Lebenshilfe Rhein Sieg e.V. · Editorial Die Arbeiter waren unzufrieden mit ihrem Lohn. Sie...

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Ausgabe 51 Dezember 2018 Lebenshilfe Rhein Sieg e.V. Newsletter www.lebenshilfe-rheinsieg.de WERKSTÄTTEN Special Olympics Kiel 2018 Freizeitgruppe Quad Kreativladen LEBENSHILFE Sommerfest 2018 WenDo-Kurs 50 Jahre Frühförderung! SERVICE Aktuelles Personalia Spenden BLICKPUNKT BTHG Aktuell - Zielvereinbarung IV TEILHABE SCHAFFEN !

Transcript of Lebenshilfe Rhein Sieg e.V. · Editorial Die Arbeiter waren unzufrieden mit ihrem Lohn. Sie...

Ausgabe 51 – Dezember 2018

Lebenshilfe Rhein Sieg e.V.

Newsletter

www.lebenshilfe-rheinsieg.de

WERKSTÄTTEN

Special Olympics Kiel 2018Freizeitgruppe QuadKreativladen

LEBENSHILFE

Sommerfest 2018WenDo-Kurs 50 Jahre Frühförderung!

SERVICE

Aktuelles PersonaliaSpenden

BLICKPUNKT

BTHG Aktuell - Zielvereinbarung IV

TEILHABE SCHAFFEN !

„RSW Olé“-Team beim Firmenlauf .......................... 4

Ein Jahr Kreativladen einzigARTig ...................... 12

Special Olympics 2018 in Kiel ............................... 14

Quad fahren in Waldbröl ... 17

Rekord-Besucherzahl beim Tanznachmittag! ....... 18

Zielvereinbarung IV .............. 6

Inhaltsverzeichnis

Sommerfest 2018 ............. 20

Mit dem Bulli auf großer Tour ....................... 22

WenDo-Kurs für Mädchen und junge Frauen .............. 24

Mein neues BeWo-Appartement .......... 25

„Musik tut mir einfach gut“ ...................... 26

Freizeitwoche: Besuch im Streichelzoo ...................... 27

Riesenrad und Zuckertüte .. 28

„Mit einem Bein im Grünen“ ...................... 30

„Nicht über uns reden, sondern mit uns!“ ............. 30

50 Jahre Frühförderung .... 32

Mit Fitty soziale Kompetenzen lernen ........ 34

Frühförderung konkret ...... 36

50 Mitarbeiterinnen .......... 37

Weihnachtsspende ............ 38

Jubiläen ............................ 40

Gewinnspiel ..................... 41

Gewinner Newsletter 50 .... 42

WERKSTÄTTEN LEBENSHILFE SERVICEBLICKPUNKT

Um die Lesbarkeit zu erleichtern wird in dieser Publikation meist nur die männliche Form verwendet. Es sind damit jedoch stets Personen aller Geschlechter gleichermaßen gemeint.

Editorial Die Arbeiter waren unzufrieden mit ihrem Lohn. Sie schickten ihren Vorarbeiter zum Chef der Firma, um eine bessere Bezahlung auszuhandeln. Als der Vorarbeiter zurückkam und von seinen Kollegen danach befragt wurde, wie die Verhandlungen verlaufen waren, antwortete dieser: „Ich habe mit den Herren geredet. Wir sind uns auch einig geworden. Es gibt nichts!“

Liebe Vereinsmitglieder, liebe Leserinnen und Leser,

diese rheinische Anekdote, hier aus Gründen der besseren Lesbarkeit ins Hochdeutsche übertragen, spiegelt das „allgemeine Volksempfinden“ zu Verhandlungen zwischen ungleichen Verhandlungspartnern wider: Der „Meinungsaustausch“ zwischen dem Geldgeber und den Arbeitern wird auf ironische Art und Weise – ganz wie es dem Rheinländer zuge-schrieben wird – so dargestellt, dass der „Bittsteller“ mit seiner eigenen Meinung ins Gespräch zieht und mit der Meinung des Geldgebers zurück-kehrt. Rheinischer Meinungsaustausch eben.

Das Schwerpunktthema dieser Ausgabe ist die Zielvereinbarung IV, die zwischen dem Landschaftsverband Rheinland und den Rhein Sieg Werk-stätten im Oktober dieses Jahres geschlossen wurde. In hohem Maße spiegelt sie die Realität der von der Politik vorgegebenen notwendigen Veränderungen der Werkstätten für Menschen mit Behinderung wider. Zahlreiche neue gesetzliche Änderungen müssen beachtet werden. Die Wirksamkeit unserer Maßnahmen wird anhand von diversen Kennzahlen überprüft.

Natürlich können sich die Ziele einer gemeinnützigen GmbH, getragen von einem Verein aus betroffenen und engagierten Eltern sowie Ange-hörigen, nicht zu 100 Prozent mit denen des Kostenträgers decken. Und selbstverständlich existieren weiterhin an einigen Stellen schein-bar unüberbrückbare Gegensätze zwischen der Politik, den Kostenträ-gern und uns. Allerdings korrespondieren viele der vereinbarten Ziele mit den firmeninternen Zielsetzungen, die die Qualität unserer Arbeit für die kommenden Jahre sicherstellen werden.

Im Gegensatz zur eingangs dargestellten Anekdote konnte in intensi-ven Gesprächen und durch sachliche und an Inhalten orientierte Diskus-sion mit den Vertretern des Kostenträgers ein tragfähiger Kompromiss zwischen Wunschdenken und Machbarem erzielt werden.

So sehen wir einem arbeitsreichen Jahr voller spannender Entwicklungen entgegen, für die die Rhein Sieg Werkstätten „gut aufgestellt“ sind.

Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr 2019!

Anke Uebelmann Lothar SchrollGeschäftsführerin Prokurist Geschäftsleitung der Rhein Sieg Werkstätten

Impressum

Lebenshilfe Rhein Sieg e.V. Uckendorfer Straße 10

53844 Troisdorf

Telefon 02241 / 2071-0

Telefax 02241 / 2071-17

www.lebenshilfe-rheinsieg.de

www.wfbrheinsieg.de

Spendenkonto

IBAN: DE33 3706 9520 5301 7690 18

BIC: GENODED1RST

VR Bank Rhein Sieg eG

Herausgeber

Lebenshilfe Rhein Sieg e.V.

Rhein Sieg Werkstätten der Lebenshilfe

gemeinnützige GmbH

V.i.s.d.P.: Benedikt Kirfel,

Anke Uebelmann

Dezember 2018

RealisationLayout, Satz und Druck: Fabian Ewert - Visuelle Kommunikation

www.fabian-ewert.de

Textredaktion:

Christine Rohrer

Fotonachweis: Lebenshilfe Rhein Sieg e.V.

Rhein Sieg Werkstätten gGmbH

Panthermedia.net

„RSW Olé“-Team beim Firmenlauf

Am 13. September 2018 fand zum zwölften Mal der Bonner Firmen-lauf mit über 10.000 Teilnehmenden in der Rheinaue statt. Unser Team „RSW Olé“ ging mit 43 Läufern an den Start. Für die Mitarbeitenden und Angestellten der Rhein Sieg Werkstätten ist die Teilnahme mittler-weile eine feste Sport-Tradition.

Für den Lauf trainierten die Mitarbeitenden das ganze Jahr über. So konnten alle Teilnehmen-den die Laufstrecke von 5,7 Kilometern ausrei-chend trainiert angehen und erfolgreich beenden. Das „Wir-schaffen-das“-Gefühl wurde auch durch die einheitlichen Team-Shirts unterstrichen, die die Rhein Sieg Werkstätten gGmbH jedes Jahr zur Verfügung stellt. Die Shirts transportieren die

Botschaft: Wir halten zusammen, bei jedem Wind und Wetter. Und im Gegensatz zum Lauf in 2017 fiel dieses Jahr kein einziger Tropfen Regen.

Die Veranstaltung begann um 17.40 Uhr mit einem gemeinsamen Warm-Up. Ein Aerobic- Instructor gab dazu von der Bühne aus die entsprechenden Anweisungen. Um 18 Uhr

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erfolgte der Startschuss; die letzten Läufer gingen um 18.30 Uhr auf die Strecke. Insgesamt war das Starterfeld 10.500 Teilnehmende stark. Am Rande des Parcours motivierten uns verschie-dene Musiker und an Trinkstationen konnten wir die verlorene Flüssigkeit auffüllen. Hinter der Ziellinie erwarteten uns eine Vielzahl von Spei-sen und Getränken, sodass wir uns wieder stär-ken konnten.

