Landjaeger Magazin - Leibesübungen Preview

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POSEN FÜR DIE EWIGKEIT AUSTROFRED / VELO JÄGER KOCHT / WILLI DUNGL / ETEPETETE KUSCHELROCK SCHULD UND SÜNDE / ONANIE MUZ MAMA UND V.A. MAGAZIN LANDJÄGER NR.06 | SOMMER 2009 | www.landjaeger.at Mit Thema um nur ¤ 4,00 - Österreich | ¤ 5,00 - Deutschland | CHF 7,00 - Schweiz u. Liechtenstein IMMER NEU MIT: ISSN 2070-2655 LEIBESUBUNGEN www.landjaeger.at MADE IN HEAVEN Er wolle kein Rockstar sein, sondern eine Le- gende, soll Freddie Mercury in einem Interview einmal gesagt haben. Und was ist er heute? Ein Rockstar vielleicht? Die Faust in den Himmel gestreckt, blickt der Lover of Life, Singer of Songs in Montreux am Ufer stehend und in Bronze gegossen über den Genfersee. Majestät- isch. Bigger than life. Ein Held der Freiheit. Freddie Mercury liebte das Leben, und das Leben liebte ihn. Gegangen ist er wie alle Guten viel zu früh. Geblieben ist seine Musik. Freddie Mercury posierte nicht, er schuf sich selbst in tausend Bil- dern. Für seinen berühmten Ausfallschritt beim Queen Konzert im Londoner Wembley Stadium 1986 gibt es die Höchstnote.

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Preview der neuen Ausgabe mit: Posen für die Ewigkeit, Austrofred, Velo, Jäger kocht, Wili Dungl, Etepetete, Kuschelrock, Schuld und Sühne, Onanie, Muz Mama und v.a.

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Posen für die ewigkeit Austrofred / VeLoJÄger koCht / wiLLi dungL / etePetete kusCheLroCksChuLd und sünde / onAnie muZ mAmA und V.A.

MAGAZIN LANDJÄGER NR.06 | SOMMER 2009 | www.landjaeger.atMit Thema um nur ¤ 4,00 - Österreich | ¤ 5,00 - Deutschland | CHF 7,00 - Schweiz u. Liechtenstein

IMMER NEU MIT:ISSN 2070-2655

LEIBESUBUNGEN

www.landjaeger.at

mAde in heAVenEr wolle kein Rockstar sein, sondern eine Le-gende, soll Freddie Mercury in einem Interview einmal gesagt haben. Und was ist er heute? Ein Rockstar vielleicht? Die Faust in den Himmel gestreckt, blickt der Lover of Life, Singer of Songs in Montreux am Ufer stehend und in Bronze gegossen über den Genfersee. Majestät-isch. Bigger than life. Ein Held der Freiheit. Freddie Mercury liebte das Leben, und das Leben liebte ihn. Gegangen ist er wie alle Guten viel zu früh. Geblieben ist seine Musik. Freddie Mercury posierte nicht, er schuf sich selbst in tausend Bil-dern. Für seinen berühmten Ausfallschritt beim Queen Konzert im Londoner Wembley Stadium 1986 gibt es die Höchstnote.

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Montag – Samstag10 – 1 Uhr

Marktstraße 336850 Dornbirn

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editoriAL

Herausgeber: Landjäger Verein (ZVR 881841026) - www.landjaeger.atISSN: 2070-2655Chefredaktion: Robert Hiller, Martin Fetz, Sven Matt, Christian FeursteinTextredaktion: Robert Hiller, Peter Rüscher - [email protected]: Christian Feurstein - [email protected] aus der Serie „Posen für die Ewigkeit“: Florian Bayer - www.fl orianbayer.comCovertext „Made in Heaven“ aus der Serie: „Posen für die Ewigkeit“: Andreas FeuersteinSchrift: bueronardin No3 (Christof Nardin, christofnardin.com)Anzeigen: Martin Fetz - [email protected], Christian Feurstein - [email protected], Fotografen, Illustratoren und Freunde: Nicola Alster, Austrofred, Florian Bayer, Michaela Bilgeri, Elisabeth Breidenbrücker, Tiziana Condito, Tobi Degenhardt, Gunter Fetz, Andreas Feuerstein, Ulrich Gabriel, Lisa Gotthard, Alois Gstöttner, Stefanie Hilgarth, Ronald Jenny, Sebastina Keiper-Knorr, Beatrix Kovats, Claudia Larcher, Björn Matt, Nane Murer, Roswitha Natter, Benjamin Paya, Gersin-Livia Paya, Wolfgang Pennwieser, Oona Peyrer-Heimstätt, Michael Pointner, Jürgen Pucher, Katharina Ralser, Robert Rüf, Johannes Scheuz, David Schreyer, Darko Todorovic, Florian WaldnerDruck: Druckerei Hugo Mayer, Dornbirn (www.hugo-mayer.at)Unterstützung: Land Vorarlberg und unsere Anzeigenfreunde—Alle Artikel spiegeln in erster Linie die Meinung des Autors oder der Autorin wider, und nicht unbedingt die der Redaktion. Die Redaktion bemüht sich, auch Meinungen, die nicht voll und ganz der ihren entsprechen, einen Raum zu geben, wenn sie diese für interessant und diskursfähig hält.

