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Geographisches Institut Juni 2019 Kurzversion der Masterarbeit mit dem Titel: Handlungsoptionen zur Förderung der Permakultur in der Schweizer Landwirtschaft – eine transdisziplinäre Analyse Permakultur Landwirtschaft, La Ferme Biologique du Bec Hellouin, Nomandie, Frankreich (www.fermedubec.com) Verfasst von Mila Susanne Laager ([email protected]) Die Arbeit wurde geleitet und betreut von Prof. Dr. Stephan Rist und Dr. Karl Herweg

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Geographisches Institut Juni 2019

Kurzversion der Masterarbeit mit dem Titel:

Handlungsoptionen zur Förderung der Permakultur in der Schweizer

Landwirtschaft – eine transdisziplinäre Analyse

Permakultur Landwirtschaft, La Ferme Biologique du Bec Hellouin, Nomandie, Frankreich (www.fermedubec.com)

Verfasst von Mila Susanne Laager ([email protected])

Die Arbeit wurde geleitet und betreut von Prof. Dr. Stephan Rist und Dr. Karl Herweg

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Zusammenfassung

In der Schweiz werden die Ansätze der Permakultur, trotz ihrem Potenzial für eine nachhaltige

Entwicklung in der Landwirtschaft, kaum angewandt. Aus diesem Grund wurde in dieser Arbeit nach

Handlungsoptionen gefragt, welche die Förderung der Permakultur in der Schweizer Landwirtschaft

unterstützen könnten. Diese Fragestellung sowie der Forschungsprozess wurden transdisziplinär

entwickelt. Dies bedeutet, dass Akteur*innen ausserhalb der Wissenschaft, von Anfang an in die

Gestaltung der Arbeit und die Beantwortung der Forschungsfragen miteinbezogen wurden.

Ein erster Untersuchungsschritt hat die Übereinstimmungen der Ziele, die von

Permakulturakteur*innen verfolgt werden, mit den politisch definierten Nachhaltigkeitszielen

nachgewiesen. So konnte die Grundannahme, dass die Permakultur zur nachhaltigen Entwicklung

beitragen kann bestätigt, die aus der Literatur der agrarökologischen Forschung abgeleitet worden

war.

Für die weitere Forschung wurden Akteur*innen, die sich mit Permakultur in der Landwirtschaft und

dem dazu notwendigen Wissen befassen, interviewt. Es wurden Fragen nach der Definition des

Begriffes Permakultur, den Potenzialen, Herausforderungen und dem Wissensbedarf für die Förderung

der Permakultur in der Schweizer Landwirtschaft beantwortet. Basierend auf diesen Ergebnissen,

wurden an einem Treffen in Bern Handlungsoptionen formuliert, diskutiert und bewertet.

Kombiniert mit einer anschliessenden Systemanalyse der Handlungsoptionen, ergaben sich die

folgenden Resultate: Ein quantitativer Ausbau und die qualitative Verbesserung des Permakultur-

Bildungsangebotes kombiniert mit der Vernetzung von Ausbildungen, Kursen und Weiterbildungen hat

auf die aktuelle Ausgangslage bezogen, das grösste Potenzial, die Permakultur in der Schweizer

Landwirtschaft zu fördern. Weiter wurden insgesamt 30 Handlungsoptionen in verschiedenen

Themenbereichen identifiziert, wovon nach der Systemanalyse 16 besonders gut geeignet sind, um

das bestehende System gezielt zu beeinflussen. Da sich diese Handlungsoptionen für die Förderung

der Permakultur in der Schweizer Landwirtschaft in verschiedenen Themenbereichen befinden,

können sich Personen und Institutionen, die sich einsetzen möchten, auf die Umsetzung von

Handlungen fokussieren, die zu ihren Fähigkeiten und ihrer Motivation passen.

Abschliessend wurde ein Katalog von möglichen weiterführenden Forschungsfragen verfasst, die

während dem Forschungsprozess identifiziert wurden.

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Inhaltsverzeichnis

1. Ausgangslage .........................................................................................................................1

1.1. Handlungsbedarf in der Landwirtschaft ............................................................................1

1.2. Potenzial für eine ressourcenschonendere Landwirtschaft ................................................2

1.3. Persönlicher Bezug zum Thema........................................................................................3

2. Methoden, Forschungsdesign und «Permakultur» ..................................................................4

2.1. Transdisziplinär Forschen ................................................................................................4

2.2. Der Forschungsprozess ....................................................................................................5

2.3. Permakultur Definition ....................................................................................................6

3. Resultate ...............................................................................................................................7

3.1. Zielanalyse......................................................................................................................7

3.2. «Permakultur»- Definition(en) der Akteur*innen ..............................................................9

3.3. Herausforderungen, Potenziale und Wissensbedarf aus Sicht der Akteur*innen ............... 11

3.4. Handlungsoptionen zur Förderung der Permakultur in der Schweizer Landwirtschaft ....... 19

3.5. Gesamtresultate ........................................................................................................... 21

4. Schlussfolgerung und Ausblick.............................................................................................. 22

4.1. Umsetzung der Handlungsoptionen ............................................................................... 22

4.2. Aktuelle Situation.......................................................................................................... 26

4.3. Weiterführende Forschung ............................................................................................ 28

Die Autorin und das Echo zu dieser Arbeit.................................................................................... 32

Literaturverzeichnis..................................................................................................................... 33

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1. Ausgangslage

1.1. Handlungsbedarf in der Landwirtschaft

Bodendegradierung, verschmutze Gewässer, grossflächige Waldrodungen und eine generelle

Übernutzung natürlicher Ressourcen für die Nahrungsmittelproduktion stellen für Weltbevölkerung

auch heute, bald 40 Jahre nach Bill Mollisons ersten Vorträgen und Texten, noch eine grosse

Herausforderung dar (Barnosky et al. 2012; Schutter 2010; McIntyre 2009; Conway und Pretty 1991) .

Bill Mollison und David Holmgren begründeten in den Siebzigerjahren die Permakulturbewegung, die

heute weltweit Spuren hinterlässt (Morel et al. 2019). Sie betonten schon damals den Handlungsbedarf

in Bezug auf die Ressourcennutzung unserer Gesellschaft und fassten ihre Lösungsansätze unter dem

Titel Permakultur (Mollison 2016; Mollison und Holmgren 1978) zusammen. Das englische Wort

„permaculture“ wurde von den Worten „permanent agriculture“ abgeleitet und beschreibt je nach

Kontext eine Weltanschauung, eine soziale Bewegung, eine Methodensammlung und ein

Designsystem, die zum Ziel haben, soziale und physische Ressourcen nachhaltig zu nutzen, um eine

dauerhafte Landwirtschaft zu ermöglichen (Ferguson und Lovell 2015).

Auch in der Schweiz gibt es in der Landwirtschaft in vielen Feldern Optimierungspotenzial.

Problematische Situationen finden sich beispielsweise in Bezug auf die Biodiversität,

Bodenverdichtung, Bodenerosion, Futtermittelimporte, Stickstoffüberflüsse, Pestizidrückstände im

Urin von Konsument*innen und die Belastung von Gewässern (BLW 2018; Flückiger und Baur 2018;

Stamm 2017; BAFU 2017; BirdLife Schweiz, Pro Natura und WWF Schweiz 2017; BAFU und BLW 2016;

Kurt Marti 2015; Hoppe 2013; Bosshard et al. 2011; Mack et al. 2008). Neben ökologischen Aspekten

weisen auch soziale und ökonomische Zustände in der aktuellen Landwirtschaft

Verbesserungsmöglichkeiten auf. Dazu zählen die Arbeitsbelastung und Einkommenssituation vieler

Betriebe, die Verschuldung in der Landwirtschaft, die umstrittene Strukturbereinigung und daraus

folgende Abnahme der Anzahl Betriebe, Schwierigkeiten bei Hofübergaben, Abhängigkeit von fossilen

Energieträgern und ganz allgemein die Ausgestaltung des Direktzahlungssystemes (BLW 2018; Noémie

Roten und Patrick Dümmler 2018a, 2018b; Bundesrat 2015). Diese Probleme müssen adressiert

werden, um der Präambel, dem Artikel 2 und dem Artikel 73, der Schweizerischen Bundesverfassung

gerecht zu werden (BV 1999), wo wortwörtlich die Verantwortung gegenüber künftigen Generationen

und die angestrebte nachhaltige Entwicklung festgehalten sind.

