Leben mit Behinderung

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LEBEN MIT BEHINDERUNG EINE VERLAGSBEILAGE DES BERLINER KURIER •••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• Kunst mal anders. Das Werk von Behinderten. Lernen wie Hörende. Ein Kurs für Taube. Unterwegs im Rollstuhl. Auf Reise in Norwegen.

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Eine Sonderbeilage des Berliner Kurier

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LEBEN MIT BEHINDERUNGE I N E V E R L A G S B E I L A G E D E S B E R L I N E R K U R I E R

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Kunst mal anders. DasWerk von Behinderten.

Lernen wie Hörende.Ein Kurs für Taube.

Unterwegs im Rollstuhl.Auf Reise in Norwegen.

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2 I L E B E N M I T B E H I N D E R U N G MONTAG, 3. DEZEMBER 2012 I VERLAGSBEILAGE

Man kann Facebook liebenoder hassen, direkt oderindirekt kommt man da-

ran nicht vorbei, ebenso wenig wiean allen anderen neuen sozialenMedien. Gerade das Internet ist fürviele behinderte Menschen einwichtiges Informationsinstrumentgeworden. Unabhängig von realenBarrieren kann man sich dort völligfrei mit anderen austauschen, sichgegenseitig informieren oder ein-fach nur ein wenig quatschen.

Vor dem Austausch steht aller-dings das Einrichten. Wahrschein-lich hat jeder schon einmal ein Pro-gramm auf seinem Computerinstallieren wollen und es hat nichtfunktioniert. Wenn der User dannnoch ein Mensch mit sogenanntergeistigerBehinderung ist, dannwirddas zur schier unlösbaren Aufgabe.

Der Bereich Bildung der Le-benshilfe Berlin ist angetreten, umgenau solche Ausgrenzungen zubeseitigen. Im November fand des-halb ein Seminar zum Thema „So-cial Media und geistige Behinde-rung“ statt. Menschen mitLernschwierigkeiten wurden ge-meinsam mit ihren Betreuern oderAssistenten an zwei Tagen darin ge-schult, wie man eine Facebook-Seite gestaltet, wie man eine Web-

Facebook ist für alle daBei einem Seminar in der Lebenshilfe lernen geistig Behinderte den Umgang mit neuen sozialen Medien

site einrichtet oder wie manYouTube nutzen kann.

Martin Kilwing hat das Down-Syndrom. Und er ist ein Fan vonJasmin Wagner, die für ihn nochBlümchen heißt. Seine Verehrungdokumentiert er auf seiner eigenenFacebook-Seite. Das heißt, er hatbereits Erfahrungen im Umgangmit Social-Media-Themen sam-meln können. Damit ist er unter

derten Teilnehmer. „Man muss denMenschen mit Lernschwierigkei-ten die Sache gut erklären und ih-nen ausreichend Zeit zum Üben ge-ben, dann können sie Facebookbenutzen, wie andere auch.“

Für diese Menschen sind Web-seiten mit langen Textpassagennicht ideal. Bäck legt deshalb gro-ßen Wert auf den Umgang mit Fo-tos und Filmen. Die technische

Seite des Hochladens und des Ein-bauens in die Website ist dabei nureine Seite. Viel wichtiger erscheintihm die Fähigkeit, Bilder zu erstel-len und auszuwählen, die etwasüber die Person ausdrücken. „Ge-nauso, wie sie lernen müssen,über sich selbst zu sprechen, müs-sen sie lernen, mit Fotos etwasüber sich selbst auszusagen.“

„Wenn behinderte Menschensich an der Online-Gesellschaft be-teiligen, ist das auch mit Gefahrenund Risiken verbunden“, stellt erfest. Diese aber auszuschließen,sei nicht zeitgemäß. Sie müsstenlernen, damit umzugehen und sichmit anderen darüber auszutau-schen.

Bäck kommt von der Firmaatempo aus Graz, die führend inder Umsetzung solcher Themenist. Das Seminar hat Modellcharak-ter, betont Liane Neubert von derLebenshilfe Bildung. Die Seminar-teilnehmer sollen künftig als Multi-plikatoren in ihren Einrichtungenfür die Nutzung von sozialen Me-dien werben. (sis.)

Weitere Infos: www.lebenshilfe-berlin.de; E-Mail: bildung @lebens-hilfe-berlin.de

FOTOLIA

den Teilnehmern dieses Seminarsdie Ausnahme. Nun möchte er ler-nen, wie er seine mit der Handy-Ka-mera gedrehten Filme auf YouTubezeigen kann.

„Der Unterschied zu anderenSeminaren ist die Geschwindig-keit“, erklärt Seminarleiter KarlBäck. Die anwesenden Assisten-ten und Betreuer verstehen vielschneller den Stoff als die behin-

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MONTAG, 3. DEZEMBER 2012 I VERLAGSBEILAGE L E B E N M I T B E H I N D E R U N G I 3

Auf einmal ist er da, dieserMoment. Früher oder späterkommt er eigentlich fast im-

mer. Und dann ist es plötzlich so-weit. Dann gibt es nur noch sie –und das Bild. Dann gibt es nur nochFarben und Formen, Pinsel und Tu-sche, Asche und Papier. Wenn die-ser Moment kommt, dann gibt esnur noch Sabine Kaemmel – unddas Bild. Es schwirrt ihr im Kopfherum und wartet nur noch darauf,auf die Leinwand gebannt zu wer-den. Wenn dieser Moment kommt,vergisst Sabine Kaemmel alles umsich herum. Sie vergisst, dass ihrArbeitsplatz in der KunstwerkstattSonnenuhr, eines Vereins der be-hinderten Künstlern eine kreativePlattform bietet, so klein ist. Sievergisst den Lärm und den Trubelum sich herum. Sie vergisst, dassLeute durch den Raum spazieren,dass sie kommen und gehen, la-chen und reden. In diesem Mo-ment gibt es nur sie und das Bild.