Unsere Teilnahme hatte auch einen karitativen Zweck, da je Läufer ein Euro an zwei verschie-dene soziale Einrichtungen gespendet wurde. Die erzielte Laufzeit spielte für uns eine untergeord-nete Rolle. Trotz allen körperlichen Anstrengungen

richtete sich der Blick nach dem Zieleinlauf bereits aufs kommende Jahr: Alle Teilnehmenden möchten auf jeden Fall wieder dabei sein.

An dieser Stelle ein Dank an die Rhein Sieg Werk-stätten für die Unterstützung dieser Firmenini-tiative. Und: Nach dem Lauf ist vor dem Lauf. Ab sofort startet das Training für 2019.

Michaela Schimanski-Dürr Diplom-Sportlehrerin

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Zielvereinbarung IV

Seit 2010 setzen sich einmal im Jahr die Vertreter der rheinischen Werkstätten mit den Vertretern des Landschaftsverbands Rheinland, dem Hauptkostenträger der Werk-stätten, zu Gesprächen zusammen. Dabei werden die Erfolge und auch Misserfolge des vergangenen Jahres sowie die Ziele und Absichten für das kommende Jahr diskutiert. Selbstverständlich stehen diese Gespräche für beide Seiten stets unter dem Einfluss der sozialpolitischen Entwicklung. So verwundert es wenig, dass sich die Ergebnisse der jüngsten „Controlling- und Zielvereinbarungsgespräche“ in hohem Maße von denen der ersten Runde im Jahr 2009 unterscheiden. Doch zunächst zum Sachverhalt.

Wer verhandelt eigentlich mit wem?

Die rheinischen Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege verhandeln, stellvertretend für die einzelnen Werkstätten, im Abstand von derzeit drei Jahren mit dem Landschaftsverband Rheinland (LVR). Dieses Vorgehen ist im Rhein-land üblich, da alle Kosten vom Landschaftsver-band Rheinland für alle rheinischen Werkstätten einheitlich pauschal erstattet werden.

Die Ergebnisse dieser Verhandlungen schlagen sich jeweils in einer „Vereinbarung zur Weiterent-wicklung der Teilhabeangebote von Menschen mit Behinderung am Arbeitsleben“ nieder. Diese grundsätzliche Vereinbarung über die Entwicklung und Ausrichtung der Werkstätten muss dann von jeder einzelnen Werkstatt zunächst einmal bestätigt werden.

Welchen Verhandlungsspielraum haben die Rhein Sieg Werkstätten?

Besteht Einigkeit über die grundsätzlichen Ziele, beginnen die Verhandlungen zwischen den Vertre-tern des LVR und jeder einzelnen rheinischen Werkstatt. Verhandelt wird allerdings nicht über die grundsätzlichen Zielsetzungen, sondern über die Maßnahmen, mit denen die Werkstätten auf der Grundlage ihrer individuellen Rahmenbedin-gungen die gesteckten Ziele erreichen möchten.

UNSER EINSATZ FÜR EIN GUTES BTHG

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Spielwiese für Kreative oder Anweisungen für Erfüllungsgehilfen?

An keiner anderen Stelle wird in einem solchen Ausmaß deutlich, wie sehr sich die Rahmenbedin-gungen unserer Arbeit verändert haben. Wurde in 2010 (Zielvereinbarung I) noch darüber diskutiert, mit welchen Mitteln wir für eine gute Vernetzung sorgen und wie wir die standardisierte Erfas-sung der Fähigkeiten und Fertigkeiten unserer Beschäftigten sicherstellen, so spiegelt die aktu-elle Zielvereinbarung IV in erster Linie das Wesen des Bundesteilhabegesetzes (BTHG) wider. Der oft angekündigte „Paradigmenwechsel“, also der Wechsel grundlegender Rahmenbedingungen, ist in vollem Gange. Er stellt die Werkstätten, die Verbände der freien Wohlfahrtspflege und auch die Kostenträger vor neue schwierige Aufgaben. So sind wir einerseits Erfüllungsgehilfen der Poli-tik, aber auch andererseits diejenigen, die mit ihrer historisch wirksamen kreativen Energie stets aus Sicht der Betroffenen den besten aller mögli-chen Wege suchen und beschreiten.

Und gerade bei Letzterem kann ein deutlicher Erfolg verzeichnet werden, der dem Grundsatz des BTHG, der „Personenzentrierung“, entspricht. Wurden bisher die Zielvereinbarungsgesprä-che auf teils höchst theoretischer Art zwischen den Verantwortlichen der Werkstätten und der

Kostenträger geführt, so nahmen am Zielverein-barungsgespräch 2018 der Vorsitzende des Werk-stattrates der Rhein Sieg Werkstätten und die neu gewählte Frauenbeauftragte teil. Sie konnten als „Experten in eigener Sache“ ihre Meinungen und Interessen in die Diskussion einbringen. So erklärt sich, dass an vielen Stellen des umfangreichen Maßnahmenkataloges für 2019 die Teilhabe des Werkstattrates und die Mitwirkung der Frauenbe-auftragten vereinbart wurden.

„Die Frauenbeauftragte und der Vorsitzende des Werkstattrates nahmen am 13.09.2018 am Bilanzierungsgespräch zur Vorstellung der Zielvereinbarung IV teil. Die Atmosphäre des Gespräches war sehr gut und konstruktiv. Für die Frauenbeauftragte neu aber sehr interessant.

Grundsätzlich befürworten die Frauenbeauftragte und der Vorsitzende des Werkstattrates die Zielvereinbarung IV, sind uns aber in der Umsetzung unsicher in den Handlungsfeldern, wo beide Gremien zukünftig mit eingebunden werden sollen.“

Britta Stammel, Frauenbeauftragte - Michael Weißbach, Werkstattrats-vorsitzender

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Handlungsfelder

Die Zielvereinbarung IV beschreibt auf neun (!) Seiten die verschiedenen Felder, in denen Hand-lungsbedarf besteht. Neben den einzelnen Zielen werden zugleich auch Kennzahlen festgelegt, an denen sich später messen lässt, in welchem Umfang ein Ziel erreicht wurde. Die zugehörigen „Maßnahmen“ beschreiben schließlich, wie die Rhein Sieg Werkstätten die gesteckten Ziele errei-chen möchten.

In allen nachfolgenden Bereichen wird der Geist des Bundesteilhabegesetzes deutlich.

Handlungsfeld 1: Personenzentrierte Teilhabeplanung

a) TeilhabemanagementWie planen wir für jeden Einzelnen unserer Beschäftigten die Teilhabe am Arbeitsleben, Förderung, Betreuung, Pflege und persönliche Entwicklung? Gruppenleiter, Abteilungsleiter und der Soziale Dienst müssen sicherstellen, dass mit jedem Einzelnen ein Förderplan über die indivi-duell zu verfolgenden Ziele erarbeitet wird. Eine Selbstverständlichkeit. Doch werden wir den Kern unserer Arbeit in Zukunft noch präziser doku-mentieren und bei der Planung die persönlichen Interessen des Einzelnen noch stärker berücksich-tigen. Hierzu setzen wir, allein schon aufgrund der Anzahl der zu erstellenden Dokumente, das Modul „Betreuungsdokumentation“ unserer Software MICOS-Konzept ein. Umfangreiche Schulungen für alle Angestellten, die in der Betreuung tätig sind, sind die Voraussetzung für das Gelingen.

b) TeilzeitFür Beschäftigte, die aufgrund ihres fortgeschrit-tenen Alters, ihrer Behinderung oder sonstiger persönlicher Gründe nicht mehr ganztags arbei-ten möchten, bieten wir verschiedene Modelle der Teilzeitbeschäftigung an. Insbesondere werden wir uns in den kommenden Jahren mit der Gruppe der älteren Beschäftigten befassen und unser Teil-zeitkonzept um spezielle Angebote für Beschäf-tigte kurz vor dem Rentenalter ergänzen.

