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101? ErstesMorgenblatt. tu Jft<;tr Jtitms 144. 3«Srj«itj. Mittwoch, 25. Juli 1923.
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Sie neue Surlei.
Nn neuer Friedensvertraa ist unterzeichnet . . .Hie Völler hören es und bleiben skeptisch.
Die Erfahrungen seit 1919 waren wenigdazuangetan, den Glauben an die Fiiedcnsbotschaf«
!en von Versailles. St. Germain, Trianon.Neuilly. Sövres zu ställen. Darf neue Hoff«»ung und Zuversicht erwachen, wenn nun inLausanne «in weiteres Glied an die langeKette von Verträgen gereiht wird? V3 wäreaewagt, die Behauptung aufzustellen, daß dergriebe von Lausanne die Frage",deren wechselnde
Aspekte die europäische Diplo«matie seit mehr als hundert Jahren beschaf«ligen, endgültig erledigt und aus der Welt ye<;
schafft hätte. Dazu weist der neu« Vertragzu
viele Lücken und ungelöste Probleme auf. DieVöller werden den Frieden von Lausann« schondankbar aufnehmen, wenn er nur dem seit zwölfJahren fast ununterbrochenen
blutigenGemetzel
der Waffen im Nahen Orient «in Ende fetzt»nd wenigstens jenem Winkel unseres
gequälten
Erdteils wiillichenFrieden bringt. Daßdem so sei, steht heut« eher zu hoffen, als nachdem Abschluß des Vertrages, den die Türkeiam IN. August 192N in Sövres zu unter«zeichnen gezwungen war. Denn in Lausannewurde zum erstenmal seit dem unheilvollenVelspiel von Versailles: lein Diktatfriedenabgeschlossen,
sondern ein Friede der V e r st ä »digung, ein Kontrakt nachgegenseitigem
Verhandeln unter Respektierung der Gleich«berechtigung der Partner. Ergab
sich diese Ab»lehr vom System des Friedenszwanges
zumTeil auch aus der seit 192N veränderten macht-politischen Stellung der Türkei, so darf es sichdie Schweiz doch zur Ehre anrechnen, daß aufihrem Voben diese Rückkehr zu Bethand«lungsmethoden gelang, die für den FriedenEuropas
besser« Garantien bieten als die deseinseitigen Diktats.
Ein Blick auf die Karte zeigt,dah gestern
in Lausanne eine neue Türkei cm« derTaufe gehoben wurde. Gemessen an dem ein««igen
türkischen Weltteich, da« von Persien bisWien und von Turkestan bis Marokko reichte,
ist es freilich «ine kleine Türkei; der Valla»westlich der Maritza hat sich dauernd emanzipiertund Aegyftten, der Sudan. Libyen und Cypern
lind endgültig verloren. Auch hat die türkisch«Niederlage im Weltkrieg definitiv die Ab«trennung der riesigen arabischen Ge<;
biet« der frühem Türkei mit sichgebracht, die
nun unter vorwiegend englischem Einflußstehen: so das Arabische Reich Hedschas mitssönig Hussein, VlesopotamieN'Iral mitKönig Feisfal und TransjordanienMlich des Jordan) mit König Abdullah, zlveiSöhnen des alten Hussein. Auch aus Palä«stina bleibt die türkische Herrschaft
verdrängt;
lüer sucht Herbert Samuel als Inhaber des
britischen Mandats dem jüdischen Volk eineneue Heimstätte zu schaffen, freilich unter starkerGegnerschaft des im Lande überwiegenden
aiabisclien Elementes, das, ebenfalls von derarabischen
Nationalbewegung ergriffen,nach
einem Aufgehen Palästinas in einem groß«
arabischen Reich der Hussein-Dynastie drängt.
