Lehrgang Rhetorik. Ich habe keine Angst Qualität.

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Ich habe keine Angst

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Qualität

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Dreieck der Rhetorik

• Text

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Körper-Sprache

Ich freue mich, euch begrüßen zu dürfen. „Man kann nicht nicht kommunizieren!“

Paul Watzlawick

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Demonstrieren Sie der Klasse in Dreiergruppen auf möglichst originelle Art das Wichtigste zur ‚Körpersprache bei öffentlichem Sprechen’ (60 Sekunden). Jemand trägt vor, die zweite ist das gute, der dritte das schlechte Beispiel.

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Kommt Lächeln vom glücklich sein?

Gefühl

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Körper-Sprache

Ich freue mich, euch begrüßen zu dürfen.

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Vorbereitung: IDEMA

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10 Sekunden...

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15 – 27 – 33 – 9 – 21 – 3

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8 – 3 – 1 – 5 – 9 – 6 – 7 – 4 – 2

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Das Burger-Prinzip:

„Burgern“ sie den Baukasten im Rhetorik-Skript

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Fünf-Satz-Reden

gestern – heute – morgen;

Sprecher – Text – Hörer;

denken – bewerten –

handeln;

Ist-Zustand – Soll-Zustand –

Weg;

...

grob nach: Geißner, Helmut (1968): Der Fünfsatz, in: Wirkendes Wort, 4(1968), S.271ff.

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Beispiele1. Was braucht man für ein gutes Bier?2. Der Hopfen dafür muss gut sein.3. Das Malz muss ebenfalls gut sein.4. Besonders wichtig ist das Wasser.5. Wenn man diese drei Ausgangsmaterialien hat, hat man eine gute

Chance, gutes Bier zu brauen.

1. Der starke Autoverkehr in unserem Wohnviertel ist ein großes Problem.2. Die Autos machen Lärm.3. Sie verpesten die Luft.4. Vor allem gefährden sie die Gesundheit und das Leben unserer Kinder.5. Deswegen sollte endlich mit dem Bau der Umgehungsstraße begonnen

werden.

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Welcher Aufbau ist es?

1. Der Rhetorik-Kurs hat mir bisher viele neue Erkenntnisse gebracht.

2. Vor allem die 5-Satz-Technik ist beeindruckend.

3. Trotzdem darf meiner Meinung nach der 3-Satz nicht unbeachtet bleiben.

4. Vergleiche beide Satztechniken.

5. Dann wird deutlich, dass sowieso alles nur eine Frage des 1-Satzes ist.

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Dialektischer Fünfsatz

pro - kontra

synthese

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Zielsätze

• Deswegen ...– sollte jeder mehrere Sprachen sprechen– solltet ihr dieses Buch lesen– sollten wir mehr/weniger Schokolade essen– mag ich keine Hunde/Goldfische/Nilpferde/...– will ich endlich/nie erwachsen werden– ist es wichtig, viel zu Reisen/Trinken/Reden/...– will ich (nicht) auswandern– ....

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1.  Einleitung (Mit einem starken Anfang Aufmerksamkeit schaffen )- Begrüßung- Evtl. kurze Vorstellung- origineller Einstieg (z.B. rhetorische Frage, Anekdote)- Sympathie wecken, „Aufwärmen“- Hinführung zum Thema, Interesse wecken- Evtl. Darlegung der Gliederung- Formulierung der These(n)

2. Hauptteil (Das Thema entwickeln)- Gestern – heute – morgen- Zielsetzung – Planung – Durchführung – Kontrolle- Vom Einfachen zum Schwierigen- Vom Allgemeinen zum Besonderen- Ist – Soll – Analyse- Pro – Contra – Fazit- Problem – Ursache – Wirkung – Lösung

3. Schluss (Die Botschaft verankern)- Zusammenfassen der Kernaussagen- Fazit- Denkanstöße- Ausblick- Aufgabenverteilung- Bogen schließen (z.B. Einstiegsthese bestätigen)- Wünsche, Hoffnungen- Appell

Burger für jeden 

Geschmack

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Themen für Gliederung:

• Ticken Frauen anders als Männer?• Ein Laptop für jeden Schüler• Warum jeder [dieses Buch] lesen sollte• Atomenergie• Die Welt von morgen• Noten abschaffen?!• Fairness ist ...

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Bereiten sie ein Statement vor

• Thema: Ihre Entscheidung• Zeit: GENAU 60 Sekunden

– ± 1 Sekunde = Extrapunkt– > ± 10 Sekunden = 1 Punkt Abzug

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Themen

• Schafft den Zoo ab! • Brauchen wir 30 Fernsehprogramme? • Die Olympischen Spiele gehören ins

Werbefernsehen. • Schluss mit dem Fleischessen. • Wir brauchen mehr Fahrradwege. • Lesen macht glücklich

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Strukturen für Argumente

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Beispiele1. Es ist schon ein Problem:2. Wenn ich viel arbeite und viel Geld verdiene, habe ich nicht genug Zeit und

Energie, um das Leben zu genießen.3. Wenn ich nicht arbeite, habe ich zwar Zeit, aber kein Geld und kann mir

nichts leisten.4. Ich bin zu folgender Lösung gekommen:5. Ich arbeite nur soviel wie nötig, um mir ein angenehmes Leben machen zu

können.

