt ihm der Löwe aus Dankbarkeit treuund unterstützt ihn auch im Kampf. Darausresultiert, dass Iwein nun eine neue Identitätals Löwenritter annimmt.

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Einige Zeit später kommt der Ritter wieder indas Brunnenreich zurück. Dort erfährt er, dassgerade ein Gerichtsprozess stattfindet, bei demLunete angeklagt wird, weil sie Laudine gera-ten hatte, Iwein zu heiraten. Als dieser vondem Prozess erfährt, fühlt er sich schuldig, weiler selbst an Lunetes misslicher Lage schuld ist,obwohl sie ihm geholfen hatte. Da es bei einemsolchen Prozess üblich ist, auf ein Gottesur-teil im Sinne eines Zweikampfes zu vertrauen,bietet der Löwenritter sich als Lunetes Kämp-fer an, ohne dieser jedoch zu verraten, dass erIwein ist.Da er bis zu dem Kampf noch einige Tage Zeithat, zieht er los, um einen Burgherren vor ei-nem Riesen zu retten. Dieser Riese will dieTochter des Burgherrn heiraten und hat, dadieser nicht einwilligte, die Söhne desselbenentführt. Iwein soll nun den Riesen besiegen,der allerdings nicht pünktlich erscheint. Nunsteckt der Ritter in einem Zwiespalt, da er nichtsicher ist, ob er lieber dem Burgherrn helfensoll, wodurch er möglicherweise zu spät zumGerichtskampf erscheinen würde, oder sein Ver-sprechen Lunete gegenüber halten soll. SeineÜberlegungen werden durch das Erscheinen desRiesen unterbrochen und Iwein besiegt seinenGegner. Schließlich schafft er es sogar noch,pünktlich zum Gerichtskampf zu erscheinen,wo er Lunetes Unschuld beweisen kann. Lune-te rät später ihrer Herrin, den Löwenritter zuheiraten, da Laudine noch keinen neuen Manngefunden hat. Wieder befolgt Laudine LunetesRat und als sie die wahre Identität des Lö-wenritters erfährt, vergibt sie Iwein und beideleben glücklich zusammen.

4.1.5 Das Doppelwegmodell

Der Roman ‚Iwein‘ ist nach dem Doppelweg-modell oder doppelten Kursus aufgebaut, d. h.der Held Iwein verliert erst ein wenig an ge-sellschaftlichem Ansehen, daraufhin erlebt erÂventiuren und sein gesellschaftliches Ansehensteigt. Durch seinen großen Fehler, das Frist-versäumnis, wird er jedoch zum Ausgestoßenenund es folgt eine langsame Rehabilitation biser am Ende des Romans den idealen Heldenverkörpert und ein hohes Maß an sozialem An-sehen erreicht hat.

Abb. 7: Darstellung des Doppelwegmodells im‚Iwein‘

4.1.6 Iwein als Held

Iwein wird als höfischer Ritter bezeichnet. Die-ser zeichnet sich dadurch aus, dass er eine her-vorragende Ausbildung genossen hat, wodurcher ein höfisches Benehmen an den Tag legtund sich bei Kämpfen ritterlicher Technikenbedient. Außerdem handelt er nach Idealen,die von der damaligen Gesellschaft als edelund ritterlich angesehen wurden. Daraus folgtauch, dass er begangene Fehler revidiert, umsein soziales Ansehen wiederherzustellen. Iweinmacht dies bei seinen sogenannten „Sühneâven-tiuren“ nach seiner Zeit im Wald, bei denen erz. B. eine verwitwete Burgherrin rettet, abernicht heiratet. Da die Menschen im Mittelaltersehr gläubig waren, hatten auch ihre Heldeneine Verbindung zu Gott und kämpften immermit göttlichem Beistand. Bei Iwein wird diesvor allem durch die Treue seines Löwen, derein Symbol für Gott ist, ausgedrückt. Zudemzeichnet einen höfischen Ritter aus, dass er eineVerbindung zu König Artus hat, wonach Iweinselbst ein Ritter der Tafelrunde ist.

4.2 ‚Tristan‘ von Gottfried von Straß-burg

Cassedy Brose

‚Tristan‘ war nicht nur das wichtigste mittelal-terliche Werk des Dichters Gottfried von Straß-burg, sondern gehörte auch zu einem der erstenLiebesromane der Literatur. Er umfasst 20 000Verse und beschäftigt sich weitgehend mit denmittelalterlichen Vorstellungen von mînne (Lie-be) und êre (gesellschaftliches Ansehen), was

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für den Adel und die Hofgesellschaft des Mit-telalters zentrale Themen darstellten.

4.2.1 Zusammenfassung

Vorgeschichte: Liebe und Tod der Eltern,Geburt Tristans

Der Ritter Riwalin reist, nachdem er seinenLehnsherrn Herzog Morgan in die Enge getrie-ben hat, nach Cornwall an den Hof des jungenKönigs Marke. Bei einem Fest am Hofe verlie-ben sich Riwalin und Blanscheflur, König Mar-kes Schwester, ineinander. Bevor die beidensich ihre Liebe gestehen können, wird Riwa-lin in einem Kampf so schwer verwundet, dassman seinen baldigen Tod fürchtet. Doch eineUmarmung von Blanscheflur heilt ihn, wobeidiese zusätzlich ein Kind von ihm empfängt.Dieses Glück hält jedoch nicht lange an. Da Ri-walin wieder zurück in seine Heimat muss undMarke einer Hochzeit der beiden nicht zustim-men würde, flieht Blanscheflur heimlich mitRiwalin. Als Riwalin in seiner Heimat erneutauf Morgan trifft, wird er von diesem getötet,woraufhin Blanscheflur an gebrochenem Her-zen ebenfalls den Tod erleidet. Zuvor gebärtsie jedoch noch ihren Sohn Tristan.

Tristans Jugend bis zur Schwertleite

Der elternlose Tristan wächst bei dem treu-en Marschall seines Vaters, Rual, wie desseneigenes Kind auf und erlernt bis zu seinem14. Lebensjahr alle erdenklichen höfischen Fä-higkeiten. Da er für ein Wunderkind gehaltenwird, entführen ihn norwegische Fernhändler.Bei einem Seesturm fürchten diese jedoch eineBestrafung Gottes für ihre Taten und setzenTristan an einer unbekannten Küste aus, wobeinur der Leser erfährt, dass es sich um das Landseines Onkels Marke handelt. Aufgrund seinerüberdurchschnittlichen Fähigkeiten im Jagen,der Musik und Fremdsprachen steigt Tristanam Hof rasch auf und wird für den König un-entbehrlich. Jahre später erfährt er durch Rual,der zwischenzeitlich an den Hof gekommen ist,die Wahrheit über seine Familie und wird dar-aufhin von seinem Onkel durch die Schwertleitezu einem Ritter ernannt.

