Lebenmit Vergessen · te weisen auf eine Demenz hin, weniger als 10 Punkte auf eine schwere Demenz....

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MEDIZIN populär Österreichs Ärztinnen und Ärzte – aktiv für Ihre Gesundheit Leben mit Vergessen Alzheimer-Demenz: Ein Info-Kompass Ihrer Ärztinnen und Ärzte

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MEDIZINpopulär

Österreichs Ärztinnen und Ärzte –aktiv für Ihre Gesundheit

Lebenmit

VergessenAlzheimer-Demenz:Ein Info-Kompass

Ihrer Ärztinnen und Ärzte

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2 LEBEN MIT VERGESSEN . MAI 2009

IMPRESSUM

Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber ■ Ver-lagshaus der Ärzte GmbH, Gesellschaft für Medien -produktion und Kommunikationsberatung, 1010 Wien, Nibelungengasse 13, Telefon 01/512 44 86, Fax 01/51244 86-24, [email protected]

Mit der Herausgabe beauftragt ■ Mag. Martin Stickler

Gesamtkoordination der Aktion „Leben mit Verges-sen“ ■ Dipl. Journ. Birgit Merz, Pressestelle der Österrei -chischen Ärztekammer, Nibelungengasse 13, 1010 Wien

Fachliche Unter stützung ■ Univ. Prof. Dr. Peter Dal-Bianco, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie an derUniversitätsklinik für Neurologie der Medizinischen Uni-versität Wien, Past Präsident der Österreichischen Alzhei-mer Gesellschaft, Vorstandsmitglied der ÖsterreichischenAlzheimer Liga ■ Mag. Antonia Croy, Psychotherapeutin,Präsidentin der Selbsthilfegruppe Alzheimer AngehörigeAustria ■ Dr. Jörg Pruckner, Arzt für Allgemeinmedizin,Obmann der Sektion für Allgemeinmedizin der Österrei -chischen Ärztekammer ■ Prim. Univ. Prof. Dr. ChristophGisinger, ärztlicher Leiter „Haus der Barmherzigkeit“, Wien

Redaktion ■ Mag. Karin Kirschbichler, Mag. SabineStehrer

Grafik & Layout ■ Stefanie Tomasi

Fotos ■ APA picturedesk, Archiv, Augenklick, Kucera, Lowe GGK / Joachim Haslinger (Titelbild), imagesource,PhotoAlto, Photo Disc, pixelio.de / Gerd Altmann, pixelio.de / Geichel, pixelio.de / Sabine Geißler, Schrampf2008

Herstellung ■ Niederösterreichisches Pressehaus,Druck- und Verlagsgesellschaft m.b.H.

Druck und Versand der Broschüre wurden von NovartisPharma GmbH unterstützt.

Diese Broschüre erhebt keinen Anspruch auf Vollständig-keit und versteht sich als Info-Kompass für Angehörigevon Alzheimer-Patienten und Betroffene.

Der besseren Lesbarkeit halber werden die Personen- undBerufsbezeichnungen nur in einer Form verwendet. Sie sindnatürlich gleichwertig auf beide Geschlechter bezogen.

Bestell-Telefon für Ärztinnen und Ärzte:01/512 44 86-11, [email protected](solange der Vorrat reicht)

Broschüren-Download: www.lebenmitvergessen.at

Inhalt

SymptomeMehr als vergesslich: Wie erkenne ichAlzheimer? Seite 4DiagnoseVerdacht aufAlzheimer: Was tun? Seite 6TherapieEs ist Alzheimer: Was jetzt? Seite 8AngehörigeLeben mit einem Alzheimer-Patienten: Was muss ich wissen? Seite 10Der Umgang mit einem Alzheimer-Kranken: Worauf muss ich achten? Seite 12TestVergesslich oder dement:Ist mein Angehörigergefährdet? Seite 14ServiceAdressen Seite 16ÜbersichtAlzheimer aufeinen Blick Seite 20

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zurechtfindet, bis schließlich der Alltagalleine nicht mehr bewältigt werdenkann.

Die Betroffenen selbst wollen oft nichtwahrhaben, dass sie krank sind und tunalles dazu, um ihre Beeinträchtigungenvor ihren Angehörigen und Freundenmöglichst lange zu vertuschen. An-gehörige und Freunde scheuen sich oftdavor, das Problem anzusprechen odergar mit dem Betroffenen einen Arzt auf-zusuchen. Dabei ist Früherkennung dasbeste Mittel, um das Fortschreiten derKrankheit möglichstlange hinauszuzögernund die gewohnte Lebensqualität zu er-halten.

Um über die Alzhei-mer-Demenz zu infor-mieren, starten dieÄrztinnen und Ärztenun eine österreich-weite Kampagne. Dievorliegende Broschüre, die in Zusam-menarbeit mit MEDIZIN populär erstelltwurde, ist Teil dieser Kampagne. IhrZiel ist es, die vielen Fragen rund umdie Alzheimer-Demenz zu beantwortenund den Angehörigen und BetroffenenHilfen aufzuzeigen, damit das „Lebenmit Vergessen“ lebenswerter wird.

Machen Sie sich Sorgen um IhrenMann, wenn er, der früher so ein guterRechner war, dem Enkerl plötzlich nichteinmal mehr beim Einmaleins helfenkann? Gibt es Ihnen zu denken, wennIhre Frau, die früher auf der Straße je-den mit Namen begrüßt hat, plötzlichnicht mehr weiß, wie die Nachbarinheißt? Kommt es Ihnen verdächtig vor,wenn Ihre Mutter, die früher eine sogute Köchin war, seit neuestem imKochbuch nachblättern muss, wenn sieSchnitzel zubereiten will? Und fragenSie sich, ob hinter der VergesslichkeitIhres Angehörigen eine Krankheitsteckt? In der Tat spielen Demenz -erkrankungen, die mit der steigendenLebenserwartung verbunden sind, eineimmer größere Rolle. Dennoch führtein „Leben mit Vergessen“ im gesell-schaftlichen Bewusstsein nach wie vorein Schattendasein.

Es ist hoch an der Zeit, diese Krank -heiten zu enttabuisieren. Denn die Zahlder Betroffenen steigt dramatisch an.Im Jahr 2000 litten in Österreich 70.000bis 80.000 Menschen an Demenz, der-zeit sind es rund 100.000. Im Jahr 2050rechnet man mit 270.000 Dementen.In den meisten Fällen lautet die Diag -nose „Morbus Alzheimer“.

Die Alzheimer-Demenz ist eine Krank-heit des Alters, die immer häufiger vor-kommt, weil die Menschen immer älterwerden. Die Alzheimer-Demenz ist eineKrankheit des Gehirns, die sich dadurchbemerkbar macht, dass das Gedächtnisimmer größere Lücken aufweist, dassman sich Namen nicht mehr merkt,sich beim Lesen schwertut, sich in dereigenen Wohnumgebung nicht mehr

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Vorwort

Liebe Leser innen und Leser !