1. Dürfen Eltern die Briefe ihrer minderjährigen Kinder lesen?2. Einerseits ist die Verletzung des Briefgeheimnisses strafbar.3. Andererseits haben die Eltern ein Erziehungsrecht und dürfen einen an

das Kind gerichteten Brief öffnen, wenn es dem Wohl des Kindes dient.4. Es kommt darauf an, was überwiegt: die Erziehungsbedürftigkeit oder

das Selbstbestimmungsrecht des Kindes.5. Was richtig ist, muss im Einzelfall entschieden werden.

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Weitere Beispiele:

1. A hat einen Plan vorgelegt.

2. Der Plan ist gut durchdacht.

3. Wir können ihn mit unseren Mitteln verwirklichen.

4. Er verspricht uns (deshalb) Erfolg.

5. Aus diesem Grund stimme ich dem Plan von A zu.

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Weitere Beispiele:

1. Viele Leute sagen: ,Dagegen kann man doch nichts machen‘

2. Stimmt das?

3. Viele Menschen werden nicht übersehen.

4. Viele Menschen werden nicht überhört.

5. Massenhafter Protest ist die einzige friedliche Chance der

Nichtregierenden.

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Welcher Aufbau ist es?

1. Psychologische Tests haben ergeben, daß der Mensch zu 85% aus dem

momentanen Gefühl heraus entscheidet.

2. Viele Menschen nun sind der auf die Gefühle gerichteten verbalen

Manipulation durch ihre Gesprächspartner im privaten und beruflichen

Bereich hilflos ausgeliefert.

3. Dabei sollte jeder erwachsene Mensch in der Lage sein, dieser

Manipulation entgegenzuwirken.

4. Hilfreich im Umgang mit Worten und Manipulation kann ein

Rhetorikkurs mit entsprechendem Schwerpunkt sein.

5. Informieren Sie sich über das Bildungsangebot in diesem Bereich!

Kette

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Welcher Aufbau ist es?

1. Sie alle haben sicher schon genau wie ich festgestellt, daß die Aggressivität im Straßenverkehr sehr stark ist.

2. Noch vor wenigen Tagen mußte ich miterleben, wie ein Autofahrer mit hoher Geschwindigkeit auf eine ältere Dame zufuhr, die gerade die Straße überquerte und dann in Panik geriet.

3. Auch auf Autobahnen erlebt man es immer wieder, daß durch Lichthupe und dichtes Auffahren andere Autofahrer verunsichert und zum Platzmachen genötigt werden.

4. Diese Aggressivität führt zu vielen Unfällen, die eigentlich vermeidbar sind.

5. Daher bitte ich Sie: Fahren Sie partnerschaftlich!

Kette

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Welcher Aufbau ist es?

1. Der Rhetorik-Kurs hat mir bisher viele neue Erkenntnisse gebracht.

2. Vor allem die 5-Satz-Technik ist beeindruckend.3. Trotzdem darf meiner Meinung nach der 3-Satz

nicht unbeachtet bleiben.4. Vergleiche beide Satztechniken.5. Dann wird deutlich, dass sowieso alles nur eine

Frage des 1-Satzes ist.

dialektisch

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Welcher Aufbau ist es?

1. Aus den Meldungen über zahlreiche Staus auf Autobahnen zu den Hauptreisezeiten geht hervor, daß immer noch die meisten mit dem Pkw in Urlaub fahren.

2. Man sollte aber berücksichtigen, daß Reisen mit der Bahn ökologisch sinnvoller und zudem angenehmer ist.

3. Zum einen belaste ich nicht durch stundenlanges Stop-and-Go die Umwelt.

4. Zum anderen kann ich während der Bahnreise ohne Stress stricken und vom Urlaub träumen.

5. Aus diesen Gründen werde ich auch in diesem Jahr mit der Bahn fahren

gabel

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Welcher Aufbau ist es?

1. Gesellschafter A ist dafür, einen Kopierer für den Betrieb zu kaufen.

2. Er meint, daß ständig Kopien zu fertigen sind und durch ein eigenes Gerät Wege und Arbeitszeit eingespart werden können.

3. Gesellschafter B ist dagegen, einen eigenen Kopierer anzuschaffen.

4. Er begründet seinen Standpunkt damit, daß die Kosten zur Zeit vom Betrieb nicht zu verkraften sind.

5. Ich meine, daß man keiner der beiden Ansichten folgen, sondern einen Mittelweg suchen und das Gerät leasen sollte.

Vergleich

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Welcher Aufbau ist es?

1. Wenn du weiter so rauchst wie bisher, gefährdest du deine Gesundheit so sehr, daß du über kurz oder lang Raucherbeine bekommst.

2. Außerdem gefährdest du auch die Gesundheit deiner Mitmenschen, die bei dir passiv mitrauchen.

3. Beide Gründe sollten dich bewegen, in dich zu gehen und dein Verhalten zu ändern.

4. Da morgen Silvester ist, solltest du für das neue Jahr einen guten Vorsatz fassen:

5. „Ich höre ab 1. Januar auf zu rauchen.“

Kompromiss

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Welcher Aufbau ist es?