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1.2. Potenzial für eine ressourcenschonendere Landwirtschaft

In der Schweiz gibt es verschiedene Vereine und Einzelpersonen die sich intensiv mit der Permakultur

beschäftigen und in der Umsetzung der Leitideen der Permakultur grosse Potenziale für

ressourcenschonendere Lebensweisen und eine umweltverträglichere Nahrungsmittelproduktion

sehen (Verein Permakultur Schweiz Seit 1991; Verein Permakultur Landwirtschaft Seit 2015). Auch aus

der wissenschaftlichen Literatur kann abgeleitet werden, dass die Anbau- und Designmethoden die im

Rahmen der Permakultur Bewegung ausprobiert und praktiziert werden, vielversprechende Ansätze

für eine nachhaltige Landwirtschaft darstellen.

Der Agrarökologe Mark Hathaway bezieht sich auf die Permakultur im Vergleich zur industriellen

Landwirtschaft und schlussfolgert, dass viele der aktuellen ökologischen Probleme durch eine

Neugestaltung der Landwirtschaft adressiert werden können. Er betont, dass eine Vielzahl von

Effekten zu erwarten wären und nennt hier höhere Einkommen in der Landwirtschaft, geringere

Pestizidnutzung, weniger Energieverbrauch, Kohlenstoffspeicherung, Bodenregeneration, geringere

Wassernutzung, Biodiversitätsförderung und gesunde nährstoffreiche Nahrung für den Menschen

(Hathaway 2016). Die Kombination von neuen Ansätzen und Technologien basierend auf

wissenschaftlichen Erkenntnissen, zusammen mit dem einheimischen traditionellen Wissen, sind nach

Altieri et al. ein bewährter Weg, um Ernährungssicherheit zu gewährleisten und gleichzeitig den Boden

sowie die Wasserressourcen zu schonen. Sie schreiben, dass die Agrarökologie, welche die

Permakultur beinhaltet, im Hinblick auf die aktuelle und zu erwartenden Situationen in den Bereichen

Klima, Energie und Ökonomie einer der besten Wege ist, um produktive, resiliente Agrarökosysteme

mit hoher Biodiversität zu schaffen und erhalten (Altieri et al. 2012). Weitere Autor*innen treffen

ähnliche Aussagen in Bezug auf die Agrarökologie und Permakultur (Fargione et al. 2018; Akhtar et al.

2016; Prato 2017), während einige noch weitere Dimensionen einbeziehen und auch die

inspirierenden sozialen, ökonomischen und kulturellen Antworten der Permakultur im Hinblick auf die

Anpassung an den Klimawandel beschreiben (Henfrey und Penha-Lopes 2016; Birnbaum und Fox 2014;

Ferguson und Lovell 2015; Ferguson und Lovell 2014).

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1.3. Persönlicher Bezug zum Thema

Ein respektvoller Umgang mit unserer Umwelt ist mir sehr wichtig. Dazu gehört für mich eine

Nahrungsmittelproduktion, die weder ökologischen noch sozialen Raubbau betreibt. Ich bin

überzeugt, dass dies möglich ist, oft jedoch nicht umgesetzt wird - global, wie auch in der Schweizer

Landwirtschaft.

Jährlich werden in der Schweiz rund 1000 Landwirtschaftsbetriebe aufgegeben (BLW 2017). Da dies

hauptsächlich kleine und mittelgrosse Betriebe sind, könnte für die Schweiz insbesondere der Fokus

auf die intensive und ökologisch verträgliche Bewirtschaftung von kleinen Flächen spannend sein, die

oft im Zusammenhang mit Permakultur praktiziert wird.

Dass kleine, aktuell unrentable Landwirtschaftsbetriebe von Hofgemeinschaften mit einer

diversifizierten Einkommensstruktur übernommen und ökologisch bewirtschaftet werden, ist

Bestandteil meiner persönlichen Vision. Ich träume von einer Gesellschaft, die ihren Boden schätzt und

schützt und sich in allen Dimensionen nachhaltiger gestaltet, als ich es heute erlebe.

In den Ansätzen und Ideen, welche von Permakultur Akteur*innen ausprobiert und vermittelt werden,

sehe ich ein grosses Potenzial, um verschiedene Aspekte der Lebensmittelproduktion und auch des

Zusammenlebens zu hinterfragen und neu zu denken. Deshalb möchte ich mich mit dieser Arbeit dafür

einsetzen, dass die Ansätze der Permakultur als Lösungsstrategie für Nachhaltigkeitsprobleme weiter

erforscht, gefördert und angewendet werden.

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2. Methoden, Forschungsdesign und «Permakultur»

2.1. Transdisziplinär Forschen

Das Ziel transdisziplinärer Forschung liegt darin, gesellschaftlich relevante Fragen in Kooperation mit

Akteur*innen zu bearbeiten, um praktische Lösungen zu finden, die sich am Gemeinwohl orientieren

(Pohl und Hirsch Hadorn 2008). Die Forschungsfragen werden durch Einbezug betroffener Personen

und Disziplinen formuliert und im weiteren Verlauf gemeinsam bearbeitet. So kann die Diversität von

Sichtweisen und Wertesystemen wahrgenommen und im Lösungsfindungsprozess einbezogen werden

(Lang et al. 2012; Pohl und Hirsch Hadorn 2008).

Im Rahmen transdisziplinärer Forschung werden oft drei Wissenssysteme unterschieden und

untersucht. An diesen hat sich auch die vorliegende Arbeit orientiert, weshalb sie hier kurz vorgestellt

werden.

Abbildung 1: Die drei Wissensformen in Bezug auf die vorliegende Arbeit zur Permakultur in der Schweizer Landwirtschaft (Darstellung: Mila Susanne Laager)

Das Systemwissen befasst sich mit der aktuellen Situation und den bestehenden Zusammenhängen

innerhalb des betrachteten Systems. Ein Verständnis der Prozesse und Wechselwirkungen ermöglicht

überhaupt erst eine Beurteilung möglicher Handlungsoptionen.

Das Zielwissen befasst sich mit dem angestrebten Zustand des betrachteten Systems. Eine Kenntnis

der Zieldimensionen ist entscheidend, um mögliche Handlungen zu entwickeln und bewerten.

Das Transformationswissen befasst sich mit dem Wissen, das benötigt wird, um ein System vom

aktuellen zum angestrebten Zustand zu führen.

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2.2. Der Forschungsprozess

In dieser Ilustration (Abbildung 2) ist der gesamte

Forschungsprozess dargestellt. Die farbigen Balken helfen zu

erkennen, wann die drei Wissensformen untersucht wurden.

Die Schlaufen, welche vom linearen Weg abweichen, sind die

Ansätze, möglichen Forschungsfragen und Methoden, die am

Ende nicht in diese Arbeit eingeflossen sind.

Der erste Untersuchungsschritt befasste sich mit den Zielen

der Permakultur Akteur*innen in der Schweiz (über dem

grünen Balken «Zielwissen»). Diese wurden mit den politisch

definierten Nachhaltigkeitszielen verglichen, um die

Grundannahme zu untersuchen, die besagte, dass im Rahmen

der Permakultur Ziele verfolgt werden, die gesamthaft zu

einer nachhaltiger funktionierenden Gesellschaft beitragen.