Dr. Walter DornerPräsident der Österreichischen

Ärztekammer

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Symptome

Er möchte sich überseine Eltern unter -halten und glaubt,sie wären hier, ebennur ausgegangen.Die vor 20 Jahrenverstorbene Mutter,die ich gut kannte,„hat ja gekocht“.Heute denke ich:Wie konnte ich nurso vernagelt sein wiezu jener Zeit und nichtzum Neurologengehen. Man weiß zuwenig (...).

Frau C. G. über ihren anAlzheimer erkrankten Freund,

aus dem Buch „memories“(siehe Seite 19)

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GEDÄCHTNISSTÖRUNGEN

● Was habe ich gestern gemacht?Erlebnisse aus der jüngeren Vergan-genheit werden in der Erinnerungdurch einandergebracht oder sind ver-gessen.

● Das war doch der …?Das Namens gedächtnis lässt nach.

● Sie erreichen mich unter 0650/48 …Das Nummerngedächtnis lässt nach.

SPRACHSTÖRUNGEN

● Wie sagt man zu dem Ding da…?Wortfindungsstörungen treten auf.

● Ich ziehe mir noch schnell die Suppe an. Gemeint ist die Jacke.Die Wortwahl ist gestört.

● Ich bin blöd. Es kommt zu Äußerun-gen, mit denen niemand rechnet.

BEEINTRÄCHTIGUNGDER ALLTAGSFÄHIGKEITEN

● Ich habe mir die Zähne dochschon geputzt! Die Körperhygienewird vernachlässigt.

● Brauche ich jetzt Mehl oder Öl?Das eigenständige Zubereiten vonMahl zei ten gelingt nicht mehr.

● Was sind Socken? Problemebeim Anziehen treten auf.

ANDERE DENKLEISTUNGS-STÖRUNGEN

● Was haben die mir geschrieben?Es kommt zu einer Beeinträchtigungder Fähigkeit zu lesen.

● Wie geht das noch? Die Fähigkeit,zu schreiben, lässt nach.

● Fünf mal drei ist 32. Das Kopf -rechnen funktioniert nicht mehr.

● Ist es Nachmittag oder Abend?Zeitliche Desorientierung tritt auf.

● Ich wollte doch nach Hause undnicht in den Supermarkt! Es kommtzur örtlichen Desorientierung.

VERHALTENSSTÖRUNGENUND WAHNVORSTELLUNGEN

● Ein Mann war in meiner Wohnungund hat mir das ganze Geldgestohlen. Wahnvorstellungen tretenauf und gehen mit Angstgefühlen, Unruhe, panischem und aggressivemVerhalten, Verwirrtheit und Depressio-nen einher.

Mehr als vergesslich:

Wie erkenne ichAlzheimer?

WAS IST DEMENZ?

Demenz ist eine Erkrankungdes Gehirns. Bei 60 bis 80

Prozent aller Demenzerkran-kungen ist Alzheimer die Ursa-che für die Erkrankung. Dabeiist die Kommunikation zwi-schen den Nervenzellen ge-stört, nach und nach sterbenNervenzellen ab. Das zuletzt Er-lernte wird zuerst verlernt.Bei 15 bis 20 Prozent ist dieUrsache der Demenz eine chro-nische Hirndurchblutungs -stö rung (vaskuläre Demenz).Bei 7 bis 20 Pro zent geht dieDemenz auf Einschlüsse in denNervenzellen zurück (Demenzmit Lewy-Bodies), bei 1 bis 2Prozent auf andere krankhafteVeränderungen im Gehirn(„frontale Demenz“). Mischfor-men sind häufig. Viele demenzielle Erkrankun-gen äu ßern sich durch die be- schriebenen Symp tome (Ge-dächtnis-, Sprachstö rungen u. a.), unterscheiden sich aberin der Behandlung. So benötigtz. B. eine vaskuläre Demenz eine andere medikamentöseTherapie als Alzheimer. Daherist es wichtig, die Ursachen fürdie Demenz ärztlich abklä renzu lassen.

Wenn täglich und über mehrere Monate die Hälfte derDinge (10 von 20) vergessen werden, die man sich mer-ken wollte, sollte man dies als Alarmzeichen werten unddarauf achten, ob auch andere Symptome auftreten wie:

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1 ZUMHAUSARZT

Zunächst sollte der Hausarzt aufgesuchtwerden, da er den Betroffenen, meistauch die Angehörigen und eventuell vor-handene Vorerkrankungen kennt. Auf-grund der Schilderungen des Betroffenenund der Angehörigen kann eine ersteDiagnose erstellt werden. Die Mini- Mental-Status-Examination (MMSE, sieheKasten) kann eine Klärung bringen.

Diagnose

Verdacht auf Alzheimer:

Was tun?Besteht aufgrund der beobachteten Anzeichen ein Verdacht auf Alzheimer, sollte manrasch handeln. Eine frühzeitige Diagnose und die richtige Behandlung können die Symp -tome lindern und den Krankheitsverlauf um ein bis zwei Jahre verzögern. Also: So schnellwie möglich zum Arzt!

DIE MINI-MENTAL-STATUS-EXAMINATION (MMSE)

Der Test dient einer ersten Abklärung des Verdachts auf Demenz. Er umfasst neunAufgabenbereiche. Überprüft werden die Merk- und Erinnerungsfähigkeit, die zeit -liche und räumliche Orientierungsfähigkeit, das Sprechen und das Sprachverständ-nis, Lesen, Schreiben, Zeichnen, Rechnen. Fra-gen werden gestellt wie: „Welches Jahr habenwir?“ Auch Handlungen sind auszuführen wieein Blatt Papier mit der rechten Hand nehmen,in der Mitte falten und auf den Boden legen.Der Test dauert ca. 10 Minuten. Für jede richtigerfüllte Aufgabe wird ein Punkt vergeben. Beiweniger als 27 von maximal 30 Punkten liegteine Beeinträchtigung vor, weniger als 20 Punk-te weisen auf eine Demenz hin, weniger als 10Punkte auf eine schwere Demenz.

funktion, Blutzucker, Schild drüsen -funktion, Vitamin B 12- Kon zen tration u. a.) sowie eine Mag net reso nanz tomo -graphie oder Computer tomo gra phie desGehirns. Andere Ursachen für die Vergesslichkeitkönnen sein: Die altersbedingte Vergess-lichkeit, Störungen des Stoffwechsels,Schlaganfälle, Gehirnverlet zungen, Ge-hirntumore, Depressionen und anderemehr.

