Lebensqualität bedeutet mehr als Wachstum und … · anhand objektiver Kriterien, die von Experten...

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In Hamburg aktiv und gesund weiter auf Seite 2 Liebe Leserinnen und Leser, Immer häufiger ist in der Presse und in öffentlichen Debatten vom Begriff der Lebensqualität die Rede. Es scheint fast so, als sei das Konzept gerade erst aufgetaucht, jedoch hat es schon eine längere Geschichte. Zu Beginn des letzten Jahrhunderts sprach der franzö- sische Wissenschaft- ler Cecil Pigou (1920) erstmals von „quality of life“ im Sinne von „non-economic welfa- re“. In einem Vortrag von Glatzer (1992) wird der Begriff Lebensqualität als offene Zielvorstellung bezeichnet (…) dessen Leistung vor allem darin bestand „das Ziel eines unreflektierten Wirtschaftswachstums und der damit verbundenen Umweltzerstörung relativiert zu haben“ (Glatzer 1992). Noch heute steht das Konzept der Le- bensqualität in vehementer Konkurrenz zum Wachstums- und Wohlstandsbegriff und löst diesen teilweise ab. Auch der Deutsche Bundestag hat im Jahr 2011 eine Enquete- kommission zum Thema »Wachstum, Wohlstand, Lebensqua- lität – Wege zu nachhaltigem Wirtschaften und gesellschaft- lichem Fortschritt in der Sozialen Marktwirtschaft« eingesetzt. Im Anschluss an zahlreiche weltweite Bestrebungen soll sie „den Stellenwert von Wachstum in Wirtschaft und Gesellschaft ermitteln, einen ganzheitlichen Wohlstands- und Fortschritts- indikator entwickeln und die Möglichkeiten und Grenzen der Entkopplung von Wachstum, Ressourcenverbrauch und tech- nischem Fortschritt ausloten“ (Enquete Kommission Wachs- tum, Wohlstand, Lebensqualität, 2013). Weltweit scheint die Einsicht an Zustimmung zu gewinnen, dass Wirtschaftswachs- Lebensqualität bedeutet mehr als Wachstum und Wohlstand Thema dieser Ausgabe Wohlbefinden, Glück und Gesundheit Editorial Wohlbefinden ist die Grundlage von Gesundheit – das besagt die Ottawa Charta. Glück begreifen wir als individuelle Opti- mierung von Wohlbefinden. Das Thema Lebensqualität liegt also quer zu allen Gesundheitsthemen. Darum stimmt es hoffnungsfroh, dass die Lebenszufrieden- heit deutscher Erwachsener offenbar gestiegen ist. Besorg- niserregend jedoch ist, dass deutsche Kinder und Jugendliche unglücklich sind – so das Fazit der im April veröffentlichten internationalen Unicef-Studie. Und das, obwohl sie gesünder leben. Der Gegensatz zwischen Lebensumständen, wie schu- lischer Erfolg, Bildung, Wohlstand, Gesundheit, Sicherheit und der Lebenszufriedenheit scheint in Leistungsdruck und mangelnden Perspektiven begründet zu sein. Die Förderung des seelischen Wohlbefindens muss also früh beginnen. Darum sind wir mit unserem Projekt „Schatzsuche“ im Setting Kita aktiv. Derzeit in Planung: Ein Modellprojekt zur Förderung des seelischen Wohlbefindens von Jugendlichen beim Übergang Schule – Ausbildung. Eine angenehme Lektüre wünscht Susanne Wehowsky und Team Foto: ALBRECHTSBESTEBILDER Gesundheit aktuell: 300 Fachleute aus dem Gesundheits- wesen, der Schwangerenberatung, der Familienförderung, der Jugendhilfe und aller Einrichtungen, die mit werdenden Eltern und Familien mit kleinen Kindern in Kontakt sind, trafen sich am 20. und 21. Februar zur Auftaktveranstal- tung zum Landeskonzept „Frühe Hilfen Hamburg“. Mehr auf S. 12 Informationen zur Gesundheitsförderung AUSGABE 2 | Mai 2013

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In Hamburg aktiv und gesund

weiter auf Seite 2

Liebe Leserinnen und Leser,

Immer häufi ger ist in der Presse und in öff entlichen Debatten vom Begriff der Lebensqualität die Rede. Es scheint fast so, als sei das Konzept gerade erst aufgetaucht, jedoch hat es schon eine längere Geschichte. Zu Beginn des letzten Jahrhunderts

sprach der franzö-sische Wissenschaft-ler Cecil Pigou (1920) erstmals von „quality of life“ im Sinne von „non-economic welfa-re“. In einem Vortrag

von Glatzer (1992) wird der Begriff Lebensqualität als off ene Zielvorstellung bezeichnet (…) dessen Leistung vor allem darin bestand „das Ziel eines unrefl ektierten Wirtschaftswachstums und der damit verbundenen Umweltzerstörung relativiert zu haben“ (Glatzer 1992). Noch heute steht das Konzept der Le-bensqualität in vehementer Konkurrenz zum Wachstums- und Wohlstandsbegriff und löst diesen teilweise ab. Auch der Deutsche Bundestag hat im Jahr 2011 eine Enquete-kommission zum Thema »Wachstum, Wohlstand, Lebensqua-lität – Wege zu nachhaltigem Wirtschaften und gesellschaft-lichem Fortschritt in der Sozialen Marktwirtschaft« eingesetzt. Im Anschluss an zahlreiche weltweite Bestrebungen soll sie „den Stellenwert von Wachstum in Wirtschaft und Gesellschaft ermitteln, einen ganzheitlichen Wohlstands- und Fortschritts-indikator entwickeln und die Möglichkeiten und Grenzen der

Entkopplung von Wachstum, Ressourcenverbrauch und tech-nischem Fortschritt ausloten“ (Enquete Kommission Wachs-tum, Wohlstand, Lebensqualität, 2013). Weltweit scheint die Einsicht an Zustimmung zu gewinnen, dass Wirtschaftswachs-

Lebensqualität bedeutet mehr als Wachstum und Wohlstand

Thema dieser Ausgabe Wohlbefi nden, Glück und Gesundheit

Editorial

Wohlbefi nden ist die Grundlage von Gesundheit – das besagt die Ottawa Charta. Glück begreifen wir als individuelle Opti-mierung von Wohlbefi nden. Das Thema Lebensqualität liegt also quer zu allen Gesundheitsthemen.Darum stimmt es hoff nungsfroh, dass die Lebenszufrieden-heit deutscher Erwachsener off enbar gestiegen ist. Besorg-niserregend jedoch ist, dass deutsche Kinder und Jugendliche unglücklich sind – so das Fazit der im April veröff entlichten internationalen Unicef-Studie. Und das, obwohl sie gesünder leben. Der Gegensatz zwischen Lebensumständen, wie schu-lischer Erfolg, Bildung, Wohlstand, Gesundheit, Sicherheit und der Lebenszufriedenheit scheint in Leistungsdruck und mangelnden Perspektiven begründet zu sein.Die Förderung des seelischen Wohlbefi ndens muss also früh beginnen. Darum sind wir mit unserem Projekt „Schatzsuche“

im Setting Kita aktiv. Derzeit in Planung: Ein Modellprojekt zur Förderung des seelischen Wohlbefi ndens von Jugendlichen beim Übergang Schule – Ausbildung.

Eine angenehme Lektüre wünschtSusanne Wehowsky und Team

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Gesundheit aktuell: 300 Fachleute aus dem Gesundheits-wesen, der Schwangerenberatung, der Familienförderung, der Jugendhilfe und aller Einrichtungen, die mit werdenden Eltern und Familien mit kleinen Kindern in Kontakt sind, trafen sich am 20. und 21. Februar zur Auftaktveranstal-tung zum Landeskonzept „Frühe Hilfen Hamburg“. Mehr auf S. 12

Informationen zur Gesundheitsförderung

AUSGABE 2 | Mai 2013

Wie kann man Lebensqualität messen?

Ausgehend von einem Lebensqualitätskonzept, das objektive und subjektive Indikatoren heranzieht, kann Lebensqualität anhand objektiver Kriterien, die von Experten ausgewählt wurden, gemessen sowie anhand subjektiver Kriterien, wie also die Bevölkerung die Lebensqualität wahrnimmt, auch ausdiff erenziert werden auf verschiedene Lebensbereiche. Die wahrgenommene Lebensqualität kann aufgegliedert werden in drei große Komponenten, die relativ unabhängig voneinander sind. Meist wird die positive Seite – Glück und Zufriedenheit – betrachtet, während die negative Seite – Sorgen und Ängste – und die Zukunftsperspektive der Menschen, die durch Opti-mismus oder Pessimismus gekennzeichnet sein können, sel-tener in den Blick genommen werden.

Es gibt verschiedene Indices, die sich auf objektive und / oder subjektive Kriterien beziehen. Ein Beispiel für einen eindeu-

tum alleine nicht das einzige, vorrangige Ziel einer guten Gesellschaft sein kann, sondern ausschlaggebend muss die Lebensqualität der Menschen sein, also die qualitative Ausge-staltung der Lebensverhältnisse und ihre Wahrnehmung und Bewertung durch die Menschen.Im Folgenden wird auf den Begriff und das Konzept der Le-bensqualität eingegangen.

Was ist Lebensqualität?

Die Entwicklung des Begriff s in Deutschland

Lebensqualität ist ein Konzept, dass sich in der Diskussion befi ndet und im Rahmen unterschiedlicher Ansätze defi niert wird. Willy Brandt war der erste prominente Politiker in Deutsch-land, der den Begriff „Qualität des Lebens“ mehrfach in seinen Reden, erstmals 1971 an der Evangelischen Akademie in Tutzing (Brandt 1971) angesprochen hat. Von ihm sowie von sei-nem Parteigenossen Erhard Eppler wurde der Begriff Lebensqualität – als wichtige politische Zielgröße – schon früh erkannt. Auch von der IG-Metall wurde der Begriff Lebensqualität auf einem großen Zukunftskongress im Jahr 1971 der Öff entlichkeit bekannt gemacht. Erste wis-senschaftliche Aufsätze in Deutschland, die Le-bensqualität im Titel trugen und entsprechende Analysen aufwiesen, wurden von Wolfgang Zapf publiziert (1972 a und b). Treff end und zusam-menfassend kann Lebensqualität heute wie folgt verstanden werden: „Lebensqualität ist als multidimensionales Konzept zu verstehen, welches materielle und immaterielle, objek-tive und subjektive, individuelle und kollektive Wohlfahrtskomponenten gleichzeitig umfasst und das „besser“ gegenüber dem „mehr“ be-tont“ (Huschka & Wagner 2010). Lebensqualität ist kein absoluter Gegensatz zum materiellen Lebensstandard, sondern die Überwindung von Armut ist eine Voraussetzung von Lebensqua-lität. Lebensqualität ist insbesondere mit dem Begriff der „Nachhaltigkeit“ verbunden und bezieht die ökolo-gischen Veränderungen der Welt mit ein.

Inhalt

1 Editorial 1 Thema: Wohlbefi nden, Glück und Gesundheit 1 Lebensqualität bedeutet mehr als Wachstum und Wohlstand 4 Die Vermessung des Wohlstands 5 Lebenszufriedenheit in der deutschen Bevölkerung 7 Das Streben nach dem guten Leben 8 Arbeit, Glück und Nachhaltigkeit

10 HAG aktiv 13 Gesundheit aktuell 15 Kurz und Bündig 17 Mediothek 19 HAG Arbeitskreise 19 Impressum20 Veranstaltungen

Übersicht 1: Lebensqualität und ihre KomponentenQuelle: Glatzer 2012b, S. 383

Bereiche

Persönlicher Kontext Familie und Haushalt Nachbarschaft Gemeinschaft Nation Supranat. Vereinigungen Umweltbedingungen

Gesellschaftliche Probleme

Armut Soziale Exklusion Soziale Konflikte/Kriege Soziale Ungleichheit

Positives Wohlbefinden

Lebenszufriedenheit, Glück

Negatives Wohlbefinden

Sorgen, Ängste

Lebensbereiche

Lebenspartner/in, Familie, Arbeit, Freizeit, Einkommen, Gesundheit, Sicherheit, Umwelt, Religion

Wahrgenommene Probleme

Armut, Exklusion, Konflikte, Ungleichheit, Ungerechtigkeit

Zukunftserwartungen

optimistisch, pessimistisch

Lebensqualität bzw. Soziales Wohlbefinden

Subjektiv wahrgenommene Lebensqualität

Objektive Lebensbedingungen

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tig objektiven Index für Lebensqualität ist beispielsweise der Human Development Index (HDI), der bei den Vereinten Na-tionen gebräuchlich ist. In ihm ist u. a. die Lebenserwartung bei der Geburt, die Bildung, aber auch das Bruttonationalein-kommen pro Kopf (BNE) enthalten. Demgegenüber ist die all-gemeine Lebenszufriedenheit ein rein subjektiver Indikator. Darin kommen allein die Einstellungen der Bürgerinnen und Bürger zum Ausdruck. Der Indikator „Happy Life Expectancy“ (HLE) ist ein Beispiel für einen kombinierten Index, der objek-tive (Lebenserwartung) und subjektive Kriterien (Zufrieden-heit) vereint (siehe auch Glatzer 2012a).