Tristan dient König Marke

Tristan geht als engster Vertrauter und poten-tieller Erbe von König Marke seinen Pflichtennach, wobei er in einem Gerichtskampf gegenden riesenhaften Môrolt, der Zinsen vom Kö-nig verlangt, von einem vergifteten Schwertverwundet wird. Diese Verletzung kann nurvon der Königin von Irland, Môrolts Schwester,geheilt werden, zu welcher sich Tristan anschlie-ßend unerkannt als Spielmann Tantris begibt.Dort gibt er aufgrund seiner beeindruckendenmusikalischen Leistungen Isolde, der Tochterder Königin, Musikunterricht.Nach seiner Rückkehr sind sich die Barone si-cher, dass König Marke einen eigenen Erbenmit der schönen Isolde zeugen soll, wobei Tris-tan die Aufgabe des Brautwerbers übernimmt.Hierzu muss er einen Drachen erschlagen, derIrland bedroht und erhält zur Belohnung dieKönigstochter, die er mit nach Cornwall nimmt.Da er den Kampf meistert, wird er mit Isoldeund einem Liebestrank auf einem Schiff zurücknach Cornwall geschickt. Bei der Überfahrtwird der Liebestrank, den die Königin von Ir-land für Isolde und König Marke zubereitethat, versehentlich als Wein ausgeschenkt hat,was zur Folge hat, dass Tristan und Isolde sichunsterblich ineinander verlieben. Trotz der Lie-besbeziehung der beiden heiraten Isolde undKönig Marke.

Tristan und Isolde leben ihre Liebe am Hofheimlich aus

Eines Tages werden Tristan und Isolde bei ei-nem ihrer heimlichen Treffen beobachtet undnoch bevor König Marke hinzustößt, flieht Tris-tan und ihnen bleibt keine andere Wahl als ihreTrennung.Tristan sucht Schutz und Ablenkung an einemanderen Hof, an dem er aufgenommen wird.Dort verliebt sich eine andere Frau namensIsolde Weißhand in ihn. Diese erinnert Tristansehr an die Isolde, in die er noch immer uns-terblich verliebt ist, weshalb er in Verzweiflungversinkt. Mit einem inneren Monolog, in demer der irischen Isolde Vorwürfe macht, brichtder Roman ab.

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4.2.2 Tristan als Held

Der Held Tristan verkörpert das Ideal des soge-nannten höfischen Ritters. Eine grundlegendeVoraussetzung dafür ist die Zugehörigkeit zumedlen Geschlecht, welche vorhanden ist, dennseine Mutter ist die Schwester des Königs Mar-ke. Dies ist zum einen ein Zeichen für seine ho-he soziale Stellung und des Weiteren eine demdamaligen Verständnis nach nicht anzweifelba-re göttliche Ordnung. Durch seine besondereAbstammung werden ihm auch die herausra-genden Eigenschaften von seiner Mutter sowievon seinem Vater vererbt. Außerdem gingenseine Zeugung und seine Geburt unter beson-deren Umständen vonstatten, denn bei seinerZeugung wird der schon für tot erklärte Va-ter geheilt und bei seiner Geburt erleidet seineMutter Qualen und verstirbt wegen der Trauerum den getöteten Riwalin. Diese Besonderhei-ten sind im Mittelalter ein Zeichen dafür, dassauch ein „besonderer“ Mensch bzw. Held ge-schaffen wird. Den göttlichen Beistand erreichtTristan nicht nur durch seinen Stand, sondernauch durch die Taufe und die Ehe seiner El-tern. Ein ebenfalls exemplarisches Beispiel fürden höfischen Ritter ist die hervorragende Aus-bildung, die er bis zu seinem 14. Lebensjahrgenossen hat. Hierbei lernte er höfische Gepflo-genheiten und ritterliche Techniken, die er inverschiedenen Kämpfen unter Beweis stellt. Sei-nen hohen Bildungsstand zeigt er des Öfterenmit seiner enormen Redegewandtheit und inseinem gesellschaftlichen Umgang. Da er allenEigenschaften eines idealen höfischen Rittersentspricht, kann man Tristan als einen proto-typischen mittelalterlichen Helden betrachten.

4.3 Das NibelungenliedHelen Nödinger

4.3.1 Allgemeine Angaben zum Nibelungen-lied

Das Nibelungenlied ist zu Beginn des 13. Jahr-hunderts im Passauer Raum aufgeschriebenworden, entstand jedoch bereits viel früher. DerAutor oder die Autoren sind unbekannt.Im 19. Jahrhundert wurde das Nibelungen-lied als Nationalepos gehandelt, allerdings miss-

brauchten die Nationalsozialisten es für Propa-ganda, weswegen diese Titulierung heute um-stritten ist. Das Nibelungenlied ist in zwei Teileà 19–20 Âventiuren (hier: Kapitel) aufgeteiltund es sind mehrere Handschriften überliefert,drei Haupthandschriften A, B und C. Auf unse-rer Exkursion zur Badischen Landesbibliothekhaben wir ein Faksimile der Handschrift C ge-sehen.Besonders an dieser Handschrift ist, dass diesedie älteste schriftliche Überlieferung des Nibe-lungenliedes ist.

Abb. 8: Nibelungenlied, Handschrift C, erstes Blatt

4.3.2 Inhaltsangabe

Die Hauptperson des Nibelungenliedes ist Sieg-fried, ein Königssohn aus Xanten. Er hat be-sondere Fähigkeiten; zum Beispiel ist er durchein Bad in Drachenblut unverwundbar. Da beidiesem Bad ein Lindenblatt auf seine Schul-ter gefallen ist und diese Stelle nicht von Blutbenetzt wurde, hat er trotz allem einen ver-wundbaren Punkt. Siegfried verliebt sich in dieBurgunderprinzessin Kriemhild, wobei jedoch

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Gunther, Kriemhilds Bruder, zunächst keineHochzeit zwischen den beiden erlaubt.Dieser ist aber in Brünhild, die Königin vonIsland, verliebt und möchte sie heiraten. UmBrünhilds Zustimmung zu bekommen, muss ersie in einem Wettstreit schlagen. Dazu benötigtGunther Siegfrieds Hilfe. Dieser hilft ihm undbekommt als Belohnung Kriemhild zur Frauund auch Gunther und Brünhild heiraten.Jahre später streiten sich Kriemhild und Brün-hild. Brünhild weint nach diesem Streit, wasHagen, ein Vasall von Gunther, mitbekommt.Da Hagen der Meinung ist, Siegfried trage dieSchuld für Brünhilds Leid, will er diesen um-bringen. Er bespricht sein Vorhaben mit Gun-ther und dieser stimmt ihm zu. Hagen tötetSiegfried durch eine List.Im zweiten Teil der Handlung heiratet Kriem-hild Etzel, den Hunnenkönig. Bei einer weiterenIntrige tötet Kriemhild Gunther und Hagen ausRache und auch Kriemhild kommt am Endedes Epos um.