2 ZUMFACHARZT

Erhärtet sich bei der Untersuchung beimHausarzt der Verdacht auf Demenz, mussin einem nächsten Schritt ein Facharzt fürNeurologie und/oder Psychiatrie oder eine Gedächtnisambulanz (Adressen abSeite 16) aufgesucht werden. Durch ver-schiedene Denk leis tungstests und Unter-suchungen sollen die Ursachen der Ver-gesslichkeit geklärt werden. Dafür not-wendig sind Laboruntersuchungen (Blut-bild, Elektrolyte, Nierenfunk tion, Leber-

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Ich beschloss mich an Fachleute zu wenden. (...)In zahlreichen Gesprächen zeigte sich, wie schwermeiner Frau Antworten auf die einfachsten Fragen fielen.Fragen wie „Wann und wo wurden Sie geboren?“,„Wie heißen Ihre Eltern?“ (...) konnte sie noch beant-worten, doch dann reagierte sie auf Fragen wie (...)„Welcher Wochentag ist heute?“ mit dem Vorwurf anmich, warum die Ärzte sie so was fragen. „Ich bin dochkein Kind“, regte sie sich auf. „Ich werde nicht mehrantworten.“ Danach brachte man kein Wort mehraus ihr heraus.

Herr E. über seine an Alzheimer erkrankte Frau,aus dem Buch „memories“ (siehe Seite 19)

ALZHEIMER:WER HAT’S

ENTDECKT?

Alois Alzheimer, der Entdecker dernach ihm benannten Krankheit,

war ab 1888 Nervenarzt an der„Städtischen Anstalt für Irre und Epi-leptische“ in Frankfurt am Main. Erbeschäftigte sich intensiv mit der Su-che nach den Ursachen für Geistes-krankheiten und untersuchte dafürdie Gehirne verstorbener Patienten.Ab 1901 verfolgt er die Krankheitsge-schichte der 51-jährigen Auguste De-ter. Sie ist zu diesem Zeitpunkt ext -rem vergesslich sowie zeitlich und räumlich orientierungslos, und sie hatSprach- und Schreibstörungen. Alsdie Frau 1906 stirbt, untersucht er ihrGehirn und entdeckt Veränderungenin Form von groß flächig abgestorbe-nen Hirnzellen und Eiweißablagerun-gen in der Hirnrinde. Ab 1910 werdendiese Veränderungen in den Lehr-büchern als typisch für den „MorbusAlzheimer“ beschrieben.

DEMENZ ODER DEPRESSION?

Störungen der Konzentrations- und Merkfähigkeit sowie der Aufmerksamkeit kön-nen auch Anzeichen einer Depression sein. Tatsächlich hat etwa ein Drittel der Pa-tienten, die mit Verdacht auf Alzheimer ärztlich untersucht werden, „nur“ eine De-pression, die sehr gut mit Medikamenten und bei Bedarf mit einer Psychotherapieausgeheilt werden kann. Mit den Fortschritten in der Behandlung der Depressionbessern sich auch die Gedächtnisleis tungen wieder.

Alois Alzheimer (1864 -1915)

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1 MEDIKAMENTÖSETHERAPIE

Die Behandlung hat zum Ziel, Boten -stoffe im Gehirn zu stärken, die für die Nachrichtenübermittlung zuständigsind, sowie Nervenzellen zu schützen.Gegeben werden Kapseln oder Tropfen.Jetzt gibt es auch Pflaster, die über dieHaut wirken und die Wirkstoffe über einen längeren Zeitraum schonend ab-geben. Treten als Begleiterscheinung derAlzheimer-Erkrankung Depressionen,Schlafstörungen, Unruhezustände oderWahnvorstellungen auf, die zur Selbst-und Fremdgefährdung führen, werdenauch diese medikamentös behandelt.

2 NICHT-MEDIKAMENTÖSEMASSNAHMEN

Begleitend zur medikamentösen Alz -heimer-Therapie gibt es verschiedeneFormen von Gedächt nis training in derGruppe oder am Computer, eine Musik -therapie (Singen, Instrumente spielen),eine Tanztherapie, eine Kunsttherapie,Bewegungstherapien wie Gymnastik oderanderer Sport. Die Wirksamkeit dieserMaßnahmen konnte bislang zwar nichtwissenschaftlich bewiesen werden, dochzeigt sich in der Praxis, dass sie das Wohl-befinden der Patienten steigern können.

Therapie

Es ist Alzheimer:

Was jetzt?Je früher die Behandlung beginnt, desto besser. Das heißt, dass die Symptome gelindertwerden können und der Krankheitsverlauf um ein bis zwei Jahre verzögert werden kann.Heilbar ist Alzheimer nicht. Zur Therapie gehören regelmäßige, im Abstand von drei bissechs Monaten vorgenommene klinische Kontroll-Untersuchungen beim Hausarztund/oder Facharzt. Folgende Therapien werden angeboten:

3 RISIKOFAKTOREN ERKENNENUND BEEINFLUSSEN

Begleitend zur medikamentösen undnicht-medikamentösen Therapie ist emp-fehlenswert, die Risikofaktoren für dieDemenz-Erkrankung zu beeinflussen. Dassind vor allem: Zuckerkrankheit, Blut-hochdruck, erhöhte Blutfettwerte. Nichtbeeinflussbare Risikofaktoren sind: dasAlter (nach dem 60. Lebensjahr steigtdas Risiko, an Alzheimer zu erkranken),das Geschlecht (Frauen erkranken dop-pelt so häufig an Alzheimer-Demenz wieMänner, was u. a. auf ihre höhere Le -bens erwartung und den Hormonstatuszu rückgeführt wird). Auch genetischeFaktoren spielen eine Rolle.

ZUKUNFT ALZHEIMER-IMPFUNG

Noch in Entwicklung ist die so genannte Alzheimer-Impfung (aktiv und passiv).Die Aktiv-Impfung soll durch eine Stimulierung des Immunsystems den Zustanddes Erkrankten nicht nur stabilisieren, sondern vielleicht sogar verbessern. Dassoll dadurch erreicht werden, dass Antikörper die körpereigenen Alzheimer- Eiweiße (A-Beta) abfangen und beseitigen, die sich im Gehirn abgelagert habenund die Krankheit mitverursachen. Derzeit werden weltweit zahlreiche Impf -studien durchgeführt. In einigen Jahren wird man wissen, ob hält, was die Impfung verspricht.

Es wurde die Kombina tionmehrerer Medikamentebesprochen, die die Krank-heitsausbildung verzögernsollten. Zur Mobilisierungder verbliebenen Gehirn-Ressourcen sollte meinerFrau Mascha ein computer -basiertes Gedächtnis trai -ning dienen, zweimal proWoche für je 45 Minuten.

Herr E. über seine an Alzheimer erkrankteFrau, aus „memories“ (siehe Seite 19)

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WELCHEN VERLAUFNIMMT DIE KRANKHEIT?

Die Alzheimer-Erkrankung ist gekennzeichnet durch einengeistigen Abbau, der ein Spiegelbild des geistigen Auf-

baus ist. Das heißt, dass das zuletzt Erlernte zuerst vergessenwird. Wie schnell der Abbau vor sich geht, ist individuell ver-schieden. Doch Personen, die vor der Erkrankung ihr ge -samtes Leben lang geistig rege waren, können den Gedächt-nisverlust lang kompensieren.

