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Unterrichtsvorschläge Im alltäglichen Schulbetrieb entstehen kompostierbare Abfäl- le (Schulküche, Pausenbrot, Pflanzen aus den Klassenzim- mern, Gartenabfälle im Schulgelände, etc.). Diese sollten vom übrigen Abfall getrennt eingesammelt werden. Die Behandlung des Themas Kompost im Schulalltag ist eine attraktive Möglichkeit praktische Erfahrungen zu sam- meln, sei es • bei der Sammlung der Abfälle, • beim Anlegen eines Komposthaufens, • beim Beobachten der Kleinlebewesen, die die organischen Abfälle zu Humus umwandeln oder • bei der Anwendung von Kompost für den schulinternen Be darf. Vorschlag 1: Einen Komposthaufen einrichten Bei der Einrichtung eines schulischen Kompostplatzes sollten vorab folgende Punkte geklärt sein: 1. Kontaktaufnahme mit der Abfallwirtschaft (Sachinformation und Unterstützung anfragen, Abfall- beratung Tel. 09281/7259-15) 2. Information des Hausmeisters und des Lehrerkollegiums 3. Abstimmung mit dem Schulträger (Bereitstellung von Sammelbehältnissen) 4. Klärung der Zuständigkeiten 5. Organisation der Einsammlung der organischen Abfälle in den Klassenzimmern 6. Kompostplatz festlegen, Strauchschnitt bereit halten 7. Betreuung des Komposthaufens nach den Regeln: Zer- kleinern, mischen, feucht halten 8. Anwendungsmöglichkeiten des Komposts auf dem Schul- gelände und im Schulgebäude Anleitung zum Anlegen eines Komposthaufens: Der Kompost sollte ebenerdig auf dem naturbelassenen Gartenboden angelegt werden. Eine Kompostierung in einer Grube ist wegen mangelndem Luftzutritts nicht zu empfeh- len. Damit die Bodenlebewesen, zum Beispiel die Regenwür- mer, in den Kompost einwandern können, darf der Unter- grund nicht mit Steinen ausgelegt oder betoniert sein. Die erste Schicht über dem Gartenboden dient der Luftzufuhr und muss einen Wasserabfluss ermöglichen. Der Kompost darf keine „nassen Füße“ durch Staunässe bekommen. Des- halb wird strukturreiches Material, wie Reisig, Strauch- und Baumschnitt, Holzhäcksel, ca. 20 Zentimeter in einem Qua- drat von 1,5 Metern mal 1,5 Meter ausgelegt. Auf dieser Un- terlage wird der Kompost aufgebaut. Damit das verrottende Material ausreichend warm wird, ist eine gewisse Abfall-

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UnterrichtsvorschlägeIm alltäglichen Schulbetrieb entstehen kompostierbare Abfäl-le (Schulküche, Pausenbrot, Pflanzen aus den Klassenzim-mern, Gartenabfälle im Schulgelände, etc.). Diese solltenvom übrigen Abfall getrennt eingesammelt werden.Die Behandlung des Themas Kompost im Schulalltag isteine attraktive Möglichkeit praktische Erfahrungen zu sam-meln, sei es• bei der Sammlung der Abfälle,• beim Anlegen eines Komposthaufens,• beim Beobachten der Kleinlebewesen, die die organischen Abfälle zu Humus umwandeln oder• bei der Anwendung von Kompost für den schulinternen Be darf.

Vorschlag 1: Einen Komposthaufen einrichten

Bei der Einrichtung eines schulischen Kompostplatzessollten vorab folgendePunkte geklärt sein:1. Kontaktaufnahme mit der Abfallwirtschaft

(Sachinformation und Unterstützung anfragen, Abfall-beratung Tel. 09281/7259-15)

