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Lars Annecke Lehrbeauftragter Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung - Abteilung Sonderschulen - ILEB Modul „individuelle Bildungsangebote“

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Lars Annecke

Lehrbeauftragter

Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung- Abteilung Sonderschulen -

ILEB

Modul „individuelle Bildungsangebote“

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FAQ zum Baustein Individuelle Bildungsangebote (IBA)

1. Was verstehen wir unter Individuellen Bildungsangeboten (IBA)?Alle (lernwirksamen und entwicklungsförderlichen) Zugänge zu unterrichtlichen wie außerunterrichtlichen Handlungs- und Erprobungsfeldern, in denen Schülerinnen und Schüler ihre individuellen Potenziale erkennen und weiterentwickeln können und ihnen die Chance auf Teilhabemöglichkeiten öffnen, werden unter der Begrifflichkeit „Individuelle Bildungsangebote“ subsummiert.

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FAQ zum Baustein Individuelle Bildungsangebote (IBA)

2. Was sind die rechtlichen Grundlagen eines IBA?Alle Bildungspläne der Sonderschulen orientieren sich an den Bildungsplänen der allgemeinen Schulen des Jahres 2004:

Jeder junge Mensch hat ein Recht auf Erziehungund Bildung. Die öffentliche Schule schuldet ihm jede zurErfüllung dieses Rechts nötige Hilfe – unabhängig von

Herkunft,Geschlecht, wirtschaftlicher Lage und unter ausdrücklicherBerücksichtigung seiner besonderen Begabung. Kein Kind darffallengelassen werden.

(Hartmut von Hentig, Einführung in den Bildungsplan 2004)

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FAQ zum Baustein Individuelle Bildungsangebote (IBA)

2. Was sind die rechtlichen Grundlagen eines IBA?In allen Bildungsplänen der Sonderschulen findet sich das ILEB Konzept wieder:

Die Schule bietet einen Rahmen für eine individuelle und an den Ressourcen jedereinzelnen Schülerin und jedes einzelnen Schülers orientierte Förderung.(Bildungsplan Schule für Geistigbehinderte, Der Bildungs- und Erziehungsauftrag,

2009)

Ein zentrales Ziel der Förderschule ist es, die Schülerinnen und Schüler in ihrerEntwicklung und im Lernen individuell zu begleiten, zu fördern und zu stärkensowie ihre Aktivität und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen und zu

erweitern.(Bildungsplan Förderschule, Der besondere Erziehungs- und Bildungsanspruch der Förderschule, 2008)

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Schulische Bildungs- und Erziehungsarbeit bietet eine individuelle Lern- und Entwicklungsbegleitung,

deren Aufgabe es ist, eine Passung herzustellen zwischen individuellen Lebens- und Bedürfnislagen

der Schülerinnen und Schüler, gesellschaftlichen Anforderungen sowie der Ausgestaltung von Bildungs- und Unterstützungsangeboten.(Bildungsplan Schule für Erziehungshilfe, Der Bildungs- und Erziehungsauftrag, 2010)

Die Schule für Sprachbehinderte bezieht sich in ihrer Arbeit auf die Vorgaben der Bildungspläne der

allgemeinen Schulen, im Folgenden Bezugspläne genannt. Der vorliegende Bildungsplan mit seinen

Bildungsbereichen konkretisiert den erweiterten Bildungsanspruch von Schülerinnen und Schüler mit

Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot im Sinne der Schule für Sprachbehinderte –

Unabhängig vom Lernort. Die Schule für Sprachbehinderte gewährleistet ein an den individuellen

Lernausgangslagen ihrer Schülerinnen und Schüler ausgerichtetes Bildungsangebot, das Erkenntnisse und Fragestellungen aus sprachtherapeutischen Lernsituationen durchgängig

integriert.(Bildungsplan Schule für Sprachbehinderte, Der Bildungs- und Erziehungsauftrag, 2012)

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Der Bildungsplan der Schule für Blinde und der Schule für Sehbehinderte spezifiziert die Konzepte der

allgemeinen Schule und gibt vor, welche Angebote die Schule macht, um den Erwerb grundlegender

und unverzichtbarer Haltungen und Werte, Kompetenzen und Kenntnisse mit Blick auf zentrale Bereiche der Lebensgestaltung zu ermöglichen (…) Durch die Auswahl geeigneter Medien, die Verschiedene Sinneskanäle ansprechen und somit die Wahrnehmung und Merkfähigkeit

unterstützen, erfolgt eine Individualisierung unter Berücksichtigung der Lern-, Leistungs- und Entwicklungsvoraussetzungen jeder einzelnen Schülerin und jedes einzelnen Schülers. (Der besondere Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule für Blinde und der Schule für Sehbehinderte, 2011)

