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MAGAZIN 3 · JULI 2020 CHF 8.– Landschaften – Orte der Malerei Seite 8 Die Sammlung im erweiterten Kunsthaus Seite 16 Wir haben Sie vermisst Seite 24

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MAGAZIN 3 · JULI 2020 CHF 8.–

Landschaften – Orte der Malerei Seite 8

Die Sammlung im erweiterten

Kunsthaus Seite 16

Wir haben Sie vermisst Seite 24

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Liebe Besucherin, lieber BesucherIch weiss nicht, wie es Ihnen geht – aber nach langen Wochen, in denen wir täglich viele Stunden vor Bildschirmen und an Telefonen verbracht haben, ist es gut, dass das analoge Leben wieder seinen Lauf nimmt. Deshalb freuen wir uns, dass es gute Nachrichten gibt vom Heimplatz: «Die wilden Zwanziger» nehmen Fahrt auf.

Die Situation traf uns nicht unvorbereitet. Wir hatten seit Anfang Februar einen Einsatzplan und einen Stab für die sich abzeichnende Entwicklung und waren innerhalb weniger Stunden bereit für einen grundlegenden Wechsel unserer Arbeitsbedingungen. Während der achtwöchigen Schliessung für die Öffentlichkeit gingen deshalb unsere Projekte zielstrebig und ohne grosse Verzögerungen weiter, auch wenn viele von uns ihren Arbeitsplatz vorübergehend wechselten.

Ich bin durchaus stolz, wie unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die besondere Situation gemeistert haben, sodass die Wiederöffnung unter neuen Vorzeichen gelungen ist. Wir haben uns vor und hinter den Kulissen gut auf diesen Moment vorbereitet, und Sie können das Kunsthaus fast ohne merkliche Einschränkungen besuchen. Auch wenn wir nicht alles mit Gebots- und Verbotsschildern zugepflastert haben, so gibt es nach wie vor klare Regeln, und wir vertrauen darauf, dass sich unsere Besucherinnen und Besucher daran halten.

Es wird gelingen, dass alle Ausstellungen und Neupräsentationen ohne merkliche Veränderung, wenn auch mit gewissen zeitlichen Anpassungen, durchgeführt werden

können, allen voran die Grossprojekte «Schall und Rauch. Die wilden Zwanziger» und «Im Herzen wild. Die Romantik in der Schweiz», die mit Spannung erwarteten Ausstellungen zu Kader Attia und Ottilie W. Roederstein und natürlich die Neu präsentation zu Alberto Giacometti in der Sammlung. Sogar unseren sehnlich erwarteten Ball «The Roaring Twenties» wird es geben (für den neuen Termin lassen wir uns noch etwas Zeit). Sie finden viele neue Daten in diesem Magazin und laufend ergänzt auf unserer Website.

Wir danken für Ihre Geduld während der unfreiwilligen Auszeit. Für unsere Mitglieder haben wir einige Angebote zur Kompensation bereit, die Sie weiter hinten im Magazin finden. Danke für Ihren vielfachen, ermunternden Zuspruch per Brief und E-Mail in den letzten Wochen, das hat uns gutgetan und geholfen. Wir haben Sie wirklich vermisst, und umso grösser ist die Freude, dass wir Sie im Kunsthaus wieder zu den gewohnten Öffnungszeiten begrüssen dürfen. Unsere Geduld wird belohnt. Seien Sie alle willkommen!

Herzliche GrüsseIhr Christoph Becker

Cover: Bernardo Bellotto, Veduta di Gazzada, 1744 (Detail)Öl auf Leinwand, 69,5 × 90 cmKunsthaus Zürich, Stiftung Betty und David Koetser, 1986Foto

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3EDITORIAL

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Carl Spitzweg, Der arme Poet, 1838, Privatbesitz

Thurgauer Köpfe Frauen erobern die Kunst

Kunstmuseum ThurgauKartause IttingenThurgauer Köpfe: ein Thema – sechs Museen

6. Juni bis 18. Oktober 2020 museenthurgau.chMedienpartner

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KULTURNEWS

Provenienzforschung vernetztDieses Frühjahr wurde der Schweizerische Arbeitskreis Provenienzforschung ge-gründet. Der Arbeitskreis verfolgt das Ziel, den Austausch zwischen Wissenschaft- ler/innen aller Sprachregionen der Schweiz über Provenienzforschung in der Schweiz zu stärken und das Forschungswissen institutionen übergreifend auf nationaler und internationaler Ebene zu teilen. Das Kunsthaus freut sich, mit Joachim Sieber den hauseigenen Provenienzforscher im Vorstand des Arbeitskreises zu wissen. www.provenienzforschung.ch

MITGLIEDER

Schreiben ist KunstSchreiben ist eine traditionelle Handwerkskunst. Lassen Sie sich im Rahmen einer Führung durch die Sammlung inspirieren und lernen Sie anschliessend, wie Sie Ideen und Fantasien festhalten, Geschichten erzählen und Ihren eigenen Schreibstil kreativ bereichern. Do 27. August, 17.30 – 20 Uhr und Sa 5. September, 14 – 16.30 Uhr.Für Mitglieder der Kunstgesellschaft: CHF 29.– (anstelle CHF 39.–).Das Angebot beinhaltet eine Führung in der Sammlung (60 Min.) und eine Schreibwerkstatt unter professioneller Anleitung von Franz Kasperski, Lehrbeauftragter für Kreatives Schreiben und Mitinhaber der «GeschichtenBäckerei» (90 Min.). Anmeldung und Informationen: www.kunsthaus.ch in der Agenda beim jeweiligen Datum

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KULTURNEWS

Zürich für KinderMit dieser Publikation lässt sich die Stadt mit Kinderaugen erleben und entdecken. Spielerisch suchen Gross und Klein nach Gold, sind tapferen Stadthelden auf der Spur oder erfahren, wie das Pferd aus Granit auf den Manessebrunnen gekommen ist. Darüber hinaus bietet der Führer praktische Informationen und wichtige Tipps in den Kapiteln Kultur, Ausflugsziele, Spiel u.a. www.kinderfuehrer.ch

6 GUT ZU WISSEN

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MITGLIEDER

Online-Shopping im KunsthausUnter der Adresse shop.kunsthaus.ch finden Sie unseren Online-Museumsshop. Neben einer Auswahl eigener Publikationen und Plakaten finden Sie dort auch attraktive Geschenkideen des Kunsthauses und aus gewählte Bestseller aus unserem Shop- Sortiment. Als Mitglied der Kunstgesellschaft haben Sie auch im Online-Museumsshop einen Rabatt von 10 % (Rabattcode: Kunstge-sellschaft). Übrigens: Ab sofort können Sie Tickets für Führungen und sonstige Veranstal-tungen auch bequem von zu Hause aus buchen. shop.kunsthaus.ch

OBJEKT DER BEGIERDE

Remembering the FutureIm letzten Magazin haben wir die Ausstellung mit Kader Attia, «Remembering the Future», angekündigt. Aufgrund der aktuellen Ereignisse mussten wir diese nun auf den Spätsommer verschieben (21.8. – 15.11.20). Doch der Künstler arbeitet zurzeit mit Hochdruck an der Ausstellung und der neuen Videoinstallation, die im Kunsthaus Premiere feiern wird. Die Arbeit thematisiert die viel diskutierte Frage der «Restitution» nicht-westlicher, insbesondere afrikanischer Artefakte. Kader Attia arbeitet dafür eng mit verschiedenen Spezialisten und Institutionen zusammen, u.a. mit dem berühmten Musée du quai Branly in Paris, das ihm Zugang gewährt zu seiner hochkarätigen Sammlung aussereuro päischer Kunst. Doch auch in Frankreich mussten alle Museen schliessen, was eine Zusammenarbeit natürlich erheblich erschwert und verzögert. Da kommen die zusätzlichen paar Monate bis Ende August gerade richtig. Die Skizze lässt schon erahnen, wie eindrücklich die neue Installation sein wird. Verpassen Sie also die Ausstellung nicht!

