Landschaften und Ökosysteme Sommersemester 2006 Stoffhaushalt von Kalkbuchenwäldern Martin...
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Landschaften und Ökosysteme Sommersemester 2006
Stoffhaushalt von Kalkbuchenwäldern
Martin Stadtkowitz
Landschaften und Ökosysteme Sommersemester 2006
1 Einleitung
2 Standorte in Mitteleuropa
3 Typische Vegetation in Kalkbuchenwäldern
3.1 Zeigerpflanzen
4 Stoffhaushalt
4.1 Wasserhaushalt
4.2 Anthropogene Stoffeintragungen
4.3 Der Boden
4.4 Der Streukreislauf
5 Nutzung durch den Menschen
6 Schutz
7 Fazit
Gliederung
Landschaften und Ökosysteme Sommersemester 2006
1 Einleitung
Stoffhaushalt:
– vom Stoffaustausch bestimmter Haushalt eines Ökosystems
– beteiligte Stoffprozesse:
• organisch
• anorganisch
Wald:
– Pflanzengesellschaft, mit einer bestimmten Struktur und Zusammensetzung der Baumschicht
– floristische Zusammensetzung wird als einheitlich interpretiert
Landschaften und Ökosysteme Sommersemester 2006
2 Standorte in Mitteleuropa
• hauptsächlich an den Hängen der Kalkgebirge
• Ausgangsgestein:
– Muschelkalk
• Bodentyp:
– hauptsächlich Rendzinen
Landschaften und Ökosysteme Sommersemester 2006
Rendzina• pol. „Rauschen der Steine am Pflug“
• kalkhaltig
• humoser Oberboden
• geringmächtige Böden
→ geringes Wasserspeichervermögen
→ Bäume können schnell entwurzelt werden
• im Kalk bilden sich Fugen und Klüfte
→ Pflanzen nutze diese um zu wurzeln
• Kalk ist für die Bodenorganismen lebensnotwendig
• Kalk ist ein Säurepuffer
• Boden entsteht durch Verwitterung des Kalks
→ für 20 cm Boden müssen 2 Meter Kalk verwittern
www.bodenwelten.de
www.bodenwelten.de
Landschaften und Ökosysteme Sommersemester 2006
2 Standorte in Mitteleuropa
• hauptsächlich an den Hängen der Kalkgebirge
• Ausgangsgestein:
– Muschelkalk
• Bodentyp:
– hauptsächlich Rendzinen
• Humusform:
– Mull
→ schnelle Umsetzung der Streu in Huminstoffe
• pH-Wert:
– schwach sauer bis schwach basisch
→ hohe biologische Aktivität www.floraweb.de
Landschaften und Ökosysteme Sommersemester 2006
3 Vegetation
• Am stärksten verbreitet ist die Rotbuche (Fagus sylvatica)
→ schnelles Wachstum
→ dichte Kronen
→ verschlechtert somit die Lebensbedingungen der Konkurrenzarten
• Baumschicht:
– Esche
– Bergahorn
• Strauchschicht:
– Schwarzer Holunder, Gewöhnlicher Seidelbast und Efeu
• Krautschicht:
– u.a. Einblütiges Perlgras, Gelbes Windröschen
Landschaften und Ökosysteme Sommersemester 2006
3.1 Zeigerpflanzen• Bärlauch
– Tiefschatten- bis Schattenzeiger
• Fingerzahnwurz
– Frischezeiger
• Waldmeister
– Mäßigsäure- bis Schwachbasenzeiger
• Waldbingelkraut
– Kalkzeiger
Quelle: www.floraweb.de
Landschaften und Ökosysteme Sommersemester 2006
4 Stoffhaushalt• Gesamtheit der an einem Standort ablaufenden Stoffprozesse
– Standorte:
• Böden
• Pflanzendecke
• Gewässer
– Stoffprozesse:
• Stofftransporte
• Umlagerungs-
• Umsetzungsprozesse
Landschaften und Ökosysteme Sommersemester 2006
Stoffhaushalt• am Stoffhaushalt sind anorganische und organische Prozesse beteiligt
– anorganisch:
• Stoffeintragungen durch Niederschlag
• Nährstofflösung
