LANDKREIS ALTÖTTING KREISNACHRICHTEN … · resia Glück und Brigitta Neckermann. Anmel-dungen zum...

1
LANDKREIS ALTÖTTING Montag, 20. Januar 2014 Nummer 15 / Seite 19 Kastl. Die sogenannte Ge- meinwohl-Ökonomie steht im Mittelpunkt des Bauern- und Landvolktages am Mittwoch, 22. Januar, ab 20 Uhr beim Spirkl- Wirt in Kastl. Harro Colshorn, Betreiber einer Bio-Gärtnerei in Bruckmühl, wird die Grundzüge der Gemeinwohl-Ökonomie er- klären und anhand seines Betrie- bes die Möglichkeiten der prakti- schen Umsetzung erläutern. In sieben Städten Deutsch- lands, Österreichs und Südtirols haben jüngst rund 100 Unter- nehmer dieses neue Wirtschafts- modell vorgestellt. In der Ge- meinwohl-Ökonomie würden die Systemspielregeln der Wirt- schaft von reinem Gewinnstre- ben auf Gemeinwohlstreben um- gestellt, sagen die Initiatoren. Die Gemeinwohl-Ökonomie beruhe auf denselben Grundwer- ten, die zwischenmenschliche Beziehungen gelingen lassen: Vertrauensbildung, Wertschät- zung, Kooperation, Solidarität und Teilen. Das Modell habe zum Ziel, dass jene Unternehmen, die sich sozial verantwortlich, soli- darisch, ökologisch und demo- kratisch verhalten, unter ande- rem mittels niedrigerer Steuern und Zölle sowie günstiger Kredi- te belohnt werden. Nach knapp drei Jahren, in de- nen die Initiative aktiv ist, sind bislang rund 1400 Unternehmen aus 27 Staaten dabei und auch die ersten Gemeinwohl-Gemeinden sind am Entstehen. In Bayern be- teiligen sich neun Unternehmen, darunter die Sparda-Bank Mün- chen, ein Maschinenbauer aus dem Allgäu und zwei Gärtnereien daran. Veranstalter des Bauern- und Landvolktags am Mittwoch, 22. Januar, der mit einem Gottes- dienst in der Kastler Pfarrkirche beginnt, ist die Katholische Landvolkbewegung im Land- kreis Altötting. - red Gemeinwohl-Ökonomie Thema beim Landvolktag Informationen am Mittwoch, 22.Januar München/Neuötting. Das „Who is Who“ der Wohlfahrtspfle- ge hat sich am Freitagabend im Münchner Restaurant „Langwie- der See“ versammelt, um Seban Dönhuber anlässlich seines 80. Geburtstags hochleben zu lassen: Amtierende Vorsitzende von Wohlfahrtsverbänden wie der Chef der bayerischen Arbeiter- wohlfahrt Thomas Beyer und die Präsidentin im Ruhestand des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) Christa Prinzessin von Thurn und Taxis schilderten Dönhubers Wer- degang. Zudem gratulierten so- wohl langjährige als auch neue Mitarbeiter der bayerischen Ar- beiterwohlfahrt (AWO) sowie der Hans-Weinberger-Akademie (HWA) ihrem Ehrenvorsitzenden respektive Vorstandsvorsitzenden. AWO und HWA richteten die Feier gemeinsam ausgerichtet. Beyer skizzierte in seiner Lauda- tio Dönhubers Weg „von der Basis an die Spitze“ des Verbands. So sei der Jubilar einer der Mitbegründer des AWO-Ortsvereins Neuötting gewesen. Später firmierte er von 1989 bis 2004 als Landesvorsitzen- der. „Als starke Stimme hast du uns deutschlandweit Gehör verschafft. Du bist ein Mann der Arbeiter- wohlfahrt“, sagte Beyer lobend. Früh habe Dönhuber öffentlich- keitswirksam deutlich gemacht, dass die Wohlfahrtsverbände „bei- leibe nicht nur Kostgänger des Staates sind, sondern ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor“. Jeder 30. Arbeitsplatz befinde sich inzwi- schen in dieser Branche. Außer- dem sei der nunmehr 80-Jährige als Befürworter der Pflegeversiche- rung „wie ein Wanderprediger durch Bayern gezogen“. Laut Beyer hat Dönhuber in sei- ne sozialpolitische Arbeit stets Kenntnisse aus seiner langjährigen kommunalpolitischen Erfahrung – selbstredend wurde an dieser Stel- le unter anderem sein 30 Jahre währendes Amt als Altöttinger Landrat erwähnt – einfließen las- sen. Mit einem Augenzwinkern er- klärte Beyer, dass im Lebenslauf des Sozialdemokraten Dönhuber allerdings noch ein politisches Amt fehlt: „Bis jetzt warst du nicht im Bundestag vertreten.