4.3.3 Merkmale des Heros

Der Heros ist ein mittelalterliches Heldenbild,dem auch Siegfried zuzurechnen ist. Er zeichnetsich in folgenden Merkmalen aus:Er wird oft mit positiven Eigenschaften be-schrieben, beispielsweise anhand seiner Schön-heit und Stärke.Im Fokus stehen beim Heros die Kampfhand-lungen und der martialische Charakter.Er ist kampferfahren und kann jegliche Gegnerschlagen.Zudem hat der Heros übermenschliche Ei-genschaften, ist sehr stark, was beispielsweisean Siegfrieds Unverwundbarkeit deutlich wird,und er besitzt magische Gegenstände.Die Übernatürlichkeit steht bei diesem Helden-bild allgemein im Fokus, da dieses Heldenbildseine Ursprünge vor dem Entstehen des Chris-tentums hat.Nachdem wir nun verschiedene Typen von Hel-den des Mittelalters kennengelernt hatten, wen-deten wir uns als nächstes der allgemeinen De-finition von Helden und der Unterscheidung

Abb. 9: Figurenkonstellation des Nibelungenliedes

verschiedener Heldenkonzeptionen auf wissen-schaftlicher Basis zu.

5. Helden und Heldentypen

5.1 Definition des Begriffs ‚Held‘Johanna Stuber

Die Meisten werden bei einem Helden an ei-ne strahlende Persönlichkeit denken, die Gutesfür andere tut, die Welt rettet und von allenbewundert wird. Diese Figur ist in der wissen-schaftlichen Definition aber nur eine Möglich-keit von vielen verschiedenen Heldentypen, diealle unter den Überbegriff „Held“ fallen.Woher das Wort Held kommt, ist nicht ganzgeklärt. Denkbar wäre zum Beispiel eine Ver-bindung zum altindischen kaláyati (möglicheBedeutung: „treibt Vieh“), dessen zugehörigesSubstantiv etwas wie einen Hirten bezeichnenkönnte, der sein Vieh beschützen muss – alsoschon erste Anzeichen eines Helden aufweist.Unter anderem könnten Ursprünge aber auchim griechischen kalós („schön“, „edel“, „gut“)oder dem gotischen hallus („Fels“) liegen.In der Literaturwissenschaft ist ein Held derProtagonist eines literarischen Werks und er-füllt als dieser meist eine „repräsentative Funk-

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tion“. Oft kann sich der Leser mit ihm identi-fizieren und möchte, dass der Held als Siegeraus dem Konflikt mit dem Gegner hervorgeht.In der Antike und im Mittelalter verstand manunter einem Helden hauptsächlich die tugend-hafte Person – also jemanden mit vorbildlichenmoralischen Eigenschaften – an die wir auchheute noch denken. Im Mittelalter gab es bei-spielsweise Heldendichtungen oder -lieder, indenen ein solcher Held Abenteuer bestreitenmusste und als Vorbild für die Gesellschaftfungierte. Seine Tugenden waren zum Beispielgroßer Mut, Unerschrockenheit und die Bereit-schaft, sein Leben für andere zu geben, aberauch großes Wissen, Klugheit und Können invielen Bereichen. Außerdem war er adeligerAbstammung und meist überdurchschnittlichschön, was damit zusammenhängt, dass zu die-ser Zeit das Innere oft mit dem Äußeren gleich-gesetzt wurde. Nach und nach entwickelte sichein Heldenbild, bei dem der Held nicht mehrunbedingt dem gesellschaftlichen Ideal entspre-chen musste. Ab dem 18. und 19. Jahrhun-dert zählten zu den Helden ebenfalls Figuren,die nicht so makellos waren. Also auch phy-sisch oder psychisch Benachteiligte, sozial Aus-gegrenzte oder solche, die aus einem niederenStand kommen. Auch gab es nun zum Beispielvermehrt Gruppen von Helden und nicht mehrnur einzelne Personen und auch erste Formenvon einem Antihelden.Heute sind alle möglichen Formen von Heldenin Film und Literatur vertreten – größtenteilsaber immer noch der gute Held, der ein großesVorbild für alle ist.

5.2 Verschiedene Heldentypen und-konzeptionen

Pascal Zilke

Nun gibt es unterschiedliche Heldenkonzeptio-nen, die dazu erdacht sind, dem Rezipientenmöglichst viel Identifikationspotenzial zu be-ten.Unter diesen finden sich beispielsweise der posi-tive Held und der Antiheld, welche große Unter-schiede und Gegensätze aufweisen. Während esein Merkmal des positiven Helden ist, dass erdie Interessen der Bevölkerung vertritt und die

Wünsche des Zuschauers erfüllt, ist der Anti-held häufig darauf bedacht, aufgrund persönli-cher Motive ein bestimmtes Ziel durchzusetzen,das nicht dem Willen der Menschen in seinemAktionsradius entspricht. Zudem hat er häufigetwas Düsteres an sich und handelt inkogni-to. Dennoch entspricht der Antiheld nicht demGegner und kann nie der Gegner sein. Er ist –lediglich auf Mut, Fähigkeiten, Glück usw. be-zogen – das Gegenteil des positiven Helden. EinBeispiel für einen Antihelden ist Batman, dereine andere Meinung vertritt als der Großteilder restlichen Bürger von Gotham City.Eine weitere Art Heldentypen zu unterschei-den, ist die Unterteilung in den mythischen undepischen Helden, den Märchenhelden oder bei-spielsweise auch den Helden der Trivialliteratur.Da sich die Konzepte des Märchenhelden undder Märchenheldin grundlegend unterscheiden,werden diese im Folgenden getrennt voneinan-der beschrieben.Die Märchenhelden sind oft eher passiv, leidendund unauffällig, während die Märchenheldin-nen sich in die leidenden und die kämpferischenunterteilen lassen. Kämpferische Märchenhel-dinnen helfen häufig ihren Verwandten, welchein den Krieg ziehen, während die leidendenMärchenheldinnen oft eher zurückhaltend, pas-siv und trotz fehlendem Aktionismus dennochbekannter sind.Merkmale des mythischen und epischen Heldensind außergewöhnliche Fähigkeiten, besondereGeburt, auffälliger Tod oder langes Leben, dasAufgezogenwerden von Tieren und ein mäch-tiger Gegenspieler. Auch kommt es vor, dassder Held gegen Ende der Handlung sein altesLeben beendet und an einen anderen Ort zieht,ein durch die Vergangenheit verändertes Lebenführt, eine letzte Reise in die Ferne beginntoder Ähnliches.Die Trivialliteratur wird auch Schema-, Un-terhaltungs- oder Kolportageliteratur genanntund wird in sachlichen, kurzen und klaren, abernicht umgangssprachlichen Sätzen, in denensich möglichst keine Konjunktive finden, formu-liert. Sie hat einfache Strukturen und konzen-triert sich nur auf Unterhaltung. Die Ich-Formdarf nur im Vorwort und, wenn es nicht andersmöglich ist, z. B. aus der Sicht des Erzählers

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Abb. 10: Ein Beispiel für einen mythischen undepischen Helden: Frodo aus der Herr-der-Ringe-Trilogie

verwendet werden. Die Helden der Trivialli-teratur versuchen, sich dem Störenden entge-genzustellen, das die herrschende Ordnung zer-stören könnte. Da die Trivialliteratur immeröfter Elemente des Science-Fiction nutzt, istein häufiges Thema, dass der Held beispielswei-se die Menschheit davor retten muss, von ihreneigenen übermäßig intelligenten Maschinen be-herrscht zu werden (Beispiel: Transformers).

