Landwirtschaft und Klärschlamm Abt. VI 02.06.2015 Landwirtschaftliche Verwertung von Klärschlamm...

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Landwirtschaft und Klärschlamm Abt. VI 27.04.22 Landwirtschaftliche Verwertung von Klärschlamm DI Claudia Winkovitsch

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Landwirtschaftliche Verwertung

von Klärschlamm

DI Claudia Winkovitsch

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Welche Regeln gibt es für landwirtschaftliche

Klärschlammverwertung?

• Gemeinsame Agrarpolitik - GAP– Cross-Compliance – Gesetze: WRG, Bgld. BSG;

Verordnungen, EU-Richtlinien)

• ÖPUL

• Richtlinien

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EU-Nitratrichtlinie

„Aktionsprogramm 2008“ seit 1.2.2008

Mengenbeschränkungen

zeitliche Düngungsbeschränkungen Ausbringungsverbote

Bestimmungen über Düngung in Hanglagen und in Gewässernähe

Bestimmungen über Düngerlagerung

Dokumentation

Achtung: ÖPUL teilweise wesentlich niedrigere Werte !!!

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Aktionsprogramm Nitrat 2008 Mengenbeschränkungen im

Betriebsdurchschnitt• max. 175 kg/ha N ff ohne Gründeckung

und bei nicht N-zehrender Fruchtfolge

• max. 210 kg/ha N ff mit Gründeckung

• max. 210 kg/ha N ff bei N-zehrender Fruchtfolge

• max. 170 kg/ha N aL aus WirtschaftsdüngerN-zehrende Kulturen:• alle Getreidearten außer Sommergerste• Mais, Zuckerrübe, Futterrübe, Kartoffel• Körnerraps, Tabak• Feldfutter, gräserbetont

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Zeitliche DüngebeschränkungenVerbots-zeitraum

N-Düngerarten Betroffenen Flächen bzw. Kulturen

15.10. bis 15. 2.Stickstoffhaltige Mineraldünger, Gülle, Jauche, nicht entwässerter Klärschlamm

Gesamte landwirtschaftliche Nutzfläche OHNE Gründeckung

15.11. bis 15. 2. Gesamte landwirtschaftliche Nutzfläche MIT Gründeckung

Achtung: max. 60 kg N ab 1. Oktober bis zum Ausbringungsverbot

30.11. bis 15.2. Stallmist, Kompost, entwässerter Klärschlamm und KS-Kompost

Gesamte landwirtschaftliche Nutzfläche

bis 31.1.ab 1.2. zulässig

Jede Stickstoffdüngung Frühanzubauende Kulturen (z.B. Durum, Sommergerste) oder Gründeckungen mit frühem N-Bedarf (Raps, Wintergerste, Feldgemüse unter Vlies oder Folie)

Aktionsprogramm Nitrat 2008

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Aktionsprogramm Nitrat 2008

N-Ausbringungsverbote

• auf wassergesättigten Böden (Wasseraufnahmefähigkeit ist erschöpft))

• auf überschwemmten Böden

• auf durchgefrorenen Böden (Düngung auf vorübergehend oberflächlich gefrorenen, aufnahmefähigen Böden ist möglich)

• auf schneebedeckten Böden(Schneedecke von mind. 5 cm)

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Aktionsprogramm Nitrat 2008

N-Düngung in Hanglagen>10% Hangneigung zum Gewässer• Gabenteilung ab 100 kg N/ha

(ausgenommen Stallmist und Kompost)

• max. 100 kg N/ha unmittelbar vor dem Anbau

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Aktionsprogramm Nitrat 2008

N-Düngung in HanglagenHackfrüchte (Zuckerrübe, Mais):

Querstreifeneinsaat oder

Quergräben mit bodendeckendem Bewuchs oder

gut bestockter Streifen (20 m) zwischen Ackerfläche und Gewässer oder

Anbau quer zum Hang oder

Mulchsaat bzw. Schlitzsaat

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Aktionsprogramm Nitrat 2008 DüngergabenteilungDüngergabenteilung