1. Ich meine, es ist wichtig, die Schadstoffe in den Autoabgasen zu mindern.

2. Es ist zu überlegen, ob wir mit den vielen Giftstoffen in der Luft eine Zukunft haben.

3. Die Grundvoraussetzung für Leben ist saubere Luft.

4. Der Mensch wird durch die Chemieluft langsam getötet.

5. Wir haben es in der Hand, die Umweltbelastungen zu senken, bspw. durch Abgaskatalysatoren

keiner

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Mein Lieblingsprodukt, das Gupf

• Entscheiden für ein Produkt, das sie gerne mögen und kaufen. Notieren sie einige Gründe (mind. 5, ausformuliert), wieso sie ihr Gupf gerne mögen.

• Sie haben 20 Sekunden, um ihrem Nebensitzer von ihrem Lieblingsprodukt zu erzählen, ohne es beim Namen zu nennen („Gupf“). Versuchen sie, überzeugend zu sein - und sprechen sie Standard!

• Erzählen sie weiter, was sie soeben gehört haben (möglichst genau)

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Unterschied schriftlich-mündlich

Der geschriebene Satz bleibt stehen und lässt sich langsam oder schnell, einmal oder mehrmals lesen – wie es dem jeweiligen Leser angemessen ist.

Der gesprochene Satz ist, kaum hat er den Mund der Sprecherin verlassen, in Sekundenbruchteilen bereits wieder …

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Elocutio: verständlich FormulierenMit welchen Methoden ist ein Kommen vom Ist-

zum Soll-Zustand möglich?Auf welchem Weg erreichen wir das Ziel?

Die Bipolarität der Welt hätte beinahe zu einer atomaren Eskalation geführt.

Die Aufteilung der Welt in zwei Machtblöcke hätte beinahe einen Atomkrieg ausgelöst.

Albert Einstein wurde 1879 in Ulm geboren. Er starb 1955, im Alter von 76 Jahren, in den USA.

Albert Einstein wurde am 14.3.1879 in Ulm geboren und starb am 18.4.1955 in Princeton bei New York.

Das Kraftfahrzeugaufkommen ist auf dieser Strecke zwischen 1979 und 1999 von durchschnittlich 79'195 auf 162'349 Fahrzeuge pro Tag gestiegen. Das entspricht einem Zuwachs von 105 Prozent.

Das Kraftfahrzeugaufkommen hat sich auf dieser Strecke in den letzten 20 Jahren mehr als verdoppelt. 1979 waren es im Durchschnitt 80'000 Fahrzeuge pro Tag, 1999 mehr als 160'000.

Welchen Verfassungsauftrag hat der soziale Rechtsstaat? Die Grundsätze der Freiheit und der Gleichheit garantieren ein Gleichgewicht: Freiheit darf nicht zu Ungleichheit und Ungleichheit darf nicht zu Unfreiheit führen.

Der soziale Rechtsstaat hat den verfassungsrechtlichen Auftrag, die Verwirklichung des Prinzips der Freiheit auf Kosten der Gleichheit zu verhindern, und das gilt natürlich auch umgekehrt.

Vergleichen Sie Wortwahl und Satzbau in den verschiedenen Sätzen – welche Variante ist (in einem Vortrag) vorzuziehen?

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Satzmonster

Konstruieren Sie nun ein ähnliches Satzmonster aus dem Satz

Ich liebe dich.

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Doppel genäht …• Hauptfehler der meisten Schul-Vorträge: 

einfach statt doppelt genäht• Im Unterschied zur geschriebenen Sprache ist bei der

gesprochenen die Wiederholung nicht störend, sondern notwendig. Nur wer sich wiederholt, wird verstanden. Oder anders gesagt: Nur wer mindestens doppelt näht, kann darauf hoffen, dass ‚es bleibt’.

• Faustregel: »Sag alles (wichtige) mindestens eineinhalb bis zweimal.«

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Rhetorische Figuren (best of)# Name Erklärung Beispiel

� Alliteration

gleiche Anlaute (Anfangsbuchstaben)

Form follows function

� Anapher Wiederholung von Worten und Wortgruppen am Satzanfang

„Wale – wie sie leben, wie sie lieben, wie sie leiden“(GEO)

� Epipher Wiederholung von Worten und Wortgruppen am Satzende

„Be big, think big, do big, dream big.“ (Conrad Hilton)

� Anadiplose

letztes Wort des ersten Satzes ist das erste des folgenden

„Ich habe kein bisschen Fantasie. Fantasie ist für mich ein totales Fremdwort.“ (Martin Walser)

� Kyklos Wiederholung eines Wortes/einer Wortgruppe am Satzanfang und am Satzende

Loyale Mitarbeiter wissen: Erfolgreiche Manager sind angewiesen auf loyale Mitarbeiter.