2. Information des Hausmeisters und des Lehrerkollegiums3. Abstimmung mit dem Schulträger (Bereitstellung von

Sammelbehältnissen)4. Klärung der Zuständigkeiten5. Organisation der Einsammlung der organischen Abfälle in

den Klassenzimmern6. Kompostplatz festlegen, Strauchschnitt bereit halten7. Betreuung des Komposthaufens nach den Regeln: Zer-

kleinern, mischen, feucht halten8. Anwendungsmöglichkeiten des Komposts auf dem Schul-

gelände und im Schulgebäude

Anleitung zum Anlegen eines Komposthaufens:

Der Kompost sollte ebenerdig auf dem naturbelassenenGartenboden angelegt werden. Eine Kompostierung in einerGrube ist wegen mangelndem Luftzutritts nicht zu empfeh-len. Damit die Bodenlebewesen, zum Beispiel die Regenwür-mer, in den Kompost einwandern können, darf der Unter-grund nicht mit Steinen ausgelegt oder betoniert sein. Dieerste Schicht über dem Gartenboden dient der Luftzufuhrund muss einen Wasserabfluss ermöglichen. Der Kompostdarf keine „nassen Füße“ durch Staunässe bekommen. Des-halb wird strukturreiches Material, wie Reisig, Strauch- undBaumschnitt, Holzhäcksel, ca. 20 Zentimeter in einem Qua-drat von 1,5 Metern mal 1,5 Meter ausgelegt. Auf dieser Un-terlage wird der Kompost aufgebaut. Damit das verrottendeMaterial ausreichend warm wird, ist eine gewisse Abfall-

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menge notwendig. Vor dem Aufsetzen werden die Ausgangs-stoffe mit einer Grabe- oder Mistgabel gemischt: gröberesmit feinerem, trockenes mit feuchtem Material. Sehr trockeneAbfälle sollten mit Wasser (möglichst Regenwasser) aus ei-nem Schlauch oder einer Gießkanne angefeuchtet werden.Die Mischung wird locker auf der Reisigunterlage aufge-schichtet. Küchenabfälle und Wild(un)kräuter sollten nur indie Mitte des Haufens eingebaut werden, weil da die höchs-ten Temperaturen entstehen. Nach je 30 Zentimetem kanndas Material dünn mit halbfertigem Kompost und lehmigerGartenerde bestreut werden. Der Haufen sollte zwischen 1Meter und 1,5 Meter hoch werden. Ist die Endhöhe erreicht,spätestens jedoch nach drei Monaten, wird der Komposthau-fen mit Erde abgedeckt. Die Abdeckung schützt den Kom-post sowohl vor der Venässung als auch vor Austrocknung.Eine Heu- oder Strohschicht unter der Erdabdeckung kanndurch ihre isolierende Wirkung die Verrottung beschleunigen.Nach ca. 6-9 Monaten ist der Kompost fertig.

Im Schulgebäude/-gelände ist der fertige Kompost in dreierleiHinsicht einsetzbar:

1. Für Setzlinge im Schulgarten (als Aussaaterde)Rezept: 3 Liter Reifekompost, 3 Liter Sand, 3 LiterGartenerde

2. Für ZimmerpflanzenRezept: 5 Liter Reifekompost, 2 Liter Gartenerde,3 Liter Sand

3. Einsatz im Schulgarten zum Mulchen von Beeten und Sträuchern

Anknüpfungsmöglichkeiten für den UnterrichtDie Schülerinnen und Schüler könnten bereits bei derFestlegung des Kompostplatzes aktiv werden:Sie fertigen eine Skizze an und messen den Platz aus.Darüber hinaus erstellen sie Informationsplakate für ihreMitschülerinnen und Mitschüler, welche Abfälle im Schulhauseingesammelt bzw. anschließend kompostiert werden.

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Vorschlag 2: Wurmkasten - Leben im KompostDie Umsetzung von organischem Abfall zu fruchtbarer Erdedurch die Kompostwürmer kann man in einem Wurmkastengut beobachten.