KULTURNEWS

Art MemoryDie Graphische Sammlung der ETH Zürich lädt Sie zum Spielen ein. Entdecken Sie Kunstschätze vom 15. Jahrhundert bis heute im «Art Memory». Wer findet am schnellsten die zusammen-passenden Bildpaare von Highlights der Kunstsammlung? Gegner ist die jeweils beste Zeit. Spielen: gs.ethz.ch/memory

Skizze zur Installation von Kader Attia, © 2020 ProLitteris, Zurich

Franz Gertsch, Ohne Titel (liegende Halbfigur), 1969 und Caspar Wolf, Unterer Grindelwaldgletscher mit kleinem Schreckhorn, 1774 –1777 (Details)

7GUT ZU WISSEN

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Landschaften

17. Juli – 8. November 2020

KURATOR Philippe Büttner

Orte der Malerei

Die Ausstellung präsentiert anhand von rund 60 Gemälden die Entwicklung der Landschaftsmalerei seit dem 15. Jahrhundert.

8 AUSSTELLUNGEN

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Claude LorrainPastorale avec l’Arc de Constantin, 1648Öl auf Leinwand, 98 × 147,5 cmKunsthaus Zürich, Geschenk des Holenia Trust im Andenken an Joseph H. Hirshhorn, 1996

9AUSSTELLUNGEN

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Literatur und Malerei haben unsere Vorstellung von Landschaft geformt. Denn Landschaft war nicht immer Landschaft. Lange galt sie eher als Wildnis, und zwar auch noch viele Jahre nach der «Erfindung der Land-schaft» durch den Dichter Petrarca. Er hatte bereits um die Mitte des 14. Jahrhunderts in einem Brief seine Be-steigung des Mont Ventoux in der Provence beschrieben und darin dieser zuvor als feindlich geltenden Bergwelt neu einen eigenen Wert beigemessen. Später kletterte Goethe auf den Gotthard, denn das Erhabene wurde in luftiger, gerne wilder Landschaft vermutet.

Auch im Bereich der Kunst ist die Entwicklung dessen, was wir Landschaftsmalerei nennen, ausserordentlich interessant. Die hier vorgestellte Ausstellung macht sich zum Ziel, diese Entwicklung anhand von Werken, die dem

Joachim Patinir und WerkstattLandschaft mit dem Heiligen Hieronymus, um 1520Tempera auf Eichenholz, 25 × 34 cmKunsthaus Zürich, Ruzicka-Stiftung, 1949

Kunsthaus gehören oder dort aufbewahrt werden, erfahr-bar zu machen. Landschaft mussten die Maler im späten Mittelalter erst mal wieder neu erfinden. Zwar hatte es bereits in der Antike bedeutende Landschaftsmalerei gegeben (breiter bekannt wurde sie namentlich ab dem 18. Jahrhundert durch die Funde aus Pompeji und Her-culaneum), aber im Mittelalter brach diese Tradition ab.

BIBLISCHES IN SZENE GESETZT

Landschaft gab es in der grossformatigen Malerei zu-nächst nicht für sich allein. Man setzte sie ein, um den Betrachtern das Geschehen von biblischen Szenen näher zu bringen. So zeigt der anonyme Meister der Münchner Marientafeln auf seiner für einen sakralen Kontext ge-malten Darstellung der Geburt Christi aus der Mitte des

10 AUSSTELLUNGEN

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15. Jahrhunderts Bethlehem als kalten, winterlichen Ort. In der am Rand sichtbaren Landschaft liegt Schnee und Eiszapfen hängen vom Dach des Stalls herab. Über der Landschaft erhebt sich aber noch immer der sakrale Goldgrund. Demgegenüber gibt der jüngere Berner Nel-kenmeister um 1500 dem Landschaftlichen schon mehr Raum: Wir sehen den in seine Lektüre vertieften Johan-nes der Täufer, links und rechts von ihm sind Felsen zu sehen und hinter ihm (unter einem nun blauen Himmel) ein grossartiger Wald samt Hirsch und Hirschkuh. Land-schaft gilt hier noch als wilder Ort, wo niemand leben will und wo der Heilige, der den sinnlichen Anfechtungen der Welt entfliehen will, seine Ruhe hat. Er betrachtet die Natur um ihn herum gar nicht, aber der Maler schon, und der zeigt sie uns mit grosser Freude.

AUS GOTTES PERSPEKTIVE

Im Jahr 1520 besuchte der deutsche Renaissance-Künst-ler Albrecht Dürer in Antwerpen seinen flämischen Kol-legen Joachim Patinir und sagte danach, dieser sei «ein gut Landschafft mahler». Damit taufte Dürer ein neues Genre der Kunst. Patinir malte sogenannte «Weltland-schaften», weite Räume, von oben, gleichsam aus Gottes Perspektive gesehen, die sich hinten in blauer Ferne verloren und dazu dienten, dass man darin, mehr oder weniger klein, biblische Geschichten oder Heiligenlegen-den erzählen konnte. Und zwar, wie «Landschaft mit dem Heiligen Hieronymus» (1520), oft mehrere Szenen in einer Landschaft, die somit als Zeitspeicher fungierte. Die Präsenz der Landschaft als Thema war nun unüber-sehbar. In der gleichen Zeit entstanden in Deutschland (Albrecht Altdorfer) und Italien (Tizian, ein entspre-chendes, ihm zugeschriebenes Werk hängt in der Ausstel-lung) erste unabhängige, kleinformatige Landschaftsbil-der. Also solche, in denen die Landschaft selber das Hauptthema war.

BERÜCKENDE PRÄSENZ

Ansonsten aber bleibt Landschaft lange v.a. ein nieder-ländisches Thema. Pieter Bruegel etwa, nach Dürer im 16. Jahrhundert der wohl bedeutendste Künstler des Nordens, verlieh der Landschaft in seinen Bildern eine ganz neue, berückende Präsenz. Sein Sohn Jan Brueghel der Ältere, der wichtigste Landschaftsmaler um 1600, schuf im frühen 17. Jahrhundert als einer der Ersten Landschaftsgemälde, bei denen von einer kontinuierli-chen Raumentwicklung von einem belebten Vordergrund bis in die weite Ferne gesprochen werden kann. Ein schönes Beispiel im Kunsthaus – im Übrigen thematisch ausserhalb des religiösen Kontextes – ist «Landstrasse mit Reisenden und Wirtshaus» von 1611. Das sind gross-artige Bilder, wo etwas Neues formuliert wird. Sie sind übrigens winzig klein. Die Weite musste erst im Kleinen gewagt werden. Das Kunsthaus beherbergt aus der Stif-tung Koetser und als Teil der Dauerleihgabe der Samm-

Der jüngere Berner NelkenmeisterJohannes der Täufer in der Wüste, um 1500Tempera auf Holz, 109 × 126,5 cmKunsthaus Zürich, Vereinigung Zürcher Kunstfreunde, 1922

lung Knecht eine vorzügliche Gruppe solcher mit Figuren belebten Landschaften Jan Brueghels. Sie sind alle in der Ausstellung zu sehen und staunenswert.