Die erste eigene Ausstellung

Jetzt gerade findet Sabine Kaem-mel allerdings keine Ruhe mehr.Aufgeregt sei sie, sagt sie. Bei ei-ner eigenen Ausstellung, nur mit ih-ren Bildern – da müsse man docheinfach aufgeregt sein. Und am Tagder Vernissage feiert sie auch nochihren 50. Geburtstag. Es wird alsoeine Retrospektive, ein Rückblickauf das Leben einer außergewöhn-lichen Künstlerin – und gleichzeitigauch ein Rückblick auf ein Lebenmit Behinderung. Denn Sabine Ka-emmel ist behindert, körperlich

Am Ende geht es immer um den MenschenSabine Kaemmel ist behindert. Das hindert sich aber nicht daran, eine herausragende Künstlerin zu sein.

verzerrte Gesichter und dunkle Far-ben sind zu sehen. Meistens sindihre Bilder aber warm und farben-froh – und sprühen vor Kreativitätund Lebensfreude.

Sprudelnde Kreativität

2000 Bilder, Keramiken und Skulp-turen hat sie im Laufe ihres bisheri-gen Künstlerlebens schon ge-schaffen – und damit schon einigeinternationale Kunstpreise gewon-nen.

Kathrin Schittkowski, die dieaktuelle Ausstellung sozusagenkuratiert, hat die Qual der Wahl.„Die Vielfalt der Arbeiten ist dasHerausragende an ihren Werken.Sie besitzt ein großes Repertoirean Techniken“, sagt Schittkowski,die selbst als Künstlerin arbeitet.Sabine Kaemmel malt auf Lein-wand genauso wie auf Pappe, siemodelliert Skulpturen aus Kera-mik, fertigt Zeichnungen an, machtKollagen, arbeitet mit Asche undPapier, zeichnet auf dünnem Ja-pan-Papier oder bemalt kleinePostkarten. Nebenbei arbeitet sie

immer wieder am Bühnenbild fürdie aktuellen RambaZamba-Pro-duktionen mit. Trotz ihrer Behinde-rung, eine rechtsseitige schlaffeLähmung, sind ihre Zeichnungenleicht und fließend – und wirken na-hezu mühelos. (spa.)

Die Ausstellung „Sabine Kaemmel– Bilder, Zeichnungen, Skulpturen“ist vom 6. Dezember bis Ende Ja-nuar im Theater RambaZamba zusehen. Die Ausstellung ist jeweilsvon Montag bis Freitag geöffnet, je-weils ab 15 Uhr. Außerdem kannman die Ausstellung an allen Vor-stellungstagen des Theaters Ram-baZamba besuchen. Alle Bilder derAusstellung können auch gekauftwerden.

Das Theater RambaZamba be-findet sich in der Kulturbrauerei, imehemaligen Kesselhaus, Schön-hauser Allee 36-39. Tel.:030/44049044. Weitere Infor-mationen gibt es auch im Internetauf der Seite:www.theater-rambazamba.org

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Anzeigenleitung: Mathias ForkelRedaktion: Peter Brock (verant.),

Angelika GiorgisAnzeigenverkauf: Renate Werk,

Tel.030 23 27 53 [email protected]

Art Direction: Jane Dulfaqar,Annette Tiedge

B I O G R A P H I E

Sabine Kaemmel wurde 1962in Berlin geboren. Am 6. Dezem-ber, dem Tag der Vernissage,feiert sie ihren 50. Geburtstag.Sie lebt in einer betreutenWohngemeinschaft und arbei-tete bis 2007 in der Behinder-tenwerkstatt Mosaik e.V. Seitfünf Jahren ist sie hautberufli-che Künstlerin. Sabine Kaem-mel zeigte ihre Arbeiten auf Aus-stellungen in Berlin, Brüssel,Washington oder Basel.

THEATER RAMBAZAMBA

In ihren Arbeiten beschäftigt sich Sabine Kaemmel oft mit zwischenmenschlichen Themen. Liebe, Freude, Trauer, Angst – kein Thema ist der Künstlerin fremd.

und geistig. „Für uns ist sie aber inerster Linie eine tolle Künstlerin,Behinderung hin oder her“, sagtAngelika Dubufé vom Theater Ram-baZamba. Und sie ist eine Künstle-rin mit einer Hochbegabung.

Ihre Bilder erzählen dabei meisteine Geschichte, oft sind sie zu-dem autobiografisch. Denn in ihrenBildern verarbeitet Sabine Kaem-mel immer auch ihr eigenes Leben.Immer wieder geht es in ihrem Ar-

beiten um das Zwischenmenschli-che, um das, was sich zwei Men-schen zu sagen oder auch nicht zusagen haben. Um den Schmerzund die Traurigkeit, aber auch umdie Freunde. Es geht um alles, wassich zwei Menschen gegenseitigeben so antun können.

Dabei verarbeitet die Künstle-rin in ihren Arbeiten oft auch ihre ei-gene Ängste. Worte wie Panik ste-hen dann auf der Leinwand,

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Es gibt Musik, die ist lautlos.Sie braucht keine Instru-mente und keinen Gesang.

