l?...Auf einem Opernball warst du vielleicht noch nicht gewesen. Aber dort gibt es diesen Ball auch...

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Bearbeitung und ergänzt durch Autorengruppe Mediothek / August 2017 Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien Bad Berka Digitalisate (Bilder aus dem Bergwerkbuch von AGRICOLA): Die Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB); CC BY-SA 4.0 (Kurzversion) Bergmannsprache - Bergbaumuseum „Schwarze Crux“ Suhl-Vesser Verein für Hennebergische Bergbaugeschichte Suhl–Vesser, 93711 Vesser, Crux-Straße 1; Tel.: 036782 60606 Hast Du einen Fimmel? Fimmel (D) in einer Zeichnung zu den Arbeits- geräten im mittelalter- lichen Bergbau. Dieses Arbeitsgerät war einem Bergeisen sehr ähnlich und diente dem Erzabbau. Bereits in altrömischer Zeit wurde er verwendet (Spanien, Fundus). Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 130; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB) 1. Was ist ein Fimmel?

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    Hast Du einen Fimmel?

    Fimmel (D) in einer Zeichnung zu den Arbeits-geräten im mittelalter-lichen Bergbau.

    Dieses Arbeitsgerät war einem Bergeisen sehr ähnlich und diente dem Erzabbau. Bereits in altrömischer Zeit wurde er verwendet (Spanien, Fundus).

    Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 130; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    1. Was ist ein Fimmel?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Du bist eine Tranfunzel? Dann gibst Du wohl kein besonders gutes Licht. Du bist also nicht so „helle“?

    Bild: Förderverein „Schwarze Crux“, Geleucht im Bergwerkmuseum Schwarze Crux

    2. Was ist eine Tranfunzel?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    „Du bist ein Armleuchter?“ Dann kann man nicht bequem mit dir hantieren!

    Wandleuchten sind besser, da kann man schon die Hände frei bewegen, wenn der Leuchter an der Wand hängt.

    Bild: Förderverein „Schwarze Crux“, Geleucht im Bergwerkmuseum Schwarze Crux

    3. Was ist ein Armleuchter?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Wenn Du verreisen willst, machst Du eine Fahrt, meist im Zug, im PKW oder im Bus.

    Wenn Du Leitern kennst, dann weißt Du auch, was Fahrten im Bergbau sind. Eben die Leitern, um in das Berginnere zu kommen, meist durch Schächte.

    Zuerst wurden als Vorläufer der Leitern (Fahrten) Baumstämme mit ausge-hauenen Trittstufen verwendet. Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 196, Franckfort am Mayn 1580; (SLUB)

    4. Was ist eine Fahrt?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Scheidewasser Es kommt nicht aus der Schwertscheide, wird aber zum Abscheiden von Mineralien voneinander verschiedentlich gemischt, gewässert und eingesetzt. Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 295, Franckfort am Mayn 1580; (SLUB)

    5. Was ist Scheidewasser?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Anschläger Er ist nicht der Taktangeber in der Musikantengruppe, sondern der Anschläger fördert durch Ein- und Aushaken der Haspelkörbe oder der Ledersäcke (Bulgen) das Erz mittels Haspel.

    Bilder: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 133, 134; Franckfort am Mayn 1580; (SLUB)

    6. Was tut der Anschläger?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Bergmannsprache - Bergbaumuseum „Schwarze Crux“ Suhl-Vesser Verein für Hennebergische Bergbaugeschichte Suhl–Vesser, 93711 Vesser, Crux-Straße 1; Tel.: 036782 60606

    Du hast dich verhaspelt? Dann wiederhole schnell die Worte richtig. Beim Haspeln im Bergbau ist das Seil meist verwickelt und man kann so die Körbe oder Säcke nicht ziehen bzw. leiern. Erst nach dem Entflechten des Seils kann man wieder haspeln. Man kann sich aber auch erneut verhaspeln.

    Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 142; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    7. Du hast dich verhaspelt?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Bergmannsprache - Bergbaumuseum „Schwarze Crux“ Suhl-Vesser Verein für Hennebergische Bergbaugeschichte Suhl–Vesser, 93711 Vesser, Crux-Straße 1; Tel.: 036782 60606

    Haspel Wenn du einen Ziehbrunnen kennst, kannst Du an dem Rundholz das Seil auf- oder abwickeln, um den Eimer hoch zu ziehen oder nach unten zum Schöpfen herabzulassen.

    So ähnlich ist es im Bergbau. Der „Haspler“ oder die Haspel-knechte sind dafür zuständig und werden von Schicht zu Schicht abgelöst.

    Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 141; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    8. Was ist eine Haspel?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Bergmannsprache - Bergbaumuseum „Schwarze Crux“ Suhl-Vesser Verein für Hennebergische Bergbaugeschichte Suhl–Vesser, 93711 Vesser, Crux-Straße 1; Tel.: 036782 60606

    Aufschluss

    Das ist kein Schloss, das aufgeschlossen wird, sondern die Lagerstätten- Aufwältigung.

    Der Beginn des Schürfens – nicht Schlürfens – einer Grube bzw. in die Tiefe des Stollens.

    Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 43; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    9. Was ist ein Aufschluss?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Aufwältigung

    Das aufwallen von Wasser, wenn es beginnt zu kochen, kennen wir alle.

    Jedoch das Aufwältigen hat mit den Grubenarbeiten einer neuen Grube zu tun.

    Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 43; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    10. Was bedeutet „Aufwältigung“?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Teufe, teufen Nicht das Taufen der Grube mit Wasser ist gemeint, sondern das in die „Teufe“ = Tiefe gehende Arbeiten der Bergmänner heißt so. Durch das Anlegen von Schächten teufte man sich tiefer in das Berginnere.

    Tatsächlich wird aber auch jede Grube mit einem Namen benannt, also eigentlich auch „getauft“.

    Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 106; Franckfort am Mayn 1580; (SLUB)

    11. Was ist eine Teufe?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Das Schürfen Nicht das Schlürfen der Suppe ist gemeint.