Zum einen sind die Gänge der Würmer gut sichtbar (wie siedie Erde durchmischen) und zum anderen könnenkompostierfähige und nicht kompostierfähige Materialien hin-sichtlich ihrer Zersetzung beobachtet werden. Im Kompost-haufen der Schule können die Schülerinnen und Schüler mitLupen untersuchen, welche und wie viele Kleintiere im Hu-mus leben.

siehe Arbeitsblatt „Organismen und Tiere, die im Kompostleben“

Bastelanleitung Wurmkasten (Vorschlag)

Materialliste2 Holzleisten 30 cm x 8 cm x 1,8 cm für Seitenwände1 Holzleiste 28,5 cm x 8 cm x 1,8 cm für Boden1 Holzleiste ca. 20 cm x 2 cm x 1,3 cm für Füße

2 x Sperrholz 30 cm x 26 cm x 3,2 mm für Abdeckung2 Glasscheiben 30 cm x 27 cm x 3 mm (Glaserei)1 x Sperrholz 28,5 cm x 10 cm x 6 mm für Griff

Griffleiste

verrottende Blätter,Zwiebelschalen,Salat, Apfelreste

SandSandSand

Gartenerde

Bauanleitung

1) Holz auf Maß zusägen

2) Fugen aussägen, an den Seitenteilen durchgehend

3) am Boden Dicke vom Seitenteil aussparen

Seitenteil

Boden

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3) Ausgesägte Fugen mit Sandpapier nachschleifen

4) Boden vorbohren

5) Glas einsetzen

6) Seitenteil verleimen

7) Von der Bodenunterseite aus Schrauben in die Sei-tenteile einschrauben

8) Griffleiste zusägen, rechts und links der Seitenteilefestschrauben

9) Fußleiste vorbohren, von unten festschrauben

10) Abdeckung vor die Glasscheiben einschieben.

Querschnitt Seitenteil

1810 5

5

318

Fensterglas

Abdeckung

Querschnitt Boden(Fuge nur für Glas)

Fensterglas

Boden

Griff

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Vorschlag 3: Kressetest

Mit dem Kressetest lässt sich die Kompostreife feststellen.

AnleitungEin Glas wird mit feuchtem Reifekompost gefüllt, daraufkommen Kressesamen.Sie werden leicht angedrückt und das Glas wird luftdicht ver-schlossen.

BeobachtungIst der Kompost reif, werden nach zwei Tagen die Keimlingesichtbar, nach fünf Tagen bilden sich Blätter. Bei unreifemKompost werden die Blätter gelb oder braun.

Vorschlag 4: Pflanz- und Wachswettbewerb

Ein Kürbis- oder Sonnenblumenwettbewerb zwischen denKlassen ist ein motivierender Anreiz für den Einsatz vonKompost. Zugleich erkennen die Schülerinnen und Schülerden Zusammenhang zwischen Bodenverbesserung und Er-trag/Ernte.

Vorschlag 5: Willi Wurm im Komposthaufen

Das ist Willi Wurm. Gerade ist er mächtig sauer. Warum?Willi lebt in einem Komposthaufen.Er frißt Abfall - aber er mag nicht jeden Müll!Gartenabfälle mag er besonders gern. Auch Salatblätter undalles, was an frischen Sachen weggeworfen wird: Apfel- undEierschalen, ja sogar Teebeutel und Kaffeesatz. Getränke-dosen aber mag er nicht. Ganz und gar nicht mag er Plastik!Das ist auch der Grund, warum er so sauer ist. Da hat dochjemand einfach Alufolie und Plastikbeutel auf den Kompostgeworfen: Pfui Teufel!

Lies die Geschichte.Warum ist Willi sauer?Was mag er gerne?Was mag Willi nicht gerne?

Male ein Bild von Willi. Zeichne auf eine Seite alles, was ermag und was kompostiert werden kann. Male daneben alles,was Willi nicht mag.

