Leer Stands Analyse 2006
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Landeshauptstadt HannoverFachbereich Planenund Stadtentwicklung
Wohnungsleerstandsanalyse 2006
der Landeshauptstadt hannover
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Schriften zur Stadtentwicklung 98
Herausgeber: Landeshauptstadt HannoverDer OberbürgermeisterTrammplatz 230159 Hannover
Bearbeitung: Esther Behrens
Mitarbeit: Volker Meyer
Fachbereich Planen und Stadtentwicklung- Bereich Stadtentwicklung -Rudolf-Hillebrecht-Platz 130159 HannoverTel.: (0511) 168 44842Fax.: (0511) 168 45020Mail: [email protected]
Datenaufbereitung: Andreas Martin (Bereich Wahlen und Statistik)
Hannover, November 2006
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INHALT
Einleitung..................................................................................................................................................5
Ergebnisse im Überblick............................................................................................................................6
1. Problemabriss und Zielsetzung ..........................................................................................................7
2. Methodik.............................................................................................................................................9
2.1 Die repräsentative Eigentümerbefragung....................................................................................9
2.2 Die Verwendung der Stromzählerdaten der Stadtwerke AG.......................................................10
3. Allgemeine Situation am Wohnungsmarkt .......................................................................................13
3.1 Bundesrepublik ..........................................................................................................................13
3.2 Landeshauptstadt Hannover .....................................................................................................14
3.3 Zunehmende Leerstände - Ein bundesweiter Trend? ................................................................17
4. Ergebnisse der Wohnungsleerstandserhebung in Hannover 2006 ...................................................19
4.1 Leerstände 2006 .......................................................................................................................20
4.2 Entwicklung der Leerstände 2004 bis 2006...............................................................................22
4.3 Qualitative Ergebnisse der Repräsentativen Eigentümerbefragung............................................31
5. Fazit und Ausblick.............................................................................................................................39
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Einleitung
Mit dem vorliegenden Bericht über den Wohnungsleerstand in der Landeshauptstadt Hannover 2006
wird dokumentiert, wie sich aktuell Leerstände über das Stadtgebiet und die einzelnen Stadtteile ver-
teilen und wie die Leerstände in den Gebäudebeständen und nach der Größe der Eigentümer variieren.
2001 wurde erstmals eine Leerstandserhebung in Hannover durchgeführt. Wichtige Akteure am Woh-
nungsmarkt (ARGEWO Hannover, Haus und Grund Hannover, Mieterverein Hannover und Umgebung
e.V.,) verständigten sich darauf, gemeinsam mit der Landeshauptstadt Hannover eine empirische Zah-
lenbasis zu schaffen. Die gemeinsame Zahlenbasis sollte Grundlage sein, um Problemlagen und Hand-
lungsbedarfe zu erkennen.
Die Untersuchung 2001 basierte auf einer Erhebung von Leerständen vor Ort, einer anschließenden
Befragung der jeweils ermittelten Eigentümer sowie einer Befragung der Wohnungsunternehmen zu
ihren Beständen. Mit Hilfe der in der Erhebung ermittelten Leerstandsquote wurde die Verbrauchsdatei
der Stadtwerke AG geeicht, d.h. hier wurde ein maximal zulässiger jährlicher Stromverbrauch festge-
legt, der eine leer stehende Wohnung definiert. Somit können die hier ermittelten Ergebnisse in den
Folgejahren als Grundlage für die Fortschreibung mit Hilfe der Stadtwerkedaten genutzt werden.
Die Fortschreibung ermöglicht Aussagen zu kleinräumigen Leerstandsquoten. Zu Leerstandsgründen
und weiteren qualitativen Merkmalen gibt aber nur eine repräsentative Eigentümerbefragung Auskunft.
Für 2006 verständigten sich die o.g. Akteure daher erneut auf eine repräsentative Erhebung von Woh-
nungsleerständen, wobei der Methodenmix von 2001 aus Kostengründen leicht modifiziert wurde. Die
Untersuchung stellt eine beschreibende Bestandsaufnahme der Leerstandssituation in der Landes-
hauptstadt Hannover im März 2006 dar. Sie soll als Grundlage für alle Akteure auf dem Wohnungs-
markt dienen, die entsprechend ihrer jeweiligen Interessenslage eine Wertung und Interpretation des
Datenmaterials vornehmen mögen.
Für die Durchführung der Wohnungsleerstandserhebung wurde die Satzung von 2001 über die Durch-
führung von repräsentativen Erhebungen zur Wohnraumversorgung in der Landeshauptstadt Hannover
aktualisiert und ergänzt.
Die Wohnungsleerstandserhebung 2006 bezieht sich auf die Daten der Wohnungsstatistik vom
1.1.2006. Abgefragt wurden die Daten der Vermieter zum Stichtag 15.3.2006 sowie die Stromzählerda-
ten der Stadtwerke Hannover AG zum 15.3.2006.
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Ergebnisse im Überblick
• Der Anteil der Leerstände ist von 3,2 Prozent (2004: absolut 9.087) auf 3,6 Prozent (2006: absolut
10.380) gestiegen.
• Zwischen 2004 und 2006 ist eine Zunahme des Wohnungsbestandes um 1.352 Wohnungen und
eine Erhöhung der Bevölkerungszahl um knapp 200 Personen festzustellen. Analog dazu erhöhte
sich die Zahl der Leerstände gegenüber 2004 um 0,4 Prozentpunkte bzw. 1.293 leer stehende
Wohnungen.
• Insgesamt wurden 13.522 Wohnungen in 2.047 Gebäuden durch die repräsentative Eigentümerbe-
fragung auf ihre Leerstandssituation hin untersucht.
• Der Leerstand in den Ein- und Zweifamilienhausbeständen beträgt 1,5 Prozent.
• In Mehrfamilienhäusern mit 3 bis 6 Wohnungen und 7 bis 12 Wohnungen liegt der Leerstand je-
weils bei 3,8 Prozent.
• Am stärksten von Leerständen betroffen sind Mehrfamilienhäusern mit 13 bis 19 Wohnungen - hier
beträgt die Leerstandsquote 4,3 Prozent.
• Im Geschosswohnungsbau mit 20 Wohnungen und mehr liegt der Leerstand hingegen nur bei 2,7
Prozent.
• Als häufigste Ursache für Leerstand wurde "fehlende Nachfrage oder Vermietungsschwierigkeiten"
genannt (51,0 Prozent der Nennungen).
• Wohnungen, die vor 1948 errichtet wurden, sind relativ häufiger von Leerständen betroffen. Die
spezifische Leerstandsquote für diese Baualtersgruppe beträgt 4,6 Prozent.
• Kleine Wohnungen bis 50 m² (2,8 Prozent Leerstand) und große Wohnungen über 111 m² (2 ,2
Prozent Leerstand) stehen am seltensten leer. In Wohnungen von 51 bis 80 m² wurde hingegen
eine Leerstandsquote von 4,0 Prozent ermittelt.
• Insgesamt wurden 1.141 Eigentümer und Verwalter befragt, davon sind 23,1 Prozent große Eigen-
tümer mit mehr als 100 WE in ihrem Bestand, 40,7 Prozent kleine Eigentümer mit weniger als 10
WE und bei 36,2 Prozent handelt es sich um Eigentümer der mittleren Größe mit bis zu 100 Woh-
nungen.
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1. Problemabriss und Zielsetzung
Problemabriss
Auf kommunaler Ebene stellt sich die Datenlage bezogen auf valide Leerstandsdaten aber auch auf
Wohnungsmarktdaten als unzureichend dar. Insbesondere regionalisierte Leerstandsquoten lassen sich
nur ermitteln, indem Modelle, basierend auf den Volkszählungsdaten (1987) oder verschiedenen
Mikrozensen, fortgeschrieben werden. Hierbei kommt es aufgrund der langen Zeiträume oder aber
neuer Gebietszuschnitte immer häufiger zu Ergebnissen, die auf kleinräumigem Niveau unplausibel
erscheinen.
Daher ist die Ermittlung von wissenschaftlich fundierten sowie kleinräumig verfügbaren Wohnungs-
leerstandsdaten von hohem Interesse für alle Akteure auf dem Wohnungsmarkt und der Stadtentwick-
lung. Neben dem Anspruch an die Validität der Methode steht auch die Finanzierbarkeit der Leer-
standsermittlung im Vordergrund.
Die Leerstandsanalyse ist ein Teilaspekt der Wohnungsmarktbeobachtung in Hannover. Hierin werden
Leerstandsquoten von Wohnraum als ein wichtiger Indikator für die Wohnungsmarktpolitik und Ent-
scheidungshilfe bei einer Vielzahl von Fragestellungen ermittelt und zur Verfügung gestellt. Relevant
ist die Leerstandserhebung insbesondere für die Handlungsfelder: Wohnungsneubau, Wohnraumsanie-
rung, Stadt-Umland-Wanderungen und Stadtteilentwicklung. Die Kenntnis über kleinräumige Leer-
standsverteilungen ermöglicht es für die o.g. Handlungsfelder Entwicklungsleitlinien zu erarbeiten.
Zielsetzung
Ziel ist die Ermittlung aktueller, empirisch-wissenschaftlich abgesicherter Daten zum Wohnungsleer-
stand in der Landeshauptstadt Hannover auf kleinräumiger Ebene. Die aktuellen Leerstandszahlen sol-
len differenzierte Aussagen über die Leerstandssituation in den einzelnen Stadtteilen ergeben. Durch
die Verzahnung der Ergebnisse der Eigentümerbefragung und der Auswertung der Stromzählerdaten
entsteht zusätzlich eine qualitativ hochwertige, repräsentative und kostengünstige Lösung zur Ermitt-
lung von kleinräumigen Leerstandsquoten am Wohnungsmarkt der Landeshauptstadt.
Durch kontinuierliches Monitoring soll ein "Frühwarnsystem" aufgebaut werden, um vorsorglich Maß-
nahmen und Handlungsleitlinien gegen eventuell anwachsende Leerstände zu treffen. Das Monitoring
kann auch getroffene Maßnahmen auf ihren Erfolg hin überprüfen. Die Untersuchung soll auch Ergeb-
nisse für den konstruktiven Dialog mit der Wohnungswirtschaft, d.h. den Austausch von Informationen
und Strategien zur Qualitätserhaltung und -verbesserung des Wohnstandortes Hannover zur Verfügung
stellen.
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2. Methodik
2.1 Die repräsentative Eigentümerbefragung
Leerstandsdefinition in der repräsentativen Eigentümerbefragung
Der hier verwendete Begriff Wohnungsleerstand ist definiert als Wohnung, für die zum abgefragten
Stichtag (15. März 2006) länger als 3 Monate kein Mietverhältnis bestand und die auch der Eigentümer
nicht selbst bewohnte. Als leer stehend zum Stichtag 15. März gilt auch, wenn die Wohnung/en inzwi-
schen wieder vermietet ist/sind. Es ist letztlich entscheidend, ob eine Wohnung dem Markt am Stich-
tag zur Verfügung steht oder nicht. Das Kriterium "länger als 3 Monate leer stehend" schließt die all-
gemeine Fluktuation durch einen Mieterwechsel weitgehend aus.
Datenquelle
Zum Stichtag 15.3.2006 wurde eine repräsentative Stichprobe aus dem Automatisierten Liegen-
schaftsbuch (ALB) gezogen. Andere mögliche Quellen erwiesen sich als weniger geeignet (z.B. Wasser-
uhren). Im ALB sind einzelne Gebäude und dazu gehörige Eigentümer von Grundbesitz verzeichnet.
Anhand der Vorgaben der im Februar 2006 verabschiedeten Satzung über die Durchführung von reprä-
sentativen Erhebungen zur Wohnraumversorgung in der Landeshauptstadt, in der geregelt ist, welche
Merkmale bei den Eigentümern abgefragt und in welchem Rhythmus Folgeerhebungen durchgeführt
werden dürfen, betrug der Stichprobenumfang rund 3.000 Objektadressen aus der Gesamtdatei des
ALB. Die Eigentümer (oder Verwalter) der Stichprobenobjekte wurden angeschrieben und zu Leerstän-
den in dem Stichprobenobjekt und ihrem weiteren Bestand befragt.