Diese Musik kann man nur sehen.Denn sie wird durch die Bewegun-gen der Hände zum Leben erweckt:Die Finger tanzen auf und ab, dieHände zeichnen einen Kreis unddie Arme schwingen hin und her.Wer singen möchte, braucht nichtunbedingt eine Stimme, findet Ste-fanie Trzecinski, Lehrbeauftragtefür Audio- und Gebärdensprachpä-dagogik an der Humboldt-Universi-tät Berlin.

Für sie ist Musik vor allem Emo-tion. Und diese könne man mit ei-ner Gebärde genauso zum Aus-druck bringen wie mit Worten.Musik und Emotion, beidesmöchte Stefanie Trzecinski vermit-

Wer singen will, braucht HändeMit der neuen Lernsoftware „Kleine Helfer“ soll tauben und schwerhörigen Kindern der Zugang zur Musik ermöglicht werden

teln. Und sie möchte tauben undschwerhörigen Kindern den Zu-gang zur Musik ermöglichen. MitHilfe der Lernsoftware „Kleine Hel-fer“ wird das in Zukunft noch bes-ser möglich sein.

Kinder im Grundschulalter ler-nen nicht nur Lieder in Gebärden-sprache zu singen, sie lernenauch, mit Metaphern umzugehenund deren Bedeutung zu verste-hen. „Die gesprochene Sprache istvoller Metaphern. In der Gebärden-sprache gibt es diese aber nicht“,erklärt Trzecinski. Sie sitzt auf ei-nem Sofa, hat den Laptop auf denKnien – und lächelt. „Das ist ein-fach toll geworden“, sagt sie undmeint damit die Lernsoftware, diegerade auf dem Laptop läuft. Diesekann man mittlerweile gegen eine

Schutzgebühr von 15 Euro kaufen.Entwickelt wurde die Lernsoftwarevon Studierenden der Humboldt-Universität. Zusammen mit GeniaBörner-Hoffmann hat Trzecinski imvergangenen Wintersemester dasSeminar „Neue Medien“ am Insti-tut für Rehabilitationswissenschaf-ten unterrichtet.

Die „Kleinen Helfer“ sind zumBeispiel eine Lupe, eine Taschen-lampe oder eine Uhr. Es gibt fünfsolcher Symbole und jedes stehtfür ein Spiel. Der Ausgangspunktfür jedes Spiel ist ein Kinderlied.So wie zum Beispiel Rolf Zuckow-skis Lied „Jahresuhr“. Sobald mandas Lied anklickt, startet ein Mu-sikvideo. Die Videos wurden vomKinderkanal Ki.Ka kostenlos zurVerfügung gestellt. In einem zu-

sätzlichen kleinen Fenster wird derText synchron in Gebärdensprache„mitgesungen“. Anschließendkann man das Spiel starten. Dabeimüssen die Kinder Fragen beant-worten. So wie diese hier: Was fälltim Herbst von den Bäumen? AlleFragen orientieren sich thematischam Lied, jeweils drei Antworten ste-hen zur Auswahl.

„Bei den Spielen war uns wich-tig, dass sich Bilder, Schrift und Ge-bärden miteinander verbinden“, er-klärt Trzecinski. Die Kinder sollenso spielerisch alle drei Elementelernen. Realisiert wurde das Pro-gramm von Brightside Games. Diemehrfach ausgezeichneten Ent-wickler Johannes Giering und Tho-mas Bedenk haben das Spiel eh-renamtlich programmiert. (spa.)

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Die „Kleinen Helfer“ kann manbei der gemeinnützigen Gesell-schaft „Kopf, Hand und Fuß“bestellen. Man bekommt dieLernsoftware gegen eineSchutzgebühr von 15 Euro.

Kopf, Hand und Fuß engagiertsich unter anderem bei der Ent-wicklung von Schulungs- undLernkonzepten für taube undschwerhörige Kinder und Er-wachsene. Die Gesellschaftsitzt an der Hardenbergstraße22, im Amerika Haus – gegen-über der S-Bahnstation Zoologi-scher Garten. Tel. 030 / 832166 40. Weitere Informationengibt es unter: www.khuf.eu

FOTOLIA

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Berlin ist führend bei der Um-setzung des Bundesar-beitsmarktprogrammes

„Initiative Inklusion“, sagt der Se-nat. Für die etwa zehn Prozent derBerliner, die mit einer schweren Be-hinderung leben, habe sich der Se-nat das Ziel gesetzt, für sie gleich-wertige Lebensbedingungen wiefür Nichtbehinderte herzustellen.Mehr schwerbehinderte Menschensollen künftig in regelmäßige Ar-beitsverhältnisse vermittelt wer-den, so der Senator für Gesundheitund Soziales Mario Czaja (CDU) inder neuen Ausgabe des BerlinerRatgebers für Menschen mit Be-hinderung. Dazu dient beispiels-weise die Berliner Schwerbehinder-ten-Joboffensive 2013, mit derArbeitgeber gefördert werden, diefür diese Zielgruppe neue Arbeits-plätze schaffen. Aber auch derÜbergang aus einer Werkstatt fürBehinderte in den allgemeinen Ar-beitsmarkt gehört dazu.

In der zwölften Auflage des Ber-liner Ratgebers für Menschen mit

Tipps fürs Leben in BerlinEin Ratgeber hilft Behinderten, sich in der Hauptstadt zurechtzufinden

Behinderung gibt es unter ande-rem Informationen zur selbstbe-stimmten, gleichberechtigten Teil-habe am gesellschaftlichen Leben,zum Schwerbehindertenrecht undzum Anerkennungsverfahren fürden Schwerbehindertenstatus so-wie die damit verbundenen Nach-teilsausgleiche.