Offenlegung gemäß §25 des Mediengesetzes: Der Landjäger ist das Organ des Vereins Landjäger. Er setzt sich inhaltlich mit Themen aus Politik, Kultur und Wissenschaft – teils ernsthaft, teils satirisch – auseinander. Die Rechte liegen bei den UrheberInnen der jeweiligen Artikel, Fotografi en und Illustrationen.

Mit dem Thema „Leibesübungen“ nimmt sich der Landjäger erstmals seit der „Fleisch“-Ausgabe wieder einem dezidiert körperlichen Subjekt an. Während sich in unseren Lokalmedien körperliche Themen auf Bilder von scheuen Mädchen in Badeanzügen oder auf Berichte von Zeltfestschlägereien beschränken, hat der Landjäger natürlich einen komplexeren Zu-gang gewählt. Die Thematik wird von verschiedensten Seiten skizziert: Von den Berichten profi lierter natio-naler Champions und echter regionaler B-Promis über ihren Bezug zur Körperlichkeit bis hin zum sechs-teiligen Vélo-Traktat. Diese Ausgabe verfügt zudem erstmals über Rote Seiten, die magazingewordene Antithese zu den Gelben Seiten. Die Gelben Seiten, sprich das Branchenbuch - das Sinnbild der unver-fänglichen Nüchternheit. Im Gegensatz dazu unsere Red Pages: das Sinnbild der Sinnlichkeit, inklusive Onanie, Partnertausch und Nudeltraining. Landjäger #6: Unsere Kampfansage an die Wirtschaftskrise und alle anderen quotenbringenden Tagesthemen.