Natürlich können wir nicht für jeden Einzelnen ein individuelles Teilzeitprogramm „stricken“. Wir sind und bleiben eine Solidargemeinschaft und ein Unternehmen, welches wirtschaftliche Ergebnisse erzielen muss. So kann nicht jeder, der einen Antrag auf Teilzeitbeschäftigung stellt, die Zeit seiner Beschäftigung frei wählen und stets seine gewohnte Arbeit in seiner gewohn-ten Gruppe ausführen; das würde jegliche Perso-nal- und Produktionsplanung zunichtemachen. Doch bemühen wir uns, soweit es die betriebli-chen Abläufe erlauben, jedem Einzelnen gerecht zu werden.

c) Arbeitsbegleitende MaßnahmenGemeinsam mit dem Werkstattrat und unse-rer Frauenbeauftragten werden wir in 2019 ein Konzept entwickeln. Es soll festlegen, wie wir zum einen die Wünsche und den Bedarf unserer Werk-stattbeschäftigten möglichst umfassend ermitteln und zum anderen angemessene und praxisge-rechte arbeitsbegleitende Maßnahmen davon ableiten.

Das heißt natürlich nicht, dass alle bisherigen Angebote in Zukunft wegfallen. Ziel ist es, die Angebote und deren Umfang noch besser als bislang auf den Bedarf der Beschäftigten und auf die individuelle Förderplanung (Handlungsfeld 1) abzustimmen. Auch hierbei gibt es wie immer mehrere „limitierende“ Größen: Budget und Perso-nal sowie die zur Verfügung stehende Zeit müssen im Einklang mit dem Gesamtauftrag der Rhein Sieg Werkstätten stehen.

d) FachpersonalEin neues Themenfeld in der Zielvereinbarung IV, welches wir sehr begrüßen, ist die Auseinander-setzung mit der notwendigen Qualifikation des Fachpersonals.

Wodurch unterscheiden sich die Angebote einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung von den Angeboten des allgemeinen Arbeitsmarktes? Einer der Kernkompetenzen unserer Arbeit ist es, die Teilhabemöglichkeiten für unsere Beschäftig-ten durch die fachliche Qualität unserer Angestell-ten, den Personaleinsatz und die konzeptionelle, geplante Förderung möglichst breit zu gestalten. Auch das ist nichts Neues, aber es gerät in den Fokus der politischen Sichtweise auf die Werk-stätten. Weshalb bedarf es eigentlich noch der Werkstätten im Zeitalter der Inklusion? Weshalb stellen die Kostenträger enorme Summen aus

DAS BTHG WIRKT

SICH AUS!

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Steuergeldern zur Aufrechterhaltung unserer Einrichtungen jährlich zur Verfügung?

Wir haben es in der Hand, den Beweis anzutreten, dass die Qualität unserer Angebote, unseres Fach-personals und unserer Betreuung die entscheiden-den Alleinstellungsmerkmale unserer Arbeit sind und nicht das „Planwirtschaftssystem Werkstät-ten“. An dieser Stelle korrespondieren die Interes-sen unserer Firma, die der Kostenträger und der Politik am meisten.

Mit Hilfe unseres Qualitätsmanagementsystems werden wir im Rahmen unserer Zertifizierung nach ISO 9001:2015 eine umfassende Quali-fizierungsmatrix erstellen, die die fachlichen Anforderungen und den daraus resultierenden Fortbildungsbedarf unserer Angestellten regelt. Sie ersetzt nicht die bisherigen Methoden der Fortbildungsplanung, sondern ergänzt sie auf deutlich höherem Niveau.

Handlungsfelder 2 und 3: Übergänge von der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) auf den allgemeinen Arbeitsmarkt und Betriebsintegrierte Arbeitsplätze

Diese beiden Handlungsfelder bieten die größte Reibungsfläche bei sachorientierten Diskussionen.

In 2017 erzielten die Rhein Sieg Werkstätten die höchste Vermittlungsquote im Vergleich mit 21 rheinischen Werkstätten. Auch insgesamt lagen wir mit einem Zielerreichungsgrad von 130 Prozent im

DIE RHEIN SIEG

WERKSTÄTTEN BELEGEN

DEN ERSTEN PLATZ!

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Benchmarking mit der genannten Vergleichsgruppe an erster Stelle. Dafür erhielten wir ein ausdrückli-ches Lob des Landschaftsverbands Rheinland.

Doch darf dieses Ergebnis, auf welches wir stolz sind, nicht darüber hinwegtäuschen, dass aus unserer Sicht die Anzahl der tatsächlich zu vermit-telnden Beschäftigten „endlich“ ist. Die relativ geringe Fluktuation, die zunehmende Überal-terung der Beschäftigten und die steigenden Anforderungen des allgemeinen Arbeitsmarktes erlauben es unseres Erachtens nicht, Vermittlungs-quoten zu garantieren, die sich an der Gesamt-zahl der Beschäftigten orientieren. Dies betrifft insbesondere die für 2019 festgelegte Quote der Betriebsintegrierten Arbeitsplätze. Sie ist mit acht Prozent (einschließlich aller Menschen mit schwersten mehrfachen Behinderungen) unseres Erachtens unrealistisch. Um die Quote zu erfüllen,

müssten wir demnach 96 dauerhafte Betriebsin-tegrierte Arbeitsplätze bei Partnern aus der Wirt-schaft nachweisen.

Trotz dieses Einwandes werden wir in einer Arbeitsgruppe Ideen sammeln und neue Wege beschreiten, um uns den Vorgaben zu nähern.

Handlungsfeld 4: Persönliches Budget

Wir klären bereits während des Aufnahmeverfah-rens umfassend über die Möglichkeiten auf, auch im Werkstattbereich das „Persönliche Budget“ zu nutzen. Neue Chancen für interessierte Beschäf-tigte werden wir mit Angeboten eröffnen, die auf der Empfehlungsvereinbarung zur Modularisie-rung von Teilhabeleistungen in rheinischen WfbM vom August 2014 basieren.

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Handlungsfeld 5: Partizipation

Durch die Novellierung der Werkstättenmitwir-kungsverordnung wurden die Mitwirkungs- und Mitbestimmungsrechte unserer Beschäftigten deutlich gestärkt. Das begrüßen wir. Doch fehlt der gesetzlichen Grundlage die Handlungsanwei-sung (Ausführungsbestimmung) für den Alltag. So werden wir gemeinsam „üben“, wie wir ein hohes Maß an Miteinander erreichen können ohne uns in Diskussionen und Abstimmungen zu verlieren.

Ein gelungenes Beispiel einer partizipativen „Konfliktlösung“ – ganz ohne Hilfe von außen – war die Entscheidung zu den Schließungstagen 2019. Durchaus nachvollziehbare gegensätzli-che Positionen von Werkstattrat und Betriebsrat wurden einvernehmlich durch eine „basisdemo-kratische“ Abstimmung unter allen Betriebsan-gehörigen (Beschäftigte, Angestellte und Absolventen der Freiwilligendienste) gelöst. Ein schönes Ergebnis, aber sicher keine Lösung für jedwede Fragestellung.

Als erste neue Maßnahme haben wir uns daher dazu verpflichtet, in Abstimmung zwischen Geschäftsleitung, Werkstattrat, Frauenbeauftragter und ggf. dem Betriebsrat konzeptionell Methoden zu entwickeln, um eine praxisgerechte Partizi-pation in wesentlichen Belangen der Werkstatt dauerhaft zu gewährleisten.

Handlungsfeld 6: Gewaltschutz

Im vergangenen Jahr haben wir uns innerhalb der Rhein Sieg Werkstätten intensiv und vor allem durch das Engagement vieler Angestellter mit verschiedenen Formen der Gewalt und deren Vermeidung beschäftigt. Nein, wir sprechen nicht von „gewalttätigen“ Betreuern. In der Geschichte der Rhein Sieg Werkstätten war der gewaltfreie Umgang miteinander stets ein ungeschriebenes und selbstverständliches Gesetz. Wir alle spüren den Wandel in unserer Gesellschaft. Respektlosig-keit, Gewaltbereitschaft, Aggression und Fremden-feindlichkeit nehmen unbestritten zu. Mancher Wissenschaftler spricht von einer „Verrohung“ der Gesellschaft.

Wer, wenn nicht wir, die Einrichtungen der Lebenshilfe, wären am besten geeignet, ein Zeichen zu setzen? Daher haben wir uns entschlossen, mit dem 1. Januar 2019 eine Stelle mit dem Aufgabenbereich „Gewaltprävention und Deeskalationsmanagement“ zu schaffen. Nicht etwa, weil wir es „besonders nötig hätten“, sondern weil wir uns im Gegenteil in einer beson-ders herausragenden Verantwortung gegenüber Schwächeren sehen.