� Parallelismus

Wiederholung gleicher syntaktischer Fügungen

„Das Schiffchen (1a) fliegt (1b), der Webstuhl (2a) kracht (2b).“ (Heinrich Heine)

� Antithese Entgegenstellung von Gedanken und Begriffen

„Du siehst die Dinge und sagst: Warum? Ich träume von nie dagewesenen Dingen und frage: Warum nicht?“ (G.B. Shaw)

� Chiasmus symmetrische Überkreuzstellung von semantisch und/oder syntaktisch einander entsprechenden Satzgliedern

Der Fortschritt der IT-Entwicklung (1a) ist rasant (1b), träge (2b) dagegen ist deren praktische Umsetzung in Unternehmen (2a).

� Klimax (meist dreigliedrige) Steigerung „Veni, vidi, vici.“ (Caesar)

� Metapher/Vergleich

bildlicher Sprachgebrauch (mit oder ohne Vergleichspartikel wie)

Der Verstand ist (wie) ein Messer in uns.

⓫ Analogie weitergehender Vergleich aufgrund von Merkmalen oder Funktionen

Eine Rede sollte aufgebaut sein wie ein Burger ...

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Rhetorische Figuren Adoptieren# Name Erklärung Beispiel

� Alliteration

gleiche Anlaute (Anfangsbuchstaben)

Form follows function

� Anapher Wiederholung von Worten und Wortgruppen am Satzanfang

„Wale – wie sie leben, wie sie lieben, wie sie leiden“(GEO)

� Epipher Wiederholung von Worten und Wortgruppen am Satzende

„Be big, think big, do big, dream big.“ (Conrad Hilton)

� Anadiplose

letztes Wort des ersten Satzes ist das erste des folgenden

„Ich habe kein bisschen Fantasie. Fantasie ist für mich ein totales Fremdwort.“ (Martin Walser)

� Kyklos Wiederholung eines Wortes/einer Wortgruppe am Satzanfang und am Satzende

Loyale Mitarbeiter wissen: Erfolgreiche Manager sind angewiesen auf loyale Mitarbeiter.

� Parallelismus

Wiederholung gleicher syntaktischer Fügungen

„Das Schiffchen (1a) fliegt (1b), der Webstuhl (2a) kracht (2b).“ (Heinrich Heine)

� Antithese Entgegenstellung von Gedanken und Begriffen

„Du siehst die Dinge und sagst: Warum? Ich träume von nie dagewesenen Dingen und frage: Warum nicht?“ (G.B. Shaw)

� Chiasmus symmetrische Überkreuzstellung von semantisch und/oder syntaktisch einander entsprechenden Satzgliedern

Der Fortschritt der IT-Entwicklung (1a) ist rasant (1b), träge (2b) dagegen ist deren praktische Umsetzung in Unternehmen (2a).

� Klimax (meist dreigliedrige) Steigerung „Veni, vidi, vici.“ (Caesar)

� Metapher/Vergleich

bildlicher Sprachgebrauch (mit oder ohne Vergleichspartikel wie)

Der Verstand ist (wie) ein Messer in uns.

⓫ Analogie weitergehender Vergleich aufgrund von Merkmalen oder Funktionen

Eine Rede sollte aufgebaut sein wie ein Burger ...

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Eigene Beispiele

1. Aufschreiben:Erfinden sie mind. 3 Beispiele für ihre Adoptiv-FigurFormulieren sie ganze und inhaltlich sinnvolle SätzeVersuchen sie, beeindruckende Beispiele zu erfinden

2. Bestimmen: Beispiele vorlesen, zugehörige Stilfigur aufschreiben

3. Beeindruckendstes Beispiel wählen

http://de.wikiquote.org/wiki/Werbesprüche

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Willkommen und Abschied(J. W. von Goethe)

Es schlug mein Herz, geschwind zu Pferde!

Es war getan fast eh gedacht.

Der Abend wiegte schon die Erde,

Und an den Bergen hing die Nacht;

Schon stand im Nebelkleid die Eiche,

Ein aufgetürmter Riese, da,

Wo Finsternis aus dem Gesträuche

Mit hundert schwarzen Augen sah.

Der Mond von einem Wolkenhügel

Sah kläglich aus dem Duft hervor,

Die Winde schwangen leise Flügel,

Umsausten schauerlich mein Ohr;

Die Nacht schuf tausend Ungeheuer,

Doch frisch und fröhlich war mein Mut:

In meinen Adern welches Feuer!

In meinem Herzen welche Glut!

Dich sah ich, und die milde Freude

Floß von dem süßen Blick auf mich;

Ganz war mein Herz an deiner Seite

Und jeder Atemzug für dich.

Ein rosenfarbnes Frühlingswetter

Umgab das liebliche Gesicht,

Und Zärtlichkeit für mich – ihr Götter!

Ich hofft es, ich verdient es nicht!

Doch ach, schon mit der Morgensonne

Verengt der Abschied mir das Herz:

In deinen Küssen welche Wonne!

In deinem Auge welcher Schmerz!

Ich ging, du standst und sahst zur Erden,

Und sahst mir nach mit nassem Blick:

Und doch, welch Glück, geliebt zu werden!

Und lieben, Götter, welch ein Glück!

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Willkommen und Abschied(J. W. von Goethe)

Es schlug mein Herz, geschwind zu Pferde!

Es war getan fast eh gedacht.