Die Redaktion

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inhALt #06

6 SPORT DARKO TODOROVIC

10 DER TAG ALS WILLI DUNGL STARB PETER RÜSCHER

12 POSEN FÜR DIE EWIGKEIT ANDREAS FEUERSTEIN FLORIAN BAYER

16 DER TRIKOTSCHLEIER MUZ MAMA

18 SIE SPIELEN NUR DAVID SCHREYER

24 BRIEFE AN WOLFGANG AMADEUS MOZART AUSTROFRED

26 IN DEN SEILEN ALOIS GSTÖTTNER BEATRIX KOVATS 30 AUS DEM TAGEBUCH DES KURBARONS GABRULOWITSCH

32 CONTUSIO = PRELLUNG WOLFGANG PENNWIESER KATHARINA RALSER

34 ÜBUNGEN DAVID SCHREYER MARTIN FETZ RONALD JENNY

41 HOMAGE54 BAUERNJÄGER ROBERT HILLER

56 VERSUCH 2 OONA PEYRER-HEIMSTÄTT

57 FRÜHER WAR’S AUCH NICHT BESSER REYNAR

59 SLOW MOVE TIZIANA CONDITO

60 DER JÄGER KOCHT BJÖRN MATT

62 ETEPETETE TOP TEN ETEPETETE GERSIN-LIVIA PAYA 66 KAPITULATION VELO

71 INFORMATION72 SCHULD UND SÜNDE MICHAELA JOHANNES

74 ONANIE JÜRGEN PUCHER GERSIN-LIVIA PAYA 76 KUSCHELROCK STEFANIE HILGARTH

80 (UNTER)LEIBESÜBUNGEN RONALD JENNY

83 TODSÜNDE TRÄGHEIT TOBI DEGENHARDT GERSIN-LIVIA PAYA

86 DER SENTIMENALE WIRT GUNTER FETZ

90 NUMMER 6 CLAUDIA LARCHER

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Bilder:Darko Todorovic

adrok.net

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Posen fürdie ewigkeit

Text:Andreas Feuerstein

Bilder: Florian Bayerflorianbayer.com

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womP BomP A Loom oP A womP BAm BoomWer kann von sich schon behaupten, die Rolling Stones und die Beatles im eigenen Vorprogramm gehabt zu haben? Von den Vertretern der späteren British Invasion wurde Little Richard vergöttert. Den Über-gang vom Rhythm n Blues zum Rock n Roll trieb er entscheidend voran. Ja, er definierte sogar Schock schon, als der Rock selbst noch in den Kinderschuhen steckte. Marilyn Manson? Try Little Richard! Mit einem six-inch Pomadeturm am Kopf, Mascara Lid-strich und seinen ekstatischen Trillern er-schütterte er in den 1950er Jahren die amerikanische Nachkriegsgesellschaft. Und das alles nur, um sich wenige Jahre später in einem Bible College in Alabama einzuschrei-ben. Um wieder ein paar Jahre später auf die Bühne zurückzukehren. Um ... Ein Hin- und Hergerissener ist er wohl bis heute.

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PuLL uP the BumPer

Eine anmutige Arabeske ziert das Cover von Island Life. Anatomisch ist sie unmöglich. Zumindest für Grace Jones. Die 1978 ent-standene Arbeit des Photographen Jean-Paul Goude ist eine Montage. Goude war davon überzeugt, dass seine Muse, mit der er später einen gemeinsamen Sohn zeugen sollte, ein drastischeres Image braucht. Jah-re bevor Madonna begann, sich am Boden

zu räkeln und Like a Virgin zu trällern, for-derte Grace Jones mit ihren Posen bereits

männliche Rollen heraus. Was ihren Onkel, den Bischof von Jamaika, dazu veranlasste, ihre Mutter in einem Brief darauf aufmerk-

sam zu machen, dass sie eine Inkarnation des Teufels sei. Hallelujah!

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Contusio = PreLLung

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Das Fußballspiel ist freilich auch eine Leibesübung. Eine recht lustige und feine zumeist. Bei aller Gaudi kann es aber auch sein, dass sich Fußballer weh tun. Nicht immer muss gleich ein Knochen gebrochen sein – auch eine Prellung kann ganz schön martern. Und selbst die Diagnose muss ein Kicker erst mal verschmerzen. Dr. Pennwieser plaudert aus dem medizinischen Nähkästchen und beschränkt sich dabei auf den Fußball – sportartmäßig.

Bei jedem Spiel krachen Kicker ordentlich zusammen. Sie

hauen sich den Kopf an, bekommen ei-nen Tritt vor das Schienbein und stür-zen unglücklich auf die Hand. Wenn nichts gebrochen, gerissen oder ver-dreht ist, wurde die entsprechende Körperpartie meist geprellt. In der Me-dizin spricht man dann von Kontusion – eine der häufigsten Diagnosen in der Unfallmedizin. Denn eine Kontusion kann jeden Körperteil betreffen.

Geraten zwei Spieler beim Kopfball mit ihren Schädeln zusammen und kei-ner bleibt bewusstlos liegen, diagnosti-ziert man eine Contusio capitis. Eine Brustkorbprellung nach einem Tritt gegen den Thorax ohne Rippenbrüche nennt man Contusio thoracis. Ein Schuß in die Hoden mit Prellung der Selben bekommt die Bezeichnung Contusio testis. Selbst der Augapfel lässt sich prellen. Eine Contusio bulbi führt dabei nicht selten zu Verletzun-gen der Netzhaut oder Aderhaut. Häu-figer sind jedoch Prellungen der Extre-mitäten. Sprich ein Bein, ein Fuß, eine Hand, oder ein Ober- oder Unterarm tut weh. Zwecks genauer Diagnose, oder um sich die Bestätigung zu holen, dass wirklich alles kaputt ist, muss der Kicker aber ins Krankenhaus. Und we-nig später – nach durchgeführtem Röntgen – fiebert er dem Befund ent-gegen. „Herr Doktor, ist der Knochen gebrochen oder nur geprellt?“ ist schließlich die ängstliche Frage des Pa-

tienten. Kann der Mediziner keine fri-sche traumatische Knochenverände-rung am durchleuchteten Gebein feststellen, wird dieser antworten: „Nein, gebrochen ist nix“. Im Gesicht des Patienten lässt darauf hin die An-spannung sichtbar nach und Erleichte-rung setzt ein – vorerst. Kein langwie-riger Gips oder Operation wird vonnöten sein, und in ein paar Tagen ist wahrscheinlich wieder alles gut. Die Entlastung währt bei vielen Patienten aber nur kurz. Besonders bei Männern kommt es nach der ersten Entwarnung oft zu einer sonderbaren Reaktion.