    Das ist der Abbau des Erzes in einer Grube, die noch keinen unterirdischen Stollenausbau besitzt.

    Man bekam sogenannte „Schürfrechte“.

    Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 43; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    12. Was heißt „schürfen“?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Stich Hast Du etwa einen „Stich“? Das sagte vielleicht die Großmutter, wenn sie stocksauer war.

    Im Hüttenwerk wurde abgestochen, wenn der Stich (das Auge des Hüttenofens) geschlossen war und erst bei einer bestimmten Masse geöffnet wurde.

    Übrigens war ein „Stich“ abgeleitet von „Stiege“, womit eine Leiter gemeint war. „Geh‘ den Stich nan!“, was so viel heißt wie: „Klettere die Anhöhe oder Leiter hoch“.

    Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 314; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    13. Was ist ein „Stich“?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Ball der Heinzenkunst

    Auf einem Opernball warst du vielleicht noch nicht gewesen. Aber dort gibt es diesen Ball auch nicht.

    Er stammt aus der „Wasserkunst“, also der Be- und Entwässerung im Bergbau. Dabei werden Lederbälle (C) an Ketten durch Rohre geschleift und fördert damit Wasser 60 bis 70 m hoch. Heinzenkünste sind seit etwa 1520 bekannt. Sie wurden mit Wasserrad, Göpel, Handhaspel oder Tretrad angetrieben.

    Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 179; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    14. Was ist der „Ball der Heinzenkunst“?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Bergmannsprache - Bergbaumuseum „Schwarze Crux“ Suhl-Vesser Verein für Hennebergische Bergbaugeschichte Suhl–Vesser, 93711 Vesser, Crux-Straße 1; Tel.: 036782 60606

    Becherwerk Das ist keine Fabrik, wo Becher hergestellt werden, sondern das ist eine Maschine, die durch becherähnliche Schöpfgefäße zum Wassertransport genutzt wurden.

    Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 157; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    15. Hast du schon vom „Becherwerk“

    gehört?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Bergmannsprache - Bergbaumuseum „Schwarze Crux“ Suhl-Vesser Verein für Hennebergische Bergbaugeschichte Suhl–Vesser, 93711 Vesser, Crux-Straße 1; Tel.: 036782 60606

    Feuersetzen Im Mittelalter war das nicht etwa eine Art, Sommer-sonnenwende mit Lagerfeuer zu begehen. Im Stollen unter Tage hatte man Holz gestapelt und es angezündet. Durch das Erhitzen des Gesteins bildeten sich Risse und der Abbau wurde leichter möglich. Aber diese Art des Bergbaus war schädlich gewesen, weil die entstandenen Gase das Leben der Bergleute gefährdeten.

    Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 96; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    16. Feuersetzen, was ist das?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Bergmannsprache - Bergbaumuseum „Schwarze Crux“ Suhl-Vesser Verein für Hennebergische Bergbaugeschichte Suhl–Vesser, 93711 Vesser, Crux-Straße 1; Tel.: 036782 60606

    Bergeisen (A) Du meinst, es ist Eisen aus dem Berg? Nun ja, es besteht auch aus Eisen, das aus Eisenerz herge-stellt wurde. Es ist ein Werkzeug, das einem Meisel ähnelt. Mit Bergeisen und Schägel (Schlegel) wurde das Erz aus dem Gestein ge-schlagen.

    Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 130; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    17. Was ist ein Bergeisen?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Digitalisate (Bilder aus dem Bergwerkbuch von AGRICOLA): Die Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB); CC BY-SA 4.0 (Kurzversion)

    Bergmannsprache - Bergbaumuseum „Schwarze Crux“ Suhl-Vesser Verein für Hennebergische Bergbaugeschichte Suhl–Vesser, 93711 Vesser, Crux-Straße 1; Tel.: 036782 60606

    Schlägel (Feustel) Das Wort bezieht sich auf Schlagen. Damit schlägt man auf Erz, um Erz abbauen zu können. Ein langer Stiel mit dem großen Flacheisen benö-tigt zum „Behauen“ große körperliche Anstrengung. Heute wird der Schlägel oft mit „e“, also Schlegel geschrieben.

    Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 131; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    18. Was ist ein Schlägel?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Digitalisate (Bilder aus dem Bergwerkbuch von AGRICOLA): Die Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB); CC BY-SA 4.0 (Kurzversion)

    Bergmannsprache - Bergbaumuseum „Schwarze Crux“ Suhl-Vesser Verein für Hennebergische Bergbaugeschichte Suhl–Vesser, 93711 Vesser, Crux-Straße 1; Tel.: 036782 60606

    Hauer (Häuer) Der hat nicht etwa Maulschellen oder Prügel verteilt, sondern hatte mit Bergeisen und Schlägel das Erz abzubauen. Hauer oder auch Häuer waren die entsprechenden Namen für diesen Bergmannsberuf.

    Bild aus: Album für Freunde des Bergbaus; Digitalisat: Die Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB); CC BY-SA 4.0 (Kurzversion) Bearbeitung (Ausschnitt): Arbeitsgruppe Mediothek / Oktober 2017

    19. Was ist ein Hauer?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.dehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Digitalisate (Bilder aus dem Bergwerkbuch von AGRICOLA): Die Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB); CC BY-SA 4.0 (Kurzversion)

    Bergmannsprache - Bergbaumuseum „Schwarze Crux“ Suhl-Vesser Verein für Hennebergische Bergbaugeschichte Suhl–Vesser, 93711 Vesser, Crux-Straße 1; Tel.: 036782 60606

    Vortrieb Das ist kein falsch geschriebenes Wort und soll auch nicht Vertrieb von Zeitschriften bedeuten.

    Der Vortrieb gibt an, wie schnell man sich in den Berg hinein gehauen hatte.

    Der Vortrieb als Maßeinheit konnte pro Tag oder pro Stunde errechnet werden.