“ Und auch andere trauen Dönhuber of- fenbar höchste Posten zu: Die ehe- malige BRK-Präsidentin Christa Prinzessin von Thurn und Taxis er- heiterte die Gäste, als sie den ge- bürtigen Neuöttinger mit „Herr Seehuber“ ansprach – ein Schelm, wer dabei nicht an den amtieren- den Ministerpräsident Horst See- hofer dachte. „Da sehen Sie, in welchen Kategorien ich von Ihnen denke“, überspielte die Adelige ih- ren Versprecher. Für sie sei der Jubilar in der Ver- gangenheit ein Mentor gewesen, damals, als beide Mitglieder im mittlerweile aufgelösten Senat wa- ren. In der Rückschau habe sich Dönhuber über die Jahrzehnte nicht verändert: „Sie sind immer noch derselbe Strahlemann wie schon immer“, attestierte ihm die langjährige Weggefährtin. Fit, verständig, diplomatisch, willensstark – das sind nur einige der Attribute, die wiederum Mona Frommelt, Direktorin der HWA, im Jubilar erkennt. Außerdem sei er „extrem gut vernetzt“. Das habe sich beispielsweise gezeigt, als die HWA aus ihrem Gebäude in Neu- ötting habe ausziehen müssen. Da habe Dönhuber den neuen Stand- ort in Marktl vermitteln können. Der Geehrte selber konstatierte, dass die Wohlfahrtsverbände gera- de in der heutigen schnelllebigen Zeit unverzichtbar seien. Seine ei- gene Zeit will er fortan vermehrt privat gemeinsam mit seiner Frau beim Skifahren und auf Reisen im Wohnwagen verbringen. - ak Gratulations-Marathon Gleiche mehrere Tage dauerte der Gratulations-Marathon für Altlandrat Seban Dönhuber an- lässlich seines 80. Geburtstags. Neben offiziellen und privaten Fei- ern in seinem Heimatlandkreis (der Anzeiger berichtete) gab es auch eine Fülle von Glückwunsch- schreiben, darunter auch Briefe von Landtagspräsidentin Barbara Stamm und Ministerpräsident Horst Seehofer. AWO-Bayern und Hans-Weinberger-Akademie lassen Seban Dönhuber hochleben „Du bist ein Mann der Arbeiterwohlfahrt“ 4,7 Prozent mehr Fahrgäste bei der Südostbayernbahn Mühldorf/Altötting. Die Südostbayernbahn verzeichnet in der Jahresbilanz von 2013 eine Steigerung der Fahrgastzahlen um 4,7 Prozent. Im vergangenen Jahr wurden erstmals mehr als zehn Millionen Fahrten mit Zügen der SOB unternommen. Grund für die positive Ent- wicklung sei zum einen das Südostbayern- Ticket, das sich seit seiner Einführung als günstigere Alternative zum klassischen Bayernticket sehr bewährt habe, teilt das Un- ternehmen mit. Zum anderen habe das ausge- weitete Angebot mit zusätzlichen Fahrten und dem neuen Haltepunkt ,Rosenheim Hoch- schule‘ auf der Strecke Mühldorf-Rosenheim, wo die Züge nun unter der Woche im Stunden- takt verkehren, seinen Teil dazu beigetragen. Für das Jahr 2014 werden relativ gleich blei- bende Zahlen erwartet. Weitere Leistungs- steigerungen, die sich voraussichtlich durch den neuen Fahrplan ergeben werden, der ab Dezember dieses Jahres in Kraft tritt und dann auch eine stündliche Verbindung auf der Stre- cke München Ost-Wasserburg vorsieht, ließen sich erst 2015 verzeichnen. Studientag für die Exerzitien im Alltag Burghausen. Das Exerzitienreferat der Diöze- se bietet wieder Exerzitien im