• N-Gaben > 100 kg NN-Gaben > 100 kg N(schnellwirksam)(schnellwirksam)/ha u. Jahr /ha u. Jahr sind zu teilen,sind zu teilen,ausgenommen bei Hackfrüchten und Gemüse ausgenommen bei Hackfrüchten und Gemüse bei hoher Sorptionskraft des Bodens (> 15 % bei hoher Sorptionskraft des Bodens (> 15 % Ton)Ton)

• zeitliche, mengenmäßige und zeitliche, mengenmäßige und bedarfsgerechte Ausbringung von N-bedarfsgerechte Ausbringung von N-Düngern Düngern → Richtlinie für die sachgerechte Düngung Richtlinie für die sachgerechte Düngung 6.Auflage6.Auflage

(www.landnet.at/article/archive/5198)(www.landnet.at/article/archive/5198)

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Aktionsprogramm Nitrat 2008• Ausbringung von rasch wirksamen

stickstoffhältigen Handels- oder Wirtschaftsdüngern

– nur auf bedeckten Böden oder– unmittelbar vor der Feldbestellung oder– zur Strohrotte max. 30 kg Rein-N

• Einarbeitung von organischem Dünger auf Acker:

– Einarbeitung von Gülle, Jauche und Klärschlamm soll auf Flächen ohne Bodenbedeckung innerhalb von 4 Stunden erfolgen.

– in jedem Fall muss die Einarbeitung am folgenden Tag erfolgen.

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Düngung entlang von Gewässern - Randzonen Kein direkter Eintrag von Nährstoffen in

oberirdische Gewässer durch Gewässerabstände

• Bezugsbasis ist die Böschungsoberkante!• Bei keiner eindeutigen Erkennbarkeit einer

Böschungsoberkante - Regelabstand + 3 m ab Anschlaglinie des Wasserspiegels bei Mittelwasser

– Sorge zu tragen, dass kein Abschwemmen in oberirdische Gewässer erfolgt

Aktionsprogramm Nitrat 2008

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Düngung entlang von Gewässern - RandzonenFlussb e tt e rke nnb a r (o d e r Entwä sse rung sg ra b e n)

o hne Bö sc hung

m it Bö sc hung

no rm a le r Pe g e lsta nd

Flussb e tt nic ht e rke nnb a r

M ind e sta b sta nd

M ind e sta b sta nd

M ind e sta b sta nd

„Böschungsoberkante“

A: Gewässernahe Böschungsoberkante Normalfall

A: Gewässernahe Böschungsoberkante Sonderfall

B: Böschungsoberkante nicht erkennbar + Mindestabstand3 m

Anschlaglinie des Wasserspiegels bei Mittelwasser

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Düngung entlang von Gewässern - Randzonen

Mindestabstände beim Ausbringen von stickstoffhältigen Düngemitteln auf landw. Nutzflächen in der Nähe von Wasserläufen:

stehendes Ge-wässer

Fließgewässer

allgemein

20 m 5 m (3 m*) Neigung bis zu 10% exakte Aus-

bringungsbreite 10 m 2,5 m (1,5 m*)

allgemein

20 m 5 m (3 m*)

Grünland

Neigung mehr

als 10% exakte Aus-bringungsbreite

10 m 5 m (3 m*)

allgemein

20 m 5 m (3 m*) Neigung bis zu 10% exakte Aus-

bringungsbreite 10 m 2,5 m (1,5 m*)

allgemein

20 m 10 m

Acker

Neigung mehr

als 10% exakte Aus-bringungsbreite

10 m 5 m

Grafik: DI Karl Bauer, LK Ö

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Düngung entlang von Gewässern - Randzonen Reduktion der Abstände bei Einsatz von Geräten mit

exakter Ausbringbreite bzw. Grenzstreueinrichtungen Gülle/Jauche-Ausbringtechnik:

• Injektionsgeräte• Geräte mit Schleppschlauch-, Schleppschuh-, Schlitzverteiler

Feststoffstreuer:• (Liegende Walzen – nicht explizit angeführt)• Stehende Walzen mit Grenzstreueinrichtung