Im Abschnitt „Arbeit und Beruf“geht es zum Beispiel um Hilfen zurTeilhabe am Arbeitsleben, den be-sonderen Kündigungsschutz, dieAufgaben der Integrationsfach-dienste, die Werkstätten für Men-schen mit Behinderung und umRentenfragen.

Ein Abschnitt widmet sich derPersonenbeförderung im öffentli-chen Nahverkehr, den neuen Frei-fahrtregelungen der DeutschenBahn, Auslandsreisen und demFlugverkehr, dem Begleitservicedes VBB, dem Sonderfahrdienst,dem Mobilitätstraining der BVGund allen Fragen rund um das ei-gene Kraftfahrzeug. Weitere The-men sind das Steuerrecht, Fragen

zum Wohnen in Heimen, in Wohn-gemeinschaften, im betreuten Ein-zelwohnen, aber auch Tipps zur Un-terstützung beim Umbau dereigenen Wohnung, zu Leistungenbei Pflegebedürftigkeit, zur Ermäßi-gung bei Eintrittsgeldern. Des Wei-teren gibt es in der Broschüre Infor-mationen für Hörgeschädigte undAngebote für Blinde und Sehbehin-derte. Ein Adressenverzeichnis füralle Belange der Behinderten kom-plettiert die Übersicht. (ag.)

Informationen/Bestellung: Lan-desamt für Gesundheit und Sozia-les Berlin/Versorgungsamt, Säch-sische Straße 28, 10707 Berlin,Sprechzeiten: Mo/Di 9–15 Uhr,Do 9–18 Uhr, Fr 9–13 Uhr ,Postanschrift: Postfach 31 09 29,10639 Berlin,E-Mail: [email protected];Servicetelefon 030-90229-6464,Schutzgebühr 0,60 Euro, ISBN978-3-938810-25-4.FOTOLIA

Einige leibliche Eltern können einKind mit Behinderung oder schwe-rer Erkrankung nicht (mehr) be-treuen. Deshalb werden Pflegefa-milien gesucht mit pflegerischerKompetenz vom heilpädagogi-scher Pflegekinderdienst von „Bet-hel regional“.Infos: Tel. 030-46705231;[email protected]

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Die Suche nach einer barriere-freien Toilette ist eine täglicheHerausforderung für viele Roll-stuhlfahrer. Die App „Wheel-Mate™“ von Coloplast hilft undkann im Apple App-Store herun-tergeladen werden. Eine Android-Version des Programms ist in Ar-beit.Infos: www.wheelmate.com/de

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Wie geht es Familien,wenn sie er-fahren, dass ihr Kind anders ist alsandere Kinder undwahrscheinlichsein ganzes Leben lang auf Unter-stützung angewiesen ist?

» Oft ist es erst einmal ein Schock:Warumtrifft es ausgerechnetmich?Die Familien haben viele Fragen.Sie brauchen Informationen undAustausch.

Wasmöchten Eltern gernewissen?

» Das sind meistens ganz konkre-teFragen:WelcheHilfenstehenuns

zu? Wo kann ich Unterstützung be-kommen? Wie kann mein Kind ambesten gefördert werden? WelcheKita und welche Schule kommenfür mein Kind in Frage? Wo findensich passende Freizeitangebote?WiegehtesweiternachderSchule?WelcheWege ins Arbeitsleben gibtes? Wie können behinderte Men-schenwohnen, wenn sie Unterstüt-zung brauchen? Was ist, wenn dieEltern nichtmehr da sind?Unsere Beraterinnen nehmensich viel Zeit für persönlicheGespräche und suchen gemein-sam mit den Familien individuelleLösungen.

Die Lebenshilfe ist vor über 50Jahren aus der Elternselbsthilfeentstanden.Welche Rolle spieltdas noch?

» BisheutehatdieLebenshilfeBer-lin aktive Elterngruppen, in denensich Eltern gegenseitig unterstüt-zen und austauschen. Die Eltern be-

richten, dass sie sich hier mit ihrenÄngsten und Hoffnungen verstan-den fühlen. Wir können im direktenAustauschmit den Eltern unsere An-gebote ständig an den Bedürfnissender Familien weiterentwickeln. Vie-le Eltern engagieren sich aktiv in derLebenshilfe und übernehmen auchVerantwortung im Vorstand des El-

ternvereins und im Aufsichtsrat derLebenshilfe gGmbH. Die Lebenshil-fe Berlin ist heute einer der größtensozialen Dienstleister mit vielfäl-tigen Angeboten für Menschen mitBehinderung und ihre Familien inBerlin. Eine Erfolgsgeschichte, dieohne Eltern nicht vorstellbar wäre.

Was empfehlen Sie Familien?

» Holen Sie sich Hilfe und Unter-stützung. Sie haben ein Recht dar-auf. Wir beraten Sie gern!

Das Interview führte ChristianeMüller-Zurek.

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www.lebenshilfe-berlin.de

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Lebenshilfefür Familien

Familien mit behinderten angehörigensind bei der Lebenshilfe Berlin gut

aufgehoben – ein interviewmit Ulrich Bauch,Geschäftsführer der Lebenshilfe gGmbh

Beim Betreuten Einzelwohnen bekommen Menschen mit BehinderungUnterstützung. In der eigenen Wohnung oder bei den Eltern, wenn sienoch zu Hause wohnen und ausziehen möchten. Foto: Florian von Ploetz

» Inklusion heißt:Menschen mitBehinderunggehören in allenLebensbereichenvon Anfang andazu. «

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Es gibt Musik, die ist lautlos.Sie braucht keine Instru-mente und keinen Gesang.