Alltag an. Unter www.bistum-passau.de findet man ab Ascher- mittwoch die Exerzitien wieder online. „Gott liebt dich mehr, als du dich selber liebst“ ist das Thema des neuen Heftes. Zur Einführung wird dazu ein Studientag für Begleiterinnen und Begleiter angeboten, und zwar am Samstag, 25. Januar, im Haus der Begegnung „Heilig Geist“ in Burghausen von 9.30 bis16 Uhr. Die Leitung haben die neue Referentin für Exerzi- tien und Spiritualität, Sr. Conrada Aigner, The- resia Glück und Brigitta Neckermann. Anmel- dungen zum Studientag ist erforderlich im Seelsorgeamt, 0851/393-5101 oder -5102, oder E-Mail [email protected]. Für Fragen steht Sr. Conrada zur Verfügung: 0851/3935141, sr.conrada.aigner@bistum- passau.de. Das Heft „Exerzitien im Alltag 2014 – Gott liebt dich mehr, als du dich selber liebst“ kann bestellt werden unter 0851/393 5171. Ausbildungskurs für Hospizhelfer Altötting. Der Hospizverein Altötting startet einen neuen Ausbildungskurs für Hospizhel- ferinnen und -helfer. Er richtet sich an alle, die sich mit Sterben, Tod und Trauer auseinander- setzen wollen und sich vorstellen können, nach der Ausbildung ehrenamtlich als Hospiz- helfer tätig zu sein. Am Dienstag, 21. Januar, werden ab 19 Uhr bei einem Info-Abend im St. Klara-Heim, Herzog Arnulf-Straße 10, die we- sentlichen Inhalte und der Ablauf des Kurses vorgestellt. Der eigentliche Kurs umfasst 13 Termine zwischen 14. Februar und 15. No- vember. Der Infoabend ist Voraussetzung für die Teilnahme am Kurs. Weitere Informatio- nen gibt es unter www.keb-ris.de oder unter 0175/4122467 bzw. 08671/4144. KREISNACHRICHTEN Burghausen. Vor 100 Jahren wurde in der damaligen Ge- meinde Holzfeld am Stadtrand von Burghausen der Grundstein gelegt für die heute weltweit er- folgreiche Wacker Chemie AG. Dieses Jubiläum stand im Mittel- punkt des Neujahrsempfangs der Mittelstands-Union am gest- rigen Sonntagvormittag in der Wackerhalle. Dr. Peter-Alexan- der Wacker, Aufsichtsratsvorsit- zender und Urenkel des Firmen- gründers, hielt den Festvortrag mit dem Titel „100 Jahre WACKER in Burghausen – Her- ausforderung für die Zukunft in einer globalen Welt“. Der Festredner betonte: „Wir können zu Recht stolz sein auf das, was geschaffen wurde. Und als zentrale Frage stellen wir uns: Was tun wir, damit diese Erfolgs- geschichte weitergeschrieben wird?“ Mit diesem „wir“ meinte er aber nicht nur die Industrie, sondern auch die Gesellschaft. In Burghausen, in der Region Inn-Salzach sei das Unterneh- men ein „integraler Bestandteil“; Dr. Wacker stellte mehrmals das gute gegenseitige Einvernehmen heraus. Dass es Burghausen und dem Landkreis finanziell so gut gehe, sei zuvorderst der chemi- schen Industrie zu verdanken; gleichzeitig werde vor Ort vieles getan, dass sich die Unterneh- men und deren Mitarbeiter wohl fühlten. Diese Bildungs-, Wohn- und Freizeit-Infrastruktur lobte der Festredner ausdrücklich. Gleichzeitig sparte er aber nicht mit Kritik an der Bundespolitik wegen der ungenügenden Ver- kehrserschließung: „Dieser Zu- stand ist nicht länger tragbar.“ Er monierte, dass Bedenkenträger wirtschaftliche Entwicklungen oft behinderten: „Lautstarker Dauerprotest ist kein Zukunfts- modell.