Stichprobenziehung
Kriterien für die Stichprobenziehung aus dem Automatisierten Liegenschaftsbuch waren:
die Verteilung der Stichprobenobjekte über die Stadtteile entsprechend den Stadtteilstrukturen (Dich-
te, Größe); die Verteilung der Stichprobenobjekte über die Stadtteile entsprechend den Gebäudetypen
(Ein- / Zweifamilienhaus, Mehrfamilienhaus); der Ausschluss von Nichtwohngebäuden und die Vertei-
lung der Stichprobenobjekte über die Eigentümer entsprechend deren Bestandsgrößen (große, mittlere
und kleine Eigentümer). Die gezogenen Stichprobenobjekte und deren Verteilung im Stadtteil sind
repräsentativ für die Landeshauptstadt.
FragebogenFragebogenFragebogenFragebogen
Die Konzeption des Fragebogens orientiert sich an der Befragung von 2001, um im damaligen Untersu-
chungsdesign zu bleiben. Die Befragung ist zweigeteilt aufgebaut: Erstens wurden konkret auf dasStichprobenobjekt bezogene Fragen gestellt (Leerstand, Dauer, Gründe, Grunderhebungen über das
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Gebäude). Dabei waren qualitative Aspekte (Leerstandsgrund und -dauer, Datum der letzten Sanie-
rung, Gebäudeart, Baujahr, Wohnungsgröße, derzeitige Nutzung usw.) von Interesse. Zweitens wurde
nach der allgemeinen Marktsituation des jeweiligen Eigentümers oder Verwalters, d.h. nach deren wei-
teren Beständen in Hannover, gefragt. Die Eigentümer wurden zur Anzahl und Lage (Stadtteil) weiterer
Gebäude und Wohnungen, zur Höhe der Leerstände sowie zur Dauer und zu den Gründen befragt.
2.2 Die Verwendung der Stromzählerdaten der Stadtwerke AG
Die repräsentative Eigentümerbefragung die erstmals 2001 und aktuell 2006 durchgeführt wurde, er-
bringt kleinräumige Ergebnisse zur Quantität und Qualität der Leerstandssituation. Um den Aufwand
und die Kosten zu reduzieren wird diese nur im zeitlichen Abstand von etwa 5 Jahren durchgeführt. In
den Jahren dazwischen werden die Verbrauchsdaten der Stadtwerke zur Fortschreibung der Leer-
standsquoten genutzt.
Die Zahl der Wohnungen (Fortschreibung der amtlichen Gebäudestatistik des Niedersächsischen Lan-
desamtes für Statistik (NLS) zum 1.1.2006) sowie die Zahl der privaten Zähler der Hannover Stadtwer-
ke AG sind nahezu deckungsgleich. In Hannover hat die Liberalisierung des Strommarktes bislang nur
zu geringen Abwanderungen der Privatkunden zu anderen Anbietern geführt. Daher ist die Nutzung der
Stromzählerdatei die herausragende Quelle für die Ermittlung von Leerständen, da von der annähernd
gleichen Grundgesamtheit ausgegangen werden kann.
Leerstandsdefinition in der Verbrauchsdatei der Stadtwerke AG
Der für die Untersuchung definierte Wohnungsleerstand kann aus den Verbrauchsdaten des Energie-
versorgers – anders als bei der repräsentativen Eigentümerbefragung - nicht direkt abgelesen werden.
Ein Stromzähler gehört in der Datenbank der Stadtwerke AG drei möglichen Kategorien an: "Privatkun-
de mit Vertrag", "Zähler ohne Kunde" und "Zwischenzeitliche Übernahmen". Während die Kategorie
"abgemeldet" eindeutig als Leerstand identifiziert werden kann, beinhaltet die Kategorie "Zwischenzeit-
liche Übernahme" sowohl Leerstände nach der hier gewählten Definition (> 3 Monate leer stehend) als
z.B. auch Wohnungen, die zum abgefragten Zeitpunkt beispielsweise modernisiert bzw. saniert werden,
oder aus anderen Gründen noch nicht wieder vermietet sind. Um hier zu einer eindeutigen Kategorie
"Leerstand" kommen zu können wird ein maximal zulässiger Stromverbrauch als Indikator für eine leer
stehende Wohnung bestimmt. Die durch die repräsentative Eigentümerbefragung ermittelte Leer-
standsquote ist die "Stellschraube", um mit ihrer Hilfe den Wert eines maximal zulässigen, jährlichen
Stromverbrauchs festzulegen, der in als leer stehend definierten Wohnungen nicht überschritten wer-
den darf. Eine generelle Festlegung auf einen Nullverbrauch ist nicht sinnvoll, da auch in leer stehen-
den Wohnungen Strom bei Führungen von potentiellen Mietern, für die Heizung oder für Gerätschaftenvon Handwerkern bei Modernisierungen verbraucht wird. Der Anteil von vermieteten Wohnungen mit
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einem Verbrauch unter 350 kWh/a fällt gering aus, eine Quantifizierung dieses Anteils wird daher für
nicht erforderlich gehalten.
Datenschutz
Bei der Nutzung und Auswertung von erhobenen Daten zu Geschäftszwecken - wie hier dem Verkauf
von Strom durch die Stadtwerke AG - hat der Gesetzgeber sehr enge Grenzen gesetzt, was die Weiter-
gabe, Auswertung und Nutzung solcher Daten durch Dritte angeht. Die Verbrauchsdaten wurden der
Landeshauptstadt deshalb anonymisiert und aggregiert zur Verfügung gestellt. Es wurden je Stadtteil
die Zahl der Verbrauchsanschlüsse übermittelt, die zum Stichtag 15.3.2006 entweder den Status "Zäh-
ler ohne Kunde" oder aber als "Zwischenzeitliche Übernahmen" geführt werden. In beiden Fällen muss-
te der Status seit mehr als drei Monaten bestehen, um kurzfristige Fluktuationen ausschließen zu kön-
nen. Rückschlüsse auf einzelne Personen, Haushalte oder einzelne Stromabnahmestellen sind nicht
möglich.
Plausibilitätsprüfung
Die Zahl der hannoverschen Wohnungen (Fortschreibung der amtlichen Gebäudestatistik des NLS zum
1.1.2006) sowie die Zahl der privaten Zähler der Hannover Stadtwerke AG sind nahezu deckungsgleich,
d.h. die Grundgesamtheit ist nahezu identisch. Auch die Zahl der ermittelten Wohnungsleerstände aus
der repräsentativen Eigentümerbefragung ist kongruent mit der Zählerdatenauswertung der Stadtwer-
ke AG, wenn man den maximal zulässigen Verbrauchswert, ab der eine Wohnung im Sinne der o.g.
Definition als leer stehend gilt, auf einen Wert von "350 kWh/a" ansetzt. So bestätigten sich die Er-
gebnisse der kleinräumigen Leerstandsverteilung in den Stadtteilen als Ergebnis der Befragung durch
die Auswertung der Stromverbrauchsdaten. Damit sind die Prüfkriterien Wohnungszahl und leer ste-
hende Wohnungen bei der Befragung und der Verbrauchsdatenauswertung der Stadtwerke AG über-
prüft. Auf der Grundlage des maximal zulässigen jährlichen Stromverbrauchs können die Stadtwerke-
daten in den Folgejahren zur Fortschreibung genutzt werden. Kosten und Aufwand werden so mini-
miert. Die Fortschreibungen erlauben gleichfalls Aussagen über die Leerstandsverteilung in den Stadt-
teilen. Eine erneute Eichung über eine empirische Erhebung muss erst im Abstand einiger Jahre erneut
erfolgen.
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Abbildung 1:
Methodikschema
Aufbau des zweistufigen Verfahrens zur Leerstandserhebung 2006
Grundbausteine der
Wohnungsleerstandsanalyse
1. Repräsentative
Eigentümerbefragung
2. Stromzähler
Stadtwerke AG
Q u e l l e
Stichprobe3.000 Objekte gewichtet nach
Stadtteil-, Gebäude-, Eigentümerstruktur
Verbrauchsdaten"Zähler ohne Kunde" + "zwischenzeitli-che Übernahmen" länger als 3 Monate
Nach der Plausibilitätsprüfung folgt die Eichung der Stromzählerdatei mittels der Ergebnisse der
repräsentativen Eigentümerbefragung; damit sind erste quantitative Aussagen möglich
Leerstandsquote und absolute Leerstände auf Stadtteilebene
ergänzt um qualitative Angaben über
E r g e b n i s Leerstandsgründe und -dauer
sowie Gebäudealter, Sanierungs-stand, Wohnungsgröße, Nutzung
+ Angaben der Eigentümer zum Ge-
samtbestand in der Stadt Leerstandszahl, -gründe, -dauer
F o r t s c h r e i b u n g
im Abstand von 5 Jahren Leerstandserhebung auf Grundlageeiner repräsentativen Stichprobe
Jährliche Fortschreibung
der kleinräumigen Leerstandsquoteund Leerstände absolut auf Grundla-ge von Verbrauchsdaten der Stadt-werke AG
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3. Allgemeine Situation am Wohnungsmarkt
3.1 Bundesrepublik
In der Nachkriegszeit und den Folgejahren war es ein Hauptanliegen der (kommunalen) Wohnungspoli-
tik, den sozialen Versorgungsauftrag mit Wohnraum zu erfüllen. In den 80er Jahren, verzeichneten die
Wohnungsmärkte erstmals in der Bundesrepublik einen Wohnungsüberhang, der zu einer Leerstands-
debatte führte. Anfang der 90er Jahre war der Wohnungsmarkt erneut durch eine starke Nachfrage
geprägt, die zeitweise zu einer deutlichen Verknappung des am Markt verfügbaren Wohnraums geführt
hat. Die Gründe hierfür lagen einerseits in der Grenzöffnung durch die Wiedervereinigung, andererseits
waren sie durch die demografische Nachfrage begründet, da insbesondere die geburtenstarken Jahr-
gänge der 60er Jahre in die Lebensphase der Haushaltsbildung rückten. Zusätzlich wirkte sich verstärkt
der Trend zu Singlehaushalten aus. Der Wohnungsneubau reagierte mit Verzögerung auf diese Anfor-
derungen.
Der Wohnungsmangel ist inzwischen überwunden und allgemein wird der Wohnungsmarkt seit 2000
mit „entspannt“ bezeichnet. An den wenigen Standorten mit Wohnungsknappheit (München, Stuttgart
und Frankfurt) liegen bereits seit Jahrzehnten die Baumöglichkeiten weit hinter der wirtschaftlichen
Dynamik zurück. In den meisten Regionen Westdeutschlands zeigen sich dagegen wieder – wie bereits
Mitte der 80er Jahre - mehr oder weniger stark ausgeprägte Leerstände mit Leerstandsquoten, die
regional erheblich schwanken (1 bis 6 Prozent). In den neuen Bundesländern ist die Leerstandsentwick-
lung einiger Großstädte ungleich dramatischer mit Leerstandsquoten von 15 bis 20 Prozent.
Für die nächsten Jahre ist im Gegensatz zur Situation in den 90er Jahren kein Bevölkerungswachs-
tum zu erwarten. Auch mit erhöhter Migration ist aufgrund begrenzter Zuwanderungsmöglichkei-
ten nicht zu rechnen.
Die geburtenstarken Jahrgänge sind in der Spitze etwa 45 bis 50 Jahre alt und ihre Phase der
Wohnungs- und Hauseigentumsbildung weitgehend abgeschlossen. Es sind nun die schwächeren
Jahrgänge der 70er Jahre, von denen vermehrt eine Nachfrage nach Ein- und Zweifamilienhäusern
ausgeht, wobei gleichzeitig kleinere Mietwohnungen frei werden.
An der Spitze der Alterspyramide werden durch Haushaltsauflösungen vor allem Mietwohnungen
frei, da von den Sterbefällen noch immer überwiegend Personen mit einer vergleichsweise gerin-
gen Eigentümerquote betroffen sind. Das Angebot aus dem Bestand an Ein- und Zweifamilienhäu-
sern wird erst durch Auszug in Alten- und Pflegeheime oder Sterben der 70- bis 75-Jährigen zu-
nehmen.
