Land der schwarzen Berge - Tourenfahrer 11/2003 (Montenegro)

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11/2003 Tourenfahrer 61 60 Tourenfahrer 11/2003 LAND DER SCHWARZEN BERGE Obwohl von den Balkankriegen nicht direkt betroffen, kommt der Tourismus in Montenegro nur langsam wieder auf Touren. Robert Annetzberger (Text und Fotos) war begeistert vom natürlichen Charme des kleines Landes Nur durch eine kleine Mauer vom Meer getrennt umrundet die Küstenstraße das malerische Stoliv.

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Eine Reportage über Montenegro aus dem Tourenfahrer-Zeitschrift

Transcript of Land der schwarzen Berge - Tourenfahrer 11/2003 (Montenegro)

  • 11/2003 Tourenfahrer 6160 Tourenfahrer 11/2003

    LAND DER SCHWARZEN BERGE

    Obwohl von den Balkankriegen nicht direktbetroffen, kommt der Tourismus in Montenegro

    nur langsam wieder auf Touren. RobertAnnetzberger (Text und Fotos) war begeistertvom natrlichen Charme des kleines Landes

    Nur durch eine kleineMauer vom Meer getrenntumrundet die Kstenstraedas malerische Stoliv.

  • 11/2003 Tourenfahrer 6362 Tourenfahrer 11/2003

    Die Stadt liegt ineinzigartigerLandschaft, aberVirpazar hatschon bessereZeiten gesehen

    Ein Tragflgelboot ver-rottet an der HafenmoleVirpazars am Skutari-See.

  • 11/2003 Tourenfahrer 6564 Tourenfahrer 11/2003

    Auf dem Lovcenfllt der Blick

    aufs Meer. DieBucht von Kotor

    ist nur wenigeKilometer

    entfernt

    Das Bergmassiv desLovcen gilt als das

    Wahrzeichen Montenegros.

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    wir uns immer wieder im Sla-lom um Pilgergruppen herum-schlngeln, die zu Fu zumKloster unterwegs sind.

    Kloster Ostrog ist ein impo-santes Bauwerk, vor mehr alsdreihundert Jahren in den Felsgebaut und das bedeutendsteZentrum der serbisch-orthodo-xen Kirche in Montenegro. Ineiner Gruft liegen die Gebeinedes Heiligen Vasilije, dem vie-le Menschen bernatrlicheKrfte zuschreiben.

    Der nchste Tag fhrt zumSkutari-See. Zahlreiche Strn-de begleiten die Fahrt von Bud-va bis zur Hafenstadt Bar. Dortbeginnt der Aufstieg in die Ber-ge. Sogleich wird die Straeschlechter. Abbrche und Ab-senkungen mahnen, hier nichtzu flott hinaufzufahren. Auer-dem sind da noch die Schild-krten, die gemchlich die Sei-te des Weges wechseln.

    Pnktlich zur Mittagszeit er-reichen wir Virpazar am Skuta-ri-See. Vom schattigen Platzim Garten eines Restaurantslsst sich der Ausblick auf eineeinzigartige Landschaft ge-nieen: Kegelfrmige Bergeliegen im Dunst des Sees, dervon einem breiten Grtel ausSchilf und Seerosen umgebenist. Der Skutari-See ist dergrte seiner Art auf dem Bal-kan und eines der letzten Rck-zugsgebiete fr Pelikane.

    Die Gegend hat allerdingsschon bessere Zeiten gesehen.Auf der Hafenmole verrottetein altes Tragflgelboot, undsmtliche Ausflugsschiffe lie-gen an der Leine, weil dieKundschaft fehlt. Dabei bietetSavo, der Bootsfhrer, wirklichgnstige Tarife an. Ganze 15Euro kostet bei ihm ein Tages-Trip an einen der Strnde in-klusive Mittagessen. Fr uns istes leider zu spt fr einenSchiffsausflug. Also wiederrein in die Kombis, fahren undschwitzen, bis der Tagesaus-flug nach bewhrter Manier mitdem Sprung ins Meer endet.

