LED-Leistungsmerkmale · eines optischen Signals mit Hilfe einer LED dargestellt. Eine LED ist...
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LED-Leistungsmerkmale
• Die LED basiert auf dem spontanen Emissionsprozess ab, der das Licht aus
den injizierten Elektronen und Löchern erzeugt.
• Im Vergleich zu einer Laserdiode ist die Herstellung einer LED relativ
einfach.
• Dafür muss jedoch auch ein Preis in den Leistungsmerkmalen gezahlt
werden
• Die wichtigsten Leistungsmerkmale sind:
• Licht-Strom Charakteristik
• spektraler Reinheit
• Zeitverhalten
• Temperaturverhalten
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Licht-Strom-Charakteristik
ph tot
II
q
tot Qr inj opt
Wird ein Strom I durch eine in Vorwärtsrichtung gepolte LED geschickt, so wird ein
bestimmter Bruchteils des Stroms in Licht konvertiert.
Ist tot die gesamte Effizienz
dieser Konversion, dann gilt
für den von der Diode
emittierten Photonenstrom
Im allgemeinen ist dabei
tot nimmt für hohe
Ströme ab
= interne Quantenausbeute
= Injektionseffizienz
= Extraktionseffizienz
Qr
inj
opt
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Spektrale Reinheit
Linienbreite einer LED
21.81.8
kTE kT oder
hc
k
E
Für niedrige Injektion:
c
nFWHM kT
N
FWHM kT
Für hohe Injektion (n ≥ NC):
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Modulationsverhalten
Wichtig für die Signalübertragung ist die Konversion eines elektrischen Signals in
ein optisches Signal. Dazu ist unten ein typischer Schaltkreis zur Erzeugung
eines optischen Signals mit Hilfe einer LED dargestellt.
Eine LED ist grundsätzlich eine in Vorwärtsrichtung betriebene p-n Diode, in der
Minoritätsladungsträger in den aktiven Bereich injiziert werden. Um das
austretende Signal zu modulieren müssen deshalb die injizierten Ladungsträger
moduliert werden.
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Modulationsverhalten
• Das Modulationsverhalten wird durch zwei Faktoren bestimmt:
- wie schnell lässt sich die Spannung an der Diode ändern
- wie reagiert die Lichtemission auf eine Modulation der Spannung
• Modulation des Spannung:
- Ersatzschaltbild: R und C in Serie => RC bestimmt Modulierbarkeit
- möglichst geringer Serienwiderstand!!
- möglichst kleine Kapazität begrenzt durch Diodenfläche
(Beachte: optische Leistung ~ Fläche)
• Modulation Strom/Licht:
- injizierte Minoritätsladungsträger müssen verschwinden
- Modulationsgeschwindigkeit wird durch Rekombinationszeit bestimmt
(Kleinsignalverhalten)
- durch „Carrier-Sweep-Out“ kann die Fall-time reduziert werden (~Faktor 3)
- Hier werden die Minoritätsträger durch eine „Gegenspannung“ aus der
aktiven Zone geholt (Großsignalverhalten)
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Modulationsverhalten
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Modulationsverhalten
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Kleinsignalmodulation: Geometrie
Minoritätsladungsträgerinjektion
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Kleinsignalmodulation
2
2
( ) ( ) ( )n
dn x n x n xD
dt x
Die Kontinuitätsgleichung für die Ladungsträger (wir betrachten nur e--
Injektion)
Wobei der erste Term die Rekombination der Ladungsträger beschreibt
(einschließlich der
nicht-strahlenden Prozesse ( ) und der zweite Term die Diffusions-
komponente des Teilchenstromflusses ist.
1 1 1
r nr
Da in einem vorwärtsbetriebenen p-n-Übergang die elektrischen Felder klein
sind, kann jetzt der Driftstrom vernachlässigt werden.
Durch Anlegen eines kleinen Modulationssignals (Kleinsignalmodulation)
0 1( , ) expJ x t J x J x i t
0 1( , ) expn x t n x n x i t
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Kleinsignalmodulation
2
0 0
2
( ) ( )0n
n x n xD
x
Einsetzen in die Kontinuitätsgleichung liefert
2
1 112
( ) ( )n
n x n xD i n x
x
2
112
( ) (1 )( ) 0n
n x iD n x
x
bzw.