Die Resultate dieses ersten Untersuchungsschrittes finden

sich unter 3.1. Zielanalyse oder ausführlicher in der

Originalversion dieser Masterarbeit.

Die weiteren Forschungsschritte dienten dazu, die folgende

Hauptfrage zu beantworten:

Welche Handlungsoptionen sehen die Akteur*innen des

Landwirtschaftlichen Wissenssystems (LWS) in Anbetracht der

Förderung der Permakultur in der Schweizer Landwirtschaft?

(Das Konzept des LWS wird hier nicht vorgestellt, da dies den Rahmen sprengen würde. Lesen Sie dazu die Originalversion der Arbeit.)

Abbildung 2: Der Forschungsprozess (Illustration: Mila Susanne Laager)

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2.3. Permakultur Definition

Es drängt sich die Frage auf, wie Permakultur im Zusammenhang mit der vorgestellten Fragestellung

definiert wurde.

Eine Analyse der englischsprachigen Literatur durch Feguson und Lovell im Jahr 2014 zeigt, dass der

Begriff Permakultur genutzt wird, um (a) eine internationale und regionale Bewegung, (b) ein

Designsystem, (c) eine Weltansicht (engl. Worldview) sowie (d) eine Sammlung von Methode n zu

beschreiben. Wobei nach ihrem Verständnis die soziale Bewegung die Weltansicht vertritt und

verbreiet, die den Hintergrund für die zugehörige Methodensammlung und das Designsystem darstellt.

(siehe Abbildung 3)

Die Weltansicht (engl. Worldview), die der

Permakulturbewegung zugeschrieben wird, beinhaltet

insbesondere eine Mensch-Umwelt-Theorie, nach

welcher Menschen als Ökosystemmanager*innen ihre

eigenen Bedürfnisse befriedigen und gleichzeitig einen

positiven Einfluss auf ihre natürliche Umwelt haben

können (Morel et al. 2019). Diese Ansicht

unterscheidet sich grundlegend vom Paradigma

wachstumsorientierter Entwicklung und der

Perspektive des Umweltschutzes, welche die

menschliche Bedürfnisdeckung grundsätzlich als unvereinbar mi t der Aufwertung natürlicher

Ökosysteme betrachten (Ferguson und Lovell 2015).

Das Design-System bezieht sich auf ökologische Systemanalysetechniken, die genutzt werden, um

Standorte zu analysieren und basierend auf den Beobachtungen naturnahe Systeme zu entwickeln,

welche die gewünschten Ziele möglichst energieeffizient erreichen (Morel et al. 2019; Bell 2006;

Mollison 1988; Mollison und Holmgren 1978). An dieser Stelle wird auch die Sammlung von Methoden

(engl. Best Practices Framework) beigezogen, da erst eine Kenntnis dieser Methoden das Designen (=

Gestalten) eines standortspezifisch optimierten Systems ermöglichen (Mollison 2012; Bell 2006;

Mollison 1988; Mollison und Holmgren 1978).

Für die vorliegende Arbeit wurde der Begriff Permakultur vorgängig nicht abschliessend definiert, da

die persönlichen Definitionen der Akteur*innen erfragt und mit der Literatur verglichen wurden.

Abbildung 3: Die stratifizierte Defintion des Begriffes

"Permakultur". Nach Ferguson und Lovell, 2014.

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3. Resultate

3.1. Zielanalyse

Für den ersten Untersuchungsschritt wurden vier Akteur*innen nach den Zielen befragt, die sie mit

ihrem Engagement im Namen der Permakultur verfolgen. Diese genannten Ziele wurden dann mit den

Sustainable Development Goals (SDG’s) und dem Aktionsplan für Nachhaltige Entwicklung (2016-2019)

der Schweiz verglichen (Schweizerischer Bundesrat 2016; United Nations 2015). So konnte ermittelt

werden, in welchen Punkten sich die Ziele der Schweizer Permakulturist*innen mit den internationalen

und nationalen Zielen für nachhaltige Entwicklung decken.

Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass eine grosse Übereinstimmung der politischen Zieldimensionen

für Nachhaltige Entwicklung mit den genannten Zielen der interviewten Akteur*innen festgestellt

wurde. Ziele, die den politisch definierten Nachhaltigkeitszielen widersprochen hätten, wurden in den

Gesprächen keine genannt.

Abbildung 4: Quantitative Darstellung der Anzahl Zuweisungen der 17 SDG's an Aussagen in insgesamt 4 Experteninterviews

In der Abbildung 4 ist ersichtlich, dass in Bezug auf die Sustainable Development Goals (SDG‘s), Ziele

formuliert wurden, die sich hauptsächlich den SDG’s 8 Menschenwürdige Arbeit und

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Wirtschaftswachstum, 9 Industrie, Innovation und Infrastruktur, 12 Nachhaltige Konsum- und

Produktionsmuster, 15 Leben an Land und 16 Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen zuweisen

lassen (ARE 2018; United Nations 2015).

In der Abbildung 5 sind die Resultate der Analyse in Bezug auf den Aktionsplan Nachhaltige

Entwicklung der Schweiz 2016-19 dargestellt (Schweizerischer Bundesrat 2016). Analog zur

vorhergehenden Analyse wurden hier Übereinstimmungen der in den Interviews genannten

Permakultur-Ziele mit den Handlungsfeldern des Aktionsplans untersucht. Sichtbar ist hier, dass sich

die Zieldimensionen der Permakultur-Akteur*innen insbesondere in den folgenden vier

Handlungsfeldern befinden: 1 Konsum und Produktion, 4 Natürliche Ressourcen, 5 Wirtschafts- und

Finanzsystem und 6 Bildung, Forschung und Innovation. Die weiteren Handlungsfelder wurden in den

rund einstündigen Gesprächen nicht angesprochen. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich

weitere Zieldimensionen in diesen Handlungsfeldern befinden. Diese haben aber mit grosser

Wahrscheinlichkeit keine Priorität.

Abbildung 5: Quantitative Darstellung der Anzahl Zuweisungen der Ziele der 9 Handlungsfelder an Aussagen in insgesamt 4

Interviews

Diese Zielanalyse, mit einer genauen Beschreibung der Fragestellung, des theoretischen Hintergrundes

und der angewandten Methoden findet sich in der Originalversion dieser Arbeit. Das Gesamtresultat

dieses ersten Untersuchungsschrittes legt nahe, dass die Ansätze der Permakultur als möglichen Weg

zu einer nachhaltigeren Gesellschaft in Betracht gezogen und genauer auf ihre Potenziale untersucht

werden sollten.

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3.2. «Permakultur»- Definition(en) der Akteur*innen

In den Transkripten der dreizehn geführten Interviews konnten insgesamt 183 Aussagen identifiziert

werden, die sich auf eine Definition von Permakultur bezogen. Diese wurden basierend auf Logik

geordnet und entsprachen dann den vier Definitionsclustern, die sich auch in der englischsprachigen

Literatur finden (Ferguson und Lovell 2014). Diese Gliederung wurde auch für die folgende Darstellung

gewählt (Abbildung 6)

Abbildung 6: Resultate der Interviewanalyse: Nutzungen des Begriffes Permakultur

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Im Verlauf einzelner Interviews nutzten die Akteur*innen den Begriff in verschiedenen Kontexten. In

der folgenden Abbildung ist ersichtlich, dass alle Personen Permakultur in Bezug auf mehrere

Definitionscluster genutzt haben. In der Darstellung (7) sind die 13 Interviews und die vier

Definitionscluster aufgeführt. Je grösser das Symbol auf der Schnittstelle, umso öfter hat sich die

Person im Gespräch dieses Definitionsclusters bedient.