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Die Nachfrage nach altengerechten Wohnformen und Wohnungen gewinnt an Bedeutung. Eine
weitere Pluralisierung der Lebensstile und Haushaltstypen führt zu spezifischen Anforderungen und
Ansprüchen an den Wohnungsmarkt.
In absehbarer Zukunft werden neue Haushaltsbildungen und der Trend zur Singularisierung nicht
ausreichen, um die durch Haushaltsauflösungen sowie Umzüge in höherwertigen Wohnraum frei
werdenden Wohnungen vollständig zu füllen. Insgesamt ist somit bei konstant bleibenden politi-
schen Rahmenbedingungen (z.B. bei der Zuwanderung) weiterhin von Wohnungsleerständen aus-
zugehen, wobei die alten Bundesländer in geringerem Maße betroffen sind als die neuen Bundes-
länder.
Haushalte mit mittleren Einkommen können ihre Wohn- und Standortpräferenzen am Wohnungs-
markt meist ohne längere Wartezeiten verwirklichen. Gering Verdiener und Haushalte mit beson-
deren Merkmalen (z.B. Familien mit Migrationshintergrund, allein Erziehende, Großfamilien) kön-
nen von dieser Situation aber oftmals nicht profitieren.
3.2 Landeshauptstadt Hannover
Um auf Entwicklungen des demographischen Wandels, Singularisierungstendenzen, Segregation,
Stadt-Umlandwanderungen und eine Pluralisierung der Lebensstile frühzeitig reagieren zu können, hat
die Landeshauptstadt bereits 2002 den Aufbau eines kommunalen datenbankgestützten Wohnungs-
marktbeobachtungssystems vorangetrieben. Das Thema Wohnungsleerstand innerhalb des Stadtgebie-
tes und der Stadtteile Hannovers stellt nur einen Teil des Wohnungsmarktes dar, gewinnt aber im Hin-
blick auf die zukünftige Ausrichtung der Wohnungspolitik an Bedeutung. Aufgrund der Wohnungs-
marktveränderungen, ist es für die Wohnungsmarktakteure von Bedeutung, die relevanten Zielgruppen
und deren spezifischen Bedarfe genau zu eruieren.
Die Situation eines entspannten Wohnungsmarktes und damit der Wandel vom Vermieter- zum Mie-
termarkt bringt für die Wohnungsmarktakteure große Herausforderungen mit sich. Viele Leerstände
sind strukturell bedingt: Wohnungen stehen länger als drei Monate leer , weil keine Mieter gefunden
werden konnten. Es kommt zu schleppenden Anschlussvermietungen oder in einigen Wohnungsmarkt-
segmenten zu höheren Leerstandsquoten und somit zu sinkenden Renditen aus dem operativen Ge-
schäft.
Entwicklungen in der Landeshauptstadt Hannover
• Nach der Öffnung der innerdeutschen Grenze 1989 führten die massiven Zuwanderungen zu einem
Anstieg der Einwohnerzahl von 496.000 auf bis zu fast 519.000 im Jahr 1994. Mit rückläufigen Zu-
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wanderungen sank auch die Einwohnerzahl wieder ab auf 507.000 im Jahr 1998. Seitdem können
die Wanderungsgewinne die negative Differenz der Sterbefälle zu den Geburten ausgleichen.
• Bei einer insgesamt stabilen Einwohnerzahl haben sich die einzelnen Stadtteile aufgrund unter-
schiedlicher Bauintensität innerhalb des Stadtgebietes in den letzten 10 Jahren verschieden entwi-ckelt. Einige Stadtteile wie Bemerode, Seelhorst, Lahe, Stöcken, Bothfeld, Badenstedt weisen auf-
grund dessen einen Bevölkerungszugewinn von mehr als 5 Prozent auf.
• Die Personenzahl der 30- bis 45-Jährigen ist in den letzten fünf Jahren rückläufig. Die Jahrgänge,
die sich noch in der Wohnungs- und Hauseigentumsbildung befinden, werden nur unzureichend
von der nachwachsenden Generation ersetzt.
• Die Wohnungsmarktentwicklung wird u.a. von der Bevölkerungs- und Haushaltsentwicklung be-
stimmt. Es ist davon auszugehen, dass die Zahl der Haushalte durch den anhaltenden Prozess der
Haushaltsverkleinerung noch zunehmen wird, trotz der prognostizierten, leicht sinkenden Einwoh-
nerzahl in den nächsten Jahren.
• Jährlich wächst der hannoversche Wohnungsbestand um rund 800 Wohnungen und dies stetig,
trotz konjunkturell bedingter, leicht gebremster Bautätigkeit in den letzten fünf Jahren. Die Nach-
frage privater Haushalte ist u.a. auf das eigene Einfamilienhaus gerichtet. Somit ist der Rückgang
der Nachfrage nach Geschosswohnungen bei einem Absinken des Wohnungsbedarfs plausibel
(Rückgang der Zuwanderung, nur leichte Zunahme der Haushaltszahlen). Diese Veränderung ist
strukturell.
• Die Mieterwechsel und die dadurch verursachte Fluktuation werden weiter zunehmen. Zum einen
wird dies durch den "Mietermarkt" erst möglich. Andererseits erzwingt Erwerbstätigkeit heute eine
größere Mobilität. Auch Erwerbslosigkeit forciert oftmals Wohnungswechsel, da "zumutbare Arbeit"
nicht standortgebunden ist.
• Die Ausdifferenzierung der Lebensstile führt zu neuen Haushaltstypen mit neuen Anforderungen an
Wohnung und Wohnumfeld. Die nachgefragten Qualitäten müssen in den Beständen marktgerecht
entwickelt werden.
Die kleinräumigen Entwicklungen sind deutlich komplexer geworden. Prozessen wie "demografischer
Wandel, Stadt-Umland-Wanderung, Segregation, Entwicklung vom Angebots- zum Nachfragmarkt,
Aufkäufe durch Fonds, neue Haushaltstypen" muss die Wohnungsmarktpolitik begegnen. Der Informa-
tionsbedarf für Planungs- und Entscheidungsprozesse ist daher groß in Politik, Verwaltung und Woh-
nungswirtschaft. Dabei ist Leerstand nur ein allerdings bedeutsamer Indikator für Hinweise auf Fehl-
entwicklungen in Wohnquartieren.
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3.3 Zunehmende Leerstände - Ein bundesweiter Trend?
Der Wohnungsleerstand in der Landeshauptstadt Hannover fällt mit 3,6 Prozent höher aus als noch
2004 (3,2 Prozent, + 0,4 Prozentpunkte). Für einen Vergleich der Leerstandsentwicklung in der Bun-
desrepublik generell wird im folgenden Exkurs die Entwicklungen laut des Bundesverbands deutscher
Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. (GDW) und der Fachkommission Stadtentwicklungspla-
nung des Deutschen Städtetages dargestellt. Für die Fachkommission hat die Stadt Braunschweig eine
Umfrage bei 59 Großstädten ausgewertet: Seit 2000 und 2004 hat sich die Leerstandsquote in einigen
westlichen Großstädten erhöht (um 0,1 bis 2 Prozentpunkte), in Großstädten der neuen Bundesländer
verringert. Die Abbildung 2 veranschaulicht die unterschiedlichen Leerstandsentwicklungen in den
neuen und alten Bundesländern. Die Abbildung 3 zeigt die Leerstandsentwicklung deutscher Großstäd-
te, die den jeweils spezifischen Bedingungen vor Ort unterliegen. Beim Vergleich der Leerstandsquoten
sind jedoch die z.T. sehr unterschiedlichen Ermittlungsmethoden zu beachten.
Auch der GDW kommt in seinen Wohnungspolitischen Informationen (wi 28/2006) zu dem Schluss,
dass nach dem Anstieg 2005 auf 3,3 Prozent in den alten Bundesländern "für 2006 ein weiterer schwa-
cher Anstieg auf 3,4 Prozent " erfolgt. Der GDW hat Zahlen zu den Leerstandsquoten in den alten und
neuen Bundesländern in einer Zeitreihe herausgegeben. Die aktuelle Leerstandsquote 2006 der im
GDW vertretenen Unternehmen weist für die alten Bundesländer eine Leerstandsquote von 3,4 Prozent
aus. In den neuen Bundesländern ist die Leerstandssituation ungleich extremer mit 11,9 Prozent im
laufenden Jahr. Dabei wäre der Leerstand im Bestand der neuen Bundesländer ohne gleichzeitigenRückbau/Abrisse signifikant höher. Allerdings sprechen einige Wohnungsmarktexperten mittlerweile
von einer Trendwende in den neuen Bundesländern, da in ostdeutschen Großstädten wie Dresden (-2,0
Prozentpunkte) und Leipzig (-4,0 Prozentpunkte) die Leerstandsquoten merklich gesunken sind.
Abbildung 2:
Leerstandsquoten in den alten und neuen Bundesländern 2006
Quelle: GDW, eigene Darstellung
14,2
15,8 16,0 16,0
14,913,9
11,9
3,1 3,1 3,1 3,1 3,2 3,3 3,4
2,0
4,0
6,0
8,0
10,0
12,0
14,0
16,0
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006
neue Bundesländer
alte Bundesländer
Leerstandsquote
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Abbildung 3:
Leerstandsentwicklung in ausgewählten Städten der Bundesrepublik
Quelle: Fachkommission Stadtentwicklungsplanung: Städteumfrage zum Wohnungsleerstand 2006,Braunschweig/Stadtentwicklung und Statistik
1,0
0,5
1,4
1,3
1,9
1,3
1,5
1,2
2,0
1,0
2,2
3,5
7,4
3,7
4,0
3,9
4,2
8,4
9,3
14,8
20,0
18,5
17,6
26,0
1,0
1,1
1,2
1,3
1,4
1,4
1,5
1,9
1,9
2,0
2,0
2,0
2,0
2,1
2,4
2,4
2,9
3,0
3,2
3,5
3,8
3,8
4,1
4,5
5,0
5,3
6,1
7,9
8,0
11,6
12,8
13,0
16,0
16,0
17,2
2,8
2,0
2,9
2,5
10,9
15,0
10,0
6,3
24,0
Frankfurt/Main
München
Köln
Heidelberg
Landshut
Dortmund
Wiesbaden
Hamburg
Düsseldorf
Solingen
Bonn
MünsterLübeck
Karlsruhe
Braunschweig
Oberhausen
Flensburg
Esslingen
Mannheim
Hannover
Mönchengladbach
Potsdam
Bamberg
Kassel
Duisburg
Siegen
Koblenz
Krefeld
Wuppertal
Rostock
BerlinSchwerin
Ludwigshafen
Dresden
Erfurt
Leipzig
Magdeburg
Halle (Saale)
Chemnitz
Leerstandsquote 2000 in %
Leerstandsquote 2004 in %
1,0
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4. Ergebnisse der Wohnungsleerstandserhebungin Hannover 2006
Im Folgenden werden die Ergebnisse der Leerstandserhebung insgesamt und bezogen auf die Gebäu-detypen, das Gebäudealter, die Wohnungsgrößen und Eigentümerstrukturen dargestellt. Des Weiteren
werden die Leerstandsquoten differenziert nach Stadtteilen dargestellt, wobei einige Stadtteile auf-
grund ihrer Größe mit anderen zusammengefasst werden müssen im Sinne des Datenschutzes (Nord-
hafen mit Ledeburg, Brink-Hafen mit Vinnhorst). Es wird erläutert, welche Veränderungen sich hin-
sichtlich der Leerstände im Vergleich zu 2001 und 2004 ergeben haben. Außerdem wird der Frage
nachgegangen, ob es signifikante Zusammenhänge zwischen Neubautätigkeit, Wanderungen, Einwoh-
ner- und Haushaltsentwicklung und Leerständen gibt.