Mineraldüngerstreuer: • Kasten- oder Reihenstreuer• Wurf- und Pneumatikstreuer mit Grenzstreueinrichtung

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Bgld. Bodenschutzgesetz

Ziel Ziel ist die Erhaltung und Verbesserung ist die Erhaltung und Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit: der Bodenfruchtbarkeit:

Durch Schutz vor SchadstoffeinträgenDurch Schutz vor Schadstoffeinträgen

Durch Verhinderung von Bodenabtrag und Durch Verhinderung von Bodenabtrag und BodenverdichtungBodenverdichtung

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KlärschlammKlärschlamm-A-Anwendungsbestimmungennwendungsbestimmungen (Bgld(Bgld.. BSG, Bgld. Klärschlamm BSG, Bgld. Klärschlamm-- und Müllkompostverordnung) und Müllkompostverordnung)

Voraussetzungen für das Aufbringen von Voraussetzungen für das Aufbringen von Klärschlamm:Klärschlamm: Keine Beeinträchtigung der Keine Beeinträchtigung der

BodenfruchtbarkeitBodenfruchtbarkeit Keine Verunreinigung von GewässernKeine Verunreinigung von Gewässern Interessen der Gesundheit, der LW u. FW Interessen der Gesundheit, der LW u. FW

sowie des Natur und Umweltschutzes sowie des Natur und Umweltschutzes dürfen nicht verletzt werden. dürfen nicht verletzt werden.

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Klärschlamm-AnwendungsbestimmungenKlärschlamm-Anwendungsbestimmungen (Bgld. BSG, Bgld. Klärschlamm- und Müllkompostverordnung)(Bgld. BSG, Bgld. Klärschlamm- und Müllkompostverordnung)

Beschaffenheit des KlärschlammesBeschaffenheit des Klärschlammes UntersuchungUntersuchung des KS durch Untersuchungsanstalt des KS durch Untersuchungsanstalt

oder Ziviltechnikeroder Ziviltechniker- vor erstmaliger Abgabe und vor erstmaliger Abgabe und - nach EGW/VO festgelegten Zeiträumennach EGW/VO festgelegten Zeiträumen

GrenzwerteGrenzwerte laut VO laut VO Zuordnung der Klärschlämme in Zuordnung der Klärschlämme in Güteklasse I Güteklasse I od.od. II II

aufgrund von Schadstoffgehalten.aufgrund von Schadstoffgehalten. Auf LW-Flächen nur Auf LW-Flächen nur stabilisierter KSstabilisierter KS

(leicht zersetzbare organische Stoffe sind abgebaut)(leicht zersetzbare organische Stoffe sind abgebaut)

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Klärschlamm-AnwendungsbestimmungenKlärschlamm-Anwendungsbestimmungen (Bgld. BSG, Bgld. Klärschlamm- und Müllkompostverordnung)(Bgld. BSG, Bgld. Klärschlamm- und Müllkompostverordnung)

Beschaffenheit der AufbringungsflächeBeschaffenheit der Aufbringungsfläche Untersuchung Untersuchung der Aufbringungsfläche durch der Aufbringungsfläche durch

Untersuchungsanstalt oder ZiviltechnikerUntersuchungsanstalt oder Ziviltechniker- vor der erstmaligen Aufbringung von KSvor der erstmaligen Aufbringung von KS- nach 10 Jahren (Güteklasse II)nach 10 Jahren (Güteklasse II)- wenn > 15 t Trockenmasse/ha seit der letzten wenn > 15 t Trockenmasse/ha seit der letzten

Bodenuntersuchung aufgebracht wurden (Güteklasse II)Bodenuntersuchung aufgebracht wurden (Güteklasse II)

KostenKosten der Boden- und Klärschlamm-Untersuchung hat der Boden- und Klärschlamm-Untersuchung hat der Anlagenbetreiber zu tragender Anlagenbetreiber zu tragen