Und in S h l l e n sucht General Weygand gegen
widerstrebende nationale Elemente die fran«zösische Herrschaft zu
bestigen, die in Form eine«Völkerbundsmandates dort errichtet wurde.Alle diese Gebiete sind auch der neuen Türkeiverloren: unentschieden ist nur noch die Zu«teilung des Petioleumgebletes von Mosul;hier sieht der Friedensvertrag «ine direkte Ver«ständigung
zwischenEngland und der Türkei
innerhalb neun Monaten vor. ansonst der
Streitfall vom Völkerbundsrat entschieden wer« >;Gelegenheit geboten weiden, seit sie
infolge derden soll. Abschaffung der Kapitulationen auch ihre volle
Und doch:vergleicht man die heutige Türlei
mit der in Tövres auf dem Papier geplanten,
sospringt der gewaltige Erfolg der türkischenDiplomatie in die Augen. Damals war Smyrna
mit dem Hinterland den Griechenzugesprochen,
die Küste von Adalia mit dem Hinterland denItalienern, Zilizien und Adana den Franzosenund ganz Ostanatolien sollt« in einem selb-ständigen
armenischen Staat zusammengefaßtweiden; alle Inseln waren verloren und diegiiechifchen Grenzlinien in Europa bis wenige
Kilometer vor Konstantinopel herangerückt.
Heut«gehört ganz Anatolien wieder restlos
der Türkei und die Grenze auf dem Balkanist wieder an di« Mariha, bei Karagatsch (der
westlichen Vorstadt Adrianopels) logar an da«rechte Ufer dieses Flusses
vorgeschoben. BeideUfer des Marmarameeres und der Darda-nellen unterstehen der türkischen Oberhoheit,von den Inseln ebenfalls die unmittelbarvor den Meerengen gelegenen Imbros undTenedos, während Lemnos, Samothrali, Myti-lene, Chios und Samos griechisch bleiben undRhodos mit dem Dodekanes wieder zu Italienkommt. Auf Cypern muffen die Einwohnertürkischer Nationalität, die innerhalb zweierJahr« für di« Türkei optieren, die Insel ver-lassen, die andern nehmen automatisch die bri-tische Nationalität an.
Die in Lausannegeschaffene Türkei kann
sich also vor allem des unumstrittenen Besitzesder kleinasiatischen Halbinsel erfreuen. Politischschließt dieser Besitz die Verpflichtung zumSchutz der in diesem Gebiet lebenden christlichenMinderheiten ein, vor allem der Armenier,wofür die Türkei bisher leider alles ander« alsgenügende Garantien gegeben hat. Wirtschaft«lich harren dem neuen Staat wohl die schwie«rlgsten Aufgaben: es gilt, den durch
Krieg undZerfall vielfach zur Einöde gewordenen anatoli-säM Boden, w dem unermeßlich« Mineral«schätz«
liegen,aufzubauen und auszubeuten.
Hiezu wird die Türkei stets der finanziellen undtechnischen Hilfe des Auslandes bedürfen, so
daß es in ihrem eigenen Interesseliegt,
sich
auch den Ausländern gegenüber als zivilisiertenStaat zu
zeigen. Dazu wird ihr nun reichlich
innereSouveiänität zurückerobert unddamit Wohl ihren gewaltigsten Erfolg errungen
hat. Auch hierin offenbart sich der Riesen-schritt, den Angora von Tövies bis Lausannezurückzulegen vermocht«:
abgesehen von allenterritorialen Amputationen planten die Alliier-ten in Sövies noch die Aufrichtung einertatsächlichen
englisch - französisch - italienischenVormundschaft über die Türkei, der nun inLausanne der Verzicht auf viele, um nicht zusagen
auf all« Rechte der Ausländer im NahenOrient parallel ging ! Es muß sich erst erweisen,ob der Rechtsschutz der Europäer in der neuen,von der fremden
Konsulaigerichtsbaikeit be-freiten Türkei groß genug ist, um genügend
ausländische Kraft« anzulocken und festzu-halten.
Der Friede von Lausann« wird in der poli-
tischen Welt (mit Ausnahme desvielfach auch als diplomatisch! Erfolg Eng«
lands gelveitet. In der Tat ist ganz zuletzt «inunerwartetes Ereignis eingetreten, das LordCurzon in London mit besonderer
Genugtuung
erfüllt hci^cn wird: die Zustimmung So biet-lust lands zum
Meerengenabkom-men. Wenn man sich der langen Tiraden erinnert, in denen sich Tfchitscherin in der erstenHälfte der Lausanner Konferenz zum Anwaltder tüllisclien Souveränität über die Meerengenaufwarf, so erscheint die nachträgliche Iustim«mung Ismet Paschas zum
Prinzip derFreiheit der Meerengen allerdingse i ne deutliche Abkehr der TürkeiSovletlußland und damit als einfolg Englands. Wenn sich Tschitschiiingar
selbst bereit erklärt, das Merengenablommen zu unterschreiben, so stellt das «inen gewaltigen Erfolg der Konferenz von Lausanneüberhaupt dar. die ohne Zustimmung Rußlandsk«ine dauerhafte
Verständigung über die Schiff-fahrt in den Dardanellen hätte abschließenkönnen. Daß die russische Unterschrift in Konstcmtinopel und nicht in Lausanne
gegeben werden soll, wird in der Schweiz niemandengrämen.