Auch kann man Helden in reale und fiktionaleunterteilen, die zwar beide als Vorbilder verehrtwerden, aber dennoch deutliche Unterschiedeaufweisen. Schließlich leben reale Helden nichtin der Zukunft, haben keine übermenschlichenEigenschaften und es gibt keine auffallendenAnzeichen, wie beispielsweise besondere Ge-burt, Zeichen am Himmel oder extremes Glück.

Im mittelalterlichen Heldenbild finden sich dieKonzepte des Heros und des höfischen Ritters.Da sie für den Adel konzipiert wurden, sinddiese Helden häufig selbst adelig, meist einemedlen Geschlecht zugehörig und weisen ein auf-fallend schönes Äußeres auf. Häufig finden ihreZeugungen oder Geburten unter besonderenUmständen statt.

Während beim höfischen Ritter die musterhaf-te, oft ideale Ausbildung hervorgehoben wird,bemerkt man beim Heros besonders die vielenpositiven Eigenschaften, die stetig angeführtwerden. Für den höfischen Ritter ist es wichtig,nach Fehlern Reue zu zeigen und zu versuchen,sie wiedergutzumachen. Viele höfische Ritter(z. B. Iwein und Erec) haben einen Bezug zuKönig Artus und der Tafelrunde.Der Heros kämpft sehr viel und besitzt über-menschliche Stärke, Fähigkeiten oder Eigen-schaften. Insgesamt steht bei ihm die Überna-türlichkeit durch Unverwundbarkeit oder über-menschliche Stärke im Vordergrund. Der höfi-sche Ritter handelt mit göttlichem Beistand,da die Zeit der Entstehung dieses Heldenbildes,die Zeit der Kreuzzüge, stark christlich geprägtwar. Eine besondere Symbolik hatte daher dieTaufe.Durch diese Betrachtungen wird deutlich, dasses nicht nur eine Möglichkeit gibt, Helden ein-zuteilen, sondern mehrere. Schließlich ist dasHeldenbild z. B. allgemein stark von den Hin-tergründen der Entstehung abhängig.

Abb. 11: Präsentationen und Referate im Kurs bil-den meist die Grundlage für den gemeinsamen Dis-kurs

6. Moderne Helden am Beispiel‚Batman‘

Nicole Altmann

Batman ist derzeit ein sehr aktuelles Thema,besonders, weil erst kürzlich der Film ‚Batmanvs. Superman‘ erschienen ist. In unserem Kurshaben wir uns Batman ganz genau angesehenund uns im Zuge dessen viel und intensiv mit

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den Filmen und Comics beschäftigt. Da aberunzählige Comics, Filme und Serien mit Bat-man existieren, haben wir uns vor allen Dingendie ‚The Dark Knight‘-Filmtrilogie des Regis-seurs Christopher Nolan näher angeschaut.

6.1 Zusammenfassung und Figurenkon-stellation

In den ‚The Dark Knight‘-Filmen wächst BruceWayne mit seinen Eltern in der fiktiven StadtGotham City auf, die Schauplatz für jede Artvon Kriminalität und Gewalt ist. Nachdem Bru-ce Waynes Eltern nach einem Theaterbesuchüberfallen und anschließend ermordet wordensind, wird Bruce von seinem Butler Alfred groß-gezogen, der wie ein Vater für ihn ist. Als Bru-ce älter geworden ist, reist er nach Ostasien,um der „Gesellschaft der Schatten“ beizutre-ten. Nach einigen Jahren Ausbildung, in denenBruce sich sowohl körperlich als auch intellek-tuell weiterentwickelt hat, kehrt er mit seinenneu erworbenen Fähigkeiten nach Gotham Ci-ty zurück, um dort als Batman das Verbre-chen zu bekämpfen. Die große Firma seinerEltern, genannt „Wayne Enterprises“, bringtBruce viel Geld ein und dadurch ist es ihmmöglich, in einer Art Höhle unter seinem Wohn-sitz die geheime Identität Batman mit einigentechnischen Tricks auszustatten, wie beispiels-weise dem Batmobil oder einem kugelsicherenFluganzug. So führt er ein Doppelleben, indemer nachts die Verbrechen in Gotham City be-kämpft und tagsüber den Milliardär verkörpert,der im Überfluss zu leben scheint. Vorerst ge-lingt es Batman auch, seine Heimatstadt vomVerbrechen zu befreien, doch bald darauf mussBruce Wayne sich gegen einen Verbrecher ganzanderer Art behaupten. Mit Hilfe von Lieuten-ant Jim Gordon und Staatsanwalt Harvey Dentmuss er den verrückt gewordenen Joker aufhal-ten, dessen einziges Ziel es ist, Gotham City inabsolutes Chaos zu stürzen. Mit psychopathi-schen Methoden bringt der Joker willkürlichBürger um, damit sich Batman zu erkennengibt, wodurch er zum unberechenbaren Ant-agonisten Batmans wird. Oft wird der Jokermit dem permanenten Grinsen auf dem Gesichtals sehr grotesk dargestellt und gilt zudem alsschlimmster Gegner von Batman. Als er Bru-

ce’ Jugendliebe Rachel tötet, die mittlerweilemit dem Staatsanwalt Harvey Dent liiert ist,wird schließlich auch der einstige Hoffnungsträ-ger Gotham Citys zum Verbrecher „Two-Face“,um Rachels Tod zu rächen. Der Name „Two-Face“ für Harvey Dent rührt daher, dass eineseiner Gesichtshälften nach einem Hinterhaltdes Jokers schrecklich entstellt wurde.