Der genannten Stelle liegt ein umfassendes Konzept zugrunde, welches in weiten Teilen auf dem persönlichen Engagement zweier unserer Leitungskräfte, Frau Angela Naundorf und Frau Annette Liolios, basiert. Umfangreiche Schulun-gen und regelmäßige Besprechungen aller Ange-stellten bilden die Grundlage für einen dauerhaft vorbildlichen und respektvollen Umgang mitein-ander. Dafür treten wir ein.

Geschäftleitung der Rhein Sieg Werkstätten Anke Uebelmann und Lothar Schroll

WER, WENN NICHT WIR?

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Ein Jahr Kreativladen einzigARTig

Im Dezember 2017 haben wir den Kreativladen der Rhein Sieg Werkstätten im Rahmen einer klei-nen Feierstunde in Eitorf eröffnet. Nun ist ein Jahr vergangen und wie erwartet wird das Angebot im einzigARTig gut von der Kundschaft angenom-men. Direkt von Anfang an fand das Sortiment aus Hölzern, Keramik und verschiedenen Natur-materialien guten Anklang.

Mit dem Ladengeschäft ermöglichen wir einen Einblick in unsere Arbeits- und Fördermöglichkei-ten sowie in die Kompetenzen unserer Mitarbei-tenden. Vor den Augen der Kundschaft werden die Werkstücke gefertigt. Sehr motivierend für alle wirkt die Anerkennung der erbrachten Leistungen im direkten Kundenkontakt.

12 NEWSLETTER 51 | WERKSTÄTTEN

Wir produzieren ein jahreszeitlich wech-selndes Sortiment. Dies erfordert eine hohe Flexibilität bei unserer Arbeit. Am 15. Novem-ber 2018 haben wir unseren diesjährigen

Weihnachtsverkauf eröffnet. Wir freuen uns, unserer Kundschaft die Vorweihnachtszeit mit neuen kreativen Ideen zu verschönern.

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Special Olympics 2018 in Kiel

Unter dem Motto „Gemeinsam stark“ trafen sich vom 14. bis 18. Mai 2018 etwa 4.600 Sportler aus ganz Deutschland in Kiel, der Landes-hauptstadt Schleswig-Holsteins. An verschiedenen Standorten in der Stadt wurden packende Sportwettbewerbe mit mitreißenden Momenten ausgetragen.

14 NEWSLETTER 51 | WERKSTÄTTEN

Als Vertreter der Rhein Sieg Werkstätten sorgte Tobias Holzappel im Badminton für spannende Sätze. Er belegte den dritten Rang in seiner Leis-tungsklasse. Für die Tischtennis-Wettbewerbe hatten sich Stefan Eckelt und Markus Göretz quali-fiziert. Beide gaben an der grünen Platte ihr Bestes

und wurden dafür mit dem vierten und sechs-ten Rang in ihren Leistungsklassen belohnt. Palin Schmidt, die wegen einer Beschränkung der Teil-nehmerzahl nicht an den Wettkämpfen teilnehmen durfte, war dennoch mitgereist, um ihre Kollegen der Rhein Sieg Werkstätten tatkräftig anzufeuern.

WERKSTÄTTEN | NEWSLETTER 51 15

Obwohl unsere Tage mit sportlichen Aktivitäten ausge-füllt waren, genossen wir die schöne Atmosphäre von Kiel und erfreuten uns an der Hochstimmung der Sport-ler. Wir besuchten auch andere Wettbewerbe wie zum Beispiel Beachvolleyball oder Segeln. Die Eröffnungs- und Abschlussfeiern waren Höhepunkte für alle und warteten mit vielen Programmpunkten auf. Unter anderem gab es einen zuvor im Internet angekündigten Flashmob, an dem sich alle begeistert beteiligten.

Auch das Wetter meinte es in dieser Maiwoche gut mit uns. Unser Hotel lag fußläufig zum Strand und Olympia-leistungszentrum, wo die Segelwettbewerbe der Olympi-schen Spiele 1972 ausgetragen wurden. So konnten wir unsere Abende entspannt bei schönen Sonnenuntergän-gen in olympischer Atmosphäre ausklingen lassen.

Michaela Schimanski-Dürr Diplom-Sportlehrerin

16 NEWSLETTER 51 | WERKSTÄTTEN

Quad fahren in Waldbröl

Im Juli gab es einen tollen Programmpunkt der Freizeitgruppe für behinderte Menschen Eitorf: Mitfahren auf einem Quad oder einem Trike. Ein Quad ist ein Geländefahrzeug mit vier Rädern, auf dem ein bis drei Personen Platz finden. Ein Trike ist ein Dreirad, das es in vielen verschiedenen Varianten gibt, zum Beispiel mit oder ohne Motor.

Bei strahlendem Sonnenschein konnten wir zunächt „Iron Bone“ Jürgen Köhler bei seinen atem-beraubenden Stunts bewundern. Danach nahmen wir selbst Platz: entweder auf den Rücksitzen von Trikes und Quads oder als Beifahrer in einem RZR, einem geländegängigen offenen Buggy.

Geschützt mit Integral-Helmen und Sicherheits-gurten fuhren wir im Konvoi durch die schöne Landschaft bei Waldbröl. Anschließend gab es für jeden Teilnehmenden eine Urkunde, bevor wir uns bei McDonald’s für die Rückfahrt stärkten.

Angie Müller, Mutter von unserem Mitglied Jens Müller und Vorsitzende der Windecker RZR

Freunde, hatte das Quad-, Trike- und RZR-Treffen im Gewerbepark Waldbröl organisiert. Während der Stunt-Show wurden bei den Zuschauern Spenden für uns gesammelt. „Engelchen“ Angie überreichte uns am Ende des Tages insgesamt 1.200 Euro.

Wir bedanken uns sehr herzlich bei Angie Müller und den weit über 100 Fahrern für den schönen und aufregenden Nachmittag sowie für die große Spende.

Manuela Jachmann, Freizeitgruppe Eitorf.

WERKSTÄTTEN | NEWSLETTER 51 17

Rekord-Besucherzahl beim Tanznachmittag!

Der diesjährige Tanznachmittag der Lebenshilfe Rhein Sieg e.V. und der Rhein Sieg Werkstätten gGmbH fand am 7. Oktober 2018 in der Troisdorfer Stadthalle statt. Mit über 600 Interes-sierten wurde eine neue Rekord-Besucherzahl erreicht. Die Band „Lecker Nudelsalat“ sorgte wie immer für eine volle Tanzfläche. Im Laufe des Nachmittags wurde von den Tänzern selbst die Bühne gestürmt.

18 NEWSLETTER 51 | WERKSTÄTTEN

Zu den zahlreichen Besuchern zählte auch Herr Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski. Er war sichtlich berührt von der fröhlichen Atmosphäre und der Größe der Veranstaltung. Herr Jablonski, der neben der Ausübung seines Amtes als Bürger-meister auch ehrenamtlich als Kuratoriumsmit-glied der Stiftung Lebenshilfe Rhein Sieg tätig ist, ist als Unterstützer der wertvollen Arbeit der Lebenshilfe ein stets gern gesehener Gast!

Bei Kaffee und Kuchen konnten sich die Besucher vom ausgiebigen Tanzen erholen und den „Bröltal-pänz“ zuschauen, die mit ihrem Programmpunkt „Zirkustanz“ begeisterten. Nach insgesamt drei Stunden Tanzen an diesem Nachmittag machten sich die Besucher zufrieden und glücklich auf den Heimweg.

FAZIT: MIT VIEL VORFREUDE BLICKEN

WIR AUF DEN TANZNACHMITTAG

IM NÄCHSTEN JAHR! ER WIRD AM

6. OKTOBER 2019 STATTFINDEN.

Benedikt Kirfel, linksKlaus-Werner Jablonski, rechts

WERKSTÄTTEN | NEWSLETTER 51 19

Sommerfest 2018

Das diesjährige Sommerfest im Wohnhaus im Tal fand am 1. September 2018 statt. Passend zum Motto

„Oktoberfest – O‘zapft is!“

waren die Zelte und das Wohnhaus zünftig in den bayerischen Landes-farben Weiß und Blau dekoriert. Auch das kulinarische Angebot wurde diesem Thema angepasst. So gab es neben den obligatorischen Grill-würstchen, Steaks und Salaten dieses Mal leckeren Fleischkäse aus dem Backofen und Mini-Haxen vom Grill. Zum Nachtisch konnten sich die Gäste am reichhaltigen Kuchenbuffet bedienen. Als Besonderheit stand dieses Jahr zudem eine Slush Eis-Maschine zur Verfügung.