alsvonErnun
M NllterMnW du Friedel«
llllll LMnnne.Lausanne, 24. Juli.
Von den öffentlichen Gebäuden der Diei«hügelstadt und von zahlreichen Privathäusernvehen die Fahnen: eidgenössische, kantonale undn den Farben aller der Staaten, deren offizielle
Vertreter die heutige Stunde der Unterzeich«mmg des Friedensvertrages im dekorativenUniversitätsgebäude des Palais deNumine zusammenführt. Bis zur zweiten Wt«tllgstunde kündigt
sich sonst im Bilde der Stadtnichts Außerordentliches an. Jetzt aber setzt derZ u s t r om de« Publikum« nach der Place Riponne.)ie di« Kunst des Gärtners in einen englischen
Barten verwandelt hat, mächtig ein. Di« Gen«»armer« in ßranäe tenue hä lt ihn weit abge-sperrt, und nur, wem es geglückt ist, tn den Besitzeiner Karte zu
gelangen, darf passieren undüber die mit Blumen dekorierte Treppe insInnere der Universität gelangen, die heute nichtder Wissenschaft, sondern der Weltpolitik
zudienen berufen ist. Die Kontrolle der Gäste isteine so intensive, daß selbst die SendbotenLenins und Trotzkis mit der gebotenen Sicher«heit sicherlich hoch zufrieden sein mühten. Imherrlichen Vibliotheksaal, der zu
längerm Ver-weilen einlädt, sind Post und Telegraph unter«gebracht. Bi« der Moment der Eröffnung desfeierlichen Schlußaltes in der Aula da ist, reichtdie Zeit gerade
noch hin zu einer kurzen histo«rische«
Erinnerung.
Zum dritten Male leiht Lausanne einemFriedensvertrag
seinen Namen. Weit zurückliegt der erste Frieden von Lausanne, der imJahre 1364 abgeschlossen wurde, in jener Zeit,da die einstige
Bischofsstadt mit der ganzen
Waadt die Landeshoheit des mächtigen Bernanerkennen mußte. Der damalige Friedensver-trag
selbstgab an da« Herzogtum Savoyen die
Gebiete Ger. und Chablais zurück, wogegen Sa«voyen für immer auf die Waadt verzichtete undda« Burgrecht mit Bern anerkannte. Die Könige
von Frankreich und Spanien aber übernahmenfür den Lausanner Vertrag e i ne Art Bürg«schaft, indem sie diesen in besondern Urkundenguthießen.
Der zweite Friedensvertrag von Lausanneist
jüngern Datums, von seinem Abschluß tren«nen uns nicht ganz elf Jahr«. Am 18. Oktober1912 wurde mit seiner
Unterzeichnung der Tri-polislrieg
zwischen der Türkei und Italien be«endigt. Als Vertreter unserer
Landesregierung
hielt damals Bundesrat Decoppet e i ne kurzeAnsprache an dleFiiedensunterhändler in Ouchy-Lausanne, wobei er namentlich auch dem WünscheAusdruck gab, ,,a.ue 1» p»ix ss lausanne soit.cwrndio ot, t^oonäs et lni'oUo nit ä'nsuroux re-»ult,at« i>;nul los lieux nations nmie» lle I»8ul8«c)".
ZehnTage vor der Unterzeichnung
dieses Friedensinstrumente« hatte mit derKriegserklärung Montenegros an die Türkei derBalkankrieg bereit» seinen
Anfang genommen.