    Satte fnf Kilometer liegtdas Ziel des nchsten Tagesvom Hotel entfernt. Die Halb-insel Sveti Stefan war bis in dieSechzigerjahre ein Fischer-dorf. Dann wurde eine Hotel-insel daraus, smtliche Huserblieben aber erhalten. Im Laufder Jahrzehnte verkehrten hierzahlreiche Prominente, ange-fangen bei Sophia Loren berSylvester Stallone bis ClaudiaSchiffer. Das mondne Flair istheute verflogen inzwischennchtigen hier Pauschaltouris-ten, doch die Insel hat trotzdemihren Reiz bewahrt. Der Preisdes Kaffees auf der Terrasse hatzwar Grostadtniveau, aber dieAtmosphre und der traumhaf-te Blick aufs trkisblaue Meersind den Aufpreis wert.

    Eine alte Steinbrckespannt sich in RijekaCrnojevica ber dengleichnamigen Fluss(ganz o.). In Zabljak ldtuns das Ehepaar Zunjicspontan in sein Haus(o.). Frher einFischerdorf, ist SvetiStefan heute eineHotelinsel (u. r.).

    Zu Ehren vonKnigin Milenawurden die Serpentinen inForm eines Mangelegt

    diplomatische Vertretungen,deren Botschafter sich aufGolf- und Tennispltzen ver-gngen konnten. Doch 1918,mit der Grndung Jugosla-wiens, war es vorbei mit demHauptstadtstatus und auchmit Luxus und Herrlichkeit.

    Fr uns beginnt dagegen hierdie Herrlichkeit, denn ab Cetin-je liegen 20 Kilometer gut aus-gebauter Bergstrae vor uns,die sich Kurve fr Kurve ge-nussvoll nach oben schwingen.

    Vor dem Gipfel kommen wiraber noch ins Schwitzen. 461steile Stufen liegen zwischenParkplatz und Njegos-Mauso-leum. Der grandiose Ausblickvon der Terrasse entschdigtfr die Mhen: Im Westen ragtder Stirovnik auf, mit 1748 Me-tern der hchste Berg des Lov-cen-Massivs. Zugleich fllt derBlick aufs Meer, die Bucht von

    Kotor ist nur wenige KilometerLuftlinie entfernt. An klarenTagen ist auf der anderen Seiteder Adria sogar die italienischeKste zu erkennen. Im Lan-desinneren leuchten dagegenschneebedeckte Gipfel.

    Den Berg hinunter rollen wirauf einer alten sterreichischenMilitrstrae, die im Bogen umdie sdwestliche Seite des Lov-cen-Massivs herumfhrt. Biszum vergangenen Jahr noch ei-ne ble Schotterstrecke, ist siejetzt frisch geteert und gibt fan-tastische Ausblicke auf die Kste frei. Unten in der Buchtvon Kotor kriechen die langenSchatten der hohen Berge lang-sam seewrts, whrend dieBucht von Tivat noch in derprallen Sonne liegt.

    Ende des 19. Jahrhundertshaben die sterreicher dieseTrasse in den Fels gehauen. InDutzenden Serpentinen fhrtsie hinunter nach Kotor, derHafenstadt, die selbst aus tau-send Hhenmetern zum Grei-fen nah scheint. Gut zu erken-nen auch eine kleine Besonder-heit, die sich die Straenbau-meister erlaubt haben. Zu Eh-ren von Knigin Milena habeneinige Serpentinen am Fu desBerges die Form eines M.

    In Budva hat der Fahrspaein Ende. Eine Stunde nachdem Gipfel genieen wir Son-ne und Meer.

    Tagsber auf Tour in denBergen, nachmittags am Strand

    kein Problem in Montenegro.Am Abend schlendern wir amStrand entlang, fast allein, dennes ist keine Saison. Im Hoch-sommer platzt die Kste aus al-len Nhten. Dann drfte auchdie Altstadt ein anderes Flairverstrmen, wo sich Bouti-quen, Bars und Restaurants in-nerhalb der Stadtmauern ein-quartiert haben. Aber jetzt lsstes sich gut aushalten in Budva,ein idealer Ausgangspunkt frunsere geplanten Touren.