Das Unterhaltungsprogramm startete um 14 Uhr mit dem Karnevalsverein „Et Jecke Jrüppche“ aus Niederkassel-Lülsdorf. Die Kindertanzgruppe des Vereins, „Die tanzenden Teufelchen“, präsen-tierte ihren Sommertanz. Um 15 Uhr stand schon der Höhepunkt des Sommerfestes an: Das Schla-ger-Duo „Pures Glück“ aus Niederkassel-Mondorf

hatte seinen großen Auftritt. Möglich gemacht hatte dies ein großzügiger Zuschuss der Stiftung Lebenshilfe Rhein Sieg, mit dem die Gage für das Duo abgedeckt werden konnte. Alle Bewoh-ner und Besucher hatten mit den beiden Sängern jede Menge Spaß und sangen bei allen Liedern kräftig mit.

20 NEWSLETTER 51 | LEBENSHILFE

Als zusätzliches Highlight stand allen Bewohnern und Besuchern eine moderne Fahrrad-Rikscha zur Verfügung. Mit ihr konnten den ganzen Tag über kleine Touren durch die Nachbarschaft unter-nommen werden. Organisiert und gefahren hat die Rikscha der Vater unseres Bewohners Mathias Buchholz. Er ist Mitglied im Bonner Verein „Radeln ohne Alter“, der Rikscha-Ausfahrten für Bewohner von Alters- und Pflegeheimen organisiert.

Gegen 17 Uhr wurde das Fest durch den Wohn-hausleiter offiziell beendet und mit dem Aufräu-men begonnen.

Tamara Samson

LEBENSHILFE | NEWSLETTER 51 21

Mit dem Bulli auf großer Tour

Gemeinsam die Welt entdecken und die Sommerferien genießen – so lautete das Motto für fünf Teilnehmende und zwei Betreuerinnen des Kinder- und Jugendclubs der Lebenshilfe Rhein Sieg e.V.

Vom 13. bis 17. August 2018 traf sich die Gruppe jeden Vormittag um zehn Uhr in den Büroräumen der Lebenshilfe in Much, um von dort aus zu span-nenden Ausflugszielen in der Region aufzubrechen.

Bepackt mit Lunchpaketen und viel guter Laune ging es zum Beispiel in den Affen- und Vogelpark nach Eckenhagen. Die Urlauber besuchten auch den Krewelshof, die Freizeitanlage Jackelino und

22 NEWSLETTER 51 | LEBENSHILFE

den Naturerlebnispark Panarbora. Um 16 Uhr wurden die Abenteuerlustigen jeweils müde aber glücklich wieder von ihren Eltern abgeholt.

Die fröhliche Ausflugswoche voller neuer Erfahrungen und Eindrücke werden die Teil-nehmenden so schnell nicht vergessen.

Bernadette Speicher, Koordinatorin für Freizeit und Reisen

LEBENSHILFE | NEWSLETTER 51 23

WenDo-Kurs für Mädchen und junge Frauen

Ein dreitägiger WenDo-Kurs fand vor kurzem in den Räumen des Ambulanten Sozialen Dienstes (ASD) der Lebenshilfe in Siegburg statt. Er richtete sich an Mädchen und junge Frauen mit und ohne Behinde-rung ab 13 Jahren. Zwei erfahrene WenDo-Trainer-innen aus Köln führten in insgesamt zwölf Stunden durch das Programm. Ermöglicht wurde dies durch die Stiftung der Lebenshilfe Rhein Sieg.

Im Kurs behandelt wurden viele Formen von An- und Übergriffen, denen Frauen und Mädchen in der Schule, am Arbeitsplatz, in der Familie, im Bekanntenkreis oder auf der Straße ausgesetzt sein können. In Rollenspielen stellten die Teilneh-merinnen Situationen nach, in denen sie sich zum Beispiel nicht getraut haben, „nein!“ zu sagen, oder in denen sie selbst schon einmal Opfer von Gewalt wurden.

Die WenDo-Trainerinnen vermittelten den acht Teilnehmerinnen verschiedene Strategien, um mit unangenehmen oder auch bedrohlichen Situ-ationen in Zukunft besser umgehen zu können. So lernten sie die eigene Stimme wirkungsvoll einzusetzen, jemanden von sich abzulenken oder selbstbewusster und sicherer im Auftreten zu werden. Neben Rollenspielen wurden auch wirk-same Techniken zur Verteidigung trainiert. Diese zielten vor allem auf leicht verletzliche Punkte am Körper eines Angreifers. Der Fokus lag dabei weni-ger auf körperlicher Stärke, sondern mehr auf der Kenntnis und dem Einüben wirksamer Methoden, um im Ernstfall Herausforderungen und Krisensi-tuationen meistern zu können.

Durch den Kurs wurde das Selbstvertrauen der Teilnehmerinnen gestärkt und ihr Auftreten selbst-sicherer. Die acht Mädchen und jungen Frauen lernten Grenzen zu setzen und die eigenen Stär-ken zu erkennen. Zum Abschluss gab es für jede eine Bescheinigung über die erfolgreiche Teil-nahme. Alle acht und auch ihre Eltern waren sich einig: „Das würden wir sehr gerne wiederholen!“

Bernadette Speicher, Koordinatorin für Freizeit und Reisen

WenDo BEDEUTET „WEG DER FRAUEN“. ES

IST EIN SELBSTVERTEIDIGUNGSKONZEPT, DAS

AUSSCHLIESSLICH VON FRAUEN AN FRAUEN

WEITERGEGEBEN WIRD UND UNABHÄNGIG

VON ALTER UND BEWEGLICHKEIT GENUTZT

WERDEN KANN.

24 NEWSLETTER 51 | LEBENSHILFE

Mein neues BeWo-Appartement

Mein Name ist Sabine Günther. Ich bin verwitwet und lebe nun schon einige Jahre allein. Zweimal wöchentlich bekomme ich Hilfe durch das Team vom Betreuten Wohnen (BeWo) der Lebenshilfe.

Ich werde bald umziehen. Meine neue Wohnung befindet sich in einem der neu errichteten Appar-tementhäuser in der Uckendorfer Straße. Und so kam es dazu:

Meine gesetzliche Betreuerin hat zuerst einmal dafür gesorgt, dass ich Unterstützung durch das BeWo-Team der Lebenshilfe bekomme. Außer-dem hörte sie davon, dass zwei Appartement-häuser gebaut werden. In den Wohnungen dieser Häuser wird man von BeWo-Mitarbeitenden begleitet. Meine Betreuerin ließ mich sofort auf die Interessenten-Liste für ein entsprechendes Appartement setzen.

In meiner aktuellen Wohnung will ich nicht länger bleiben, weil ich mich in der Hausgemeinschaft nicht wohlfühle. Seit mein Mann verstorben ist, ist meine Wohnung außerdem viel zu groß. Auch das Treppensteigen ist ein Problem für mich.

Dann kam die Zusage von der Stadt Troisdorf für eine der Wohnungen im Appartementhaus. Mit meiner BeWo-Bezugsbetreuerin habe ich bespro-chen, wie wir den Umzug schon etwas vorberei-ten können.

Wir haben gemeinsam überlegt, welches Inventar ich mitnehmen und welche Möbel ich noch brau-chen kann. Anschließend haben wir schon Kisten

mit den Sachen gepackt, die ich bis zum Umzug nicht mehr benötige. Ande-res haben wir aussortiert. Einige Möbel haben wir für den Sperrmüll auseinander genommen; ich habe auch alleine viele Möbel „abgeschlagen“. Zudem habe ich dafür gesorgt, dass die Sachen abgeholt wurden.

Im Moment warte ich sehr gespannt darauf, dass es endlich weiter geht. Ich hoffe, dass wir bald erfahren, wann ich umziehen kann.

Die Wartezeit nutzen meine BeWo-Betreuerin und ich für weitere Planungen: Welche Möbel muss ich neu anschaffen? Wie teuer wird das? Wie könnte der Kauf ablaufen? Dabei binden wir auch meine gesetzliche Betreuerin ein. Wir schauen uns schon in Möbelhäusern um. Bald wollen wir zur Nach-barschaftshilfe fahren, um dort vielleicht etwas für mich zu finden.