    Bild aus: Album für Freunde des Bergbaus; Digitalisat: Die Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB); CC BY-SA 4.0 (Kurzversion) Bearbeitung (Ausschnitt): Arbeitsgruppe Mediothek / Oktober 2017

    20. Was ist Vortrieb?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.dehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Digitalisate (Bilder aus dem Bergwerkbuch von AGRICOLA): Die Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB); CC BY-SA 4.0 (Kurzversion)

    Bergmannsprache - Bergbaumuseum „Schwarze Crux“ Suhl-Vesser Verein für Hennebergische Bergbaugeschichte Suhl–Vesser, 93711 Vesser, Crux-Straße 1; Tel.: 036782 60606

    Stollen Hier ist nicht das eingesetzte Schuhteil am Fußballschuh gemeint, sondern der waagerechte unterirdische Gang, der durch Schächte oder ein Mundloch erreicht wird.

    Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 89; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    21. Was ist ein Stollen?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Digitalisate (Bilder aus dem Bergwerkbuch von AGRICOLA): Die Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB); CC BY-SA 4.0 (Kurzversion)

    Bergmannsprache - Bergbaumuseum „Schwarze Crux“ Suhl-Vesser Verein für Hennebergische Bergbaugeschichte Suhl–Vesser, 93711 Vesser, Crux-Straße 1; Tel.: 036782 60606

    Schacht, Schächte Als Kind gingen wir „in den Schacht“. Das war eine Mülldeponie. Keiner von uns Kindern wusste, dass dort Bergbau betrieben wurde vor langer, langer Zeit. Schächte sind eigentlich die von oben in den Berg senkrecht geschlagenen und geschürften Eingänge.

    Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 88; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    22. Was sind Schächte?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Bergmannsprache - Bergbaumuseum „Schwarze Crux“ Suhl-Vesser Verein für Hennebergische Bergbaugeschichte Suhl–Vesser, 93711 Vesser, Crux-Straße 1; Tel.: 036782 60606

    Verwahrung Ein speziell im Bergbau gebräuchlicher Begriff. Wurden Mundlöcher, Wetteröffnungen, Lichtlöcher,… in einem Bergwerk nicht mehr genutzt, wurden sie zugeschüttet und verschlossen. Man nennt das dann „verwahrt“, denn die Menschen wurden davor bewahrt, hinein zu stürzen.

    23. Was ist eine Verwahrung?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Bergmannsprache - Bergbaumuseum „Schwarze Crux“ Suhl-Vesser Verein für Hennebergische Bergbaugeschichte Suhl–Vesser, 93711 Vesser, Crux-Straße 1; Tel.: 036782 60606

    Lehm- oder Tongrube Oder vielleicht die Sandgrube oder die Kiesgrube? Dort wurde früher schon Ton, Lehm, Sand oder Kies abgebaut. Verwendung fanden diese Erden und Gesteinsmineralien im Bau von Gefäßen, im Ofenbau und dem Verhütten des Erzes durch den Bergmann. Später gab es den Beruf Hütter oder Verhütter, der diese Arbeiten übernahm.

    Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 491; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    24. Kennst du eine Lehm- oder Tongrube?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Hütte Du meinst, es ist die im Garten oder im Gebirge?

    Fast richtig, die heißen Gartenhütte oder Berghütte. Im Bergbau waren die Hütten die Verhüttungsöfen in einer kleinen oder größeren Fabrik. In diesen Erzhütten wurde das Erz geschmolzen und geschmiedet.

    Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 438; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    25. Was ist eine Hütte?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Bergglöckchen Heute kennt man die Einfahrts- und Ausfahrtssignale im Bergwerk.

    Früher gab es in jedem Bergwerk ein Bergglöckchen und der „Glöckner“ war derjenige, der diese Glocke anschlug, bei Gefahr und Ein- oder Ausfahrt. Da die sich im tiefen Stollen befindenden Bergmänner diese Glockenschläge meist nicht hören konnten, wurde an die Hölzer der Fahrten (Leitern) angeklopft und dann von den Bergmännern im Schacht auch durch Klopfen weitergegeben.

    26. Was ist ein „Bergglöckchen“?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Bergschreiber Er war kein Dichter, der den Berg beschrieben hatte.

    Der Bergschreiber war Beamter des Bergamtes und musste Protokolle und Berichte für das Berggericht anfertigen. Auch musste er Buch führen über die sich aus dem Bergbau ergebenen Steuern und Abgaben.

    27. Wer war der Bergschreiber?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Steiger Er stieg Tag und Nacht (je nach Schicht) im Bergwerk in den Stollen und Schächten auf und ab und sorgte für Nachschub. Wenn das Lampenöl knapp wurde oder Geräte nicht funktionierten, brachte er Ersatz und sorgte sich um das Wohl der im Berg Arbeitenden. Er war sozusagen der Vorarbeiter.

    28. Wer war der Steiger?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Blasebalg Ein Balg war früher eine Puppe, also könnte doch Blasebalg eine blasende Puppe sein, oder?

    Das stimmt nicht. Damit wurde Luft erzeugt und herausgeblasen und sah ähnlich einer Ziehharmonika (Akkordeon) aus. Diese Luft wurde entweder als Frischluft in den Berg geblasen oder auch als Frischluft zum Schmelzen in den Öfen benötigt. Angetrieben wurden diese Blasebalge durch Muskelkraft oder von Tieren/Menschen in einem Göpel.

    Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 328; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    29. Blasebalg, was ist das?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Göpel Diese Häuschen wurden ausgestattet mit Zahnradgetrieben (früher meist aus Holz) und verschiedenen Übersetzungen und dienten zum Betreiben von Haspeln, Blasebalgen oder für die Be- und Entwässerung der Stollen. Sie wurden, je nach Reichtum der Besitzer, durch Pferde, Rinder, Maultiere oder auch Ziegen in Bewegung gehalten.

    Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 146; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    30. Was sind Göpel?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Bulge Eine Bulge bestand aus starkem Rinderleder und war aus 2 bis 2½ Lagen Tierhäuten gefertigt. Als Tragevorrichtung waren die Bulgen mit eisernen Bügeln versehen. Sie konnten etwa 240 Liter fassen. Durch den Gebrauch fielen nach und nach die Haare vom Leder aus und die Oberfläche wurde glatt.

    Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 139; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    31. Was war ein Bulge?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Agricola

    Georgius Agricola, auch Georg Agricola, latinisiert aus Georg Bauer Er lebte von 1494 bis 1555. Geboren in Glauchau, Rektor einer Schule in Zeitz, Lektor an der Universität Leipzig, war in Italien, war 1527 Stadtarzt in Joachimsthal (heute Jáchymov, Silberbergbau). Er wurde zum Humanisten, Arzt und Mineralogen – war eigentlich ein Bergbauingenieur.

    Ging 1530 nach Chemnitz, wo er als Schulze (Bürgermeister) und Arzt tätig war. War „Gewerkseigner“ der Grube „Gabe Gottes“ in Joachimsthal und erreichte durch Wasserradbau eine Gesamtteufe (Tiefe) von 210 Meter. Seine 12 Bücher über das Berg- und Hüttenwesen sind heute noch gefragt.

    32. Wer war Agricola?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Kerbholz

    Du hast wohl was auf dem Kerbholz? Ja, dann hast Du sicher einiges angestellt.

    Das Kerbholz aus einem einfachen Rundholz wurde dazu benutzt, um jede Fuhre Erz in dieses Holz einzukerben – also aufs Kerbholz zu bringen. Später nutzte man dazu Rechentafeln mit Kugeln und Drähten.

    33. Was ist ein Kerbholz?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Adam Ries

    Nicht der Riese „Timpetu“ ist gemeint.

    Adam Ries war ein mathematisch hochbegabter Mann aus dem Mittelalter, der sich durch rechnerische Überlegungen im Bergbau verdient gemacht hat. Außerdem war er Begründer von Mathematikschulen, unterstützte die Kinder armer Leute in Rechenübungen z.B. mit dem Kerbholz. Man sagt auch: „Nach Adam Ries ist das richtig“ - oder eben falsch.

    34. Wer war Adam Ries?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Saline

    Salz verarbeitende Betriebe werden häufig so genannt.

    In Stadtilm/Thüringen hat man in der Saline Pfannensalz hergestellt, indem man Kalisalz in besonderen Verfahren soweit gereinigt hat, dass es als Speisesalz verwendet werden konnte.

    35. Was ist eine Saline?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Gradierwerk

    Da werden keine Generäle oder Grenadiere ausgebildet.

    In einem Gradierwerk wird Sohle (Salzwasser) über viele Holzzweige (vorwiegend Schwarzdorn) geleitet. Dabei verdunstet Wasser und der Salzgehalt der Sole steigt. Außerdem setzten sich Verunreinigungen wie Kalk und Gips am Holz ab. Früher dienten Gradierwerke der Salzgewinnung, heute werden solche Werke als Denkmal und für Kurzwecke genutzt, da die Salzluft für die Atmung sehr gesundheitsfördernd ist (z.B. in Bad Sulza/Thüringen).

    36. Was ist ein Gradierwerk?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Stadel Hier meinen wir nicht einen Theaterstadel. Im Bergbau ist die Stadel ein Röstofen, der in U-Form gebaut ist und an der schmalen Seite (quer) eine kniehohe Ziegelmauer hat. Die langen Seitenmauern aus gleichem Material haben Öffnungen zur Regelung der Luftzufuhr. Darin wird das Erzgestein nach dem Aufpochen mehrfach geröstet und damit für die weitere Verarbeitung vorbereitet.

    Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 310; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    37. Was ist ein Stadel?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Pochen „Wer pocht denn da?“ Das fragt mancher noch heute. Früher wurde Erzgestein mit der Hand und dem Hammer (Pochhammer) aufgepocht oder später in Hammermühlen (urkundlich 1406 in Vesser „Vesserhammer“) und Wasser-mühlen zerkleinert, um dann in verschiedenen Knottengrößen geschmolzen zu werden.

    Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 244; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    38. Was ist Pochen?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Knotten Auf jeden Fall ist das kein Kartoffelgericht.

    Knotten sind im Bergbau die durch das Aufpochen entstandenen Gesteins-bröckchen, die nach verschiedenen Größen sortiert oder, wenn sie zu klein geworden waren, gesiebt in den Schmelz-ofen kamen.

    Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 235; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    39. Was sind Knotten?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Schmelze Beim Essen von Schokolade wird im Mund das Schokoladenstück ge-schmolzen, falls man es nicht gleich gierig herunterschluckt. Große Schokoladen-stücke schmelzen im Mund langsamer. Bei zu viel Schokolade im Mund dauert das Schmelzen noch länger.

    So ist es auch beim Beschicken des Hüttenofens. Im Mittelalter wurden die Knotten genau sortiert, denn das Schmelzen musste gleichmäßig erfolgen. Jahrhunderte später wurden Chemikalien genutzt, die die Schmelze fördern.

    Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 490; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    40. Was ist Schmelze?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Markscheider Es ist kein Messinstrument sondern ein wichtiger Bergmann, der mit ver-schiedenen Instrumenten die Gänge genau vermessen musste. Er musste dazu gut zeichnen und rechnen können. Mit sicheren Kenntnissen beispielsweise im Rechnen an rechtwinkligen Dreiecken oder Strahlensatzfiguren konnten sie Längen bestimmen, die nicht direkt zu messen waren. Heute gibt es dafür den Vermessungsingenieur.

    Bilder: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 106, 112; Franckfort am Mayn 1580; (SLUB)

    41. Was ist ein Markscheider?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Eid des Muters

    Wir haben nicht etwa das zweite „t“ vergessen. Es ist auch ein männliches Wort und kommt von „Aufmuten“, so viel wie „Mut haben, das Bergwerk in Angriff zu nehmen“. Hast Du schon einmal geschwindelt? Im Bergbau war das ein Grund gefoltert, gefangen gehalten und getötet zu werden, je nach Schwere der Lüge.

