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Laser · Dossier 01

Vielfältige Behandlungsmethoden mit Laser

Die Macht des Lichts Ob bei roten Äderchen, Pigmentflecken, Haaren oder

Falten - Lasertechnologie ist aus den Bereichen Dermato­

logie und ästhetische Medizin nicht mehr wegzudenken

s ,, ,ood 20 Jahmo w;,d d;e Lase,- I Das körpereigene Pigment (Melanin )

technologie eingesetzt und hat bzw. extern eingebrachte Pigmente wie

seitdem viele neue Behandlungs- etwa Tätowierfarben.

mögl ichkeiten eröffnet. Einige Krankheiten

konnten erstmal ig und viele effektiver be- I Das in der Haut immer vorhandene Ge-

handelt werden. Auf dem ästhetischen webewasser (H20), das das Ziel bei der

Sektor fand geradezu ein Boom hautver- Entfernung von Falten, gutartigen Haut-

jüngender Therapien statt. Seitdem hat veränderungen, Hautunregelmäßigkei-

sich das Behandlungsspektrum ständ ig ten oder (Akne-)Narben bi ldet.

erweitert. Heute gibt es kaum ein Problem

bei Haut und Haar, das nicht mit einem Die Eigenschaft, selektiv zu arbeiten, ist

Laser therapiert werden kann. das Besondere an der Lasertherapie. Da

Der Begriff nur behandelt wird, was behandelt werden

soll , werden die uml iegenden Hautstruktu-

Der Begriff „Laser" ist ein Kunstwort. Es ren nicht geschädigt. Die Wellenlänge be-

ist aus den Anfangsbuchstaben der Wör- stimmt die Farbe des Lichts. Das sichtba-

ter zusammengesetzt (Light Amplification re Licht ist nur ein kleiner Teil des gesamten

by Stimulated Emission of Rad iation), die elektromagnetischen Spektrums im Wel-

das Entstehungsprinzip von Laserlicht be- lenlängenbereich zwischen 380 und 750

schreiben: Lichtverstärkung durch stimu- Nanometer (nm). Die verschiedenen Wel-

lierte Emission von Strahlung. Bei d iesem lenlängen des Lichts nehmen wi r als Far-

Prozess werden unterschiedliche Medien ben wahr. Anders als das Sonnenlicht be-

zur Aussendung von Licht angeregt, das steht das Laserli cht nur aus einer einzelnen

extrem gebündelt und einfarbig ist, also Wellen länge. Jeder Laser besitzt somit ei-

dieselbe Wellenlänge hat. Deswegen ar- ne einzige Farbe, die jedoch oft im fü r das

beiten Laser selektiv, das heißt, je nach menschliche Auge unsichtbaren Bereich

Wellenlänge steuert das Licht ein anderes liegt. Daher wi rd für das Laserl icht der Be-

Ziel (Chromophor bzw. ,, Farbträger") in griff „monochromatisch" (aus dem Griech i-

der Haut an. Man unterscheidet drei Chro- sehen für „nur eine Farbe") verwendet. Nur

mophore: die Lichtenergie, die aufgenommen wird,

bewi rkt eine Veränderung im Gewebe.

I Den roten Blutfarbstoff (Hämoglobin) als Durch die Umwandlung der Laserenergie

Zielstruktur bei der Behandlung von zum in Wärme kommt es zu r punktuel len Hitze-

Beispiel Rosacea oder Besen reisern, An- entwicklung, das betroffene Gewebe ver-

giomen und Blutschwämmchen. klumpt, verkohlt öder verdampft. ., 21

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Laser Dossier 02 Dossier 03 Dossier 04 Dossier 05

Die Technik Die Vorte ile der Lasertechnik gegenüber

traditionellen Behandlungsmethoden lie­

gen unter anderem darin, dass die Be­

handlung für den Patienten relativ

schmerzfrei und blutungsarm ist. Das Er­

gebnis ist nahezu narbenfrei. Folgende

Lasergeräte werden in der Dermatologie

und ästhetischen Medizin verwendet:

I XeCI-Excimerlaser (308 nm)

Zielchromophore: DNA, Proteine

Einsatzgebiete: Psoriasis (Schuppen­

flechte, kleinflächige Areale), Vitiligo

(Weißfleckenkrankeit), Pigmentverluste

nach Tätowierungsentfernung oder Skin­

Resurfacing, Alopecia areata (kreisrun­

der Haarausfall) oder periorale Dermatitis.