Auch der konkrete Umzug muss gemeinsam mit meiner gesetzlichen und meiner BeWo-Betreu-erin besprochen werden. Der nächste Schritt ist aber erst einmal die Besichtigung der neuen Wohnung. Darauf freue ich mich sehr und auch schon sehr lange.

Der anstehende Umzug ist für mich ein Schritt in ein neues Leben. Der Gedanke daran macht mir viel Freude, aber ich bin auch sehr aufgeregt.

Sabine Günther verfasst mit Susanne Kuhla

LEBENSHILFE | NEWSLETTER 51 25

„Musik tut mir einfach gut“

Interview mit Uwe Pauquot, durchgeführt von Leonie Preikschat

Herr Pauquot, wann haben Sie mit dem Musik-spielen angefangen?

Als Kind habe ich schon angefangen, so mit sechs Jahren, mit kleinen Instrumenten. Ich mache also seit 42 Jahren Musik.

Welche Instrumente spielen Sie?

Am liebsten spiele ich Keyboard, davon habe ich auch vier bei mir zu Hause. Außerdem Akkordeon. Ich habe auch mal ein bisschen Saxophon gespielt, Mundharmonika und ein wenig Schlagzeug.

Wer hat Ihnen das beigebracht?

Vieles habe ich mir selber beigebracht, ich kann gut nach Gehör spielen. Akkordeon spielen habe ich vor dem Spiegel geübt, weil man dann die Tasten sehen kann.

Was sind das für technische Geräte, die hier stehen?

Das hier ist ein Verstärker, das dort der Equalizer für die Bässe und Höhen, um sie zu verfeinern. Mit der Technik kenne ich mich aus. Das Anschließen der Sachen ist kein Problem.

Haben Sie schon einmal in einer Band gespielt?

Ja, das war noch in Brilon. Ich war circa 26 Jahre lang in zwei verschiedenen Bands: „total normal“ und „fünf nach“.

Hatten Sie auch Auftritte mit diesen Bands?

Ja. Wir haben auf Feiern, Polterabenden oder Hoch-zeiten gespielt.

Sie wohnen jetzt seit einem Jahr in Troisdorf in Ihrer eigenen Wohnung. Haben Sie dort auch schon einen Auftritt gehabt?

Beim BeWo-Sommerfest habe ich Keyboard gespielt, als Alleinunterhalter. Das waren verschiedene Rich-tungen, quer durch den Garten: 60er, 70er, 80er, Oldies, Polka, Lambada, Disco Fox, Walzer. Man muss sich bei Feiern an die Leute anpassen. Die Musik ist gut angekommen.

Würden Sie gerne wieder in einer Band spielen?

Ja. Hier habe ich keine Band, aber ich hätte gerne wieder eine. Ein Proberaum wäre toll, aber der darf nicht zu teuer sein. Ich würde gerne auch Leute kennenlernen, die sich für Musik interessieren.

Wie geht es Ihnen, wenn Sie Musik machen?

Da gehe ich ganz drin auf. Wenn ich mal Stress habe, dann hilft mir das Musikmachen dabei, mich zu entspannen. Da kann ich Druck ablassen, das tut mir einfach gut.

26 NEWSLETTER 51 | LEBENSHILFE

Freizeitwoche: Besuch im Streichelzoo

Die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses im Erlengrund, Wohngruppe 3, besuchten dieses Jahr im Rahmen einer „Freizeitwoche“ einen Streichel-zoo. Sie hatten viel Spaß im Kontakt mit den Tieren und konnten ihnen ganz nah begegnen. Durch das Erlebnis wurden die Körperwahrnehmung und die Sinneswahrnehmungen geschult, so zum Beispiel das Riechen, Hören, Sehen und Tasten.

Solche „Freizeitwochen“ werden in allen Wohn-gruppen regelmäßig veranstaltet. Sie finden circa viermal jährlich während des Urlaubs der Bewoh-nerinnen und Bewohner statt.

Jennifer Klose, Heilerziehungspflegerin Wohngruppe 3

Wenn sich jemand für das gemeinsame Musik-machen interessiert oder jemand vielleicht schon eine Band hat, wie kann er Sie erreichen?

Dienstags und donnerstags ab 17 Uhr unter der Telefonnummer 02241/2418242. Es ist auch nicht schlimm, wenn jemand noch kein Instrument spielen kann. Ich zeige gerne, wie man Keyboard spielt.

Vielen Dank für das Interview.

Gerne! Ich würde mich freuen, wenn sich jemand meldet.

LEBENSHILFE | NEWSLETTER 51 27

Riesenrad und Zuckertüte

Am 10. September 2018 hieß es mal wieder „Pützchens Maat is anjesaat“. Und so brachen wir nach dem Frühstück gut gelaunt auf in Richtung Bonn-Beuel. Nach einer lieben Begrüßung am Brunnen der Kirche St. Adelheid am Pützchen, wo wir auch unsere Gutscheine für das später stattfindende Mittagessen erhielten, konnte es losgehen.

Wir amüsierten uns auf diversen Fahrgeschäf-ten. Für unsere Rollstuhlfahrer ging dieses Jahr ein großer Traum in Erfüllung: Sie konnten alle zusammen eine Fahrt auf dem Riesenrad erle-ben! Die netten Mitarbeiter des Riesenrads halfen allen Rollstuhlfahrern beim Ein- und Aussteigen in die Gondel.

Um 13 Uhr gingen wir zum Mittagessen ins Bayern-Festzelt, wo bereits leckere Bockwürste

und ein kühles Softgetränk auf uns warteten. Als besonderes Highlight gab es für jeden Bewoh-ner eine bunte Zuckertüte, die gefüllt war mit verschiedenen Haribo-Leckereien, Popcorn und einem Lebkuchenherz. Gegen 14:30 Uhr bega-ben wir uns fröhlich auf den Weg zurück zum Wohnhaus.

Tamara Samson

28 NEWSLETTER 51 | LEBENSHILFE

LEBENSHILFE | NEWSLETTER 51 29

„Mit einem Bein im Grünen“

Endlich ist es soweit! Die Freude bei den Bewoh-nern der Grünen Gruppe ist groß. Eine neue Terrassentür wurde eingebaut. Durch sie kann der bisher abgelegenste Teil des Gartens vom Wohn-zimmer aus betreten werden. So müssen die Klienten ab sofort nicht mehr einmal ums Haus herum laufen, um die Wohlfühloase – bestehend aus Sitzgelegenheiten, Hochbeet, Kräuterbeet und Obstbäume – zu erreichen.

Ein großer Dank gilt dabei der Kämpgen-Stiftung und der Stiftung Lebenshilfe Rhein Sieg. Sie haben das Projekt finanziell getragen. Martin Kaufer

„Nicht über uns reden, sondern mit uns!“

Die Arbeitsgemeinschaft (AG) Pädagogisches Konzept bestand anfäng-lich „nur“ aus Assistenten des Wohnhauses. Mit ihrer neuen Devise „Nicht über uns, sondern mit uns!“ hat sie sich inzwischen interes-sierte und motivierte Bewohner des Wohnhauses ins Boot geholt. Zwei davon sind Karsten Kauth und Hennriette Jonas.

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Martin Kaufer: Erzählt bitte etwas über eure Mitar-beit in der AG.

Hennriette Jonas: Wir wurden gefragt, ob wir bei Treffen dabei sein möchten. Das waren wir dann mehrmals.

Karsten Kauth: Das war eine gute Abwechslung zum Alltag.

Kaufer: Wer hat sich getroffen?

Kauth: Frank Meiger, Constanze Weirauch, wir zwei, immer ein anderer Assistent und manchmal andere interessierte Bewohner.

Kaufer: Was habt ihr besprochen?

Jonas: Wichtige Themen; Dinge, die uns betreffen.

Kauth: Zum Beispiel die Hausordnung: Was da drin steht und was der Bewohnerbeirat vielleicht ändern könnte.

Kaufer: Hat euch die Arbeit in der AG gefallen?

Jonas: Ja, da konnte man seine Meinung sagen...

Kauth: ... und auch Sachen von sich selber erzäh-len. Sachen, die einem hier wichtig sind.