AufzeichnungspflichtAufzeichnungspflicht: : Aufbewahrung der Untersuchungszeugnisse mind. 10 Jahre

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ÖWAV-Regelblatt 17Landwirtschaftliche Verwertung von Klärschlamm

Grundsätzliche Eignung der Grundsätzliche Eignung der AufbringungsflächeAufbringungsfläche Gründigkeit mind. 50 cmGründigkeit mind. 50 cm Bodenschwere mittelschwer bis schwerBodenschwere mittelschwer bis schwer Wasserverhältnisse trocken bis mäßig feuchtWasserverhältnisse trocken bis mäßig feucht Grobanteil gering bis mäßigGrobanteil gering bis mäßig Humusgehalt mind. 2% bei 15-25% TonHumusgehalt mind. 2% bei 15-25% Ton Humusgehalt mind. 2,5% bei >25% TonHumusgehalt mind. 2,5% bei >25% Ton pH-Wert >5,5pH-Wert >5,5

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ÖWAV-Regelblatt 17Landwirtschaftliche Verwertung von Klärschlamm

Für die KS-Ausbringung NICHT geeignete Flächen staunass seichtgründig (Durchwurzelungstiefe <25cm) mittelgründig (Durchw. <50cm) mit hoher

Wasserdurchlässigkeit

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KlärschlammKlärschlamm-A-Anwendungsbestimmungennwendungsbestimmungen (Bgld BSG, Bgld. Klärschlamm und Müllkompostverordnung)(Bgld BSG, Bgld. Klärschlamm und Müllkompostverordnung)

Ausbringung von Klärschlamm- auf Ackerflächen nur vor der Saat- auf Wiesen und Weiden nach letzter Nutzung im

Herbst- Auf Wiesen auch bei Vegetationsbeginn

Zulässige KS-Menge hängt ab von- Nährstoffbedarf der Kultur- Nährstoffgehalt des Bodens- Ernterückstände, andere Düngemittel- Standortbedingungen (Bodenempfindlichkeit)- Inhaltsstoffen laut KS-Untersuchung

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KKlärschlammlärschlamm-A-Anwendungsbestimmungennwendungsbestimmungen (Bgld(Bgld.. BSG, Bgld. Klärschlamm und Müllkompostverordnung) BSG, Bgld. Klärschlamm und Müllkompostverordnung)

AusbringungsAusbringungsverbotverbot von Klärschlamm und von Klärschlamm und MMüllkompostüllkompost- aauf uf GemüseGemüse-, -, HeilkräuterHeilkräuter- und - und BeerenobstBeerenobstkulturenkulturen

- auf auf WiesenWiesen und und WeidenWeiden mindestens vier Wochen vor mindestens vier Wochen vor der ersten Mahd bzw. ihrer Beschickung mit Weidevieh der ersten Mahd bzw. ihrer Beschickung mit Weidevieh bis zur letzten Nutzung im Herbstbis zur letzten Nutzung im Herbst

- auf auf FeldfutterFeldfutter- oder Holzgewächsflächen - oder Holzgewächsflächen (ausgenommen Energiewald) (ausgenommen Energiewald)

- in Naturschutz- und Feuchtgebietenin Naturschutz- und Feuchtgebieten

- auf auf Böden in Hanglage mit AbschwemmgefahrBöden in Hanglage mit Abschwemmgefahr

- aauf wassergesättigten, schneebedeckten, uf wassergesättigten, schneebedeckten, durchgefrorenen Bödendurchgefrorenen Böden

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ÖPUL 2007 Österreichisches Programm zur Förderung einer umweltgerechten, extensiven und den natürlichen Lebensraum schützenden Landwirtschaft

ÖPUL-Regelungen bei KlärschlammausbringungÖPUL-Regelungen bei Klärschlammausbringung

Maßnahmen mit generellem Maßnahmen mit generellem Klärschlammausbringungsverbot auf der Klärschlammausbringungsverbot auf der gesamten landwirtschaftlichen Betriebsflächegesamten landwirtschaftlichen Betriebsfläche