NATUR ALS «ZWEITE BIBEL»

Nach den Flamen kamen die Holländer des 17. Jahrhun-derts. Als protestantische Kultur hielten sie zumeist wenig von Bildern mit der Darstellung religiöser Szenen. Sie malten dafür die Natur als «zweite Bibel», und in dieser Bibel war die Landschaft nun von einer realisti-schen Atmosphäre erfüllt. Keine in Bläue sich verlieren-den Weltlandschaften mehr, man sieht ziehende Wolken-felder, graue Himmel, einzelne Sonnenstrahlen, man spürt den massiven Wind, der an den Schiffen zerrt. Manchmal zeigen diese Künstler (und Künstlerinnen, etwa Margareta de Heer) Landschaft einfach als einen neu entdeckten Raum des Offenen, den der Mensch auf-grund des Könnens des Malers mental durchschreiten kann. Manchmal aber enthalten diese Landschaften tiefergehende Botschaften. Wenn zum Beispiel der grosse Jacob van Ruisdael in «Die Bleichen von Haarlem» (1670/75) in der Ferne die Stadt Haarlem zeigt, darüber einen riesigen Himmel, über den Wolken dahinjagen, und wenn dort in der Bildmitte unerschütterlich die grosse

11AUSSTELLUNGEN

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St.-Bavo-Kirche thront und Land und Himmel verbindet, dann kann das ein Hinweis des Künstlers sein, dass es neben der Welt der Natur, die sich ewig wandelt, etwas Dauerhaftes gebe. Landschaft ist nun ein Raum, in dem das Welterleben des Menschen geschildert und erfahrbar gemacht wird. Wir erkennen in diesen Bildern unsere Präsenz auf der Welt.

EIN ARCHIV DES SEHENS

Grossartig dann die Italiener im 17. und 18. Jahrhundert. Domenichinos «Landschaft mit Taufe Christi» entstand um 1603, in der gleichen Zeit wie Jan Brueghels Land-schaften. Dort fliesst direkt hinter dem Taufgeschehen der Jordan mächtig mäandrierend in eine ferne, verdun-kelte Landschaft. Unsere Emotionen werden geweckt, und ohne es zu bemerken folgen wir dem Gang des Flus-ses in die Raumtiefe, was hier zugleich das Wirken des Taufgeschehens in der Tiefe der Zeit hinein meint.

Und dann Bernardo Bellotto: 1744 malt er ein lombar-disches Dorf. Es heisst Gazzada und existiert noch im-mer. Während sein Onkel Canaletto Venedig in seinen prächtigen Bildern immer im perfekten, idealisierten Licht malte, geht Bellotto hin und zeigt uns Gazzada im

PUBLIKATION

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog (Verlag Scheidegger & Spiess). Er dokumentiert den Forschungsstand zu den einzelnen Werken (Yves Guignard) und enthält nebst einem einführenden Essay (Philippe Büttner) einen ausführlichen neuen Text von Paul Joannides zum 2019 erworbenen, Tizian zugeschriebenen Landschaftsbild.

kristallinen Licht des Nachmittags. Er malt einen Mo-ment, oder besser gesagt seine Wahrnehmung dieses Augenblicks, den er mit seinem Bild verewigt. Von diesem Momentanen gehen wichtige Brücken hin zum späten 19. Jahrhundert, namentlich zu Segantini.

In der Ausstellung ergeben alle diese grossartig schöp-ferischen Stufen der Entwicklung der Landschaftsmale-rei ein Archiv des Sehens und Darstellens des lebendigen Raumes, in dem wir leben. Am Ende stossen wir noch auf ein paar Gemälde jener legendären frühmodernen Neu-erer, die die grössten Bewunderer der Landschaften der Alten Meister waren und sehen sie mit neuen Augen: Segantini, van Gogh, Monet …

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12 AUSSTELLUNGEN

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4 Jan Brueghel (I)Landstrasse mit Reisenden und Wirtshaus, 1611Öl auf Kupfer, 26,5 × 37,9 cmKunsthaus Zürich, Stiftung Betty und David Koetser, 1986

5 Jacob van RuisdaelDie Bleichen von Haarlem, um 1670/1675Öl auf Leinwand, 62 × 55 cmKunsthaus Zürich, Ruzicka-Stiftung, 1949

6 Domenico Zampieri, genannt DomenichinoPaesaggio con battesimo di Cristo, um 1603Öl auf Leinwand, 122 × 170 cmKunsthaus Zürich, Stiftung Betty und David Koetser, 1986

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Woraus setzen sich die Bestände zusammen, die ab Oktober 2021 im erweiterten Kunsthaus gezeigt werden – und wie werden sie auf die Gebäude verteilt?

Vom Mittelalter bis heuteDie Sammlung im erweiterten KunsthausTEXT Philippe Büttner

Grundelement der Präsentation ist weiterhin die reiche Kunst-haus-Sammlung mit den bereits seit Langem in sie eingeglieder-ten Beständen, etwa den Werken der Kunstfreunde Zürich oder der Alberto Giacometti-Stiftung. Diese Grundbestände werden durch vier externe Sammlungen von ausserordentlicher Qualität ergänzt. Sie wurden alle bereits einmal in Form von Ausstellun-gen im Kunsthaus gezeigt und kommen nun als langfristige Leihgaben ans Haus. Jeweils als Einheiten präsentiert, werden sie dort im Kontrast zu den Beständen des Hauses – die das Sammeln der Institution Kunsthaus vergegenwärtigen – private Weisen des Sammelns im 20. und 21. Jahrhundert erfahrbar machen.

Am umfangreichsten ist die für das Projekt des Erweiterungs-baus von Anfang an ausschlaggebende Sammlung Emil Bührle (170 Werke, v.a. Gemälde des Impressionismus). Dazu kommen,

in der Reihenfolge ihrer Einbeziehung in das Projekt: Die Samm-lung der Fondation Hubert Looser (75 Werke, Abstrakter Expres-sionismus und anschliessende Strömungen sowie Arte Povera), die Sammlung Knecht (rund 50 niederländische Altmeisterge-mälde), die Sammlung Merzbacher (65 Werke, v.a. Gemälde des Expressionismus und Fauvismus).