Es gab mehrere Gesprächskreise mit wechselnden Teilnehmenden. Ausgangs-punkt waren die Fragen: Was brauchen wir, damit es allen im Wohnhaus gut geht? Wie muss die Zusammenarbeit zwischen Assistenten und Klienten dafür gestaltet werden?

Aus der AG gingen in einem Abschluss-workshop ein Konzept in Leichter Sprache und Planungen für weitere Projekte hervor. Zu diesen Vorhaben zählt unter anderem die Anschaffung eines sogenannten Lebensbuches. Darin soll jeder Klient des Wohnhauses mit entsprechender Hilfe-stellung mitteilen können, was ihm in seinem Leben wichtig war und aktuell noch wichtig ist.

Nach dem erfolgreichen Abschlussworkshop der AG geht die fruchtbare Zusammenarbeit mit neuen Projekten in die nächste Runde.

LEBENSHILFE | NEWSLETTER 51 31

50 Jahre Frühförderung

Die Frühförderung feierte in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Dieses Jubiläum haben wir mit einer Projektwoche unter dem Titel „Wir sind bunt und bringen den Stein ins Rollen“ im Zentrum für Entwicklungsförderung in Niederkassel begangen.

Jedes unserer Kinder hatte die Möglichkeit, einen am nahe gelegenen Rhein aufgesammelten Stein nach eigenen Wünschen und Vorstellungen zu gestalten. Der Kreativität der Kinder waren hier-bei keine Grenzen gesetzt. Es wurde fleißig und emsig nicht nur Pinselstrich um Pinselstrich gesetzt, sondern auch wild und frei mit den

Fingern gemalt. Zum Schluss waren viele kleine, große und bunte Kunstwerke entstanden, von denen keines dem anderen glich. Natürlich durf-ten sich auch die Pädagogen und Therapeuten Pinsel und Farbe schnappen und sich jeweils auf einem Stein verewigen.

32 NEWSLETTER 51 | LEBENSHILFE

Aus allen Steinen wurde ein Bild in Form einer Schnecke geformt. Das stei-nerne Schnecken-Bild erhält einen Ehrenplatz im Wartezimmer und kann dort von jedem bestaunt werden. Durch die Aktion ist nicht nur eine schöne Erinnerung, sondern auch ein interdisziplinäres Kunstwerk entstanden. Es zeigt, wie viel Freude es bereitet, gemeinsam und Hand in Hand etwas zu schaffen. Denn: „Das große Glück ist wie ein Mosaik: ein Werk aus vielen kleinen bunten Steinen.“ (Autor: unbekannt)

Rebecca Demmer, Heilpädagogin ZfE Niederkassel

LEBENSHILFE | NEWSLETTER 51 33

Mit Fitty soziale Kompetenzen lernen

Im September 2018 startete die Fitty-Gruppe des Zentrums für Entwicklungsförderung (ZfE) der Lebenshilfe Rhein Sieg e. V. in der Außenstelle in Much. An dieser Gruppe nehmen vier Vorschul-kinder teil. Sie machen einmal wöchentlich eine Stunde lang Gruppenerfahrungen, welche auf dem Konzept der Bewegten Konzentrationsför-derung beruhen. Es richtet sich an Kinder, denen es nicht leicht fällt, sich längere Zeit gezielt auf eine Aufgabe zu konzentrieren. Sie sollen durch Bewegung angeregt werden, Alternativen zu entwickeln, um sich über längere Zeit mit Lernin-halten auseinandersetzen zu können. Dies wirkt sich positiv auf das Selbstvertrauen, das Sozial-verhalten und die Handlungs- und Kommunikati-onsfähigkeiten der Kinder aus. Der Bewegung als Methode wird deshalb große Bedeutung zuteil, weil Kinder in den ersten Lebensjahren über Bewegung ihre Umwelt erkunden und lernen. So wird die Konzentration in Bewegungsaufgaben eingebettet, um das Bewältigen von gestellten Aufgaben und die Erfahrung der eigenen Hand-lungsfähigkeit zu ermöglichen.

Unsere Gruppe wird vom Raben Fitty begleitet, der den Kindern Aufgaben stellt. Er regt sie auch zur Reflexion darüber an, ob sie es geschafft haben, die Aufgabe zu erfüllen. Die Gruppentref-fen werden mit immer gleichen Ritualen begon-nen und abgeschlossen, an denen die Kinder aktiv mitwirken.

Zu Beginn darf jede und jeder Teilnehmende etwas über die vergangene Woche erzählen, sobald die Person den sogenannten Redestein in der Hand hält. Im Anschluss fassen sich alle an den Händen. Die Kinder schließen die Augen und gedulden sich, bis das Geräusch einer Klang-schale erloschen ist.

Danach stellt Fitty die Aufgabe für die jewei-lige Stunde im Bewegungsraum. Die Kinder haben Zeit, diese Aufgabe gemeinsam über die Bewegung zu lösen. Sie können eigene Ideen einbringen und sich kreativ mit den Materialien auseinandersetzen. Es folgt die Anfertigung eines Bildes für die Fitty-Mappen der Teilnehmenden.

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Die Kinder malen auf, wie sie die Aufgabe umge-setzt haben und was ihnen dabei wichtig war.

Ein Kind wird ausgelost, das nach dem Abschlussritual die Tür öffnen und nachsehen darf, welche Eltern bereits draußen warten. Zuletzt finden sich alle erneut in einem Kreis zusammen, in dem das Abschlussgedicht gespro-chen wird. Alle bekommen ein duftendes Öl-Tröpfchen auf die Hände und verreiben es. Das soll Kraft für die Woche geben. Für die letzte Strophe des Gedichts halten sich alle erneut an den Händen und verabschieden sich.

Pia Fidler, Heilpädagogin Anna Hebchen, Studentin Frühförderung

LEBENSHILFE | NEWSLETTER 51 35

Frühförderung konkret

Interview mit Frau V.

Der fünfjährige K. und seine Eltern werden seit September 2015 vom Zentrum für Entwicklungsförderung, Außenstelle Eitorf, betreut. Der Junge nimmt einmal pro Woche an einer heilpädagogischen Psychomotorik-Gruppe teil. Ebenfalls erhält er wöchentlich im Wechsel logopädische und ergotherapeutische Förderung.

Ergotherapeutin: Wie kam es dazu, dass Sie Ihren Sohn K. in der Frühförderung angemeldet haben?

Frau V.: Wir wurden in Düsseldorf vom Kinder-neurologischen Zentrum betreut. Die Ärztin hat uns geraten, uns in der Frühförderung anzumel-den. K. hatte einige Defizite in seiner Entwick-lung, vor allem im Bereich der Motorik, der Sprache und der Kognition.

Ergotherapeutin: Welche Hoffnungen und Befürchtungen hatten Sie damals?

Frau V.: Wir waren ganz skeptisch, hatten noch nie etwas von der Frühförderung gehört. Wir

wussten nicht, was da passiert und was auf uns zukommt. Wir haben uns gefragt, ob man uns helfen kann, ob es etwas bringt. Aber nach sechs Monaten zeigte K. erste Entwicklungsschritte. Wir konnten sehen, dass er in jeder Stunde etwas Neues gelernt hat.

Ergotherapeutin: Haben Sie sich gut aufgenom-men und verstanden gefühlt?

Frau V.: Ja, wir sind sehr zufrieden! Hier hat jeder direkt gesehen, wo K. Hilfe braucht. Es wurde genau das gemacht, was auch die Ärztin in Düsseldorf gesagt hat. Wir sind froh, dass es so eine Frühförderung gibt! Kinder lernen am meisten, wenn sie klein sind. Und das ist gut für

36 NEWSLETTER 51 | LEBENSHILFE

die Kinder! Mein Mann und ich können gar nicht verstehen, warum nicht alle Eltern so denken. Warum manche zum Beispiel einfach nicht kommen oder nicht wissen wollen, was in der Therapie passiert.

Ergotherapeutin: Was ist für Sie das Wichtigste, was K. in der Frühförderung gelernt hat?

Frau V.: Dass K. gelernt hat zu sprechen! Dass alle ihn verstehen können und er sagen kann, was er möchte. Dass er so lange nicht sprechen konnte, hat ihn und uns ganz traurig gemacht – als er klei-ner war, hat er dann immer geweint, später wurde er richtig sauer.

Ergotherapeutin: Was gefällt Ihnen gut an der Frühförderung, was soll sich ändern?