I Argonlaser (488/514 nm) Zielchromophore: Hämoglobin, Pigmente

Einsatzgebiete: vasku läre und pigmen­

tierte Veränderungen, semiselektive Ko­

agulation.

KTP-Laser/frequenzverdoppelter Nd:YAG-Laser (532 nm)

Zielchromophore: Hämoglobin, Pigmente

Einsatzgebiete: vaskuläre- und pigmen­

tierte Veränderungen bzw. oberflächlich

pigmentierte Hautveränderungen , Täto­

wierungspigmente (rot und gelb).

I Blitzlampengepumpter Farbstoff­laser (585 bis 600 nm) Zielchromophore: Hämoglobin

Einsatzgebiete: vasku läre Erkrankungen,

insbesondere Naevus flammeus, kindli­

che Hämangiome, Spider-Naevi, Telean­

giektasien, Besenreiservarizen, Angiome,

Rosacea (Couperose).

I Rubinlaser (694 nm)

Zielchromophore: Pigmente

Einsatzgebiete: Epilation, pigmentierte

Veränderungen (Tätowierungen, insbe­

sondere blau, grün und schwarz, ober­

flächliche pigmentierte Hautveränderun­

gen, z.B. Lentigines, Cafe-au-lait-Fleck,

Naevus spi lus, Naevus Ota).

I Alexandritlaser (755 nm) Zielchromophore: Hämoglobin, Pigmente

Einsatzgebiete: Epilation, pigmentierte

oder vasku läre Veränderungen.

I Diodenlaser (ca. 800 bis 1000 nm) Zielchromophore: Wasser, Hämoglobin,

Pigmente

Einsatzgebiete: Epilation, vaskuläre Ver­

änderungen, unspezifische Koagulation.

I Nd:YAG-Laser (1064 nm) Zielchromophore: Wasser, Hämoglobin,

Pigmente

lntense-Pulsed-Light-Geräte - ,,laserähnlich"

Beschäftigt man sich mit der derma­

tologischen und ästhetischen Laser­

therapie, kommt man an sogenannten

lntense-Pulsed-Light-Geräten (IPL oder

auch HBL) - also hochenergetischen

Blitzlampen - nicht vorbei, obwohl sie

der Definition nach keine Laser sind.

Durch entsprechende Filterköpfe

kann die gewünschte Wellenlänge

herausgefiltert werden. So wird ein

dem Laser ähnliches Wirkprinzip er­

reicht.

Einsatzgebiete: Epilation (sicherer bei

dunkleren Hauttypen), vaskuläre Verän­

derungen (Koagulation von stärkerkalibri­

gen, oberf läch lichen Gefäßen der Haut,

z.B. größere Besenreiser, Venous Lake,

Morbus Osler, tuberöse Naevi flammei),

pigmentierte Veränderungen (Tätowie­

rungen: schwarz und rot), unspezifische

Koagulation (größere Hämangiome, vas­

kuläre Maiformationen, interstitielle Be­

handlung von Gefäßen).

I Erbium:YAG-Laser (2940 nm)

Zielchromophore: Wasser

Einsatzgebiete: Vaporisation, Ablation,

z.B. Falten, Aknenarben.

I C02-Laser (10600 nm) Zielchromophore: Wasser

Einsatzgebiete: Vaporisation, Ablation,

Falten, Aknenarben.

Medizinische Behandlungen Insbesondere für die medizinische Akne­

behandlung brachte die Entwicklung der

Lasertechnologie entscheidende Thera­

pieerfolge: Mittels Erbium:YAG-Laser bzw.