INHALTLICHE VERSCHIEBUNGEN IM MOSERBAU

Die Verteilung all dieser unterschiedlichen Einheiten und En-sembles auf die Gebäude des erweiterten Kunsthauses ist kom-plex. Den roten Faden bildet in allen Gebäudeteilen die Kunst-haus-Sammlung. Ihre Präsentation folgt den grossen Epochen-Ensembles und Werkgruppen. Ziel ist allerdings wie bisher nicht ein chronologischer Kunstlehrpfad; das Hauptaugenmerk liegt vielmehr darauf, die Bestände dort zu zeigen, wo sie am besten wirken und sich zu Schwerpunkten verdichten lassen. So bleiben die Alten Meister (samt der darin als separate Einheit gezeigten Sammlung Knecht) und wesentliche, nicht zuletzt Schweizer Bestände der Kunst vom 19. bis zum frühen 20. Jahrhundert im räumlich und atmosphärisch nuancierten Moserbau von 1910/25. In dessen ruhigen Erdgeschoss erhalten neu die Werkgruppen von Marc Chagall, Wassily Kandinsky und Paul Klee sowie der geometrischen Abstraktion und der Naiven intime neue Räume. Hingegen werden die Impressionisten und Hauptströmungen der Klassischen Pariser Moderne um Henri Matisse, Pablo Pi-casso und Robert Delaunay einerseits, sowie expressive Positio-nen wie Edvard Munch und Oskar Kokoschka andererseits den

16 SAMMLUNG

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PFISTER

MÜLLERMOSER

Verbindung

CHIPPERFIELD

Kunsthaus-Sammlung mit Giacometti, Surrealismus; Kunst ab 1960

Kunsthaus-Sammlung mit Alten Meistern (inklusive Sammlung Knecht) und Kunst 1800 –1930 mit Schwerpunkt Schweizer Kunst InterventionsräumeKleine Ausstellungen

Kunsthaus-Sammlungmit Impressionismus, Klassischer Moderne und zeitgenössischer Kunst ab 1960

Sammlung BührleSammlung LooserSammlung Merzbacher

MittelgrosseAusstellungen

Grosse Ausstellungen

17SAMMLUNG

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Moserbau verlassen. Sie kommen in den Erweiterungsbau, wo französische Kunst (Sammlung Emil Bührle) und expressionis-tische Tendenzen (Sammlung Merzbacher; in der Sammlung etwa auch Georg Baselitz) Schwerpunktthemen sein werden.

EIN NEUANFANG IM MÜLLERBAU

Der Müllerbau von 1976 ist durch seine grosse räumliche Offen-heit ein interessanter Ort für neuere, räumliche Installationen und Skulpturen. Hier wird neu das gesamte erste Stockwerk Alberto Giacometti gewidmet sein, der im Kunsthaus mit den Beständen der Alberto Giacometti-Stiftung und der Sammlung in weltweit einmaliger Dichte vertreten ist. Ihm zugeordnet sind Künstlerinnen und Künstler, die zeitgleich mit ihm in Paris tätig waren, oder sich nach ihm mit verwandten Themen beschäftig-ten: Surrealismus, École de Paris, Francis Bacon, Rebecca War-ren. Die beiden oberen Stockwerke des Müllerbaus werden von

1. OG CHIPPERFIELD-BAU

Werken der Pop Art (sowie deren Nachfahren) und Positionen v.a. der amerikanischen Kunst von Minimal über Konzeptkunst bis zu Installationen (Bruce Nauman, Jenny Holzer, Carl Andre) bestimmt. Im Erdgeschoss gibt es wechselnde Präsentationen zur Gegenwartskunst.

VIELFALT IM CHIPPERFIELD-BAU

Und der Erweiterungsbau? Wie die Pläne zeigen, wird er vom Kontrast zwischen dreierlei Bereichen leben: Solchen für die Sammlung, für die Dauerleihgaben und für Sonderausstellun-gen. Was die Sammlung angeht, so wird sie, über das Gebäude verteilt, mit kapitalen Beständen einen zeitlichen Bogen schla-gen, der auch die Epochen der hier gezeigten Dauerleihgaben umfasst: Impressionismus, Klassische Moderne, DADA, Kunst der Nachkriegszeit, Neuere und Gegenwartskunst (in all ihren Formen, inkl. Installationen, Video, Film und digitalen Projek-

ExpressionistischeTendenzen 20. Jahrhundert Cy Twombly

«Interventionsraum» mitwechselnder Bespielung

Sammlung Looser /Sammlung Kunsthaus

Sammlung Looser

DADA

Video / Film

Abstrakter Expressionismus

Digitale ProjekteGegenwartskunst

Gegenwartskunst

Sammlung Merzbacher

18 SAMMLUNG

PSP-222680_KunsthausZH_Magazin_32020_IH.indd 18PSP-222680_KunsthausZH_Magazin_32020_IH.indd 18 04.06.20 15:0304.06.20 15:03

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2. OG CHIPPERFIELD-BAU

ten). Im zweiten Stock begegnet die Kunsthaus-Sammlung (mit Monets Seerosen als gemeinsamer Nahtstelle) der Sammlung Emil Bührle, und beide kontrastieren mit den dortigen wech-selnd bespielten Räumen für Sonderausstellungen. Im ersten Stock sind es die Sammlung Merzbacher und die Sammlung der Fondation Hubert Looser (letztere in direktem Kontakt mit Werken der Kunsthaus-Sammlung), mit denen sich die Bestände des Hauses – hier mit markanter Präsenz nicht zuletzt der Ge-genwartskunst – den Raum teilen.

JENSEITS DES KANONS – KÜNSTLERINNEN

Ein konzeptuell neues Element sind die sogenannten «Interven-tionsräume»: Über alle Gebäude ausser dem Pfisterbau (Bührle- saal) verteilt, werden sie punktuell die grossen Ensembles der

Variable Nutzung (Ausstellungen oder Sammlung) Sammlung Bührle

Sammlung, denen in der Präsentation eine gewisse Ruhe ge-gönnt werden soll, mit regelmässig wechselnden Inhalten und Formaten herausfordern und dynamisieren. Gefragt ist hier in erster Linie neue und neueste Kunst. Sie darf gerne «nicht- kanonisch» sein. Und wenn es Kunst von Künstlerinnen ist, umso besser. Apropos: Von Margareta de Heer (17. Jahrhundert) bis Sylvie Fleury, von Angelika Kaufmann bis Pipilotti Rist, von Sophie Taeuber-Arp bis Lungiswa Gqunta (* 1990): In dauerhaf-ter oder wechselnder Präsentation werden in allen Bereichen des erweiterten Kunsthauses zahlreiche Werke von Künstlerin-nen zu sehen und zu erleben sein. Wir freuen uns darauf.

Änderungen vorbehalten

Impressionisten

Monet, SeerosenKunsthaus und Bührle

TemporäreAusstellungen

Klassische Moderne

19SAMMLUNG

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Bitte berühren!TEXT Björn Quellenberg

20 ERWEITERUNG

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Von Hand gefräste Betonbrüstungen, in Länge und Breite beeindruckende Dielen und Einbauten aus hochwertiger Eiche, samtene Wandbespannungen und glän-zendes Messing – so sinnlich wird die Kunsthaus-Erweiterung! Auf www.kunst-haus.ch finden Sie ein kurzweiliges Video zur Materialisierung. Und mit etwas Glück bekommen Sie noch einen Termin für die vorläufig letzten Führungen über die Bau-stelle. Denn von Ende Juli bis zur Schlüs-selübergabe im Dezember gehört der Chipperfield-Bau allein den Technikern und Inspektorinnen.

ANSPRUCHSVOLLE INBETRIEB SETZUNG DES

GEBÄUDES

Noch ist die Haustechnik am Werk. Aber sobald sie fertig ist, beginnen die Abnah-men und integralen Tests, eine wichtige Phase, die der Übergabe des Baus an die Nutzerin vorausgeht.