Angeschrieben wurden insgesamt die Eigentümer bzw. Verwalter der 3.034 in der Stichprobe ermittel-
ten Gebäude. Die Leerstandserhebung mittels postalischer Befragung hat einen sehr guten Rücklauf
erzielt. Der Anteil der tatsächlich in die Untersuchung einfließenden Fragebögen beträgt 67,5 Prozent ,
das sind 2.047 von 3.034 Gebäuden in der Stichprobe. Es kommen über diese repräsentative Gebäude-
stichprobe Informationen über 2.047 Gebäude mit insgesamt 13.522 Wohnungen zusammen. Dies
entspricht 4,7 Prozent des Wohnungsbestandes in der Landeshauptstadt, davon standen zum Stichtag
(15. März.2006) 492 Wohnungen länger als drei Monate leer. Die Leerstandsquote beträgt somit 3,6
Prozent.
Im zweiten Teil des Fragebogens haben die Befragten Angaben zu ihrem weiteren Wohnungsbestand
gemacht. Im gesamten Stadtgebiet liegen daher Informationen über Leerstände, Leerstandsdauer und
Leerstandsgründe in 77.551 Wohnungen in 9.909 Gebäuden vor. Das entspricht 27 Prozent aller han-
noverschen Wohnungen in 15,5 Prozent des Gesamtgebäudebestandes der Landeshauptstadt. Von den
77.551 Wohnungen standen am Stichtag 2.851 Wohnungen leer (Leerstandsquote 3,6 Prozent).
Der gesamte Wohnungsbestand in der Landeshauptstadt Hannover belief sich am 1.1.2006 auf 287.560Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden; darunter sind 10 Prozent Kleinstwohnungen mit ein
und zwei Räumen, sowie 24,5 Prozent Großwohnungen mit fünf und mehr Räumen. Knapp 85 Prozent
der Wohnungen (241.550 Wohnungen) befinden sich in Mehrfamilienhäusern. 46.010 Wohnungen
befinden sich in Ein- und Zweifamilienhäusern, das entspricht in etwa 15 Prozent des Gesamtwoh-
nungsbestandes. Die Zahl der Wohngebäude beträgt 64.104 (1.1.2006); davon sind 57 Prozent Ein-
und Zweifamilienhäuser und 43 Prozent Mehrfamilienhäuser mit mehr als 3 Wohnungen.
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4.1 Leerstände 2006
Die durch die repräsentative Eigentümerbefragung ermittelte stichtagsbezogene Leerstandsquote für
den 15. März 2006 liegt in der Landeshauptstadt bei 3,6 Prozent. Von den 287.560 Wohnungen in
Wohn- und Nichtwohngebäuden der Landeshauptstadt Hannover am 1.1.2006 standen hochgerechnet
10.380 Wohnungen leer. Damit erhöhte sich die Leerstandsquote gegenüber 2004 um 0,4 Prozent-
punkte bzw. um 1.293 leer stehende Wohnungen.
Ein genaueres Bild ergibt sich durch die differenzierte Betrachtung der Verteilung der Leerstände auf
Stadtteilebene. Dabei schwankt die Verteilung der Leerstandsquote in den einzelnen Stadtteilen zwi-
schen 2,3 und 6,2 Prozent. Im Jahr 2004 lag die Spanne noch bei 1,2 und 6,2 Prozent.
Bei einem städtischen Durchschnittswert von 3,6 Prozent weisen 2006 die Stadtteile Linden-Süd und
Groß-Buchholz (6,2 Prozent), Mitte und Hainholz (5,8 Prozent), Stöcken (5,0 Prozent), Marienwerder,
Ledeburg / Nordhafen sowie Mühlenberg (4,4 Prozent) die höchsten Leerstandsquoten auf.
Die geringsten Leerstandsquoten finden sich hingegen in den Stadtteilen Seelhorst und Davenstedt
(2,3 Prozent), Bult (2,4 Prozent), Südstadt und Anderten (2,5 Prozent), Heideviertel (2,6 Prozent), und
Döhren (2,7 Prozent).
Tabelle 1:
Wohnungsleerstände in den Stadtteilen der LHH im März 2006Stadtteile mit den niedrigsten/höchsten Leerstandsquoten / absoluten Leerständen
Niedrigste Anteile in % absolut Höchste Anteile in % absolut
Seelhorst 2,3 39 Linden-Süd 6,2 328
Davenstedt 2,3 126 Groß-Buchholz 6,2 872
Bult 2,4 38 Mitte 5,8 376
Südstadt 2,5 630 Hainholz 5,8 215
Anderten 2,5 107 Stöcken 5,0 307
Niedrigste abs. Werte absolut in % Höchste abs. Werte absolut in %
Wülferode 19 4,1 List 898 3,4
Bornum 22 3,4 Groß-Buchholz 872 6,2
Waldheim 24 3,1 Südstadt 630 2,5
Lahe 26 4,2 Vahrenwald 433 3,0
Waldhausen 35 2,9 Misburg-Nord 383 3,5
Quelle: Eigene Berechnungen
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Die Verteilung der absoluten Anzahl leer stehender Wohnungen zeigt, dass in den bevölkerungsreichs-
ten Stadtteilen bzw. in den Stadtteilen mit einer hohen Anzahl an Wohnungen sich gleichfalls hohe
Leerstandszahlen ergeben. Der Stadtteil List hat die meisten absoluten Leerstände (898), die Leer-
standsquote ist jedoch unterdurchschnittlich (3,2 Prozent). Hohe absolute Leerstände bei unterdurch-
schnittlichen Leerstandsquoten finden sich ebenfalls in den Stadtteilen Südstadt (630 leer stehende
Wohnungen, Leerstandsquote 2,5 Prozent), Linden-Nord (338 leer stehende Wohnungen, Leerstands-
quote 3,3, Prozent) und Vahrenwald (433 leer stehende Wohnungen, Leerstandsquote 3,0 Prozent).
Der umgekehrte Effekt eines geringen absoluten Wohnungsbestandes zeigt sich z.B. am Stadtteil Wül-
ferode mit einer überdurchschnittlich hohen Leerstandsquote von 4,1 Prozent. Hierbei handelt es sich
aber lediglich um 19 (!) leer stehende Wohnungen. Weitere Beispiele für geringe absolute Wohnungs-
bestände bei überdurchschnittlich hohen Leerstandsquoten sind Lahe (26 leer stehende Wohnungen,
Leerstandsquote 4,2 Prozent) und Marienwerder (57 leer stehende Wohnungen, Leerstandsquote 4,4
Prozent).
4.2 Entwicklung der Leerstände 2004 bis 2006
Die Leerstandsquote hat sich von 2001 (2,9 Prozent) bis 2004 (3,2 Prozent) um 0,3 Prozentpunkte er-
höht und bis 2006 nochmals um 0,4 Prozentpunkte auf 3,6 Prozent. Ein differenzierter Blick auf die
Leerstandszahlen und Leerstandsquoten der einzelnen Stadtteile zeigt, wo es im Einzelnen Erhöhungen
oder aber auch ein Absinken von Leerständen gegeben hat. Während die Entwicklung in den kleinen
Stadtteilen bei alleiniger Betrachtung der prozentualen Veränderung der Leerstände oft überbewertet
werden, sind die ausschlaggebenden prozentualen Veränderungen in den bevölkerungsreichen Stadt-
teilen zu konstatieren (siehe Karte 2, Tabelle 2).
Ein Beispiel für die Überbewertung der prozentualen Leerstandsentwicklung ist Marienwerder mit der
höchsten prozentualen Zunahme des Leerstands um 2,8 Prozentpunkte. Das sind absolut lediglich 37
Wohnungen. Ähnliches gilt für die Stadtteile Burg (+1,6 Prozentpunkte, 38 Wohnungen), Heideviertel
(+1,3 Prozentpunkte, +32 Wohnungen), Wülferode (+1,2 Prozentpunkte, +6 Wohnungen), Waldhau-
sen (+1,2 Prozentpunkte, +15 Wohnungen), Zoo (+1,2 Prozentpunkte, +32 Wohnungen) und Bult
(+1,2 Prozentpunkte, +18 Wohnungen).
Prozentualen Veränderungen in den bevölkerungsreichen Stadtteilen weisen demgegenüber eine ande-
re Dimension auf, z.B. in Stöcken (+2,2 Prozentpunkte, +138 Wohnungen), Groß-Buchholz (+2,2 Pro-
zentpunkte, +310 Wohnungen), Linden-Süd (+2,1 Prozentpunkte, +110 Wohnungen) und Bothfeld
(+1,7 Prozentpunkte, +170 Wohnungen). Die Stadtteile Linden-Süd, Groß-Buchholz und Stöcken ha-
ben gemeinsam, dass sie neben einer deutlichen absoluten Erhöhung der Leerstände ebenfalls hohe
bzw. die höchsten Leerstandsquoten 2006 aufweisen.
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Neben Erhöhungen der Leerstände in einigen Stadtteilen haben andere Stadtteile einen Rückgang der
Leerstände im Vergleich zu 2004 zu verzeichnen. Prozentual und absolut betrachtet sind das u.a. Vinn-
horst / Brink-Hafen (-3,0 Prozentpunkte, -96 Wohnungen), Mittelfeld (-2,1 Prozentpunkte, -90 Woh-
nungen), Linden-Mitte (-1,9 Prozentpunkte, -128 Wohnungen) und Limmer (-1,3 Prozentpunkte, -51
Wohnungen).
Diese positiven Veränderungen gehen einher mit Verbesserungen des Wohnungsangebotes im Rahmen
von Modernisierungen oder durch städtebauliche Maßnahmen, etwa in Mittelfeld und Limmer, die der-
zeit Sanierungsgebiete sind. Derartige Veränderungen zeigen auch die Dynamik, mit der sich der Woh-
nungsmarkt entwickelt. Da ein höheres Angebot als Nachfrage besteht, sind von Seiten der Woh-
nungswirtschaft erhebliche Anstrengungen nötig, um attraktiv für Nachfrager von Wohnraum zu sein.
Dazu gehören Maßnahmen wie umfangreiche Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen (Balkon,
Sanitäranlagen etc.), Preissenkungen und auch Veräußerungen und Abriss.
Tabelle 2:
Wohnungsleerstandsentwicklung in den Stadtteilender LHH 2004 bis 2006Stadtteile mit den größten positiven und negativen Veränderungen (absolut/in %-Pkt.)
Höchste abs. AbnaHöchste abs. AbnaHöchste abs. AbnaHöchste abs. Abnahhhhmemememe absolutabsolutabsolutabsolut in %in %in %in %----Pkt.Pkt.Pkt.Pkt. Höchste abs. ZunaHöchste abs. ZunaHöchste abs. ZunaHöchste abs. Zunahhhhmemememe absolutabsolutabsolutabsolut in %in %in %in %----Pkt.Pkt.Pkt.Pkt.