Abbildung 7: Der Begriff Permakultur wurde von allen 13 interviewten Personen in mehr als einem Kontext verwendet. Die Kreise stehen für die Anzahl Aussagen, die pro Interview dem entsprechenden Definitionscluster zugeordnet werden konnten. Je grösser und roter, desto mehr.

Da die Interviewpartner*innen, wie dargestellt, während den Gesprächen Permakultur unterschiedlich

definierten und eine genaue Zuordnung der Aussagen zu den verschiedenen Definitionen nicht möglich

ist, wurde die Permakultur für die weitere Beantwortung der Forschungsfragen in ihrer gesamten

Bedeutungsvielfalt untersucht.

Interpretation dieser Resultate

Neben der Feststellung, dass der Begriff Permakultur in der Deutschschweiz in den gleichen

Definitionsclustern genutzt wird, wie Ferguson und Lovell im englischsprachigen Gebrauch gefunden

haben, war überraschend, dass alle Interviewteilnehmer*innen den Begriff in mehreren

Definitionsclustern nutzten (Ferguson und Lovell 2014). Davon lässt sich ableiten, dass Permakultur

nicht von unterschiedlichen Personen verschieden definiert wird, sondern von den gleichen Personen

in unterschiedlichen Kontexten verschieden benutzt wird.

Im Moment gibt es in der Schweiz noch kein Permakultur-Label für landwirtschaftliche Produkte. Sollte

ein solches angestrebt werden, legen die Resultate dieser Untersuchung nahe, dass dazu verschiedene

Permakulturkonzepte berücksichtigt und diskutiert werden müssen, um klare Richtlinien definieren zu

können, die breit akzeptiert werden.

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3.3. Herausforderungen, Potenziale und Wissensbedarf aus Sicht der

Akteur*innen

In den folgenden vier Darstellungen (Abbildungen 6 bis 9, ab Seite 13) sind die Antworten aus 13

Interviews zusammengefasst. Auf den einzelnen Abbildungen ist jeweils die Anzahl Textstellen

ersichtlich, die in den Interviewtranskripten in Bezug auf das dargestellte Thema identifiziert wurden

und auf dessen Basis die Darstellungen gestaltet wurden.

Während der Analyse wurden die Aussagen thematisch gegliedert, was in den v erschieden

eingefärbten Segmenten der Kreisdiagramme resultierte. Die Grösse der Segmente bezieht sich

proportional auf die Anzahl Aussagen, welche dem entsprechenden Überbegriff zugeordnet wurden.

Die Darstellungen (Abbildung 6 bis 9), welche aus der Analyse der Interviews hervorgingen, stellen die

Aussagen der Gesprächspartner*innen kumulativ und in Themenbereiche gegliedert dar. Dies

bedeutet, dass hier keine Gewichtung besonders hervorgehobener Aussagen stattfand und auch

mögliche Meinungsunterschiede nicht erfasst wurden. Grundsätzlich lässt sich jedoch festhalten, dass

keine offensichtlichen Diskrepanzen in den Wertvorstellungen der Interviewpartner*innen festgestellt

wurden, weshalb auch diese Form der Darstellung gewählt wurde.

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3.3.1. Herausforderungen aus Sicht der Akteur*innen

Die meisten Herausforderungen wurden in Bezug auf die Umsetzung der Permakultur auf

landwirtschaftlichen Betrieben formuliert, wobei hier wiederum der Fokus auf Gesetzen und

Vorschriften lag, die Veränderungen hin zu Bewirtschaftungsformen gemäss den Ideen der

Permakultur erschweren. Weitere Felder, in denen Herausforderungen wahrgenommen werden, sind

die Öffentliche Wahrnehmung und die Permakultur als Bewegung. Hier werden die

Nachvollziehbarkeit der Permakultur, die damit zusammenhängende Vermarktung, sowie die

Organisation innerhalb der bestehenden Bewegung als mögliche Stolpersteine für eine Förderung der

Permakultur in der Schweizer Landwirtschaft genannt.

Die Forschung wurde nicht im Zusammenhang mit dem Wissensbedarf erwähnt, sondern auch als

Herausforderung beschrieben. Es wurde in Frage gestellt, ob in nächster Zeit Forschungsgelder für die

Thematik der Permakultur mobilisiert werden können und ob dann mögliche Forschungsresultate,

insbesondere von entscheidenden, politischen Gremien, überhaupt wahrgenommen werden. Weitere

Herausforderungen wurden auch im Zusammenhang mit dem Begriff „Permakultur“ genannt, da

dieser nicht konsistent definiert wird und, wie mehrere Gesprächspartner*innen sagen, in

landwirtschaftlichen Kreisen negativ belastet ist.

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Abbildung 8: Herausforderungen für die Permakultur in der CH LW (Darstellung: Mila Susanne Laager)

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3.3.2. Potenziale aus Sicht der Akteur*innen

Die Potenziale für die Permakultur wurden besonders in den drei Themenbereichen Landwirtschaft,

Wissen und Kontext verortet.

Unter dem Überbegriff Landwirtschaft wurden unterschiedliche Wege beschrieben, wie die Methoden

und die Weltanschauung der Permakultur die bestehende Landwirtschaft bereichern können.

Besonderes Gewicht wurden innovativen Bewirtschaftungs- und Produktionsformen gegeben, die

dadurch entstehen und umgesetzt werden können, dass durch die Anwendung der Permakultur

Betriebe „anders gedacht“ werden. Durch das Hinterfragen und Diskutieren aktueller Situationen mit

dem Hintergrund der Permakultur, könnten als Antwort Handlungen abgeleitet werden, die

bestehende Probleme mit innovativen Lösungen beantworten.

Da sich besonders viele und verschiedene Aussagen auf die Potenziale der Permakultur auf

nahrungsmittelproduzierenden Betrieben bezogen, wurden diese Aspekte in einer einzelnen

Abbildung (10) noch detaillierter dargestellt, als dies in der Übersichtsdarstellung der genannten

Potenziale (Abbildung 9) möglich war.

Dem Management und der Weitergabe von Permakultur-Wissen an Schüler*innen, Landwirt*innen

und weitere Fachpersonen, wird auch ein grosses Potenzial zugesprochen. So könnten interessierte

Personen eine Starthilfe und eine Beratung bekommen, in der das bestehende Permakultur-Wissen an

Personen weitergegeben wird, die es anwenden.

Der Kontext, den insbesondere die Schweizer Landwirtschaft bietet, wurde in Bezug auf die Förderung

der Permakultur sehr positiv bewertet. Hier beziehen sich die Argumente auf die ökologische

Notwendigkeit einer Veränderung der aktuellen Landwirtschaft, das erstarkende gesellschaftliche

Interesse am Thema Permakultur, die Kleinräumigkeit der Schweiz, das finanzielle Budget, das der

Förderung der Schweizer Landwirtschaft jährlich zufällt und die relativ zahlungskräftigen Kund*innen

der Schweiz, die einen grossen Wert auf gesunde Ernährung legen.

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Abbildung 9: Potenziale der Permakultur in der CH LW (Darstellung: Mila Susanne Laager)

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Abbildung 10: Potenziale der Permakultur auf

nahrungsmittelproduzierenden Betrieben (Darstellung: Mila Susanne Laager)

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3.3.3. Wissensbedarf aus Sicht der Akteur*innen

Das grösste Wissensdefizit in Bezug auf die Förderung der Permakultur in der Schweizer Landwirtschaft

wurde klar in der Anwendung der Permakultur auf nahrungsmittelproduzierenden Betrieben

identifiziert. Genannt wurde hier am meisten der Wissensbedarf in Bezug auf Gesetze und

Vorschriften. Es fehle das Wissen, wie die bestehenden Vorschriften und Gesetze, unter

Berücksichtigung des bestehenden Systems, zielführend angepasst werden können. Ausserdem

können sich Landwirt*innen folgende Fragen oft nicht abschliessend beantworten, wenn sie neue

Permakultursysteme implementieren wollen: Was ist Direktzahlungs-zulässig und wo überschreiten

wir Grenzen, die es schwierig machen, wirtschaftlich zu produzieren?