Lebensqualität am Beispiel Deutschlands

Die wahrgenommene Lebensqualität in Deutschland wurde erstmals 1984 umfassend untersucht (Glatzer/Zapf 1984). Diese Untersuchung basiert auf mehrfach replizierten Be-völkerungsumfragen, den sogenannten Wohlfahrtssurveys (erstmals 1978), sowie drei ergänzenden Umfragen: einer Be-fragung der Gastarbeiterbevölkerung, einer Befragung unter Ehepartnern und einer Wiederholungsbefragung.Später wurde das Sozioökonomische Panel etabliert, durch das die sozialwissenschaftliche Datenbasis in Deutschland für Wohlfahrtsmessungen markant erweitert wurde (Wagner, Frick, Schupp 2007). Mit dem Datenreport, der 2011 in 13. Aufl age herausgegeben wurde, erreichte die Sozialbericht-erstattung eine breitere Öff entlichkeit. Dieser stellt einen umfassenden Sozialbericht für Deutschland dar und enthält eine Zusammenstellung von objektiven, als auch subjektiven Indikatoren.

Wie ist die subjektive Lebensqualität in

Deutschland verteilt?

Das folgende Beispiel stammt aus dem Sozialstaatssurvey 2005-2008 (Glatzer, Hasberg 2010), in dem die Qualität der Gesellschaft durch vier Komponenten defi niert wird: • Die Qualität der Gesellschaft bemisst sich daran, ob ein

auskömmlicher Lebensstandard für alle gesichert wird. Es sollte keine dauerhafte Armut und keine inakzeptable sozio-ökonomische Ungleichheit geben.

• Zur wahrgenommenen Lebensqualität einer Gesellschaft gehört, dass alle Menschen eine im Durchschnitt gute Lebenszufriedenheit erreichen können. Auf keinen Fall soll eine dauerhaft verfestigte Unzufriedenheit benachteiligter Bevölkerungsgruppen entstehen.

• Ein zentrales Kriterium der Qualität einer Gesellschaft ist die wahrgenommene soziale Gerechtigkeit. Die gefühlte Ungerechtigkeit darf sich nicht auf benachteiligte Bevölke-rungsgruppen konzentrieren.

• Obwohl soziale Konfl ikte zur Normalität von Gesellschaften gehören, darf ihr Gewalt- und Bedrohungspotenzial die Grenzen kaum vermeidbarer Beeinträchtigungen nicht über-schreiten. Innerer und äußerer Frieden sind Grundlagen von wahrgenommener Lebensqualität.

Eine subjektive Schichtung der Gesellschaft in Deutschland kann mithilfe von drei Indikatoren vorgenommen werden. Die Bewertung der eigenen Lebensverhältnisse erfolgt von sehr gut bis sehr schlecht, die Zufriedenheit mit dem Leben wird

auf einer elfstufi gen Zufriedenheitsskala von 0 bis 10 vorge-nommen, die gerechte Behandlung im Leben erfolgt danach, ob man sehr viel weniger als einem zusteht, erhalten hat.• Die Beurteilung der eigenen wirtschaftlichen Verhältnisse

erfolgt in Deutschland bei 8 % der Bundesbürger/innen mit der Bewertung „sehr gut“ und bei 4 % mit der Bewertung „sehr schlecht“; in einem hohen Wohlstand fühlen sich also doppelt so viele wie in strenger Armut (Abb. 1).

• Die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland stuft ihre wirtschaftlichen Verhältnisse – und das ist eine große Errungenschaft, die seit der Industrialisierung angestrebt wird – gut und sehr gut ein. Darunter in prekären Verhält-nissen befi nden sich 33 % der Bevölkerung, deren Lage zwischen aufstiegsorientiert und abstiegsbedroht schwankt.

• Als Armutsquote kann man die Zusammenfassung der Kategorien „schlechte“ und „sehr schlechte“ wirtschaftliche Lage betrachten, also 11 % der Bevölkerung. Dieser Anteil liegt am unteren Bereich der objektiven einkommensbasier-ten Messung von Armut.

Lebenszufriedenheit und Gerechtigkeitsempfi nden der Bun-desbürger variieren außerordentlich stark mit der Bewertung der Lebensverhältnisse:• Bei den Wohlhabenden ist nur 1 % mit ihrem Leben unzu-

frieden, bei den Ärmsten sind es 46 %. • Deutlich sind die Unterschiede beim Gerechtigkeitsempfi n-

den: 14 % der Wohlhabenden fühlen sich im Leben unge-recht behandelt, aber 87 % der Ärmsten glauben nicht, dass sie den gerechten Anteil erhalten, der ihnen zusteht.

In Deutschland ist eine subjektiv stark geschichtete Gesell-schaft entstanden, die auf längere Sicht ein erhebliches Span-nungspotenzial darstellen wird. Zwar ist dieses Spannungsge-fälle latent, aber der Umschlag in manifeste Konfl ikte erfolgt oft überraschend. Immerhin wird bereits jetzt die Spannung zwi-schen arm und reich von der Bevölkerung als wichtigste gesell-schaftliche Konfl iktdimension in Deutschland wahrgenommen.

Städtische Lebensqualität am Beispiel Hamburg

Auch die Lebensqualität in Städten wird einerseits von Exper-ten und andererseits aus der Sicht der Bürger beurteilt. Eine Experten-gestützte „objektive“ Messung der Lebensqualität in

8 % sehr gut

48 % gut

33 % teils-teils

sehr schlecht4 %

7 % schlecht

Quelle: Sozialstaatssurvey 2008

UngerechtigkeitUnzufriedenheit 1 %

3 %

10 %

25 %

46 %

14 %

29 %

60%

75 %

87 %

Wirtschaftliche Lage

Abb. 1: Subjektive Schichtung der Lebensverhältnisse in Deutschland 2008

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Thema

Städten ist das Deka Bank Städte Rating (Ditzen, 2012). Eine „subjektive“ Messung wird im Glücksatlas der Deutschen Post (Glücksatlas 2012) vorgenommen. Weltweit haben Unterneh-men eine Neigung entwickelt mithilfe von Wissenschaftlern die Lebensqualität von regionalen Einheiten zu untersuchen.

Im Deka Bank Städte Rating wird Lebensqualität mithilfe fol-gender Indikatoren gemessen:• Bildung• Bevölkerungsdichte• Kriminalität• Kulturelle Einrichtungen. Alle Hauptstädte sind in dem Rating vertreten. In der Studie liegt Hamburg bei der Lebensqualität mit einem Gesamtscore von 75 auf Platz drei und tut sich durch Bildung (Score 100), sowie kul-turelle Einrichtungen (Score 94) hervor. Davor liegen Stuttgart (Gesamtscore 75) und München (Gesamtscore 84). Nach Ham-burg folgen Berlin (Platz 4, Gesamtscore 73) und Bonn (Platz 5, Gesamtscore 72). Interessant ist jeweils, worin der Vor- bzw. Nachteil der Städte besteht. Frankfurt beispielsweise, welches

mit einem Gesamtscore von 49 auf Rang 22 zu fi nden ist, schnei-det insbesondere bei Kriminalität (Score 0) sehr schlecht ab. Ein Städteranking ist im Glücksatlas zu fi nden, den die deutsche Post erstellen ließ. Schaut man sich das Messverfahren und das Ranking dieser Studie an, sieht man den Unterschied: Hier wird die subjektive Lebenszufriedenheit gemessen. Hamburg liegt auf dem ersten Platz des Zufriedenheitsrankings und hat 84 von 100 möglichen Basispunkten von seinen Einwohnern erhalten. Ausschlaggebend für diese hohe Städtezufriedenheit ist vor allem das reichhaltige Kulturangebot, die gute Verkehrsinfra-struktur sowie die überragende Luft- und Wasserqualität. Düs-seldorf ist die fi nanziell solideste deutsche Metropole und folgt auf dem zweiten Rang mit 81 Punkten, danach folgt Dresden mit 80 Punkten. In Bezug auf die Ballungsräume hat Ostdeutsch-land längst zu Westdeutschland aufgeschlossen. Schlusslicht ist Essen mit nur 69 von 100 Basispunkten, wo nahezu alle für die Einwohner relevanten Zufriedenheitsdimensionen gravierende Schwächen aufweisen (vgl. Glücksatlas 2012).Auch hier zeigt sich wieder die Relevanz der Kriterien, die zur Messung der Lebensqualität in Städten und auch Ländern herangezogen werden. Je nachdem welche anerkannt werden, kann dies zu einer geänderten Rangfolge führen. Deshalb wird der Bedeutung wie man Lebensqualität nun messen soll, wel-che Kriterien herangezogen werden sollen, viel Aufmerksam-keit gewidmet. Die Messung kann, wie an Beispielen gezeigt, auf unterschiedlichen Ebenen erfolgen: Individuum, Familie und Haushalt, kommunale Ebene, Region, Nation, sowie der Welt. Dabei weisen die Messvorschläge Unterschiede auf und es gibt Spielräume und Kontroversen.Fest steht jedoch: Wohlstand und Wachstum alleine reichen weder in entwickelten noch in aufstrebenden Gesellschaften aus.

Autor/in und Literatur: Jennifer Gulyas, Prof. Dr. Wolfgang Glatzer

Kontakt: Goethe-Universität Frankfurt a. M., FB 03, Grüneburg-

platz 1 – Hauspostfach 15, 60323 Frankfurt am Main

[email protected], [email protected]

www.global-wellbeing.uni-frankfurt.de/

Wie gut geht es den Deutschen? Experten und Abgeordnete haben für den Bundestag Wohlstand neu defi niert. Es zählt nicht nur das Materielle, sondern auch Soziales und Ökologisches. Der Wohl-stand der Deutschen soll neu vermessen werden. Neben dem Brut-toinlandsprodukt (BIP) wollen die Parteien im Bundestag neun Indikatoren beachten, die anzeigen, wie es um die Lebensqualität der Deutschen bestellt ist. Darauf hat sich die Enquete-Kommission „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“ verständigt, die in diesen Tagen ihren Abschlussbericht dem Parlament vorlegt.

Das neue Wohlstandsmaß: mehr als das Brutto-

inlandsprodukt

Derzeit wird häufi g das Bruttoinlandsprodukt (BIP) als Grad-messer für das wirtschaftliche Wohlergehen herangezogen. Es

misst den Wert aller Güter und Dienstleistungen, die in einem Jahr erstellt werden. Doch seit vielen Jahren üben Politiker und Wissenschaftler Kritik an diesem Maßstab. So wird etwa nicht erfasst, was viele Menschen zu Hause bei Pfl ege und Kin-dererziehung leisten oder im Ehrenamt – wohlfahrtssteigernd sind diese Arbeiten dennoch. Andererseits steigt das BIP, wenn nicht nachwachsende Rohstoff e verbraucht werden oder Geld für die Beseitigung von Umweltschäden fl ießt. Das neue Wohlstandsmaß ist eine Art „BIP plus“, dass zusätz-lich Soziales und Teilhabe sowie die Ökologie in den Blick nimmt. Künftig sollen, wenn es um das Materielle geht, auch die Verteilung der Einkommen und die Staatsschulden stärker beachtet werden. Im Bereich Soziales spielt eine Rolle, wie viele Menschen Arbeit und einen guten Bildungsabschluss ha-

Die Vermessung des Wohlstands

Macht glücklich(er): Lebensbalance

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ben, lange leben und wie es um die Freiheit in der Gesellschaft bestellt ist. Bei den Indikatoren für die Dimension Ökologie haben sich die Experten und Abgeordneten an bedeutenden globalen Umweltgrenzen orientiert, bei deren Einhaltung die Erde auch für künftige Generationen lebenswert bleibt: Die In-dikatoren werfen ein Licht auf Treibhausgase, die Artenvielfalt und die Belastung von Böden und Gewässern mit Stickstoff .

Von nun an zusammen denken: Materielles,

Soziales, Ökologie

Über Wohlstand sprechen heißt, von nun an immer alle drei Dimensionen – Materielles, Soziales und Ökologie – zusam-men zu denken, so lautet die zentrale Botschaft der Enquete-Kommission. Die insgesamt zehn Indikatoren sollen Anstöße liefern, dass Verbesserungen oder Verschlechterungen in einzelnen Wohlstandsbereichen diskutiert werden – unter-malt mit seriösen Statistiken. Dabei werden Zielkonfl ikte in Zukunft deutlicher sichtbar, die gesellschaftliche Debatte – so die Hoff nung – gewinnt an Fahrt. Auch der Vergleich mit an-deren Ländern wird sich qualitativ ändern: Volkswirtschaften mit hohen Wachstumsraten wie China oder Indien sieht der Betrachter mit anderen Augen, wenn in einem Atemzug auch über soziale Inklusion, Freiheitsrechte oder die Umweltquali-tät berichtet wird.

Zielkonfl ikte

Einen off ensichtlichen Zielkonfl ikt bei der Debatte über Wachstum und Wohlstand hat die Enquete-Kommission beson-ders in den Fokus genommen. So hat sie sich damit beschäf-tigt, wie das Wirtschaftswachstum vom Ressourcenverbrauch und der Umweltverschmutzung entkoppelt werden kann. Der Befund war ernüchternd: Die Wirtschaft überlastet die Natur, weil Fortschritte bei der Einsparung von Ressourcen oder dem Verringern von Verschmutzung durch größeren Verbrauch zunichte gemacht werden. Ein einfaches Beispiel kann dies verdeutlichen: Nutzen immer mehr Menschen benzinsparende Autos, kann es sein, dass sie insgesamt mehr Auto fahren oder z.B. das gesparte Geld für Fernfl üge ausgeben – die Umwelt hat also nichts davon. Was also tun?Solche und andere Fragen wird der Wohlfahrtsindikator im-mer wieder auf die Tagesordnung bringen. Er soll nach dem Wunsch der Kommission jährlich veröff entlicht, von Sach-verständigenräten diskutiert und von der Bundesregierung kommentiert werden. Einen Wermutstropfen mussten die 17 Experten und 17 Bundestagsabgeordneten jedoch hinnehmen: Die nicht bezahlte Arbeit zu Hause wird bislang noch nicht ausreichend statistisch erfasst. Schon bald jedoch soll es bes-sere Zahlen geben.