Der Abend wiegte schon die Erde,

Und an den Bergen hing die Nacht;

Schon stand im Nebelkleid die Eiche,

Ein aufgetürmter Riese, da,

Wo Finsternis aus dem Gesträuche

Mit hundert schwarzen Augen sah.

Der Mond von einem Wolkenhügel

Sah kläglich aus dem Duft hervor,

Die Winde schwangen leise Flügel,

Umsausten schauerlich mein Ohr;

Die Nacht schuf tausend Ungeheuer,

Doch frisch und fröhlich war mein Mut:

In meinen Adern welches Feuer!

In meinem Herzen welche Glut!

Dich sah ich, und die milde Freude

Floß von dem süßen Blick auf mich;

Ganz war mein Herz an deiner Seite

Und jeder Atemzug für dich.

Ein rosenfarbnes Frühlingswetter

Umgab das liebliche Gesicht,

Und Zärtlichkeit für mich – ihr Götter!

Ich hofft es, ich verdient es nicht!

Doch ach, schon mit der Morgensonne

Verengt der Abschied mir das Herz:

In deinen Küssen welche Wonne!

In deinem Auge welcher Schmerz!

Ich ging, du standst und sahst zur Erden,

Und sahst mir nach mit nassem Blick:

Und doch, welch Glück, geliebt zu werden!

Und lieben, Götter, welch ein Glück!Alliteration Anapher

Epipher

Anadiplose

ChiasmusParallelismus

Antithese

Kyklos

Klimax ?

Metapher

Analogie?

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Rhetorische Figuren

Lösen sie das Quiz im Rhetorik-Skript

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Die Freuden der Lexikographie

... das langweiligste Thema der Welt?

• Wie könnte man dieses Thema du-orientiert präsentieren?

• Wie könnte man einen aktivierenden Einstieg, einen prägnanten Schluss gestalten?

• Was könnte man dazu erzählen, wie könnte man den Vortrag sinnvoll Gliedern?

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The Joy of Lexicography (TED Talk)

Visualisieren sie Inhalt & Struktur dieser Rede... indem sie (s. Rhetorikskript, Seite 20)

1. Querlesen2. Markieren3. Exzerpieren (= Zusammenfassen)4. Visualisieren

Für die ersten drei Schritte sollten sie den Text innerhalb ihrer Gruppe sinnvoll aufteilen, im 4. Schritt erstellen sie dann gemeinsam eine Visualisierung

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Rede visualisieren, 2. Anlauf

Markieren sie im Transkript, wo die Rednerin das Thema wechselt. Denken sie sich kurze, prägnante Überschriften für die thematischen Blöcke aus

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Aufbau Rede• Einleitung• Hauptteil

– Argument 1• Unterpunkt 1• Unterpunkt 2• Unterpunkt 3

– Argument 2• Unterpunkt 1• Unterpunkt 2• Unterpunkt 3

– Argument 3• Unterpunkt 1• Unterpunkt 2• ...

• Schluss

Planung oder Analyse:

• Von Aussen nach Innen

• Vom Grossen zum Kleinen

• vom Wichtigsten zum Detail

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Rede visualisieren, 2. Anlauf

Markieren sie im Transkript, wo die Rednerin das Thema wechselt. Denken sie sich kurze, prägnante Überschriften für die thematischen Blöcke aus1. Schreiben sie die Überschriften als Stichpunkte

auf eine PPT-Folie, Verdeutlichen sie die thematische Gliederung durch Einrückungen

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Die Freuden der Lexikographie• Ist Lexikographie wie Verkehr regeln oder wie fischen?• Die Zukunft der Wörterbuchs

– Wörterbücher haben sich seit 200 Jahren kaum geändert (Verkehrspolizist)• Und auch unsere Vorstellungen von ihnen nicht• Auch online Versionen orientieren sich am veralteten Design, nur durchsuchbar

– Es gibt keine „richtigen“ Wörter (Polizist macht keinen Sinn)• Früher war nur die Pfanne (bzw. das Lexikon) zu klein • Wörter sind Werkzeuge• Wörter sind Bausteine von Ausdrücken• Lexikographie ist (sollte sein) wie Materialwissenschaft• Wir sollten keine „schlechten“ Wörter ausschliessen • Die Papierform hat die Wertung nötig gemacht (wenige Lexikographen, wenig Platz)

– Computer & Internet könnten viele Vorteile bieten (man könnte fischen)• Keine Grössenbeschränkung (grosse Pfanne)• Hilfe (Sammler im Internet)• Wörter beschreiben, nicht bewerten (Fischen)

• Technische Neuerungen nutzen (gemeinsam fischen), um die gesamte Sprachen im Wörterbuch zum beschreiben

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Rede visualisieren, 2. Anlauf

Markieren sie im Transkript, wo die Rednerin das Thema wechselt. Denken sie sich kurze, prägnante Überschriften für die thematischen Blöcke aus2. Versuchen sie auf einer neuen Folie erneut, die

Gliederung der Rede zu visualisieren, diesmal– ohne die Beschränkungen der Liste– mit Bildern und grafischen Symbolen– so verteilt, wie es am anschaulichsten ist