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Kinder im Grundschulalter ler-nen nicht nur Lieder in Gebärden-sprache zu singen, sie lernenauch, mit Metaphern umzugehenund deren Bedeutung zu verste-hen. „Die gesprochene Sprache istvoller Metaphern. In der Gebärden-sprache gibt es diese aber nicht“,erklärt Trzecinski. Sie sitzt auf ei-nem Sofa, hat den Laptop auf denKnien – und lächelt. „Das ist ein-fach toll geworden“, sagt sie undmeint damit die Lernsoftware, diegerade auf dem Laptop läuft. Diesekann man mittlerweile gegen eine

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Berlin ist führend bei der Um-setzung des Bundesar-beitsmarktprogrammes

„Initiative Inklusion“, sagt der Se-nat. Für die etwa zehn Prozent derBerliner, die mit einer schweren Be-hinderung leben, habe sich der Se-nat das Ziel gesetzt, für sie gleich-wertige Lebensbedingungen wiefür Nichtbehinderte herzustellen.Mehr schwerbehinderte Menschensollen künftig in regelmäßige Ar-beitsverhältnisse vermittelt wer-den, so der Senator für Gesundheitund Soziales Mario Czaja (CDU) inder neuen Ausgabe des BerlinerRatgebers für Menschen mit Be-hinderung. Dazu dient beispiels-weise die Berliner Schwerbehinder-ten-Joboffensive 2013, mit derArbeitgeber gefördert werden, diefür diese Zielgruppe neue Arbeits-plätze schaffen. Aber auch derÜbergang aus einer Werkstatt fürBehinderte in den allgemeinen Ar-beitsmarkt gehört dazu.

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Tipps fürs Leben in BerlinEin Ratgeber hilft Behinderten, sich in der Hauptstadt zurechtzufinden

Behinderung gibt es unter ande-rem Informationen zur selbstbe-stimmten, gleichberechtigten Teil-habe am gesellschaftlichen Leben,zum Schwerbehindertenrecht undzum Anerkennungsverfahren fürden Schwerbehindertenstatus so-wie die damit verbundenen Nach-teilsausgleiche.

Im Abschnitt „Arbeit und Beruf“geht es zum Beispiel um Hilfen zurTeilhabe am Arbeitsleben, den be-sonderen Kündigungsschutz, dieAufgaben der Integrationsfach-dienste, die Werkstätten für Men-schen mit Behinderung und umRentenfragen.

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Angebote für Menschenmit BehinderungenDas UNIONHILFSWERK bietet in Berlin mit rund 2.500 Mitarbeitern zahl-reiche Beratungsangebote, Beschäftigung und Betreuung für Menschenmit Behinderungen und psychischer Erkrankung sowie Angebote derberuflichen Rehabilitation. Mit unseren stadtweiten Angeboten unterstützenwir unsere Klienten nach ihren individuellen Bedürfnissen.

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VfJWerkstättenVfJ Berlin LfB Lebensräume VfJ Sportclub

* Integrations-kindergarten* Freizeitclub* Reisen* SelbständigesWohnen* Bildungsangebote* Freiwilligenarbeit

* Bildungskurse* Bildungsbegleitung* Arbeitsangebote in14 Bereichen* Fahrradwerkstatt* Außenarbeitsplätze* Integration in den1. Arbeitsmarkt

* Wohngemeinschaften* Betreutes Einzel-wohnen* Wohn- u. Betreuungs-angebote für Men-schen über 50* Angehörigenberatung* Probewohnen

* Fußball* Tischtennis* Leichtathletik* Fitness* Bowling* Rückenschule* Rehasport* Laufen

www.vfj-berlin.de www.lfb-lebensraeume.de www.scvfj-berlin.dewww.vfj-wfb.de

Engagement fürMenschenmit Behinderung

VfJ Berlin e.V., Tel. (030) 68 281-3 · Grenzallee 53 · 12057 Berlin, [email protected]

Wie geht es Familien,wenn sie er-fahren, dass ihr Kind anders ist alsandere Kinder undwahrscheinlichsein ganzes Leben lang auf Unter-stützung angewiesen ist?

» Oft ist es erst einmal ein Schock:Warumtrifft es ausgerechnetmich?Die Familien haben viele Fragen.Sie brauchen Informationen undAustausch.

Wasmöchten Eltern gernewissen?

» Das sind meistens ganz konkre-teFragen:WelcheHilfenstehenuns

zu? Wo kann ich Unterstützung be-kommen? Wie kann mein Kind ambesten gefördert werden? WelcheKita und welche Schule kommenfür mein Kind in Frage? Wo findensich passende Freizeitangebote?WiegehtesweiternachderSchule?WelcheWege ins Arbeitsleben gibtes? Wie können behinderte Men-schenwohnen, wenn sie Unterstüt-zung brauchen? Was ist, wenn dieEltern nichtmehr da sind?Unsere Beraterinnen nehmensich viel Zeit für persönlicheGespräche und suchen gemein-sam mit den Familien individuelleLösungen.

Die Lebenshilfe ist vor über 50Jahren aus der Elternselbsthilfeentstanden.Welche Rolle spieltdas noch?

» BisheutehatdieLebenshilfeBer-lin aktive Elterngruppen, in denensich Eltern gegenseitig unterstüt-zen und austauschen. Die Eltern be-

richten, dass sie sich hier mit ihrenÄngsten und Hoffnungen verstan-den fühlen. Wir können im direktenAustauschmit den Eltern unsere An-gebote ständig an den Bedürfnissender Familien weiterentwickeln. Vie-le Eltern engagieren sich aktiv in derLebenshilfe und übernehmen auchVerantwortung im Vorstand des El-

ternvereins und im Aufsichtsrat derLebenshilfe gGmbH. Die Lebenshil-fe Berlin ist heute einer der größtensozialen Dienstleister mit vielfäl-tigen Angeboten für Menschen mitBehinderung und ihre Familien inBerlin. Eine Erfolgsgeschichte, dieohne Eltern nicht vorstellbar wäre.