C02-Laser kann die Haut in feinen Schich­

ten abgetragen und so an das umliegende

Hautniveau angepasst werden. Wenn ein

ebenmäßiges Hautbild allein durch die La­

sertherapie nicht erreicht werden kann,

Der Unterschied beider Technologien

liegt in der Art des Lichts: Während

ein Laser über eine feste Wellenlänge

verfügt (beispielsweise 755 nm beim

Alexandritlaser) , sendet eine IPL-Lam­

pe Licht im Wellenlängenbereich von

- in der Regel - 500 bis 1300 nm aus.

Die vielfältigen Einstellungsmög­

lichkeiten des Wellenlängenbandes

durch verschiedene Filter ermög­

lichen so die Behandlung eines brei­

ten Spektrums an Hauterkrankungen,

wie zum Beispiel Acne vulgaris, pig­

mentierte Läsionen, vaskuläre Fehl­

bildungen, unerwünschtes Haar­

wachstum, lichtgeschädigte Haut

und Narben. Neben verschiedenen Hautkrankheiten lässt sich auch unerwünschtes Haarwachstum mit IPL-Geräten behandeln

medical BEAUTY FORUM 4/ 201 5

Laser · Dossier 01

Wer darf eine Lasertherapie

durchführen?

Die Strahlenschutzkommission (SSK) empfahl bereits

im Jahre 2000, dass Laserbehandlungen an der mensch­

lichen Haut nach dermatologischem Facharztstandard

durchzuführen sind. Diese Eingriffe sollen demnach nur

von Fachärzten , unter Assistenz oder unter unmittelbarer

Aufsicht und Weisung von Fachärzten geleistet werden.

Diese Empfehlung gilt sowohl für die medizinische als

auch kosmetische Behandlung von Hautveränderungen

mit Lasern.

An der Universität Greifswald haben Ärzte die Möglich­

keit, den Weiterbildungsstudiengang „Lasermedizin"

zu belegen und mit dem Universitätsdiplom D.A.L.M.

(Diploma in Aesthetic Laser Medicine) abzuschließen.

Diese Qualifikation soll den Patienten eine professionelle

und sichere Durchführung der Laserbehandlung garan­

tieren.

Qualifizierte Ärzte findet man im Internet unter www.

laserstudium.com, aber auch die Deutsche Dermatolo­

gische Lasergesellschaft (DDL) führt ein Register über

qualifizierte Ärzte nach Bundesländern und Städten unter

www.ddl.de. Ob bei der Behandlung von Äderchen, Akne oder Feuermalen: Eine Lasertherapie kommt bei verschieden Hautproblemen zum Einsatz

können einzelne, extrem tiefe Narben noch

mit flüssigen Implantaten unterspritzt wer­

den, um Vertiefungen aufzufü llen.

Ausgehend von den drei Zielchromo­

phoren Hämoglobin (Gefäße), Melanin

(Pigmente) und Gewebewasser ist das

Spektrum medizinisch indizierter Laser­

behandlungen groß. Je nach Stärke der

Blutgefäße können sowohl einzelne Äder­

chen wie Spider-Naevi, Teleangiektasien

oder Besenreiservarizen als auch großflä­

chigere Krankheitsbilder wie die Rosacea

und Feuermale mit dem gepulsten Farb­

stofflaser und/ oder dem Nd:YAG-Laser

behandelt werden. Für vereinzelte Äder­

chen reicht oft eine Behandlung, großflä­

chige Bereiche erfordern meist mehrere

Sitzungen. Insbesondere die Möglichkeit,

Feuermale zu behandeln, bedeutete für

die Betroffenen einen Meilenstein in der

Therapie. Feuermale sind eine angebore­

ne Fehlbildung der Blutgefäße in den

obersten Hautschichten und erscheinen

als hell- bis tiefdunkelrote, teils knotige Fle­

cken auf der Haut. Da etwa 80 Prozent der

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Feuermale im Gesicht lokalisiert sind, lei­

den die Betroffenen in der Regel sehr. Die

Behandlung mit dem Farbstofflaser gi lt als

sogenannter Goldstandard in der Feuer­

maitherapie. Goldstandard bedeutet, dass

sich dieses Verfahren weltweit konkur­

renzlos als die Methode der ersten Wahl

etabliert hat.