Schreibe selber eine kleine Geschichte:

- Willi freut sich sehr

- Willi sucht einen Freund

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Vorschlag 6: Besichtigung einer Kompostanlage

Folgende Fragen werden beim Besuch einerKompostierungsanlage geklärt:

1. Welche Materialien werden kompostiert?2. Welche Mengen werden verarbeitet?3. Wie viel Kompost entsteht daraus?4. Welche Arbeitsschritte laufen hier ab?5. Wie lange dauert es, bis der Kompost fertig ist?6. Was geschieht mit dem Sickerwasser?7. Wird der Kompost auf Gifte untersucht und wenn ja, wie oft?8. Welche Maschinen werden eingesetzt?

Ansprechpartner:AZV Hof, Abfallberatung, Tel. 09281/7259-15Kompostring Hof e.V., Herr Hahn, Tel. 09251/7720

Vorschlag 7: Besichtigung der VergärungsanlageZobes

Etwa 50% der Bioabfälle aus Stadt und Landkreis Hof wer-den in der Vergärungsanlage Zobes verwertet. Daher bietetsich ein Besuch der Anlage an.

1. Welche Materialien werden vergärt?2. Welche Mengen werden verarbeitet?3. Wie viel Biogas entsteht daraus?4. Welche Arbeitsschritte laufen hier ab?5. Wie lange dauert die Vergärung?6. Was geschieht mit dem Biogas?7. Was geschieht mit dem vergorenen Material?

Ansprechpartner:Entsorgungs- und Aufbereitungs-GmbH Zobes/VogtlandMechelgrüner Str. 12, 08541 ZobesTel. 03741/413 -123, Fax -039Herr Buschner

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Vorschlag 8: Regenwurmsteckbrief

Bei verschiedenen Aktionen rund um das Thema Komposthaben die Kinder bestimmt auch Regen- bzw. Kompost-würmer entdeckt. Diese Humusproduzenten sind einbesonders interessantes Forschungsobjekt, mit demallerdings sehr vorsichtig umgegangen werden muss:

- Die Schüler suchen Regenwürmer und betrachtensie mit einer Lupe gründlich.

- Dann schreiben sie einen Regenwurmsteckbrief.- Welche Farbe hat der Regenwurm? Hat er Beine, Augen,

Mund, Ohren?- Wie groß ist er ungefähr?- Wie ist sein Körper aufgebaut? etc.

Nachdem sie den Steckbrief geschrieben haben, malen sieeinen Regenwurm.Noch mehr Informationen über den Regenwurm bekommensie aus dem folgenden Infotext.

Regenwurm

Ich bin ein Regenwurm. Ich fresse Blätter und Pflanzenteileund Fleisch. Ich fresse an einem Tag so viel wie ich selberwiege. Ich ziehe Gänge durch die Erde.Meine Haut ist glitschig, weil sie mit einem Schleim überzo-gen ist. Mein Körper sieht so aus, als wäre er aus lauter Rin-gen zusammengesetzt.Da, wo mein Mund ist, ist er rund, am Schwanzende ist erspitz. Unter dem Bauch habe ich Borsten, damit kann ichmich festhalten. Nachts komme ich aus meinem Gang undziehe Blätter in meine Wohnung.Licht, vor allem Sonnenlicht vertrage ich nicht.Ich lege Eier (meistens nur eins). Wie alle anderen Regen-würmer bin ich Männchen und Weibchen zugleich, habe Sa-men und Eier.Ich werde etwa zwei bis drei Jahre alt.Ich habe übrigens wenig gegen Regen. In acht nehmenmuss ich mich vor Vögeln, Kröten, Mäusen und Maulwürfen.Ich habe keine Augen, kann aber zwischen hell und dunkelunterscheiden. Hören kann ich nichts.Ich bin empfindlich, wenn man mich berührt. Ich lebe fastüberall auf -nein- in der Erde. Ich kann vorwärts undrückwärts kriechen.Ich atme durch meine Haut. Eigentlich müßte ich „RegerWurm“ heißen. Ich grabe nämlich die Erde dauernd um.