Maßnahmen mit einem KS-Ausbringungsverbot Maßnahmen mit einem KS-Ausbringungsverbot auf der von der Förderung betroffenen Flächeauf der von der Förderung betroffenen Fläche

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ÖPUL 2007 Regelungen bei Klärschlammausbringung Verzicht auf Klärschlamm und kompostierten Verzicht auf Klärschlamm und kompostierten

Klärschlamm auf der gesamten Ackerfläche bei Klärschlamm auf der gesamten Ackerfläche bei den Maßnahmen:den Maßnahmen:

• Biologische WirtschaftsweiseBiologische Wirtschaftsweise• Verzicht auf ertragssteigernde Betriebsmittel auf Verzicht auf ertragssteigernde Betriebsmittel auf

AckerflächenAckerflächen• Verzicht auf ertragssteigernde Betriebsmittel auf Verzicht auf ertragssteigernde Betriebsmittel auf

Ackerfutterflächen und GrünlandflächenAckerfutterflächen und Grünlandflächen• Umweltgerechte Bewirtschaftung von Heil- und Umweltgerechte Bewirtschaftung von Heil- und

Gewürzpflanzen, Alternativen und Gewürzpflanzen, Alternativen und SaatgutvermehrungenSaatgutvermehrungen

• Integrierte Produktion Erdäpfel, Gemüse, Rüben Integrierte Produktion Erdäpfel, Gemüse, Rüben und Erdbeerenund Erdbeeren

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Maßnahmen mit einem KS-Ausbringungsverbot Maßnahmen mit einem KS-Ausbringungsverbot auf der von der Förderung betroffenen Flächeauf der von der Förderung betroffenen Fläche

• Integrierte Produktion Obst und HopfenIntegrierte Produktion Obst und Hopfen• Integrierte Produktion WeinIntegrierte Produktion Wein• Bewirtschaftung von besonders Bewirtschaftung von besonders

auswaschungsgefährdeten Ackerflächenauswaschungsgefährdeten Ackerflächen• Erhaltung und Entwicklung naturschutzfachlich Erhaltung und Entwicklung naturschutzfachlich

wertvoller oder gewässerschutzfachlich wertvoller oder gewässerschutzfachlich bedeutsamer Flächen (auf Projektflächen in bedeutsamer Flächen (auf Projektflächen in NaturschutzdatenbankNaturschutzdatenbank))

• Bewirtschaftung von BergmähdernBewirtschaftung von Bergmähdern• Alpung und Behirtung (alle Almflächen, von Tieren mitbestoßene Alpung und Behirtung (alle Almflächen, von Tieren mitbestoßene

Almen)Almen)

ÖPUL 2007 Regelungen bei Klärschlammausbringung

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ÖPUL 2007 Regelungen bei Klärschlammausbringung Maßnahmen, die Klärschlammausbringung Maßnahmen, die Klärschlammausbringung erlaubenerlauben::

• UBAG - Umweltgerechte Bewirtschaftung von Acker- UBAG - Umweltgerechte Bewirtschaftung von Acker- und Grünlandflächenund Grünlandflächen

• Verzicht auf Fungizide auf GetreideflächenVerzicht auf Fungizide auf Getreideflächen• Erosionsschutz Obst und HopfenErosionsschutz Obst und Hopfen• Erosionsschutz WeinErosionsschutz Wein• Erhaltung von StreuobstbeständenErhaltung von Streuobstbeständen• Mahd von SteilflächenMahd von Steilflächen• Begrünung von AckerflächenBegrünung von Ackerflächen• Mulch- und DirektsaatMulch- und Direktsaat• Erweiterung der BegrünungErweiterung der Begrünung• Untersaat bei Mais Untersaat bei Mais • Vorbeugender Boden- und GewässerschutzVorbeugender Boden- und Gewässerschutz• Seltene landwirtschaftliche KulturpflanzenSeltene landwirtschaftliche Kulturpflanzen