“ Das gelte für die Fun- damental-Gegnerschaft beim Ausbau der Verkehrsinfrastruk- tur ebenso wie bei neuen Förder- möglichkeiten von Rohstoffen wie dem sogenannten Fracking oder bei der Energieversorgung mittels Überlandleitungen. All das habe entscheidend mit der Zukunftsfähigkeit des In- dustriestandortes Deutschland zu tun; die Wacker Chemie sei hier exemplarisch zu sehen. Noch vor 30 Jahren habe man sich auf den nationalen Markt konzentriert, jetzt müsse man sich auf den globalen Märkten behaupten. Dieser Wettbewerb stelle die Wacker Chemie immer wieder vor neue Herausforde- rungen, allein schon wenn man die großen Unterschiede bei den Energie- und Arbeitskosten zu Schwellenländern oder auch zu den USA betrachte, wo das Un- ternehmen auch Standorte be- treibt. Dennoch bekenne sich die Wacker Chemie zu Deutschland mit seiner hohen Innovations- kraft und den motivierten und bestens ausgebildeten Mitarbei- tern; diese Faktoren gewährleis- teten auch weiterhin die Wettbe- werbsfähigkeit. Nach den Milli- arden-Ausgaben der vergange- nen Jahre würden auch weiter- hin jährlich 200 Millionen Euro in Burghausen investiert, das „auf lange Sicht weiterhin der wichtigste Standort“ des Unter- nehmens bleiben werde: „Das Werk, in dem alles begann, hat einen großen Anteil an der Er- folgsgeschichte“. Dr. Peter-Alexander Wacker zeigte sich abschließend „unein- geschränkt optimistisch“ für die Zukunft des Unternehmens, das seinen Namen trägt, und den Standort Burghausen: „Hier sind unsere Wurzeln, Deutsch- land ist unsere Heimat. Und die Welt muss unser Markt sein.“ Eingangs des Neujahrsemp- fangs hatte Hans Botz in seiner Funktion als Kreisvorsitzender der Mittelstands-Union das kon- struktive und produktive Mit- einander von Industrie und Mit- Burghausen bleibt „der wichtigste Standort“ Dr. Peter-Alexander Wacker, Aufsichtsratsvorsitzender der Wacker Chemie AG, spricht bei der Mittelstandsunion telstand herausgestellt und be- tont: „Die ganze Region ist stolz auf 100 Jahre Wacker.“ Dem schloss sich auch Vorstandsmit- glied MdL Ingrid Heckner in ih- ren Abschlussworten an und ap- pellierte an alle Gäste aus Ge- sellschaft, Politik und Wirt- schaft, auch weiterhin alle An- strengungen zu unternehmen, die „Infrastruktur des Geistes“ auszubauen, um innovations- und zukunfsfähig zu bleiben. Im Anschluss gab es noch gute Gelegenheit für die Gäste, sich über die Informationen des Vor- mittags im Gespräch auszutau- schen. Burghausens Bürger- meister Hans Steindl lud den Festredner und einige Ehrengäs- te schließlich zum Mittagessen in den Curasaal des Hotels Zur Post. Für allgemeine Erheite- rung sorgte hier ein Bonmot Dr. Wackers: Als Steindl die anwe- senden Stadträte vorstellte, von denen der Großteil bei der Wa- cker Chemie beruflich beschäf- tigt ist, kommentierte dieser: „Anscheinend gäbe es ohne Wa- cker in Burghausen keinen Stadtrat.“ - ecs ANZEIGE Gratulationscour in München: (v.l.) Christa Prinzessin von Thurn und Ta- xis, Präsidentin des BRK i.R., Jubilar Seban Dönhuber, Mona Frommelt, Direktorin der Hans-Weinberger-Akademie, und Thomas Beyer, Vorsitzen- der der Arbeiterwohlfahrt. - Foto: Dreher „100 Jahre WACKER in Burghausen – Herausforderung für die Zukunft in einer globalen Welt“ war der Titel des Festvortrags von Dr. Peter- Alexander Wacker, Aufsichtsratsvorsitzender der Wacker Chemie AG und Urenkel des Firmengründers Dr. Alexander Wacker. Hans Botz, Vorsitzender der Mittelstands-Union (links), hatte die Eh- rengäste aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik zum Neujahrsemp- fang in der Wackerhalle begrüßt. - Fotos: Schwarz Die druckfrische Chronik über- reichte Dr. Peter-Alexander Wa- cker (rechts) an Hans Steindl.