Die Schule für Hörgeschädigte sorgt dafür, dass in einer kooperativen Diagnostik Potenziale und Bedürfnisse von Schülerinnen und Schülern umfassend erhoben werden. Im Bedingungsgefüge

von Individuum und System nimmt die Schule im diagnostischen Prozess neben der

Gesamtentwicklung insbesondere die Dialog-, Sprach- und Hörentwicklung in den Blick. Erkenntnisse anderer Schulen oder sonderpädagogischer Fachrichtungen, medizinische Befunde sowie die Wahrnehmungen von Eltern und Schülerinnen und Schülern werden einbezogen. Auf dieser Grundlage entwickelt die

Schule für Hörgeschädigte gemeinsam mit allen Beteiligten Konzepte zur Gestaltung individueller Bildungsangebote.(Der besondere Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule für Hörgeschädigte, 2011)

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3. Was ist das Ziel eines Individuellen Bildungsangebotes?

Ziel ist die Weiterentwicklung der Kompetenzen eines Individuums zur Sicherung von Aktivität und Teilhabe in allen Bereichen, in denen das Kind sich aktuell und zukünftig erfolgreich bewegen will.

Die Lernprozesse orientieren sich am Individuum. Bildungsangebote setzen an den Stärken und Ressourcen der Kinder an und berücksichtigen die individuellen Körperfunktionen und –strukturen, die Umweltfaktoren sowie die personenbezogenen Faktoren.

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3. Was leistet in diesem Zusammenhang die ICF-CY?

Die ICF-CY (Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen) kann in diesem Zusammenhang hilfreich in der Analyse von Bildungszielen und der Definition individueller Bildungsangebote sein.

Individuelle Bildungsangebote ergeben sich aus dem „Bedarf“ eines Individuums unter Berücksichtigung der individuellen Bildungs- und Entwicklungszielen sowie der Möglichkeiten, die eine professionelle Umwelt bietet.

Der „Bedarf“ eines Individuums ergibt sich dabei aus der Wechselwirkung der ICF- Komponenten Körperfunktionen und -strukturen, Aktivitäten und Partizipation, Umweltfaktoren und personenbezogene Faktoren.

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Wechselwirkungen zwischen den ICF-Komponenten und Individuellen Bildungsangeboten

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4. Was sind Bildungsangebote?

Bildungsangebote ergeben sich in den Feldern: Unterricht, Schulorganisation (AGs, Projekte, etc.), Familie/häusliches Umfeld, außerschulische Angebote (Freizeitgestaltung, Vereine, peer group), pädagogische, psychologische und therapeutische Maßnahmen.

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Aufschlüsselung möglicher Bereiche für IBA:

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Beispiel Schülerin J.:Die Schülerin J. besucht die 7. Klasse der

Förderschule. In der Auswertung der Ergebnisse des Profil-AC ergeben sich Stärken in den Bereichen „soziale Kompetenzen“ und „personale Kompetenzen“.

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Beispiel Schülerin J.:In der anschließenden Kooperativen

Förderplanung werden gemeinsam Erprobungsfelder dieser Kompetenzen im Bereich der Berufsvorbereitung gesucht:

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Frage: Wo ergeben sich für J. sinnvolle Erprobungsfelder?

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Beispiel Schülerin J.:In Klasse 8 absolviert die Schülerin zunächst

ein Blockpraktikum im hauswirtschaftlichen Bereich eines Krankenhauses.

Hier fallen vor allem Ihre sozialen Kompetenzen im Umgang mit den Patienten auf.

Im Anschluss kann J. in Form eines Tagespraktikums dauerhaft an einem Tag in der Woche in der Hauswirtschaft Erfahrungen sammeln.

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4. Was sind Bildungsangebote?

Bildungsangebote ergeben sich aus dem individuellen Bedarf eines Schülers/einer Schülerin und orientieren sich an vorhandenen schulischen und außerschulischen Ressourcen, die im Einzelfall analysiert werden müssen.