    Kloster Ostrog ist der nchsteProgrammpunkt. Von Budvaentlang der Kstenstrae bisPetrovac, dann ab ins Landes-innere, und nach wenigen Kilo-metern tauchen im Dunst dieUmrisse des Skutari-Sees auf.Der hat eine Extratour verdient,und so wenden wir uns der Ebe-ne von Podgorica zu.

    Schon von weitem ist derweie Punkt am Berg auszuma-chen. Wie ein Schwalbennestklebt das Kloster Ostrog amFels. In 900 Meter Hhe wurdees in die Wand hineingebaut.Von der Hauptstrae aus fhrteine kleine Strae nach oben. Jeweiter wir kommen, desto en-ger und steiler werden die Kur-ven. Volle Konzentration istangesagt, und der Weg zumKloster scheint kein Ende zunehmen. Einige Schotterpas-sagen verlangsamen die Fahrtzustzlich, auerdem mssen

    Auf einem Felsen hoch berder Kstenstrae entdeckenwir eine kleine Kapelle. Vondort muss der Ausblick einma-lig sein. Fast ist auf der steilenBergstrae der Aussichtspunkterreicht, da taucht in meinemAugenwinkel etwas Groes,Schwarzes auf. Keine Chance,noch zu reagieren. Es kracht.Vorne splittert die Verklei-dung, es drckt am rechtenBein, und wir strzen auchschon. Verdammt, wir sind miteiner Kuh zusammengestoen!

    Whrend das Rindviehscheinbar unverletzt weg-springt, landen wir krachendauf der Strae. Sanja hlt sichden rechten Arm. Glcklicher-weise nur kleine Schrfwun-den an Ellenbogen und Hand.Ich dagegen habe starkeSchmerzen im Brust- undSchulterbereich.

    Nach dem ersten Schock se-he ich mir die Maschine an. DieVerkleidung ist gesplittert,Scheinwerfer, Blinker und Ar-maturen verbogen. Immerhinfunktioniert alles noch. Jetztblo schnell zurck zum Hotel.

    Wie lang so ein paar Kilome-ter sein knnen. Jede Bewe-gung schmerzt, jeder Atemzug.Rippen in Ordnung, aber derOberkrper stark geprellt, sodie rztliche Diagnose.

    Fnf Tage nach dem Kuh-Crash sind die Schmerzen soweit abgeklungen, dass einekurze Tour zur Bucht von Ko-tor drin ist. 28 Kilometer er-streckt sich der sdlichste FjordEuropas ins Land, von steilenBergen gesumt, die fast ber-all bis ans Wasser reichen.Ganz frh morgens auf derschmalen Kstenstrae unter-wegs, sehen wir das Meer spie-gelglatt im milchigen Morgen-licht liegen, whrend ein Drei-master langsam in den Hafenvon Kotor gleitet. Die Stadt istbei weitem nicht so heraus-geputzt wie Budva, aber se-henswert. Noch heute liegt dieAltstadt im Schutz einer wuch-tigen Mauer. Ab 1420 gehrteKotor fast vierhundert Jahrelang zu Venedig. Zeit genug,die Befestigungen immer wei-

    Wer das Land derschwarzen Bergeverstehen will,sagen die Monte-

    negriner, muss einmal auf demLovcen gestanden haben. Dasweithin sichtbare Bergmassivgilt als eines der WahrzeichenMontenegros. Auf seinem Gip-fel befindet sich das Grabmalvon Petar Petrovic Njegos, derzu Lebzeiten 1813 bis 1851 weltlicher Herrscher, Kirchen-fhrer und bedeutendster Dich-ter des Landes war. Wie kaumein anderer hat er Montenegrogeprgt.