Transcript of LANDKREIS ALTÖTTING KREISNACHRICHTEN … · resia Glück und Brigitta Neckermann. Anmel-dungen zum...

LANDKREIS ALTÖTTINGMontag, 20. Januar 2014 Nummer 15 / Seite 19

Kastl. Die sogenannte Ge-meinwohl-Ökonomie steht imMittelpunkt des Bauern- undLandvolktages am Mittwoch, 22.Januar, ab 20 Uhr beim Spirkl-Wirt in Kastl. Harro Colshorn,Betreiber einer Bio-Gärtnerei inBruckmühl, wird die Grundzügeder Gemeinwohl-Ökonomie er-klären und anhand seines Betrie-bes die Möglichkeiten der prakti-schen Umsetzung erläutern.

In sieben Städten Deutsch-lands, Österreichs und Südtirolshaben jüngst rund 100 Unter-nehmer dieses neue Wirtschafts-modell vorgestellt. In der Ge-meinwohl-Ökonomie würdendie Systemspielregeln der Wirt-schaft von reinem Gewinnstre-ben auf Gemeinwohlstreben um-gestellt, sagen die Initiatoren.

Die Gemeinwohl-Ökonomieberuhe auf denselben Grundwer-ten, die zwischenmenschlicheBeziehungen gelingen lassen:Vertrauensbildung, Wertschät-zung, Kooperation, Solidaritätund Teilen. Das Modell habe zumZiel, dass jene Unternehmen, diesich sozial verantwortlich, soli-darisch, ökologisch und demo-kratisch verhalten, unter ande-rem mittels niedrigerer Steuernund Zölle sowie günstiger Kredi-te belohnt werden.

Nach knapp drei Jahren, in de-nen die Initiative aktiv ist, sind

bislang rund 1400 Unternehmenaus 27 Staaten dabei und auch dieersten Gemeinwohl-Gemeindensind am Entstehen. In Bayern be-teiligen sich neun Unternehmen,darunter die Sparda-Bank Mün-chen, ein Maschinenbauer ausdem Allgäu und zwei Gärtnereiendaran.

Veranstalter des Bauern- undLandvolktags am Mittwoch, 22.Januar, der mit einem Gottes-dienst in der Kastler Pfarrkirchebeginnt, ist die KatholischeLandvolkbewegung im Land-kreis Altötting. − red

Gemeinwohl-ÖkonomieThema beim Landvolktag

Informationen am Mittwoch, 22.Januar München/Neuötting. Das„Who is Who“ der Wohlfahrtspfle-ge hat sich am Freitagabend imMünchner Restaurant „Langwie-der See“ versammelt, um SebanDönhuber anlässlich seines 80.Geburtstags hochleben zu lassen:Amtierende Vorsitzende vonWohlfahrtsverbänden wie derChef der bayerischen Arbeiter-wohlfahrt Thomas Beyer und diePräsidentin im Ruhestand desBayerischen Roten Kreuzes (BRK)Christa Prinzessin von Thurn undTaxis schilderten Dönhubers Wer-degang. Zudem gratulierten so-wohl langjährige als auch neueMitarbeiter der bayerischen Ar-beiterwohlfahrt (AWO) sowieder Hans-Weinberger-Akademie(HWA) ihrem Ehrenvorsitzendenrespektive Vorstandsvorsitzenden.AWO und HWA richteten die Feiergemeinsam ausgerichtet.

Beyer skizzierte in seiner Lauda-tio Dönhubers Weg „von der Basisan die Spitze“ des Verbands. So seider Jubilar einer der Mitbegründerdes AWO-Ortsvereins Neuöttinggewesen. Später firmierte er von1989 bis 2004 als Landesvorsitzen-der. „Als starke Stimme hast du unsdeutschlandweit Gehör verschafft.Du bist ein Mann der Arbeiter-wohlfahrt“, sagte Beyer lobend.

Früh habe Dönhuber öffentlich-keitswirksam deutlich gemacht,dass die Wohlfahrtsverbände „bei-leibe nicht nur Kostgänger desStaates sind, sondern ein wichtigerwirtschaftlicher Faktor“. Jeder 30.Arbeitsplatz befinde sich inzwi-schen in dieser Branche. Außer-

dem sei der nunmehr 80-Jährigeals Befürworter der Pflegeversiche-rung „wie ein Wanderpredigerdurch Bayern gezogen“.

