Kurzpräsentation Niklas Luhmann_Die Realität der Massenmedien

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Was wir über unsere Gesellschaft, ja über die Welt, in der wir leben, wissen, wissen wir durch die Massenmedien. Diktum aus: „Die Realität der Massenmedien“ von Niklas Luhmann, 1995 Laura Schulz Gesa Maren Schmidt Franziska Zibert HMKW WS 2015/16 Vertiefung Medienwissenschaften Medientheorie W. Dingarten

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Was wir über unsere Gesellschaft, ja über die Welt, in der wir leben,

wissen, wissen wir durch die Massenmedien.

Diktum aus:„Die Realität der Massenmedien“

von Niklas Luhmann, 1995

Laura Schulz – Gesa Maren Schmidt – Franziska Zibert

HMKW WS 2015/16 – Vertiefung Medienwissenschaften – Medientheorie – W. Dingarten

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Das Buch:

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Autor: Niklas Luhmann

Erstveröffentlichung: 1995

Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, 219 Seiten

Das Buch: Die Realität der Massenmedien

Das Buch analysiert aus systemtheoretischer Sicht die Mediengesellschaft.

Allerdings: die VOR zwanzig Jahren…

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Der Autor: Niklas Luhmann

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Der Autor: Niklas Luhmann

* 08. Dez. 1927 bis † 06. Nov. 1998

Deutscher Soziologe und Gesellschaftstheoretiker(Prof. an der Universität Bielefeld)

Wichtigster deutschsprachiger Vertreter der soziologischen Systemtheorie und der Soziokybernetik

Herausragender Klassiker der Sozialwissenschaften im 20. Jahrhundert

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Die These: Realität ≠ erzeugte Bilder/Eindrücke

Luhmann behauptet: Die Massenmedien (Zeitung, TV, Radio) informieren nicht über

eine vorgegebene Realität. Sondern die Realität der Massenmedien ist eine „Konstruktion“ die

durch die Massenmedien selbst entsteht. Die „vermeintliche“ Realität wird erst durch die Massenmedien im

Rezipienten erzeugt. Die Massenmedien zeigen nur einen Teil der Realität, sie wird beim

„Agenda Setting“ (willkürlich) vorab gefiltert . Es gibt KEINE objektive Realität.

Daher kann sie gar nicht verzerrt werden durch die Massenmedien – sondern wir erhalten nur eine Teilinformation.

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Der Ursprung:

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Die Systemtheorie:

Strukturelle Kopplung:Nach Luhmann sind

soziale Systeme

• operativ geschlossen• und kognitiv offen.

Die operative Geschlossenheit ist die Voraussetzung für die

kognitive Öffnung.

Diese kognitive Öffnung ermöglicht wiederum die

strukturelle Kopplung.

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Das Problem: Funktion der (Massen-)Medien:

Information Bildung Beratung Unterhaltung Entspannung Kontrolle

… und:

Integration Meinungsbildung Erzeugung eines sozialen Gedächtnisses

(= gesellschaftliche Funktionen)

KEINvollständiges

Bild !!

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Die Kritik: Die Massenmedien erfinden ihren „Dienst am

Menschen“ indem sie ausnutzen, dass der Mensch sich für Informationen „interessiert“ bzw. dieser bedarf.

Dadurch wird er moralisch anfällig für Versuchungen…

Die Unmoral der Gesellschaft kommt den Massenmedien gerade recht.

„Schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten.“

Die Moral bedarf der Massenmedien, speziell des Fernsehens.

Nicht das Fernsehen braucht die Massenmedien – sondern die Massenmedien brauchen das Fernsehen !!

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Der Trend:

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1995 – 2015: 20 Jahre danach…

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Die Fragen:

Stimmt es also (noch),dass die Massenmedien die Realität, über die sie informieren, gar nicht vorfinden, sondern erzeugen ??

Wirken die Medien-Konvergenz und die Vereinheitlichung der Plattformen dabei verstärkend oder abschwächend?

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PRO: Luhmann ist heute noch aktuell, weil… … weiterhin hochrelevant:

Vorab-Selektion der Informationen Ausnutzen der „Gier“ nach Sensationen

Willkürliches Agenda Setting (Quasi-Zensur) Infos vollständig, zuverlässig & relevant ??

Zusammenwachsen der Plattformen Herkunft der Infos oft unbekannt

Kaum sichtbare Trennung der Quellen UGC oft nicht „geprüft“

Mediales Überangebot Verschärfter Wettbewerb

Kampf um die Aufmerksamkeit Schnelligkeit/Aktualität geht vor Wahrheit

Tendenz zur Übertreibung

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CONTRA: Luhmann ist heute obsolet, weil…

… inzwischen neu / verändert:

Schneller Zugang zu Informationen Internet & mobile Anwendungen Zeit- & ortsunabhängig (SoLoMo) Interaktiver Austausch (Web 2.0)

Leichte Gegenrecherche / ÜberprüfungAustausch über Social MediaBlogs, Opinion-Portale, etc.

„Aufdecker“-Plattformen & Wikis

Parallele HintergrundinformationenSecond Screen

Internationaler VergleichUser Generated Content (als Ergänzung)

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Fazit: Die Schere klafft weiter auseinander

Hohe Medienkompetenz = CONTRA (Luhmann obsolet)= kritische, interessierte, aktive Rezipienten

Selbständige Suche nach Hintergrundinformationen. Zunahme der medialen Möglichkeiten führt zu KRITISCHER Rezeption.

Aktive Nutzung der multimedialen Info-Möglichkeiten. Suche nach Wahrheit, keine Scheu vor kognitiver Dissonanz.

Geringe Medienkompetenz = PRO (Luhmann aktuell)= unkritische, stark beeinflussbare, passive Rezipienten

Vereinigung von allen Informationen auf einem Gerät macht die Rezeption noch einseitiger & die Rezipienten noch manipulierbarer.

Kanäle / Quellen können immer schlechter auseinander gehalten werden.UGC wird gar nicht oder zu wenig kritisch hinterfragt.

Suche nach Komfort und kognitiver Konsonanz.

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Die (Online-)Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Niklas_Luhmann

https://de.wikipedia.org/wiki/Systemtheorie_(Luhmann)

https://de.wikipedia.org/wiki/Strukturelle_Kopplung

http://www.zeit.de/1996/48/luhmann.txt.19961122.xml

http://www.luhmann-online.de/

http://www.sign-lang.uni-hamburg.de/medienzentrum/zmm-news/archiv/winter96_97/luhmann.html

http://www.internet-tsunamis.de/5-4-die-realitat-der-massenmedien/

http://www.kammerevert.eu/meldungen/17896/132603/Medienkonvergenz-verlangt-innovative-Loesungen.html

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Vielen Dank !!