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Vorschlag 9: Interessantes Experiment

Sucht in eurem Schulgarten einen geeigneten Platz undgrabt mehrere Löcher in die Erde. Dort legt Ihr je einen Apfel-griebs, Eierschalen, eine gebrauchte Filtertüte, einen leerenJoghurtbecher und eine Getränkedose hinein. Anschließendmüsst Ihr Erde darauf schütten und die Sachen mit kleinenPappschildern markieren.Schreibt den Namen und das Datum, wann Ihr die Sacheneingebuddelt habt, auf die Schilder.Grabt die Sachen nach vier Wochen wieder aus.Beschreibt, wie sich die Dinge verändert haben.

Apfelgriebs: .............................................................

Salatblätter: .............................................................

Filtertüte: .............................................................

Joghurtbecher:............................................................

Blechdose: ............................................................

Aus dem Experiment können die Schüler lernen, was nichtauf den Kompost darf.

Vorschlag 10: Der Regenwurm im Glas

Zur genaueren Beobachtung über einen längeren Zeit-raum eignet sich besonders der Regenwurm. Werdeneinige Würmer in ein mit verschiedenen Bodenschichtengefülltes Einmachglas gesetzt, kann sehr gut beobachtetwerden, wie sich die Schichten vermischen und was imKompost und Boden vorgeht.Für den Boden ist der Regenwurm besonders wichtig, daer den von anderen Tieren sowie Bakterien und Pilzenvorbereiteten „Abfall“ so verarbeitet, dass die Pflanzendurch seinen nährstoffreichen Kot mit den nötigenMineralstoffen beliefert werden.Je mehr Würmer in das Glas gesetzt werden, um soschneller ist eine Veränderung zu beobachten. AchtenSie dabei darauf, dass Sonnenlicht für Regenwürmer le-bensgefährlich ist. Das Glas wird deshalb außer beimBeobachten immer mit einem Tuch abgedeckt. Die Erdeist zudem immer feucht zu halten, und die Regenwürmermüssen „gefüttert“ werden (Kompost, geriebene Äpfel,Salatblätter, Gartenabfälle usw.).

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Vorschlag 11: Wurmwanderkiste

Die Wurmwanderkiste eignet sich bestens, Kindern den Pro-zess des Kompostierens zu veranschaulichen. Der Umgangdamit ist interessant und lehrreich zugleich. Es handelt sichdabei um eine Holzkiste mit zwei Kammern und einem De-ckel, die durch ein für Kompostwürmer passierbares Loch-gitter getrennt sind. Mit der Wurmkiste können Sie kleineMengen organischer Abfälle verwerten und gleichzeitig dieUmsetzungstätigkeiten der Würmer beobachten. Der Baueiner Wurmwanderkiste ist relativ einfach und sollte nachMöglichkeit mit den Kindern gemeinsam durchgeführt wer-den.

Bauanleitung (Sie können auch eine vorhandene Kiste umbauen!)

Zur Herstellung des Bodens werden vier Bretter parallelnebeneinandergelegt und zwei Leisten (Dachlatten) mit ei-nem Randabstand von 2 cm mittels Holzschrauben befes-tigt. Auch die Wände werden auf diese Weise gefertigt.Danach zunächst die beiden Seitenwände auf den Bodenaufschrauben. Anschließend werden die beiden Stirnseitenauf die von Boden und Seitenwänden gebildete U-Form auf-geschraubt. Schließlich die vier verbliebenen Dachlatten zueinem Rahmen montieren und das Lochgitter daran befesti-gen. Mit diesem Rahmen wird die Kiste in zwei Kammernunterteilt. Als Deckel eignet sich eine Spanplatte. Auf der In-nenseite des Deckels in einem Randabstand von 3 cm vierFührungsleisten befestigen, um den Deckel gegen Verrut-schen zu sichern.