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Prezi, das bessere PowerPoint?1. Freien Account registrieren 2. Erst Mal keine Vorlagen benutzen („Blank“)3. Text & Bilder einfügen/hochladen und arrangieren (mit dem

Zebra-tool)4. Rahmen (frames) & Pfad (path) einfügen

Eine kurze Anleitung zu Prezi finden sie unter:http://nicolasruh.wikispaces.com/G1E+Materialien

Visualisierung mit Prezi (www.prezi.com)

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The Joy of Lexicography (TED Talk)

Analysieren sie diese Rede... indem sie die Kriterien aus dem Skript anwenden

1. Ist der Vortrag Du-orientiert? Wie wird dies erreicht?2. Werden die 5 Grundregeln eingehalten?3. Wie ist Erin McKays Körpersprache zu bewerten?4. Ist die Rede überzeugend? (s. Checkliste Seite 6 unten)

5. Ist die Rede gut/frei/mündlich formuliert? • Werden Rhetorische Figuren verwendet? (wo & wofür?)

6. Ist die Rede gut strukturiert? • Anregender Einstieg? Prägnanter Schluss? Regel 1 ½?

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Mein Lieblingsprodukt, das Gupf

• Formulieren sie die Gründe für ihr Gupf erneut. – achten sie auf eine einfache, eingängige

Formulierung und Wortwahl– beachten sie die Regel 1½– bauen sie mindestens eine der angesprochenen

Rhetorischen Figuren ein (besser mehrere)

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Mein Gupf, Version 2

• Formulieren sie eine kurze Rede (~Statement), um andere von ihrem Produkt zu überzeugen– ungefähr wie eine Fernsehwerbung– beachten sie die Regel 1½– bauen sie mind. eine rhetorische Figur ein (Zielsatz?)

• Erstellen sie eine Erinnerungshilfe für den eigentlichen Vortrag (s. Skript Seite 12 & 13)– Stichworte, Halb-halb, etc. und/oder – Präsentation (ppt oder Prezi)

• Frei formulieren: Halten sie eine fremde Rede

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Probe Stilübungen - allgemein

• Aufgabenstellungen lesen und erfüllen„Entscheidend ist es bei allen Aufgaben, je einen inhaltlich und formal möglichst wirkungsvollen,

in sich abgerundeten Text zu erarbeiten, der Ihre sprachlichen Fähigkeiten zur Geltung

bringt.“ – Textsorte: „Beachten Sie Besonderheiten in Form und Inhalt,

die zur gewählten Textsorte passen“ – Erzählverhalten (zwei Varianten!): „Wichtig ist, dass Sie

die Handlung anschaulich gestalten, d.h. in ihren sinnlichen Besonderheiten darstellen.“

– Stil: „Zwischen dem Inhalt und der stilistischen Form des Textes soll ein Bezug ersichtlich sein“

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Probe Stilübungen – Schreiben, Grundlagen

• Nomen schreibt man gross

• das vs. dass (plus Komma davor)

• Binde- und Füllwörter (sind wichtig)

• Absätze (sind auch wichtig)

• Personalpronomen (sie, er, es,...) müssen zuzuordnen

sein

• Tempus (bleiben sie einheitlich)

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Mein Angebot, gültig für sieben Tage, max. +3 P

• Überarbeiten sie einen der erzählenden Texte gründlich, bis er ihrer Meinung nach (fast) perfekt ist (inkl. Sprachrichtigkeit!)

• Geben sie den neuen und den alten Text (inkl. Kriterien) innerhalb von einer Woche bei mir ab (ggf. Mail oder Ausdruck)

• Bewertung:– 3 P: (ziemlich) perfekter Text mit durchdachtem Aufbau und starker

Wirkung auf den Leser– 2 P: entscheidend verbesserter, sorgfältig gestalteter und sehr

wirkungsvoller Text – 1 P: deutlich verbesserter Text mit klarem Aufbau und einer

deutlichen Wirkung auf den Leser– Abzüge für mangelnde Sprachrichtigkeit und ignorierte

Rückmeldungen

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Helden & Götter der griechischen Mythologie

• Achilles • Adonis • Aeneas• Agamemnon• Aiax• Aphrodite • Apollon• Artemis• Athena• Atlas• Chaos• Chimaeren• Daidalos • Demeter • Dionysos • Erinnyen

• Eros• Faunus• Fortuna• Giganten• Hades• Hektor• Helena• Helios• Hephaistos • Hera • Herakles• Hermaphroditos• Hermes• Hesperiden• Hydra• Hyperion

• Iason • Kassandra• Kastor • Kentauren • Kerberos • Kronos• Leda• Leto• Medusa• Minotauros• Morpheus• Musen• Niobe• Odysseus • Oedipus • Pan

• Pandora• Paris• Persephone• Perseus• Poseidon• Prometheus• Selene• Sirenen • Sisyphos • Tantalos • Theseus • Uranos• Zephyro• Zeus• Zyklopen