Linden-Mitte -128 -1,9 Groß-Buchholz 310 2,2
Vinnhorst/Brink-Hafen -96 -3,0 Bothfeld 170 1,7Mittelfeld -90 -2,1 List 152 0,5
Kleefeld -78 -1,2 Stöcken 138 2,2
Limmer -51 -1,3 Südstadt 123 0,5
Höchste rel. AbnaHöchste rel. AbnaHöchste rel. AbnaHöchste rel. Abnahhhhmemememe in %in %in %in %----Pkt.Pkt.Pkt.Pkt. absolutabsolutabsolutabsolut Höchste rel. ZHöchste rel. ZHöchste rel. ZHöchste rel. Zuuuunahmenahmenahmenahme in %in %in %in %----Pkt.Pkt.Pkt.Pkt. absolutabsolutabsolutabsolut
Vinnhorst/Brink-Hafen -3,0 -96 Marienwerder 2,8 37
Seelhorst -2,3 -33 Stöcken 2,2 138
Mittelfeld -2,1 -90 Groß-Buchholz 2,2 310Linden-Mitte -1,9 -128 Linden-Süd 2,1 110
Limmer -1,3 -51 Bothfeld 1,7 170
Quelle: Eigene Berechnungen
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Tabelle 3:
Leerstände und Leerstandsquote in den Stadtteilen der LHH 2006
Stadtteile Leerstände 2006 Leerstandsquote 2006Seelhorst 39 2,3
Davenstedt 126 2,3Bult 38 2,4
Südstadt 630 2,5
Anderten 107 2,5
Heideviertel 66 2,6
Döhren 229 2,7
Oberricklingen 176 2,8
Waldhausen 35 2,9
Leinhausen 48 3
Vahrenwald 433 3
Kirchrode 166 3,1
Waldheim 24 3,1
Bemerode 229 3,2Vinnhorst/Brink-Hafen 107 3,2
Wettbergen 195 3,2
Limmer 120 3,3
Herrenhausen 159 3,3
Linden-Nord 338 3,3
Badenstedt 201 3,3
Mittelfeld 146 3,4
Bornum 22 3,4
List 898 3,4
Sahlkamp 222 3,5
Ricklingen 276 3,5
Isernhagen-Süd 48 3,5Misburg-Nord 383 3,5
Calenberger Neustadt 140 3,5
Nordstadt 342 3,6
Misburg-Süd 48 3,6
Burg 83 3,6
Gesamtstadt 10.380 3,6
Bothfeld 351 3,6
Kleefeld 264 3,8
Oststadt 350 3,8
Vahrenheide 184 3,9
Ahlem 190 3,9
Zoo 109 4
Wülfel 96 4
Linden-Mitte 284 4,1
Wülferode 19 4,1
Lahe 26 4,2
Mühlenberg 139 4,4
Ledeburg/Nordhafen 139 4,4
Marienwerder 57 4,4
Stöcken 307 5
Hainholz 215 5,8
Mitte 376 5,8
Groß-Buchholz 872 6,2
Linden-Süd 328 6,2
Quelle: Eigene Berechnungen
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Abbildung 4:
Wohnungsbestand, Leerstände, Leerstandsquotein den Stadtteilen der LHH 2006
Quelle: Eigene Berechnung
Stadtteil Wohnungsbestand
1.1.2006
Leerstand
15.3.2006
Seelhorst 1.706 39 2,3 Wülferode 2,3
Davenstedt 5.371 126 2,3 Anderten 2,3
Bult 1.611 38 2,4 Misburg-Süd 2,4
Südstadt 25.468 630 2,5 Misburg-Nord 2,5
Anderten 4.289 107 2,5 Isernhagen 2,5
Heideviertel 2.554 66 2,6 Bemerode 2,6
Döhren 8.433 229 2,7 Vinnhors t/Brink-Hafen 2,7
Oberricklingen 6.232 176 2,8 Ahlem 2,8
Waldhausen 1.205 35 2,9 Wettbergen 2,9
Leinhausen 1.620 48 3,0 Mühlenberg 3,0
Vahrenwald 14.540 433 3,0 Oberricklingen 3,0
Kirchrode 5.422 166 3,1 Ricklingen 3,1
Waldheim 777 24 3,1 Bornum 3,1Bemerode 7.262 229 3,2 Badenstedt 3,2
Vinnhorst/Brink-Hafen 3.364 107 3,2 Davenstedt 3,2
Wettbergen 6.041 195 3,2 Limmer 3,2
Limmer 3.681 120 3,3 Linden-Süd 3,3
Herrenhausen 4.839 159 3,3 Linden-Mitte 3,3
Linden-Nord 10.267 338 3,3 Linden-Nord 3,3
Badenstedt 6.022 201 3,3 Mittelfeld 3,3
Mittelfeld 4.294 146 3,4 Wülfel 3,4
Bornum 642 22 3,4 Seelhorst 3,4
List 26.118 898 3,4 Döhren 3,4
Sahlkamp 6.407 222 3,5 Kirchrode 3,5
Ricklingen 7.961 276 3,5 Heideviertel 3,5
Isernhagen 1.383 48 3,5 Kleefeld 3,5Misburg-Nord 10.977 383 3,5 Gr.Buchholz 3,5
Calenberger 3.967 140 3,5 Lahe 3,5
Nordstadt 9.614 342 3,6 Bothfeld 3,6
Misburg-Süd 1.334 48 3,6 Sahlkamp 3,6
Burg 2.295 83 3,6 Marienwerder 3,6
Bothfeld 9.656 351 3,6 Stöcken 3,6
Kleefeld 6.935 264 3,8 Ledeburg/Nordhafen 3,8
Oststadt 9.152 350 3,8 Leinhausen 3,8
Vahrenheide 4.726 184 3,9 Burg 3,9
Ahlem 4.868 190 3,9 Herrenhausen 3,9
Zoo 2.733 109 4,0 Hainholz 4,0
Wülfel 2.392 96 4,0 Vahrenheide 4,0
Linden-Mitte 6.931 284 4,1 Vahrenwald 4,1
Wülferode 460 19 4,1 List 4,1
Lahe 620 26 4,2 Oststadt 4,2
Mühlenberg 3.172 139 4,4 Zoo 4,4
Ledeburg/Nordhafen 3.152 139 4,4 Bult 4,4
Marienwerder 1.288 57 4,4 Waldheim 4,4
Stöcken 6.163 307 5,0 Waldhausen 5,0
Hainholz 3.723 215 5,8 Südstadt 5,8
Mitte 6.432 376 5,8 Nordstadt 5,8
Groß-Buchholz 14.156 872 6,2 Calenberger 6,2
Linden-Süd 5.305 328 6,2 Mitte 6,2
Gesamtergebnis 287.560 10.380 Leerstandsquote 3,6 Prozent
Leerstandsquote 2006
2,3
2,4
2,5
2,5
2,6
2,7
2,8
2,9
3,0
3,0
3,1
3,13,2
3,2
3,2
3,3
3,3
3,3
3,3
3,4
3,4
3,4
3,5
3,5
3,5
3,5
3,5
3,6
3,6
3,6
3,6
3,8
3,8
3,9
3,9
4,0
4,0
4,1
4,1
4,2
4,4
4,4
4,4
5,0
5,8
5,8
6,2
6,2
2,3
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Landeshauptstadt Hannover, Fachbereich Planen und Stadtentwicklung Wohnungsleerstandsanalyse 2006
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Marienwerder
Groß-Buchholz
Stöcken
Linden-Süd
Bothfeld
Ledeburg/Nordhafen
Burg
Sahlkamp
Wettbergen
Heideviertel
Bult
Zoo
Waldhausen
WülferodeLeinhausen
Misburg-Nord
Hainholz
Bemerode
Isernhagen-Süd
Vahrenheide
Davenstedt
Mühlenberg
Südstadt
List
Badenstedt
Vahrenw aldNordstadt
Ahlem
Mitte
Herrenhausen
Ricklingen
Wülfel
Döhren
Bornum
Calenberger Neustadt
Linden-Nord
Misburg-Süd
Oststadt
KirchrodeLahe
Anderten
Waldheim
Oberricklingen
Kleefeld
Limmer
Linden-Mitte
Mittelfeld
Seelhorst
Vinnhorst/Brink-Hafen -3
-2,3
-2,1
-1,9
-1,3
-1,2-0,9
-0,8
-0,7
-0,4-0,3
-0,2
-0,2
-0,2
-0,1
-0,1
-0,1
-0,1-0,1
0,1
0,2
0,2
0,20,3
0,4
0,5
0,5
0,7
0,9
0,90,9
0,9
1
1,1
1,11,2
1,2
1,2
1,2
1,3
1,4
1,51,6
1,6
1,7
2,1
2,2
2,2 2,8
-3,2 -2,7 -2,2 -1,7 -1,2 -0,7 -0,2 0,3 0,8 1,3 1,8 2,3 2,8
Abbildung 5:
Wohnungsleerstandsentwicklung in den Stadtteilender LHH 2004 bis 2006 (in %-Pkt.)
Quelle: Eigene Berechnung
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Landeshauptstadt Hannover, Fachbereich Planen und Stadtentwicklung Wohnungsleerstandsanalyse 2006
- 28 -
Korrelationen zwischen Leerstand, Wanderungen und Wohnungsneubautätigkeit
Bei der statistischen Überprüfung von Zusammenhängen zwischen den Aspekten Wohnungsleerstand,
Wanderungen und Neubautätigkeiten sowie hohen Leerstandsquoten und bestimmten Indikatoren des
Wohnungsmarktes haben sich keine statistisch signifikanten Korrelationen ergeben. Ein möglicher
Grund hierfür ist, dass die Stadtteilebene zu grob ist für Korrelationsberechnungen bzw. sich auf dieser
räumlichen Ebene die möglichen Korrelationen nivellieren, obwohl ein Zusammenhang wahrscheinlich
ist.
Die Stadtteile mit hohen absoluten und relativen Leerständen weisen völlig unterschiedliche Ausgangs-
lagen auf. Die statistischen Merkmale erlauben es nicht, eindeutige Zuordnungen zu erstellen zwischen
bestimmten Stadtteilen und hoher Leerstandsquote. Es handelt sich vielmehr um ein Bündel von
Nachteilen und um Kombinationen von Einflussfaktoren wie individuelle Gründe, Image, Wohnungs-
ausstattung, Preise, Wohnumfeld, Infrastruktur oder Verkehrsbelastungen, die Haushalte dazu bewe-
gen umzuziehen.
So ist beispielsweise aus früheren Erhebungen (Wanderungsbefragungen, Kleinräumige Analysen des
Wohnungsmarktes) bekannt, dass Korrelationen bestehen zwischen Wanderungssalden und der Alters-
gruppe der 18- bis 29-Jährigen. Diese Altersgruppe ist hochmobil1, ein Zusammenhang zwischen die-
ser mobilen Bevölkerungsgruppe und Leerstand lässt sich beispielsweise im Stadtteil Mitte vermuten.
Die Zuzugs- und Fortzugsraten sind die höchsten im Stadtgebiet (je ca. 27 Prozent der Wohnbevölke-
rung), die Stadtteiltreue fällt gering aus. Der Anteil der Menschen im Alter von 18 bis 29 Jahren ist
relativ hoch (26,9 Prozent, Stadtdurchschnitt 16,9 Prozent). Sie leben in überdurchschnittlich vielen
Klein- und unterdurchschnittlich wenigen Großwohnungen. Dass hier auch der Leerstand absolut (376
leer stehende Wohneinheiten) und prozentual hoch ausgeprägt (5,8 Prozent) ist, kann rechnerisch aber
nicht in Zusammenhang gebracht werden. Es ist nur möglich, eine Aussage zwischen der hohen Fluk-
tuation und der Altersgruppe jüngerer Menschen (in Ausbildung) zu treffen. Dass durch einen häufige-
ren Mieterwechsel Wohnungen zunehmend länger als 3 Monate leer stehen könnten, ist zu vermuten.
Haushaltsentwicklung in der LH Hannover
Die Nachfrage nach Wohnraum wird über Haushaltsgründungen, Wanderungsgewinne und die Singula-
risierung bereits bestehender Haushalte entwickelt. Das Angebot an Wohnraum wächst u.a. durch
Haushaltsauflösungen, Umzüge älterer Singlehaushalte in Alten- oder Pflegeheime oder zu den Kindern
sowie durch Neubau.
1 vgl.: Schriften zur Stadtentwicklung , Bd. 86: Wanderungsbefragung 2001 – Wanderungen zwischen Stadt und Landkreis Hannover, Hannover 2001; sowie
Bd. 95: Wanderungsbefragung 2005 – Innerstädtische Wanderungen, Hannover 2006
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Maßgeblich für die Bevölkerungsentwicklung sind die natürlichen und die wanderungsbedingten Bevöl-
kerungszuwächse oder –verluste. Die Zahl der Sterbefälle liegt bei knapp 1.000 Personen pro Jahr über
der Zahl der Geburten (Sterbeüberschuss) in den Jahren 2000 bis 2005. Da die Bevölkerungsentwick-
lung der Stadt seit 1990 vor allem durch den Umfang der Wanderungsgewinne bestimmt wird, sind die
Entwicklungen des natürlichen Saldos nachrangig und können ausgeglichen werden. Die Zahl der Au-
ßenwanderungen z.B. durch Zuwanderung aus anderen Bundesländern, Zuzüge der Spätaussiedler und
Asylbewerber zeigt seit Mitte der 90er Jahre wieder einen negativen Trend. Dennoch kann von einer
stabilen Ausgangslage gesprochen werden, da die Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung seit 2000
bei rund 507.000 Einwohnern liegt. Hannover wird in Prognosemodellen (für die Zeiträume 2010 bzw.