Gleichstromanteil
Wechselstromanteil
n nL D Definieren wir jetzt 1
nn
DL
i
und
So erhalten wir: 2
0 0
2 2
( ) ( )
n
n x n x
x L
2
1 1
2 2
( ) ( )
n
n x n x
x L
0 ( ) expn
xn x n
L
Wir können jetzt die zeitliche Antwort einer LED durch die Übertragungsfunktion r()
1 1
1 1
( ) ( )( ) :
photon photonJ q Jr
J J
q
definieren, d.h. durch das Verhältnis des AC-Anteils der Photonenstromdichte zum
AC-Anteils der Elektronenstromdichte
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Kleinsignalmodulation: Photonenstromdichte
Unter der Annahme, dass nur Elektronen für den Stromfluss verantwortlich sind gilt:
1 1( 0) 0n x n
1 1( ) 0 exp
n
xn x n
L
1( ) 0n x d
Des Weiteren nehmen wir an, dass die Ladungsträger rekombinieren bevor sie
den Rand der aktiven Zone erreichen, d.h. Ln << d.
Damit erhalten wir als Lösung unserer Gleichung
Die Photonenstromdichte Jph erhalten wir durch Integration über die aktive Zone
1 1
0 0
1 10 exp
d d
ph
n
xJ n dx n dx
L
1 10
0
1 10 exp 0 exp
d
d
n
n n
x xn dx n L
L L
1 0ph n
nJ L
r() => 0 = keine Lichtmodulation bei Variation des Stroms
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Kleinsignalmodulation: Bandbreite
2
1
2 21
( ) 1( ) :
1
nph
n
Lq Jr
J D
1
nn
DL
i
sodass für die Übertragungsfunktion:
Für die elektrische Stromdichte J1 gilt
1 1
1
0n n
n
dn x nJ q D q D
dx L
In diesem Ausdruck sehen wir wie wichtig die Rekombinationszeit ist und die
Bandbreite einer LED limitiert.
Die Modulationsbandbreite fc ist als diejenige Frequenz fc definiert, bei der die
Leistungsamplitude die Hälfte des Wertes annimmt bei = 0 (3dB-Bandbreite)
1
2
ccf
1 1 1
r nr mit
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Kleinsignalmodulation: Übertragungskennlinie
1
30 2
ph
ph
IdB
I
Genauer eigentlich -3dB
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Kleinsignalmodulation: Modulationsbandbreite
qndJ
1J
d
1
2cf
c
Jf
d
Bei hochwertigen Bauelementen wird ~ r; nichtstrahlende Prozesse machen die
LED zwar schneller, aber sind unerwünscht.
Da die strahlende Lebensdauer von der Ladungsträgerdichte oder der Dotierung
der aktiven Schicht abhängt, wird jetzt durch Injektion von mehr Strom die
Rekombinationszeit kleiner und die Modulationsbandbreite nimmt zu.
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Kleinsignalmodulation: Modulationsbandbreite
1. Verringerung der aktiven Zone
2. Erhöhung der Dotierung der aktiven Schicht
Beachte auch, dass die Ladungsträgerdichte in der aktiven Zone proportional zu
J/d (=I/Ad = I/V) ist, wobei J die Stromdichte und d die Dicke der aktiven Zone ist.
Je dünner die aktive Schicht ist, desto höher wird bei gleichem Injektionsstrom
die Ladungsträgerdichte und damit verbunden ist eine kürzere
Rekombinationszeit und eine höhere Modulationsbandbreite.