Soziales und Teilhabe

BIP

Bildung

Die 10 Leitindikatoren

Materieller Wohlstand Ökologie

Beschäftigung

Staatsschulden

Einkommensverteilung

Gesundheit

Freiheit

Treibhausgase

Stickstoff

Artenvielfalt

Kontakt: Michaela Hoff mann, Deutscher Bundestag, wiss.

Mitarbeiterin der Enquete-Kommission „Wachstum, Wohlstand,

Lebensqualität“, Michaela.Hoff [email protected]

Die Lebenszufriedenheit in der deutschen Bevölkerung rückt seit Jahren vermehrt in den Fokus und wird wissenschaftlich un-tersucht. Daraus ergibt sich die Frage, in welchem Bundesland die Menschen in Deutschland über die höchste Zufriedenheit verfügen? Eine eindeutige Begriff sbestimmung für Lebenszu-friedenheit festzulegen, wird aufgrund der Mannigfaltigkeit der Begriff e für positive Zustände, wie Freude, Glück, Wohlbefi nden etc. erschwert. Infolgedessen verwenden einige Forscher in ihren Studien die Wortbedeutungen sinngleich. „Lebenszufrie-denheit bezieht sich auf einen kognitiven Bewertungsprozess der eigenen Lebensqualität und setzt sich damit von aff ektiven Maßen (joy, positive aff ect bzw. Freude, positive Stimmung, gute Laune) ab.“ Auf Basis von Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP)

wurde die Lebenszufriedenheit in einer 10-stufi gen Likert-Skala erhoben. Die durchschnittliche Lebenszufriedenheit in Deutsch-land lag in den Jahren zwischen 1988-1996 im Osten unter dem Niveau von Westdeutschland. Nach der Wiedervereinigung stieg die Lebenszufriedenheit im Westen an, im Herbst 1991 und Frühjahr 1992 fi el diese jedoch wieder auf das Niveau von 1988 zurück. Die ostdeutsche Bevölkerung war bei der ersten Mes-sung, mit einem Wert von 2,84 deutlich unzufriedener als die westdeutsche von 3,15. Obwohl sich die objektiven Lebensbe-dingungen für die meisten Ostdeutschen beträchtlich verbessert haben, spielen neben Zukunftssorgen auch die Vergleiche mit der westlichen Bevölkerung eine Rolle. Weiterhin zeigen sich die gestiegenen Ansprüche an objektive Lebensbedingungen für die geringere Zufriedenheit mit dem Leben verantwortlich.

Lebenszufriedenheit in der deutschen Bevölkerung

Abb.

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Thema

Gute Gesundheit, hohe Lebenszufriedenheit

Der individuelle Gesundheitszustand stellt für die Lebenszu-friedenheit einen bedeutenden Faktor dar. Indikatoren wie Familienstand und Alter sind persönliche Glücksfaktoren. So-wohl junge als auch ältere Individuen sind tendenziell zufrie-dener mit ihrem Leben als Menschen im mittleren Lebensal-ter. Möglicherweise hängt diese Tatsache mit Verantwortung und Stress zusammen. Ebenso wird diskutiert, dass die per-sönliche Lebenszufriedenheit von genetischen Faktoren be-stimmt ist. Des Öfteren sind Menschen bei objektiv gleichen Lebensumständen deutlich glücklicher als andere, weil ihre Lebenseinstellung positiver ist. Aktive Menschen sind deut-lich glücklicher als passive Menschen. Die Lebenszufrieden-heit und der Gesundheitsstatus sind von der Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Schicht und des sozialen Status ab-hängig. Menschen aus der unteren Sozialschicht weisen eine geringere Lebenszufriedenheit, deutliche Unterschiede in der Persönlichkeit, ausgeprägte körperliche Beschwerden und

einen defi zitären Gesundheitszustand auf. Mit steigendemBildungsniveau und höherem Einkommen wird der Gesund-heitszustand positiver beurteilt.

Positive Gesundheitseinschätzung nimmt mit dem

Alter ab

Die positive Einschätzung der Gesundheit nimmt mit stei-gendem Alter ab. Drei Viertel der über 18-jährigen Deutschen kennzeichneten im Jahr 2003 ihren eigenen Gesundheitszu-

stand als „gut“ oder „sehr gut“. In der Tendenz zeigt sich zwi-schen 1994 und 2003 ein Anstieg des Bevölkerungsanteils,

der seine Gesundheit als „sehr gut“ einschätzt. Auf einer Zufrieden-heitsskala von 0 bis 10 wurden die Daten aus dem SOEP ausgewertet. 2002 betrug der Mittelwert 6,6 Punkte. Im Jahre 2006 betrug die-ser 6,5 Punkte. Bei der Stichprobe aus dem Jahre 2006 wird bei einer genaueren Betrachtung deutlich, dass Männer mit 6,6 Punkten ein wenig zufriedener mit ihrer Gesund-heit sind als Frauen. Hinsichtlich des Alters liegen die 18 bis 34-Jäh-rigen mit 7,5 Punkten vor der Al-tersgruppe der 35 bis 59-Jährigen mit 6,5 Punkten gegenüber den 60-Jährigen und Älteren, welche 5,8 Punkte aufweisen. Auch zwischen den Geschlechtern bestehen Unterschiede. Psychische Erkrankungen, welche vor allem bei Frauen nach Daten des Bundes-Ge-sundheitssurveys 1998 weit in der Allgemeinbevölkerung verbreitet sind, spielen sowohl bei Arbeitsun-fähigkeitsfällen wie Frühberentun-gen eine immer bedeutendere Rolle. Der subjektive Gesundheitszustand weist einen potenziell starken Ein-

fl uss auf die Lebenszufriedenheit auf. Ebenso sind Menschen in Westdeutschland glücklicher. Abschließend lässt sich zu-sammenfassen, dass jeder Mensch die Möglichkeit besitzt sei-ne Zufriedenheit im Leben zu steuern und zu steigern, wenn er bewusst Fähigkeiten und Fertigkeiten nutzt und gezielt auf seine Gesundheit achtet.

In Hamburg ist die subjektive Lebenszufriedenheit mit 7,38 in den Jahren 2009/2011 am höchsten, in Thüringen mit 6,45 am niedrigsten(Raff elhüschen, B. & Köcher, R. (2011). Glücksatlas Deutschland)

In Hamburg leben viele zufriedene Menschen

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Kontakt: Christian M. Heidl, interdisziplinäres Zentrum für

Public Health, Universität Erlangen, [email protected]

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Gesundheit ist ein wichtiger Faktor für Zufriedenheit, Glück und Wohlfahrt. Gesund zu sein, ist dabei wichtig per se, aber auch Vo-raussetzung dafür, bestimmte Tätigkeiten überhaupt ausführen zu können, die zur Zufriedenheit beitragen. Gesundheit verschlech-tert sich mit zunehmendem Lebensalter objektiv, die subjektive Le-benszufriedenheit dagegen verbessert sich. Lebenszufriedenheit hängt somit maßgeblich von weiteren Faktoren ab, auch solchen, die ihrerseits von Gesundheit beeinfl usst werden oder auf Gesund-heit wirken. Zur Messung von Wohlfahrt gibt es unzählige Indika-toren, die sich in drei unterschiedliche Ansätze einteilen lassen: Eine Reihe von Vorschlägen basiert auf Maßzahlen, die das Brut-toinlandsprodukt (BIP) als Berechnungsbasis nehmen, um dann Korrekturen und Erweiterungen vorzunehmen. Eine zweite Grup-pe von Indikatoren lässt sich unter dem Stichwort „synthetische Indikatoren“ zusammenfassen. Als dritte Alternative können die Indikatoren der Zufriedenheits- oder Glücksforschung aufgeführt werden, zum Beispiel das subjektive Wohlbefi nden, oder „subjec-tive well-being“ (vgl. Fleubaey, 2009). Diese letzte Gruppe ist für den Gesundheitsbereich besonders interessant.

Messung von subjektivem Wohlbefi nden

Häufi g werden zur Messung von subjektivem Wohlbefi nden zwei Arten von Fragen gestellt. Einerseits werden Individuen gebeten, ihre Lebenszufriedenheit zu beurteilen, beispielsweise anhand von Fragen wie „Wenn Sie Ihr Leben insgesamt betrachten, wie zufrieden sind Sie?“. Andererseits wird nach der erlebten Zufrie-denheit zu einem bestimmten Zeitpunkt gefragt. Diese beiden Einschätzungen stimmen nicht immer überein: Während Kinder Menschen in der Eigeneinschätzung generell zufriedener machen, erhöhen sie doch gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit, dass sie zu einem bestimmten Zeitpunkt verärgert oder besorgt sind. Mit der ersten Fragestellung beschäftigt sich auf nationaler Ebene und im internationalen Vergleich unter anderem die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in ihrer „Better Life Initiative“. Sie unterscheidet dabei materielle Bedingungen wie Einkommen/Reichtum, Arbeit und Unterkunft auf der einen Seite sowie Lebensqualität auf der anderen Seite, zu der unter anderem der Gesundheitszustand, Work-Life-Balance, Bildung, soziale Beziehungen, Qualität der Umwelt, persönliche Sicherheit und subjektives Wohlbefi nden zählen (vgl. OECD, 2011). Die thematische Struktur für aktuelles Wohlbefi nden deckt im Rahmen des OECD-Ansatzes viele Komponenten ab, die als Teilas-pekte sowohl materielle Faktoren als auch individuelle Befähigung (capabilities) berücksichtigt (vgl. ebenda). Letztere beziehen sich dabei auf die Bedingungen, unter denen Entscheidungen getrof-fen werden und die Möglichkeiten der Menschen, Ressourcen in bestimmte Zwecke zu transformieren, zum Beispiel in Gesundheit (vgl. Sen, 1998).

Subjektive Zufriedenheitsforschung

Die subjektive Zufriedenheitsforschung kommt dabei teilweise zu erstaunlichen Ergebnissen. Eine dieser überraschenden Beobach-tungen ist, dass die subjektive Lebenszufriedenheit ab dem frühen Erwachsenenalter erst abnimmt, dann aber nach der Midlife-Crisis

wieder ansteigt (vgl. The Economist, 2010). Damit ist der Zusam-menhang zwischen Gesundheit, Lebensalter und Lebenszufrie-denheit nicht linear, sondern folgt einer U-Kurve (siehe Abbil-dung): Während der Gesundheitszustand sich mit zunehmendem Lebensalter verschlechtert, nimmt die Lebenszufriedenheit im Alter wieder zu. Unzweifelhaft übt der Gesundheitszustand einen bedeutenden Einfl uss auf die Lebensqualität eines Menschen aus. Der scheinbare Widerspruch lässt sich dahingehend aufl ösen, dass es off enbar nicht ausschließlich der absolute Gesundheitszu-stand ist, der die Lebenszufriedenheit bestimmt. Vielmehr schei-nen sich Menschen in ihrer Empfi ndung von Lebenszufriedenheit an äußere Umstände, darunter auch das zunehmende Lebensal-ter, anzupassen.1 Die Referenz, an der sich Zufriedenheit bemisst,verschiebt sich im Laufe der Zeit. Und schließlich weicht man auf andere Aktivitäten aus, wenn der körperliche Zustand Sport, Rei-sen etc. nicht mehr wie in jüngerem Lebensalter zulässt.

Die Position der Person im Verhältnis zum Umfeld

Ein weiterer Punkt betriff t auch die relative Position einer Person im Verhältnis zu ihrem Umfeld. Zum Teil bestimmt sich das Um-feld endogen, weil man sich soziale Kontakte danach auswählt, wie glücklich man mit diesen sein kann. Zum Teil ist das soziale Umfeld, insbesondere das berufl iche, aber auch exogen gegeben. Sich mit anderen messen und vergleichen zu müssen, kann die subjektive Zufriedenheit maßgeblich beeinfl ussen. Die Bedeu-tung des relativen Einkommens oder Status ist vor allem in der mittleren Lebensphase entscheidend; sie nimmt jedoch mit zu-nehmendem Lebensalter ab. Auch das ist ein Grund, weshalb die Lebenszufriedenheit ungefähr ab dem 50. Lebensjahr wieder an-steigt (siehe Abbildung). Auch bei jüngeren Menschen hängt die Lebenszufriedenheit weniger vom relativen Einkommen bezogen auf das jeweilige soziale Umfeld ab; für sie zählt – aus nahelie-

Das Streben nach dem guten LebenZum Zusammenhang von Gesundheit, Lebensalter und Zufriedenheit

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Thema

genden Gründen – eher die Perspektive als der Zustand (vgl. zum Beispiel FitzRoy et al., 2011).

Gesundheitsrelevante Schlussfolgerungen

Die zweite Fragestellung nach der subjektiven Zufriedenheit zu einem bestimmten Zeitpunkt hat zwar einen anderen Schwer-punkt, ist aber für gesundheitsrelevante Schlussfolgerungen nicht minder interessant. Wie wir uns zu einem Zeitpunkt fühlen, hängt ausschlaggebend von unserer unmittelbaren Umgebung ab. Dabei treten die Faktoren, die die generelle Zufriedenheit beeinfl ussen, in den Hintergrund, situative Dinge hingegen in den Vordergrund. Der entscheidende Faktor hierbei ist unsere Aufmerksamkeit (vgl. Kahneman, 2011). Für unseren Gemütszu-stand ist das ausschlaggebend, worauf wir uns konzentrieren. Um uns an Dingen zu erfreuen, müssen wir daher unsere Auf-merksamkeit auf sie lenken. Kahneman beschreibt eine Studie, in der das Essverhalten von französischen und amerikanischen

Frauen verglichen wird. Obwohl beide Gruppen die gleiche Zeit zum Essen aufwendeten, war die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Französinnen auf diese Aktivität konzentrierten, doppelt so hoch wie bei den Amerikanerinnen, die Essen häufi g mit anderen Aktivitäten kombinierten. Der aus dem Essen erlebte Genuss war bei den Amerikanerinnen entsprechend niedriger.