Abb. 12: Batmans Erkennungszeichen

6.2 Literarische Vorlage

Batman als Antiheld findet seinen Ursprungwie auch viele andere Superhelden in den Co-mics. In den 1930er Jahren gewannen dieseSuperheldencomics zunehmend an Popularitätund es wurde erstmals damit begonnen, siein Massenproduktion zu drucken. Damals wa-ren es jedoch noch Helden wie beispielsweiseTarzan, die die Welt der Comics ausmachten.Charakteristisch für Comics sind eine kontrast-reiche Farbwahl, eine einfache Bildsprache undwenige Schriftzeichen, die oft in Sprechblasendargestellt werden. Der Comic lebt sozusagennoch fast ausschließlich von den dargestelltenBildern, nicht von besonders raffinierten Dialo-gen. Diesen Aspekt griffen besonders die Kri-tiker auf und bezeichneten den Comic häufigals unseriös. Dies änderte sich jedoch in den60er Jahren rapide. Der Comic gewann an kul-turellem Ansehen und etablierte sich als eigeneKunstform. Gebundene Exemplare wurden so-gar schon als Graphic Novels bezeichnet. Dererste Comic-Blockbuster entstand mit ‚Super-man‘ und Ende der 80er schloss sich auch TimBurtons ‚Batman‘-Verfilmung dem Popkult an.So kam es, dass Comics und Blockbuster heut-zutage kaum mehr ohne einander existierenund sich die Filmproduktion zunehmend ver-

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bessert, wobei auch die Comicverfilmungen im-mer spektakulärer wurden.Der Charakter Batman wurde im Jahr 1939von dem Autor Bill Finger und dem ZeichnerBob Kane erfunden. Bob Kane gab an, von derHeldenfigur Zorro und der Comicfigur The Sha-dow inspiriert worden zu sein. Der Name BruceWayne setzt sich aus den Namen ‚Robert theBruce‘, einem schottischen Freiheitskämpferund ‚Mad Anthony Wayne‘, einem amerikani-schen Nationalhelden zusammen.

6.3 Der Film Noir als Genre

Der Inszenierungsstil in ‚The Dark Knight‘ ent-stammt dem Film Noir. Dieser geht auf dendeutschen Expressionismus der Stummfilmzeit,aber auch auf den poetischen Realismus Frank-reichs zurück und ist gekennzeichnet durch einsehr düsteres und meist auch schwarz-weißesBildmaterial. In den 1940er Jahren griff dieFilmindustrie Hollywoods auf diese Filmgestal-tung zurück, um Kriminalgeschichten deutlichbedrohlicher zu gestalten. Trübe, düstere undkontrastreiche Lichtverhältnisse sollten die Si-tuation und die Stimmung der Nach- und Zwi-schenkriegszeit symbolisieren. Die ungewöhn-lich scharfen und kontrastreichen Blickwinkel,die heutzutage gerne durch die spezielle Kame-raführung mit der IMAX-Kamera verursachtwerden, sollen den Zuschauer aus dem Alltag,in eine völlig andere Welt führen.Es ist also abschließend deutlich erkennbar,dass ‚The Dark Knight‘ sowohl stilistisch, alsauch thematisch stark an den Film Noir an-lehnt.

7. Fazit und BewertungCassedy Brose

Nachdem wir uns sowohl mit mittelalterlichals auch mit modernen Heldenkonzeptionenbeschäftigt haben, versuchten wir diese zu ver-gleichen und miteinander in Verbindung zubringen.Die Leitfrage unseres Kurses konzentrierte sichdarauf, ob man den Superhelden Batman als

einen modernen Ritter sehen kann. Dazu hat-ten wir uns zunächst mit mittelalterlichen Hel-denbildern befasst. Anschließend analysiertenwir die Heldenfigur Bruce Wayne bzw. Bat-man und verglichen die beiden miteinander.Zunächst haben wir eines der typischen Merk-male des höfischen Ritters betrachtet, nämlichdie hervorragende Ausbildung, die die Ritterabsolvierten. Sie erlernten das höfische Beneh-men und ritterliche Techniken.

Da man nicht davon ausgehen konnte, dass mo-derne Helden genau dieselben Voraussetzun-gen haben wie höfische Ritter, mussten wir zu-nächst die mittelalterlichen Gesellschaftsidealeauf die Gegenwart übertragen. Dadurch konn-ten wir einige Überschneidungen feststellen,denn auch Batman durchlief eine überdurch-schnittliche Ausbildung, beispielsweise reiste erin den Himalaya, um sich in der „Gesellschaftder Schatten“ ihre Kampftechniken anzueignen.Seinen inneren Gentleman kann man mit demhöfischen Benehmen zu früherer Zeit verglei-chen. Doch nicht nur seine Handlungen sinddenen des Ritters ähnlich, sondern auch seinemoralischen Vorstellungen. Schon von Beginnan setzt er sich die Regel, keinen Menschenzu töten, sondern seine Gegner auf eine an-dere Art zu bekämpfen. Ein höfischer Ritterhatte einen ähnlichen Codex, denn er töteteniemanden ohne Grund, sondern nur um seingesellschaftliches Ansehen zu steigern bzw. umdas Leben anderer oder sein eigenes zu retten.

Ein weiterer Aspekt, den wir betrachtet haben,ist das Revidieren der begangenen Fehler. Bat-man, der sich die Schuld am Tod seiner Elterngibt, versucht diesen zu begleichen, indem erdie Gewalt in Gotham City bekämpft. Undauch in der höfischen Literatur revidieren dieRitter nach dem Prinzip des doppelten Kursusihre vorangegangen Fehler, indem sie gute Ta-ten vollbringen und selbstlos den Schwachenhelfen.

Nun gibt es jedoch auch Aspekte, bei denenwir keine Übereinstimmung der beiden proto-typischen Helden der verschiedenen Epochengefunden haben. So stellten wir fest, dass Bat-man keinerlei Verbindung zur Artussage hat,was offensichtlich durch die Entstehungszeitbedingt ist. Der höfische Ritter jedoch hatte

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sehr oft einen Bezug zu König Artus und warhäufig der Tafelrunde zugehörig. Außerdem ha-ben viele heutige Helden auch keinen göttlichenBeistand, wenn man von dem ursprünglichenBegriff des christlichen Gottes ausgeht. Im Mit-telalter hingegen waren die Helden stets vonGott begleitet und konnten ihre Âventiurenauch nur mit dessen Hilfe bestehen.Abschließend kann man unsere Leitfrage nichteindeutig mit „Ja“ oder „Nein“ beantworten,da die Merkmale sehr viele Überschneidungenaufweisen, jedoch nicht jeder Gesichtspunkthundertprozentig übereinstimmt. Es bestehttrotzdem eine enorme Ähnlichkeit von beidenHeldentypen, die auf den ersten Blick nichtganz offensichtlich ist und am Ende muss je-der selbst entscheiden, ob Batman für ihn per-sönlich einen modernen Ritter verkörpert odernicht.