Was empfehlen Sie Familien?

» Holen Sie sich Hilfe und Unter-stützung. Sie haben ein Recht dar-auf. Wir beraten Sie gern!

Das Interview führte ChristianeMüller-Zurek.

WEitERE inFoRmationEn

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Lebenshilfefür Familien

Familien mit behinderten angehörigensind bei der Lebenshilfe Berlin gut

aufgehoben – ein interviewmit Ulrich Bauch,Geschäftsführer der Lebenshilfe gGmbh

Beim Betreuten Einzelwohnen bekommen Menschen mit BehinderungUnterstützung. In der eigenen Wohnung oder bei den Eltern, wenn sienoch zu Hause wohnen und ausziehen möchten. Foto: Florian von Ploetz

» Inklusion heißt:Menschen mitBehinderunggehören in allenLebensbereichenvon Anfang andazu. «

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Unterstützung im alltagIndIvIduelle lösungen

Page 6: Leben mit Behinderung

6 I L E B E N M I T B E H I N D E R U N G MONTAG, 3. DEZEMBER 2012 I VERLAGSBEILAGE

Lasst uns doch Bratwurst mitVanillesoße machen, sagtKevin und erntet damit Ge-

lächter und Widerspruch. KevinBuhle ist wie viele seine Mitstreiter18 Jahre alt und wohnt in einer Ein-richtung des Rehabilitationszent-rums Berlin-Ost (RBU) in Lichten-berg. Er nimmt an einem inklusivenVideoprojekt teil.

An diesem Nachmittag habensich die Teilnehmer zusammenge-funden, um über das Drehbuch zureden. Nina Rummelsberger, Mar-cel Hoffmann und Kevin Buhle sit-zen mit Projektleiterin JenniferLange (29) und Assistent Vitali Ku-nath (38) in der Küche des RBU. Eswird keine Bratwurst mit Vanille-soße geben, sondern Lasagne undals Nachspeise Apple Crumble, ei-nen Apfelkuchen ohne Boden.

Gegenseitiger Respekt

Ein Drehbuch ist notwendig, weildieses Projekt kein reiner Koch-kurs ist. Über das Kochen wollendie Jugendlichen einen Dokumen-tationsfilm drehen. Jennifer Lange,eine Medienpädagogin, erzählteMargit Schwabe von der Kietz-spinne FAS e.V., einem nachbar-schaftlichen Verein in Lichtenberg,von der Projektidee, dass behin-derte und nichtbehinderte Jugend-liche einen Film über eine Koch-show drehen könnten. Das in derKietzspinne beheimatete Medien-kompetenzzentrum „Die Lücke“ istOrganisator dieses Projekts.

Über die gemeinsame Arbeit ander Dokumentation lernen die Ju-gendlichen Stärken und Schwä-chen der anderen kennen und sie

Bratwurst mit VanillesoßeBehinderte und nichtbehinderte Jugendliche entwickeln gemeinsam eine Koch-Show vor der Kamera

zu respektieren. Gleichzeitig erfah-ren sie, wie eine TV-Dokumenta-tion entsteht. Das geht nur imTeam, und das Zusammenspiel dereinzelnen Akteure entscheidetüber den Erfolg. Teamarbeit bedeu-tet, dass die Jugendlichen ihrenPlatz in der Gruppe finden müssen.Welche Rolle spielen sie dabei, wiekommunizieren sie miteinander?Ist ihnen bewusst, dass jede Auf-

gabe für den Erfolg des Projektsausschlaggebend ist? So soll ihreSozialkompetenz gefördert wer-den. Die ausgewählten Gerichtelassen sich leicht nachkochen undkönnen deshalb auch in Zukunftvon ihnen zubereitet werden. DieAuswahl der Zutaten und die Artder Zubereitung soll das Verständ-nis für eine gesunde Ernährung un-terstützen.

Gesunde Lebensmittel

In der ersten Phase werden sichdie Teilnehmer kennenlernen. DieAufgaben sind festzulegen, dasMenü auszuwählen. Erste Übun-gen an der Kamera finden statt.Dann wird der Drehort vorbereitet,der Ablauf der Show besprochenund das Drehbuch erarbeitet. Esist wichtig, dass die Jugendlichen

selbst einkaufen, um Erfahrung beider Auswahl gesunder Lebensmit-tel zu machen.

Die dritte Phase ist die span-nendste im Ablauf. Nun werden dieSpeisen vor laufender Kamera zu-bereitet, dokumentiert und an-schließend gemeinsam mit Freun-den und Gästen verzehrt.

Schließlich folgt der Video-Schnitt und die öffentliche Auffüh-rung des Films. Er soll anschlie-ßend auf der Website derWohneinrichtung zu sehen sein.

„Was meint ihr, was sollten wiran der Raumgestaltung verän-dern?“ Jennifer Lange möchte mitdieser Frage von den Jugendlichenals Partner wahrgenommen wer-den. Diese sollen aktiv und eigen-verantwortlich in alle Projektpha-sen eingebunden sein. Das betrifftdie Vorbereitungsphase und dieDrehzeit, in der die Akteure vor undhinter der Kamera tätig sind, unddas geht bis zum Schnitt des ferti-gen Films. Alles zusammen soll zumehr Selbstständigkeit im Alltagführen.