Weiter wurden Wissensdefizite genannt in Bezug auf die Sortenwahl für permakulturelle Systeme und

die optimale Bewirtschaftung für die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit. Auch wurde das fehlende

Erfahrungswissen in Bezug auf die betriebswirtschaftlichen Zahlen dieser neuen Systeme genannt, was

finanzielle Einschätzungen schwierig macht. Wissensbedarf besteht auch noch in Bezug auf

Agroforstsysteme, die Vermarktung der Produkte aus der permakulturellen Landwirtschaft, die

Flächenproduktivität und die mögliche Mechanisierung dieser innovativen Produktionssysteme.

Auch in Bezug auf den Kontext, in dem sich die Permakultur in der Schweizer Landwirtschaft etablieren

könnte, wurden offene Fragen genannt. Diese beziehen sich zu einem grossen Teil auf die aktuelle

Situation der Landwirtschaft und Wertevorstellungen der Gesellschaft. Detailliertere Informationen

dazu könnten die Notwendigkeit einer Veränderung in der Schweizer Landwirtschaft verdeutlichen

und so permakulturelle Versuche als Lösungsansätze legitimieren.

Auch innerhalb der Permakultur-Bewegung gibt es Wissensdefizite. Einerseits besteht der Bedarf nach

einer nationalen und internationalen Übersicht der existierenden Projekte und Fachpersonen und

andererseits stehen offene Fragen im Raum, die partizipativ beantwortet werden wollen. Da geht es

um Begriffsdefinitionen, der Frage danach, wie und ob bezahlte Arbeitsplätze i m Bereich des

Wissensmanagements geschaffen werden sollen und ob die Bewegung ein Permakultur-Label schaffen

möchte.

Mehr aus der wissenschaftlichen Perspektive stellt sich zudem die Frage, was für eine soziale

Bewegung die Permakultur in der Schweiz ist und wie diese in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird.

Die weiterführenden Forschungsfragen, die sich von diesen identifizierten Wissensdefiziten ableiten

lassen, sind im abschliessenden Kapitel 4.3., vorgestellt.

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Abbildung 11: Wissensbedarf im Zusammenhang mit PK in der CH LW (Darstellung: Mila Susanne Laager)

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3.4. Handlungsoptionen zur Förderung der Permakultur in der Schweizer

Landwirtschaft

Am 6.12.18 fand in Bern ein Fokusgruppentreffen statt. Da wurden die Zwischenresultate präsentiert

und die Frage nach den Handlungsoptionen gemeinsam beantwortet. An diesem Treffen waren die

folgenden sechs Personen anwesend:

Anton Küchler

PK-Praktizierender auf dem Balmeggberg in Trub (BE), PK-Designer, PK-Vermittler, Nachhaltigkeitsberater & Umweltnaturwissenschaftler ETH. Seit November 2018 Präsident des Vereins Permakultur Schweiz

Beat Rölli

PK-Praktizierender in Malters (LU), PK-Designer, PK-Vermittler, Biologe und langjähriger Präsident des Vereins Permakultur Schweiz (bis November 2018)

Hans Balmer

Präsident des Vereins Permakultur-Landwirtschaft, Kultur- bzw. Umweltingenieur ETH

Niklaus Messerli

Koordinator der Bio-Schule Schwand in Münsingen, Lehrer für «Bio Futterbau», «Agrarmärkte» & «Agrarpolitik» (www.bio-schule.ch)

Tobias Messmer

HAFL-Mitarbeiter, Geograph, PK-Praktizierender in Guggisberg (BE)

Und eine Person, die gerne anonym bleiben möchte

Als Antwort auf die Frage «Welche Handlungen ermöglichen eine Transformation hin zur Förderung

der Permakultur in der Schweizer Landwirtschaft? », wurden 30 Handlungsoptionen formuliert (siehe

Tabelle 1). Die anschliessende Gliederung der Handlungsoptionen nach Themen (farbig dargestellt in

der ersten Spalte) wurde von der Autorin vorgenommen.

Die Zahlen, welche den Handlungsoptionen zugeordnet wurden (2. Spalte) entsprechen keiner

wertenden Gliederung, sondern dienen alleine dazu, eine Bezugsnummer pro Handlungsoption zu

haben, die beispielsweise in Darstellungen für eine bessere Übersicht genutzt werden kann.

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Tabelle 1: Thematisch gegliederte Handlungsoptionen für die Förderung der Permakultur in der Schweizer Landwirtschaft

Ab

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22

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3.5. Gesamtresultate

Die Handlungsoptionen wurden am Fokusgruppentreffen in Bezug auf ihre Priorität und Einfachheit

bei der Umsetzung bewertet. Basierend auf diesen Angaben und einer Systemanalyse, die von die

Autorin durchgeführt wurde, entstanden die folgenden Gesamtresultate. Bei Interesse zu den Details

dieser Untersuchungen, empfiehlt sich eine Lektüre der Originalversion dieser Arbeit.

Werden die Analyseresultate kombiniert betrachtet, lassen sich fünf Handlungsoptionen identifizieren,

die ein besonders grosses Potenzial haben, die Permakultur in der Schweizer Landwirtschaft zu

fördern.

Tabelle 2: Die fünf Handlungsoptionen, die nach der Systemanalyse und den Bewertungen der Akteur*innen als Ansatzpunkte

für eine gezielte Veränderung der Systems genutzt werden können.

Weiter ergeben sich folgende zwei Kernaussagen:

Die Handlungsoptionen beeinflussen sich gegenseitig und bilden ein dichtes Bezugsnetz.

Mit wenigen Ausnahmen können alle Handlungsoptionen zum jetzigen Zeitpunkt angegangen

und umgesetzt werden.

Diskussion dieser Resultate

Von diesen Resultaten (Tabelle 2) kann abgeleitet werden, dass bei der Analyse weder die politischen,

noch gesellschaftlichen Beeinflussungen und Voraussetzungen einbezogen wurden, die zum Beispiel

eine Vergütung der Kohlenstoffspeicherung erschweren und auch den Aufbau der Permakultur

gemeinsam mit Konsument*innen nicht so einfach gestaltet. Weiter wurden mit der gewählten

Methode, in der Analyse HO nicht ausgeschlossen, die bedingen, dass vorher eine andere HO

umgesetzt wurde. Die HO «Netzwerk von Modellhöfen aufbauen» bedingt beispielsweise, dass es

Modellhöfe gibt.

Page 25: Kurzversion der Masterarbeit mit dem Titel...Geographisches Institut Juni 2019 Kurzversion der Masterarbeit mit dem Titel: Handlungsoptionen zur Förderung der Permakultur in der Schweizer

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4. Schlussfolgerung und Ausblick

Während dieser Masterarbeit wurden Handlungsoptionen zur Förderung der Permakultur in der

Schweizer Landwirtschaft erarbeitet. In diesem Zusammenhang ist es unabdingbar, Förderung auch in

dem Sinne zu verstehen, dass dies eine Analyse beinhaltet, in welchen Kontexten die Permakultur

gewinnbringend eingesetzt werden kann, so dass gesellschaftliche Ziele und die Ziele der nachhaltigen

Entwicklung erreicht werden. Aus der Zielanalyse im Frühjahr 2018 und der Literatur zur Agrarökologie

kann abgeleitet werden, dass die Ziele der Permakultur grundsätzlich mit den politisch definierten

Zielen der Nachhaltigen Entwicklung in der Schweiz übereinstimmen (Rafter Sass Ferguson 2015;

Wezel et al. 2009; Ferguson und Lovell 2014; Hathaway 2016). Auch in den geführten Interviews wurde

oft auf einen Transformationsbedarf in Richtung nachhaltiger Ressourcennutzung hingewiesen (Laager

25.10.18, 21.10.18, 29.9.18, 26.4.18, 24.4.18, 18.3.18). Neben den Wissenslücken, die es zu füllen gibt,

ist für eine solche Veränderung entscheidend, dass wir als Gesellschaft aktive Schritte unternehmen

und entsprechend handeln. Deshalb befassen sich die abschliessenden Kapitel dieser Arbeit mit der

Umsetzung der formulierten Handlungsoptionen, der aktuellen Situation und weiteren

Forschungsmöglichkeiten in diesem Themenfeld.