Verhalten und Zufriedenheit

Diese Beobachtungen haben Auswirkungen für unser Verhalten in Bezug auf unsere Zufriedenheit. Sie legen nahe, dass man sein erlebtes Wohlbefi nden steigern kann, indem man passive Be-schäftigungen (beispielweise Fernsehen) meidet und durch ak-tive Formen ersetzt (beispielsweise soziale Kontakte, Sport). Die-ses Ergebnis deckt sich mit der empirischen Glücksforschung, die soziale Interaktion als eine wichtige Determinante für Lebenszu-friedenheit und Glück identifi ziert hat (vgl. Frey/Stutzer, 2010).

Autor/in: Jana Stöver, Prof. Dr. Henning Vöpel

Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI)

Im Alter steigt die Lebenszufriedenheit

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Politik im Allgemeinen und Wirtschaftspolitik im Besonderen gelten als erfolgreich, wenn die Zahl der Arbeitslosen niedrig ist. Sind viele Menschen ohne Arbeit, wie etwa in Griechen-land oder Spanien, macht sich Frustration, Not und Leid breit. Um neue Arbeitsplätze zu schaff en und alte zu bewahren, wer-den die endlichen Ressourcen unseres Planeten skrupellos vergeudet. Dem Weltklima wird eingeheizt, als gäbe es kein Morgen mehr. Stolz werden in Deutschland nun die entstan-denen Jobs im Bereich der Erneuerbaren Energien vorgezeigt – an die 400 000 Stellen sind hier entstanden. Ein wahrlich vorzeigbarer Erfolg. Jede energetisch motivierte Gebäudesa-nierung schaff t und sichert ebenfalls Arbeit. Doch sind trotz alledem die Kohlendioxidemissionen im Jahr 2012 leicht angestiegen. Der Ressourcenverbrauch geht seit Jahrzehnten nur unmerklich zurück. Die Strategie des „grünen Wachstums“ wird mitnichten ausreichen, den Verbrauch von Öl, Gas, Indium etc. auf ein verantwortungsvolles Maß zu reduzie-ren. Notwendig ist neben den technischen Reformen auch ein kultureller Wandel. Nur durch eine Strategie der Selbstbegren-zung werden wir langfristig nachhaltig leben können.Essentieller Bestandteil des anstehenden kulturellen Wandels

ist die Arbeitszeitverkürzung. Wenn die Menschen im Schnitt 30 Stunden in der Woche für Lohn arbeiteten, ließe sich die Arbeitslosigkeit zumindest rechnerisch abschaff en. Dieser als „Kurze Vollzeit für Alle“1 bezeichnete Ansatz wäre keine starre Norm, sondern eine Art Durchschnittswert, der je nach persön-lichen Wünschen, biografi scher Situation und wirtschaftlichen Verhältnissen fl exibel gewählt werden kann. Ziel sind kürzere Lebensarbeitszeiten in abhängiger Beschäftigung.Die Kurze Vollzeit macht es möglich, dass unsere Gesellschaft ihre Abhängigkeit von Natur zerstörenden Wirtschaftszweigen Schritt für Schritt abbaut.

Arbeit, Glück und Nachhaltigkeit

Zu: „Arbeit, Glück und Nachhaltigkeit“:http://wupperinst.org/publikationen/details/wi/a/s/ad/1644/Zur Studie „Zukunftsfähiges Hamburg“:

http://wupperinst.org/projekte/details/wi/p/s/pd/317/Zur Studie über Energiearmut:http://wupperinst.org/publikationen/details/wi/a/s/ad/1252/

Anmerkung:1 Die Bedeutung von Zustand, Erwartungen und Zustandsänderungen für die Empfi n-

dung von Nutzen wird in der Prospect Theory formalisiert.

Literatur:Die im Artikel verwendete Literatur fi nden Sie in der Studie: Vöpel, H.; Görlinger, M.;

Hungerland, W.; Koller, C.; Quitzau, J.; Stöver, J. (2012):

Strategie 2030 - Gesundheit, Berenberg Bank & HWWI (Hrsg.), Hamburg.

Weitere Literaturangaben: FitzRoy, F.; et al. (2011): Age, Life-Satisfaction, and Rela-

tive Income: Insights from the UK and Germany, IZA Discussion Paper 6045, Bonn.

Fleubaey, M. (2009): Beyond GDP: The Quest for a Measure of Social Welfare, in:

Journal of Economic Literature 2009, 47:4, S. 1029–1075.

Frey, B.; Stutzer, A. (2010): Glück: Die ökonomische Analyse, in: Witte, E. H. (Hrsg.):

Sozialpsychologie und Ökonomie, Lengerich.

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Strategien und Maßnahmen

Besser heute als morgen engagieren sich Gewerkschaften, Be-triebs- und Personalräte für das Konzept der Kurzen Vollzeit. Sie verleiht dem Arbeitskampf einen idealistischen Kern2, indem das rein materielle Streben nach Einkommensmehrung durch imma-terielle Werte erweitert wird. Notwendig ist dafür eine Weiterent-wicklung des Teilzeitgesetzes. Wer seine Arbeitszeit verringert, sollte zudem durch eine Prämie dafür belohnt werden. Weiterhin können Heimarbeit, Lebensarbeitszeitkonten, entsprechende Ta-rifvereinbarungen, Abbau von Überstunden und anderes mehr den Wandel der Arbeitszeitkultur auf den Weg bringen.

Indessen sind kürzere Arbeitszeiten indiskutabel, wenn selbst ein 40-Stunden-Job nicht zum Leben reicht. Daher wird ein nomineller, gesetzlicher Mindestlohn ohne Bran-chenbezug eingeführt werden. Die Prämie für kürzere Ar-beitszeiten sollte im Niedriglohnbereich etwas großzügiger ausfallen. Ein bereits erprobtes Ausgleichskonzept für kür-zere Arbeitszeiten ist die Kurzarbeit. Staat, Unternehmen und Gewerkschaften haben es in der Wirtschaftskrise bereits erfolgreich realisiert.

Widerstände und Mythen

Nun darf man sich nichts vormachen. Die Kurze Vollzeit stellt persönliche Gewohnheiten und gesellschaftliche Konventionen in Frage. Es wird viele Einwände geben. Was hilft es beispiels-weise, wenn Maschinenbauingenieure durch Arbeitszeitver-kürzung neue Stellen schaff en, wenn ohnehin alle Firmen mit Fachkräftemangel zu kämpfen haben? Doch ein solcher Mangel ist zumindest kurzfristig noch nicht in Sicht.3 Es ist vielmehr eine Taktik der Arbeitgeber, um genügend Auswahl bei den Be-werbern zu haben. Die Kurze Vollzeit sorgt dafür, dass die Unternehmen ihren künftigen Mitarbeitern etwas bieten müssen. Zudem halten besonders männliche Führungskräfte ihre Stelle für nicht teil-bar. Doch heute wird in hoch arbeitsteiligen Organisationen gearbeitet. Jede Stelle lässt sich prinzipiell für die Kurze Vollzeit zuschneiden. Deutsche Unternehmen wie auch die öff entliche Verwaltung belegen mit eindrucksvoller Regel-mäßigkeit, dass Verantwortungsbereiche innerhalb von Wo-chen neu zugeschnitten werden können. Die Kurze Vollzeit

hört nicht bei Führungskräften auf, sondern sollte dort ihren Anfang nehmen. Sie scheitert allenfalls an der kulturellen Borniertheit der Männerwelt.Auch Gutverdiener werden erwidern, sie könnten nicht auf ei-nen Teil ihres Gehalts verzichten. Doch wer ehrlich mit sich selbst ist, wird erkennen, dass der ganze Fleiß sich überwie-gend in überfl üssige Technikspielereien und Luxus ergießt. Ob das neueste Handy, iPad, 3D-Fernseher oder iWatch: All-zu vieles ist allenfalls „praktisch“, aber keine nennenswerte Erleichterung, noch mehr verursacht es überdies permanente Zusatzkosten.

Glück und Nachhaltigkeit

Das leitet über zur Nachhaltigkeit. Denn wenn die Menschen weniger Geld für ressourcenvergeudende Produkte ausgeben können, ist das für die zukünftigen Generationen der reinste Segen. Verschiedene Untersuchungen wie etwa zur „Halbtags-gesellschaft“ deuten darauf hin, dass Arbeitszeitverkürzungen

Gipfel-Glück fernab von Hektik und Stress

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Thema

• • • • • KURZ UND BÜNDIG • • • • •

Interessante Links zu „Glück“ und „Wohlbefi nden“

World Database of Happiness

Die englischsprachige Website bietet eine umfassende Sammlung an internationalen Publikationen und wissen-schaftlichen Studien zum Thema Glück und Wohlbefi nden.http://www1.eur.nl/fsw/happiness/

Glücksarchiv

Im Glücksarchiv wird das Thema Glück aus der Perspek-tive unterschiedlicher Fachdisziplinen betrachtet und der Frage nachgegangen, wodurch Glück verursacht wird und wie man das Glückserleben steigern kann. Zudem werden Literaturtipps gegeben.http://www.gluecksarchiv.de/

Planet Wissen

Auch Planet Wissen beschäftigt sich in der Rubrik „Alltag & Gesundheit“ mit dem Thema Glück. Behandelt werden unter anderem Themen wie Resilienz, positive Psycholo-gie und Glücksökonomie.http://www.planet-wissen.de/alltag_gesundheit/psycho-logie/glueck/index.jsp

Wikipedia-Artikel

Wohlbefi nden gilt heute als Schlüsselbegriff in Bezug auf Wohlstand und nachhaltige Entwicklung von Menschen und Gesellschaften. Der Artikel beschäftigt sich mit der Veränderung des Wohlstandsverständnisses und geht der Frage nach, wie man Wohlbefi nden und Entwicklung adä-quat messen kann.http://de.wikipedia.org/wiki/Wohlbefinden_%28Wohl-standsindikator%29

auch das Konsumverhalten verändern und der Ressourcenver-brauch zurückgehen kann.4 Die Kurze Vollzeit mindert Hektik und Stress der Beschäf-tigten. Jeder zehnte Erwerbstätige arbeitet gewöhnlich mehr als 48 Stunden pro Woche.5 Zweieinhalb Milliarden Über-stunden im Jahr 6 sind kaum noch Zeugnis von Strebsamkeit und Fleiß. Sie schaden der physischen und psychischen Ge-sundheit. Währenddessen hat sich diese Zahl der Überstun-den in Dänemark mehr als halbiert. Beeindruckend ist auch der Vergleich mit einem weiteren Nachbarland: Im Vergleich zu den Niederlanden arbeiten hierzulande achtmal so viele Angestellte über 50 Stunden in der Woche. Es geht auch anders.7

Wer 40, 50 oder gar 60 Stunden in der Woche der Erwerbs-arbeit nachgeht, hat kaum noch Zeit für Familie und Freunde. Doch das ist es, worauf es im Leben ankommt, wenn die ma-teriellen Grundbedürfnisse befriedigt sind. Gefordert sind vor allem die Männer. Sie werden lernen, dass man auch mit

kürzeren Arbeitszeiten ein vollwertiges Mitglied der Gesell-schaft sein kann. Eine Mischung aus fi nanziellen Anreizen, gesetzlichen Verpfl ichtungen, Kampagnen, Bildungsinitiati-ven und vieles mehr wird sie dazu ermutigen.

Kontakt: Dr. Michael Kopatz, Wuppertal Institut für Klima,

Umwelt, Energie; Forschungsgruppe Energie-, Verkehrs- und

Klimapolitik, Tel: 0202 2492-148, www.wupperinst.org

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Um die Gesundheit von (werdenden) Familien zu verbes-sern, hat sich das Setting Stadtteil oder Kommune bewährt. Hier empfi ehlt der Pakt für Prävention die Entwicklung ei-ner Kultur des Miteinanders und den Aufbau von lokalen Gesundheitsförderungs- und Präventionsketten. Dies soll im Stadtteil Rothenburgsort (RBO) modellhaft erprobt werden und zukünftig auf weitere Gebiete in Hamburg übertragen werden.

Aktivitäten auf Bundesebene geben Anstöße

Auch auf Bundesebene wird der Aufbau von integrierten kom-munalen Ansätzen unterstützt. Der kommunale Partnerpro-zess „Gesund aufwachsen für alle!“ führt Kommunen zusam-men, die sich auf den Weg gemacht haben, Präventionsketten zur Förderung der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen aufzubauen. Initiiert durch die Bundeszentrale für gesund-heitliche Aufklärung (BZgA) wird der Partnerprozess im

Rahmen des Kooperationsverbundes „Gesundheitliche Chan-cengleichheit“ und in Zusammenarbeit mit den kommunalen Spitzenverbänden, dem Gesunde-Städte-Netzwerk (GSN) und der Techniker Krankenkasse durchgeführt. 

Koordinierungsstellen sind Ansprechpartner für

Kommunen

In den Bundesländern sind die Koordinierungsstellen Gesund-heitliche Chancengleichheit (ehemals Regionale Knoten) An-laufstelle für die Beratung und Fortbildung von kommunalen Vertreterinnen und Vertretern. In Hamburg setzt die Koordi-nierungsstelle auf Stadtteilebene an und hat für Rothenburgs-ort eine Workshop-Reihe entwickelt, die das Ziel verfolgt die Akteure vor Ort beim Aufbau einer Gesundheitsförderungsket-te zu begleiten. Unterstützung erhalten die Beteiligten von Ex-pert/innen aus Forschung und Praxis. An der Workshopreihe sind beteiligt:• die Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleich-

heit Hamburg – Regionaler Knoten in der HAG • die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz• das Bezirksamt Hamburg-Mitte.Das Angebot wird im Rahmen des Partnerprozesses „Gesund aufwachsen für alle“ gefördert und von der Techniker Kranken-kasse fi nanziell unterstützt.