Das neue Kunsthaus wird dabei auf Herz und Nieren geprüft. Sind alle Leis-tungen wie bestellt erbracht und funktio-nieren diese im Zusammenhang? Die Bau-leitung B+P Baurealisation AG wird ihre Checklisten mit zwei Firmen abarbeiten: Eine Ingenieurfirma prüft, ob die integra-len Nutzungsanforderungen des Nutzers/Betreibers erfüllt sind. Und eine weitere Ingenieurfirma ist autorisiert, die Einhal-tung aller behördlichen Auflagen festzu-stellen. Diese integralen Tests, die ge-meinsam mit den ausführenden Unter-nehmen im Chipperfield-Bau stattfinden, werden Antwort auf folgende Fragen geben: Funktionieren alle Türen, die Lüf-tungs-, Sanitär- und Heizsysteme? Spen-den die ca. 20 verschiedenen Leuchten-typen das gewünschte Licht? Zeigen die Messgeräte die klimatischen Bedingungen

korrekt an? Entsprechen die neuen Ma-schinen in der Schreinerei und in der Re-staurierung den Arbeitsschutzrichtlinien vollumfänglich? Rollen die raumhohen Gitterzüge im Kunstdepot, an denen die Kunst gelagert wird, erschütterungsfrei? Übertragen die Kameras ihre Signale auf die richtigen Bildschirme? Zur Beantwor-tung dieser Fragen gilt es, verschiedene

21ERWEITERUNG

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Szenarien zu testen. Auch der Ernstfall wird simuliert: das Zusammenspiel von Brandschutzvorkehrungen und Evakuie-rungswegen. Auf die Evaluation folgt die Mängelbehebung. Am Ende steht eine Ge-samtwerkabnahme. Und dann wird aus der «Augapfelmassage», wie Pipilotti Rist den Reiz von Bildern nennen würde, ein ganzheitliches Erlebnis. Die Patina näm-lich, die z. B. das gewachste Messing der Handläufe durch die Berührungen der Be-sucherinnen annehmen wird, zeigt uns, dass das Kunsthaus lebt. Wir können es kaum erwarten!

22 ERWEITERUNG

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23ANZEIGEN

31. JULI —

15. AUGUST 2020

TICKETS JETZT!

DF20_A_KH_ZH_3_1.qxp_181x60 07.05.20 18:47 Seite 1

www.fsp.immo Tel. 044-915 4600

Wir pflegen noch die Kunst der diskreten und k� petenten Objektvermi� ung.

FEINE SCHWEIZER IMMOBILIEN

Cuno Amiet, Zermatter Breithorn, 1944, Öl/Lwd., 46x54 cm, verkauft für CHF 45’000.–

www.schulerauktionen.ch | Seestrasse 341 | CH-8038 Zürich

BERATEN | SCHÄTZENNACHLÄSSE AUFLÖSEN VERSTEIGERN

Kontaktieren Sie unser ExpertenteamTel. 043 399 70 63 | [email protected]

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Der Lockdown der letzten Wochen hat die Museen und ihr Publikum auf der ganzen Welt getroffen. Sozusagen über Nacht schloss auch das Kunsthaus seine Türen. Trotz aller digitaler Angebote, die Mu-seen weltweit in den letzten Wochen lanciert und perfektioniert haben: Die Begegnung und Auseinan-dersetzung mit den authentischen Originalobjekten im Museum ist nicht ersetzbar. Als ein Ort, der sich dem Dienst an der Gesellschaft verschrieben hat und die öffentliche Zugänglichkeit zu seinen zentralen Aufgaben zählt, waren diese Wochen für unser Haus und das ganze Team eine grosse Herausforderung. Apropos: Sie, liebe Mitglieder, sind nicht nur unsere treuen Stammgäste, sondern auch Teil unseres Teams! Ihre vielen Zuschriften in der Zeit der Muse-umsschliessung haben uns nicht nur berührt, son-dern auch darin bestärkt, voller Freude und Elan unsere Türen mit neuen Angeboten für Sie zu öffnen.

GRATIS-POSTKARTEN

Unvergessen bleiben uns die vielen Reaktionen auf die Postkarten-Aktion vor Ostern, an der sich rund 2 000 Mitglieder beteiligt haben. Übrigens: Aufgrund der knappen Zeit konnten wir diese Aktion nur per E-Mail kommunizieren. Falls Sie unsere monatlichen Neuigkeiten per E-Mail noch nicht erhalten, danken wir für eine kurze Mitteilung an [email protected].

KOMPENSATION

Als Mitglied der Kunstgesellschaft konnten Sie Ihre gewohnten Leistungen wie freier Museumseintritt oder Einladungen / Vergünstigungen für Veranstal-tungen während der Museumsschliessung von rund zwei Monaten nicht in Anspruch nehmen.

Es ist uns ein Anliegen, Ihnen deshalb – neben unse-rem grossen Dank für Ihr Verständnis und Ihre Treue – einige Zusatzleistungen für das Jahr 2020 zu offe-rieren (vgl. Schreiben von Anfang Mai):

Gratis-Gastvom 15. Mai bis 15. Juli 2020: Besuchen Sie das Kunsthaus mit einem Gast, der bei uns freien Ein-tritt erhält – sooft Sie möchten!

Exklusive Preview-Tage «Schall und Rauch. Die wilden Zwanziger»: Erleben Sie und Ihr Gast die neue Ausstellung in den ersten zwei Tagen im exklusiven Kreis der Mitglieder und ihrer Gäste: Mittwoch, 1. Juli von 17 bis 20 Uhr und Donners-tag, 2. Juli von 14 bis 20 Uhr (Zeiten noch proviso-risch; bitte konsultieren Sie zuvor die Agenda auf unserer Website).

«Remember Eliasson» Auch weil die Eliasson-Ausstellung nicht wieder aufgenommen werden konnte, möchten wir Ihnen einen aussergewöhnlichen Rabatt auf die beliebtesten Eliasson-Produkte in unserem Museumsshop gewähren (solange Vorrat):

Katalog zur Ausstellung: CHF 29.– anstatt CHF 39.– «Little Sun Flower»-Lampe: CHF 20.– anstatt CHF 29.80 «Little Sun Diamond»-Lampe: CHF 25.– anstatt CHF 35.–

Für Ihre Fragen zu diesem Angebot steht Ihnen unser Mitgliederbüro gerne zur Verfügung. Tel. 044 253 84 34 oder per E-Mail an [email protected].

Wir haben uns (gegenseitig) vermisst …TEXT Christoph Stuehn

«Kunst bringt Freude und Hoffnung, und das können wir in dieser Coronakrise alle brauchen.»

24 MITGLIEDER

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«Für Sie und für uns alle hoffe ich sehr, dass die Pforten Ihres grossartigen Museums bald wieder geöffnet sein werden.»

Tierparade nach Pablo Picasso vonAline (9 ½): Jugendrettungsschwimmerin und QuerflötistinRomy (8): Kunstradfahrerin und PianistinElio (6): Pokalschwimmer und NaturforscherNando (3 ½): Balljongleur und Tretvelofahrer

«… Ich möchte sie [die Postkarten] meinem Grossvater (87 J.) schicken. Er war Buch­bindermeister mit einem grossen Faible für Kunst. Leider leidet er nun unter Demenz und er freut sich umso mehr an bunten, leuchtenden Farben und Tieren. Sein Lieblingsbild aus dem Kunsthaus ist Rembrandts ‹Apostel Simon› und er ist ein grosser Bewunderer der Familie Giacometti.»