4.1. Umsetzung der Handlungsoptionen

Basierend auf den diskutierten Resultaten dieser Forschung, sollte der Fokus bei der Umsetzung auf

den folgenden zwei Handlungsoptionen liegen.

„Ausbildungen, Kurse und Weiterbildungen vernetzen“

„Permakultur Bildungsangebot qualitativ verbessern und quantitativ ausbauen“

Diese Handlungsoptionen (HO) haben weitreichende positive Einflüsse auf die Umsetzung weiterer

Handlungen für die Förderung der Permakultur in der Schweizer Landwirtschaft und können sehr

gezielt beeinflusst werden. Diese beiden HO sind im Themenfeld der Ausbildung angesiedelt und

können deshalb auch mit den politischen Forderungen nach Bildung für Nachhaltige Entwicklung

verknüpft werden (Zimmermann 2016). In den existierenden Permakultur Kursen wird unter anderem

Wissen über nachhaltige Kreislaufsysteme vermittelt. So werden durch diese Bildung Akteur*innen

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dazu ermächtigt, die Implementierung von nachhaltigeren Systemen in der Landwirtschaft und

weiteren Lebensbereichen zu fördern und unterstützen. Da die Förderung der nachhaltigen

Entwicklung in der Bundesverfassung als Zweck der Schweizerischen Eidgenossenschaft festgehalten

ist (siehe 1.1.), sollte die Umsetzung dieser Handlungsoptionen durch politische

Entscheidungsträger*innen grundsätzlich unterstützt werden (BV 1999).

An dieser Stelle ist es jedoch wichtig, darauf hinzuweisen, dass alle formulierten Handlungsoptionen

mögliche Ansätze für die Förderung der Permakultur in der Schweizer Landwirtschaft sind. Deshalb

können sich motivierte Akteur*innen für die Umsetzung einer Handlungsoption in einem Themenfeld

entscheiden, das aufgrund ihrer Fachkenntnissen und Motivation zu ihnen passt . Wichtig ist dabei,

dass Akteur*innen sich gegenseitig informieren und ihre Handlungen bestmöglich koordinieren, da die

formulierten Handlungsoptionen ein dichtes Bezugsnetz bilden, wie in der folgenden Abbildung ( 12)

gut zu erkennen ist. So können die möglichen Synergien genutzt und das Ziel der Förderung der

Permakultur in der Schweizer Landwirtschaft effizienter erreicht werden.

In der Abbildung 12 steht die Handlungsoption „Wirtschaftlich resiliente PK Modellhöfe aufzeigen,

aufbauen und dokumentieren“ dominant im Zentrum. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die

Anwesendem am Fokusgruppentreffen diese Handlungsoption priorisiert hatten. Die folgende

Systemanalyse ergab jedoch, dass der Ansatz über die Bildung gesamthaft einen grösseren und besser

steuerbaren Einfluss auf die Förderung der Permakultur in der Schweizer Landwirtschaft hat. Aus

diesem Grund findet sich die „Modellhof- Handlungsoption“ bei den Syntheseresultaten nicht mehr an

vorderster Front. Erste Rückmeldungen zu dieser Arbeit zeigen jedoch, dass die Idee des Aufbaus und

der Vernetzung diverser Modellhöfe eine grosse Resonanz findet. Am Fokusgruppentreffen wurde

insbesondere die Möglichkeit begrüsst, so anhand praktischer und möglichst unterschiedlicher

Beispiele eine anschauliche und breit akzeptierte Definition der „Permakultur-Landwirtschaft“ zu

finden. Dazu sollten Betriebe mit unterschiedlichen Strukturen und Voraussetzungen einbezogen

werden. (Z.B: Berg-, Tal-, Gross-, Klein-, Familien- und Gemeinschaftsbetriebe). Es ist möglich, dass

ausgehend von dieser Masterarbeit ein Projekt mit Modellbetrieben gestartet wird. Mehr dazu findet

sich auf der letzten Seite (S. 32, Die Autorin und das Echo zu dieser Arbeit).

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Abbildung 12: Netzwerk der Handlungsoptionen - Eingefärbt nach Themenbereichen, denen die Handlungsoptionen zugeordnet wurden (Darstellung: Mila Susanne Laager)

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4.1.1. Konkrete Umsetzungshinweise

In den Interviews und auch während der Diskussion am Fokusgruppentreffen wurden konkrete

Vorschläge zur Umsetzung der Handlungsoptionen genannt. Zum einen betraf dies die

Handlungsoption 15: „Permakultur Wissen in die landwirtschaftliche Ausbildung einbringen“. Hier

betonte Niklaus Messerli von der Bio-Schule Schwand in Münsingen, dass nach seinen Erfahrungen viel

Energie gespart werden kann, wenn neue Lehrinhalte über relativ frei gestaltbare Frei- und Wahlfächer

in die Ausbildung integriert werden, statt dafür zu kämpfen, dass eine Aufnahme in die Lehrpläne

geschieht. Auf diesem Weg können Kurse angeboten und die Nachfrage ermittelt werden, ohne durch

langsame bildungspolitische Prozesse aufgehalten zu werden (Laager 25.10.18). Daraus ergab sich

dann die Handlungsoption 12: „Ausbildungen auf privater oder halbprivater Basis ausbauen“ (Laager

6.12.18).

Eine weitere Aussage bezog sich auf die politische Legitimation, mit welcher Umsetzungen der

Handlungsoptionen begründet werden können. So können insbesondere Gemeinden darauf

hingewiesen werden, dass sie mitverantwortlich sind für die Erreichung der Ziele der Agenda 2030, die

von der Schweiz ratifiziert wurden (United Nations 2015). Diese Sustainable Development Goals

wurden auf die Schweiz bezogen in den Aktionsplan Nachhaltige Entwicklung (2016-2019) übersetzt,

der unter anderem für Gemeinden als verbindlicher Zielrahmen festgelegt wurde (Schweizerischer

Bundesrat 2016). So haben Akteur*innen die Möglichkeit, Gemeinden auf ihre Verantwortung in Bezug

auf die nachhaltige Entwicklung hinzuweisen, um so Unterstützung für Projekte zu erhalten. Dass die

Ziele der Permakultur-Akteur*innen in grossen Teilen mit den politisch definierten

Nachhaltigkeitszielen übereinstimmen, wurde in der beschriebenen Zielanalyse aufgezeigt (siehe

Kapitel 3.1. und Originalversion dieser Arbeit).

Page 29: Kurzversion der Masterarbeit mit dem Titel...Geographisches Institut Juni 2019 Kurzversion der Masterarbeit mit dem Titel: Handlungsoptionen zur Förderung der Permakultur in der Schweizer

26

4.2. Aktuelle Situation

Zu diesem Zeitpunkt befinden sich mehrere der formulierten Handlungsoptionen (HO) bereits in der

Umsetzung. So sind beispielsweise der Verein Permakultur Landwirtschaft und der Verein Permakultur

Schweiz im Gespräch mit der Beratenden Kommission für Landwirtschaft und haben bereits erreicht,

dass die Vereine in die Vernehmlassung der Revision der Agrarpolitik 22+ einbezogen wurden. So

haben die beiden Vereine haben im März 2019 gemeinsam eine Stellungnahme zur vorgeschlagenen

AP22+ eingereicht (siehe Originalversion dieser Arbeit: Kapitel 7.5.1. und Anhang XXV).