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AGRANA-Bestimmungen

KS-Verbot für Zuckerrübenanbauer

Das Ausbringen von Klärschlamm oder Klärschlammkompost auf sämtlichen Feldern des Rübenbaubetriebes ist untersagt. Ein Zuwiderhandeln hat den Ausschluss vom Rübenanbau zur Folge.(§ 4 Klärschlamm- und Klärschlammkomposteinsatz; Allgemein gültige Bestimmungen zur Verkaufs- und Liefervereinbarung für Zuckerrüben, Fassung 01/2004)

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AMA-Gütesiegel „Frischfleisch“

KS-Verbot für Rinder- und Schweinemäster Das Ausbringen von Klärschlamm und kompostiertem Klärschlamm ist auf allen Flächen des Betriebs verboten.

(Landwirtschaftliche Produktionsbestimmungen des AMA-Gütesiegelprogramms, Punkt 7. Umwelt,

7.1 Klärschlammausbringung, Version Mai/08)

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RAPSO-Bestimmungen

Keine Ausbringung von Klärschlamm bzw. Klärschlammkompost auf RAPSO-Flächen (Schlägen).(9. Düngung; Produktionsrichtlinien für RAPSO – zertifizierte Rapsproduktion 2008/2009)

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Düngewirkung1. Nährstoffanalysen2. Bewertung der Nährstoffe aus KS wie

Nährstoffe aus Wirtschaftsdüngern (Stallmist bzw. Kompost)

• Stickstoff ist großteils organisch gebunden → schwer löslich

• Phosphat: zum Teil an Fe-Ionen bzw. biologisch gebunden → schwer löslich

• Kalzium, Kalium, Magnesium sowie Spurenelemente

• organischen Substanz

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Ausbringungsmengen-Berechnung im ÖPUL

Stickstoff-Begriffe

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Beurteilung der N-Wirksamkeit

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N in feldfallender WirkungBegrenzung laut Aktionsprogramm (WRG)• max. (175) 210 kg N/ha LN feldfallend ALLE N-haltigen Düngemittel berücksichtigen!

• Nff = Nab Lager abzüglich 9% Ausbringungsverluste

• Bsp.: 4 kg N/m³ - 9% = 3,64 kg N/m³→ 210/3,64 = max. 57,7 m³/ha

Begrenzung im ÖPUL• max. 150 kg N/ha LN (im Betriebsdurchschnitt)• Bsp.: → 150/3,64 = 41,2 m³/ha LN

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N-Jahreswirkung

– Düngewirksamer N-Anteil aus organischen Düngemitteln (N in feldfallender Wirkung nicht zur Gänze unmittelbar düngewirksam

wegen Norg-Anteil)

– maßgeblich für Einhaltung des Kulturbedarfs (schlagbezogenen N-Obergrenzen im ÖPUL 2007)

– Wirksamkeit entspricht Stallmist

• Berechnung SGD: Nff x Faktor 0,5

• Berechnung ÖPUL: Nff x Faktor 0,6

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Maximale Ausbringungsmenge Übersicht Beispiel

Nges ≙ Nab Lager = 4,0 kg N/m³

Nff = NLager - 9% Ausbringungsverluste = 3,64 kg N/m³

SGD max. 210 kg Nff/ha: → max. 57,7 m³/ha

ÖPUL max. 150 kg Nff/ha: → max. 41,2 m³/ha

Obergrenzen im Betriebsdurchschnitt/gesamte LN!

Njw = Nff x Faktor Jahreswirksamkeit

SGD 3,64 x 0,5 = 1,8 kg Njw/m³

ÖPUL 3,64 x 0,6 = 2,2 kg Njw/m³

zur Berechnung des Kulturbedarfs schlagbezogen!

Im ÖPUL entsprechen 150 kg N feldfallend 90kg jahreswirksamen Stickstoff.

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Zusammenfassung

Klärschlamm kann auf landwirtschaftlichen Nutzflächen aufgebracht werden, wenn

• KS-Analyse und Bodenanalyse entsprechen

• Gesetzliche und vertragliche Rahmenbedingungen eingehalten werden

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Danke für Ihre Aufmerksamkeit!