Wenn nichts gebrochen ist, woher kommen dann diese unglaublichen Schmerzen? Rechtfertigt eine Prellung überhaupt den Besuch eines Kranken-hauses – den ganzen Aufwand? Der Pa-tient ist womöglich mit dem Rettungs-auto in die Ambulanz gekommen, nachdem er zuvor eine lange Nacht ge-litten hat. Vielleicht hat er auch Sätze gesagt wie: „Wenn ich einmal zum Doktor geh, muss es schon was ganz Arges sein“. Die Freundin hat dazu be-sorgt genickt, einen neuen kühlenden Umschlag gewickelt, ihren Buben also bemuttert. Nachdem es sich nun „nur“ um eine Prellung und nicht um einen Splitterbruch oder eine Knochenzer-trümmerung handelt, sind manche Pa-tienten auch irgendwie enttäuscht, ja gekränkt beinahe. So kommt es, dass der erste Satz nach der Diagnose Con-tusio meist ein widersetzliches „Aber eine Prellung tut oft viel mehr weh als ein Knochenbruch“ ist. An dieser Stelle beschwichtigt der routinierte Arzt mit einem empathischen „Ja, ja“, ver-schreibt eine Salbe, kühlende Umschlä-ge und körperliche Schonung bis zur vollen Genesung, wünscht dem Patien-ten alles Gute und ist fein raus.

Der nicht ganz so erfahrene Mediziner erklärt, dass man das eigentlich nicht so sagen kann. Denn obwohl eine Prel-lung ausgeprägte Blutergüsse und Weichteilschwellungen verursachen kann, ist die Beinhaut intakt. Diese Beinhaut, die über dem Knochen liegt, ist sehr gut mit Nerven versorgt. Diese

Nerven verursachen die Schmerzen, wenn man beispielsweise eine aufs Schienbein bekommt. Bei einer Prel-lung ist diese Beinhaut zwar auch ange-schlagen, aber nicht durchtrennt. Ver-strickt sich der Arzt dann in Sätze wie „Schmerzen sind halt was Subjektives“, kann es sein, dass der narzisstische Pa-tient nun noch gekränkter wird und abwehrt. Oft zweifelt der Verletzte an der Kompetenz des Mediziners und be-ginnt die Diagnose zu hinterfragen. Hier beginnt die heikle Phase des Kon-flikts und beide Seiten sollten nun überlegen wie sie einigermaßen unge-schoren aus dem Ganzen wieder raus-kommen. Der Arzt schlägt dann hof-fentlich einen Gipsverband für eine Woche zur Ruhigstellung der schmerz-haften Körperpartie vor und der kluge Patient nimmt diesen Kompromiss an. Eine recht elegante Lösung, bei der beide Seiten ihr Gesicht wahren. Der Arzt, weil er die Anliegen des Patienten ernst genommen und seine Ruh hat. Der Patient, weil er irgendwie doch Recht hat; außerdem kann er seiner Freundin den Gips als Metapher seiner Schmerzen präsentieren und die Be-mutterung sollte somit für eine Woche weitergehen.

Wolfgang Pennwieser schreibt für das Fussball-

magazin ballestererfm

Weitere Kolumnen sind im Buch „Platzwunde“

zu finden. Erschienen im Czernin Verlag.

Text: Wolfgang Pennwieser

Bild: Katharina Ralserkatharinaralser.at

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urBAnfitnesstoP ten

Text: Etepeteteetepetete.cc

Bilder: Gersin-Livia PayaLicht: Benjamin Paya

Location: Pratersauna Wien

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Das Landjäger Magazin hält vom oktro-yierten Sporterlebnis a la Fitnesscenter recht wenig. Tanzen liegt dem Berg-volk schon viel näher. Zu welchen Beats das Volk aus der Bundeshaupt-stadt ihre Ärsche bewegen, wurden die leckeren Hühner von Etepetete be-fragt. Freundlicherweise haben sie uns ihre Top 10-Favoriten verraten. Get-roffen haben wir sie im neusten Club Wiens: der Pratersauna. Unser absolu-tes Highlight: die Toiletten, auch hier soll man Kalorien verbraten können, hört man.