Waren die tüilisch«italienlschen Unterhund«lei während Wochen in Lausanne versammelt,
fo beschließt der heutige feierliche Fiiedensalte i ne Arbeit von Monaten, der es. wie bekannt,
an dramatischen Zwischenfällen nicht fehlte unddie von der Friedenssehnsucht der Welt oftgenug mit bangen Zweifeln in ihr schließlichesGelingen begleitet worden ist. Die ungleichgrößere, die wahrhaft welthistorischeBedeutung des dritten Friedensvertrages
von Lausanne erklärt und rechtfertigt das zere-monieUe Gepräge, mit dem die Konferenz den
Feuilleton.Griechisch'äahpttsche» Offenbarung««»«.«««.
ll. Wahrhaftig, mir ist aanz kabbalistisch zu«mute geworben, und die Schrift sogar in bieftmsonderbaren Hefte hat ihl Teil dazu
beigetragen.
Wann« muhte der Herausgeber Wessely mit zier«lichei Hand die schwarzen Buchstaben
blchlgedriwgt
!md oft mit Schlangenlinienunterstrichen aus dns
dünne Glanzftaft!« malen und gleichsam e!nAicmusttlpt vortäusche», welches einer verborgenen
ttade i» einem allen Schnörlclschranle soeben ent»
rissen wurde, bedeckt mit heiligen Offenbarungen
und persönlich vom Tiismegistus einem einsamenMönche in die Feder diktiert? Genügte es nicht>;,m kuriosen Inholt, nicht an den grausamen
Zeich»»»»gen, den Götter» mit Hunde«, Löwen» «ndÄlcmslopfc», den grotesken Mischgestalten gle»>;
»icherreligiöser Vorstellungen, um schon
(gleich
Icnem Geisterseher im Pariser Papyrus Nr. 2698)
beschwörend die HNnde auszustrecken und zu bit»<;en: mich vor jeden« Dcimon im Him-mel, auf und >;»l<;er der Erde, vor allen Erschei«»ungc». Gespenstern, Verfinsterungen und jeglicherheimsuchung!"? Was nämlich eine graue Zeit vonHomer an bis ins l!. nachchristliche Jahrhundert,inibesonders aber bei liftftig
buchende ONultis»mus der Uebelgongszeiien vom Heidentum zumChristentum, die von hellenischen, semitische» undjüdisch-christliche» Vorstellungen zugleich bedrängte
Phantasie tiber, um und unter dem Monde n»geheimnisvollen Mächten ihr Wesen «leiden ließ,
diese ganze übersinnliche Welt der Gngel, Dämo-nen, Heroen und Svulgelster samt d«n ruhelosflatternden Totenseelen bat Theodor Hopf»n e r , Privatdozent an der deutfchen Universität inPrag, mit finanzieller
Unterstützung der tschecho»
slowakischenRegierung in Wesselys Studie» zur
Paläograph!« und Papyruslunbe (Vd. 21) wie«der erstehen lassen und den gesamt«« Zauber« undHczenunfug aus dem mitternächtlichen Dunkel insvertrauenswürdigere Licht wissenschaftlicher For«schung gerückt. Dabei stlihtc er sich nicht nur ausdie Angaben der lateinische» und griechischen Li»teratul, die gelegentlichen sowohl wie die zunft«mähigen Abhandlungen der Philosophen, vorallen» der Neuplatoniker, sondern in erster Linieauf mehr als sechzig griechische und koptische P a»pyri, die über jegliche Art von Zauberei Aus»schtutz
geben.Diese interessanten Dokumente siud
zumgroßen Teil in Gräbern des ägyptischen
The»bcns gesunden worden, liege» in den Museen vonParis, London und Leyden und haben, soviel ichdem Vorwort der Arbeit Hopfners entnehme, dieErstveröffentlichung dank dem Fleiße zahlreicherGelehrter, >;ch neime nur Dieterich, Griffith undWessely, bereits hinter sich.
Höpfner bietet e!»c»e»e, eingehend kommentierte Sammelausgabe, dieden Inhalt des zweiten, dcm»c>;chst erscheinendenBandes ausmachen wird. Der erste, u»s völliggcubc Vand dient der (5iufiihr»ng in jc»e Letti!«und entlastet mit seiner Uebeisicht über das vcr»worrene Gebiet des antike» Dnmoncnglaubcns
uud Zauberwesens den Nonnncnlar ganz beden»tend. Es sei uus gestattet, jetzt
schon den Manier»etwas in die Rezepte und den Bewohnern des
Zwischenreiches in ihre losmischenEtagen
zugucken.