• Nährstofffreisetzung durch Verwitterung
• Austausch von Tonmineralen
– Organisch:
• Nährstoffaufnahme durch die Vegetation
• Stoffhaushalt ist eng mit dem Wasserhaushalt verbunden
4.1 Wasserhaushalt
• Niederschlag gelangt auf die Bodenoberfläche
– fließt zum kleinen Teil oberirdisch ab
– versickert zum größten Teil in den Boden
→ trägt dabei (Nähr-) Stoffe in den Boden ein
→ Teil des Wassers bildet Bodenwasserreservoirs
• Pflanze verdunstet zur Verfügung stehendes Wasser
→ Pflanze versorgt sich über die Verdunstung mit (Nähr-) Stoffen
Landschaften und Ökosysteme Sommersemester 2006
4.2 Anthropogene Stoffeintragungen
Staub:
→ entsteht durch die mechanische Bearbeitung von Feststoffen
Staubquellen:
• Industrielle Prozesse
• Verkehr
• Wald- und Buschbrände (Brand-/Rohdung)
Freisetzung von Schwefeldioxid durch Verbrennung fossiler Brennstoffe
→ Saurer Regen in Verbindung mit Wasser
Haupteintragselemente:
– Stickstoff (N)
– Schwefel (S)
Landschaften und Ökosysteme Sommersemester 2006
Landschaften und Ökosysteme Sommersemester 2006
4.3 Der Boden• Versorgung der Pflanzen mit Nährstoffen
• Carbonatreich
– begünstigt die Festigkeit der Pflanzen
– lockert den Boden
– wirkt keimtötend
– fördert die Zersetzung organischer Stoffe
– neutralisiert Säuren
• schwach alkalisch
• pH-Wert und Calciumcarbonatgehalt nehmen mit der Tiefe zu
• biologische Aktivität und der Stickstoffgehalt nehmen mit der Tiefe ab
• Basensättigung von über 90%
→ hohe Nährstoffversorgung
Landschaften und Ökosysteme Sommersemester 2006
4.4 Der StreukreislaufStreu:
– frisch abgestorbenes, pflanzliches Material– schneller Abbau in biologisch aktiven Böden
→ hoher Anteil an leicht umsetzbaren Substanzen (Proteine)– Laubstreu wird schneller abgebaut als Nadelstreu
Streuabbau:– über die Phasen:
• Zerkleinerung• Einarbeitung• Zersetzung durch Bodenlebewesen
→ führt zur Zerlegung in mineralischen Bestandteile→ als Nährstoff wieder verfügbar im Ökosystem
Hauptbestandteile:Ca, K, N, Zn
Landschaften und Ökosysteme Sommersemester 2006
5 Nutzung• Gewinnung von Bau- und Brennholz
• Nutzung als Nahrungsmittel (19. und 20. Jhr.)
– Öl aus den Bucheckern
– essbare Blätter gelten als Entzündungshemmend
• Buchenlaub wurde als Stallstreu und Viehfutter Genutzt (19. Jhr.)
Landschaften und Ökosysteme Sommersemester 2006
6 Schutz• Wiederaufforstung der „Mischbuchenwälder“ mit Rotbuchen
• Einschlagsstopp
• Verzicht auf Bodenbearbeitung und Düngung
Landschaften und Ökosysteme Sommersemester 2006
7 Fazit• Standort mit einer hohen biologischen Aktivität und guter
Nährstoffversorgung
• große Artenvielfalt
• komplexer Stoffhaushalt
• größte Gefährdung geht von anthropogenen Einflüssen aus
Landschaften und Ökosysteme Sommersemester 2006
Noch Fragen?
Quellen:
Vegetationsgeographie, Klink, H.-J.; 3. Auflage, Braunschweig, 1998
Wörterbuch Allgemeine Geographie, Dirke; 13.Auflage, München, 2005
Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen, Ellenberg, H.; 5.Aufl., Stuttgart, 1996
Mallmann, Thomas: Untersuchungen zur Belastung, …., Köln, 2001
www.floraweb.de
www.bodenwelten.de
www.de.wikipedia.org