Die folgenden Folien zeigen, wie eine Schule ihre möglichen Individuellen Bildungsangebote zu den Bereichen „Konzentration und Aufmerksamkeit“ bzw. „Lesen“ im Sinne einer Ressourcensammlung aufgelistet hat.

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4. Was sind Bildungsangebote?

Außerschulische Partner Verein Hort Ergotherapie Reittherapie SPZ Ärzte und Psychologen Jugendamt Kommunaler sozialer Dienst Beratungsstellen (z.B.Suchtberatung)

Unterricht Schüler und Eltern bei Planung einbeziehen

(Motivation) Zielvereinbarungen für die Unterrichtssequenz Wahl-Angebote Individuelle Länge der Arbeitsphase Verstärkung durch nonverbale Rückmeldung und

Token-System Lerntagebücher (Selbstreflexion) Individuelle Struktur der Arbeitsplätze und der Arbeitsaufträge

Schule Patenprojekte Schülermentoren-Projekte AG`s Tagesgruppe (Hausaufgaben, Freizeit) Sozialpädagogische Gruppenangebote Freizeitgruppen

Häusliches Umfeld Medienkonsum Lernumgebung Wohnsituation Tages- und Lebensstruktur Ernährung

Konzentration und Aufmerksamkeit

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4. Was sind Bildungsangebote?

Außerschulische Partner Stadtbibliothek „Zeitung in der Schule“ Leseclub Lesepaten Schulpsychologische Beratung Therapeutische Angebote (LRS-Therapie, Logopädie)

Unterricht Klassentagebuch (Dokumentation von

Klassenerlebnissen) Lese-Lerngang Passende Leseangebote bereitstellen Zeitungsartikel Förderung der Medienkompeten „Fresch“

Schule Lesepaten Lesewettbewerb/Lesenacht/Lesewelt Programm „Antolin“ Schulbücherei Abonnements von Zeitungen und Zeitschriften AG`s (Schulzeitung, Zeitunglesen, PC)

Häusliches Umfeld (Entwicklung im Perspektivengespräch)

Bereitstellen von passenden Texten Lesen von Zeitungsartikeln, Zeitschriften Leselernprogramme am PC Leseübungen (Spiele) Handlungsleitende Texte (Kochbücher,

Bastelanleitungen, Gebrauchsanweisungen…)

Lesen

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5. Was muss vor einem Individuellen Bildungsangebot passieren?

Klärung des Anspruchs auf sonderpädagogisches Bildungsangebot.

Prozessdiagnostik zur Klärung der Lernausgangslage einschließlich einer Kind-Umfeld-Analyse und Klärung der Ressourcen.

Kooperative Förderplanung mit allen am Bildungsprozess beteiligten.

Inhaltliche, personelle und zeitliche Transparenz der Ziele.

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6. Wer ist an Individuellen Bildungsangeboten beteiligt?

Die Planung von Individuellen Bildungsangeboten liegt in der Hand des Sonderschullehrers unter Beteiligung der Erziehungsberechtigten und soweit möglich des Schülers selbst.

Weitere Personen, die an IBA beteiligt sind (Inner- und außerschulische Partner, Jugendamtsmitarbeiter, Therapeuten und Ärzte) können bei Bedarf auch in die Planung eingebunden werden.

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7. Wie funktioniert die Kommunikation der am IBA Beteiligten (Inner- und außerschulische Partner)?

Im Rahmen der Planung der Individuellen Bildungsangebote wird ein individueller Modus des kommunikativen Austauschs zwischen den Partnern festgeschrieben.

Beispielsweise kann vereinbart werden, dass der Sonderschullehrer die IBA zunächst begleitet/anleitet oder aber in regelmäßigen Abständen Informationen mit den Partnern ausgetauscht werden.

Die Bandbreite reicht hier von telefonischen Absprachen bis hin zur Begleitung der IBA beispielsweise beim Besuch von Praktikumsbetrieben oder Sportvereinen. Wichtig sind dabei feste Ansprechpartner, die die Möglichkeit haben, auch kurzfristig mit der zuständigen Schule in Kontakt zu treten.

Die Regelmäßigkeit des Austausches richtet sich dabei nach dem individuellen Bedarf der Beteiligten.

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8. Wie und wann wird das IBA reflektiert?