Gelungener Start

Am 16. Januar 2013 fand der Auftaktworkshop „Gesund auf-wachsen in Rothenburgsort – Förderung einer Gesundheits-förderungs- und Präventionskette“ in der Elternschule statt.18 Akteure in Rothenburgsort, die mit Kindern und Familien zusammenarbeiten, nahmen teil, z. B. Allgemeiner Sozialer Dienst (ASD), Gesundheitsamt, Koordinierungsbaustein Ge-sundheitsförderung, Kitas, Elternschule, Familienhebamme.

Gesundheit von Kindern und Familien in Rothenburgsort stärken Erste Schritte in Richtung einer Gesundheitsförderungskette

In Workshops werden die Akteure vor Ort begleitet

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Anmerkungen

1 Diese Formulierung stammt von Helmut Spitzley †

2 vgl.: Loske, Reinhard (2010): Abschied vom Wachstumszwang. Rangsdorf, S. 27

3 Brenke, Karl (2010): Fachkräftemangel kurzfristig noch nicht in Sicht. Wochenbe-

richt des DIW Berlin Nr. 46/2010, S. 2-15.

4 Schaff er, Axel / Stahmer, Carsten (2005): Die Halbtagsgesellschaft – ein Konzept

für nachhaltigere Produktions- und Konsummuster. In: GAIA 14/3, S. 235

5 Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. 347 vom 28.09.2010

6 Spiegel (14.2.2011) unter Berufung auf IAB (Institut für Arbeitsmarkt- und Be-

rufsforschung)

7 OECD (2011): How‘s Life?: Measuring well-being, OECD Publishing, S. 133

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Die Veranstaltung moderierten Dr. Antje Richter-Kornweitz (LVG & AFS Niedersachsen) und Petra Hofrichter (HAG).

Was ist eine Präventionskette?

Leitgedanken einer Präventionskette sind Prävention und Partizipation statt Krisenintervention. Sie beinhaltet eine Neuorientierung und systematische Verankerung des präven-tiven und partizipativen Denkens und Handelns. Sie soll dazu beitragen Angebote und Ansätze über Ressortgrenzen hinweg aufeinander abzustimmen und somit von Geburt bis zum Aus-bildungsbeginn (in Rothenburgsort bis zum 10. Lebensjahr) bedarfsgerechte Unterstützungsangebote sicherzustellen.Eine Präventionskette steht für eine präventive, lebenspha-senorientierte Unterstützungskultur, an der sich alle verant-

wortlichen Akteure der Kommune/des Sozialraums beteiligen, um voneinander getrennt erbrachte Leistungen und Angebote aufeinander abzustimmen und zu koordinieren. Um dieses Ziel zu erreichen, haben die Teilnehmenden ei-nen gemeinsamen Lern- und Einigungsprozess gestartet. Am 16. Januar standen Themen wie Haltung, Selbstverständnis, Ziele im Vordergrund. In den weiteren Workshops wird an dem spezifi schen Design der Präventionskette in Rothenburgsort gearbeitet; besonderes Augenmerk liegt hier auf dem Netz-werk als Organisationseinheit.

Kontakt: Petra Hofrichter, Koordinierungsstelle Gesundheitliche

Chancengleichheit Hamburg, HAG, Tel: 040 2880364-14

[email protected]

In diesem Jahr wird zum achten Mal der Hamburger Gesund-heitspreis für Betriebe, Wirtschaft und Verwaltung ausgeschrie-

ben. Mit ihm werden Unternehmen ausgezeichnet, die sich über ihre gesetzlichen Verpfl ichtungen hinaus für den Schutz und die Förderung der Gesundheit ihrer Beschäftigten ein-setzen. Wichtig ist uns, dass Sie Maß-

nahmen in der betrieblichen Praxis umgesetzt wurden.

Psychische Gesundheit bei der Arbeit

In dieser Ausschreibung wird ein besonderes Augenmerk auf die psychische Gesundheit bei der Arbeit gelegt. Betriebe haben es in der Hand, Arbeitsaufgaben, -organisation, -umge-bung sowie soziales Miteinander so zu gestalten, dass Mitar-beiter/innen die Balance zwischen den Arbeitsanforderungen und ihren Ressourcen gelingt. Psychische Belastungen zu er-kennen, zu reduzieren und gesundheitsförderliche Potenziale in der Arbeit zu stärken, sind wichtige Schritte, damit sowohl Beschäftigte als auch Betriebe gemeinsam erfolgreich sein können.

Wer kann sich bewerben?

Jedes Hamburger Unternehmen kann sich bewerben – unab-hängig von seiner Betriebsgröße und Branche. Es wird je ein Preis für die Kategorie Klein-, Mittel- und Großbetrieb ver-liehen! Wir vergeben eine Auszeichnung nicht nur für ein gelebtes Konzept betrieblicher Gesundheitsförderung, sondern auch für eine gute Qualität durchgeführter Maßnahmen. Es ist kein Preis nur für die Besten. Betriebe können sich auch mit be-sonderen Leistungen und Maßnahmen bewerben – wie mit Altersteilzeitmodellen, Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Fa-milie und Beruf oder Anti-Stress-Programmen. Preisträger des Gesundheitspreises 2011 können bei der Ausschreibung 2013 leider nicht berücksichtigt werden. Die Ausschreibungsunterlagen erhalten Sie bei der HAG oder online unter www.hag-gesundheit.de (Gesundheitspreis). Einsendeschluss ist der 31. Oktober 2013.

Hamburger Gesundheitspreis 2013

Kontakt: Susanne Wehowsky, HAG, Tel: 040 2880364-0

[email protected]

Am 18. April nahmen über 130 Fachkräfte und Ehrenamtliche an der Veranstaltung „Gestorben wird überall – Krankheit, Tod und Trauer in Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe“ im Hamburger Bestattungsforum Ohlsdorf teil. Veranstalter der Tagung: der Arbeitskreis „Wohnungslosigkeit und Gesund-heit“ in der Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancen-gleichheit Hamburg.

Wie sterben Wohnungslose?

Auch Wohnungslose müssen sterben – nur kommt ihr Tod fast immer zu früh. Sie sterben häufi g allein, ohne Trost und letztes

Gespräch, in funktionalen, unpersönlichen Räumen oder auf der Straße. Diese Tatsachen bewog den Arbeitskreis zu dieser besonderen Veranstaltung an einem besonderen Ort.Dr. Frauke Ishorst-Witte führte das Thema ein mit ihrem Bei-trag „Stimmt, Herr Meyer kommt gar nicht mehr!“ Sie arbeitet bei der Diakonie Hamburg in der ärztlichen Versorgung für wohnungslose Menschen. Prof. Dr. Annelie Keil von der Uni-versität Bremen sagte in ihrem Vortrag: „Die Orte, wo wir le-ben müssen auch Orte sein, wo wir sterben können“.Was ist zu tun, wenn Betroff ene jede Hilfe ablehnen? Wie kön-nen Wohnungslose beim Sterben begleitet werden, Tod und

Gestorben wird überallVeranstaltung im Hamburger Bestattungsforum

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Trauer in der Wohnungslosenhilfe, Lebensqualität bis zum Schluss? Sterben Wohnungslose anders – oder nicht? Wer begräbt Herrn Meyer, wenn er kein Obdach hat?

Zu diesen Themen wurde in Workshops gearbeitet. Ein kolle-gialer Austausch zum Thema Sterben in der Einrichtung und Entwicklung eines Leitbildes sowie ein Spaziergang über den

Ohlsdorfer Friedhof – Synonym für Sterben, Tod und Trauer – vervollständigten das Programm.

Arbeitskreis engagiert sich für Wohnungslose

Seit Jahren arbeiten Vertreterinnen und Vertreter verschie-dener Institutionen der Hamburger Hilfelandschaft unter dem Dach der HAG an der Schnittstelle zwischen Wohnungslosen-hilfe und Gesundheitsversorgung. Mit dieser Fachtagung ver-folgt der Arbeitskreis „Wohnungslosigkeit und Gesundheit“ in der Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Hamburg das Ziel, Erkenntnisse und Erfahrungen zusammen-zutragen, um an einer besseren Versorgung für kranke und sterbende wohnungslose Menschen zu arbeiten.Mitglieder im Arbeitskreis sind: Asklepios Klinik St. Georg, BASFI, Caritasverband für Hamburg e. V., Diakonisches Werk Hamburg, Feuerwehr Hamburg, fördern und wohnen AöR, HAG, HUDE, Kemenate Tagestreff für wohnungslose Frauen, Malteser Werke gGmbH | Malteser Nordlicht und die Stadtmi-ssion Hamburg.Die Veranstaltung ist auf der Website der HAG dokumentiert.

Kontakt: Petra Hofrichter, HAG, Tel: 040 2880364-14

[email protected]

Am 23. Januar veranstalteten die Vernetzungsstellen Schulver-pfl egung Schleswig-Holstein und Hamburg ihre erste Koope-rationstagung unter dem Motto „Schulverpfl egung kompakt: Beispiele aus dem Norden“. Über 110 Interessierte aus Ham-burg und Schleswig-Holstein kamen in das Gymnasium Harks-heide in Norderstedt.Nach der freundlichen Begrüßung durch Schulleiter Gerhard Frische und Jan-Peter Bertram, Vertreter der Stadt Norderstedt führten Birgit Braun von der Vernetzungsstelle Schulverpfl e-gung Schleswig-Holstein und Silke Bornhöft, Vernetzungsstel-le in Hamburg in das Thema und den Ablauf der Tagung ein.Über den Zertifi zierungsprozess, was unbedingt zu berück-sichtigen ist, welche Meilen- und Stolpersteine es gibt, be-richteten Maja Hofmeister und Manfred Heuer von der Grund- und Gemeinschaftsschule Schaffl und. Diese Schule trägt seit Februar 2012 das Zertifi kat „Schule + Essen = Note 1“ der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE).

Blicke über den Tellerrand: von Hamburg nach

Schleswig-Holstein und zurück

In sechs Workshops ging es um Fragen rund um die Organisa-tion und Umsetzung eine guten Schulverpfl egung:Dipl. Ing. Paul-Hinrich Wiechers stellte ein modulares Konzept zur Küchenplanung vor. Wesentliche Grundlagen für den modu-laren Aufbau von Küchen im Hinblick auf spätere Änderungen und Erweiterung sind beispielsweise eine Standortananlyse, Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler, Betreiberauswahl, Lagerhaltung und Planung eine den Bedarfen angepassten Kücheneinrichtung.

Birgit Uhlen-Blucha, stellte das Projekt „Mehr ! Wasser Kampa-gne“ des Landes Schleswig-Holstein und Nina Krauß, Hamburg Wasser, das Projekt „TrinkWasser macht Schule“ für Hamburg vor. Beide Initiativen stellen das Wasser-Trinken in der Schule in den Fokus.Ein gutes Praxis-Beispiel zu einem Bestell- und Abrech-nungssystem für die Schulverpfl egung stellte Martina Tie-mann, vom „Verein der Freunde des Gymnasium Harksheide e. V.“ vor. Anfängliche Kritik und Bedenken von Eltern sowie Schülerinnen und Schülern konnten ausdiskutiert werden. Danach fand die Umstellung große Akzeptanz bei allen Es-senden – das sind ca. 400.Hermann Schauer, aus dem Kreis Dithmarschen informierte über die Wahl eines Speisenanbieters, das Vergaberecht, die

Infos aus der Vernetzungsstelle

Workshops

Am 4. April fand der Elternworkshop „Qualitätsstandards für die Schulverpfl egung“ statt. Neben der Vorstellung eine guten Verpfl egung stand der Erfahrungsaustausch im Mittelpunkt. Ein Wunsch der Elternvertreterinnen und -vertreter war es ein Elternnetzwerk zum Thema Schulver-pfl egung in Hamburg ins Leben zu rufen. Die Vernetzungs-stelle arbeitet daran.Am 11. April nahmen fast 30 Personen am Hygiene-Work-shop teil. Auch hier wurde von den Teilnehmenden her-vorgehoben, dass neben der Information der Austausch und die kollegiale Beratung eine wichtige Rolle spielt.

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Ins Hamburger Bestattungsforum Ohlsdorf kamen über 130 Interessierte

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Ausschreibung, Auslobung und Leistungsbeschreibung für Schleswig-Holstein.Corinna Rohmann, Verbraucherzentrale Hamburg stellte das Modellprojekt der Vernetzungsstelle Schulverpfl egung Ham-burg „Lebensmittel aus der Region – für Schulen vor Ort“ im Rahmen von „Aus der Region – für die Region“ sowie Strate-gien zur Einführung regionaler und saisonaler Lebensmittel in der Schulverpfl egung vor. Dr. Dieter Wilde, Landesinstitut für Lehrerbildung und Schul-entwicklung Hamburg stellte im Workshop „Ernährungsbildung nachhaltig im Schulalltag verankern“ Chancen schulischer Ernährungsbildung in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Dabei sind Angebote wie der aid-Ernährungsführerschein, die aid-SchmExperten und der HAG-Ernährungsbaukasten hand-lungsorientiert ausgerichtet.

Marktplatz: Plattform für den Austausch

Ein großer Marktplatz mit Anbietern aus unterschiedlichen Be-reichen der Schulverpfl egung, zum Beispiel Caterer, Küchenaus-stattung, Wasserspender, Bestell- und Abrechnungssysteme, Automatenaufsteller, Projekte zur Ernährungsbildung und Ver-braucheraufklärung bot den Teilnehmenden eine Plattform für Information, Austausch und Vernetzung. Fazit eines Besuchers: „Die Veranstaltung war für mich eine gelungene Mischung von Beispielpräsentation und Dienstleistungsunternehmen“.