2015) zu den Regionen mit nicht weiter anwachsenden Bevölkerungszahlen bei konstanten Rahmenbe-
dingungen2 angeführt.
Die Veränderung des Altersaufbaus (Stichwort Alterung der Bevölkerung) wirkt sich auf den Woh-
nungsmarkt aus. Die ehemals geburtenstarken Jahrgänge sind in der Spitze 45 bis 50 Jahre alt und
haben die Wohnungs- und Hauseigentumsbildung abgeschlossen. Die Zahl der 30- bis 44-Jährigen
nimmt ab. In den Jahren 2001 bis 2006 ist der Anteil dieser Altersgruppe um 0,8 Prozent rückläufig.
Gleichzeitig wird diese neue haushaltsbildende Generation nur unzureichend von der Altersgruppe der
18- bis 29-Jährigen ersetzt (geburtenschwache Jahrgänge). Zwar ist ihr Anteil im gleichen Zeitraum
von 2001 bis 2006 um 0,3 Prozent gewachsen, dies kann die absolut entstehende Lücke aber nicht
schließen. Die Anteile der Altersgruppe der 45- bis 59-Jährigen sowie der über 60-Jährigen werden
steigen.Hannover profitiert derzeit noch von den nachfragedynamischen Altersgruppen der 18- bis 29-Jährigen
und 30-bis 44-Jährigen. Diese sind aufgrund des Hochschulstandortes und der Arbeitsmarktregion im
Niedersachsenvergleich überdurchschnittlich vertreten. Diese Altersgruppen durch entsprechend zuge-
schnittene Wohnungsangebote zu binden, sollte ein wichtiges Anliegen der Wohnungsmarktakteure
sein. Gleichzeitig entwickelt sich eine heterogene Gruppe der Älteren, die neue Ansprüche an den Woh-
nungsmarkt haben: Es sind Nachfrageimpulse an altersgerechte Wohnformen bei gleichzeitiger Ab-
nahme der Haushaltsgröße zu erwarten....
Die Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt wird durch Haushalte bestimmt. Die Beobachtung der Haus-
haltsentwicklung (Erhöhung der Haushaltszahlen bei gleichzeitiger Verkleinerung der Haushaltsgröße)
ist ein Augenmerk, dem sich die Wohnungsmarktbeobachtung widmen muss. In Hannover liegt die
durchschnittliche Haushaltsgröße bei 1,7 Personen (Mikrozensus). Wesentlich kleiner wird die Haus-
haltsgröße nicht werden, die Zahl der Haushalte wird also nicht wesentlich zunehmen.
2 vgl.: Niedersächsische Landetreuhandstelle/ies: Wohnungsprognose 2015, Berichte zu den Wohnungsmärkten in Niedersachsen, Heft 10: Wohnungsprog-
nose 2007/2015, Hannover 2003; sowie Region Hannover/Landeshauptstadt Hannover: Einwohnerentwicklung 2000 bis 2010, Schriften zur Stadtentwick-
lung, Band 92. Hannover 2002
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4.3 Qualitative Ergebnisse der Repräsentativen Eigentümerbefragung
Durch die repräsentative Eigentümerbefragung sind ergänzende qualitative Informationen über die
Verteilung von Leerständen, deren Gründe und Dauer sowie Anzahl, Größe, Sanierungsstand und Baual-
tersgruppe der Wohnungen in den Stichprobengebäuden bekannt. Für jeden der 51 hannoverschen
Stadtteile ergibt sich eine spezifische Leerstandsquote. Erst aus der repräsentativen Eigentümerbefra-
gung wird ersichtlich, dass es sich im einzelnen oftmals um spezifische räumliche Konzentrationen von
Leerständen entlang bestimmter städtebaulicher Problemzonen handelt (z.B. Lärmbelastung, "Quartie-
re mit einem schlechten Image"). Durch Informationen der Spezialisten vor Ort (Bezirksplaner, Woh-
nungsbauunternehmen, Quartiersmanager), ergeben sich stadtteilspezifische Annahmen über die
Gründe zu- oder abnehmende Leerstände, die hilfreich sind bei der Interpretation der Leerstandszah-
len.
Tabelle 4:
Übersicht über wesentliche Eckdaten der repräsentativen Eigentümerbefragung
Stichprobe
Erfasste Gebäude im Rücklauf 2.047
Anzahl der Wohnungen in diesen Gebäuden 13.522
davon leer stehend 669
davon länger als 3 Monate leer stehend 492 = 3,6 %Anzahl der Wohnungen
in Ein- und Zweifamilienhäusern 612
in Mehrfamilienhäusern mit 3 bis 6 Wohnungen 1.958
in Mehrfamilienhäusern mit 7 bis 12 Wohnungen 8.170
in Mehrfamilienhäusern mit 13 bis 19 Wohnungen 1.618
in Mehrfamilienhäusern mit mehr als 20 Wohnungen 1.164
Angaben der Eigentümer zum weiteren Bestand in der LHH
Informationen über weitere Gebäude in der Stadt 9.909
Anzahl der Wohnungen in diesen Gebäuden 77.551
davon länger als 3 Monate leer stehend 2.851 = 3,6 %
Gebäudestatistik 1.1.2006
Anzahl Gebäude am 1.1.2006 64.104
Anzahl Wohnungen am 1.1.2006 287.560
davon leer stehend (hochgerechnet aus der Stichprobe bei einer Leer-
standsquote von 3 ,6 Prozent )10.380
Quelle: Repräsentative Eigentümerbefragung 15.3.2006/ NLS 1.1.2006
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Gründe für Leerstand
Durch die repräsentative Eigentümerbefragung liegen differenzierte Informationen über die Gründe
der Leerstände (Vermietungsschwierigkeiten / fehlende Nachfrage, Modernisierung / Instandsetzung,
Verkauf / Abriss / Rückbau, sonstige Gründe) vor. Als häufigster Leerstandsgrund wurde mit 51 Pro-
zent "Vermietungsschwierigkeiten / fehlende Nachfrage" angeführt, gefolgt von "Modernisierung /
Instandsetzung" mit 27,6 Prozent und "Wohnumfeld" mit 11,2 Prozent. Der Leerstandsgrund "Verkauf /
Abriss / Rückbau" (2,2 Prozent) bzw. "Sonstige Gründe" (8 Prozent) sind weniger häufig genannte Ursa-
chen für Leerstände. Es ist davon auszugehen, dass Wohnungen, die derzeit saniert oder modernisiert
werden, im Anschluss an die Modernisierung dem Markt wieder zur Verfügung stehen. Im Sinne der
Stichtagsdefinition ist dies jedoch nicht von Belang.
Abbildung 6:
Gründe für Leerstand
Quelle: Repräsentative Eigentümerbefragung
Nachrichtlich werden von den befragten Eigentümern einige Gründe näher erläutert. So wird z.B. ein
"desolates Umfeld", das "Stadtteilimage", die "Lärmbelastung durch Hauptverkehrsstraßen/Stadtbahn"
und "Gleisbauarbeiten", "die Unvereinbarkeit mit einem "Wohnprojekt" angeführt, um nur einige häufi-
ger genannte Aussagen zu zitieren. Die Ursachen für Leerstand sind demnach sehr individuell.
Modernisierungsbedingter Leerstand
Anhand der Ergebnisse der repräsentativen Eigentümerbefragung ist es möglich, den modernisie-rungsbedingten Leerstand extra auszuweisen. Unter den Rahmenbedingungen eines Mietermarktes ist
Verkauf, Abriss,
Rückbau
2 Prozent(9 Fälle)
Vermietungs-
schwierigkeiten,
fehlende
Nachfrage
51 Prozent
(209 Fälle)
Instandsetzung,
Modernisierung
28 Prozent(113 Fälle)
Sonstige
Gründe
8 Prozent
(33 Fälle)Wohnumfeld,
Image
11 Prozent
(46 Fälle)
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anzunehmen, dass Modernisierung bzw. Sanierung keine freiwillige Option für den Eigentümer dar-
stellt, der seine Wohnung am Markt positionieren will. Ausschlaggebender Grund für eine Modernisie-
rungsmaßnahme wird häufig ein eingetretener oder befürchteter Leerstand sein.
Aus der repräsentativen Eigentümerbefragung geht hervor, dass Vermietungsschwierigkeiten und feh-
lende Nachfrage hauptursächlich für Leerstand sind. Mit anderen Worten steht eine Wohnung in der
Hälfte aller Fälle leer, weil sie auf dem Markt keinen Mieter anspricht. Eigentümer sind heute zu Mo-
dernisierungen gezwungen. Der verbesserte Zustand von Balkon, Bad, Küche, Fußböden, Außenfassade,
Heizungsanlage, Fensterisolierung ist eine Notwendigkeit, um eine leer stehende Wohnung wieder
anbieten zu können. Leer stehende Wohnungen, die noch nicht modernisiert wurden, stehen strukturell
dem Markt nicht zur Verfügung und haben auf dem Markt nur noch eine Chance über einen reduzierten
Mietzins.
Leerstand nach Gebäudetyp
Betrachtet man den Gebäudebestand entsprechend den Gebäudetypen, so zeigen sich in Bezug auf die
Wohnungsleerstände teilweise erhebliche Abweichungen vom Gesamtmittel: In Gebäuden mit 1 bis 2
Wohneinheiten (Einfamilienhaus / Zweifamilienhaus) beträgt der Leerstand 1,5 Prozent. Der Leerstand
in Mehrfamilienhäusern mit 3 bis 6 Wohnungen und 7 bis 12 Wohnungen ist identisch (3,8 Prozent).
Erst in Mehrfamilienhäusern mit 13 bis 19 Mietparteien zeigt sich ein höheres Leerstandsniveau von
4,3 Prozent. In Gebäuden mit mehr als 20 Wohnungen beträgt der Leerstand hingegen 2,7 Prozent.
Abbildung 7:
Verteilung der Leerstände auf die Gebäudetypen
Quelle: Repräsentative Eigentümerbefragung
MFH 7 bis 12 Whg.(307 Fälle):
3,8 Prozent
MFH 13 bis 19Whg. (69 Fälle):4,3 Prozent
1- / 2-FH(9 Fälle):1,5 Prozent
MFH 20 ++ Whg.(32 Fälle):
2,7 Prozent
MFH 3 bis 6 Whg.(75 Fälle):
3,8 Prozent
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Leerstand nach Wohnungsgrößen
Kleine Wohnungen bis 50 m² (Leerstandsquote 2,8 Prozent) stehen relativ seltener leer. Auch Groß-
wohnungen mit einer Wohnfläche größer 110 m² (Leerstandsquote 2,2 Prozent) sind von Leerständen
seltener betroffen. Das sind bestimmte Wohnungsmarktsegmente, für die eine Nachfrage z.B. durchFamilien, Singlehaushalte oder allein Stehende nach bestimmten Wohnungszuschnitten vorhanden ist.
Am deutlichsten von Leerständen betroffen sind Wohnungen zwischen 51 und 80 m². Hier beträgt der
ermittelte Leerstand 4,0 Prozent. Auch Wohnungen, die deutlich größer sind (81 bis 110 m²) stehen
mit 3,8 Prozent relativ häufiger leer als großzügigere Objekte mit mehr als 110 m².
Abbildung 8:
Verteilung der Wohnungsleerstände nach Wohnungsgrößen
Quelle: Repräsentative Eigentümerbefragung
Leerstand nach WohnungsausstattungDie Wohnungsausstattung ist in der repräsentativen Eigentümerbefragung nicht explizit erfragt wor-
den. Es gibt nur nachrichtlich Anmerkungen der Befragten, die nicht ohne weiteres auf den Gesamtbe-
stand der in der Befragung enthaltenen Wohnungen übertragen werden können. Die leer stehenden
Wohnungen weisen demnach häufig Ausstattungsdefizite auf. Etwa wird das Fehlen eines Balkons oft
als möglicher Grund für Leerstand genannt. Die Wanderungsbefragung der innerstädtischen Umzüge
2005 hatte bereits ergeben, dass ein Balkon von vielen Mietern als Standardausstattung erwartet wird.