Ziele der IBA sollten zeitlich terminiert sein und entsprechend zeitnah reflektiert werden. Eine Gesamtevaluation findet spätestens bei den zyklisch wiederkehrenden kooperativen Förderplanungen statt.

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9. Bedeutet Individuelles Bildungsangebot immer Einzelunterricht/Einzelzuwendung/ im Sinne eines exklusiven Bildungsangebotes?

Nein, Individuelle Bildungsangebote können in allen Formen und auf allen Ebenen der Bildungsbereiche stattfinden.

Individuelle Bildungsangebote sind im Kontext des jeweiligen Lernortes zu gestalten.

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FAQ zum Baustein Individuelle Bildungsangebote (IBA)

11. Wie soll eine Klasse in Bezug auf die Durchführung unterschiedlicher Individueller Bildungsangebote organisiert sein?

IBA kann sowohl in Form von Klassenunterricht und Gruppenarbeit als auch im Einzelunterricht stattfinden.

Wichtig ist, dass die Methoden mit den Schülerinnen und Schülern eingeübt wurden und den Zielen der IBA dienen.

Voraussetzung dafür ist eine gelingende Beziehung zwischen den Kindern und Lehrpersonen und eine entsprechend vorbereitete Lernumgebung.

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FAQ zum Baustein Individuelle Bildungsangebote (IBA)

11. Wie entwickeln sich Schulen, die Individuelle Bildungsangebote ermöglichen?

Sie pflegen eine hohe Kommunikationskultur. Sie sind an den Ressourcen der einzelnen Kinder orientiert. Sie bauen inner- und außerschulische Netzwerke aus. Der Unterricht ist auf die Bedarfe des Kindes ausgerichtet.

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Mögliche Fragestellungen von Kollegien & passende Medien

• Welche Qualitätskriterien sind vorgegeben? • Wie sehen konkrete Bildungsangebote aus?• Wo können Individuelle Bildungsangebote

stattfinden?• Wie lässt sich Unterricht gestalten, der den

Individuellen Bildungsangeboten verschiedener Schülern gerecht wird?

• Wie sehen Netzwerke von Schulen aus, die Individuelle Bildungsangebote anbieten?

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Qualitätskriterien zu Individuellen Bildungsangeboten

Individuelle Bildungsangebote

sind individuums- und kontextbezogen intendieren die Optimierung der

Bildungsumgebung berücksichtigen unterrichtliche und

außerunterrichtliche Handlungsfelder, in denen Schüler Kompetenzen erwerben und weiterentwickeln können

ermöglichen dem Schüler, eigene, realistische Ziele anzustreben

werden von allen Beteiligten anteilig organisiert und verantwortet

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Beispiel G.Von der Kompetenzanalyse zum IBA

Am Beispiel G. soll gezeigt werden, wie auf Grundlage einer Kompetenzanalyse ein individuelles Bildungsangebot für den Schüler G. erarbeitet wurde.

Zunächst werden dafür Ausschnitte aus den Kompetenzanalysen aufgezeigt, die ein Stärken-Schwächenprofil des Schülers aufzeigen. Bereiche, die in der Kooperativen Förderplanung angesprochen wurden, sind rot markiert.

Anschließend wird im „Blatt der Vereinbarungen“ (Dokumentation der Kooperativen Förderplanung) aufgezeigt, welche Bildungsangebote vereinbart wurden.

Abschließend wird ein exemplarischer Wochenplan des Schülers vorgestellt, in den die Ergebnisse des Prozesses eingeflossen sind.

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Beispiel G. Ausschnitte aus der Kompetenzanalyse

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Beispiel G. Ausschnitte aus der Kompetenzanalyse

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Beispiel G. Ausschnitte aus der Kompetenzanalyse

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Beispiel G. „Blatt der Vereinbarungen“ (Ergebnisse der Kooperativen Förderplanung)

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Beispiel G. Exemplarischer Wochenplan vom 7.06. – 11.06.2010

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Beispiel M.Von der Kompetenzanalyse zum IBA

Das Beispiel beschreibt fortlaufend mehrere ILEB-Zirkel über zwei Jahre und zeigt die Weiterentwicklung eines individuellen Bildungsangebotes für M. in diesem Zeitraum.

Beginn der Darstellung: Klasse 7, Grundlage für die Kooperative Förderplanung ist eine 2/Jahr stattfindende Kompetenzanalyse.