Am IN FORM-Stand auf der Internorga – Leitmesse für die Außerhausverpfl egung: Viele Messebesucher/innen haben Fragen zum Thema Schulverpfl egung

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Weitere Informationen und Tagungsdokumentation: www.dgevesch-sh.de/ und www.hag-vernetzungsstelle.de

Kontakt: Silke Bornhöft, Dörte Frevel, Vernetzungsstelle Schul-

verpfl egung Hamburg c/o HAG, Tel: 040 2880364-17

[email protected]

Gesundheit aktuell

Am 20. und 21. Februar 2013 fand die Auftaktveranstaltung zum Landeskonzept „Frühe Hilfen Hamburg“ statt. Rund 300 Akteure aus den Bereichen Gesundheit und Familienförderung nahmen an der Tagung teil. Veranstalter waren die Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI) und die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (BGV). Mit der Tagungsorganisation beauftragten sie die HAG.

Neu am Start: Die Bundesinitiative „Frühe Hilfen“

In Hamburg beraten, unterstützen und begleiten zahlreiche Institutionen und sozialräumlich orientierte Netzwerke seit vielen Jahren schwangere Frauen und Familien mit kleinen Kindern. Die Bundesinitiative „Frühe Hilfen“ verfolgt eine Wei-terentwicklung der beratenden und unterstützenden Struk-turen für Familien rund um die Geburt. Mit den vorhandenen Angeboten und den Mitteln, die Hamburg aus der Bundes-initiative erhält, soll ein Rahmenkonzept umgesetzt werden, das allen Kindern in Hamburg einen guten Start ermöglicht.

Entsäulung des Hilfesystems

Gesundheits-Senatorin Cornelia Prüfer-Storcks und Senator Detlef Scheele (BASFI) eröff neten die zweitägige Veranstal-tung. Beide unterstrichen, dass es eine Vielzahl guter Unter-stützungsangebote für junge Familien in Hamburg gibt – je-doch die Weiterleitung in das Hilfesystem nicht immer gelingt. Sie begrüßten die Landesinitiave als einen Schritt in Richtung

„Entsäulung des Hilfesystems“: der Gesundheits- und der So-zialbereich sollen zukünftig enger und verbindlicher zusam-menarbeiten. Diesen Aussagen schlossen sich die zuständigen Bezirks-Dezernentinnen und -Dezernenten an, wiesen aber auch auf bestehende Herausforderungen oder Umsetzungs-schwierigkeiten hin.

Netzwerkkordination wird gestärkt

Alexandra Sann vom Nationalen Zentrum Frühe Hilfen stellte die Rahmenbedingungen der Bundesinitiative vor: Der Bund unterstützt den Aus- und Aufbau der Netzwerke Frühe Hilfen und den Einsatz von Familienhebammen in allen Bundeslän-dern durch eine auf vier Jahre befristete Initiative mit einem Fördervolumen von 177 Mio. Euro. Nach Überprüfung der Ziel-erreichung werden die Bundesländer ab 2016 jährlich mit ins-gesamt 51 Mio. Euro unterstützt.Was kommt davon in Hamburg an? Wie werden hier die Hand-lungsschwerpunkte gesetzt? Das machte Dr. Bange, Leiter der Abteilung Familie und Kindertagesbetreuung in der BASFI deutlich: Von der Schwangerschaft bis zum Schuleintritt der Kinder werden (werdende) Eltern und ihre Kinder im Sinne ei-ner Präventionskette begleitet und ggfs unterstützt. Hamburg setzt auf die vielfältigen Angebote und Maßnahmen sowie die aktiven Netzwerke Frühe Hilfen und entwickelt die-se weiter: Die Netzwerkkoordination wird vereinheitlicht und gestärkt. Wohnortnahe Familienteams sind Anlauf- und Lot-

Guter Start für Hamburgs KinderHamburger Landesinitiative Frühe Hilfen gestartet

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senstellen für (werdende) Eltern. Babylotsen werden Schwan-gere und Eltern mit besonderem Unterstützungsbedarf in den Geburtskliniken und Geburtshäusern über Angebote der Frühen Hilfen informieren und sie bei Bedarf an das zuständige Fami-lienteam weiterleiten. Dafür erhält Hamburg aus der Bundesini-tiative FH in 2013 ca. 1,14 Mio. Euro, ab 2014 werden es ca. 1,3 Mio. Euro sein. Die Mittel fl ießen zum einen an die Bezirksämter (640.000 Euro), an die Babylotsen Hamburg (250.000 Euro), in die Landeskoordination (120.000 Euro) und in übergeord-nete Aufgaben. Die Aufteilung an die Bezirksämter erfolgt je zu einem Drittel nach dem prozentualen Anteil der Einwohner/innen/Bezirk, der Kinder von 0-3 Jahre/Bezirk sowie der Emp-fänger von Transferleistungen nach SGB II/Bezirk. Die Landes-koordination ist in der BASFI angedockt, Ansprechpartnerin ist Brigitte Hullmann.

Erfahrungen und Potenziale nutzen

Zielsetzung der Auftaktveranstaltung war es „auf der Grundla-ge der Erfahrungen und der Potenziale in den Bezirken (…) das Programm „Guter Start für Hamburgs Kinder“ für die Familien und für alle Leistungserbringer eff ektiv und effi zient“ umzu-setzen. In einem beteiligungsintensiven Arbeitsprozess, in Austausch- und Relexionsrunden wurden bereits vorhandene Strukturen und Potenziale sichtbar gemacht und die Anforde-rungen an die Umsetzung diskutiert. Prozessoptimierung, verbindliche Kooperationen, interdiszi-plinäre Arbeitsweisen, das Prinzip der Freiwilligkeit, die in-tensivere Zusammenarbeit zwischen dem Gesundheits- und Sozialsektor und die Netzwerkarbeit wurde als besonders postiv herausgestellt. Sorge bereiteten den Teilnehmenden u. a. die Fragen rund um den Datenschutz, die Verteilung der fi nanziellen Mittel, die Qualität der Angebote oder die knappen fi anziellen Mittel. Auf die Frage: Was macht mich richtig ärgerlich? wurden Unstimmigkeiten insbesondere in Bezug auf die Beteiligung, Niedrigschwelligkeit der Angebote, bürokratische Anforderun-gen, Stellenabbau, Scheinbeteiligung, Konkurrenz deutlich. Mit einem kreativen Austausch „Wie soll es in Zukunft sein?“ endete der erste Veranstaltungstag.

Großer Raum für Ideen

Am zweiten Konferenztag ging es um die konkreten Planungs-schritte. In einem „Open Space“ – übersetzt „weiter, off ener

Raum“ – wurden die Teilnehmenden ermutigt ihre Themen zu den von ihnen gewünschten Entwicklungen und Lösungen einzubringen. In 30 Arbeitsgruppen bearbeiteten sie u. a. die Zusammenarbeit zwischen Babylotse Hamburg und den Fami-lienteams, die Einbindung der Schwangerenberatung oder die Erwartungen an die Familienhebammen.

Abschließend wurden die Ergebnisse vorgestellt und die nächs-ten Schritte verabredet, z. B.: • die Zusammenarbeit zwischen Familienteams und Babylotse

Hamburg wird auf dem Familienhebammentag thematisiert• der Erhebungsfragebogen wird veröff entlicht • Fachbehörde und Hebammenverband erarbeiten gemein-

sam einen Entwurf für eine „Handlungsanweisung bzgl. der verbindlichen Überleitung in passgenaue Hilfen“.

Ausblick

Die Veranstaltung spiegelte die Angebotsvielfalt der Akteure, die unterschiedlichen Handlungsebenen und -spielräume, den Stand der Praxis und des Landeskonzeptes – aber auch die noch off enen Fragen – wider. Inhalte und Ergebnisse der Tagung sind ausführlich dokumen-tiert und stehen auf der Website der HAG zur Verfügung.

Kontakt: Petra Hofrichter, HAG, Tel: 040 2880364-14

[email protected]

„Wenn man fürs Leben und nicht für die Schule lernt, fragt man sich, wann Glück ein allgemein verbindliches Schulfach wird? Denn alle Menschen wollen glücklich werden!“ betonte Dr. Eckart von Hirschhausen, Glücks-Botschafter der Stiftung Kinderjahre, in seiner Videobotschaft zum ersten Hamburger Glücks-Symposium der Stiftung Kinderjahre.

Bildung ist lebenswichtig für die Zukunft

Die bestmögliche Bildung von Kindern und Jugendlichen ist lebenswichtig für die Zukunft unserer Gesellschaft. Deshalb

setzt sich die Stiftung Kinderjahre für Chancen sozial und emotional benachteiligter Kinder ein mit mehreren Projekten und Initiativen – u. a. dem Schulfach Glück – vorwiegend in sozialen Brennpunkten unter den Maximen Bildung und nachhaltige Wertevermittlung. Kunst, Kultur, Musik, Bewe-gung und Sport sowie ein neues Bewusstsein für Ernährung stehen dabei im Fokus. Denn diese Fächer fördern Intelligenz, Eigeninitiative und Lebensfreude und tragen damit zu mehr Integration und gesellschaftlichem Zusammenhalt bei – gegen Ausgrenzung, Armut und Jugendgewalt!

Schulfach Glück: Eine Hamburger Initiative der Stiftung Kinderjahre

Die Teilnehmer/innen arbeiten ergebnisorientiert in den Open-Space-Arbeitsgruppen

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Gesundheit aktuell | K

urz und Bündig

Schulfach Glück

Das Schulfach Glück versteht sich dabei als lösungsorien-tierter, ganzheitlicher Ansatz zur Stärkung der Persönlich-keit der Schüler/innen, vermittelt Werte wie Achtsamkeit, Selbstverantwortung, soziale Verantwortung und Respekt! Mit dem Schulfach Glück soll die schulische Bildung der rei-nen Wissensvermittlung in emotionaler, kognitiver und psy-chologischer Dimension ergänzt werden! Schule muss ihrem Bildungsanspruch nach ganzheitlicher Erziehung von Kindern und Jugendlichen wieder gerecht werden! Zusammen mit Pädagogen, Psychologen, Sport- und Ernäh-rungswissenschaftlern setzt sich die Stiftung Kinderjahre da-für ein, dass das Schulfach Glück ein anerkanntes Schul- und Prüfungsfach wird. Denn selbstbewusste, glückliche Kinder können soziale Kompetenz aufbauen und ihr Leben positiv gestimmt und selbstbestimmt in die Hand nehmen. „Wir ar-beiten daran! Denn Glück kommt nicht von allein, wir müssen auch etwas dafür tun!“, sagt Stiftungsvorsitzende Hannelore Lay und wird dabei unterstützt von Björn Lengwenus, Leiter Standort Fraenkelstraße der Stadtteilschule Barmbek: „Wir wollen die Kunst zu leben vermitteln“. Das Schulfach Glück ist die beste Präventionsmaßnahme gegen Ausgrenzung, Armut, Jugendgewalt, soziale Grabenkämpfe sowie volkswirtschaft-liche und seelische Missstände!

Zwei Beispiele

Musiktheater an der Elbinselschule: Die Schüler/innen in Hamburg-Wilhelmsburg erproben in diesem Projekt den produktiven Umgang mit kultureller Vielfalt über die mu-sikalische und bildkünstlerische Erarbeitung einer Kinder-oper. Spielerisch lernen sie, unterstützt von professionellen Theater- und Musikschaff enden, wie Teamgeist zu einem ge-lingenden gemeinsamen Ergebnis führt.Natur erforschen: Kinder benötigen für eine gesunde Entwick-lung viel Bewegung in der Natur und möglichst intensive Be-gegnungen mit Tieren und Pfl anzen. Die Wahrnehmung der Natur wirkt sich nachweislich positiv auf die Entwicklung von Sprache und Lernfähigkeit aus.

Fortbildung

„Glück entsteht in der Bewältigung von Herausforderungen. Wenn wir glückliche Kinder haben wollen, sollten wir ihnen

Glück ist ... in duftendem Gras zu liegen

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Erstmals Carola-Gold-Preis verliehen

Anlässlich des Kongresses „Armut und Gesundheit“ wurde im März 2013 erstmals der Carola-Gold-Preis für gesundheitliche Chancengleichheit verliehen. Die Aus-zeichnung ist benannt nach der im April vergangenen Jahres verstorbenen Geschäftsführerin von Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V., Carola Gold. Die Preisträgerin Eva Göttlein setzt mit einer von der Kommune Fürth ge-tragenen Projektagentur Projekte in sozial schwachen Stadtteilen um. Heinz Hilgers, Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes und ehemaliger Bürgermeister von Dormagen erhielt die Auszeichnung für sein Modell einer Präventionskette, die dem kommunalen Partnerprozess „Gesund aufwachsen für alle“ des Kooperationsverbundes „Gesundheitliche Chancengleichheit“ zugrunde liegt.

Gesetz zur Förderung der Prävention

Mit dem Entwurf eines Gesetzes zur Förderung der Präventi-on will die Bundesregierung die Prävention stärken und auf die tiefgreifenden Veränderungen, die der demografi sche Wandel für Deutschland mit sich bringt, reagieren. Aus Sicht Hamburgs greifen die bisherigen Ansätze der Bundesregie-rung deutlich zu kurz. Hamburg hatte bereits im Dezember 2012 einen Entschließungsantrag zur Stärkung von Gesund-heitsförderung und Prävention als gesamtgesellschaftliche Aufgabe in den Bundesrat eingebracht.