PROMINENTE ALZHEIMER-PATIENTEN

1994 bekannte sich der damals 83 Jahre alte Ronald Rea-gan, US-Präsident der Jahre 1981 bis 1989, in einem Briefan die amerikanische Öffentlichkeit zu seiner Alzheimer- Erkrankung. Er schrieb: „Ich beginne nun die Reise, die michzum Sonnenuntergang meines Lebens führt, in der Gewiss -heit, dass über Amerika immer wieder ein strahlender Morgenheraufdämmern wird.“ Reagan starb zehn Jahre nach der Diag nose.Andere prominente Betroffene der Alzheimer-Demenz sind derUS-amerikanische Schauspieler Charles Bronson, der 2003mit 81 Jahren starb, Rita Hayworth, die in den 1940-er Jahrengroße Erfolge als Schauspielerin feierte, und der deutscheWundergeiger Helmut Zacharias (1920 -2002).

Erst im Dezember 2008wurde bekannt, dass der81-Jährige Peter Falk anAlzheimer leidet. DerSchauspieler, der als TV-Inspektor „Columbo“ welt-berühmt geworden ist,wird zu Hause von seinerFrau betreut. Fo

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Was soll man tun, wenn man bemerkt,dass ein Angehöriger Anzeichen einer Alz-heimer-Demenz zeigt?

Antonia CroyMan sollte den Betroffenen möglichst baldzu einer ärztlichen Untersuchung bewe-gen, zuerst beim Hausarzt, der ihn meis -tens schon längere Zeit betreut, dann beieinem Facharzt für Neurologie oder Psy-chiatrie oder in einer Gedächtnisambu-lanz. Je rascher die Diagnose erfolgt, destobesser, denn je früher die Therapie ein-setzt, desto eher kann man retten, wasnoch da ist, und so die Symptome lindernund den Krankheitsverlauf verzögern.

80 Prozent der Alzheimer-Patienten wer-den zuhause von Angehörigen betreut. Wieerkennt man, ob man dazu in der Lage ist?Die Diagnose Alzheimer trifft einen unvor-bereitet, das ist einmal ein großer Schock.Aber den meisten Angehörigen gelingt esmit einer guten Einstellung, mit den Auf-gaben fertig zu werden, weil diese nichtalle auf einmal, sondern langsam undnach und nach auf sie zukommen.

20 Prozent der Alzheimer-Patientenwerden in Pflegeeinrichtungen betreut.Gibt es einen Punkt im Krankheitsverlauf,ab dem Sie dazu raten würden?Wenn die betreuende Person bemerkt,

dass sie total überfordert ist und keineHilfskräfte zur Verfügung stehen, rate ichzur Unterbringung in einer Pflegeeinrich-tung. Oder wenn die räumlichen Gege-benheiten so sind, dass eine weitere Be-treuung zuhause nicht mehr möglich ist,wenn man zum Beispiel ein Pflegebettbraucht, für das gar kein Platz in der Woh -nung ist.

Wie stark hängt der Therapieerfolgvon der Mitarbeit der Angehörigen ab?Wenn sich Angehörige darum kümmern,dass der Erkrankte regelmäßig zu den Un-tersuchungen geht, seine Medikamentenimmt und auch andere Therapieangebo-te wahrnimmt, lindert das die Symptomeund kann den Krankheitsverlauf, wie Un-tersuchungen gezeigt haben, um rund einJahr verzögern.

Gibt es allgemeingültige Regelnfür den Umgang mit Erkrankten?Besonders wichtig ist, dem Erkrankten inallen Krankheitsstadien Wertschätzungentgegenzubringen und ihm zu zeigen,dass er in Ordnung ist, so wie er ist. Wennman ihn darüber hinaus in seiner Welt le-ben lässt, die eben seine Realität ist, gibtihm das Sicherheit, er wird weniger ängst-lich, unruhig und aggressiv sein, und esgeht ihm und in der Folge auch den An-gehörigen besser.

Haben Sie ein Beispiel dafür,wie das funktionieren kann?Viele Erkrankte suchen immer wieder nachihrer Mutter. Da hilft es nichts, ihnen zusagen, die ist doch längst gestorben. Bes-ser ist, die Bedürfnisse zu erfüllen, für diedie Mutter steht: Die Sehnsucht nach Ge-borgenheit, nach dem Gehaltenwerden,dem Verwöhntwerden. Andere sagen, siemüssen heim zu ihren Kindern, um für siezu kochen. Das bedeutet vielleicht, dasssie eine Aufgabe brauchen.

Wie sollen Angehörigeauf aggressives Verhalten reagieren?Treten Aggressionen auf, versucht manden Erkrankten abzulenken, mit etwas,das ihm Freude macht, oder man gehtkurz weg und kommt nach zehn Minutenwieder. Dann ist die Aggression oft verflo-gen, und der Erkrankte freut sich, dassman wieder da ist. Was man nicht tun soll-te, ist, sich auf einen Streit und Diskussio-nen einzulassen. Das macht den Patientennur noch aggressiver und kostet die An-gehörigen viel Kraft und Energie.

Nehmen die Erkrankten Liebeund Zuwendung wahr?Auch wenn es oft so scheint, als würdenichts zurückkommen: Die Erkranktennehmen Liebe und Zuwendung sehr deut-lich wahr, Berührungen sind sehr wichtig

Angehörige

Leben mit einem Alzheimer- Patienten:

Was muss ich wissen?Wie wichtig Aufgaben, Berührungen, Regeln und Wertschätzung für Alzheimer-Patientensind, weiß Antonia Croy aus eigener Erfahrung. Denn die Präsidentin der SelbsthilfegruppeAlzheimer hat ihre an Demenz erkrankte Mutter jahrelang betreut.

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für sie. Deswegen sollten die Angehörigenauch den Körperkontakt mit den Erkrank-ten suchen.

Wie soll man den Alltag gestalten?Wichtig ist ein geregelter Tagesablauf mitfixen Essenszeiten und fixen Zeiten fürden Mittagsschlaf oder den Spaziergang.Wenn der Erkrankte früher immer gernRadfahren oder ins Museum gegangenist, sollte man das weiterhin mit ihm ma-chen. Wovon ich eher abrate, sind Reisen.Denn in der fremden Umgebung fühlensich Erkrankte oft nicht wohl, auch weil siesich schlecht orientieren können. Sie wol-len meistens gleich wieder nach Hause indie gewohnte Umgebung, in der sie sichsicher fühlen.