«Liebes Kunsthaus. Deine Nachricht hat mir viel Freude bereitet. Ich würde mich sehr freuen, fünf Deiner Postkarten zu bekommen. Ich vermisse Deine Ausstellungen sehr! Hoffentlich auf ein baldiges Wiedersehen. Ich denke fest an Dich.»

«Das Kunsthaus stellt für uns so etwas wie ein ‹erweitertes Wohnzimmer› dar. Oftmals lassen wir uns, auch unabhängig von all den wunderschön gestalteten Ausstellungen, einfach durch die Räume treiben und merken immer wieder, dass das unseren Seelen guttut.»

25MITGLIEDER

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Foto

: R. S

tahl

Alles im Kasten

Frau Candrian, was genau beinhaltet Ihre Arbeit?

Ich bin Fotografin und der Abteilung Sammlung unterstellt. Im Rahmen der Digitalisierung unserer Sammlungswerke prüfe ich, wo neue Aufnahmen notwendig sind und fotografiere diese Werke. Sobald die Aufnahmen passiert sind, müssen sie digital auf-gearbeitet werden. Ich kümmere mich um die Repro-duktionen von intern angefragten Werken für Aus-stellungskataloge, fotografiere für unsere Presse- und Kommunikationsabteilung, z.B. das Magazin, und dokumentiere alle im Kunsthaus stattfindenden Aus-stellungen. Des Weiteren betreue ich unser Bildarchiv. Einerseits laufen Bildbestellungen von extern und intern über mich, anderseits bereite ich ältere Digitali-sate auf; das heisst, ich gleiche die Digitalisate mit den Originalen ab, um die Farbechtheit und die Quali-tät zu überprüfen.

In meinen Aufgabenbereich fallen auch die Bild-rechte. Jede Veröffentlichung eines Werkes, welches sich noch im Urheberschutz befindet, bedarf einer Ge-nehmigung, selbst wenn das Werk zu unserer Samm-lung gehört. Für solche Rechteabklärungen, insbeson-dere für unsere Sammlung online, bin ich zuständig.

Was ist die grösste Herausforderung in Ihrem Job?

Als ich vor zwei Jahren zum Kunsthaus stiess, lau-tete mein erster grosser Auftrag, alle Bronze-Skulptu-ren von Alberto Giacometti, welche sich in unserem Museum befinden, fotografisch zu dokumentieren. Innert kurzer Zeit musste die umfangreiche Sammlung «im Kasten» sein, jeweils mit vier bis acht Ansichten. Eine solche Fotoaktion muss exakt vorbereitet sein, die Logistik muss stimmen und es braucht eine unkompli-zierte interdisziplinäre Zusammenarbeit. Während der

Aufnahmen gilt es, trotz Zeitdruck immer die Ruhe zu bewahren und sehr sorgfältig zu arbeiten. Es war eine intensive Zeit, in der ich eng mit unserem Technischen Dienst und insbesondere mit dem pensionierten und früheren Leiter des Art Handling, Robert Brändli, zusammenarbeitete. Ich wurde grandios und tatkräftig von ihnen unterstützt. Solche Herausforderungen sind grossartig, und in diesem Fall erlebte ich eine sehr persönliche Auseinandersetzung mit diesen faszinie-renden Figuren.

Gibt es ein besonderes Erlebnis?In meinem Arbeitsumfeld begegne ich immer wie-

der grossartiger Kunst und treffe besondere Menschen. Die Zusammentreffen mit den Künstlerinnen und Künstlern, z. B. bei einem Ausstellungsaufbau, sind sehr inspirierend.

Und was ist Ihre persönliche Motivation?Ich liebe die Abwechslung in meiner Arbeit. Ich

pflege abteilungsübergreifend einen wertvollen Austausch mit meinen Kolleginnen und Kollegen und schätze die bereichernde Zusammenarbeit mit ihnen sehr. Mir gefällt die Montagsstille im Museum und das laute Treiben in der Empfangshalle während der Öffnungszeiten gleich gut. Und jeden Tag umgeben sein mit Kunst! Meine Leidenschaft fürs Fotografieren ist so frisch geblieben wie vor über 20 Jahren. Kurz gesagt: Meine Arbeit, die Kunst, die Menschen und dieses Zusammenspiel.

Franca Candrian ist am Kunsthaus Zürich für Bildrechte, Bildarchiv & Fotografie zuständig. Das Kunsthaus-Magazin unter-hielt sich mit ihr.INTERVIEW Kristin Steiner

26 INTERN

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Hier finden Sie die aktualisierten Ausstellungsdaten bis Ende 2020 sowie eine Auswahl an Führungen und Veranstaltungen. Bitte informieren

Sie sich jeweils

zeitnah auf

www.kunsthaus.ch

INFORMATIONEN

MUSEUM

Heimplatz 1, 8001 Zürich Eintrittskasse +41 (0)44 253 85 43 Fr – So / Di 10 – 18 Uhr, Mi/Do 10 – 20 Uhr

DIREKTION UND VERWALTUNG

Tel. +41 (0)44 253 84 84 Fax +41 (0)44 253 84 33 [email protected]

GRAFISCHE SAMMLUNG STUDIENSAAL

Mo – Fr nach Voranmeldung Tel. +41 (0)44 253 85 36/39 [email protected]

BIBLIOTHEK

Rämistrasse 45, 8001 Zürich Tel. +41 (0)44 253 85 31 Fax +41 (0)44 253 86 51 Ausleihe Tel. +41 (0)44 253 85 32 Mo – Fr 13 – 18 Uhr www.kunsthaus.ch/bibliothek

Für die Sonderöffnungszeiten während den Ferien und Feiertagen: siehe Website.

Alle Führungen und Veranstaltungen werden nach den Vorgaben des Bundesrates und nach aktuellen Hygiene- und Schutzregeln umgesetzt.

Im Herzen wild. Die Romantik in der Schweiz13. November – 14. Februar 2021Grosser Ausstellungssaal

Ottilie W. Roederstein18. Dezember – 5. April 2021EG Moserbau

www.kunsthaus.ch / de /ausstellungen / aktuell

FÜHRUNGEN

AUSSTELLUNGEN

Schall und RauchMittwochs 18 Uhr, sonntags 11 Uhr

Reset & Play Dialogische Führung in der Ausstellung «Schall und Rauch». Mit Youlo Wujohktsang, Doktorandin Rechtsphilosophie und Elena Grignoli, KunstvermittlerinDo 17. September, 18 – 19.30 UhrCHF 39.– / Mitglieder und reduziert CHF 15.–

Ottilia GiacomettiDo 9. Juli, 18 Uhr

Landschaften – Orte der MalereiDo 23. Juli, 18 UhrSa 22. August, 13 UhrFr 9. Oktober, 15 Uhr

AUSSTELLUNGEN

Ottilia Giacometti – Ein Porträtverlängert bis 19. Juli 2020EG Moserbau

Die Poesie der Linie. Italienische Meisterzeichnungenverlängert bis 19. Juli 20201. OG Moserbau