    Eide sind damals mit dem Leben bezahlt worden, wenn sie unwahr oder falsch waren. Der Bergmeister befragte den ersten Finder des Ganges über den Gang und die Grube. Er befahl, an die Welle der Haspel zu treten, zwei Finger der rechten Hand auf seinen Kopf zu legen und mit deutlicher Stimme folgenden Schwur zu leisten:

    „Ich schwöre bei Gott und allen Heiligen und rufe sie zu Zeugen an, dass dieser Gang mein ist; und dazu noch, wenn er nicht mein ist, dann ist dies nicht mein Kopf und diese meine Hand soll künftig nicht mehr ihren Dienst tun.“

    Anschließend folgte die Vermessung durch den Bergmeister.

    42. Was ist „Der Eid des Muters“?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Digitalisate (Bilder aus dem Bergwerkbuch von AGRICOLA): Die Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB); CC BY-SA 4.0 (Kurzversion)

    Bergmannsprache - Bergbaumuseum „Schwarze Crux“ Suhl-Vesser Verein für Hennebergische Bergbaugeschichte Suhl–Vesser, 93711 Vesser, Crux-Straße 1; Tel.: 036782 60606

    Belehnung

    Das ist kein Stuhl, der neue Lehnen bekommen soll. Der Bergmann musste seine Grundherren mit Anteilen vom Gewinn des Bergwerks (Grubenfeld) entlohnen, die sogenannten „Lehen“. Ein Lehen war in in unserer Region eine quadratische Fläche von 7 Lachter mal 7 Lachter, also 49 Quadrat-lachter. Sofort nach dem Eid des Bergmanns (Muters) wurde das Grubenfeld vermessen und z.B. für ein Grubenfeld von sieben Lehen festgestellt:

    1 Lehen bekam der Landesherr,

    dann dessen Gemahlin 1 Lehen,

    der Marschall (Truchseß) bekam 1 Lehen,

    der Kämmerer 1 Lehen.

    Somit blieben dem Finder vom Grubenfeld nur 3 Lehen. Beteiligte sich der Landesherr an den Kosten des Unternehmens, bekam er davon die dritte Schicht (den dritten Teil) als Fronanteil. Siehe: Arndt, Adolf: Zur Geschichte und Theorie des Bergregals und der Bergfreiheit; J. Bielefelds Verlag, Freiburg im Preisgau 1849, S.78

    Später war der König oder Fürst mit dem Zehnt zufrieden.

    43. Was ist eine Belehnung?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.dehttps://archive.org/details/zurgeschichteund00arnd

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    Der Zehnt

    Dieser Begriff hat nichts mit dem Zehennagel zu tun.

    Der Zehnt ist der 10. Teil dessen, was der Bergmann aus dem Berg schaffte. Dieser wurde in Karren gemessen und dem Fürsten oder König übergeben als Abgabe. So konnte der Bergmann 9 Karren behalten. Den 10. musste er abgeben. Das waren bei 100 Karren Erz 10 Karren, die dem König gehörten. Im Mittelalter wurden damit die Staatskassen gefüllt.

    44. Kennst Du den „Zehnt“?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Hunt

    Du meinst, das Wort ist falsch geschrieben, weil ein „d“ ans Ende gehört?

    Nein. Dieser Name gehört zu einem Förderwagen im Bergbau und wurde im Mittelalter noch von den Bergknappen (Huntestößer) geschoben. Später dann mit Tieren gezogen. Als die Züge gebaut worden sind, gab es dann auch Berg- oder Stollenbahnen im Bergwerk. Auch Förder-bänder wurden dabei genutzt. Hunde (Haustiere) wurden als Transporttiere benutzt, wenn im Winter die leeren Säcke aus Schweine-haut auf sie gebunden wurden, um sie zu transportieren.

    Bilder: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 135, 136; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    45. Was ist ein Hunt?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Grubenholz

    Du kennst vielleicht den Ausspruch: „Der hat genug Holz vor der Hütte“. Dieser Satz bedeutet, dass jemand reichlich vorgesorgt hat und es sich warm machen kann.

    Im Bergbau wird Holz zum Grubenausbau benötigt.

    In der Meilerei wurde Holzkohle (zur Beschickung der Schmelzöfen) aus Holz hergestellt.

    Bild aus: Album für Freunde des Bergbaus; Digitalisat: Die Sächsische Landesbibliothek - Staats- und

    Universitätsbibliothek Dresden (SLUB); CC BY-SA 4.0 (Kurzversion)

    46. Was ist Grubenholz?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.dehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Kerzengeld

    Wenn du heute einkaufen gehst, wirst du niemand antreffen, der mit Kerzengeld bezahlt.

    Der Bergmann musste seine Kerzen selbst bezahlen und dafür brauchte er ungefähr den Lohn einer Woche. Wenn er viel taubes Gestein abzubauen hatte, schwanden die Erträge und die Zeit zur Erarbeitung des Kerzengeldes nahm zu.

    47. Kennst du das Kerzengeld?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Gewerke

    Zuerst lebten die Bergleute als umherziehende (nomadisierende) Bauern, die als zweite Einkommensquelle Bergbau betrieben. Sie führten alle Arbeiten zum Bergbau und zur Landwirtschaft selber aus. Doch allmählich wurden sie sesshaft und spezialisierten ihre Arbeit. So entstanden die verschiedensten Berufe. Bauern betrieben Ackerbau und Viehzucht, Hirten hüteten und züchteten Vieh. Aus Bergmännern, die zunächst den Erzabbau und die Verhüttung im Schmelzofen betrieben, entwickelten sich die Berufe Bergmann und Schmelzer und Schmiede. Heute spricht man im Bauwesen von Gewerk und meint damit die Arbeiten und Berufe, die einem in sich geschlossenen Bauleistungsbereich zuzuordnen sind. Also z.B. alle Berufe und Arbeiten zur Errichtung eines Hauses. Im Bergbau ist „Gewerke“ eine Personenbezeichnung. Sie wird seit dem 13. Jahrhundert im Zusammenhang mit Besitzansprüchen verwendet. Der Gewerkentag war eine große Versammlung aller Gewerken eines Bergwerks, vergleichbar mit der Hauptversammlung einer Aktiengesellschaft. „Gewerke ist, welcher eine Zeche, ein Pochwerk, Schmelzhütte oder ein Theil davon besitzet, und darüber einen Gewährschein erhalten, […]“

    Johann Christoph Stößel: Bergmännisches Wörterbuch, S. 223

    48. Was sind Gewerke?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Zeche

    Am Biertisch fragt man sich untereinander, bevor man den Heimweg antritt: „Hast du deine Zeche schon bezahlt?“ Gemeint ist die Rechnung. Zechpreller können ihre Zeche nicht bezahlen und machen sich aus dem Staub.