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2 cm

60 cm

44 cm

60 cm

Boden und Seitenwände

Querschnitt

Deckel von innen

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Befüllung und Pflege

Zunächst befüllen Sie den Boden der ersten Kammer mit ei-ner daumendicken Schicht Gartenerde und feuchten Schnip-seln aus Zeitungspapier oder Eierkarton. Anschließend 200bis 300 Kompostwürmer einsetzen (können im Internet unterwww.kompostwuermer.de bestellt werden) und mit einerSchicht Gartenerde bedecken. Um Geruchsentwicklungen zuvermeiden, anfangs nicht mehr als 200 g Bioabfall pro Tagverfüttern.Für den Speiseplan der Würmer eignen sich Kaffeefilter, Tee-beutel, Obst- und Gemüsereste, Eierschalen, zerkleinerteSchalen von Citrusfrüchten, Schnipsel von Zeitungspapierund Eierkarton. Die Bioabfälle sorgen in der Regel für eineausreichende Feuchtigkeit, so dass kein „Gießen“ erforder-lich ist.Erst wenn die erste Kammer gänzlich gefüllt ist, wird mit derBefüllung der zweiten begonnen. Die Würmer werden nachwenigen Tagen die erste Kammer verlassen und zu den fri-schen Bioabfällen in die zweite Kammer wandern. Aus derersten Kammer kann nun der Wurmhumus entnommen undals Düngemittel (eventuell sieben!) eingesetzt werden. Ereignet sichhervorragend als Dünger für Zimmerpflanzen.

Tipps:Die Würmer fühlen sich wohl, wenn es in der Kiste dunkelund feuchtwarm ist.

Ist der Kompost zu trocken bitte in geringen Mengen Wasseroder Brennnesseltee zugeben. Speiseplan überprüfen!

Das beste Zeichen für einen „wurmgerechten“ Umgang mitder Kiste ist eine hohe Vermehrungsrate der Würmer. Diefeinkrümelige Komposterde riecht dann angenehm nachWaldboden.

Materialliste

Bretter (1-2 cm stark, 10 cm breit):für Boden und beideSeitenwände= 12 Stück zu je 60 cm Länge

für beide Stirnseiten= 8 Stück zu je 44 cm Länge

Dachlatten:für Boden und Seitenwände= 6 Stück zu je 36 cm Länge

für Führungsleistenfür Deckel= 2 Stück zu je 54 cm Länge= 2 Stück zu je 29 cm Länge

für den Holzrahmen= 2 Stück zu je 40 cm Länge= 2 Stück zu je 38 cm Länge

Lochgitter:Größe 40 x 38 cmmax. 55 Durchmesser

Spanplatte:Größe 40 x 38 cmals Deckel

Holzschrauben

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Vorschlag 12: Lückentext „Kompost“

1. Die Kompostierung istein_________________________Vorgang.

2. Ein Komposthaufen braucht einen_________________ und ___________________ Platz.

3. Der Komposthaufen sollte auf gewachsenem___________________ aufgeschichtet werden. Wegender nützlichen Arbeit der Regenwürmer braucht er nämlich„Erdanschluss“.

4. Als unterste Schicht sollte eine ca. 20 cm dicke Schichtaus_____________________ Material (zerkleinerteZweige) verwendet werden.

5. Darüber kommen schichtweise oder vermischtalle___________________ Abfälle wie z.B. Laub, Rasen-schnitt, Blumen-, Obst und Gemüsereste, Kaffee- undTeesatz oder Eierschalen.

6. Um die Verrottung zu____________________ könnennormale Gartenerde, alte Komposterde oder Dünger dünndazwischen gestreut werden.

7. Nach ca. 3 Monaten sollte man denKomposthaufen_______________________.

8. Bei Trockenheit muß der Komposthaufen gleichmä-ßig_____________________ gehalten werden.

9. Nach ca. 6-9 Monaten ist die_______________________ fertig und kann alsBodenverbesserungsmittel auf Beete gebracht werden.

10. Ist kein Platz für einen Komposthaufen vorhanden, sokönnen Gartenabfälle (aber nur Gartenabfälle!) bei den________________________im Landkreis Hof abgege-ben werden. Dort werden Grüngutabfälle aus Stadt undLandkreis Hof kompostiert.