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„Eine gute Rede hat einen guten Anfang und ein gutes Ende – und beide

sollten möglichst dicht beieinander liegen.“

Mark Twain

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Visualisierung

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4 Schritte

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Beurteilungskriterien

• die wesentlichen Elemente und Begriffe des Textes erfasst

• Selbsterklärende visuelle Symbolik für den abstrakten Sachverhalt entwickelt

• grafische Umsetzung ansprechend gestaltet und vorgestellt

• du-orientiert präsentiert• sprachlich überzeugend: frei, flüssig, eingängig,

differenziert

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Prüfungsmodus

• Lesen• Zeichnen• Präsentation vorbereiten• Visualisierung hochladen• Präsentieren (1 Min.)• Rückmeldung

15 Min.

15 Min.10 Min.

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Wörter mit Gefühl

• abrupt• Staunen• Gelächter• Freudentaumel• gehässig• Begeisterung• Traurigkeit• kuschelig• Liebreiz

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Schöne Wörter• Gemütlichkeit • Sehnsucht • Heimat • Kindergarten • Freiheit • Frieden • Sonnenschein• Schmetterling • Vergissmeinnicht • Sternschnuppe • Brieftaube • Liebesbrief

• Biergarten• Freundschaft • Walderdbeeren • Taschengeld • Weihnachtsgeschenke • Regenbogen • Märchenprinz • Kerzenlicht • Kastanien • Schokolade • Libelle

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Wörter des Jahres• Stresstest (2011)• Wutbürger (2010)• Abwrackprämie (2009)• Finanzkrise (2008)• Klimakatastrophe (2007)• Fanmeile (2006)• Schwarzgeldaffäre (2000)• Reformstau (1997)• Politikverdrossenheit (1992)• Reisefreiheit (1989)• Gesundheitsreform (1988)• Ellenbogengesellschaft (1982)• Nulllösung (1981)• Rasterfahndung (1980)• aufmüpfig (1971)

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Unwörter des Jahres

• Döner-Morde (2011)• Integrationsverweigerer (2010, 2.)• betriebsratsverseucht (2009)• notleidende Banken (2008)• Herdprämie (2007)• Konsumopfer (2006, 2.)• Entlassungsproduktivität (2005)• Humankapital (2004)• sozialverträgliches Frühableben (1998)• Rentnerschwemme (1996)• Beileidstourismus (1992)

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Bedrohte Wörter

1. Kleinod 2. blümerant 3. Dreikäsehoch 4. Labsal 5. bauchpinseln 6. Augenstern 7. fernmündlich 8. Lichtspielhaus 9. hold

10. Schlüpfer 11. Fersengeld 12. Dauerlauf 13. Blumenkind 14. Trümmerfrau 15. Spätheimkehrer 16. Halbstarker

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Zungenbrecher

• Brautkleid bleibt Brautkleid und Blaukraut bleibt Blaukraut

• graublau bleibt graublau und bleifrei bleibt bleifrei • Grießbrei bleibt Grießbrei und Kriegsbeil bleibt Kriegsbeil. • Es saßen zwei zischende Schlangen zwischen zwei spitzen

Steinen und zischten sich zuweilen zischend an. • Es klapperte die Klapperschlange, bis ihre Klappern

schlapper klangen. • Fischers Fritz fischt frische Fische; frische Fische fischt

Fischers Fritz.

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Zungenbrecher 2• Die Dänen meinen's gut mit Dänen und denen, denen die Dänen

nahestehen. • Damit immer mehr immer weniger machen, machen immer weniger immer

mehr. • Ein chinesischer Chirurg schenkt tschechischen Skifreunden frischfrittierte

Shrimps • Hätte Tante Käte Trommeln statt Trompeten, täte Tante Käte trommeln statt

zu tröten • Der Potsdamer Postkutscher putzt den Potsdamer Postkutschwagen. Doch

Kottbusser Postkutscher putzen die Kottbusser Postkutschkästen. • Ein sehr schwer sehr schnell zu sprechender Spruch ist ein sehr schwerer

Schnellsprechspruch • Wer nichts weiß und weiß, dass er nichts weiß, weiß viel mehr als der, der

nichts weiß, und nicht weiß, dass er nichts weiß.

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Beurteilung Audiospur

• Artikulation– Deutlichkeit, (dialektfreies) Standarddeutsch

• Interpretation – Dynamik: Wiedergabe des Sinns durch Rhythmus,

Tonhöhe u.a.– Nachahmung, Stimmfärbung

• Technik – Aufnahmequalität, Montage– Unterstützung durch Geräusche und Musik,

Verfremdung

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Record• Nehmen Sie den Anfang Ihres Gedichts auf:– Mikrofon einstellen und einstecken– Soundquelle einstellen (Mikrofon)– Aufnahmepegel einstellen– Auf Plosive achten: P T K

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4 Grundfehler• Grundfehler 1

– Leise– Laut

• Grundfehler 2– Undeutlich– Überdeutlich

• Grundfehler 3– Schweizerdeutsch– Übertriebenes Standard

• Grundfehler 4– Monoton– Dramatisch

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• s• stimmhaft stimmlos• Hasen – hassen• äsen – essen• Riese – Risse• Rose – Rosse• Muse – Muster• Gemüse – müssen• Geisel – Geißel• reisen – reißen• sittsam – Gast • Felsen – Fels• Hälse – Hals• Gänse – Gans• Verse – Vers• unser – uns• Einser – eins

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• e• lang, geschl. kurz, offen (ä)• lehren – lernen• Wert – Werbung• Herd – herb• Pferd – pferchte • Ehre – Erbe• Rede – Retter

• lang, geschl. lang, offen (ä)• Rede – Räder• Meer – Mär• Feder – Fädchen• wehren – während• wer – wäre• Seele – Säle

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• r mildes r (nicht a!)