8. ExkursionLaurin Sartori

Der Germanistikkurs fuhr am 5. September2016 zur Badischen Landesbibliothek nachKarlsruhe. Da wir uns im Kurs schon mit mit-telalterlichen Heldenepen beschäftigt hattenund diese hauptsächlich durch mittelalterlicheHandschriften oder Drucke überliefert sind, fuh-ren wir in die Landesbibliothek, um diese auchin echt zu sehen. Begleitet wurde unser Kursvon Valentina, Ina und Lena, die sich bei derAkademie um die Sport- bzw. Theater-KüAkümmerten. Leider konnte unser Kursleiter Se-bastian nicht teilnehmen.Wir fuhren mit dem Zug und der S-Bahn nachKarlsruhe, wo wir direkt in die Landesbiblio-thek eintraten und eine Einführung über dieRecherchemethoden in einer Landesbibliothekbekamen. Das besondere an einer Landesbi-bliothek ist, dass dort jedes Buch, das in demBezugsraum der Bibliothek verlegt wird (in die-sem Fall Baden), archiviert wird. Danach mach-ten wir einen Rundgang durch die Bibliothek,bei dem wir auch ein Buch suchten, welches wirzuvor im Online-Katalog der Landesbibliothekrecherchiert hatten.Dafür gibt es in der Badischen Landesbiblio-thek ein System, bei dem jedes Buch ausge-

zeichnet wird. Diese Signatur kann man dannauf einer Website finden, wenn man das Buchsucht. Die Bibliothek ist so aufgebaut, dassman das Buch dank der Signatur sehr schnellfindet.

Abb. 13: Das Faksimile der Handschrift C des Ni-belungenlieds

Danach fing der Teil an, der vor allem unsereKursleiterin Brigitte begeisterte: Die Besich-tigung von mittelalterlichen Drucken und da-nach das Highlight in Form eines Faksimilesder Handschrift C des Nibelungenliedes. Die-se wurden uns von Frau Dr. Annika Stellogezeigt. In dieser Führung wurden uns auchArten von „Bücherverwesung“ und Schutzme-thoden dafür, wie Lagerungen im Dunklen undin einem speziell klimatisierten Raum, erläu-tert. Die mittelalterlichen Drucke, die wir unsanschauen durften, waren ein Turnierbuch, indem alle Teilnehmer eines bestimmten Turnie-res mit Geschlecht und dazugehörigem Wappenaufgelistet waren, und ein Druck eines mittel-alterlichen Heldenepos.Dann kam das Faksimile als krönender Ab-schluss unserer Exkursion. Ein Faksimile isteine sehr detailgetreue Nachbildung einer Hand-schrift, in unserem Fall von der Nibelungenlied-handschrift C. Auch die originale HandschriftC des Nibelungenliedes ist zwar in Besitz derLandesbibliothek, allerdings darf diese nur vonanerkannten Wissenschaftlern unter Aufsichtangesehen werden und nur wenn diese einenkonkreten Forschungsauftrag haben. Dennochist auch ein Faksimile sehr wertvoll, sodass die-ser Ausflug etwas Besonderes war. Zum Ab-schluss durften wir noch ein Foto mit dem Fak-

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KURS 3 – GERMANISTIK

simile machen. Auch wenn wir an diesem Tagungefähr fünf bis sechs Stunden im Zug saßen,hat sich dieser Ausflug definitiv gelohnt.Doch wir saßen nicht nur im Kursraum oderder Bahn, sondern wir haben uns auch sportlichbetätigt, nämlich beim Sportfest.

9. Verlieren mit EhrePhilipp Domke

Je näher das Sportfest rückte, desto unmoti-vierter wurden die Kursteilnehmer, trotz dergeringen Erwartungen seitens der Kursleitung.Am Morgen erfuhren wir, dass jeder Kurs einenSchlachtruf erfinden sollte, jedoch waren dieIdeen zu Anfang rar, daher verschoben wir diesauf später. Allerdings erzählten uns dann beimMittagessen Teilnehmer anderer Kurse von ih-ren Sprüchen, doch wir hatten noch immerkeinen. Auch später im Kurs konnten wir nochkeinen gemeinsamen Schlachtruf ausfindig ma-chen, sodass wir uns erst fünf Minuten vor Be-ginn des Sportfestes auf einen solchen einigenkonnten, während alle anderen schon eifrig ihreSprüche schmetterten. Das Resultat unsererkurzen Beratung lautete wie folgt: „Perdemuscum honore!“, zu Deutsch: „Wir verlieren mitEhre!“.Schon zu Beginn wurde uns bewusst, dass un-ser Kurs nicht der erfolgreichste sein würde,weswegen wir uns das Ziel setzten, den vorletz-ten Platz zu belegen. Die einzelnen Disziplinenverliefen dann ziemlich durchwachsen, warenjedoch allesamt sehr unterhaltsam.Eines der Highlights war unsere vierte Stationim Reich der Wikinger, bei der es darum ging,möglichst alle tapferen Wikinger mit unseremprächtigen Schiff über das gelbe Meer nachWal-halla zu transportieren. Angeleitet wurde diesdurch den mächtigen Krieger Magnus Magnus-son, dargestellt von Sebastian, der mit einemsehr tiefen Bass gesegnet war.„Perdemus cum honore“ traf letztendlich gutauf unsere Leistungen zu, denn wir erreichtenstolz den sechsten Platz, wobei erwähnt werdensollte, dass dies der letzte Platz ist. Doch unserSpruch wurde von allen zum besten Schlachtrufgekürt, insofern kann man gut sagen, dass unser

Ziel fast schon übertroffen wurde. Zwar war un-sere Kursarbeit über Heldenideale nicht demKampfgeist förderlich, allerdings dem Team-geist.

Abb. 14: Teamgeist beim Sportfest

10. Teilnehmerbeschreibungen

Plenum des Kurses (Reihenfolge alphabetisch)

Brigitte, unsere selbstironische und äußersttechnikbegabte Kursleiterin, war stets be-geistert sowie in der Lage, diese Begeiste-rung auf uns zu übertragen. Sie hatte, ganzTristan, immer für alles eine Lösung. Wennsie über ihr Lieblingsthema, die Germanis-tik, sprach, redete sie stets gerne und viel.Dennoch fiel es uns nie schwer, ihr zuzuhö-ren und die Freude nachzuvollziehen. Ihrerhetorischen Fähigkeiten ließen sie zum Su-perman unseres Kurses werden. Wir warenalle erleichtert, als das Erste-Hilfe-Set beiunserem Ausflug zur Badischen Landesbi-bliothek doch nicht zum Einsatz kam, dawir bereits befürchteten, der Anblick desFaksimiles würde sie in Ohnmacht stürzen.Da sie „ein sehr schwer zu fassender Charak-ter ist, werden wir das an dieser Stelle nichtweiter ausführen“ (Zitat Brigitte). Schlus-sendlich bleibt nur noch zu sagen, dass siedie tollsten Beine von uns allen hat.

Caroline überzeugte jeden Tag aufs Neue mitihrer selbstironischen und lustigen Art. Siewar immer für einen Spaß oder ein kurzesGespräch zu haben und war fasziniert vonder deutschen Sprachgeschichte. Dies zeigte

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sich auch häufig im Kurs. Übersprudelndvor Energie, immer strahlend gut gelaunt,versüßte sie einem jeden Kursteilnehmerden Tag und auch ihr Humor haute das eineoder andere Mal jemanden vom Hocker.