    Die Zeche im Bergbau ist der Bereich vom Gruben- und Stollensystem, wo zentral vom Maschinenhaus (Zechenhaus) ausgehend, die verschiedenen Mundlöcher erreichbar sind. Auch den Hauptsitz eines Bergbau-unternehmens, der Bergbau betreibt, heißt Zeche.

    49. Was ist eine Zeche?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Bergmannstod

    Wenn Bergleute an unerklärlichen Krankheiten starben, so war das auch ein „Bergmannstod“.

    Zuerst wurden im Mittelalter Bader (der die Menschen badete) oder ein Wundarzt zu den Kranken gerufen. Die Knappschaften „bestellten“ später einen Arzt, der als Bergarzt arbeiten sollte. Dieser musste viel Erfahrung haben, um einige durch Gase, Schwefelstoffe, Erkältungen und schwere Arbeit entstandene Krankheiten zu erkennen und zu lindern. Die letzte Schicht

    Bild aus: Album für Freunde des Bergbaus; Digitalisat: Die Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB); CC BY-SA 4.0 (Kurzversion)

    Der Bergmannstod war aber auch der Bergmannsschnaps, den die Berg-leute als Deputat bekamen. Die Frauen der Bergmänner haben damit auch Obstler und Rumtopf verlängert und dadurch den Alkoholgehalt erhöht.

    50. Kennst du den Bergmannstod?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.dehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Erztrog

    Bottiche (aus mehreren Holzbrettern) und Tröge aus einem Holz gebaut, waren im Bergbau lange Zeit die Transportmittel. Auch Lederbeutel und Weidenkörbe wurden in großen Abmessungen an die Haspel gehängt. Im Erztrog wurde Erz befördert und er musste aus einem großen, möglichst harten Holz gefertigt sein, damit er nicht so schnell zerbrach. Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 137; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    51. Was ist ein Erztrog?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Ein Theodolit ist ein Messinstrument der Markscheider (Vermessungsingenieur). In diesem Apparat sind Geologenkompass, Wasserwaage, Winkelmesser, Lupe und Anderes zusammengebaut. Damit kann die Mächtigkeit der Gänge vermessen werden. Der Kompass ist im Schwarzen Crux nicht einsetzbar, da er ja auf den Magnetit reagiert und ständig falsch anzeigt. Das Bild zeigt ein Messinstrument der Markscheider aus dem Mittelalter.

    Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 123; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    52. Was ist ein Theodolit?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Buckelbergwerk

    Buckeln, das heißt viel auf dem Buckel (Rücken) tragen, beispielsweise den Buckelkorb, den Bauern und Händler früher meist zum Transport verwendeten. Die Menschen im Bergwerk hatten auch „zu buckeln“. Derjenige, der ein Buckelbergwerk trug, war nicht mehr als Bergmann an sich tätig, sondern musste sich aus verschiedenen Gründen (Alter, versehrte Gliedmaßen, andere Krankheiten) sein tägliches Brot durch Betteln verdienen. Er war auf Jahrmärkten, Monatsmärkten, Wochenmärkten und zu allen anderen Anlässen, wo viele Menschen sich begegneten und Handel trieben. Damit er betteln durfte, musste er eine urkundliche Beglaubigung seiner Krankheit vorweisen können. Wie sieht das Buckelbergwerk aus? Es besteht aus einer großen Kiste, deren Inhalt das Leben und Arbeiten im Berg darstellte. Wie bei einer großen Spieluhr wurden die hölzernen Figuren bewegt – anfänglich nur an dünnen Fäden, später mit richtigen Spielwerken. Geschnitzt wurden die Figuren von Bergleuten und damit halfen sie einem Bettler zu eigenem Einkommen. Buckelbergwerke sind zwischen 1620 und dem 20. Jahrhundert in Sachsen, Böhmen und Schlesien nachweisbar.

    53. Was ist ein Buckelbergwerk?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Knappschaft

    Ja, knapp konnte das Geld schon werden, wenn im Berg nicht genügend Erz, sondern viel taubes Gestein abzubauen war. Darum haben Leute von Rang und Namen Knappschaften gegründet. Die Knappschaft entschied, ob Bergleuten bei Geldknappheit Geld geliehen werden kann oder Bergleute, die nicht mehr arbeiten konnten, unterstützt werden. Im Laufe der Jahrhunderte wurden solche Vereinigungen von „Knappen“ sehr reich.

    Auch heute gibt es noch die Knappschaftsrente wie seit 500 Jahren. Die erste Freiberger Knappschaft (Freiberg in Sachsen) entstand zwischen 1350 und 1370. Knappschaften konnten Altäre und Immobilien in Auftrag geben und hatten ein hohes Entscheidungsrecht im Zusammenhang mit den Gewerken des Bergbaus.

    54. Woher kommt die Knappschaft?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Wasserkunst

    Wenn du jetzt denkst, das ist künstlich hergestelltes Wasser, liegst du falsch. Bei der Wasserkunst wird schon etwas künstlich hergestellt, nämlich die Gräben und Maschinen, die das Wasser leiten und betreiben.

    Eigentlich ist das der neue Begriff für die „Heinzenkunst“, die wurde mit Göpel, Wasserrad, Handhaspel oder Tretrad angetrieben.

    Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 173; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    55. Was ist die „Wasserkunst“?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Lachter

    Du lachst? Eigentlich hat dieser Begriff nichts mit Lachen und Weinen zu tun. Breitet ein Mann beide Arme aus, dann bekommt man ein Maß, welches in Nord- und Mitteldeutschland Lachter und in Süddeutschland und Österreich Klafter genannt wurde. Diese Maßeinheit aus dem Bergbau war um die 2 Meter lang. Das Maß war in den einzelnen Fürstentümern unterschiedlich. Die Lehen (Bodenbemessungen) wurden auf Lachterbasis vermessen.

    Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 115-116; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    56. Kennst du ein Lachter?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Bergfrohn Als die Zeit des freien Bergbaus durch die Bergherren beendet wurde, musste jeder der ehemals freien Bergmänner Abgaben leisten. Den Zehnt, Steuern und Lehn. Je kleiner die Anlage war, umso weniger blieb dem Bergmann für sich übrig. Er konnte dadurch oft den Lebensunterhalt für sich und seine Familie nicht mehr sichern. Musste er dann das Lehen verkaufen oder verpfänden, konnte er nur noch „frönen“. Das heißt, er war gezwungen, seine Arbeitskraft und seinen „Berg“ an die hohen Herrschaften abzutreten. Das führte zur Gründung von Gewerken und machte die zuerst leibeigenen Bauern und Bergmänner nach und nach zu Lohnarbeitern. Heute hört man manchmal: „Der frönt seinen Lastern.“ Das heißt so viel wie: Er arbeitet nur für seine Genussmittel oder die Freundin.

    57. Woher kommt der Begriff

    „Bergfrohn“?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Kärrner Karre ist heute noch ein Schimpfwort für ein altes Auto. Früher war der Bergmann, der die Karre fuhr, der Kärrner. Diese Karren waren ähnlich der heutigen Schubkarren mit einem oder zwei Rädern ausgerüstet und hatten einen „Spurnagel“. Der Spurnagel war wichtig für eine mittige Transport-haltung.

    Bilder: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 135, 136; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    58. Was ist ein Kärrner?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Auswieger Dieser Begriff hat nichts damit zu tun, dass jemand aus der Wiege fiel. Mit der Waage wird ja die das Gewicht (besser die Masse) bestimmt. Im Schieferbergbau wurden die Schieferplatten gewogen, weil es verschiedene Arten von Schiefer gibt, gespaltenen und ungespal-tenen. Derjenige, der das Wägen übernahm, hieß nach seinem Beruf Auswieger.

    Bilder: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 230, 232; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    59. Wer war der Auswieger?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Schieferknecht Knechte waren zum Beispiel Magd und Knecht, die auf einem Bauernhof, bei einem Bergbesitzer, Grafen, Fürsten zu dienen hatten. Für diesen 24-Stunden-Dienst wurden sie kaum bezahlt, bekamen aber einen Schlafplatz und Verpflegung. Die Schieferknechte waren also Arbeitskräfte für den Berg-besitzer.

    Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 143; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    60. Was ist ein Schieferknecht?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Stiefelknecht Das ist kein Mensch. Aber dieses Gerät hilft dem Menschen, seine Stiefel auszuziehen. Im Bergbau wurde lange Zeit in Stiefeln gearbei-tet, zum Beispiel beim Schlämmen, Entwässern. Der Stiefelknecht war aus Holz gefertigt. Der Stiefel wurde damit festgehalten und man konnte seinen Fuß leichter aus dem Stiefel herausziehen.

    Bild: User:Gerhard Elsner, Stiefelknecht-use, CC BY-SA 3.0 User:Gerhard Elsner (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Stiefelknecht-use.jpg), „Stiefelknecht-use“, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/legalcode

    61. Was ist ein Stiefelknecht?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.dehttps://commons.wikimedia.org/wiki/User:Gerhard_Elsnerhttps://commons.wikimedia.org/wiki/File:Stiefelknecht-use.jpghttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/legalcode

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    Spurnagel

    Unter einem Karren (oder einer Schubkarre) im Bergwerk wurde ein großer Nagel aus Holz oder besser aus Eisen angebracht (F). Damit konnte man in einer Spurrinne mittig auf der Strecke fahren und der Karren konnte nicht so schnell umstürzen.

    Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 136; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    62. Was ist ein Spurnagel?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Zuber

    Der Zobel ist ein Tier, dessen Pelz sehr wertvoll ist und für Umhänge von Kaisern und Königen verwendet wurde.

    Ein Zuber (Bütte) ist eine Wanne aus Holz. Es gab Waschzuber mit großem Inhalt und kleinere für die Papierherstellung usw. Bei der Salzgewinnung wurden sie früher im Sudhaus verwendet.

    Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 270; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    63. Was ist ein Zuber?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Geduldkasten

    Im 19. Jahrhundert diente dieser Kasten, der meist mit einem Spielwerk ausgestattet war, den so genannten bergfertigen Bergleuten. Das waren invalide Bergleute, die auf Grund ihres Alters oder eines Unfalls nicht mehr im Bergwerk arbeiten konnten. Sie trugen den Kasten mit dem Spielwerk durch Stadt und Land, sprachen oft Reime zur Erklärung und verdienten sich dadurch einen kargen Lebensunterhalt.

    64. Was ist ein Geduldkasten?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Vorläufer

    Bei der Bahn gibt es den Streckenläufer. Der hat dafür zu sorgen, dass Mängel am Gleis erkannt und behoben werden. Im Bergbau wird beim Schmelzprozess immer einer gebraucht, der aufpasst, wenn das Erz abgestochen werden muss. Ständig muss er nachsehen und auch „Vorlaufen“, ob die Formen gefüllt sind.

    Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 405; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    65. Was ist ein Vorläufer?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Schutzpatron

    Die Erzengel Daniel und Michael galten als Schutzpatrone der Bergleute. Nach 1600 kam das Untertageschießen auf und damit auch die Verehrung der Schutzpatronin „Heilige Barbara“. Durch ihren Schutz konnte der Bergmann ohne Angst vor Gefährdungen in den Berg einfahren. Meist werden Schutz-patrone und Schutzpatroninnen mit Heiligenschein und Heiligen-symbolen (in den Händen) versehen.

    Bild: Förderverein „Schwarze Crux“, Heilige Barbara im Bergwerk Schwarze Crux

    66. Was ist ein Schutzpatron?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Klaubertafel

    Im Mittelalter waren Tafel-runden meist mit großen Gelagen verbunden. Die Tafel selbst war mit Speisen aller Art gedeckt. In der Tafelrunde wurde geredet, gesungen, gedichtet. Berühmte Philosophen waren dort oft gesehen. Im Bergbau wurde an der Klaubertafel (A) das Erz so klein zerpocht, dass an Gold- oder Silbererz reiche Stücke von den weniger reichen Stücken getrennt und in verschiedene Fässer sortiert werden konnte. Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 4233; Franckfort am Mayn 1580; (SLUB)

    67. Was ist die Klaubertafel?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Bergmannsprache - Bergbaumuseum „Schwarze Crux“ Suhl-Vesser Verein für Hennebergische Bergbaugeschichte Suhl–Vesser, 93711 Vesser, Crux-Straße 1; Tel.: 036782 60606

    Setzpflaster Das Setzpflaster (A) wurde kreisrund vor dem Bergwerk angelegt. Darauf legte man die Erzstücken (B) und mit dem Erzschlegel (D) wurde auf das mit Erzstücken belegte Pflaster geschlagen. Die zerkleinerten Erzstücke wurden weiter verarbeitet (geröstet).

    Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 237; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    68. Was ist ein Setzpflaster?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Bergmannsprache - Bergbaumuseum „Schwarze Crux“ Suhl-Vesser Verein für Hennebergische Bergbaugeschichte Suhl–Vesser, 93711 Vesser, Crux-Straße 1; Tel.: 036782 60606

    Vormann Früher war dieser Beruf im Bereich des Ofens dafür zuständig, ihn mit Kohlen zu beschicken und die Blasebälge so lange zu bedienen, bis die entsprechende Hitze zum Schmelzen erreicht wurde. Der Vorherd war sein Haupt-arbeitsplatz.

    Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 418; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    69. Was ist der Vormann?

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  • Bearbeitung und ergänzt durch Autorengruppe Mediothek / August 2017

    Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien Bad Berka

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    Gerinne Mit Haspeln und Wassergefäßen wurde das Erz auf Stürze und Gerinne (A, F) geschüttet, um es sortieren zu können. Dabei floss das Wasser im Gerinne ab. Gerinne sind aus Holzbrettern gezimmert und können über der Erde und unter der Erde genutzt werden.

    Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 283; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    70. Was sind Gerinne?

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    Sturz, Stürze Im Bergbau hießen Kästen mit Abfluss auf das Gerinne „Stürze“ (B). In diese Stürze hinein wurde der Haspelinhalt geschüttet. Der Inhalt wurde sortiert und das Wasser floss über das Gerinne (A) ab.

    Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 140; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    71. Was sind Stürze?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Herde, Herd

    Damit wurde nicht, wie beim Küchenherd, geheizt oder gekocht. Mit einem Herd im Bergbau wurde das Edelmetall ausge-schwemmt und auf Sieben sortiert. Gold wurde in Sichertrögen aufgefangen.

    Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 292; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    72. Was sind Herde?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Sichertröge Der Sichertrog, auch Sachse genannt, hat Vertiefungen, in die sich das Gold absetzt. Die aus Mulden entstandenen schiff-ähnlichen Tröge sind wahr-scheinlich aus einem ganzen Holz gearbeitet worden. Sie wurden zum Waschen am Boden mit verschiedenen Setzrinnen ver-sehen (Absetzrinnen). Es gibt Auffang- und Waschsichertröge.

    Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 280; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    73. Was sind Sichertröge?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Füller Wir schreiben gern mit dem Füller, weil er so leicht in der Hand liegt und man nicht aufdrücken muss. Hier meinen wir aber Jungen oder Männer, die Erz vom Boden des Schachtes in Kübeln oder Tonnen füllen und dann an der Haspel befestigen. Der Füller hat das Haufwerk (die angehäufte Erde und das Erz) in die verschiedenen Gefäße mit Kratze oder Schaufel und meist auch mit den Händen einzufüllen.

    Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 89; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    74. Was ist der Füller?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Kufen, eine Kufe oder auch Küfe

    Wir kennen die Hufe von Tieren und die Kufen der Schlitten. aber was sind Kufen im Bergbau?

    Im Salzbergbau wurden große Holzbottiche mit Ablauf als Kufen bezeichnet (A). Als Sockel hatten sie drei Füße, davon war ein Fuß die untenstehende Wanne. die Wanne nahm den Überfluss der Kufe auf.

    Kleinere Kufen wurden zum Transport von Salz verwendet. Das Wappen von Kufstein zeigt eine solche Kufe.

    Bild: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 481; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    75. Was sind Kufen?

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcodehttps://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Bergmannsprache - Bergbaumuseum „Schwarze Crux“ Suhl-Vesser Verein für Hennebergische Bergbaugeschichte Suhl–Vesser, 93711 Vesser, Crux-Straße 1; Tel.: 036782 60606

    Himmelsrichtungen im mittelalterlichen Bergbau Es wird noch heute der Spruch zu den Himmelsrichtungen in der Schule gelernt:

    „Im Osten geht die Sonne auf, im Süden hält sie Mittagslauf, im Westen will sie untergehen, im Norden ist sie nie zu sehen.“

    „Morgen“ – Osten „Mittag“ – Süden „Abend“ – Westen „Mitternacht“ – Norden Bilder: Agricola, Georg; Berckwerck-Buch S. 52 und 49; Franckfort am Mayn 1580 (SLUB)

    76. Wie hießen die Himmelsrichtungen

    beim mittelalterlichen Bergmann?

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