Auf Gutartigkeit prüfen Gutartige Pigmentierungen lassen sich

oft mit dem Laser behandeln. Sie erschei­

nen als bräunliche Verfärbungen der Haut

und können winzig wie Sommersprossen

oder sogar bis handtellergroß sein. Pig­

mentierungen können seit Geburt be­

stehen wie der Cafe-au-lait-Fleck, sich

durch hormonelle Umstellung bilden wie

das Chloasma/Melasma oder sich im

laufe des Lebens unter dem Einfluss der

Sonneneinstrahlung bilden wie die Son­

nen- oder Altersflecken. Hyper- oder Über­

pigmentierungen bzw. postinflammatori­

sche Hyperpigmentierungen treten oft

nach vorausgegangenen entzünd lichen

Prozessen auf. Als Beispiel können die

bräunlichen Verfärbungen im Gesicht

nach einer ausgeheilten Akne genannt

werden. Vor allem Alters- und Sonnenfle­

cke (Lentigines seniles bzw. Lentigines

solares). die sich im Zuge der Hautalte­

rung an Unterarmen und Händen bilden,

werden mit dem Älterwerden in Verbin­

dung gebracht. Sie lassen sich mit dem

Rubinlaser oder Alexandritlaser in ein bis

zwei Sitzungen in der Regel problemlos

entfernen. Für die Behandlung anderer

therapierbarer Pigmentverschiebungen

der Haut werden unter Umständen meh­

rere Sitzungen benötigt. Pigmentierte

Hautveränderungen müssen vor einer La­

serbehandlung unbedingt auf ihre Gutar­

tigkeit geprüft werden. Nur der Facharzt

kann gutartige Pigmentmale, die gelasert

werden dürfen, von solchen unterschei­

den, die unter Umständen Vorstufen

eines Hautkrebses .sind. Hierzu zäh len

zum Beispiel Lentigo maligna oder sogar

das maligne Melanom, der gefährliche

.. schwarze Hautkrebs". Diese lndikatio-

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Laser Dossier 02 Dossier 03 Dossier 04 Dossier 05

nen dürfen nicht mit dem Laser behan­

delt, sondern müssen operativ entfernt

werden. Da nur bei früher Diagnosestel­

lung die Heilungschancen des malignen

Melanoms gut sind, hat die ärztliche Un­

tersuchung vor einer Laserbehandlung

höchste Priorität.

Ein Zwischenstadium sind die aktini­

schen Keratosen , die nur in Kombination

mit einer feingeweblichen Untersuchung

behandelt werden dürfen (siehe Beitrag

s. 26).

Neue Anwendungsgebiete Relativ neu in der medizinischen Laser­

therapie ist die Behandlung von Nagelpilz

(Onychomykose), die sich in der Vergan­

genheit äußerst zeitaufwend ig gestaltete,

da der befallene Nagel so lange mit Tink­

turen behandelt werden musste, bis er

herausgewachsen war. Bei einer Wachs­

tumsgeschwindigkeit von 0,5 bis 1,2 Mil­

limetern pro Woche konnte die not­

wendige Behandlungszeit so leicht über

einem halben Jahr liegen. Dies führte oft

zu Frustrationen und dazu, dass die The­

rapie erfolglos abgebrochen wurde. Seit

2009 ist es möglich, die befallenen Nägel

in wen igen Sitzungen mit dem Nd:

YAG-Laser zu behandeln. Hierbei erhitzt

das Laserlicht die Nagelplatte und das

Nagelbett. Als Folge w ird das Pilz­

wachstum inaktiviert - Nagel , Nagelbett,

Matrix, Nagelwall und umliegendes Ge­

webe werden dabei nicht zerstört. Die

Erfolgsquote liegt zwischen 60 und

100 Prozent.

Ein absolutes Novum stellt jedoch die Be­

hand lung von bestimmten Formen der

Harn inkontinenz dar. Bei leichten Formen

, , Das Besondere an der Lasertherapie ist die Eigenschaft, selektiv zu arbeiten. Da nur behandelt wird, was behandelt werden soll, werden die umliegenden Hautstrukturen nicht geschädigt

Pigmentierte Hautveränderungen müssen vor einer Laserbehandlung unbedingt durch einen Facharzt auf ihre Gutartigkeit überprüft werden

von Belastungsinkontinenz (Grad I bis II )

kann das überdehnte Gewebe der Mus­

ku latur und des Bindegewebes in unblu­

tiger Weise mittels Laserlicht gestrafft

werden. Da laut WHC-Versorgungsstudie

von 2006 rund acht Millionen Frauen in

Deutschland an einer Form der Harnin­

kontinenz leiden, also jede fünfte Frau im

Alter von 25 bis 75 Jahren, würde eine

erfo lgreiche und dabei schonende Laser­

behandlung einen großen Gewinn für be­

troffene Frauen bedeuten. Die Behand­

lung wird in Deutschland in wen igen

Behandlungszentren se.it 2011 durchge­

füh rt, Forschungen finden derzeit welt­

weit statt.

Ästhetische Behandlungen Seit dem Einzug der Lasertechnologie in

den Bereich der ästhetischen Med izin ist

das Interesse an hautverjü ngenden Anti­

Ag ing-Behandlungen und der Faltenpro­

phylaxe hoch. Gute, langfristige Erfolge

am menschlichen Gesicht werden immer

noch durch das Skin Resurfacing mittels

Erbium :YAG- oder C02-Laser erzielt. Die­

ses klassische Resurfacing zeichnet sich

zwar durch eine hohe Effektivität, aber

auch durch Schmerzhaftigkeit und eine

relativ lange Abheilungsphase aus. Die

Entwicklung derfraktionalen Laserthera­

pie entsprach dem Wunsch der Patienten

nach einer schmerzreduzierten Behand­

lung mit kürzerer Abhei lungsphase. Hier­

bei wird das Gewebe nicht mehr vollstän­

dig, sondern nur noch partiel l abgetragen.

Zwischen behandelten Kanälen bleiben

intakte Hautbrücken bestehen, von de­

nen ein schnellerer Heilungsprozess aus­

gehen soll. Damit wird eine verkürzte Ab­

heilungsphase erreicht.

Ein Großgebiet der ästhetischen Laserthe­

rapie ist die Laserhaarentfernung. Im Jah­

re 2015 bietet der Markt eine Vielzahl von

Geräten zur dauerhaften Haarentfernung

an: Rubinlaser (694 nm), Alexandritlaser

(755 nm), Diodenlaser (800 bis 810 nm),

Nd:YAG-Laser (1064 nm) sowie verschie­

dene IPL-Systeme (lntense Pu lsed Light,

hochenergetische Blitzlampen), die je

nach vorgeschaltetem Filter ein Spektrum

von 550 bis 1300 nm emittieren.

Für einen Behandlungserfolg eignen sich

Laser- und IPL:Geräte gleichermaßen für

medical BEAUTY FORUM 4/2015

Laser · Dossier 01

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Laser werden zum größten Teil bei der Haarentfernung eingesetzt; relativ neu ist die Lasertherapie bei Nagelpilz

die dauerhafte Haarentfernung. Je nach

individuellen Bedingungen (Haardicke,

-farbe, Lokalisation, Hauttyp) sprechen

Strukturen auf ein System besser an als

auf andere bzw. verbietet sich ein System.