Zwei Möglichkeiten um Modulationsbandbreite zu erhöhen:
Die ultimative Bandbreite der LED ist durch die Zeit 0 bestimmt. Für GaAs ergibt
sich:
8
_ max
0
12.65 10 260
2cf Hz MHz
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Kleinsignalmodulation: Ausgangsleistung
opt ph tot
r
n d AP I
ph tot tot
r
I n d AI
q
Zusätzlich zur Modulationsgeschwindigkeit benötigt man für viele Anwendungen
auch hohe Ausgangsleistungen (Kommunikation, Anzeigesysteme,…). Diese
beiden Forderungen lassen sich aber nicht immer vereinbaren. Für hohe optische
Leistung benötigt man ein Bauelement mit möglichst langer aktiver Zone wie aus
folgender Überlegung ersichtlich wird.
Der Photonenstrom ist
Die optische Leistung einer LED ist damit
Um die Ausgangsleistung zu erhöhen sollte man folgendes beachten:
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Kleinsignalmodulation: Ausgangsleistung i) Injizierte Ladungsträgerdichte:
ii) Bauelementfläche:
iii) Aktive Dicke des verstärkenden Bereichs:
Durch Erhöhung der Ladungsträgerkonzentration kann die
Ausgangsleistung nicht beliebig erhöht werden
a) Aufwärmungsproblematik
b) Augerrekombination
c) Leckströme
maximal injizierte Ladungsträger ca. 1018cm-3. r~1 bis 2 ns
Vergrößerung der Fläche kann ebenfalls Ausgangsleistung erhöhen, dies
wird jedoch durch die Herstellungstechnologie begrenzt – Zunehmende
Anzahl der Defekte.
Zusätzlich wird auch die Kapazität größer => RC-Konstante begrenzt
Modulationsgeschwindigkeit
Eine Verbreiterung der aktiven Schicht d führt zu einer Begrenzung der
Bandbreite der LED aufgrund von Transiteffekten. Die Transitzeit ist durch
Diffusionsprozesse kontrolliert und durch folgende Beziehung tr~ d2/2D
gegeben, wobei D der Diffusionskoeffizient der langsameren
Ladungsträger ist (Löcher).
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Ausgangsleistung vs. Modulationsbandbreite
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Zuverlässigkeit/Leistungsmerkmale
Lichtausgangsleistung soll über einen langen Zeitraum konstant bleiben!
LED-Fehler werden in 3 Kategorien unterteilt:
a) Kindheitsfehler (infant failure)
Verhinderung durch anfängliche Einbrenntests (burn-in),
wobei das Bauelement mit hoher Leistung über 100 h betrieben wird
b) Verrückte, statistische Fehler
extreme statistische Fluktuationen in Bauelementdefekten
c) Langsam fortschreitende Fehler
graduelle Degradation der Ausgangsleistung
große „mittlere Ausfallszeit“ (mean time to failure MTTF - 3dB drop)
GaAs basierende LEDs > 106 h
InP basierende LEDs > 109 h
Wichtiger Fehlermechanismus für GaN-LEDs:
Wanderung von Versetzungslinien in die aktive Zone
Dark line defects
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Leistungsmerkmale für Beleuchtungsanwendungen
• Modulationsgeschwindigkeit spielt keine Rolle
• Leistung ist wichtig (Helligkeit)
• Effizienz ist wichtig (Energiesparen)
• spektrale Anforderungen menschliches Auge
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Farbempfindlichkeit des Auges
Stäbchen Farbzäpfchen
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Empfindlichkeit des Auges
Skoptisches Sehen
(Nachtsicht) Photopisches Sehen
(Tagsicht)
Stäbchen Zäpfchen
Ungefährer Bereich der Sichtbarkeit und der Rezeptorenbereiche
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Spektrale Empfindlichkeit von Stäbchen und Zäpfchen
Skoptisches Sehen (Nachtsicht) ist unempfindlicher im roten Spektralbereich
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Radiometrie/Fotometrie Radiometrie ist die Wissenschaft von der Messung elektromagnetischer
Strahlung und ihre Anwendung in Physik, Astronomie und Geophysik. Sie ist mit
der Fotometrie (Lichtmessung) verwandt und stellt ihre Erweiterung in die
Bereiche des Infraroten und Ultravioletten, aber auch der Gammastrahlen dar.
luminous
energy
Photometrische
Größe
radiant energy
luminous
flux/power
luminous
intensity
illuminance
luminance
radiant flux
radiant flux
radiance
irradiance
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Photometrische Basiseinheit: Candela
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Definitionen: Photometrische Größen
(luminous energy)
(luminous flux)
(luminous intensity)
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Definitionen: Photometrische Größen
(lux=lm/m2)
(luminous efficacy)
Beachte: In alle Definitionen geht die Empfindlichkeit des Auges ein!!