Soll man einen Erkrankten auch alleinetwas unternehmen lassen?Da gerät man ab einem bestimmtenPunkt im Krankheitsverlauf in den Zwie-spalt zwischen Freiheit geben und Sicher-heit gewährleisten. Sobald der Erkrankteeinmal erst nach längerer Zeit wieder denWeg nachhause gefunden hat, sollte man

Meine Mama ist das reinsteStimmungs barometer. Sienimmt jede Stimmung auf,merkt jede Ungeduld undHetzerei. Das macht siedann unruhig und trotzig.Deswegen traf ich auchmeine Entscheidung, denBeruf aufzugeben, damitich ihr das Wichtigste gebenkann, den größten Luxus,den man sich heutzutageleisten kann: Zeit. Zeit, umden Tag zu gestalten, Zeitum Rituale zu pflegen.

Frau R. über ihre an Alzheimer erkrankteMutter, aus „memories“ (siehe Seite 19)

die Telefonnummer in die Kleidungs-stücke einnähen und dem Erkrankten ei-nen Ausweis mitgeben, auf dem steht,dass er Alzheimer-Patient ist. Sonst sollteman ihm möglichst viel Freiheit lassen,seine Autonomiebestrebungen unterstüt-zen und ihm Entscheidungsmöglichkeitengeben.

Wie kann man die Selbstständigkeit desErkrankten so lang wie möglich erhalten?Indem man ihn so lang wie möglich mitAufgaben betraut, die er noch gut bewäl-tigen kann. Auch wenn das Ergebnis nichtimmer so ist, wie man es erwartet. Daskann Mithilfe im Haushalt sein wie denGeschirrspüler ausräumen, die Blumengießen, den Müll entsorgen, oder irgendeine andere Tätigkeit, die dem ErkranktenFreude macht und ihm hilft, sein Selbst-wertgefühl zu erhalten.

Worunter leiden Angehörige am meisten?Das Schlimmste ist, dass der Erkranktelangsam zu einem Fremden wird, der sichanders verhält als früher, und dass aus dengemeinsamen Plänen nichts mehr wird.

Angehörige, die den Erkrankten in einerPflegeeinrichtung betreuen lassen, habenzudem oft Schuldgefühle und können oftnicht loslassen, gehen jeden Tag hin, wo -runter sie ebenfalls leiden.

Wohin wendet man sich am besten, wennman als Angehöriger Hilfe braucht?Geht es um finanzielle Angelegenheitenwie den Antrag auf Pflegegeld, wendetman sich ans Gemeindeamt bzw. Magis -trat. Dort erhält man auch Informationenüber Hilfe bei der Betreuung daheim oderdie Aufnahme in eine Pflegeeinrichtung.Außerdem gibt es in Österreich in jedemBundesland mindestens eine Selbsthilfe-gruppe, bei der man Informationen be-kommt und durch den Austausch persönli-cher Erfahrungen viel Unterstützung findet.

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● Dem Erkrankten in jedem Krank-heitsstadium Wertschätzung entge-genbringen, Vorwürfe vermeiden,sich nicht auf Streits einlassen.

● Wenn es sein muss, bestimmt, aberin freundlichem Ton Grenzen set-zen. Beispiel: „Ich brauche jetzt fürein, zwei Stunden meine Ruhe, wirgehen nicht jetzt Spazieren, son-dern später.“

● Treten Wahnvorstellungen auf, dieder Erkrankte in seiner Welt als realerlebt, sollte man ihn nicht krampf-haft in die tatsächliche Wirklichkeitholen, sondern ihm in seine Weltfolgen. Diese Form des Umgangswird Validation genannt. Sinn derValidation ist, dem Erkrankten ent-gegenzukommen, ihm so Sicherheitzu geben, seine Ängste zu nehmen,ihn zu beruhigen und zu stärken.

Beispiel: Ein Erkrankter sagt, er habegesehen, wie ein Kind von einem Autoüberfahren wurde, kann aber gar nichtauf die Straße sehen. Man sagt ihmdas aber nicht, sondern fragt ihn z. B.,ob er gesehen hätte, wie alt das Kindwar.

● Aggressives Verhalten des Erkrank-ten nicht persönlich nehmen.Oft stecken Umgebungsfaktoren da-hinter (Hitze, Lärm, blendendes Licht).Die Beseitigung der Ursachen oder ei-ne Ablenkung lässt die Aggressionenmeistens schnell verfliegen. Eine ande-re Möglichkeit ist, den Raum oderüberhaupt die Wohnung zu verlassenund erst einige Zeit später wiederzurückzukehren. Der Erkrankte freutsich über die Rückkehr, und die Ag-gressionen sind verflogen.

WAS, WENN...

...Betreuung daheimnicht mehr möglich ist?

Hier gibt es folgende Möglichkeiten:● Engagieren einer Heimhilfe oder Haus-

krankenpflege-Person, die sich entwe-der rund um die Uhr um den Erkrank-ten kümmert oder ein- bis dreimal amTag kommt.

● Tageweise oder wochenweise Betreu-ung des Erkrankten in Pflegeeinrich-tungen.

● Dauerhafte Unterbringung des Er-krankten in einer Pflegeeinrichtung.

...die Betreuungskostennicht zu finanzieren sind?

● Bei der Pensionsversicherung oder imGemeindeamt bzw. Magistrat einenAntrag auf Pflegegeld stellen: DieHöhe des Pflegegeldes hängt von derAnzahl der Stunden ab, die für die Be-treuung notwendig sind bzw. vomSchweregrad der Erkrankung. Dieserwird durch einen Arzt in einer ausführ-lichen Untersuchung und auf der Basisvon Voruntersuchungen sowie den Be-obachtungen und Schilderungen derAngehörigen festgestellt.

● Wer für die Betreuung eines Erkrank-ten seinen Beruf aufgibt, kann eben-falls über das Gemeindeamt bzw. Ma-gistrat beantragen, dass der Staat dieHälfte der Pensionsversicherung über-nimmt (ab Pflegestufe IV) oder die ge-samte (ab Pflegestufe V).

● Die Kosten für einen Betreuungsplatzin einer Pflegeeinrichtung sind nachEinkommen gestaffelt. Ist zu wenigEinkommen vorhanden, wird auf Ver-mögen zurückgegriffen (Sparbücher,Wertpapiere, Immobilien). Ist kein Ver-mögen vorhanden, tritt in den meis -ten Bundesländern (außer Wien,Oberösterreich und Salzburg) die sogenannte Ersatzpflicht nächster An-gehöriger (Kinder, Ehepartner, Eltern)in Kraft, deren Höhe nach dem Ein-kommen ausgerichtet ist. Verdienendie Angehörigen zu wenig, um der Er-satzpflicht nachkommen zu können,springt der Staat ein.

Angehörige

Der Umgang mit einem Alzheimer- Patienten:

Was muss ich beachten?

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Seit vielen Jahren lebt meine Mama ein„Sekunden leben“, das will heißen, dasssie in jeder Sekunde des Tages geistigganz anwesend ist, und die Sekundengenauso schnell wieder vergisst. Wennman das weiß, kann man sich im Verhal-ten ihr gegenüber sehr gut einstellen,und es fallen die nervenden Kommentarewie „Jetzt hab‘ ich dir das schon tau-sendmal gesagt!“ gleich einmal weg. Das muss man aber alles erst lernen!