Schall und Rauch. Die wilden Zwanziger3. Juli – 11. Oktober 2020Grosser AusstellungssaalEs findet keine Vernissage statt. Preview für Mitglieder 1. Juli, 17 – 20 Uhr, 2. Juli, 14 – 20 Uhr

Landschaften – Orte der Malerei17. Juli – 8. November 20201. OG MoserbauEs findet keine Vernissage statt. Preview für Mitglieder 16. Juli, 14 – 20 Uhr

Kader Attia. Remembering the Future21. August – 15. November 2020EG MoserbauEs findet keine Vernissage statt. Preview für Mitglieder 20. August, 14 – 20 UhrKurzeinführungen: 17 und 19 UhrBeschränkte Platzzahl

Im November-Magazin informieren wir Sie über die folgenden Ausstellungen:

27SERVICE

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Sa 5. September, 14 – 16.30 UhrCHF 39.– / Mitglieder CHF 29.–

Muster für die ZukunftSa 29. August, 10 –13 UhrCHF 60.– / Mitglieder CHF 45.–/Jugendliche CHF 15.–

Landschaft: Ein Stück Natur – ein Stück Malerei Sa 26. Sept, 10.30 – 14.30 Uhr (mit kleiner Lunchpause) CHF 80.– / Mitglieder CHF 50.– /Jugendliche CHF 15.–

KUNSTLABOR FÜR ALLE

Kinder unter 10 Jahren nur in Begleitung. Kosten im Eintrittspreis inbegriffen. Anmeldung nicht erforderlich.

Schall und Rauch5. Juli, 2. August, 6. September, 11 – 17 Uhr

Landschaft4. Oktober, 11 – 17 Uhr

FAMILIENWORKSHOPS (KINDER AB 5 JAHREN)

Sonntags 10.30 – 12.30 UhrErwachsene CHF 10.– / Kinder und Jugendliche CHF 5.–

Das Mädchen Ottilia28. Juni

Schall und Rauch26. Juli

Farben­ und Formenwirbel30. August

Sinnliche Sehreise durchs Kunsthaus27. September

Springen, hüpfen, flattern – die Tiere sind los25. Oktober

3 – 6 JAHRE (IN BEGLEITUNG)

Villa Kun(s)terbunt 21. August, 4. / 18. September, 2. / 23. Oktober, 6. / 20. / 27. November, 11. Dezember, 10 – 11.30 Uhr

Bitte Znüni mitbringen und Arbeitskleider anziehen – es wird bunt. Anmeldung für einzelne oder mehrere Termine möglich. CHF 18.– pro Morgen

AB 5 JAHREN

Malatelier am Sonntag12. / 19. Juli, 13. / 20. September, 11. / 18. Oktober, 10.30 – 12 Uhr, CHF 12.–

Figuren in BildernSa 4. Juli, 14 – 16 Uhr, CHF 15.–

Musik und BildSa 5. September, 14 – 16 Uhr, CHF 15.–

Im FarbkosmosSa 3. Oktober, 14 – 16 Uhr, CHF 15.–

Der Herbst ist da!Di 6. Oktober, 14 – 16 Uhr, CHF 15.– Nimm Platz: Stuhl, Sessel oder Sofa?Do 8. Oktober, 14 –16 Uhr, CHF 15.–

7 – 12 JAHRE

SommerwerkstattJeweils 10 –16 Uhr, Lunch mitbringen. CHF 40.– pro Tag, Anmeldung für einen oder mehrere Tage möglich.

Wild, farbig und bewegt – Tiere und Pflanzen in der LandschaftDi 14. Juli

Blätterwald und BaumgestaltenMi 15. Juli

Spieglein, Spieglein auf dem SeeDo 16. Juli

Mit Farbflecken zaubernFr 17. Juli

Lichtzauber – den Impressionisten auf der SpurDi 11. August

Raus aus dem Haus! Menschen und Tiere sehen und zeichnen Mi 12. August

Kader AttiaSa 29. August, 13 UhrDo 29. Oktober, 18 Uhr

Alle Führungen finden mit elektronischem FM-Gruppen -führungssystem statt. Speziell auch für Personen mit Hör minderungen geeignet. Billett CHF 6.– / Mitglieder CHF 4.–. Bitte an der Kasse lösen. Teilnehmerzahl beschränkt! Geräteausgabe 10 Minuten vor Beginn.

SAMMLUNG

Samstagsführungen Jeweils 15 – 16 UhrImmer am letzten Samstag des Monats findet die Führung zu den Highlights der Sammlung statt. Die übrigen Themen und Teilnahmebedingungen erfahren Sie in der Agenda auf www.kunsthaus.ch.

Kunst und Religion im Dialog: SchamMit Sibyl Kraft (Kunsthaus Zürich) und Ulrike Büchs (reformierte Kirche)So 6. September, 15 – 16.30 UhrTeilnahmebedingungen in der Agenda auf www.kunsthaus.ch.

Kunst­Stück CHF 39.– / Mitglieder und reduziert CHF 29.–

Einführung: Erhalten Sie einen Überblick über die wichtigsten Epochen der Kunstgeschichte und lernen Sie Künstlerinnen und Künstler vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert kennen.Do 24. September, 18 – 19.45 Uhr

Impressionismus: Erhalten Sie einen vertieften Einblick in die Epoche des Impressionismus und die unterschiedlichen Arbeits-weisen der Kunstschaffenden.Do 29. Oktober, 18 – 19.45 Uhr

KUNSTHAUS-ERWEITERUNG

Baustellenführung27. Juni, 11 – 12 Uhr 4. Juli, 11 – 12 Uhr 11. Juli, 16 – 17 Uhr CHF 25.– / Mitglieder CHF 15.–

HERBST-

FERIEN

VERANSTALTUNGEN

Sommerprogramm für Familien15. Juli – 17. August 2020Infos ab Ende Juni in der Agenda auf www.kunsthaus.ch

Schall und Rauch. Die wilden ZwanzigerJuli – Oktober 2020Veranstaltungsprogramm ab Ausstellungsbeginn online auf www.kunsthaus.ch

Kader Attia. Remembering the FutureAugust – November 2020Veranstaltungsprogramm ab Ausstellungsbeginn online auf www.kunsthaus.ch

Lange Nacht der MuseenSa 5. September, 18 – 2 UhrProgramm und Informationen ab August auf www.langenacht.ch

Geometry and Colour. Decoding the Arts of Islam in the West 1880 – 1945 Internationales Symposium11. September, 14.30 – 19 Uhr, Museum Rietberg12. September, 9 – 18 Uhr, Kunsthaus ZürichVeranstaltung in den Sprachen E, F und D. Eintritt frei. Anmeldung: www.rietberg.ch/tickets

WORKSHOPS

Aufgeweckte Kunst­GeschichtenEin Angebot für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen oder Betreuungspersonen.Di 1. / 8. / 15. / 22. September, 14.45 – 16.45 UhrCHF 60.– für vier Nachmittage, inkl. Imbiss für zwei Personen.