Laut Beyer hat Dönhuber in sei-ne sozialpolitische Arbeit stetsKenntnisse aus seiner langjährigenkommunalpolitischen Erfahrung –selbstredend wurde an dieser Stel-le unter anderem sein 30 Jahrewährendes Amt als AltöttingerLandrat erwähnt – einfließen las-sen. Mit einem Augenzwinkern er-klärte Beyer, dass im Lebenslaufdes Sozialdemokraten Dönhuberallerdings noch ein politisches

Amt fehlt: „Bis jetzt warst du nichtim Bundestag vertreten.“ Undauch andere trauen Dönhuber of-fenbar höchste Posten zu: Die ehe-malige BRK-Präsidentin ChristaPrinzessin von Thurn und Taxis er-heiterte die Gäste, als sie den ge-bürtigen Neuöttinger mit „HerrSeehuber“ ansprach – ein Schelm,wer dabei nicht an den amtieren-den Ministerpräsident Horst See-hofer dachte. „Da sehen Sie, inwelchen Kategorien ich von Ihnendenke“, überspielte die Adelige ih-ren Versprecher.

Für sie sei der Jubilar in der Ver-

gangenheit ein Mentor gewesen,damals, als beide Mitglieder immittlerweile aufgelösten Senat wa-ren. In der Rückschau habe sichDönhuber über die Jahrzehntenicht verändert: „Sie sind immernoch derselbe Strahlemann wieschon immer“, attestierte ihm dielangjährige Weggefährtin.

Fit, verständig, diplomatisch,willensstark – das sind nur einigeder Attribute, die wiederum MonaFrommelt, Direktorin der HWA,im Jubilar erkennt. Außerdem seier „extrem gut vernetzt“. Das habesich beispielsweise gezeigt, als dieHWA aus ihrem Gebäude in Neu-ötting habe ausziehen müssen. Dahabe Dönhuber den neuen Stand-ort in Marktl vermitteln können.

Der Geehrte selber konstatierte,dass die Wohlfahrtsverbände gera-de in der heutigen schnelllebigenZeit unverzichtbar seien. Seine ei-gene Zeit will er fortan vermehrtprivat gemeinsam mit seiner Fraubeim Skifahren und auf Reisen imWohnwagen verbringen. − ak

Gratulations-MarathonGleiche mehrere Tage dauerte

der Gratulations-Marathon fürAltlandrat Seban Dönhuber an-lässlich seines 80. Geburtstags.Neben offiziellen und privaten Fei-ern in seinem Heimatlandkreis(der Anzeiger berichtete) gab esauch eine Fülle von Glückwunsch-schreiben, darunter auch Briefevon Landtagspräsidentin BarbaraStamm und MinisterpräsidentHorst Seehofer.

AWO-Bayern und Hans-Weinberger-Akademie lassen Seban Dönhuber hochleben

„Du bist ein Mann der Arbeiterwohlfahrt“

4,7 Prozent mehr Fahrgästebei der SüdostbayernbahnMühldorf/Altötting. Die Südostbayernbahnverzeichnet in der Jahresbilanz von 2013 eineSteigerung der Fahrgastzahlen um 4,7 Prozent.Im vergangenen Jahr wurden erstmals mehr alszehn Millionen Fahrten mit Zügen der SOBunternommen. Grund für die positive Ent-wicklung sei zum einen das Südostbayern-Ticket, das sich seit seiner Einführung alsgünstigere Alternative zum klassischenBayernticket sehr bewährt habe, teilt das Un-ternehmen mit. Zum anderen habe das ausge-weitete Angebot mit zusätzlichen Fahrten unddem neuen Haltepunkt ,Rosenheim Hoch-schule‘ auf der Strecke Mühldorf-Rosenheim,wo die Züge nun unter der Woche im Stunden-takt verkehren, seinen Teil dazu beigetragen.Für das Jahr 2014 werden relativ gleich blei-bende Zahlen erwartet. Weitere Leistungs-steigerungen, die sich voraussichtlich durchden neuen Fahrplan ergeben werden, der abDezember dieses Jahres in Kraft tritt und dannauch eine stündliche Verbindung auf der Stre-cke München Ost-Wasserburg vorsieht, ließensich erst 2015 verzeichnen.