Zunächst werden Hintergrundsinformationen zur Klasse und damit verbundene strukturelle Möglichkeiten geklärt (Folie 35).

Anschließend werden Ausschnitte aus der Kompetenzanalyse, das Blatt der Vereinbarungen (Kooperative Förderplanung) sowie die Ergebnisse aus dem Kompetenzfeststellungsverfahren Profil-AC vorgestellt.

Ab Folie 39 finden sich Hinweise zur schulischen Struktur in Klasse 8, sowie erneut Darstellungen der Vereinbarungen aus den kooperativen Förderplanungen.

Das Beispiel kann auch dazu verwendet werden, um im Rahmen einer Fortbildung IBA von einer Gruppe entwickeln zu lassen.

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Beispiel M.Vorinformationen zum Schüler: Stundenplan in Klasse 7 (2010/2011)

Praxisgruppen: SuS werden in Kleingruppen (max. 7 Personen) in den fachpraktischen Bereichen Hauswirtschaft, Textiles Werken, Informationstechnische Grundbildung (PC) und Technik in den jeweiligen Fachräumen unterrichtet. Ziel ist zunächst eine Orientierung in allen Bereichen (Klasse 7) mit späteren Wahlmöglichkeiten/Schwerpunkten in Klasse 8 und 9.

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Beispiel M.Ausschnitte aus der Kompetenzanalyse Januar 2011

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Beispiel M.Blatt der Vereinbarungen nach Kompetenzanalyse Februar 2011

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Beispiel M.Auswertung Profil AC

Datum: Juli 2011

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Beispiel M.Vorinformationen zum Schüler: Stundenplan in Klasse 8 (2011/2012)

KFB-Klasse: Kooperation Berufsschule – Förderschule: Schüler werden nach Möglichkeit in Kleingruppen ab Klasse 8 im fachpraktischen Bereichen an der ortsansässigen Berufsschule unterrichtet. M. kann die Bereiche Bau und Metall kennen lernen.

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Beispiel M.Blatt der Vereinbarungen

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Beispiel M.Auswertung Praktikum:

Handwerkliches Geschick vorhanden Ausdauer noch ausbaubar (8 Std. arbeiten

war hart!) Arbeitstempo befriedigend Eignung für eine Werkerausbildung lt.

Werkstattmeister vorhanden Auftreten: Zu schüchtern und

zurückhaltend!

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Beispiel M.Blatt der Vereinbarungen nach Kompetenzanalyse Februar 2012

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Wo können Individuelle Bildungsangebote stattfinden?Die Mind-Map dient als Arbeitsvorlage und kann im Rahmen von Fortbildungen dazu

verwendet werden, mögliche IBA zu erarbeiten.

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Orientierungsfragen bei der Analyse und Weiterentwicklung von Individuellen Bildungsangeboten:

Welche individuellen Bildungsangebote gibt es bei uns an der Schule aktuell?

Welchen Bedarf gibt es von Seiten unserer Schüler?

Wie können auf Schulebene Angebote entwickelt werden?

Wie können außerschulische Partner gefunden und bei ihrer Arbeit unterstützt werden?

Wie können in Perspektivengesprächen individuelle Bildungsangebote im häuslichen Bereich entwickelt werden?

Wie reagiert Schule in der Rhythmisierung des Schultages/Unterrichtsorganisation auf individuelle Bildungsangebote?

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Netzwerke Berufliche Vorbereitung an der Achert-Schule Rottweil

Die folgende Folie dient dazu, das Netzwerk schulischer und außerschulischer Partner einer Schule in Bezug auf die berufliche Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler aufzuzeigen.

Die Netzwerke werden benötigt, um vielseitige individuelle Bildungsangebote in Bezug auf den Bereich der Berufsvorbereitung und Berufsberatung zu ermöglichen.

Welcher Weg der beruflichen Vorbereitung eingeschlagen wird und welche individuellen Bildungsangebote in Bezug auf den Bereich der Berufsvorbereitung dem einzelnen Schüler angeboten wird ist dabei das Ergebnis einer regelmäßigen Individuellen Lern- und Entwicklungsbegleitung.

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Netzwerke Berufliche Vorbereitung an der Achert-Schule Rottweil

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Lars Annecke

Lehrbeauftragter

Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung- Abteilung Sonderschulen -

ILEB

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