ERWACHSENE UND JUGENDLICHE AB 16 JAHREN

Schreiben ist KunstInfos siehe S. 6Do 27. August, 17.30 – 20 Uhr

SAMMLUNGS-

HIGHLIGHTS

28 SERVICE

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Trotz und gerade jetztEin kalter Maitag, dicke Regenwolken bedrücken nicht nur die Dächer. Wie schön kann ich mich endlich wieder ins strahlende Kunsthaus flüchten, die Pforte ist weit geöffnet. Obwohl ich nur vier Minuten nach zehn Uhr ins Kunsthaus sprinte, bin ich nicht unter den Ersten. Vor mir strömen schon Pärchen zur Ausstellung über Ottilia Giacometti.

Dezente Wartemarkierungen, nicht schreiend gelb, der Desinfektionsmitteldosierer schnurrt ohne Berührung und ent-keimt meine Hände. Früher nur Spitalalltag, nun allgegenwärtig, allerdings nirgendwo so stylisch und hygienisch wie im Kunst-haus, und alle dürfen ohne das klimpernde Blechmärkchen «K» losmarschieren.

Durchmischt das Publikum – Frauen, Männer, junge und reifere Gesichter, die lächeln. Genau wie es sein soll. Kunst lässt lächeln, sie verbindet Menschen, die Liebe zur Kunst.

Bei den ersten Bildern von Ottilia spüre ich die Innigkeit, die Gefühle für dieses Kind, dieses Mädchen, diese Frau. Ist Liebe in der Kunst eine Demonstration oder Konkretisierung? Diese Frage geistert mir penetrant durch das Hirn. Die weichen Konturen Giovannis, wie selbstverständlich empfinde ich Albertos härtere Striche, seine Abgrenzung, seine Entwicklung. Und erst seine Trauer und die wachsame Milde bei dem Neugebore-nenköpfchen Silvios.

Ein Drama, festgehalten, nein, versucht auszuhalten in schlichten Bleistiftstrichen, schwarz-weiss. Kunst lässt nicht nur lächeln, Kunst berührt uns, lässt Fragen nach Klischees an einem Regentag im Mai wie Tropfen an der Fensterscheibe abperlen und wir lernen einmal mehr im Kunsthaus: Nütze den Tag. Trotz und gerade jetzt.

Ihre Sabine Meiselwww.sabinemeisel.com

Farblandschaften – LandschaftsfarbenDo 13. August

Auf nach Venedig! Fr 14. August

Gibt es Ferienziele im Kunsthaus?Mi 7. Oktober, 10.30 – 14.30 UhrLunch mitnehmen, CHF 25.–

Bäume und Wälder – Zeichnen und MalenFr 9. Oktober, 10.30 – 14.30 UhrLunch mitnehmen, CHF 25.–

Cool­tour: Dornröschen – im Herzen wildMo 12. bis Fr 16. Oktober, 9 –16 Uhr, CHF 150.–

CLUB 3PLUS

Kinder zwischen 3 und 6 Jahren in BegleitungAb ins KunstlaborBitte Zvieri mitbringen und Arbeitskleider anziehen.Block 1: 11. / 18. / 25. September Block 2: 23. / 30. Oktober, 6. November14 – 15.30 Uhr, CHF 55.– pro Block

CLUB 6PLUS

Kinder ab 6 Jahren Fabelhaftes und Geheimnisvolles aus Farbe und anderem MaterialBlock 1: Stillleben, damals und heute 9. / 16. / 23. / 30. September 14 – 16 Uhr, CHF 70.– pro Block

Änderungen vorbehalten. Aktuelle Informationen finden Sie auf unserer Webseite.

Anmeldung für alle Veranstal-tungen erforderlich (sofern nicht anders erwähnt). Detailliertes Programm und Anmeldung: www.kunsthaus.ch/besuch-planen/agenda.

Preise inkl. Eintritt und Material.Freie Gruppen und Schulklassen nur nach Voranmeldung.

HERBST-

FERIEN

29GLOSSE

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Ottilie W. Roederstein Ottilie W. Roederstein (1859 – 1937) war zu ihren Lebzeiten eine erfolgreiche und unabhängige Malerin, die nicht nur in der Schweiz und in Deutschland grosse Anerkennung für ihre Porträts und Stillleben fand, sondern seit 1883 ihre Gemälde mit Erfolg auch in Paris ausstellte. 1912 vertrat sie die Schweiz als einzige Künstlerin bei der epochalen internationalen Kunstausstellung des Sonderbundes in Köln – neben männlichen Kollegen wie Giovanni Giacometti, Ferdinand Hodler und Cuno Amiet.

Trotz ihrer einst internationalen Wertschätzung ist Roederstein fast unmittelbar nach ihrem Tod in Vergessenheit geraten. Nach über 80 Jahren wird die Ausstellung im Kunsthaus Zürich mit rund 60 Werken die erste monografische Werkschau in der Schweiz sein, die das stilistisch vielfältige Œuvre der Künstlerin wieder einem breiten Publikum zugänglich machen wird.

Mehr zu dieser Ausstellung, die ab dem 18. Dezember im Kunsthaus Zürich zu sehen sein wird, erfahren Sie im nächsten Magazin vom 26. Oktober.

Ottilie W. Roederstein, Selbstbildnis, 1917Kunsthaus Zürich, Vereinigung Zürcher Kunstfreunde, 1917

WIR SAGEN DANKE

IMPRESSUM

Offizielles Magazin für Mitglieder des Vereins Zürcher Kunstgesellschaft

HERAUSGEBERZürcher Kunstgesellschaft Postfach, 8024 Zürichwww.kunsthaus.ch© Kunsthaus ZürichAbdruck erwünscht mit Quellenangabe

REDAKTION Kristin Steiner

GESAMTVERANTWORTUNG Björn Quellenberg

AUFLAGEDruckauflage 18 120WEMF/SW-beglaubigt 15 436 erscheint 4-mal jährlich

BEZUGIn der Jahresmitgliedschaft enthalten, Preis am Kunsthaus-Shop CHF 8.–

GESTALTUNG Crafft AG, Zürichwww.crafft.ch

INSERATE Fachmedien Zürichsee Werbe AG, StäfaTelefon +41 (0)44 928 56 11Fax +41 (0)44 928 56 [email protected]

DRUCKSchellenberg Druck AG, Pfäffikonwww.schellenbergdruck.ch

ISSN 1421-315X

30 COMING SOON

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31ANZEIGEN

ART FORUM UTE BARTHGalerie für Moderne & Zeitgenössische Kunst www.utebarth.comKartausstrasse 8 CH-8008 Zürich T +41 44 3802711 [email protected]

AusstellungContemporary meets Masters verlängert bis 20. Juni

Galerie-KünstlerInnen im Dialog mit Henri Michaux, Andy Warhol, Sam Francis, Hans Hartung, Jan Voss, Pierre Alechinsky u.a.

NACH VORANMELDUNG GEÖFFNET!

Aktuelle Informationen zu den Ausstellungenfinden Sie immer auf www.utebarth.com

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Oberdorfstrasse 10, 8001 Zürich, www.finebooks.ch, 043 222 4 888Dienstag bis Freitag 11.30 –18 h, Samstag 11–16 h

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Page 32: Landschaften – Orte der Malerei Seite 8… · Kartause Ittingen Thurgauer Köpfe: ein Thema – sechs Museen 6. Juni bis 18. Oktober 2020 museenthurgau.ch Medienpartner. Galerie

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