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Definitionen: Photometrische Größen (Farben)
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Definitionen: Photometrische Größen
Lichtstrom (Einheit: lm) 683 ( ) ( )
( ) = spektrale Empfindlichkeit des Auges
( ) = optische Leistung im Breich [ , +d ]
lum
lmV P d
W
V
P d
Luminous efficacy (Unit:lm/W)
dPdPVW
lm
P
lum )(/)()(683
Luminous efficiency (Unit:lm/W) = IVlum /(Lichtausbeute - Lichtstrom aus elektr. Leistung)
(Konversionseffizienz von opt. Leistung
in Lichtstrom)
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Spektrale Empfindlichkeit des Auges
Photopisch
• CIE 1931
• CIE 1978
Skotopisch
• CIE 1951
(CIE = Commision Internationale de l´Eclairage)
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Spektrale Empfindlichkeit des Auges (Tagsicht) • Visible range: 390
– 720 nm
• Definition of
lumen: Green
light (555 nm)
with power 1 W
of has luminous
flux 683 lm
• Efficacy of
radiation
(luminous
effiacy) gives
number of
lumens per
optical Watt
• Amongst LEDs
with same output
power, green
LEDs are
brightest
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Leuchtdichte einer Oberflächenquelle
• Die Lichtstärke einer LED mit „Lambert´scher Abstrahlcharakteristik“ hängt
ebenfalls vom Winkel Q entsprechend eines Cosinusgesetzes ab. Deshalb ist
die Leuchtdichte (luminance) einer LED unabhängig vom Winkel.
• Für einen Flächenstrahler bei dem die Lichtstärke nicht von Q abhängt, würde
die Leuchtdichte mit steigendem Q zunehmen!
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Beleuchtungsstärke
Beleuchtungsbedingung Beleuchtungstärke
Vollmond 1 lux
Straßenbeleuchtung 10 lux
Raumbeleuchtung 30 – 300 lux
Schreibtischbeleuchtung 100 – 1000 lux
Operationstisch 10000 lux
Direktes Sonnenlicht 100000 lux
(lux=lm/m2)
Beachte: E betrachtet die „Lichtverhältnisse“ vom Empfänger aus. m2 bezieht sich
auf die Detektorfläche.
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„Farbe“ von Licht
• Die Farbe von Licht ist für die Wirkung auf unseren Körper von
großer Bedeutung
• Für monochromatisches Licht hat man nur eine Wellenlänge.
• Viele Farben entstehen aber durch Überlagerung von Licht mit
verschiedenen Wellenlängen
• Weißes Licht = Überlagerung vieler verschiedener Wellenlänge, so
dass ein Farbeindruck ähnlich dem des Sonnenlichtes entsteht
• Farbeindruck entsteht durch die unterschiedliche Anregung der
Farbzäpfchen
• Wie kann man einen Farbeindruck einer Lichtquelle
beschreiben/quantifizieren?
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Farbanpassungsfunktionen
• Farbanpassungsfunktionen sind ähnlich den spektralen
Empfindlichkeiten der Zäpfchen
• Beachte: Es gibt jedoch verschiedene Standards für diese
Farbanpassungsfunktionen
x y z
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Tristimuluswerte/Farbkoordinaten
Tristimulus Werte X, Y und Z:
Farbdiagramm (Chromaticity diagram) und Farbkoordinaten (chromaticity
coordinates) x, y
ZYX
Xx
ZYX
Yy
Die z Farbkoordinate wird nicht benötigt, da x+y+z=1
Optische Leistung einer Lichtquelle:
Farbanpassungsfunktion
( ) ( )X x P d
( ) ( )Y y P d
( ) ( )Z z P d
( )P P d
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Farbdiagramm
Equal energy point:
(x,y,z)=(1/3, 1/3, 1/3)
(1/3,1/3)
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Farbunterschiede: MacAdam-Ellipsen
• Innerhalb der MacAdam Ellipsen kann keine Farbdifferenz wahrgenommen werden
• Die gezeigten Ellipsenachsen sind 10 mal größer als in Realität
• Der Mensch kann ca. 50000 verschiedene Farben wahrnehmen
MacAdam analysierte die Farbdifferenz eng benachbarter Punkte im Farbdiagramm.