    Whrend wir von Budva ausdie Bergstrae hinauffahren,lernen wir gleich den uerstforschen Fahrstil der Montene-griner kennen. Aus den riskan-ten berholmanvern gilt essich gnzlich rauszuhalten. Die zahlreichen blumenge-schmckten Marmortafeln amStraenrand zeugen davon,wohin es fhren kann, hier mit-zumischen.

    Mit ruhiger Gashand steuernwir Cetinje an, die Stadt, die alsSymbol des montenegrini-schen Freiheitswillens gilt.Drei Mal wurden ihre Mauernvon den Trken berrannt, abersie hatten nie lange Freude anCetinje halten konnten sie esnie. Spter regierte hier derDichterfrst Njegos, und Endedes 19. Jahrhunderts wurde Ce-tinje sogar Hauptstadt. Vieleeuropische Staaten hatten hier

  • MONTENEGRO DOKUMENTATION

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    ter auszubauen. Selbst in densteilsten Felsen wurden Mau-ern errichtet. Den Trken ist esdaher nie gelungen, die Stadteinzunehmen.

    Ab Kotor drehen sich dieGummis der Twin wieder aufder Magistrale. Hinter jederKurve eine neue Perspektive,stndig wechseln die Licht-stimmungen. Die kleinen In-seln Heiliger Georg und Mut-tergottes von Skrpjela fangenunsere Blicke ein, als wir berRisan dem Verlauf der Buchtfolgen, bis uns die Fhre beiKamenari auf direktem Wegzurckbringt. Nur ein paar Mi-nuten Fahrzeit statt der herrli-chen Umrundung der Bucht.Aber die haben wir ja geradehinter uns gebracht.

    Nach unseren Trips in Ks-tennhe zieht es uns in den Dur-mitor-Nationalpark tief imLandesinneren, obwohl dieWettervorhersage nicht diebeste ist. Noch einmal ber diePassstrae ins Lovcen-Massiv,dann geht es ber Cetinje undPodgorica das Zeta-Tal hinauf.Beim Abendessen unterhalbdes Klosters Ostrog beobach-ten wir mit Sorge die Wolken-bildung ber den Bergen. Wirddas Wetter halten?

    Es hlt nicht! Auf einer klei-nen, kurvigen Landstrae ar-beiten wir uns bergwrts voran,vor uns ein Pass mit fast 1500Metern Hhe. Dann gehts los:Windben beuteln die Maschi-

    ne, Schneegraupel peitschenins Gesicht. Es wird dunkel, dieOrientierung immer schwieri-ger. Die wenigen Wegweisersind mit Postern des jngstenPrsidentschaftswahlkampfesfast vllig zugekleistert. Dieletzten 60 Kilometer ziehensich ewig. Hinter Savnik ist dieFahrbahn berst mit Schlag-lchern, dazu zieht noch Nebelauf. Also weiter runter mit demTempo, zumal die Scheinwer-fer trotz Reparatur die Sterneanstrahlen.

    Als wir spt abends in Zab-ljak einrollen, ist die Stadt fastmenschenleer. Zwei Polizistenerklren auf die Frage nachbernachtungsmglichkeiten,dass beide Hotels im Ort ge-schlossen sind. Whrend desGesprchs gesellt sich eineFrau zu uns, hrt von unserem

    Problem und fhrt uns ein paarEcken weiter zu ihrem Haus.Im Nu haben wir ein Quartierbeim Ehepaar Zunjic. Ein gutesGefhl, nach dieser abenteuer-lichen Regenfahrt wieder einDach ber dem Kopf zu haben.

    Am nchsten Morgen ist esstark bewlkt und khl, aberder Regen hat aufgehrt. Wirbekommen von unseren Gast-gebern ein frstliches Frh-stck serviert, bezahlen mal ge-rade 20 Euro fr alles und ma-chen uns auf den Weg in denDurmitor-Nationalpark.