Frau V.: Wir sind zufrieden, sonst würden wir nicht jede Woche zu Ihnen kommen. Das alles hilft unserem Sohn. Uns gefällt die Ergotherapie. Sie setzen K. Grenzen, arbeiten intensiv mit ihm. Ihr Bereich ist gut für K. Jeder hier hat andere Arbeitsweisen, geht anders mit K. um. Wir sind sehr zufrieden.

Ergotherapeutin: Vielen Dank für Ihre Zeit und Ihre Bereitschaft, mir Antworten zu geben!

Jutta Löning-Wennemer Ergotherapeutin, ZfE Eitorf

50 MitarbeiterInnen

Das Jubiläumsjahr des Zentrums für Entwicklungsförderung (ZfE) neigt sich dem Ende entgegen. Seit November 2018 sind – im 50. Jahr der Frühförderung – genau 50 MitarbeiterInnen an unseren sechs Standorten aktiv!

Der Betriebsausflug der ZfE-MitarbeiterInnen ging in diesem Jahr nach Maastricht.

LEBENSHILFE | NEWSLETTER 51 37

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L e b e n s h i l f e R h e i n - S i e g e V

D E 3 3 3 7 0 6 9 5 2 0 5 3 0 1 7 6 9 0 1 8

G E N O D E D 1 R S T

S p e n d e L e b e n s h i l f e

Die Lebenshilfe Rhein Sieg e.V. unterstützt behinderte Menschen jeden Alters dabei, ein zufriedenes und selbstbestimmtes Leben zu führen. Zudem entlastet unser Verein betreuende Angehörige und bringt die Anliegen der Menschen mit Behinderung in die Politik und Öffentlichkeit. Für diese Arbeit brauchen wir Ihre Unterstützung. Wir danken für Ihren Beitrag!

AUCH BEIM ONLINE-

EINKAUF KÖNNEN SIE UNS

UNTERSTÜTZEN

Weihnachtsspende

38 NEWSLETTER 51 | SERVICE

Sie shoppen – und Online-Versandhändler spenden

Viele Online-Versandhändler machen es möglich: Jedes Mal, wenn ein Kunde eine Bestellung online aufgibt – egal wie hoch die Summe sein sollte – verpflichtet sich der jeweilige Online-Händler zu einer Spende an die Lebenshilfe Rhein Sieg. Klingt verrückt, ist aber wahr! Mit jedem Einkauf wird ein bestimmter Prozentsatz des Einkaufswertes vom Online-Händler der Lebenshilfe Rhein Sieg gutgeschrieben, ohne dass für Sie als Kunden der Einkauf teurer würde oder für jemanden Kosten anfallen. Da auch unsere Vereinsmitglieder, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die von uns Betreuten regelmäßig und gerne online shop-pen, erfreuen sich zukünftig sowohl Sie als Kunde und auch die Lebenshilfe Rhein Sieg über Ihre Shopping-Tour, die eine Spende auslöst.

So funktioniert es:

1. Rufen Sie die Internetseite www.schulengel.de auf

2. Betätigen Sie am oberen Rand der Website den orangefarbenen Button „Helfen ohne Login“ (Sie brauchen sich nicht zu registrieren)

3. Wählen Sie hier aus den begünstigten sozia-len Einrichtungen aus: Lebenshilfe Rhein Sieg e.V. oder die Stiftung Lebenshilfe Rhein Sieg

4. Wählen Sie nun den Online-Shop Ihrer Wahl aus und drücken abschließend den Button „Zur Shop Webseite“.

5. Sie befinden sich jetzt direkt bei Ihrem Wunsch-Online-Händler, loggen sich wie gewohnt mit Ihren persönlichen Benutzerda-ten ein und shoppen.

Nur beim Online-Händler AMAZON ist der Weg etwas anders: Rufen Sie im Internet nicht Amazon, sondern www.smile.amazon.de auf und loggen sich wie immer mit Ihren persönli-chen Benutzerdaten ein. Dort wählen Sie aus den begünstigten sozialen Einrichtungen die Lebens-hilfe Rhein Sieg e.V. oder die Stiftung Lebenshilfe Rhein Sieg aus. Oder noch schneller auf direktem Wege mit dem nachfolgenden Link: https://smile.amazon.de/ch/220-595-21568.

Mehr ist nicht zu tun. Sie können jetzt wie gewohnt shoppen und sich anschließend wieder ausloggen.

LEBENSHILFE RHEIN SIEG e.V.

IBAN: DE33 3706 9520 5301 7690 18BIC: GENODED1RST

VR-Bank Rhein-Sieg Dieser QR-Code führt zu unseren Spendeninformationen auf:

www.lebenshilfe-rheinsieg.de/Ihr-Engagement

WIR GARANTIEREN IHNEN:

ES GIBT KEINERLEI NACHTEILE, ABER EINEN

GUTEN SPENDEN- NUTZEN!

SERVICE | NEWSLETTER 51 39

Jubiläen

Wir gratulieren ganz herzlich!

Zum 20-jährigen Betriebsjubiläum in 2018

Im Betreuten WohnenCakir-Dittrich

In der Wekstatt in BergheimHamid Baten

In der Werkstatt in EitorfKerstin GauchelSabine ZeiseIsabella Pyschik

In der Werkstatt in MuchUdo DörrJessica Bueth

In der Werkstatt TroisdorfStefanie Müller Renate von ItterTanja Schönhöfer

Zum 30-jährigen Betriebsjubiläum in 2018

In der Werkstatt in EitorfUdo SternbergRalf BröhlFrank HeyHartmut StiefThomas ZschiescheMarion TrägnerDirk DümmlerJoachim RenningerEva Seelbach

In der Werkstatt GaLa BauhofMarkus HermesArnd Spelleken

In der Werkstatt in MuchAndreas KleinSabine MüllerHans-Michael ZündorfFrank MeurerJeannine Pannasch

In der Werkstatt TroisdorfBodo Rosner Herbert PaulPetra MehlemIngrid NathanClaudia WenzelSonja PauliJörg SokolowskiSabine OhligJörg SieglarGabriele HeineAnnette WeberAndreas Engels

Zum 40-jährigen Betriebsjubiläum in 2018

In der Werkstatt in EitorfGerd HimmeröderChristina OpladenDiethelm HänscheidBirgit Grimm

In der Werkstatt in TroisdorfRita FrömertReinhold Wirges

Zum 60. Geburtstag

Anja StandfußRoswitha RetzlaffDoris OferathPetra HildebrandtUlrich TrillingBernhard ZimmerAndreas GlagSiegfried IhlenfeldRoswitha SchenkelBrunhilde KrahforstGabriele MachateAlois BetzPeter ReitzkiAndreas WolfframHolger MielertMartina Rauen

40 NEWSLETTER 51 | SERVICE

Gewinnspiel „Winter 2018“

Wir wünschen allen Teilnehmenden viel Glück!

Bald ist wieder Weihnachten und wir schmücken die Tannenbäume mit roten Kugeln. Zähle die Weihnachtskugeln in diesem Heft!

Unter allen richtigen Antworten verlost die Lebenshilfe Rhein Sieg fünf Einkaufsgutscheine im Wert von 25 Euro.

Bitte in einem ausreichend frankierten Briefumschlag senden an:

Lebenshilfe Rhein Sieg e.V. z. Hd. Gudrun Daniels Uckendorfer Str. 10 53844 Troisdorf

Ausgeschlossen von der Teilnahme sind: Angestellte der Lebenshilfe Rhein Sieg und Angestellte der Rhein Sieg Werkstätten. Einsendeschluss ist der 1. März 2019

Absender:

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41SERVICE | NEWSLETTER 51

Gewinner Newsletter 50

Wir sagen „Herzlichen Glückwunsch“ an die glücklichen Gewinnerinnen unseres Gewinnspiels aus dem Newsletter Nr. 50. Im Folgenden sind die Malerinnen mit ihren jeweiligen Gewinner-Bildern zu sehen. Sie durften sich jeweils über einen Einkaufsgutschein der Galeria Kaufhof in Höhe von je 25 Euro freuen.

Cornelia Kelz

Anna Salewski

42 NEWSLETTER 51 | SERVICE

Angelika Schindler

Roswita Retzlass und Helana Brant

43SERVICE | NEWSLETTER 51

Lebenshilfe Rhein Sieg e.V.

Frohe Weihnachten und ein glückliches Jahr 2019