Ebenfalls werden nachrichtlich Gründe wie ein fehlender Innenhof, ein ungünstiger Wohnungszuschnitt
oder fehlende Sanitäranlagen (Bad und/oder WC im Treppenhaus) genannt.
2,2 Prozent
3,8 Prozent4,0 Prozent
2,8 Prozent
bis 50 qm bis 80 qm bis 110 qm > 110 qm
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Leerstand nach Baualter des Gebäudes
Die Leerstandsquote der Baualtersgruppe, die vor 1948 errichtet wurde, beträgt 4,6 Prozent, der
höchste Wert im Untersuchungsabschnitt "Baualtersgruppe". In den zwischen 1948 und 1968 errichte-
ten Gebäuden liegt die Leerstandsquote bei 3,1 Prozent. In Gebäuden, die zwischen 1969 und 1986
errichtet wurden, beträgt die Leerstandsquote 3,7. Die Leerstandsquote für die Altersgruppe der zwi-
schen 1987 und 1998 erbauten Wohnungen beträgt 3,8 Prozent. Gebäude, die nach 1999 erbaut wur-
den, weisen eine Leerstandsquote von 0,3 Prozent auf. Hierbei handelt es sich überwiegend um Ein-
und Zweifamilienhäuser, der Leerstand ist in diesem Gebäudetyp insgesamt gering ausgeprägt. Nahezu
die Hälfte aller durch die repräsentative Eigentümerbefragung ermittelten Leerstände befinden sich in
Gebäuden, die vor 1948 errichtet wurden. In den zwischen 1948 und 1968 errichteten Gebäuden be-
trägt der Anteil aller ermittelten Leerstände noch insgesamt gut ein Drittel.
Abbildung 9:
Verteilung der Wohnungsleerstände je Gebäudealtersklasse
Quelle: Repräsentative Eigentümerbefragung
Damit erhärtet sich die These, dass es zunehmend die unsanierten Altbaubestände mit ungünstigen
Lagefaktoren sind, die relativ häufiger von Leerstand betroffen sind. In früheren Untersuchungen sind
noch vor allem die 50er bis 70er Jahre Bestände mit erhöhten Leerständen signifikant aufgefallen. Die
neuen Wohnungen, die nach 1999 überwiegend im Ein- und Zweifamilienhausbestand entstanden sind,
verfügen über eine gute Bausubstanz mit entsprechender Ausstattung und sind daher relativ selten von
Leerständen betroffen.
1969 bis 1986
3,7 Prozent
nach 1999
0,3 Prozent
vor 1948
4,6 Prozent
1948 bis 1968
3,1 Prozent
1987 bis 1998
3,8 Prozent
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Tabelle 5:
Verteilung der Wohnungsleerstände je Gebäudealtersklasse
Altersklasse Baualtersgruppeder Stichprobe
absolut (in %)
Zahl der er-mittelten
Leerstände
Leerstands-quote je Al-tersklasse
Leerstand je Baual-tersgruppe in der Stadtabsolut (hochgerechnet)
vor 1948 erbaut 4.892 (36,2) 224 4,6 3.912
1948 bis 1968 5.790 (42,8) 180 3,1 3.726
1969 bis 1986 1.249 (9,2) 46 3,7 1.935
1987 bis 1998 987 (7,3) 38 3,8 846
nach 1999 erbaut 161 (1,2) 4 0,3 17
Quelle: Repräsentative Eigentümerbefragung
Eigentümerstruktur und Leerstandsquote nach EigentümergrößeInsgesamt wurden über die Stichprobenobjekte insgesamt 1.141 Eigentümer und Verwalter befragt. In
der Untersuchung wurde festgelegt, dass kleine Eigentümer maximal 10 Wohnungen, mittlere Eigen-
tümer 11 bis 100 Wohnungen (entspricht einem Bestand von etwa 10 Mehrfamilienhäusern), und gro-
ße Eigentümer über einen Bestand von mehr als 100 Wohnungen verfügen.
Abbildung 10:
Verteilung der Eigentümer in der repräsentativen Eigentümerbefragung
Quelle: Repräsentative Eigentümerbefragung
Zum Ergebnis der repräsentativen Eigentümerbefragung: Der Anteil der "großen Eigentümer" an dieser
Befragung bezogen auf den ermittelten Wohnungsbestand (20 Eigentümer haben mehr als 100 Woh-
40,7 Prozent
36,2 Prozent
23,1 Prozent
kleine Eigentümer
(1 bis 10 Whg.)
mittlere Eigentümer
(11 bis 100 Whg.)
große Eigentümer
(mehr als 100 Whg.)
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nungen, 43 mehr als 200 Wohnungen in ihrem Bestand) beträgt 23,1 Prozent. 40,7 Prozent aller Be-
fragten gehören zu den kleinen Eigentümern mit 1 bis 10 Wohnungen in ihrem Bestand. Die meisten
von ihnen haben nur ein Ein- oder Zweifamilienhaus (34,4 Prozent), also entsprechend ein oder zwei
Wohnungen. Der Anteil der Ein- und Zweifamilienhäusern an allen Wohngebäuden in der Landeshaupt-
stadt beträgt insgesamt 57 Prozent. Der Anteil der mittleren Eigentümer (zwischen 11 und 100 Woh-
nungen) beträgt 36,2 Prozent. Die Verteilung der eingegangenen Antworten in Bezug auf die Größe der
Eigentümer und Verwalter entspricht in etwa dem hannoverschen Marktdurchschnitt.
Die Leerstandsquoten je Eigentümergrößenklasse betragen im Einzelnen:
Abbildung 11:
Verteilung der Leerstände je Eigentümergrößenklasse
Quelle: Repräsentative Eigentümerbefragung
Das Ergebnis entspricht den Einschätzungen aus den Befragungsergebnissen: Kleinere Eigentümer
haben einen höheren Leerstand in ihrem Wohnungsbestand. Das mag u.a. aufgrund von Modernisie-rungs- und Sanierungsstau begründet sein. Zweifellos haben auch größere und mittlere Eigentümer
z.T. ein Modernisierungsdefizit in ihrem Bestand. Jedoch macht sich ein Modernisierungs- und Sanie-
rungsdefizit bei kleineren Beständen schneller bemerkbar. Bei Mietausfällen ist für einen kleineren
Eigentümer der finanzielle Spielraum begrenzter: Für einen Einzeleigentümer mit einem Wohnhaus mit
10 Wohnungen sind zwei leer stehende Wohnungen ein größeres Problem als für große Wohnungsbau-
unternehmen. Das hat Konsequenzen für die Investitionen im Wohnungsbau und vor allem in der Be-
standsaufwertung in gemischten Quartieren durch die Eigentümer.
2,1 Prozent
4,3 Prozent4,5 Prozent
1 bis 10 Wohnungen 11 bis 100 Wohnungen > 101 Wohnungen
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5. Fazit und Ausblick
Es ist das Anliegen dieser Untersuchung, eine verlässliche Aussage über die kleinräumige Zahl der
Leerstände auf dem Wohnungsmarkt zu treffen und Zusammenhänge aufzuzeigen, wo und in welchen
Marktsegmenten Leerstände gehäuft auftreten. Lösungsvorschläge zu erarbeiten, wie Leerstand ver-
mieden werden kann, war nicht die originäre Aufgabe, wohl aber Anregungen zu geben, in welchen
Bereichen die Nachfrage gefördert und das Angebot verbessert werden könnte.
Die Wohnungsleerstandsentwicklung ist im Vergleich mit anderen Großstädten in den alten Bundeslän-
dern als unkritisch zu bezeichnen, auch wenn die Entwicklungen einzelner Stadtteile besonderer Beo-
bachtung bedürfen. Denn die Auswirkungen von hohem Leerstand für die Stadtentwicklung und Woh-
nungsunternehmen – Imageverlust, Leerstand generiert weiteren Leerstand, Abgleiten des Quartiers,
Wert- und Preisverfall der Immobilie – sind sehr spezifisch und unterschiedlich und nur schwer wieder
umzukehren. Qualitätsorientierte Bestandsentwicklung, Stabilisierung verdichteter Quartiere, Aufwer-
tungsstrategien im Altbaubestand, Vorrang der Innenentwicklung vor Außenentwicklung sind logische
Konsequenzen der Entwicklungen auf dem Wohnungsmarkt.
Der Bedarf an Ein- und Zweifamilienhäusern ist vorhanden. Um diesem Bedarf zu entsprechen, sind
einerseits der Bestand (Generationenwechsel) und andererseits Angebote wie das Einfamilienhauspro-
gramm der Stadt Hannover von Bedeutung. Ansonsten sind Abwanderungen ins Umland mit Reserven
an Wohnbauflächen und vorhandenen Beständen wahrscheinlich. Bei weiterem Neubau in diesem
Wohnungssegment erhöht sich gleichzeitig durch das zusätzliche Angebot der Druck auf den übrigen
Wohnungsbestand. Hier muss zielgruppenorientiert gehandelt werden, um Ansprüchen nach Moderni-
sierung, Wohnraumzuschnitt etc. gezielter entgegen zu kommen. Die Zahl kleiner Haushalte und Haus-
halte mit einer eher älteren Bewohnerstruktur wird mittelfristig deutlich zunehmen, wohingegen große
Haushalte und jüngere Haushaltsvorstände weniger werden. Das darf aber nicht zu dem Fehlurteil füh-
ren, große Wohnungen würden nicht nachgefragt werden. Gerade Familien sind hier oftmals benach-
teiligt, da große Wohnungen nicht überall zur Verfügung stehen. Zunehmend werden auch Wohnungen
und Häuser nachgefragt, die altengerechtes Wohnen ermöglichen (Stichwort barrierefreies/-armes
Wohnen). Hier ist ein großes Potenzial vorhanden. Auf dem Immobilienmarkt sind Preissteigerungen in
diesem Wohnungsmarktsegment wahrscheinlich. Neben Familien, die Ein- und Zweifamilienhäuser
nachfragen, stellen auch Familien mit Kindern mit geringem und mittlerem Budget, Ansprüche an grö-
ßeren Wohnraum. Unter strategischen Gesichtspunkten (langfristig zu bindende Kunden für das Woh-
nungsunternehmen, zukunftsträchtige Zielgruppe für die Quartiersentwicklung) sind Familien eine
wichtige Nachfragergruppe, die am Wohnungsmarkt in der Stadt Optionen haben muss.
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Eine weitere "lohnende Nachfragergruppe" auf dem hannoverschen Wohnungsmarkt sind Wohnungs-
einsteiger (in Ausbildung und Studium). Die Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen weist als einzige eine
positive Wanderungsbilanz aus und sollte aus strategischen Gründen besonders angesprochen werden
(Potenzial gut ausgebildeter Arbeitskräfte für den Wirtschaftsstandort Hannover).
Da die Nachfrage auf den Wohnungsmärkten nicht durch einzelne Personen, sondern durch Haushalte
induziert wird, ist die Entwicklung der Haushaltszahl eine entscheidende Bestimmungsgröße für das
Wohnungsnachfrage-Potenzial. Daher ist angestrebt, die Wohnungsmarktbeobachtung in Hannover
neben der Leerstandserhebung um weitere qualitative Beobachtungsfelder zu ergänzen Die genaue
Charakterisierung der Haushalte bezüglich Einkommen, Größe, Alter, Kinderzahl soll bei Vorliegen ent-
sprechender statistischer Grunddaten ergänzt werden.
Teile des Wohnungsbestandes entsprechen nicht mehr heutigem Standard, was wesentlich zu den
beklagten Leerständen und zu hoher Fluktuation beiträgt. Teilweise bestehen Qualitäts- und Attraktivi-
tätsmängel des Wohnungsangebots besonders in Großsiedlungen des sozialen Wohnungsbaus. Inso-
fern bedarf es neben dem Neubau von Wohnungen, verstärkt der Investition in den Wohnungsbestand
und in das Wohnumfeld vor allem auch seitens der Vermieter. Wie bereits dargestellt, ist die Vermiet-
barkeit von Wohnungen zunehmend von deren zeitgemäßem Wohnkomfort, deren Ausstattung und
vom Wohnumfeld abhängig. Mieter und Mietinteressenten werden kritischer, ihre Ansprüche an den
Vermieter und dessen Wohnungsangebot wachsen, dies gilt auch für den Teilmarkt "sozial gebundener
Wohnraum".