Frau R. über ihre an Alzheimererkrankte Mutter, aus dem Buch „memories“ (siehe Seite 19)

TIPPS FÜR DEN UMGANGMIT EINEM ALZHEIMER-PATIENTEN

● Das normale, gewohnte Leben so lange wie möglichaufrechterhalten.

● Weiter Kontakt mit Freunden und Verwandten pflegen.● Einen geregelten Tagesablauf mit fixen Essenszeiten

beibehalten bzw. einführen.● Essen zubereiten, das der Erkrankte früher gern ge -

gessen hat.● Unternehmungen tätigen, die dem Erkrankten früher

Freude bereitet haben.● Für den Fall, dass der Erkrankte allein aus dem Haus

geht und sich immer wieder verirrt: zur Sicherheit dieTelefonnummer in die Kleidungsstücke einnähen undeinen Alzheimer-Ausweis mitgeben, evtl. auch der ört -lichen Polizei Bescheid geben und dort ein Foto des Erkrankten deponieren.

● Die Selbstständigkeit möglichst lange fördern, indemman dem Erkrankten Aufgaben zuteilt, ihn fordert, abernicht überfordert.

VALIDATION –WAS IST DAS?

Die so genannte Validation gilt als derzeit bestes Kon-zept für den Umgang mit Alzheimer-Patienten. Sie

wurde von der amerikanischen Alternsforscherin NaomiFeil in den Jahren 1963 bis 1980 entwickelt. Feil selbstbeschrieb ihre Methode als „einfühlsame Kommunika -tion“. Sie basiert auf einer wertschätzenden Geisteshal-tung, mit der Betreuer Alzheimer-Kranken gegenübertre-ten. Dabei werden Wahnvorstellungen und andere Verhal-tensweisen, die überraschend auftreten, nicht verurteilt,sondern als zugehörig zur Welt des Patienten akzeptiert.So fassen die Erkrankten Vertrauen zu den Betreuenden,ihre Ängste und Unruhegefühle lassen nach.

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Sein Gedächtnis ist schlechter als früher.

Er fühlt sich morgens lustlos.

Er schläft nachts schlecht.

Seine Verdauung macht ihm Probleme.

Er sieht nicht sehr hoffnungsvoll in die Zukunft.

Er glaubt, dass ernicht mehr gebraucht wird.

Er sieht schlechter als früher.

Er hört schlechter als früher.

Er hat öfters ein Klingeln im Ohr oderfühlt sich manchmal schwindlig.

Er nimmt Schlafmittel, Beruhigungs-tabletten oder trinkt Alkohol.

Er wird zur Zeit von seinem Aufgabenbereich stark überfordert.

Er hat zur Zeit schwere persön licheoder familiäre Probleme.

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Mein Angehöriger* vergisst leichtden Namen einer Person, die ihmgerade vorgestellt wurde.

Er erinnert sich schlecht an Telefonnummern und Postleitzahlen.

Er erinnert sich schlecht an Ereig nisse des letzten Jahres im Familien- oder Freundeskreis.

Er hat Schwierigkeiten, wenn errasch auf Fragen antworten muss, etwa bei Spielen oder einemFernsehquiz.

Wenn er in ein Geschäft kommt,hat er manchmal vergessen, was ereigentlich kaufen wollte.

Er hat Schwierigkeiten, einen Ortwiederzufinden, an dem er erstkürzlich war.

Es fällt ihm schwer, an einem Gespräch teilzunehmen.

Regelmäßig hört oder liest er etwasund weiß unmittelbar danach nichtmehr, was es war.

Er vergisst Verabredungen und Termine wie z. B. Einladungen oderdass er einen Besuch erwartet.

Test

Vergesslich oder dement:Ist mein Angehöriger gefährdet?

* Der besseren Lesbarkeit halber werden die Personenbezeichnun-gen nur in einer Form verwendet. Sie sind natürlich gleichwertig aufbeide Geschlechter bezogen.

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Antwortmöglichkeiten zu jeder Frage:

■ Violett ➔ trifft sehr zu■ Gelb ➔ trifft eher zu■ Grün ➔ trifft gar nicht zu

So schätzen Sie das Testergebnis ein:

Mehrere violette Antworten könnten einWarnsig nal für bevorstehenden Gedächt-nisabbau sein. Der Hausarzt oder einFacharzt für Neurologie und/oder Psy-chiatrie kann durch eine eingehende Untersuchung zwischen einer dem Alterentsprechenden und einer krankhaftenGedächtnisleistung unterscheiden.

AuswertungFragen

1 bis 10 sollen helfen, die Gedächtnis -leistung Ihres Angehörigen im Alltag zubeurteilen.

11 bis 15 zielen darauf ab, eine Depres -sion als Ursache der Vergesslichkeit auszu-schließen. Depressionen sind erfolgreichbehandelbar.

16 bis 18 betreffen wichtige Sinnesorga-ne: durch ungenaue Wahrnehmung kön-nen Gedächtnisstörungen vorgetäuschtwerden.

19 bis 21 beschreiben störende Umwelt-einflüsse wie z. B. persönliche Über las -tung, Medikamenteneinfluss oder Alko-holmissbrauch. Auch diese können Ge-dächtnissstörungen verursachen.

Urheberrecht: Univ. Prof. Dr. Peter Dal-Bianco, Gedächtnis am -bulanz der Universitätsklinik für Neurologie,AKH Wien

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Österreichische Alzheimer GesellschaftPräsident Univ. Prof. Dr. Reinhold SchmidtUniv.-Klinik für NeurologieKarl-Franzens Universität Graz8036 Graz, Auenbruggerplatz 22Telefon 0316/285 33 97 www.alzheimer-gesellschaft.at

Plattform für pflegende Angehörige(Pflegetelefon)des Bundesministeriums für Arbeit,Soziales und Konsumentenschutzösterreichweit und gebührenfreiTelefon 0800-20 16 [email protected]

Verein für Sachwalterschaftund Patientenanwaltschaft1200 Wien, Forsthausgasse 16-20Telefon 01/330 46 [email protected]

Österreichische Gesellschaftfür NeurologiePräsident Dr. Michael Ackerl1090 Wien, Garnisongasse 7/22Telefon 01/512 80 91-19www.oegn.at

Österreichische Gesellschaftfür Psychiatrie und PsychotherapiePräsident Univ. Prof. Dr. Michael Musalek1145 Wien, Baumgartner Höhe 1 Telefon 01/91060-11311www.oegpp.at

SELBSTHILFEGRUPPENFÜR ANGEHÖRIGEVON ALZHEIMER-PATIENTEN

WIEN

Alzheimer Angehörige AustriaAntonia Croy, Roswitha Bartsch1020 Wien, Obere Augartenstraße 26-28Telefon und Fax: 01/332 51 [email protected]