    Vier Dutzend Berge ber2000 Meter gibt es in der Regi-on, wir sehen an diesem Tagkeinen einzigen von ihnen. Einpaar Minuten spter geben dieWolken kurz den Blick frei indie Tara-Schlucht. Bis zu 1300Meter tief hat sich der Fluss indie Felsen eingegraben. DerCanon ist nach dem ColoradoRiver der zweitgrte der Welt.

    Von Zabljak ostwrts: Frost-aufbrche in endloser Folge.Die Fahrt gleicht mehr einerOffroad-Etappe als dem Glei-ten auf einer Strae. Eine ge-waltige Brcke berspannt dieTara-Schlucht. Wolkenfetzenumhllen die Berge, Dunstliegt ber dem grnlichen Was-ser eine fast mystische Szene-rie. Nicht zu lang hinschauen,denn auch die Strae fordertunsere volle Aufmerksamkeit:Die Fahrbahn ist noch immernass und voller Schaglcher.

    Hinzu kommen Teerfleckenmit Rollsplitt und groe Ge-steinsbrocken, die der Regenauf die Strae gesplt hat. Im-merhin sind keine montenegri-nischen Raser unterwegs.

    Das ndert sich wenig spter,als wir die Moraca-Schluchterreichen. Die Strecke ist diewichtigste Verbindung ausdem Inland zur Hauptstadt undder Kste und hat den traurigenRuf als gefhrlichste StreckeMontenegros: enge Kurven,unbeleuchtete Tunnel, Lastwa-gen, die fast im Schritttempounterwegs sind, und Einheimi-sche, die berholen, egal waskommt. Die Gedenktafeln frdie vielen Verkehrstoten schei-nen auch hier niemanden zukmmern.

    Je weiter die Strae sich indie Moraca-Schlucht absenkt,umso enger rcken die Felsenzusammen der Himmelschrumpft auf einen schmalenblauen Streifen zusammen.Erst kurz vor Podgorica weitetsich das Tal wieder.

    Wenige Kilometer vor Cetin-je lockt ein schmaler, kurvigerWeg runter von der Haupt-strae. Bsche und Bume ver-sperren zunchst die Sicht, bispltzlich eine wunderschneSchleife des Flusses RijekaCrnojevica vor der Honda auf-taucht. In der Ortschaft glei-chen Namens ist fast niemandauf der Strae. Menschenleerdie renovierte Promenade mitdem Blick hinber auf die alteSteinbrcke. Wer ein perfektesPostkarten-Motiv schieenmchte, ist hier richtig.

    Auf dem Rckweg zur Kstelassen wir die Eindrcke dieseskleinen Landes noch einmalRevue passieren: die endlosscheinenden, kilometerlangenStrnde, die gewaltigenSchluchten, die unberhrtenUrwlder und schneebedeck-ten Berggipfel. Doch im Landder schwarzen Berge gibt es sicher noch viel mehr zu ent-decken. Vielleicht beim nchs-ten Mal. Denn von motorrad-feindlichen Rindviechern las-sen wir uns sicher nicht von ei-ner Rckkehr abhalten.

    Kegelfrmige Berge liegen im Dunst desSkutari-Sees, demgrten See des

    Balkans (ganz o.). Wie ein Schwalbennestklebt Kloster Ostrogin der Wand (o.).

    Vier DutzendBerge ber 2000Meter gibt eshier wir sehenan diesem Tagkeinen einzigen

    Allgemeines: Das kleine Mon-tenegro hat rund 600.000 Ein-wohner, nur wenig mehr alsSchleswig-Holstein. Die am wei-testen entfernten Punkte des Lan-des liegen gerade mal 190 Kilo-meter auseinander. Die KsteMontenegros erstreckt sich dage-gen ber 300 Kilometer und hat173 Strnde zu bieten. Die land-schaftliche Vielfalt reicht von mediterraner Kste ber karstigeKalksteingebiete bis zum Hoch-gebirge, dessen hchster Gipfel2555 Meter erreicht.