• wir• dir • für• Uhr• feiern• leiern• Müttern• durch• Furcht • Erde• Kirche• wirklich• Schwert• fährt• Herde

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• b/p• stimmhaft aspiriert• Bass – Pass• backen – packen• Becher – Pech• Beter – Peter• Bube – Puppe• Bein – Pein

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• d/t• stimmhaft aspiriert • der – Teer• dir – Tier• Deich – Teich• dulden – Tulpe • Draht – trat• baden – baten

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• g/k• stimmhaft aspiriert • Gabel – Kabel• gerben – kerben• Guss – Kuss• gönnen – können • glauben – klauben• Gram – Kram

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SchlüsseDie Zuhörerpsychologie zeigt, dass die Aufmerksamkeit beim Publikum am Ende der Rede so hoch wie möglich sein muss: Was man zuletzt gehört hat, bleibt dem Publikum am besten. Deswegen kommt dem letzten Satz, dem Ziel der Rede, dem Zielsatz also, besondere Bedeutung zu.

Der Zielsatz muss insbesondere• der Höhepunkt der Rede sein (d.h. in direkter Linie aus dem Gesagten

hervorgehen)• meine Hauptaussage beinhalten,• bündig, kurz und prägnant sein.• Wie der Einstieg muss auch das Ende der Rede, der Zielsatz, den Zuhörenden

dauerhaft in Erinnerung bleiben.

Zielsatz formulieren

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AIDA

• attention• interest• desire• action

Sie erregen zunächst die Aufmerksamkeit, dann das Interesse der Lesenden, erregen durch positive Assoziationen den Wunsch (desire) nach dem Produkt und lösen so die Kaufhandlung (action) aus.

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Gestaltungselemente

• aktivierender Einstieg• Sagenhandlung (stark zusammengefasst und

verdichtet)• Charakter und Stärken der Figur• Bedeutung in der Literatur- und Kulturgeschichte (bis

in die Gegenwart)• prägnanter Schluss

Reihenfolge nicht fix vorgegeben

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Beurteilungskriterien

• historische Sachinformationen einprägsam vermittelt (keine Faktenhuberei)

• Bedeutung der Figur für Geschichte und Gegenwart anschaulich gemacht

• mit metakommunikativen Signalen übersichtlich gegliedert und Regel 1½ befolgt

• nicht auswendig gelernt oder abgelesen, frei formuliert, flüssig und sprachlich eingängig

• du-orientiert präsentiert (Anfang, Schluss, Visualisierung, Blick), nicht langweilig

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Markieren

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Lesetechnik

• Überblick: Überblick verschaffen über die Lektüre

• Fragen: Fragen stellen • Lesen: nur Markieren der relevanten Stellen• Antworten: Antworten auf Fragen suchen• Rekapitulieren: Fragen stellen und Antworten

geben

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Experiment

• Erarbeiten Sie den Text Körpersprache von Samy Molcho (TTS 83) mit dem vorgestellten Vierschritt.

• Stellen Sie der Klasse den Text vor:– mit Hilfe einer Visualisierung – ohne das Hilfsmittel einer Visualisierung

Beachten Sie dabei sämtliche im Rhetorik-Kurs erarbeiteten Regeln (max. 2 Min.).

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Experiment

Ohne Visualisierung Mit Visualisierung

1

2

4

3

Bewerten Sie die Präsentationen: • am besten verstanden: 3 P.• am zweitbesten verstanden: 2 P.• am drittbesten verstanden: 1 P.

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Auftrag• Bereiten Sie eine Sprachaufnahme einer

ausgewählten Passage Ihrer Kurzgeschichte vor.• Achten Sie auf Folgendes:– Rascheln– Lautstärke– Überschlagen– Ausdrucksvolles Lesen– Standarddeutsch

• Spielen Sie die beste Aufnahme der Klasse vor.

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Achten auf: • Record

– Mikrofon einstellen und einstecken– Soundquelle einstellen (Mikrofon)– Aufnahmepegel einstellen– Auf Plosive achten: P T K

• Schneiden– Scheren-Werkzeug– Cross fade

• Importieren– Import vorgefertigter Sounds– Import lizenzfreier Sounds und Loops von www.flashkit.com

• Verdeln– Entfernen Sie das Rauschen auf Ihrer Ansage (Objekt Effekt: denoiser).– Blenden Sie Ihre Ansage in das Musikstück ein (VoiceOver).– Bearbeiten Sie die einzelnen Lautstärke-Kurven-Punkte von Hand.– Experimentieren Sie mit verschiedenen Verfremdungseffekten (Equalizer).– Optimieren Sie die Lautstärke der Gesamtdatei mit dem Kompressor.