Für einen wahrnehmbaren Farbunterschied muss eine minimale geometrische Distanz
vorhanden sein. Farben innerhalb der elliptischen Bereiche erscheinen identisch.
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Vereinheitlichte Farbkoordinaten
4
15 3
Xu
X Y Z
6
15 3
Yv
X Y Z
4
15 3
Xu
X Y Z
9
15 3
Yv
X Y Z
(CIE, 1960)
(CIE, 1976)
und
4
2 12 3
xu u
x y
6
2 12 3
yv
x y
9
2 12 3
yv
x y
Mit den Koordinaten x, y, und z gilt folgender Zusammenhang:
umgekehrt erhält man:
9
6 16 12
ux
u v
3
2 8 4
ux
u v
2
3 8 6
vy
u v
2
2 8 4
vy
u v
und
Im Farbdiagramm ist es wünschenswert wenn die Farbunterschiede proportional
zu geometrischen Distanzen sind. Dies motiviert die Einführung vereinheitlichter
Farbkoordinatensysteme (u,v) bzw. (u´,v´).
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Farbdiagramme
• Farbdiagramme erlauben uns die Farbe zu quantifizieren
• Farbtemperatur
• Planckscher Strahler
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Farbreinheit und Farbsättigung
aFarbreinheit
a b
2 2
2 2
( )
( )
ee ee
d ee d ee
x x y y
x x y y
equal energy locus
dominant wavelength
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LEDs im Farbdiagramm
Bemerkung:
• rote und blaue LEDs liegen Nahe am Rand
• grüne LEDs sind nach innen verschoben
• Farbreinheit und Farbsättigung
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Farbräume und Farbraumsysteme In vielen Anwendungsbereichen spielen spezialisierte Modelle und deren Räume eine Rolle:
•RGB-Farbraum – Computermonitore, Internetstandard
•CMYK-Farbraum – e, Druck-Endstufe
•HSV-Farbraum mit den Varianten HSL, HSB, HSI – Design, Dokumentation von
Malerei, Videokunst
•Lab-Farbraum – CIE-Farbendreieck
•LCh-Farbraum bezeichnet keinen Farbraum, sondern die Darstellung von HSV oder
LAB in Polarkoordinaten
•I1I2I3-Farbraum – rechentechnisch optimierter Raum der Bildverarbeitung
•YCbCr-Farbmodell (manchmal kurz YCC genannt, vgl. unten) – digitales Fernsehen,
sowohl digitales PAL als auch digitales NTSC, DVB, JPEG, MPEG, DVD-
Video, u. a.
•YPbPr-Farbmodell – analoges HDTV, analoges Komponenten-Videokabel
•YUV-Farbmodell – analoges PAL und NTSC
•YIQ-Farbmodell – veraltet, früher verwendet bei analogem NTSC
•YCC-Farbmodell −Kodak Photo CD
Farbraumsysteme
• CIExyz-Farbraumsystem (Chromatizitätskoordinaten)
• CIEYxy-Farbraumsystem (Chromatizitätskoordinaten)
• CIEYuv-Farbraumsystem
• CIEYu´v´-Farbraumsystem
• CIELuv-Farbraumsystem
• CIELaB-Farbraumsystem
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Weißes Licht / Sonnenspektrum
• Bemerkung: Es gibt viele Wege weißes Licht herzustellen
• Sonnenlicht ist kein effizienter Weg um Weißlicht herzustellen, da es
von der Tageszeit, Jahreszeit, Höhe, Wetter und anderen Faktoren
abhängt.