Studientag für dieExerzitien im AlltagBurghausen. Das Exerzitienreferat der Diöze-se bietet wieder Exerzitien im Alltag an. Unterwww.bistum-passau.de findet man ab Ascher-mittwoch die Exerzitien wieder online. „Gottliebt dich mehr, als du dich selber liebst“ ist dasThema des neuen Heftes. Zur Einführung wirddazu ein Studientag für Begleiterinnen undBegleiter angeboten, und zwar am Samstag,25. Januar, im Haus der Begegnung „HeiligGeist“ in Burghausen von 9.30 bis16 Uhr. DieLeitung haben die neue Referentin für Exerzi-tien und Spiritualität, Sr. Conrada Aigner, The-resia Glück und Brigitta Neckermann. Anmel-dungen zum Studientag ist erforderlich imSeelsorgeamt, 4 0851/393-5101 oder -5102,oder E-Mail [email protected]ür Fragen steht Sr. Conrada zur Verfügung:4 0851/3935141, [email protected]. Das Heft „Exerzitien im Alltag 2014– Gott liebt dich mehr, als du dich selber liebst“kann bestellt werden unter 4 0851/393 5171.

Ausbildungskursfür HospizhelferAltötting. Der Hospizverein Altötting starteteinen neuen Ausbildungskurs für Hospizhel-ferinnen und -helfer. Er richtet sich an alle, diesich mit Sterben, Tod und Trauer auseinander-setzen wollen und sich vorstellen können,nach der Ausbildung ehrenamtlich als Hospiz-helfer tätig zu sein. Am Dienstag, 21. Januar,werden ab 19 Uhr bei einem Info-Abend im St.Klara-Heim, Herzog Arnulf-Straße 10, die we-sentlichen Inhalte und der Ablauf des Kursesvorgestellt. Der eigentliche Kurs umfasst 13Termine zwischen 14. Februar und 15. No-vember. Der Infoabend ist Voraussetzung fürdie Teilnahme am Kurs. Weitere Informatio-nen gibt es unter www.keb-ris.de oder unter4 0175/4122467 bzw. 4 08671/4144.

KREISNACHRICHTEN

Burghausen. Vor 100 Jahrenwurde in der damaligen Ge-meinde Holzfeld am Stadtrandvon Burghausen der Grundsteingelegt für die heute weltweit er-folgreiche Wacker Chemie AG.Dieses Jubiläum stand im Mittel-punkt des Neujahrsempfangsder Mittelstands-Union am gest-rigen Sonntagvormittag in derWackerhalle. Dr. Peter-Alexan-der Wacker, Aufsichtsratsvorsit-zender und Urenkel des Firmen-gründers, hielt den Festvortragmit dem Titel „100 JahreWACKER in Burghausen – Her-ausforderung für die Zukunft ineiner globalen Welt“.

Der Festredner betonte: „Wirkönnen zu Recht stolz sein aufdas, was geschaffen wurde. Undals zentrale Frage stellen wir uns:Was tun wir, damit diese Erfolgs-geschichte weitergeschriebenwird?“ Mit diesem „wir“ meinteer aber nicht nur die Industrie,sondern auch die Gesellschaft.In Burghausen, in der RegionInn-Salzach sei das Unterneh-men ein „integraler Bestandteil“;Dr. Wacker stellte mehrmals dasgute gegenseitige Einvernehmenheraus. Dass es Burghausen unddem Landkreis finanziell so gutgehe, sei zuvorderst der chemi-schen Industrie zu verdanken;gleichzeitig werde vor Ort vielesgetan, dass sich die Unterneh-men und deren Mitarbeiter wohlfühlten.

Diese Bildungs-, Wohn- undFreizeit-Infrastruktur lobte derFestredner ausdrücklich.Gleichzeitig sparte er aber nichtmit Kritik an der Bundespolitikwegen der ungenügenden Ver-kehrserschließung: „Dieser Zu-stand ist nicht länger tragbar.“ Ermonierte, dass Bedenkenträgerwirtschaftliche Entwicklungenoft behinderten: „LautstarkerDauerprotest ist kein Zukunfts-modell.“ Das gelte für die Fun-damental-Gegnerschaft beimAusbau der Verkehrsinfrastruk-tur ebenso wie bei neuen Förder-möglichkeiten von Rohstoffenwie dem sogenannten Frackingoder bei der Energieversorgungmittels Überlandleitungen.