(HO 23: „Aktive Teilnahme bei der Vernehmlassung zur AP22+“, HO 24: „Permakultur mit dem BLW „klären“ und als legale

Bewirtschaftungsform etablieren“ und HO 7: “Öffentlichkeit und politischen Entscheidungsträger*innen Potenzial der

Permakultur aufzeigen“)

Gleichzeitig werden unter den rund 15 Permakultur Designer*innen, die in der Schweiz tätig sind und

in den Vereinen, intensive Diskussionen zur Permakultur-Bildungslandschaft Schweiz geführt. Hier

werden Qualitätsansprüche verhandelt und mögliche neue Ausbildungsgänge besprochen. Diese

partizipativen Prozesse führen dazu, dass das Bildungsangebot verbessert und vernetzt wird, was

wiederum das Permakultur-Netzwerk stärkt.

(HO 9: „Ausbildungen, Kurse und Weiterbildungen vernetzen“, HO 10: „Permakultur Bildungsangebot qualitativ verbessern

und quantitativ ausbauen“ und HO 5: „Permakultur Netzwerk stärken und öffentliche Wahrnehmung verbessern“)

Weiter werden im Moment von einigen Akteur*innen gemeinsam Inhalte zur Permakultur in der

Landwirtschaft ausgearbeitet, die halbprivat im Rahmen von Wahl- oder Freifächern an

landwirtschaftlichen Schulen angeboten werden können.

(HO 12: „Ausbildungen auf privater oder halbprivater Basis ausbauen“ und HO 15: „Permakultur Wissen in landwirtschaftliche

Ausbildung einbringen“)

Da sich in der Schweiz im Moment rund 40 Student*innen in der Ausbildung zum und zur Permakultur-

Designer*in befinden, wird die Anzahl der Designer*innen in den folgenden Jahren voraussichtlich

rasant steigen. Im Moment sind in der Schweiz rund 15 Permakultur-Designer*innen tätig, von denen

die Meisten ihre Ausbildung in der Schweiz oder in Deutschland absolviert haben.

(HO 14: „Mehr Permakultur Designer*innen ausbilden“)

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Mehrere Designer*innen machen sich zu diesem Zeitpunkt Gedanken zu einem geeigneten System,

das ein Wissens-, Erfahrungs- und Könnenmanagement innerhalb der Permakultur-Bewegung erlaubt.

So wurde hier noch nicht mit der Umsetzung begonnen, es wurden jedoch bereits Gespräche geführt

und Meinungen dazu ausgetauscht in der Absicht, den Prozess weiter zu verfolgen.

(HO 20: „Aufbau eines Wissens-, Erfahrungs- und Könnenmanagement in der Permakultur-Bewegung“)

Im März 2019 wurde Ernst Götsch von der HAFL, den Vereinen Permakultur Landwirtschaft,

Permakultur Schweiz und weiteren Akteur*innen nach Zollikofen eingeladen, um von seiner

Syntropischen Landwirtschaft zu erzählen, die er in Brasilien praktiziert. Es waren rund 400

interessierte Personen anwesend.

(HO 19: „Transfer von PK Wissen aus dem Ausland“)

Diese Informationen stammen aus zusätzlichen, nicht dokumentierten Gesprächen mit Akteur*innen.

Da nicht explizit danach geforscht wurde, welche Handlungsoptionen sich bereits in der Umsetzung

befinden, hat diese Auflistung keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Diese Informati onen wurden eher

erfahren als erforscht und sind an dieser Stelle aufgeführt, weil sie sich direkt auf die

Forschungsresultate beziehen.

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28

4.3. Weiterführende Forschung

Basierend auf den Erfahrungen während dem Forschungsprozess und dem Wissensbedarf, nach dem

die Interviewpartner*innen gefragt wurden, sind hier weiterführende Forschungsfelder und mögliche

Fragestellungen für wissenschaftliche Untersuchungen formuliert.

Systemanalyse von Handlungsoptionen

Eine partizipative Repetition der durchgeführten Systemanalyse (-> siehe dazu Originalversion dieser

Arbeit) zusammen mit Akteur*innen, kann weitere Erkenntnisse zu den Bewertungen der

Zusammenhänge durch die betroffenen Personen und ein gemeinsames Verständnis des

Problemkontextes hervorbringen. Es können insbesondere auch Akteur*innen aus dem politischen

Kontext einbezogen werden, was in dieser Arbeit nicht gemacht wurde.

Umsetzung der Handlungsoptionen

Weiterführende Forschung könnte an den, durch diese Arbeit formulierten, Handlungsoptionen

anknüpfen und danach fragen, welche Wege es gibt, um diese umzusetzen. Dazu können politische

Wege und Werkzeuge analysiert werden, welche für die Förderung der Permakultur (in der

Landwirtschaft) genutzt werden können. Weiter können Akteur*innen identifiziert werden, welche die

Umsetzung der einzelnen Handlungsoptionen begünstigen oder erschweren können. Forschung zum

Kontext kann danach fragen, welche gesellschaftlichen Voraussetzungen für die Umsetzung der

einzelnen Handlungsoptionen erforderlich sind.

Weiterführende Akteur*innenanalyse „LWS CH + PK“ (-> siehe dazu Orginalversion dieser Arbeit)

Ausgehend von der Tabelle 1 im Kapitel 9.1. kann eine detailliertere Akteur*innenanalyse des

Landwirtschaftlichen Wissenssystems der Schweiz mit Fokus auf das Permakultur Wissen durchgeführt

werden. Die gegeben Informationen können überprüft und mit hier fehlenden Angaben ergänzt

werden. Möglicherweise kann so auch eine Entwicklung über die Zeit festgestellt werden. Der Einbezug

von politischen Akteur*innen könnte auch ein spannendes Forschungsprojekt sein, für das vermutlich

auf ein anderes Konzept als das LWS zurückgegriffen werden müsste oder eine theoretische

Weiterentwicklung des Konzeptes des LWS voraussetzen würde.

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29

Permakultur in der Schweizer Landwirtschaft

Welche Betriebe gibt es in der Schweiz, die nach den Ideen der Permakultur bewirtschaften (und sich

so bezeichnen)? Was verbindet / unterscheidet sie? Können Kategorien gebildet werden? Wie wird

Permakultur von den Betriebsleitenden definiert? Woher stammt ihr PK Wissen?

Permakultur Bewegung

Mögliche Fragestellungen zu den sozialen Aspekten der Permakultur-Bewegung (in der Schweiz): Um

was für eine soziale Bewegung handelt es sich bei der Permakultur-Bewegung in der Schweiz und

international? Welche Menschen befassen sich in welcher Form mit dem Thema Permakultur? Hier

kann an der Forschung von Ferguson und Lovell angeknüpft werden (Ferguson und Lovell 2015).

Wissens-, Erfahrungs- und Könnenmanagement

Diese Arbeit basiert auf der Annahme, dass Wissen wichtig ist für Innovationen in der Landwirtschaft

(Buess et al. 2011) (-> siehe dazu Originalversion dieser Arbeit). So könnte sich weitere Forschung mit

folgenden Fragen befassen: Welche Form muss ein Wissens-, Erfahrungs- und Könnenmanagement

haben, damit es der Permakultur Bewegung in der Schweiz erlaubt, auf Wissen, Erfahrungen und

Können aufzubauen, das bereits existiert und erarbeitet wurde? Wie kann das relevante Wissen an

Landwirt*innen weitergegeben werden? Diese Fragestellungen könnten auch die Umsetzung der

Handlungsoption „Aufbau eines Wissens- Erfahrung- und Könnenmanagement in der Permakultur-

Bewegung“ begünstigen.