Prinzipien guter Prävention und Gesundheits-förderung

Die Bundesvereinigung für Prävention und Gesundheits-förderung e. V. (BVPG) hat sich in einem Leitbild auf sieben Prinzipien verständigt, die eine hohe Qualität in Prävention und Gesundheitsförderung sicherstellen sollen. Dazu zählen u.a. Autonomie und Empowerment, Partizipation und Lebenswelt- und Lebensstilbezug. Die grundlegenden Prinzipien sind für alle BVPG-Mitglieder handlungsleitend und verbindlich.

Potenzial Gesundheit

Gesundheit ist nicht nur ein individuelles, sondern auch ein gesellschaftliches Potenzial, das es zu stärken gilt. Darum diskutierte die BVPG bei ihrer Mitgliederversamm-lung 2013 ihre vier Strategien zur Weiterentwicklung von Gesundheitsförderung und Prävention:• Gesundheitsförderung als gesamtgesellschaftliche Auf-

gabe gestalten• Prioritäten zur Förderung individueller und gesell-

schaftlicher Gesundheit festlegen, Ziele defi nieren• Strukturen und Ressourcen für Gesundheitsförderung

auf der Ebene Bund, Land und Kommune ausbauen und miteinander verbinden

• Qualität von Gesundheitsförderung und Prävention si-chern, Wirksamkeit fördern und sichtbar machen

• • • • • KURZ UND BÜNDIG • • • • •

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Gemeinsam mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club e.V. (ADFC) Hamburg bringt die AOK Rheinland/Hamburg wieder mehr Bewegung und gesunde Lebensweise in den Alltag, in-dem sie alle Arbeitnehmer/innen – wie schon in den vergan-genen Jahren – zur Mitmachaktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ einlädt. Ziel: bessere Gesundheit durch mehr Fitness, eine saubere Umwelt sowie attraktive Preise beim Gewinnspiel inklusive.

Im Team oder allein mit dem Rad zur Arbeit

Vom 1. Juni bis 31. August 2013 legen die Teilnehmer/innen an mindestens 20 Arbeitstagen den Weg zur Arbeit mit dem Fahr-rad zurück. Kollegen in Unternehmen können Teams bilden, aber auch als Einzelpersonen teilnehmen. Pendler haben bei der Aktion ebenfalls gute Chancen: Die Fahrten bis zur näch-sten Haltestelle von Bus und Bahn werden als Wettbewerbs-beitrag berücksichtigt. Als Gewinne winken neben Kurzreisen attraktive und nützliche Dinge rund um das Thema Radfahren.Ein weiterer Vorteil für AOK-Versicherte: Teilnehmer/innen am Familienbonus oder Prämienprogramm sammeln Punkte. Be-triebe haben im Rahmen des Wettbewerbs die Möglichkeit, als „Fahrradaktiver Betrieb“ zertifi ziert zu werden, wenn sie sich

Kontakt: Ahmed El-Jarad, AOK Rheinland/Hamburg

Tel: 040 20234933, [email protected]

In Hamburg sind laut der Hamburgischen Landesstelle für Sucht-fragen e.V. (HLS) etwa 10.000 Menschen exzessive Computer- und Internetnutzer/innen. Unterstützung fi nden sie nun in der ersten Selbsthilfegruppe für Computersüchtige in Hamburg.

18 Stunden am PC

Gründer der Gruppe „Computersucht“ ist Richard B. (24). Hinter ihm liegt ein langer Leidensweg: Bis zu 18 Stunden spielte er pro Tag am PC, verlor Freunde und sogar seinen Job. Nach einem dreimonatigen Entzug in einer Klinik suchte er vergeblich nach einer Selbsthilfegruppe. Nun hat er selbst eine gegründet: „Ich

Internetabhängigkeit: Erste Selbsthilfegruppe in Hamburg gegründet

Mit dem Rad zur Arbeit fahrenAktion von ADFC und AOK startet am 1. Juni

spannende Aufgaben geben, die sie selbst bewältigen können. Dazu müssen wir sie beobachten, ihre Fähigkeiten und Inte-

Schulbiologiezentrum Hamburg e. V.

In der Januar-Ausgabe 2013 der Vereinszeitschrift „Lynx“ geht es rund um das Thema „Geglücktes Leben in der Schule – Glück als neues Schulfach?“. Vorgestellt werden hier auch die Projekte der Stiftung Kinderjahre, die sich das Thema Glück nachhaltig auf die Fahne geschrieben hat.http://www.fs-hamburg.org/Download/LynxDruck_2013_01.pdf

ressen kennen lernen“, so Dipl.-Psych. Michael Thiel, ebenfalls Glücks-Botschafter der Stiftung Kinderjahre. Dafür bietet die Stiftung Kinderjahre Weiterbildungen für Lehrkräfte an. Einige Schulen in Hamburg haben das Themenfeld Glück schon in ihr Curriculum aufgenommen. Die beteiligten Lehrkräfte berichten zweimal im Jahr auf Lehrerfortbildungen des Landesinstituts für Lehrerbildung und Schulentwicklung über ihre Erfahrungen und stellen Unterrichtsmaterialien zum Thema Glück vor. Die näch-ste Fortbildung ist der 22. Oktober von 15 – 18 Uhr.

Kontakt: Stiftung Kinderjahre, Sierichstraße 48

22301 Hamburg, Tel: 040 5394941, [email protected]

www.stiftung-kinderjahre.de

besonders für Rad fahrende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einsetzen. Unter allen zertifi zierten Unternehmen wird eine ADFC-geführte Betriebs- bzw. Abteilungs-Fahrradtour verlost. Im letzten Jahr haben in Hamburg 5.600 Beschäftigte aus 380 Unternehmen mitgemacht.

Aktionskalender und CO2-Rechner

Anmeldeschluss ist der 31. Juli 2013. Einsendeschluss für den ausgefüllten Aktionskalender – der gleichzeitig auch als Teilnah-meschein für die Verlosung gilt – ist der 21. September 2013.Nähere Informationen, Aktionskalender und die Teilnahmeun-terlagen sind bei jeder AOK-Geschäftsstelle erhältlich. Den Aktionskalender zum Registrieren der gefahrenen Kilometer gibt es jetzt auch als iPhone-App. Unter www.mit-dem-rad-zur-arbeit.de im Button „Hamburg“ können sich Interessierte auch online anmelden. Mit dem CO2-Rechner auf der Aktions-website lässt sich leicht berechnen, wie viel Kohlendioxid der Umwelt durch den Umstieg aufs Rad erspart bleibt. Gleichzei-tig wird auch ermittelt, wie viele Kalorien abgebaut wurden.

treff e mich jetzt mit Menschen, die das Gleiche durchgemacht haben wie ich und nach ähnlichen Lösungen suchen“, sagt Richard B. Er will Betroff ene ermutigen, es ihm gleichzutun und Lebensfreude im „real life“ zurückzugewinnen. Die Mehrheit der „Internetsüchtigen“ ist erwachsen und ledig. Arbeitslose Männer sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, eine Abhängig-keit von Spielen oder virtuellen Beziehungen zu entwickeln.

Projekt: Netz mit Webfehlern

„Anders als bei einer Alkoholerkrankung müssen die Betrof-fenen allein schon im Berufsleben den Computer und das In-

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Gesundheit aktuell

ternet weiter nutzen. Sie sind deshalb so oft nur einen Klick von Computerspielen oder Sozialen Netzwerken entfernt und daher hoch gefährdet“, sagt Colette See, Leiterin des Projekts „Netz mit Web-Fehlern?“ der HLS. Maren Puttfarcken, Leiterin der Landesvertretung Hamburg der Techniker Krankenkasse (TK), unterstützt das Projekt: „Wir freuen uns, mit der Selbst-hilfegruppe im Rahmen der Nachsorge einen wichtigen Bei-trag zu leisten, damit Betroff ene auch in schwierigen Lebens-phasen nicht rückfällig werden“.Die HLS unterstützt mit dem Projekt „Netz mit Web-Fehlern?“ die Förderung von Selbsthilfe bei „Internetabhängigkeit“.

Die von der TK geförderten Aktivitäten zielen darauf ab, Be-troff enen und Angehörigen die passende Hilfe zukommen zu lassen.Mehr Informationen und Ansprechpartner fi nden Sie auf der Ratgeberseite www.webfehler-hamburg.de.

Kontakt: Colette See, HLS e.V., Tel: 040 28499180

[email protected], www.sucht-hamburg.de

John Hufert, TK-Landesvertretung Hamburg, Tel: 040 69095513

[email protected], www.tk.de/lv-hamburg

Kinder sind neugierig, wollen und sollen alles entdecken und ausprobieren. Sie können dadurch im Haushalt aber auch in gefährliche Situationen kommen. Eltern und pädagogische Fachkräfte stehen vor der Aufgabe, den Forscherdrang der Kin-der zu unterstützen und sie gleichzeitig vor folgenschweren

Unfällen zu schützen. Diese Aufgabe ist leichter zu bewälti-gen, wenn die Erwachsenen die Möglichkeit haben, die Woh-nung einmal aus Sicht der Kinder zu erleben. Die Ausstellung mit überdimensional großen Möbeln öff net den Blick dafür, wie riesig, interessant und verlockend Möbel und besonders die Küche für Kinder sein können. Erwachsene erleben haut-nah, welchen Gefahren die Kinder dabei ausgesetzt sind, und es wird unmittelbar deutlich, wo Schutzmaßnahmen ergriff en werden müssen.Die Erlebnis-Ausstellung der Bundesarbeitsgemeinschaft „Mehr Sicherheit für Kinder e. V.“ richtet sich an Eltern, Groß-eltern, Eltern-Kind-Gruppen, Tagesmütter/-väter und pädago-gische Fachkräfte. Sie ist vom 8.6. bis 16.6.2013 täglich von 10.00 – 17.00 Uhr, an den Wochenenden von 11.00-17.00 Uhr im Kinder und Familien Zentrum (KiFaZ) Barmbek Basch, Wohldorfer Straße 30, 22081 Hamburg zu sehen. Der Besuch ist kostenfrei! Zusätzlich gibt es viele Informationen rund um das Thema Kindersicherheit, 1. Hilfe-Kurse am Kind und auf Nachfrage muttersprachliche Führungen.Kooperationspartner sind das Gesundheitsamt Hamburg-Nord, die Unfallkasse Nord und MiMi (mit Migranten für Migranten).

„Kinder im Haus!?“ Erlebnis-Ausstellung zur Unfallprävention

Schublade als Kletterhilfe: Erwachsene erleben Unfall-gefahren aus der Kinderperspektive

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Informationen unter Tel: 040 29821313 oder

[email protected]

Mediothek

Das Buch präsentiert Ergebnisse zahlreicher Interviews und Gruppendiskussionen. Ärztinnen, die in Praxis, Klinik oder Pharmaindustrie arbeiten, am Beginn der Weiterbildung ste-hen oder im Ruhestand sind, werden mit ihren Berufswegen und Erfahrungen porträtiert: Wie entscheiden sie über das „Outen“ gegenüber Kolleg/innen oder Patient/innen? Wie gehen sie mit Diskriminierungen um? Wie managen sie die Leistungsanforderungen in ihrem Beruf?Das Buch kann lesbische Ärztinnen anregen, eigene Erfah-rungen im Medizinbetrieb zu refl ektieren. Leser/innen, die

sich für das Thema Diversity interes-sieren, bietet es wertvolle Einblicke zu Situation und Erleben von Min-derheiten im Arbeitsleben.Helga Seyler (2013). Lesbische Ärz-

tinnen. Erfahrungen und Strategien

im Berufsleben. Frankfurt/Main:

Mabuse-Verlag. 199 S. ISBN: 978-3-

863211325. EUR 19,90

Lesbische Ärztinnen

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Med

ioth

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„Nachhaltigkeit“ – das ist ein häufi g verwendeter und vielfältig defi nierter Begriff , der längst auch in der Gemeinschaftsverpfl e-gung Eingang gefunden hat. Im vorliegende Buch geht es um die Nachhaltigkeit in der Profi küche. Es gliedert sich in die drei Bereiche: Food, Technik und Rezepte. Im ersten Teil werden von „Regionalität“ über „C02 Fußabdruck“ bis hin zu den Nachhal-tigkeitssiegeln viele relevante Begriff e beschrieben und erklärt. Im Teil „Technik“ werden der Energieverbrauch und andere Faktoren des nachhaltigen Agierens aufgeführt. Für die Praxis wertvoll sind die zahlreichen Best Practice Beispiele aus den unterschiedlichsten Bereichen der Gemeinschaftsverpfl egung. Checklisten fassen die einzelnen Kapitel zusammen. Im dritten Teil fi nden sich etliche vegetarische Rezepte und Hinweise, wie tierische Lebensmittel ersetzt werden können. Das Buch liefert

Die nachhaltige Profi küche in Theorie und Praxis

eine Fülle von Anregungen und Ideen, wie das Thema Nachhal-tigkeit in gastronomischen Betrie-ben Schritt für Schritt umgesetzt werden kann. Das handliche Buch ist reich bebildert und farbenfroh gestaltet. Ein Glossar wäre hilf-reich, um bei den umfangreichen Themen schnell die benötigte In-formation zu fi nden.Die nachhaltige Profi küche in

Theorie und Praxis (2012).

B&L MedienGesellschaft mbH & Co. KG. München.