Cassedy Die immer humorvolle Cassedy mitder schönsten „Plakat-Überschrift-Schrift“zeigte sich bei der Abschlusspräsentationvon ihrer besten Seite. Auch sie nahm ander Theater-KüA teil und spielte „Zoe“. AlsTeil des Layout-Teams war sie in zahlreicheInsider verstrickt: „[digga] [sic!]!“.

Elena erschuf mit Caro den Zeitstrahl, den wirschließlich sogar noch für die Abschlussprä-sentation verwendeten. Ganz im Gegensatzzu ihrer ernsten Rolle im Theater als „ZoesMutter“ kann man mit ihr in Wirklichkeitherzhaft lachen. Außerdem ist sie für ih-ren Tanzstil berühmt-berüchtigt und scheutsich somit nicht davor, etwas Ungewöhnli-ches zu tun.

Helen, die vor allem eine sehr sympathischePersönlichkeit verkörpert, arbeitete stetsprofessionell und fleißig. Sie ließ sich nieaus der Ruhe bringen und behielt auch beiden Vorträgen einen kühlen Kopf, sodasssie diese souverän über die Bühne brachte.

Abb. 15: Gemeinsame Diskussion

Johanna war die ruhige Seele unter uns. Mitihrer fröhlichen und warmherzigen Art ver-breitete sie immer gute Laune und sorgte inder Theater-KüA für die Innere Sicherheit.Mit ihrem wundervoll voluminösen Haarähnelte sie sehr dem Löwenritter Iwein undvielleicht konnte sie auch deshalb so gutMittelhochdeutsch.

Julia beglückte uns im Kurs stets mit neuenIdeen und ihrer freundlichen und kommu-

nikativen Art. Gemeinsam mit Johannameisterte sie eine fabelhafte Abschlussprä-sentation und hielt auch den schwierigstenFragen stand.

Julika gewann mit ihrer hilfsbereiten und un-terhaltungsfreudigen Art als unsere Schü-lermentorin die Sympathie des gesamtenKurses. Sofort gab sie unsere Wünsche andie Kursleiter weiter und verschaffte unssomit die heiß ersehnten Süßigkeiten.Ihre grundlegenden Entspannungstechni-ken halfen uns immer, Anspannungen undNervosität zu besiegen. Sieben Sekundeneinatmen und vierzehn Sekunden ausat-men halfen schlussendlich jedoch nicht,den Lachanfall im ganzen Kurs zu unter-drücken.Mit ihrer Schreib-KüA ebnete sie uns allenden Weg in die Autoren-Karriere, in dersie laut uns bald als Bestseller-Autorin zufinden sein wird.

Laurin Ein Kurs ohne Laurin hätte für deut-lich mehr Langeweile gesorgt, denn er warimmer aktiv und sorgte gerne für Schock-momente. Jedoch bereicherte er den Kursvor allem durch seine fundierten Geschichts-kenntnisse, aber auch durch sein lang anhal-tendes und nicht zu stoppendes Lachen. Inseiner Rolle als „Dash“ in der Theater-KüAüberzeugte er alle und war zudem Teil desLayout-Teams.

Nathalie Wenn Nathalie von König Artussprach, so hatte man immer das Gefühl,sie habe ihn persönlich gekannt. Sie wirktestets belesen und ruhig, doch wenn manüber ihre Lieblingsthemen Sagen und Ka-ninchen sprach, blühte sie auf.

Nicole war als Batman-Kennerin eine unge-meine Bereicherung für den Kurs und be-gründete somit auch die Idee des Motivesfür unser Kurs-T-Shirt: Ein Batman-Ritter.Durch ihre ruhige Art und ihren kühlenKopf war sie allen sehr sympathisch, konn-te aber auch durch ihr ansteckendes Lachenden ganzen Kurs mitreißen.

Pascal ist ein absoluter Fantasy-Fan und re-det sehr gerne über „Herr der Ringe“ undals die Filmmusik vom Orchester gespielt

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wurde, fingen seine Augen an zu leuchten.Des Öfteren sprach er Kursteilnehmer auchnach zwei Wochen noch mit „der da“ oder„die da“ an, täglich war er begeistert vonden vielen fremden Leuten. Zitate las erso gefühlvoll und authentisch vor, dass unsbeinahe die Tränen kamen.

Philipp Obwohl Philipp einen eher ruhigenCharakter verkörpert, überzeugte er unsimmer wieder mit seinen überragendenrhetorischen Fähigkeiten, die dem einesTagesschau-Sprechers sehr nahe kommen.Als Ritter-Model meisterte er eine gute Per-formance und bewies auch im Layout-Team,dass er einen besonderen Blick für optischeVorteile hatte.

Sebastian Vom ersten Augenblick an verzück-te uns der mächtige Krieger Magnus Ma-gnusson mit seinem güldenen, isoldeglei-chen Haar (wenngleich uns allen dieses mitZöpfen besser gefiel) und seiner offenen Art.Er war als Kursleiter unser Technik-Heldund Retter in der Not, wenn die Technik,wie so oft, versagte. Auch er war stets be-geistert von dem Thema unseres Kurses.Nicht nur uns war er vollauf sympathisch,sondern auch dem Smartboard, welches ihnstets Brigitte vorzog. Er hatte immer denvollen Überblick und war ein sehr wertvol-les Mitglied unseres Kurses, auch wenn erleider nicht immer anwesend sein konnte.„Weil er der Held ist, den [unser Kurs] ver-dient!“

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11. Quellenverzeichnis

11.1 Literaturverzeichnis

Primärliteratur

Das Nibelungenlied. Mittelhochdeutsch/Neuhochdeutsch. Nach der Handschrift B herausgegeben von UrsulaSchulze. Ins Neuhochdeutsche übersetzt und kommentiert von Siegfried Grosse. Stuttgart 2011.

Hartmann von Aue: Gregorius. Der Arme Heinrich. Iwein. Text und Kommentar. Hg. u. übersetzt von VolkerMertens. Frankfurt am Main 2008.

Gottfried von Straßburg: Tristan. Hg. von Karl Marold. 5., unveränderter Abdruck. Berlin / New York 2004.

Sekundärliteratur

Bergmann, Rolf, Claudine Moulin u. Nikolaus Ruge: Alt- und Mittelhochdeutsch. Arbeitsbuch zur Grammatikder älteren deutschen Sprachstufen und zur deutschen Sprachgeschichte. 8., neu bearb. Aufl. Göttingen 2011.

Boette, W.: Art. ‚Helden‘. In: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. Hg. von Hanns Bächtold-Stäubhunter Mitwirkung von Eduard Hoffmann-Krayer. Bd. 3: Freen – Hexenschuß. Berlin / New York 1987, Sp.1698–1702.

Bumke, Joachim: Höfische Kultur. Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter. 11. Aufl. München 2005.