Kochende Moderatoren

Nina und Kevin sind die Moderato-ren, die vor der Kamera die Ge-richte zubereiten. Das klingt ein-fach, ist aber viel schwerer alsgedacht. Man muss sich auf die Zu-bereitung konzentrieren. Undschließlich sollen die Akteure auchnoch erzählen, was sie gerade zu-bereiten, und das auch noch vorder laufenden Kamera. Der Zu-schauer soll ja schließlich das Ge-fühl haben, der Moderator sprichtmit ihm. (sis.)

K O C H K U R S

Das Medienkompetenzzent-rum Die Lücke versteht sich alsKoordinator für medienpädago-gische Arbeit in Jugendeinrich-tungen. Es werden Medienpro-jekte entwickelt und unterstütztund viele Veranstaltungen,Kurse und Workshops angebo-ten.

Ansprechpartner: MargitSchwabe, E-Mail: [email protected].: 030-55491894

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Krankheit -Behinderung-RehabilitationDr. med. Felix Tobian (leit. Oberarzt)31.01.2013, 18.00 Uhr, Gesundheits-zentrum Prenzlauer Berg (Koop.partner),Landsberger Allee 117A, 10407 Berlin.

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Page 7: Leben mit Behinderung

Integrationsamt – Ihr Partner, wenn es um die Teilhabeschwerbehinderter Menschen am Arbeitsleben geht!

LiebeArbeitgeberinnenund Arbeitgeber!Jedem Menschenmit Behinderungsoll die gleichbe-rechtigte Teilha-be am Arbeitsle-

ben ermöglicht werden.Ans Herz legen möchte ich Ihnen auchdie Konvention über die Rechte der Men-

schen mit Behinderung der VereintenNationen, die seit März 2009 geltendesRecht in Deutschland ist. Ziel der Behin-dertenrechtskonvention ist, die Angebo-te und Hilfen für behinderte Menschenam Leitgedanken der Inklusion auszu-richten.Dies bedeutet nicht den Abschied vomAnsatz der Integration, sondern setzt dieMöglichkeit voraus, selbstbestimmt zuentscheiden, wie inklusiv oder exklusiv

der Einzelne an der Gesellschaft teilha-ben will.Das Integrationsamt im Landesamt fürGesundheit und Soziales Berlin hat dieAufgabe, die Integration schwerbehin-derter Menschen im Arbeitsleben zufördern. Um Arbeitsplätze für schwerbe-hinderte Menschen zu schaffen und zusichern, kann das Integrationsamt Ar-beitgebern und schwerbehinderten Men-schen finanzielle Leistungen gewähren.

Besuchen Sie uns im Integrationsamt –dem Kompetenzzentrum für die beruf-liche Teilhabe schwerbehinderter Men-schen!

Ulf Meyer-GollingLeiter des Integrationsamtes imLandesamt für Gesundheit und Soziales

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Postfach 310929 · 10639 Berlin · E-Mail: [email protected]ür den Inhalt verantwortlich: Nelli Stanko – V.i.S.d.P.: Silvia KostnerWWW.LAGESO.BERLIN.DE

Begleitende Hilfe im ArbeitslebenFinanzielle Hilfen an Arbeitgeber:• Leistungen bei außergewöhnlichen Belastungen• Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen für schwerbehinderte Men-

schen• Behinderungsgerechte Einrichtung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen• Prämien und Zuschüsse für Berufsausbildung

Finanzielle Hilfen an schwerbehinderte Menschen:• Technische Arbeitshilfen• Fortbildungen• Gründung und Erhaltung einer selbstständigen Existenz• Leistungen in besonderen Lebenslagen• Arbeitsassistenz

Beratungs- und Betreuungsleistungen:Wer hat Anspruch?• Arbeitgeber• Betriebs- und Personalräte• Schwerbehindertenvertretungen• schwerbehinderte oder gleichgestellte ArbeitnehmerWer erbringt diese Leistungen?• Der Technische Beratungsdienst des Integrationsamtes• Sachbearbeiter des Integrationsamtes• Integrationsfachdienste (IFD)

Aufklärungs-, Schulungs- und BildungsmaßnahmenZiel: Schwerbehindertenvertretungen, Betriebs- und Personalräte sowie Arbeit-gebervertretungen über ihre Rechte und Pflichten nach dem Schwerbehinderten-recht zu informieren.

Erhebung und Verwendung der AusgleichsabgabePrivate und öffentliche Arbeitgeber mit mindestens 20 Arbeitsplätzen(Jahresdurchschnitt) sind laut SGB IX verpflichtet, schwerbehinderteMenschen zu beschäftigen.Bei Nichterfüllung der Beschäftigungsquote in Höhe von 5% entrichtet der Arbeit-geber jährlich eine Ausgleichsabgabe an das Integrationsamt.

Durchführung des besonderen KündigungsschutzesDas SGB IX sieht für schwerbehinderte und gleichgestellte Menschen einen beson-deren Kündigungsschutz vor.Behinderte Beschäftigte sollen dadurch vor Nachteilen geschützt werden,die aufgrund ihrer Behinderung entstehen.Danach ist die Kündigung eines schwerbehinderten Arbeitnehmers mitvorheriger Zustimmung des Integrationsamtes möglich.Es muss aber nicht zu einer Kündigung kommen.Vorrangiges Ziel ist immer eine einvernehmliche Weiterbeschäftigung.Deshalb unterstützt das Integrationsamt sowohl den Arbeitgeber als auch denschwerbehinderten Beschäftigten in allen Belangen um die berufliche Situation.

IntegrationspreisDas Land Berlin vergibt jährlich den Integrationspreis (ab 2013: Inklusionspreis)an Unternehmen, die schwerbehinderte Menschen vorbildlich ausbilden oderbeschäftigen.Bewerben können sich private wie öffentliche Unternehmen jeder Größeund aller Wirtschaftsbereiche (mit Ausnahme anerkannter Integrations-unternehmen).