ISBN 978-3- 928709-16-3. 234 S. EUR 39,00

Gerade im Gesundheitsbereich treff en viele verschiedene In-dividuen in Interaktionen auf-einander. Die Herausgeber Hanses und Sander vom Institut für Sozial-pädagogik, Sozialarbeit und Wohl-fahrtswissenschaften der TU Dres-den beschreiben im vorliegenden Buch zentrale Aspekte der Interak-tion. Dabei steht der Begriff Inter-aktionsordnungen für verborgene soziale Arrangements, die zum Teil

gelingen, jedoch genauso misslingen können. Im Zentrum der Publikation stehen neue Perspektiven, unter anderem die Veränderungen von Organisationsabläufen im Gesundheits-

Interaktionsordnungen – Gesundheit als soziale Praxis

wesen, die zunehmende Komplexität des professionellen Han-delns und der multiprofessionellen Abstimmung sowie eine umfassenderer Arzt-Patienten-Beziehung. Die Bedeutungen und Konsequenzen „sozialer Praxis“ im Gesundheitssystem werden aus erziehungs- und gesundheitswissenschaftlicher beschrieben. Die Autorinnen und Autoren dieses Sammel-bandes geben Einblicke in Forschungszusammenhänge und empirische Untersuchungen in unterschiedlichen Handlungs-feldern des Gesundheitsbereichs. Institutionen wie das Kran-kenhaus, das Altenheim und die Psychiatrie, aber auch die Arztpraxis, die Pfl egeschule und die ambulante Versorgung werden dabei in ihren Interaktionen betrachtet.Andreas Hanses & Kirsten Sander (Hrsg.) (2012). Interaktions-

ordnungen. Gesundheit als soziale Praxis. Wiesbaden: Sprin-

ger Fachmedien. 280 S. ISBN 978-3-531-16968-2. EUR 34,95

Was können Unternehmen und Beschäftigte tun, damit Arbeitnehmer/innen die Arbeit ge-sund, gerne, gut und produktiv bis ins Rente-nalter ausüben zu können? – Es bedarf einer guten Arbeitsfähigkeit: die körperlichen, geis-tigen, psychischen und sozialen Kapazitäten einer Person und die Arbeitsanforderungen sollten in einer stabilen Balance sein. Dafür ist darauf zu achten, dass Gesundheit, Kompetenz, Einstellungen/Werte, Arbeitsbedingungen ein-schließlich Führung und das persönliche und betriebliche Umfeld förderlich gestaltet sind. Das Konzept des „Hauses der Arbeitsfähigkeit“ ermöglicht es, die Balance zwischen Anforde-rungen und individueller bzw. kollektiver Leistung zu sichern und zu fördern. Die Möglichkeiten zur Gestaltung guter Arbeit in Zeiten des demografi schen Wandels bedürfen eines wohl abgestimmten Entwicklungsprozesses. Alles, was man zum gemeinsamen Bau des Hauses benötigt, wird in diesem Buch dargestellt. Arbeitswissenschaftliche

Grundlagen werden verständlich erläutert; Methoden und Instrumente zur Analyse und zur Umsetzung werden vorgestellt und mit anschaulichen Praxisbeispielen angereichert. Dazu gehört auch der Tarifvertrag zum demo-grafi schen Wandel und der Generationenge-rechtigkeit der Verkehrsbetriebe Hamburg-Hol-stein. Geschichte und Geschichten, instruktive Bilder und Grafi ken … und immer wieder Fra-gen zum Nachdenken und Anregungen für den betrieblichen Dialog machen das Buch nicht nur unterhaltsam, sondern zu einer notwen-digen und ermutigenden Lektüre für alle, die Personalführungsaufgaben und Verantwortung

für die betriebliche Arbeitsgestaltung und das Gesundheits-management haben.Jürgen Tempel, Juhani Ilmarinen (2013). Arbeitsleben 2015.

Das Haus der Arbeitsfähigkeit im Unternehmen bauen. Ham-

burg: VSA Verlag. 296 S. ISBN 078-3-89965-464-6. EUR

19,80

Arbeitsleben 2025

Impressum

Herausgeberin:

Hamburgische Arbeitsgemeinschaft für

Gesundheitsförderung e. V. (HAG)

Repsoldstr. 4 | 20097 Hamburg

Tel: 040 2880364-0 | Fax: 040 2880364-29

[email protected] | www.hag-gesundheit.de

V.i.S.d.P.: Susanne Wehowsky

Redaktionsteam: Ahmed El Jarad | Katharina Ehmann | Dörte Frevel

| Petra Hofrichter John Hufert | Christine Orlt | Dorothee Schwab

Susanne Wehowsky

Koordination: Dörte Frevel

Satzerstellung: Christine Orlt

Druck: Drucktechnik | Aufl age: 2500 | ISSN 1860-7276

Erscheinungsweise: 4 x jährlich

Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung des/der

Autors/in wieder, nicht unbedingt die der Redaktion.

Sie können die Stadtpunkte kostenlos bestellen:

per Telefon, Fax oder E-Mail.

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rbeitskreise | Termine H

AG

Termine der HAG-Arbeitskreise

AK Gesundheitsförderung in der ArbeitsumweltDo 13.06.2013Do 12.09.2013Do 14.11.201317.00 – 19.00 UhrOrt: BGV, Billstraße 80 a, 11. Stock, Raum 11.03Axel Herbst, Tel: 040 4399033

AK Sexualität – Sexualität / AIDS und sexuell übertragbare KrankheitenMo 03.06.2013Mo 04.11.201314.00 – 17.00 UhrOrt: Pro Familia Landesverband Hamburg, Seewartenstr. 10 Haus 1, 20459 Hamburg im Gesundheitszentrum St. PauliHolger Hanck, Tel: 040 42837-2212

Hamburger Bündnis gegen den Plötzlichen SäuglingstodMi 04.12.2013, 16.00-18.00 UhrOrt: Konferenzraum, Repsoldstr. 4, 20097 HamburgSusanne Wehowsky, Tel: 040 2880364-11

Zielpatenschaft „Stillen“Termin bitte erfragenOrt: Konferenzraum, Repsoldstr. 4, 20097 HamburgPetra Hofrichter, Tel: 040 2880364-14

Termine HAG

30.05.2013: Migranten-Communities besser kennenlernen

durch „Community Mapping“ – 1. Workshop der Fortbildungs-

reihe „Praxisnahe Qualitätsentwicklung – Wie gelingen Empo-

werment und Partizipation?“ 10.00 – 17.00 Uhr, Zentrum für Aus- und Fortbildung – ZAF, Kontakt: Denis Spatzier Tel: 040 2880364-18, [email protected]

05.09.2013: „Schatzsuche“, Fachtagung zum Thema see-

lisches Wohlbefi nden von Kindern in Kindertagesstätten

anlässlich des Abschlusses des HAG-Modellprojektes, Hand-werkskammer Hamburg, Kontakt: Maria GiesTel: 040 2880364-13, [email protected]

12.09.2013: Gemeinsam für ein gesundes Hamburg, Kongress

des Paktes für Prävention 2013, Kontakt: Denis SpatzierTel: 040 2880364-18, [email protected]

17.09.2013: Empowerment und Partizipation: Strategien für

die Gesundheitsförderung im Ernährungsbereich – 2. Work-

shop der Fortbildungsreihe „Praxisnahe Qualitätsentwicklung

– Wie gelingen Empowerment und Partizipation?“

9.00 – 17.00 Uhr, Zentrum für Aus- und Fortbildung – ZAF Kontakt: Denis Spatzier, Tel: 040 [email protected]

24.09.2013: Auszeichnung „Gesunde Schule 2012/2013“ Kontakt: Susanne Wehowsky, Tel: 040 [email protected]

24.09.2013: Tag der Schulverpfl egung, Kontakt: Silke Born-höft, Dörte Frevel, Tel: 040 2880364-17vernetzungsstellehag-gesundheit.de

14. – 18.10.2013: Aktionswoche „Hamburger Kita Tag“

organisiert durch das Netzwerk Gesunde Kitas in Hamburg Kontakt: Maria Gies, Tel: 040 [email protected]

24.10.2013: Jahrestagung der HAG, Kontakt: Petra HofrichterTel: 040 2880364-14, [email protected]

HAG-Team 2013

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Veranstaltungen in Hamburg

Die Hamburgische Arbeits-gemeinschaft für Gesund-heitsförderung e. V. (HAG) macht sich für Gesundheits-förderung und Prävention stark. Sie ist eine landes-weit arbeitende Vereinigung

und verbindet Akteure aus allen entscheidenden Sektoren und Arbeitsfeldern miteinander. Die HAG will die Gesund-heitschancen von sozial Benachteiligten fördern, das Ernäh-rungs- und Bewegungsverhalten verbessern und das psycho-soziale Wohlbefi nden stärken. Dazu koordiniert und vernetzt sie gesundheitsfördernde Aktivitäten und Projekte. Die HAG ist unabhängig und gemeinnützig. Sie wird gefördert von der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz und den Hamburger Krankenkassen (GKV).

www.hag-gesundheit.de | Telefon 040 2880364-0

Redaktionsschluss 10.06.2013

Erscheinungstermin August 2013

Wir freuen uns auf IhreAnregungen, Beiträge und Informationen!

Thema der

nächsten Ausgabe Kita-Projekt „Schatzsuche“

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„Baby mit Zukunft“, Aufwachsen zwischen virtuellen Netz-

werken und emotionaler Präsenz, Fachtagung | 05.06.2013

Kontakt: Ehlerding Stiftung, Tel: 040 4117230

[email protected], www.ehlerding-stiftung.de

„Kinder im Haus!?“ – Erlebnisausstellung zur Unfallpräven-

tion der Bundesarbeitsgemeinschaft „Mehr Sicherheit für

Kinder e. V.“ | 08.06. – 16.06.2013, Barmbek-Basch | Kontakt:

Kinder- und Familienzentrum im Barmbek-Basch, Lucy Paczkowski

Tel: 040 – 29821313, [email protected]

Wohnen ohne Grenzen – Barrierefreies Planen und Bauen …

auch wenn Pfl ege und Assistenz nötig sind | 14.06.2013

Kontakt: Hamburger Koordinationsstelle für Wohn-Pfl ege-Gemein-

schaften STATTBAU HAMBURG Stadtentwicklungsgesellschaft mbH

Mascha Stubenvoll, Tel: 040 43294232

[email protected]

www.koordinationsstelle-pfl ege-wgs-hamburg.de

„Selbsthilfe ist vielfältig“, Hamburger Selbsthilfe-Tag | 24.08.2013

Kontakt: Der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband Hamburg e. V.

Tel. 040 4152010, www.paritaet-hamburg.de

9. Gesundheitswirtschaftskongress | 24. – 25.09.2013 | Kontakt:

Kongressbüro, Tel: 030 49855031

[email protected]

www.gesundheitswirtschaftskongress.de

Gemeinsam für ein gesundes Hamburg, Kongress des Paktes für

Prävention 2013 | 12.09.2013 | Kontakt: Denis Spatzier

Tel: 040 2880364-18, [email protected]

„Das Leben ist ein Großes“, 10. Hamburger Alzheimer Tage

21. – 23.10.2013 | Info: www.hamburgische-bruecke.de

Bundesweit

GUT DRAUF 2(.)0, Jahrestagung 2013 | 03. – 05.06.2013, Berlin

Kontakt: GUT DRAUF-Gesamtkoordination, projecta köln, Benita C.

Schulz, Tel: 0221 80083-26, [email protected]

www.projecta-koeln.de

Suppenküchen im Schlaraff enland, Armut und Ernährung in

unserer Gesellschaft | 05.06.2013, Hannover | Kontakt: Landesver-

einigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Nds. e. V.

Tel: 0511 3500052, [email protected], www.gesundheit-nds.de

Es ist nie zu spät und selten zu früh, 2. Bundeskonferenz der

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) | 06.06.2013,

Berlin | Kontakt: Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für

Sozialmedizin Nds. e. V., Tel: 0511 3500052

Wie viel Wissen ist gesund?

Jahrestagung 2013 | 19.06.2013, Hannover | Kontakt: Landesvereini-

gung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Nds. e. V., s. o.

Mission Ernährung – Wenn Gesundheit zum Diktat wird

17. Heidelberger Ernährungsforum | 25. – 26.09.2013, Heidelberg

Kontakt: Dr. Rainer Wild Stiftung, Tel: 06221 7511-225

[email protected], www.gesunde-ernaehrung.de

33. Internationaler Kongress für Arbeitsschutz und Arbeits-

medizin A+A | 05. – 08.11.2013, Düsseldorf | Kontakt: Bundes-

arbeitsgemeinschaft für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit,

(Basi), Tel: 02241 231-6040, [email protected], www.basi.de

International

Young People an Mental Health: Prevention and Early Inter-

vention in Europe, Integrating the European Knowledge

30.05.2013, Brüssel | Kontakt: Parvin Madahar, parvin.madahar@pu-

blicpolicyexchange.co.uk, www.publicpolicyexchange.co.uk

„Markt. Wert. Wahrnehmung – Was ist Essen wert?, Symposi-

um des „forum ernährung heute“ | 05. – 06.06.2013 | Kontakt:

www.forum-ernaehrung.at

„Adipositasprävention – eine (ge)wichtige Herausforderung“

EUFEP-Kongress 2013, Europäisches Forum für evidenzbasierte Ge-

sundheitsförderung und Prävention | 12. – 13.06.2013, Krems, Öster-

reich | Kontakt: www.eufep.at

„Mehr Wert durch Vielfalt: gesunde Teams und Führung“

Nationale Tagung für Betriebliche Gesundheitsförderung 2013

21.08.2013, Zürich | Kontakt: www.gesundheitsfoerderung.ch/

Best Investments for Health, 21st IUHPE Word Conference on

Health Promotion | 25. – 29.08.2013, Pattaya, Thailand | Kontakt:

www.iuhpeconference.net/en/index.php

2. Wirtschaftskonferenz zum Generationen-Management,

„Praktische Beispiele alter(n)sgerechter Arbeitsgestaltung”

15. – 16.10.2013, Bregenz | Kontakt: www.bf-geissler.com