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///////////////////////// Aus dem LeBen eines ////////////////////////// Jungunternehmers

Was Bill Gates mit seinem Garagen-Unternehmen gelungen ist, bleibt den meisten Jungunternehmern verwehrt. Von all denen, die auf Grund des ausbleibenden

Erfolges am Ende in die Garage gezogen sind, wird selten gesprochen. Einen annähernd ähnli-chen Grad an Realitätsverweigerung wie bei Jungunternehmern ist nur noch in der Jungschar zu fi nden. Genauso missionarisch und selbstlos wie im Auffangbecken für katholische High-Poten-tials gehen Jungunternehmer, ohne dazu gezwungen zu werden, bei der Gründung von neuen Unternehmen zu Werke.Dabei sind die meisten unter ihnen früher oder später von der Mildtätigkeit des Konkursrichters abhängig. Was dieser nicht übers Herz bringt, wird vom Finanzamt mit Hilfe von Steuergesetzen vollzogen. Diverse Steuervorteile für Jungunternehmer erscheinen einem in diesem Licht wie die Zuckerrübe, mit der das Mastschwein zur Schlachtbank gelockt wird.In vielerlei Hinsicht ähneln Jungunternehmer den Gesellen, die morgens um halb acht beim Frühstücks-Bier in der Bahnhofsschenke ihr Glück an den Einarmigen Banditen versuchen. Falls man wider Erwarten doch mal was gewinnt, wird still noch ein Bier bestellt und die gewonnenen Münzen werden geduldig wieder dem Automaten einverleibt.Verdammt dazu, das Risiko zu tragen, das große Konzerne scheuen wie ein junges Reh die japa-nische Touristengruppe, heißt es dann auf zur nächsten Pilgerreise aufs Handelsgericht um ein neues Kapitel im Firmenbuch aufzuschlagen.

////////////// geistige entsChLACkung /////////////////////////////////////////im wAChkomA

Ist ja gut. Immer wieder schön zu hören, wenn sich all diese amphetamingeschwängerten, narzisstischen multimedia-interdisciplinary-corporate-media-information-interac-

tion-Designerarchitekten und dergleichen bei jeder Bushaltestelleneröffnung mit ihren fünf-undzwanzigstündigen Arbeitstagen versuchen, das Mutter-Teresa-Image aufzupolieren. Sind es ja auch genau sie - und nur sie - welche in vollkommener Hingabe ihre Jugend und Schönheit auf dem Altar der Selbstaufgabe opfern, ausschließlich dem höheren Zwecke dienend, die Mensch-heit einen Schritt weiter zu bringen. Mit der Pünktlichkeit einer morgendlichen Erektion kommen sie dann wieder, die dauer-ma-nisch-depressiven Schlafentzügler auf Weckamin, bringen mit der Ausdauer eines hyperaktiven Kleinkindes auf Retalin-Entzug das seit der industriellen Revolution geltende Gesetz der idealen 8 Stunden Schlaf mit der Holzhackertheorie eines „individuellen Schlafempfi ndens“ zu Fall. Den

Delfi nen, Killerwalen und Seebären folgend, wird hernach im Halbhirn-schlaf das eine der zwei Augen zur Ruhe gebettet, während das andere im-mer noch hoffnungsvoll angestrengt nach einer gestalterisch halbwegs verträglichen Platzierung des Mülleimers am Bushaltestellen-Entwurf späht. Schade, wenn dann trotz all der Hingabe und Hirnwichse die Wett-bewerbs-Jury wieder einmal die Weitsichtigkeit ermangelt um die Geniali-tät und fundamentale Richtigkeit des eingereichten Wartehäuschens aus-reichend zu würdigen. Dem angeknacksten Ego zuliebe lässt man daraufhin auch wieder mal Nachsicht mit der inneren Stechuhr walten und verlässt den Kreativ-Sweatshop sonntags bereits gegen 20.30, um mit einem fran-zösischen Film-Noir Klassiker noch etwas emotionale Katzenwäsche durchzuführen. Sicher, irgendwann, da hat man auch mal etwas Glück, er-hält den Zuschlag, verzichtet der zukunftsweisenden Gestaltung wegen

auf das horrende Honorar und verbringt zwei, drei oder vier Jahre mit der akribischen Detailpla-nung von Mülleimern, Fahrplantafeln und Sitzbänkchen, damit dann spätestens beim Richtfest das schwarz-bebrillte Klappergestell an Körper, zu welchem man die Beziehung eigentlich seit Jahren abgebrochen hatte, in sich zusammenstürzt wie ein Sack loser Hirschhörner. Ist ja gut.

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wArnung

der inhALt der foLgenden seiten ist für Personen unter

16 JAhren niCht so geeignet.

sind sie 16 JAhre oder ÄLter, nur Zu,

BLÄttern sie weiter.

sind sie noCh kLein und hABen dieses

mAgAZin Von ihren eLtern gekLAut

Bitte Auf seite 83 weiterLesen.

dAnke für ihr VerstÄndnis. INFORMATION

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kusCheLroCk

Bilder: Stefanie Hilgarth

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