Plotin (20427« n. <;5hr.) durchschritt dievier Werle des Universums mit der Miene desHausbesitzers, der seine Mieter und ihre VeilMt»»isse
gliiudlich lenxt. Er wußte, daß über denMenschen, den Bewohnern des irdische» Parterre,da« Stockwell der Dämonen, Heroe» und Men»schenseelen bis zum Monde reiche, dnß darüber die
sichtbare» Götter bis in die Planelcusphnie hlucl»ihre Gemächer bewohne» und daß dam« die söge»
»«nuten intellegiblen Götter folgen, die mau nichtmit den Sinnen, sonder»
einzig mit der Kraft derErkenntnis wahrnehme. Dns ganze Gebäude aberhatte der Weltenschöpfer, der Demiurgs, am An»sang der Tage
nach seinenheiligen Plänen auf«
gerichtet. Der Syrer Poiphyrius, ein SchülerPlotius, bereicherte kurze Zeit später di-scs Wissenum die Lehre vom pneumatischen Leibe. Sobalddie Dämoue» ihre Sphäre uutcr dem Monde be»ziehen, erhalten sie einen eigentümliche» Leib, »ichtso materiell wie der menschliche «nd nicht so abso»lut unkörperlich wie der göttliche, fondei» einlustiges, wandelbares und vcm der Materie assi»
zierbarcs Äcdi.'oe. Ei erhebt sich die bn»«e <;vr>;ig:
wie weit die schlechte Materie dle Vernunft desDämons zu beeinflusse» vermag, die Porphyrius
in einer für die Sterbliche» beängstigende» Weisebeantwortet. I» de» meisten Fälle», sant er, nn»terllcgt die göttliche Einsicht, >;i»b der Tämo» wirdwsolgedcssc» leideoschastllch, gewallt«!!« «nd lau»ueuhaft. Die himmlische Heiterkeit und Äuhc machteiner flüstere« und zu bösem Tun uud Treibenausgelegte» Gemütsverfassung Platz. Dabei hat er
danl dem Pneuinatischen Leib die Gabe, seine Ei^scheiuung
zu wechseln, in materiellen Körpernsicht-
bar zu werden und Tiere und Menschen, wenn es
«hmgefällt, zu besiedeln. Während die kleinere
Zahl den materiellen Einflüssen standhält, dasGöttliche in der Schönheit der Gestalt «nd in derVorliebe für die höheren Sphären und für un»schuldige vegetabilische Kost, Früchte», Plume«»u«d Weihrauchopfer, beibehält, tummelt sich dieverderbte Schar der verruchte« Geister mit b?sc»>;-
ocrer Neigungdicht liber dein Vidbode», schnüffelt
nachfettige», dampfenden und blutende» Opfern
und verkriecht sichgern iu die Höhluugcn und
Nelleriäumlichleite« des Erdgeschosses, um dort imPluto»2eiapis»Reiche bei der Folterung böserMenschenseele« mitzuwirken. Es sind also
richtige
Teufel nach mittelalterlichen Begriffe«. AllesVöse auf Erben, Pestilenz, Krieg ««d Hungersnot,Lug, Betrug, Raub und Mord sowie
jedeböse
Zauberei und schwarze Kuust rülnt von ihremunvernünftigen und widernatürlichen Wirken her.
Von solchen Schrecknisse»umgeben und vo« de»
göttliche» Sphäre» durch die »«heimliche» Regio-
ne» des Zw>;sche»rcichcs getrennt, siuoe der Mexsch»u» in seinem
eigenste» Interesse aus Mittel undWege, einerseits de» Schäbig»«««» der böse»Mächte z»
begegne», ««derseits trotz der Blockade,
welche sie ausübe», die nützliche Kommunikationzu den obere», heilsame« Gewaltc« wicdcr her-zustellen.
Porphyiius selber hat zum Nc-racr Nu»gustins,
sei»es Widersachers, i« die Sphäre zwi-schen Planeten »ud Moud de» Wohnsitz der Eogcl
lüld Erzeuge! eingeschoben uud durch den Um»stand, bah dies« Geister den Botendienst zwische»
Neue Zürcher Zeitung vom 25.07.1923