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Plancksche Strahlung
2
5
2( )
exp 1
hcI
hc
kT
max
2880 mK
T
Wiensches Verschiebungsgesetz Plancksche Strahlung:
Die Schwarzkörperstrahlung wird durch einen einzigen Parameter, nämlich die
Temperatur charakterisiert.
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Farbtemperatur
• Planck´sches Spektrum oder Schwarzkörperstrahlungsspektrum
• Mit zunehmender Temperatur glüht das Objekt zuerst rot, orange, gelb
und dann weiß (kann zur Temperaturschätzung benutzt werden)
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Korrelierte Farbtemperatur
Die einer Lichtquelle „korrelierte Farbtemperatur“ ist im vereinheitlichten
(u´v´) Farbdiagramm, der Punkt der Planck´schen T-Kurve der der
Lichtquelle am nächsten liegt (d.h. die kürzeste geometrische Distanz)
Die korrelierte
Farbtemperatur dieser
Lichtquelle ist 3000 K
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Farbtemperatur: Beispiele
Lichtquelle
Farbtemperatur
Kerze
1.500 K
Glühlampe (40 W)
2.680 K
Glühlampe (100 W)
2.800 K
Glühlampe (200 W)
3.000 K
Halogenlampe, Leuchtstoffröhre (Warmweiß)
3.000 K
Fotolampe Typ B, Halogenglühlampe
3.200 K
Fotolampe Typ A bzw. S, Spätabendsonne kurz vor Dämmerungsbeginn
3.400 K
Leuchtstoffröhre (Kaltweiß)
4.000 K
Xenon-Lampe, Lichtbogen
4.500-5.000 K
Morgensonne-/Abendsonne, D50-Lampe (Druckerei)
5.000 K
Vormittags-/Nachmittagsonne
5.500 K
Elektronenblitzgerät
5.500-5.600 K
Mittagssonne, Bewölkung
5.500-5.800 K
Tageslichtlampe
5.600-7.000 K
Bedeckter Himmel
6.500-7.500 K
Nebel, starker Dunst
7.500-8.500 K
Blauer Himmel (z. B. im Schatten) bzw. kurz nach Sonnenuntergang
und kurz vor Sonnenaufgang, Blaue Stunde
9.000-12.000 K
Klares blaues, nördliches Himmelslicht
15.000-27.000 K
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Additive Farbmischung
• RGB (rot, grün, blau) - Farbmischung
• Farbskala (Skalenbereich)
• Skalengröße (Fläche im Farbkoordinatendiagramm) nimmt mit der
Anzahl der Lichtquellen zu
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Additive Farbmischung
1 2 3 1 1 2 2 3 3( ) ( ) ( ) ( ) ( ) ( ) ( ) ( ) ( )X x P d x P d x P d x P x P x P
Betrachten wir die Farbkoordinaten aus der Mischung von drei diskreten Emissions-
bändern (z.B. LEDs) mit spektralen Leistungsdichten P1(), P2() und P3() mit peak
Wellenlängen von 1, 2 und 3. Jedes dieser Emissionsbänder ist schmäler als die
drei Farbanpassungsfunktionen und sie haben die drei Farbkoordinaten (x1,y1),
(x2,y2), (x3,y3). Dann ergibt sich der Tristimulus Wert zu
1 2 3 1 1 2 2 3 3( ) ( ) ( ) ( ) ( ) ( ) ( ) ( ) ( )Y y P d y P d y P d y P y P y P
1 2 3 1 1 2 2 3 3( ) ( ) ( ) ( ) ( ) ( ) ( ) ( ) ( )Z z P d z P d z P d z P z P z P
wobei P1, P2, und P3 die optischen Leistungen der drei Lichtquellen ist.