Unter den Bedingungen des Mietermarktes wird es zukünftig für Unternehmen wichtiger, zielgruppen-
spezifische Maßnahmen zu erarbeiten, um ihre Wohnungen auf dem Markt zu behaupten. Ein weiterer
Einflussfaktor der Nachfrage sind die sich zunehmend ausdifferenzierenden Lebensstile mit sehr unter-
schiedlichen Haushaltsformen und jeweils sehr eigenen Vorstellungen von Wohnqualität. Um dem
Markt gerecht zu werden, werden sich immer mehrere Alternativen anbieten, die es zu prüfen gilt,
wobei Umbau bzw. Abriss nicht mehr nachgefragter Wohnsubstanz hierbei auch in Erwägung gezogen
werden sollten.
Abriss und / oder Umbau nicht mehr nachgefragter Wohnsubstanz kann auch zur Realisierung neuer
Eigentums- und Wohnformen in der Stadt, unter Einbeziehung der Bewohnerschaft, führen. Wohnungs-
leerstände bieten so Chancen zur Neugestaltung von Quartieren. Um die Abwanderung einzudämmen,
müssen den hier lebenden Menschen Alternativen geboten werden, die es ihnen ermöglichen ihre Le-
bens- und Wohnwünsche in der Stadt Hannover zu verwirklichen. Neben dem - von der Fläche her - nur
sehr begrenzt möglichen Einfamilienhausbau ist hier zweifellos der Modernisierung und Bestandsauf-
wertung der gewachsenen Wohnquartiere eine besondere Bedeutung zuzumessen.
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Die Stadtteile und ihre Wohn- und Lebensqualitäten sind für den Wohnstandort Hannover und daher
auch für die hier tätigen Wohnungsunternehmen und Eigentümer von Immobilien besonders wichtig.
Um eine gemeinsam von allen Akteuren getragene positive Entwicklung der Wohnquartiere zu beför-
dern, ist daher ein Dialog zwischen der Stadt und der Wohnungswirtschaft gestartet worden, der - nach
den Erkenntnissen aus der Leerstandsanalyse - verstärkt auch mit den kleinen und mittleren Eigentü-
mern geführt werden muss. Zielsetzung dieses Dialogs ist es, die jeweiligen Strategien bezüglich der
Weiterentwicklung des Wohnungsbestandes und der Stadtteile auszutauschen und für die Stadtteil-
entwicklung gewinnbringend zusammen zu führen.
Diesem Dialog sollen auch die vorliegende Leerstandsanalyse und ihre Ergebnisse dienen. Eingebettet
in das weiter zu entwickelnde Wohnungsmarktbeobachtungssystem stellt die Leerstandsquote einen
von zahlreichen Indikatoren dar, der es ermöglichen wird, frühzeitig Fehlentwicklungen in den Quartie-
ren zu erkennen und Handlungsansätze für eine positive Entwicklung des Wohnstandortes Hannover
weiter zu entwickeln.
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Abbildungs-, Tabellen- und Kartenverzeichnis
Abbildung 1:Methodikschema.....................................................................................................................................12
Abbildung 2:Leerstandsquoten in den alten und neuen Bundesländern 2006.............................................................17
Abbildung 3:Leerstandsentwicklung in ausgewählten Städten der Bundesrepublik....................................................18
Abbildung 4:Wohnungsbestand, Leerstände, Leerstandsquote in den Stadtteilen der LHH 2006...............................26
Abbildung 5:Wohnungsleerstandsentwicklung in den Stadtteilen der LHH 2004 bis 2006 (in %-Pkt.) .......................27
Abbildung 6:Gründe für Leerstand ..............................................................................................................................32
Abbildung 7:Verteilung der Leerstände auf die Gebäudetypen...................................................................................33
Abbildung 8:Verteilung der Wohnungsleerstände nach Wohnungsgrößen.................................................................34
Abbildung 9:Verteilung der Wohnungsleerstände je Gebäudealtersklasse .................................................................35
Abbildung 10:Verteilung der Eigentümer in der repräsentativen Eigentümerbefragung ..............................................36
Abbildung 11:Verteilung der Leerstände je Eigentümergrößenklasse...........................................................................37
Tabelle 1:Wohnungsleerstände in den Stadtteilen der LHH im März 2006.............................................................20
Tabelle 2:Wohnungsleerstandsentwicklung in den Stadtteilen der LHH 2004 bis 2006........................................23
Tabelle 3:Leerstände und Leerstandsquote in den Stadtteilen der LHH 2006 ........................................................25
Tabelle 4:Übersicht über wesentliche Eckdaten der repräsentativen Eigentümerbefragung..................................31
Tabelle 5:
Verteilung der Leerstände je Gebäudealtersklasse .................................................................................36
Karte 1:Entwicklung der Bevölkerung (HW) 2001 bis 2006 in den Stadtteilen der LH Hannover ........................16
Karte 2:Wohnungsleerstandsquote 2006 in den Stadtteilen der LH Hannover....................................................21
Karte 3:Entwicklung der Wohnungsleerstände 2004 bis 2006 in den Stadtteilen der LH Hannover....................24
Karte 4:Entwicklung der 30- bis 44-Jährigen 2001 bis 2006 in den Stadtteilen der LH Hannover ......................30
5/9/2018 Leer Stands Analyse 2006 - slidepdf.com
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Landeshauptstadt Hannover, Fachbereich Planen und Stadtentwicklung Wohnungsleerstandsanalyse 2006
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Schriften zur Stadtentwicklung
Band 1 bis 76Band 1 bis 76Band 1 bis 76Band 1 bis 76 vergriffenvergriffenvergriffenvergriffen
Heft 77.1 Repräsentativerhebung 1996 - Erste Ergebnisse mit Vergleichsdaten aus früheren ErhebungenHannover März 1997
Heft 77.2 Repräsentativerhebung 1996 - Blickpunkt InnenstadtHannover April 1997
Heft 77.3 Repräsentativerhebung 1996 - Kontakte und Zufriedenheitder Bürgerinnen und Bürger mit städtischen DienststellenHannover Juni 1997
Heft 77.4 Repräsentativerhebung 1996 - Persönliche Einschätzungen und objektive Merkmale zurLebenssituation der Bewohnerinnen und BewohnerHannover April 1998
Band 78 Hannovers Innenstadt im Urteil der Bürgerinnen und BürgerErgebnisse einer Sondererhebung im Sommer 1997Hannover September 1997
Band 79 Untersuchungsbericht: Sicherheit und Prävention von Kriminalität und Gewalt in HannoverRahmenbedingungen, Handlungsansätze und –möglichkeiten kommunalen HandelnsHannover Juli 1998 - vergriffenvergriffenvergriffenvergriffen -
Heft 80.1 Dialog zur Stadtentwicklung Leitthema: Demokratische TeilhabeErgebnisse von Expertenworkshops und BürgergesprächenHannover Juni 1999
Heft 80.2 Dialog zur Stadtentwicklung Leitthema: Demokratische TeilhabeVorstellung und Diskussion des KonzeptentwurfsHannover September 1999
Heft 80.3 Dialog zur Stadtentwicklung Leitthema: Ausgleich statt SpaltungHannover September 1999
Heft 80.4 Dialog zur Stadtentwicklung Leitthema: NachhaltigkeitHannover September 1999
Heft 80.5 Dialog zur Stadtentwicklung Leitthema: Starker StandortHannover September 1999
Heft 80.6 Dialog zur Stadtentwicklung Leitthema: Urbane LebensqualitätEin Manifest für die Öffentlichen Räume in HannoverHannover September 1999
Heft 80.7 Dialog zur Stadtentwicklung Zukunft HannoverHandlungsprogramm zur Stadtentwicklung 2001-2005 - Entwurf -Hannover Mai 2000
Heft 80.8 Dialog zur Stadtentwicklung Leitthema: Ausgleich statt SpaltungKonfliktschlichtung als Beitrag zur GewaltpräventionHannover Juni 2001
Heft 80.9 Dialog zur Stadtentwicklung
Leitthema Demokratische Teilhabe - Kurzberichte 1 - Lokale Demokratie und SchulePlanspiel Kommunalpolitik mit der Goetheschule und dem Stadtbezirksrat Herrenhausen/StöckenHannover Januar 2001
Heft 80.10 Dialog zur StadtentwicklungLeitthema Demokratische Teilhabe - Kurzberichte 2 - Lokale Demokratie und SchuleZukunftswerkstatt an der Integrierten Gesamtschule Vahrenheide/Sahlkampzum Thema: Schule als sozialer Lebensraum und als Ort demokratischen LernensHannover Februar 2001
Heft 80.11 Dialog zur StadtentwicklungLeitthema Demokratische Teilhabe - Kurzberichte 3 - Lokale Demokratie und SchuleErste Wahl mit 16 – Schülerinnen und Schüler fit machen für die KommunalwahlHannover Januar 2002
Heft 80.12 Dialog zur Stadtentwicklung Leitthema Demokratische Teilhabe
Zukunftskonferenz „Sahlkamp 2010“ - Wir bauen gemeinsam an unserer Zukunft - DokumentationHannover Dezember 2002
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Landeshauptstadt Hannover, Fachbereich Planen und Stadtentwicklung Wohnungsleerstandsanalyse 2006
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Band 81 Wohnungspolitischer Handlungsrahmen 2010Dokumentation einer Fachtagung der LHH am 14.12.1998Hannover Juli 1999
Band 82 Lagebericht zur Stadtentwicklung 1999Hannover November 1999
Band 83 Die Landeshauptstadt Hannover auf dem Weg in die Informationsgesellschaft
Hannover April 2000 - vergriffenvergriffenvergriffenvergriffen -
Band 84 Repräsentativerhebung 1999 - Gesamtergebnis und Vergleichsdaten aus früheren ErhebungenHannover Mai 2000 - vergriffenvergriffenvergriffenvergriffen ----
Heft 84.1 Repräsentativerhebung 1999 - Sonderauswertung zum Thema InnenstadtHannover November 2000 - vergriffenvergriffenvergriffenvergriffen
Band 85 Lagebericht zur Stadtentwicklung 2001Hannover November 2001
Band 86 Wanderungsbefragung 2001Wanderungen zwischen Stadt und Landkreis HannoverHannover Dezember 2001
Band 87 Wohnungsmarkt 2001
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Eine Analyse der Wohnungsmarktsituation in der Landeshauptstadt Hannover- Untersuchung im Rahmen der Entwicklung eines WohnungsmarktbeobachtungssystemsHannover Februar 2002
Band 88 Dokumentation zu Fachtagung FundraisingHannover März 2002
Band 89 Wanderungsbefragung 2001 -Hannover und andere Großstädte aus der Sicht von Zu- und FortgezogenenHannover August 2002
Band 90 Repräsentativerhebung 2002 - Erste Ergebnisse mit Vergleichsdaten aus früheren ErhebungenHannover November 2002
Heft 90.1 Repräsentativerhebung 2002 - Sonderauswertung zum Thema Lebensbedingungenund persönliche Lebensqualität im Wohnquartier
Hannover, März 2003Band 91 Lagebericht zur Stadtentwicklung 2002
Hannover Dezember 2002
Band 92 Einwohnerentwicklung 2000 bis 2010Prognosen für die Region, die Landeshauptstadt Hannover und die Städte und Gemeinden des UmlandesHannover Dezember 2002 - vergriffenvergriffenvergriffenvergriffen
Band 93 Lagebericht zur Stadtentwicklung 2003Hannover März 2004
Band 94 Kleinräumige Analyse des Wohnungsmarktes der Landeshauptstadt HannoverHannover Juni 2005
Band 95 Wanderungsbefragung 2005 - Innerstädtische WanderungenHannover Januar 2006
Band 96 Repräsentativerhebung 2005 - Gesamtergebnis und Vergleichsdaten aus früheren ErhebungenHannover Februar 2006
Band 97 Lagebericht zur Stadtentwicklung 2005Hannover April 2006
Band 98 Wohnungsleerstandsanalyse 2006 der Landeshauptstadt HannoverHannover November 2006