Begriffe: beschleunigen, Boden, feucht, grob,Komposterde, Kompostierungsanlagen, natürlich,organisch, schattig, umsetzen, windgeschützt

Lösung1. natürlicher2. schattigen, windgeschützten3. Boden4. grobem5. organischen6. beschleunigen7. umsetzen8. feucht9. Komposterde10. Kompostierungsanlagen

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Vorschlag 13: Temperaturmessung

Ein Zeichen dafür, dass der Komposthaufen richtig angesetztist, ist die Wärme, die sich beim Abbau des organischen Ma-terials entwickelt.Dazu könnt Ihr folgenden kleinen Versuch machen:

Ihr braucht - frischen Gartenboden (oder anderen lebendigen Boden)- zwei möglichst große Gefäße, durchlöchert für eine gute Durchlüftung- zwei Thermometer- organische Abfälle

Mischt nun die Abfälle mit der Erde und füllt sie in ein Gefäß.In das andere Gefäß füllt Ihr zum Vergleich nur Erde.Messt nun während 3 Wochen (oder länger) die Temperaturin den Gefäßen. Lasst sie aber während dieser Zeit bei annä-hernd stabiler Temperatur in einem Raum stehen.

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Vorschlag 14: Spiel „Kompostparty“(ähnlich des Spiels „Obstsalat“)

Hintergrund: Im Kompost leben viele verschiedene Tiere. DieMitspieler sollen die Namen der Tiere kennen lernen bzw.verinnerlichen.

Teilnehmer: 10-30 Zeit: 10-15 Minuten

Die Mitspieler bilden einen Stuhlkreis. Einer stellt sich in dieMitte des Stuhlkreises, die anderen setzen sich.Einige Mitspieler sind Asseln, andere Springschwänze,wieder andere Kompostwürmer, Hunderfüßler, Bakterien, Pil-ze, Milben, Ohrwürmer, Schnecken etc. Die Zahl der ver-schiedenen Tiere ist entsprechend der Zahl der Mitspieler zuwählen. Die Zuteilung erfolgt entweder frei oder über vorbe-reitete Kärtchen.Der Spielleiter ruft nun den Namen eines Tieres, z. B. „As-sel“. Alle „Asseln“ wechseln nun den Platz. Der Mitspieler inder Mitte versucht nun einen Sitzplatz zu ergattern. Ruft derSpielleiter „Kompostparty“ müssen alle ihren Platz wechseln.Hat der Mitspieler in der Mitte einen Platz ergattert, muss derin den Kreis, der keinen Sitzplatz mehr bekommen hat.

Vorschlag 15: Spiel „Schreispiel“Teilnehmer: möglichst mehr als 10

Zeit: 10-15 Minuten

Es werden zwei gleichstarke Gruppen A und B gebildet.Beide Gruppen stehen sich mit einigem Abstand gegenüber.Jede Gruppe wählt aus ihrem Kreise einen Mitspieler aus.Der Mitspieler der Gruppe A stellt sich hinter die Gruppe B.Der Mitspieler der Gruppe B stellt sich hinter die Gruppe A.Jede Gruppe erhält einen Satz (am besten auf einem Zettel).Auf Kommando des Spielleiters ruft jede Gruppe ihrem Mit-spieler den Satz zu, natürlich gegen das Rufen der anderenGruppe.Gewonnen hat die Gruppe, deren einzelner Mitspieler als ers-tes den Satz korrekt gehört und gesagt hat.Satzbeispiele:„Die Mikroorganismen heizen dem Kompost ziemlich starkein und erhitzen ihn auf bis über 60 Grad.“„Eisenia foetida ist der lateinische Name für den Kompost-wurm, der erst in der Reifephase in den Kompost einzieht.“„Wichtig für das erfolgreiche Kompostieren sind zerkleinern,mischen, feucht halten.“„In der Biotonne werden Apfelschalen, Kaffeefilter, Eier-schalen und verwelkte Blumen gesammelt.“

GruppeB

GruppeA

MitspielerGruppe A

MitspielerGruppe B

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Vorschlag 16:Lied „Hörst du die Regenwürmer husten“

Vorschlag 17:Lied „Du, komm zu mir“