Ehrismann, Otfried: Nibelungenlied. Epoche – Werk – Wirkung. 2., neu bearb. Aufl. München 2002.

Daemmrich, Horst S.: Art. ‚Held‘. In: Themen und Motive in der Literatur. Ein Handbuch. Hg. von ders. u.Ingrid G. Daemmrich. 2., überarb. u. erw. Aufl. Tübingen / Basel: 1995, S. 189–192.

Heinzle, Joachim (Hg.): Mythos Nibelungen. Stuttgart 2013.

Heinzle, Joachim, Klaus Klein u. Ute Obhof (Hg.): Die Nibelungen. Sage – Epos – Mythos. Wiesbaden 2003.

Horn, Katalin: Art. ‚Held, Heldin‘. In: Enzyklopädie des Märchens. Handwörterbuch zur historischen undvergleichenden Erzählforschung. Begründet von Kurt Ranke. Hg. von Rolf Wilhelm Brednich u.a. Bd. 6: Gottund Teufel auf Wanderschaft – Hylten-Cavallius. Berlin / New York 1990, Sp. 721–745.

Huber, Christioph: Gottfried von Straßburg: Tristan. 3., neu bearb. u. erw. Aufl. Berlin 2013. Kniep, Matthias:Die drei Zeitalter des Superhelden-Comics (Gold, Silber und Bronze). Von der Geburt, Demontage undWiederbelebung eines amerikanischen Mythos. Kiel 2009.Mertens, Volker: Der deutsche Artusroman. Stuttgart 2007.

Müller, Jan-Dirk: Das Nibelungenlied. 4., neu bearb. u. erw. Aufl. Berlin 2015.

Schneider, Hermann u. Wolf gang Mohr: Art. ‚Heldendichtung‘. In: Reallexikon der deutschen Literaturgeschichte.Begründet von Paul Merker und Wolfgang Stammler. Hg. von Werner Kohlschmidt u. Wolfgang Mohr.Bd. 1: A–K. 2. Aufl. Berlin 1958, S. 631–646.

Uecker, Heiko: Art. ‚Heldensage‘. In: Enzyklopädie des Märchens. Handwörterbuch zur historischen und verglei-chenden Erzählforschung. Begründet von Kurt Ranke. Hg. von Rolf Wilhelm Brednich u.a. Bd. 6: Gott undTeufel auf Wanderschaft – Hylten-Cavallius. Berlin / New York 1990, Sp. 753–765.

Weddige, Hilkert: Eine Einführung in die germanistische Mediävistik. 7., durchgesehene Aufl. München 2008.

Weddige, Hilkert: Mittelhochdeutsch. Eine Einführung. 8., durchgesehene Aufl. München 2010.

Wolff, Gerhart: Deutsche Sprachgeschichte. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Ein Studienbuch. 6., überarb.u. erw. Aufl. Tübingen 2009.

11.2 Internetquellen

http://www.mediaevum.de/autoren/gottfried_von_strassb.pdf (abgerufen am 21.09.2016, 16:52 Uhr)

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KURS 3 – GERMANISTIK

11.3 Bildnachweise

Abb. 1 und 2: Eigenes Foto.Abb. 3: Wikimedia, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:RemainsofTintagel.jpg

(gemeinfrei, abgerufen am 15.10.2016, 17:20 Uhr)Abb. 4: Wikimedia, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:King_Arthur_and_the_Knights_of_the_Round_

Table.jpg (gemeinfrei, abgerufen am 15.10.2016, 17:20 Uhr)Abb. 5: Eigenes Foto.Abb. 6: Wikimedia, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Iwein-laudine-ring.jpg

(gemeinfrei, abgerufen am 15.10.2016, 17:20 Uhr)Abb. 7: Eigene Darstellung.Abb. 8: Wikimedia, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Nibelungenlied_manuscript-c_f1r.jpg

(gemeinfrei, abgerufen am 4.11.2016, 05:32 Uhr)Abb. 9: Eigene Darstellung.Abb. 10: Wikimedia, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Frodo-Baggins-frodo-7808598-500-760.jpg

(Wikimedia-User Iamrosero10, CC BY-SA, abgerufen am 15.10.2016, 17:20 Uhr)Abb. 11: Eigenes Foto.Abb. 12: Pixabay, https://pixabay.com/de/batman-fledermaus-signal-schwarz-312342

(Creative Commons CC0, abgerufen am 15.10.2016, 17:20 Uhr)Abb. 13, 14, 15: Eigenes Foto.

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DANKSAGUNG

Danksagung

Wir möchten uns an dieser Stelle bei denjenigen herzlich bedanken, die die 14. JuniorAkademieAdelsheim / Science-Academy Baden-Württemberg überhaupt möglich gemacht haben.Finanziell wurde die Akademie in erster Linie durch die Stiftung Bildung und Jugend, die H.W. & J. Hector Stiftung, den Förderverein der Science-Academy sowie durch den Fonds derChemischen Industrie unterstützt. Dafür möchten wir an dieser Stelle allen Unterstützern ganzherzlich danken.Die Science-Academy Baden-Württemberg ist ein Projekt des Regierungspräsidiums Karlsruhe,das im Auftrag des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport, Baden-Württemberg und mitUnterstützung der Bildung & Begabung gGmbH Bonn für Jugendliche aus dem ganzen Bundeslandrealisiert wird. Wir danken daher dem Leiter der Abteilung 7 des Regierungspräsidiums Karlsruhe,Herrn Vittorio Lazaridis, der Referatsleiterin Frau Leitende Regierungsschuldirektorin DagmarRuder-Aichelin, Herrn Jurke und Herrn Dr. Hölz vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sportsowie dem Koordinator der Deutschen Schüler- und JuniorAkademien in Bonn, Herrn VolkerBrandt, mit seinem Team.Wie in jedem Jahr fanden die etwas über einhundert Gäste sowohl während des Eröffnungswo-chenendes und des Dokumentationswochenendes als auch während der zwei Wochen im Sommereine liebevolle Rundumversorung am Eckenberg-Gymnasium mit dem Landesschulzentrum fürUmwelterziehung (LSZU) in Adelsheim. Stellvertretend für alle Mitarbeiter möchten wir uns fürdie Mühen, den freundlichen Empfang und den offenen Umgang mit allen bei Herrn Oberstudien-direktor Meinolf Stendebach, dem Schulleiter des Eckenberg-Gymnasiums, besonders bedanken.Zuletzt sind aber auch die Kurs- und KüA-Leiter gemeinsam mit den Schülermentoren und derAssistenz des Leitungsteams diejenigen, die mit ihrer hingebungsvollen Arbeit das Fundament derAkademie bilden.Diejenigen aber, die die Akademie in jedem Jahr einzigartig werden lassen und die sie zum Lebenerwecken, sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Deshalb möchten wir uns bei ihnen undihren Eltern für ihr Vertrauen ganz herzlich bedanken.

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