Led iglich bei gebräunter bzw. natürl ich

brauner Haut ist der Nd:YAG-Laser hin­

sichtlich der Sicherheit den anderen Sys­

temen überlegen - all erd ings erreicht er

aufgrund der hohen Eindringtiefe ober­

flächlich gelegene Haarfollikel nicht mit

ausreichender Energie. Aber auch der

lang gepulste Diodenlaser ist weitgehend

unabhängig von Hauttyp und Bräunungs­

zustand. Mit diesem Lasertyp können

auch dunkle und gebräunte Hauttypen (III

und IV) behandelt werden. Da Wirkung

und Nebenwirkung bei der Behandlung

mittels IPL-Technologie viel enger beiein­

anderliegen als bei Lasertherapien, ver­

langt d ie Anwendung vom Behandler ein

extrem hohes diagnostisches und thera­

peutisches Wissen.

Auf dem Gebiet der Laserhaarentfernung

darf nicht vergessen werden, dass ver­

mehrter Haarwuchs auch ein Leitsymp­

tom für einige oft hormonell bedingte

Krankheitsbilder sein kann. Dies ist zum

Beisp iel beim sogenannten Polyzysti­

schen Ovarialsyndrom (PCOS) der Fall.

Werden hier Haare ohne vorherige Diag­

nosestellung durch den Dermatologen

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oder Gynäkologen per Laser entfernt, be­

steht die Gefahr einer verspäteten Diagno­

se und damit des späten Beginns einer

notwend igen Therapie (siehe Beitrag

BEAUTY FORUM 08/ 2015, S. 52).

Kosmetische Nachbehandlung Die kosmetische Nachbehandlung zielt

darauf ab, die Hautqualität mit modernen

Methoden und Anti-Aging-Substanzen zu

verbessern und das jeweilige Hautbild

bzw. Krankheitsbild gezielt zu therapie­

ren. So kann sie zum Beispiel bei der Ak­

nekosmetik durch eine intensive Tiefen­

reinigung der Haut, Ausreinigung oder

auch Kräuterhei lerdemasken den Verlauf

der Akne entscheidend verbessern und

Spätfolgen wie die Narbenbildung ver­

meiden. Auch begleitend zu einer Laser­

therapie der Rosacea kann die Fach­

kosmetikerin durch Sauerstofftherapie

oder Lymphmassage/ -drainage zur Ver­

besserung des Hauterscheinungsbildes

beitragen - ebenso durch geschickte Ca­

mouflage der Rosacea, aber auch bei

Feuermaipatienten.

Insbesondere d ie reifere Haut oder „Prob­

lemhaut" kann durch viele wen ig eingrei­

fende Therapien aufgebaut und optisch

ve rjüngt werden. Durch konsequente

Wirkstoffpflege und Sonnenschutzpräpa-

rate kann dazu beigetragen werden, dass

der therapeutische Erfolg nach einem

Skin Resurfacing länger erhalten bleibt.

Reinhard W. Ganser Facharzt für Dermatologie,

Venerologie, Allergologie u. Umweltmedizin www.lmz.de

AUF EINEN BLICK

Der Begriff „Laser" ist ein Kunstwort. Es ist aus den Anfangsbuchstaben der Wörter zusammenge­setzt, die den physikalischen Prozess beschreiben, durch den das Laserlicht entsteht: Light Amplifi ca­tion by Stimulated Emission of Rad iation.

Pigmentierte Hautveränderungen müssen vor ei­ner Laserbehandlung unbedingt auf ihre Gutar­tigkeit geprüft werden. Nur der Facharzt kann gut­artige Pigmentmale, die gefasert werden dürfen, von solchen unterscheiden, die unter Umständen Vor­stufen eines Hautkrebses sind.

Relativ neu ist die Lasertherapie bei Nagelpilz (Onychomykose) . Die bisherigen Behandlungsme­thoden gestalteten sich äußerst zeitaufwendig .

Ein absolutes Novum ist die Laserbehandlung von leichten Formen der Harninkontinenz. Die Be­handlung wird in Deutschland in wenigen Behand­lungszentren seit 2011 durchgeführt.

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