Ansprechpartnerin für Bewerbungen:Fr. Stanko, Tel.: 030 / 90229-3307E-Mail: [email protected]: www.berlin.de/lageso/arbeit/integrationspreis

Landesamt für Gesundheitund Soziales BerlinIntegrationsamtTurmstraße 21, Haus A10559 Berlin (Mitte)Sprechzeiten:Montag / Dienstag / Freitag:09:00 – 12:00 Uhr

Zentrales Ziel ist die Förderung von Selbstbestimmung undTeilhabe schwerbehinderter Menschen am Arbeitsleben

Telefonische Auskunft, Vermittlung an den zuständigen Fachbereich sowie Zusendung von Broschüren und Flyern: 030 / 90229-0

Page 8: Leben mit Behinderung

8 I L E B E N M I T B E H I N D E R U N G MONTAG, 3. DEZEMBER 2012 I VERLAGSBEILAGE

Wer Landschaft mag, findetsie in Schweden in unver-bauter Lage und in ihrer

ganzen Urtümlichkeit. Wälder,Flüsse und Seen, dazwischen im-mer mal wieder einzelne Häuser,das ist Schweden, wie man es sichvorstellt.

Die Schweden sind freundlicheMenschen und sie teilen gern.Auch diese Landschaft. Die Ge-meinde Sollefteå beispielsweisemöchte sich dem barrierefreienTourismus öffnen. In dem Ort findetalle zwei Jahre der ParalympicsWinter World Cup (PWWC) statt, dieSportanlagen sind auf behinderteMenschen vorbereitet. Ob dasaber auch für den Ort gilt, solltenChristiane Steger und ihr Lebens-gefährte Bernd Hämmerle heraus-finden. Sie wurden von der Stadt-verwaltung eingeladen, um den Ortauf seine Barrierefreiheit hin zutesten. Christiane benutzt seit eini-gen Jahren einen Rollstuhl und istdeshalb dafür prädestiniert.

Rampen vor den Läden

Ihre Reise führte per Bahn nachKiel. Von dort ging es mit der Fährenach Göteborg und weiter mit derEisenbahn via Stockholm nachSundsvall. Dort begann das Aben-teuer. Bis Sollefteå ist es noch einkleines Stück mit dem Bus. Einkleines Stück heißt in Schwedenrund 150 Kilometer. Sinnigerweisegibt es die skandinavische Meile,die zehn Kilometer lang ist. 15 Mei-len bis Sollefteå klingt auch vielbesser.

Ab Göteborg wurden die beidenvon Michael Hardt begleitet, einemProfessor an der Hochschule inSundsvall. Er unterrichtet Designund bemüht sich, das Label De-sign4all mit Leben zu erfüllen.

Barrierefrei in SchwedenMobilitätseingeschränkte Touristen sollen die Wälder bald auf einem Quad oder in einem Hundeschlitten erleben können

FOTOLIA

Hardt ist Deutscher und vor dreiJahren nach Schweden ausgewan-dert. In der Gemeinde Sollefteå or-ganisiert er nun das Projekt, dasChristiane und Bernd dorthinführte.

Der Ort selbst ist barrierefrei,wie man es sich nur wünschenkann: Rampen vor jedem Geschäftund jeder Gaststätte, großzügig ge-staltete Einkaufszentren, Beklei-dungsgeschäfte, in denen Chris-tiane mit ihrem Rollstuhl bequemzwischen die Kleiderständer fah-ren und sich selbst ihre Sachenaussuchen konnte. Gaststättenhaben manchmal nur eine Toilette,die passt dann aber für alle. Dasgrößte Erlebnis für Christiane aller-dings war eine Schwimmhalle, inder es auch eine Wasserrutschegibt, zu der man mit einem Aufzughochfahren kann. Damit war sie alsRollifahrerin nicht ausgegrenzt undgenoss die Rutsche mit großemVergnügen.

Mit dem Rentier unterwegs

Der Chef des ReiseunternehmensAccamino Reisen, Felix Karsch, hatsich inzwischen umgeschaut undgemeinsam mit Michael HardtPläne für barrierefreie Touren be-sprochen. Der mobilitätseinge-schränkte Tourist soll in Zukunftdie schwedischen Wälder im Som-mer auf einem Quad und im Winterin einem Rentier- oder einem Hun-deschlitten erleben können. Tou-ren in die Landschaft werden fürMenschen mit allen Arten von Be-hinderungen möglich sein.

Große Pläne. Aber die Infra-struktur zumindest ist ja schon vor-handen, im Februar 2013 werdenwieder Hunderte behinderte Sport-ler zum PWWC nach Sollefteå kom-men. (sis.)

Geografische Lage: Sollefteåliegt im Norden Mittelschwe-dens am Fluss Angermanälven.Die Gemeinde umfasst ein Terri-torium, das größer als die Flä-che Berlins ist. Sie hat aber nurrund 16000 Einwohner. ImKernort, also im Zentrum, woh-nen 9000 Einwohner.

Ausflugstipp: In der NäheSollefteås befindet sich diegrößte zusammenhängendeStelle mit Felszeichnungen inNordeuropa, von denen die äl-testen vor 6000 Jahren ent-standen. Von Sollefteå aus sindTouren in eine reizvolle Land-schaft mit vielen Sehenswürdig-keiten möglich.

Informationen:Touristinformation Sollefteå0046-620 68 29 00Accamino ReisenTel. +49 (0)30 [email protected]

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