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Additive Farbmischung
2 2 2 2 2 2 2( ) ( ) ( )L x P y P z P
3 3 3 3 3 3 3( ) ( ) ( )L x P y P z P
1 1 1 1 1 1 1( ) ( ) ( )L x P y P z P
Mit den Abkürzungen
kann die Farbkoordinate (FK) des gemischten Lichtes durch die Farbkoordinaten
der Einzelquellen berechnet werden zu
1 1 2 2 3 3
1 2 3
x L x L x Lx
L L L
1 1 2 2 3 3
1 2 3
y L y L y Ly
L L L
Die FK des multi-komponenten Lichtes ist eine lineare Kombination der individuellen
FK gewichtet mit den Li-Faktoren
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Farbmischung
• Farbbereich
• Farbbereiche für rot-grün-blau Lichtquellen haben dreieckige Form
• Fläche ist der nutzbare Bereich für Bildschirme, Farbdrucker , …
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Farbwiedergabe (color rendering)
Eine weiteres wichtiges Charakteristika einer weißen Lichtquelle ist die Fähigkeit
die richtigen (naturgetreuen) Farben eines physikalischen Objekts, wie z.B.
Früchte, Pflanzen, Spielzeuge, …, bei Beleuchtung wiederzugeben (Kleiderfarbe
beim Einkauf in Kaufhäusern). Diese Fähigkeit wird durch die sogenannten
Farbwiedergabestufe (color rendering index) Ra oder CRI gemessen.
High CRI Low CRI
Bild „französische Impressionen“ von Auguste Renoir beleuchtet von
unterschiedlichen Lichtquellen
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Farbwiedergabe (color rendering)
• Unter Farbwiedergabeindex versteht man eine photometrische Größe, mit
welcher sich die Qualität der Farbwiedergabe von Lichtquellen gleicher
korrelierter Farbtemperatur beschreiben lässt. Die abgekürzte Schreibweise für
den Farbwiedergabeindex ist "Ra".
• Als Referenz zur Beurteilung der Wiedergabequalität dient das Licht, das von
einem schwarzen Strahler der entsprechenden Farbtemperatur abgegeben
wird.
• Der Farbwiedergabeindex ist nicht von einer bestimmen Farbtemperatur
abhängig. Jede Lichtquelle, die das Spektrum eines schwarzen Strahlers
gleicher (korrelierter) Farbtemperatur im Bereich der sichtbaren Wellenlängen
perfekt nachbildet, erreicht einen Farbwiedergabeindex von 100.
Spektralanteile außerhalb des sichtbaren Bereiches spielen keine Rolle bei der
Ermittlung des Farbwiedergabeindex.
• Eine Glühlampe mit farblosem Glaskolben besitzt mit einem Ra von 100
ausgezeichnete Farbwiedergabeeigenschaften, während etwa preiswerte
Leuchtstofflampen einen Wert von 70 bis 80 erreichen.
• Eine Lichtquelle, deren Licht sich nur aus einer Wellenlänge zusammensetzt,
was etwa bei Natriumdampf-Niederdrucklampen der Fall ist, erlauben
überhaupt keine Unterscheidbarkeit von Farben und weisen demzufolge einen
sehr niedrigen Ra-Wert auf.
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„Weiße“ LED Es gibt verschiedene Ansätze weißes Licht mittels LEDs zu erzeugen.
• Erzeugung von Licht im Blauen oder UV-Bereich und Umwandlung mittels
„Phosphors“
• Einsatz verschiedenfarbiger LEDs und additive Farbmischung
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„Weiße“ LED: Komplementärwellenlängen
• Bei dichromatischen LEDs muss man
Komplementärwellenlängen wählen, um
„weißes“ Licht zu erhalten.
• Bestimmtes Verhältnis der beiden Intensitäten.
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„Weiße“ LED: Lichtausbeute
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Dichromatische monolithische GaN LED
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Dichromatische monolithische GaN LED
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3-Farben weiße Multi-LED Quelle mit
Farbtemperatur von 6500 K
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Einfluss der Temperatur
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Einfluss der Temperatur
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Weißlichtquelle mit Phosphor
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Phosphor: Emission und Absorption
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Phosphor: Emission und Absorption
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Phosphor: Emissionsspektrum
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Farbpunkte des YAG:Ce Phosphors
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Weiße LED: Emissionsspektrum
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Weiße LED: Farbkoordinaten und EL
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Weiße LED: Halbleiter-Photonenrecycling
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Weiße LED: Halbleiter-Photonenrecycling
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Weiße LED: Halbleiter-Photonenrecycling
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