    Im Februar 2003 wurde dieBundesrepublik Jugoslawien auf-gelst, seitdem gibt es nur nochdie Fderation Serbien-Monte-negro. Von den Balkankriegenwar Montenegro nicht direkt be-troffen, trotzdem ist der Touris-mus whrend der Kriegsjahre fastvllig zusammengebrochen undkommt nur langsam wieder inGang. Viele Montenegriner

    sprechen zumindest ein bisschenDeutsch.

    Motorrad fahren: Die Monte-negriner haben einen sehr flottenFahrstil und berholen jederzeit.Besondere Gefahr droht bei lang-sam entgegenkommenden Last-wagen. Hier muss immer mitFahrzeugen gerechnet werden,die zum berholen ausscheren.Generell gilt: Vorsicht bei Regen.Die Straen werden dann sehrschmierig. Tempolimits undberholverbote sollten wegen derhufigen Polizeikontrollen unbe-dingt beachtet werden. DieStraen im Kstenbereich sind inordentlichem Zustand, je weiterman ins Hinterland und die Bergekommt, desto schlechter werdensie. Insgesamt sind viele sehr alteAutos unterwegs, die hufig ge-fhrliche lspuren hinterlassen.

    Anreise: Mit der Autofhre

    vom italienischen Bari nach Baroder von Ancona nach Bar. Eineweitere Mglichkeit ist die Fhrevon Ancona nach Split und danndie landschaftlich reizvolle Fahrtan der kroatischen Kste entlang.Zur Einreise in Montenegro istein Reisepass ntig sowie die gr-ne Versicherungskarte.

    Reisezeit/Klima: Beste Reise-zeit sind die Monate Mai, Juniund September. Die Ferienmona-te Juli und August sollte manmeiden. Die Kste ist in dieserZeit vllig berlaufen, denn Ser-ben knnen aus Visa- und Kostengrnden fast nur nachMontenegro ans Meer fahren.

    Tanken: Benzin ist gnstig.Der Liter bleifrei (Eurosuper 95)kostet 0,83 bis 0,87 Euro (StandJuli 2003). Das Tankstellennetzist an der Kste gut ausgebaut, imInland weniger dicht.

    Geld/Whrung: Der Euro istoffizielle Whrung in Monte-negro. Kreditkarten werden nurganz selten akzeptiert. Geldauto-maten gibt es nicht. Das Preis-niveau ist erheblich niedriger alsin Deutschland.

    Unterkunft: An der Kste gibtes zahlreiche Hotels und Pensio-nen zu gnstigen Preisen, derStandard der Hotels ist meistnicht der modernste. Privatzim-mer werden hufig angeboten.

    Karten: Michelin-Karte Nr.991, Jugoslawien, Mastab1 : 1.000.000; Freytag & Berndt,Jugoslawien, Mazedonien,Mastab 1 : 500.000; RV-Verlag,Jugoslawische Adriakste,Mastab 1 : 300.000; an Kioskenim Land selbst gibt es fr zirkazwei Euro eine empfehlenswerteStraenkarte im Mastab1 : 370.000.

    Literatur und Internet:Montenegro entdecken, MarkoPlesnik, Trescher-Verlag, 14,95Euro; Eberhard Laue: KleinerReisefhrer Montenegro, Eber-hard Laune, edition aspect, 7,95Euro. www.montenegro-info.com.www.visit-montenegro.com.

    DUR M I T O R

    VO

    JNIK

    10 km

    ADRIATISCHES MEER

    TARA

    SKUTARISEE

    MONTENEGRO

    BOSNIEN-

    AL

    BA

    NIE

    N

    HERZE-GOWINA

    Virpazar

    Kotor

    Tivat

    Herceg-Novi

    Bar

    Sv.Stefan

    Budva RijekaCrnojevica

    CetinjeLovcen

    RU

    M IJ A

    PJES I VC I

    PREK O R N I C A

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    L I JA

    OR J E N

    PODGORICA

    NIKSIC

    Danilovgrad

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    Kolasin

    Zabljak

    Tepca

    Kloster Ostrog