Angehörigengruppe im SMZOOA Doz. Dr. Michael Rainer, Antonia CroyPsychiatrische Abteilung, Station 381220 Wien, Langobardenstraße 122Telefon 01/288 02-30 38

Angehörigengruppeim Geriatriezentrum am Wienerwald (GZW)1130 Wien, Jagdschlossgasse 59Leitung Dr. G. Gatterer und Antonia CroyAnfrage: Memory InstitutTelefon 01/801 10 38 88montags 9-11 Uhr

„Der lange Abschied“Gesprächsgruppe unter Leitung vonSigrid Boschert und Elisabeth Rothenthal,beide Caritas Wien.Ort: 1130 Wien, Kardinal König-Platz 3Voranmeldung erforderlich:E. Rothenthal, Telefon 0664/825 22 58

NIEDERÖSTERREICH

SHG Alzheimer und Demenz St. PöltenKontaktperson: Traude Izaak

Telefon 0664/593 45 84Treffen im HSSG Landesverband NÖ3100 St. Pölten, Bahnhofsplatz 10,2. Stock, Top [email protected]

Hilfswerk BadenDGKS Hildegard TrinkTelefon 0676/580 79 60Dr. Walter Schuchlenz2500 Baden, Pergerstraße 15Telefon 02252/862 60Fax: 02252-86 26 [email protected]

SHG Alzheimer + Demenz TullnAnna Lang-MuhrTelefon 0669/125 882 62Hannelore PichlerTelefon 0664/637 33 72Treffen im Landesklinikum Donauregion Tulln,Vortragssaal, Alter Ziegelweg [email protected]

SHG Alzheimer + Demenz HollabrunnHannelore PichlerTelefon 0664/637 33 72Margarethe PfaffenbichlerTreffen im Landesklinikum WeinviertelHollabrunn, Übergangsbereich, 1. [email protected]

SHG Alzheimer Angehörige MistelbachMaria Schmelzer2130 Mistelbach, PfarrgasseTelefon 02572/38 [email protected]

Caritas St. PöltenDGKS Lea Hofer-Wecer3062 Kirchstetten, Ringstraße 20Telefon 0676/838 446 [email protected]

Service

Adressen

Rat & Hilfein ganz Österreich

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SHG Alzheimer+Demenz Amstetten MauerGertraude PunzengruberTelefon 0664/867 59 75Traude IzaakTelefon 0664/593 45 84Treffen im Landesklinikum Mauer, Kü[email protected]

HSSG Landesverband NÖHilfe zur Selbsthilfe für seelische Gesundheit3100 St. Pölten, Bahnhofsplatz 10/2/1Telefon 02742/229 66, Fax: DW [email protected]

OBERÖSTERREICH

Wagner Jauregg NervenklinikUniv. Doz. Prim. Dr. Friedrich Leblhuber4020 Linz, Wagner Jauregg Weg 15Telefon 0732/69 21-0, Fax DW 21 [email protected]

M.A.S. – Bad IschlDSA Petra GschwendtnerDSA Cornelia Mikenda4820 Bad Ischl, Lindaustraße 28Telefon 06132/214 [email protected]@mas.or.atwww.mas.or.at

Doris Reitmayr4400 Steyr, F. Leharstr.24Telefon 07252/876 24-20, Fax DW [email protected] Treffen: letzter Donnerstag im Monat, 19 UhrTageszentrum Lichtblick

Alzheimer und verwirrte MenschenKontakt: Sozialpsychische BeratungsdiensteMagistrat der Stadt WelsHarald Bäck4600 Wels, Quergasse 1Telefon 07242/235-17 [email protected]

SALZBURG

Alzheimer-Angehörigen-GruppeLandesnervenklinik f. Neurologie SalzburgPrim. Univ. Prof. HR Dr. Gunther Ladurner5020 Salzburg, Ignaz Harrerstraße 79Telefon 0662/448 330 01, Fax DW [email protected]

Elfriede SonnleitnerSozial- und Gesundheitszentrum Gnigl„St. Anna“5023 Salzburg, Grazer Bundesstraße 6Telefon 0662/64 91 40-180664/993 81 [email protected]

Veronika Jager5500 Bischofshofen, Kinostraße 7Telefon 0676 / 826 030 [email protected]

Alzheimer Angehörige PongauFamilien- und Sozialzentrum St. Johann5600 St. Johann, Hauptstraße 67Telefon 06412/79 [email protected]

TIROL

Dr. Monika Kiener6020 Innsbruck, Mitterweg 65aTelefon 0664/81 98 [email protected]://members.surfeu.at/agp

DGKP Raphael SchönbornVerein VAGET, Übergangspflege Tirol6020 Innsbruck, Pradlerstraße 10Telefon 0512/34 32 19,0664/847 80 [email protected]

Übergangspflege TirolWalter Egger6060 Hall/Tirol, Schmiedtorgasse 5Telefon 0664/251 14 [email protected]

BURGENLAND

Wilma Brauneis7444 Klostermarienberg, Berggasse 9Telefon und Fax 02611/23 [email protected]

Ulrike Macher7572 RohrbrunnTelefon 03383/31 [email protected]

STEIERMARK

LandesnervenkrankenhausAbt. f. GerontopsychiatrieAnsprechpartner: Elvira Waltl8053 Graz, Wagner Jaureggplatz 1Anmeldung Angehörigenberatung:Telefon 0316/21 91-22 16D-Gebäude, 1. Stock

Krankenhaus der Barmherzigen BrüderNeurologisch-Psychiatrische AbteilungA-8021 Graz, Bergstrasse 27Telefon 0316/59 89-20 00Fax 0316/59 89-20 [email protected]

Selbsthilfekontaktstelle Steiermark8010 Graz, Leechgasse 30Telefon 0316/68 13 [email protected]

Sozialmedizinisches Zentrum LiebenauDSA Heike Gremsl, MAG (FH) Petra Steiner8041 Graz, Liebenauer Hauptstraße 104Telefon 0316/42 81 61, 0664/343 83 [email protected], [email protected]

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Service

Geronto Psychiatrisches ZentrumDr. Brigitte Fuchs-NiederPlüddemanngasse 33, 8010 GrazTelefon 0316/89 00 [email protected]

Psychosoziales Zentrum Graz OstMag. Gerhard Hermann 8010 Graz, Hasnerplatz 4Telefon 0316/67 60 76, Fax [email protected] www.gsfsg.at

KÄRNTEN

SHG Klagenfurt + Villach9063 Maria Saal, Josef Schmidstraße 22Telefon 04223/23 39

LKH Wolfsberg Med. Geriatrische Abt.9400 Wolfsberg, Paul Hackhoferstraße 9Telefon 04352/53 34 53, Fax 04352/53 34 [email protected]

SHG Klagenfurt + Villach9061 Wölfnitz, Pfarrkoglgasse 1Telefon 0699/125 934 [email protected]

LKH WolfsbergPaul Hackhofer Str. 9Telefon 04352/533 768 01oder 04352/533 778 [email protected]