All das habe entscheidend mitder Zukunftsfähigkeit des In-dustriestandortes Deutschlandzu tun; die Wacker Chemie seihier exemplarisch zu sehen.Noch vor 30 Jahren habe mansich auf den nationalen Marktkonzentriert, jetzt müsse mansich auf den globalen Märktenbehaupten. Dieser Wettbewerb

stelle die Wacker Chemie immerwieder vor neue Herausforde-rungen, allein schon wenn mandie großen Unterschiede bei denEnergie- und Arbeitskosten zuSchwellenländern oder auch zuden USA betrachte, wo das Un-ternehmen auch Standorte be-treibt.

Dennoch bekenne sich dieWacker Chemie zu Deutschlandmit seiner hohen Innovations-kraft und den motivierten undbestens ausgebildeten Mitarbei-

tern; diese Faktoren gewährleis-teten auch weiterhin die Wettbe-werbsfähigkeit. Nach den Milli-arden-Ausgaben der vergange-nen Jahre würden auch weiter-hin jährlich 200 Millionen Euroin Burghausen investiert, das„auf lange Sicht weiterhin derwichtigste Standort“ des Unter-nehmens bleiben werde: „DasWerk, in dem alles begann, hateinen großen Anteil an der Er-folgsgeschichte“.

Dr. Peter-Alexander Wacker

zeigte sich abschließend „unein-geschränkt optimistisch“ für dieZukunft des Unternehmens, dasseinen Namen trägt, und denStandort Burghausen: „Hiersind unsere Wurzeln, Deutsch-land ist unsere Heimat. Und dieWelt muss unser Markt sein.“

Eingangs des Neujahrsemp-fangs hatte Hans Botz in seinerFunktion als Kreisvorsitzenderder Mittelstands-Union das kon-struktive und produktive Mit-einander von Industrie und Mit-

Burghausen bleibt „der wichtigste Standort“Dr. Peter-Alexander Wacker, Aufsichtsratsvorsitzender der Wacker Chemie AG, spricht bei der Mittelstandsunion

telstand herausgestellt und be-tont: „Die ganze Region ist stolzauf 100 Jahre Wacker.“ Demschloss sich auch Vorstandsmit-glied MdL Ingrid Heckner in ih-ren Abschlussworten an und ap-pellierte an alle Gäste aus Ge-sellschaft, Politik und Wirt-schaft, auch weiterhin alle An-strengungen zu unternehmen,die „Infrastruktur des Geistes“auszubauen, um innovations-und zukunfsfähig zu bleiben.

Im Anschluss gab es noch guteGelegenheit für die Gäste, sichüber die Informationen des Vor-mittags im Gespräch auszutau-schen. Burghausens Bürger-meister Hans Steindl lud denFestredner und einige Ehrengäs-te schließlich zum Mittagessenin den Curasaal des Hotels ZurPost. Für allgemeine Erheite-rung sorgte hier ein Bonmot Dr.Wackers: Als Steindl die anwe-senden Stadträte vorstellte, vondenen der Großteil bei der Wa-cker Chemie beruflich beschäf-tigt ist, kommentierte dieser:„Anscheinend gäbe es ohne Wa-cker in Burghausen keinenStadtrat.“ − ecs

ANZEIGE Gratulationscour in München: (v.l.) Christa Prinzessin von Thurn und Ta-xis, Präsidentin des BRK i.R., Jubilar Seban Dönhuber, Mona Frommelt,Direktorin der Hans-Weinberger-Akademie, und Thomas Beyer, Vorsitzen-der der Arbeiterwohlfahrt. − Foto: Dreher

„100 Jahre WACKER in Burghausen – Herausforderung für die Zukunft in einer globalen Welt“ war der Titel des Festvortrags von Dr. Peter-Alexander Wacker, Aufsichtsratsvorsitzender der Wacker Chemie AG und Urenkel des Firmengründers Dr. Alexander Wacker.

Hans Botz, Vorsitzender der Mittelstands-Union (links), hatte die Eh-rengäste aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik zum Neujahrsemp-fang in der Wackerhalle begrüßt. − Fotos: Schwarz

Die druckfrische Chronik über-reichte Dr. Peter-Alexander Wa-cker (rechts) an Hans Steindl.