Biophysische Parameter

Abgeleitet von der Handlungsoption „Wissenschaftliche Studien, die zeigen, dass Permakultur

ökologisch und ökonomisch Sinn macht“, können diese Fragen beantwortet werden: Welche

Produktionsformen lassen sich von den Prinzipien der Permakultur ableiten? Mit welchen Methoden

lässt sich die Bodenfruchtbarkeit erhalten oder sogar verbessern? (Evt. Anknüpfungsmöglichkeit:

slowgrow.ch – regenerative Landwirtschaft) Welche Pflanzen eignen sich für Mischkulturen? Bis zu

welchem Grad ist eine Mechanisierung von permakulturellen Systemen möglich?

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Ökonomische Parameter

Da die Anwendung von neuen Methoden und Ansätzen in der Landwirtschaft stark von der erwarteten

Wirtschaftlichkeit abhängig sind, wären Antworten auf die folgenden Fragen eine wichtige

Unterstützung für die Förderung der Permakultur in der Schweizer Landwirtschaft: Wie können

wirtschaftlich funktionierende landwirtschaftliche Systeme mit Hilfe der Permakultur gestaltet

werden? Welche finanziellen Erträge können erwartet werden bei Anwendung der permakulturellen

Methode XY?

Permakultur Label

Um die Diskussion rund um die Einführung eines Labels für Permakultur (Produkte) mit

wissenschaftlichen Analyseresultaten zu unterstützen, wären Antworten auf folgende Fragen hilfreich:

Welche Gründe sprechen für und gegen die Schaffung eines Permakultur Labels? Welche Richtlinien

wären für ein solches Label sinnvoll?

Zukunftsfähige Agrarpolitik

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit einer zukunftsfähigen Landwirtschaft in der Schweiz und fragt

in diesem Kontext nach Handlungsoptionen für die Förderung der Permakultur. Diese Frage kann

jedoch auch offener betrachtet werden, indem generell danach gefragt wird, wie eine zukunftsfähige

Landwirtschaft in der Schweiz aussehen könnte. Weiterführend kann davon abgeleitet werden, wie

eine entsprechende Agrarpolitik aussehen müsste. Mögliche Fragestellungen dazu sind folgende: Was

wird auf der landwirtschaftlichen Fläche der Schweiz sinnvollerweise produziert? Wie können Gesetze,

Vorschriften und die Direktzahlungsverordnung angepasst werden, um nachhaltige Systeme (oder die

Permakultur) in der Landwirtschaft zu fördern? Wie sind Biodiversitätsförderung und

Lebensmittelproduktion vereinbar? Welche Gründe sprechen für oder gegen eine Förderung von

Mikrofarmen und/oder Kleinbetrieben?

Soziale Permakultur in der Landwirtschaft

Die soziale Permakultur befasst sich mit dem Menschen und seiner nachhaltigen

Bedürfnisbefriedigung unter Berücksichtigung der natürlichen Kreisläufe (Friedrich et al.). In Bezug auf

die Landwirtschaft kann danach gefragt werden, welche sozialen Organisationsformen den

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Bedürfnissen der involvierten Menschen gerecht werden. Ausgehend von dieser Überlegung, können

folgende Fragestellungen, die teilweise auch in den Interviews erwähnt wurden, bearbeitet werden:

Wie geht es den Landwirt*innen? Welche Formen der Betriebsleitung sind möglich? Wie kann die

Landwirtschaft, und die Beschäftigten in diesem Feld, von Formen der gemeinschaftlichen

Bewirtschaftung profitieren? (-> z.B. Solidarische Landwirtschaft) Welche Organisationsformen und

sozialen Fähigkeiten sind notwendig, damit eine geteilte Betriebsleitung (sozial) funktioniert und alle

Beteiligten ihr Fachwissen einbringen können?

Internationale Vergleiche

Da in den geführten Interviews mehrmals erwähnt wurde, dass ein Permakultur-Wissenstransfer aus

dem Ausland bereichernd wäre, sollten auch Projekte und das vorhandene Wissen ausserhalb der

Landesgrenzen nicht vernachlässigt werden. So können die Antworten auf folgende Fragen für

Akteur*innen sowie die wissenschaftliche Gemeinschaft bereichernd sein: Welche Formen der

Permakultur in der Landwirtschaft gibt es international? Wie wurden diese begünstigt und umgesetzt?

Durch welche Akteur*innen werden diese betrieben?

4.3.1. Kooperation für weiterführende Forschung

Diese Liste von Forschungsfeldern und möglichen Forschungsfragen ist nicht abschliessend. Sie kann

interessierten Forschenden helfen, auf Forschungsgebiete aufmerksam zu werden, die im Verlauf

dieser Arbeit erkannt wurden. Da sich die Autorin aktiv für eine Vernetzung der Forschenden im Feld

der Permakultur einsetzen möchte, würde sie sich über eine Nachricht freuen, falls Arbeiten zu

aufgeführten oder ähnlichen Fragestellungen geplant werden. Möglicherweise können so Synergien

genutzt und wertvolle Kontakte zu Schlüsselpersonen weitervermittelt werden.

Als zusätzliche Information soll an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass auf der Website des

Permakultur Vereins Schweiz (www.permakultur.ch) eine Unterseite geplant ist, auf der

Forschungsergebnisse zur Permakultur (in der Schweiz) veröffentlicht werden können. So kann

bestehendes Wissen einfach zugänglich abgelegt werden, damit viele Akteur*innen davon profitieren

und auf dieser Vorarbeit aufbauen können.

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Die Autorin und das Echo zu dieser Arbeit

Die Autorin

Mila Susanne Laager hat mit der vorliegenden Arbeit, zur Permakultur in der

Schweizer Landwirtschaft, ihren Master in Geographie abgeschlossen. Weiter

ist sie seit Sommer 2019 ausgebildete Lehrperson für Geographie und Biologie

an Gymnasien.

Im Jahr 2018 hat sie einen Permakultur Design Kurs besucht und ist im November in den Vorstand des

Vereins Permakultur Schweiz gewählt worden. Da setzt sie sich im Moment insbesondere für die

bevorstehende Organisationsentwicklung des Vereins und die Neugestaltung der Website ein.

Das Echo zu dieser Arbeit

Nach der Präsentation dieser Arbeit im Mai, erschien in der Bauernzeitung ein Artikel mit dem Titel:

«Permakultur: Modellbetriebe gesucht», worauf sich mehrere Personen meldeten und interesse

bekundeten, auf Ihrem Hof einen solchen Modellbetrieb aufzubauen. (siehe

www.bauernzeitung.ch/artikel/permakultur-modellbetriebe-gesucht)

Ausgehend von dieser Situation finden im Moment Gespräche statt, um abzuwägen, ob in den

nächsten Monaten ein umfassendes Projekt im mehreren Permakultur Modellbetrieben gestartet

werden soll. Der Knackpunkt ist weniger die Umsetzbarkeit der Ideen, sondern eher die persönlichen

zeitlichen und finanziellen Ressourcen. Und die aktuelle Bezeichnung: Es soll nicht darum gehen,

Modelle zu kreieren, die genau nachgemacht werden können. Es soll vielmehr aufgezeigt werden, was

möglich ist. Inputs für einen passenderen Begriff als «Modellhof-Projekt» werden dankend

entgegengenommen.

Kontakt

Falls Sie sich für das mögliche «Modellhofprojekt» interessieren oder gerne die Originalversion dieser

Arbeit lesen möchten, dürfen Sie mich gerne kontaktieren. ([email protected])

Sie dürfen diese Arbeit gerne an interessierte Personen weiterleiten. Falls Sie Ausschnitte davon

verwenden möchten, bitte ich Sie, mich vorher zu kontaktieren. Danke.

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