Gailtalklinik9620 Hermagor, Radnigerstraße 12Telefon 04282/22 20, Fax DW 320

OSTTIROL

Gesundheitssprengel Lienz9900 Lienz, Schweizergasse 10Telefon 04852/684 66, Fax 04852/691 [email protected]

Gesundheits-und SozialsprengelNußdorf-Debant und Umgebung9990 Nußdorf-Debant, H. Gmeinerstraße 4Telefon 04852/646 33, Fax 04852/622 [email protected]

VORARLBERG

Sozialsprengel Hard6971 Hard, Ankergasse 24Telefon 05574/745 44Fax DW 4

Demenzprojekt Feldkirch6800 Feldkirch, Rappenwaldstraße 55Telefon 0664/524 89 37, Fax 05522/749 [email protected]

GEDÄCHTNISAMBULANZEN

WIEN

Spezialambulanz für GedächtnisstörungenUniversitätsklinik für Neurologieam AKH Wien1090 Wien, Währinger Gürtel 18-20Telefon 01/40 400-31 24

GedächtnisambulanzUniversitätsklinik für Psychiatrieund Psychotherapie am AKH Wien1090 Wien, Währinger Gürtel 18-20Telefon 01/40 400-35 47

Interdisziplinäre GedächtnisambulanzKaiser-Franz-Josef-Spital1100 Wien, Kundratstraße 3Telefon 01/601 91-80 51

Gedächtnisambulanz Allgemeine neurologische Ambulanz Krankenhaus Hietzing1130 Wien, Wolkersbergenstraße 1Telefon 01/801 10-38 88

Memory ClinicGeriatriezentrum Am WienerwaldJagdschlossgasse 591130 WienTelefon 01/801 10-32 49

Memory Clinic an derPsychiatrischen Abteilung des SMZ-Ost1220 Wien, Langobardenstraße 122Telefon 01/288 02-3050 oder -3052

Gerontopsychiatrische Tagesklinikund Memory-Klinik1145 Wien, Baumgartner Höhe 1Telefon 01/910 602 19 30

GerontoPsychiatrisches Zentrumder Psychosozialen Dienste in Wien1090 Wien, Sechsschimmelgasse 21Telefon 01/310 00-16

OBERÖSTERREICH

Memory-KlinikLandes-Nervenklinik Wagner-Jauregg4020 Linz, Wagner-Jauregg-Weg 15Telefon 050554/62-235 32

GedächtnisambulanzPsychiatrische Klinik Wels4600 Wels, Linzer Straße 89Telefon 07242/40 75 12

NIEDERÖSTERREICH

Gedächtnisambulanz Landesklinikum St. PöltenNeurologische Abteilung3100 St. Pölten, Probst Führer Straße 4Telefon 02742/300 156 08

GedächtnisambulanzLandeskrankenhaus Waldviertel Horn3580 Horn, Spitalgasse 10Telefon 02982/26 61-71 31

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Dal-Bianco, Schmidt

memoriesLeben mit Alzheimer

ISBN 978-3-902552-37-2176 Seiten, € 14,90 Verlagshausder Ärzte 2008

SALZBURG

GedächtnissprechstundeChristian-Doppler-Klinik SalzburgNeurologie5020 Salzburg, Ignaz Harrer Straße 79Telefon 0662/448 330 10

STEIERMARK

GedächtnisambulanzUniversitätsklinik für Neurologie8053 Graz, Auenbruggerplatz 22Telefon 0316/385-33 96

Gedächtnisambulanzzur Erfassung einer HirnleistungsstörungLandesnervenklinik Sigmund Freud8036 Graz, Wagner Jauregg Platz 17Telefon 0316/21 91-22 44

KÄRNTEN

Gedächtnisambulanz LKH KlagenfurtNeurologische Ambulanz9020 Klagenfurt, St. Veiter Straße 47Telefon 0463/538-227 76

TIROL

GedächtnisambulanzUniversitätsklinik für Neurologie / Innsbruck6020 Innsbruck, Anichstraße 35Telefon 0512/504-238 58 od. 242 39

GedächtnisambulanzUniversitätsklinikfür Psychiatrie und Psychotherapie6020 Innsbruck, Anichstraße 35Telefon 0512/504-236 33

GedächtnisambulanzPsychiatrisches Krankenhausdes Landes Tirol6060 Hall in Tirol, Thurnfeldgasse 14Telefon 05223/508-322 76

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Wie kann ich Alzheimer-Demenz vorbeugen?Durch Vermeiden/Verminde -rung der beeinflussbaren Risiko-faktoren (Zuckerkrankheit, Blut-hochdruck, erhöhte Blutfett -werte), durch körperliche Akti-vität (dreimal wöchentlich eineStunde Tanzen, Wandern, Gym-nas tik, Schwimmen, anderenSport), geis tige Aktivität (Brett-spiele, Kar tenspielen, Kreuz -wort rätsel lösen, Gedichte,Sprachen lernen, Lesen, Singen,Musizieren), ein reges Gesell-schaftsleben, aus gewogeneErnährung mit viel Obst,Ge müse, Fisch.

Warum bekommtman Alzheimer?Zu den beeinflussbaren Risiko-faktoren (Zuckerkrankheit, Blut-hochdruck, erhöhte Blutfettwer-te) kommen nicht beeinflussba-re wie ein Alter über 60 Jahren,das Geschlecht (Frauen erkran-ken doppelt so häufig an Alzhei-mer wie Männer) und geneti-sche Faktoren.

Welche Warnzeichenfür Alzheimer gibt es?● Vergesslichkeit

(Namen, Orte)● Verlegen von Gegenständen

(Brille, Schlüssel)● Orientierungsmängel

(zeitlich, örtlich)● Sozialer Rückzug

● Verminderte Initiative● Einfache tägliche Verrichtun-

gen werden delegiert (Ein-kaufen, Geld abheben)

Was soll ich beimersten Verdacht tun?Sich beim Hausarzt undge ge benenfalls beim Facharztfür Neurologie und/oderPsychiat rie oder in einerGedächtnis ambulanz unter -suchen lassen.

Was hilft gegenAlzheimer-Demenz?Helfen können Medikamente,aber auch nicht-medika-men töse Maßnahmen wie Ge dächt nistraining etc.Die Verminderung der be -einflussbaren Risikofaktoren(Zuckerkrankheit, Bluthoch-druck, erhöhte Blut fett werte)ist empfehlenswert.

Ist Alzheimer heilbar?Nein, durch eine frühzeitigeTherapie können aber dieSymp tome gelindert werden.

Ist die Alzheimer-Demenzerblich?Es gibt genetische Faktoren,die für einen erblich-bedingtenAusbruch der Krankheitsprechen. Das betrifft wenigerals fünf Prozent der Erkrankten,bei 95 Prozent tritt die Krank-heit spontan auf.

Übersicht

Alzheimer auf einen Blick

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