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„Durch den Schulsport ist es möglich, lebenslang Weichen zu stellen hinsichtlich eines lebens- langen Lebensstils, der das Le- ben lebenswert macht.“ (Wildor Hollmann am 13. 10. 2000 in Ludwigsburg) Im Schulsport kommen alle Men- schen in ihrer Kindheit – also auch Ängstliche, Schwergewichtige, Lan- ge, Kraftlose, Ungeschickte – mit der turnerischen Bewegung und den oft als hart empfundenen Gerä- ten in Berührung. Und hier im Schulsport wird auch überwiegend die Grundlage dafür gelegt, ob Kinder und Jugendliche das Turnen an Geräten als span- nend und attraktiv (oder zumindest angstfrei als herausfordernd) erle- ben können oder als quälende, has- senswerte, körperlichen und seeli- schen Schmerz bereitende Angele- genheit, die es möglichst zu umge- hen gilt (Abb. 1). Viele Beobachtungen und Untersu- chungen spielender Kinder zeigen, dass die turnerischen Grundtätig- keiten Balancieren, Klettern, Sprin- gen, Schwingen auf, an und um (All- tags-)Geräte eine dauernde Heraus- forderung für gesunde Kinder be- deuten, deren Bewältigung ihnen Freude bereitet. So erinnert sich die Dichterin Vilma Sturm – von den Bewegungsein- schränkungen des Alterns betroffen – wehmutsvoll rückschauend an die sportlichen, spielerischen und tur- nerischen Aktivitäten ihrer Jugend: „Der Körper, dieser Kopf – Rumpf – zwei Arme – zwei Beine – Körper – was für ein verlässlicher Geselle war er doch gewesen. Er ging und stand und lief, er trug und schlepp- te, er sprang und drehte sich im Tanz, er schwang sich über Barren und Reck, kopfüber, kopfunter. Er schwamm und ruderte. Er warf und schlug den Ball, ...“ Lehrhilfen für den sportunterricht, Schorndorf, 56 (2007), Heft 2 Seite 1 AUS DEM INHALT: Jürgen Schmidt-Sinns: Turnen für alle – aber wie?. . 1 Christa Schäferle: Olympische Winterspiele in der Grundschule . . . . . . . . 11 Helmut Brake: Mit „Aufsetzerball“ zum Handballspiel . . . . . . . . 13 Turnen für alle – aber wie? Ein Plädoyer für sicheres und attraktives Turnen in der Schule Jürgen Schmidt-Sinns Lehrhilfen E 20587 Lehrhilfen 2/2007 für den sportunterricht Ständige Beilage zur Zeitschrift „sportunterricht“ · Herausgeber: Deutscher Sportlehrerverband e. V. Hofmann-Verlag · Postfach 1360 · 73603 Schorndorf Abb. 1: Mit Pippi Langstrumpf vorsichtig balancieren ... mutig springen ... und auf Händen munter kopfunter stehen

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„Durch den Schulsport ist esmöglich, lebenslang Weichen zustellen hinsichtlich eines lebens-langen Lebensstils, der das Le-ben lebenswert macht.“

(Wildor Hollmann am 13. 10. 2000 in Ludwigsburg)

Im Schulsport kommen alle Men-schen in ihrer Kindheit – also auchÄngstliche, Schwergewichtige, Lan-ge, Kraftlose, Ungeschickte – mitder turnerischen Bewegung undden oft als hart empfundenen Gerä-ten in Berührung.

Und hier im Schulsport wird auchüberwiegend die Grundlage dafürgelegt, ob Kinder und Jugendlichedas Turnen an Geräten als span-nend und attraktiv (oder zumindestangstfrei als herausfordernd) erle-

ben können oder als quälende, has-senswerte, körperlichen und seeli-schen Schmerz bereitende Angele-genheit, die es möglichst zu umge-hen gilt (Abb. 1).Viele Beobachtungen und Untersu-chungen spielender Kinder zeigen,dass die turnerischen Grundtätig-keiten Balancieren, Klettern, Sprin-gen, Schwingen auf, an und um (All-tags-)Geräte eine dauernde Heraus-forderung für gesunde Kinder be-deuten, deren Bewältigung ihnenFreude bereitet.So erinnert sich die Dichterin VilmaSturm – von den Bewegungsein-schränkungen des Alterns betroffen– wehmutsvoll rückschauend an diesportlichen, spielerischen und tur-nerischen Aktivitäten ihrer Jugend:

„Der Körper, dieser Kopf – Rumpf –zwei Arme – zwei Beine – Körper –

was für ein verlässlicher Gesellewar er doch gewesen. Er ging undstand und lief, er trug und schlepp-te, er sprang und drehte sich imTanz, er schwang sich über Barrenund Reck, kopfüber, kopfunter. Erschwamm und ruderte. Er warfund schlug den Ball, ...“

Lehrhilfen für den sportunterricht, Schorndorf, 56 (2007), Heft 2 Seite 1

AUS DEM INHALT:

Jürgen Schmidt-Sinns:Turnen für alle – aber wie?. . 1

Christa Schäferle:Olympische Winterspiele in der Grundschule. . . . . . . . 11

Helmut Brake:Mit „Aufsetzerball“ zum Handballspiel . . . . . . . . 13

Turnen für alle – aber wie?Ein Plädoyer für sicheres und attraktives Turnen in der Schule

Jürgen Schmidt-Sinns

LehrhilfenE 20587Lehrhilfen 2/2007

für den sportunterrichtStändige Beilage zur Zeitschrift „sportunterricht“ · Herausgeber: Deutscher Sportlehrerverband e. V.

Hofmann-Verlag · Postfach 1360 · 73603 Schorndorf

Abb. 1: Mit Pippi Langstrumpf vorsichtig balancieren ... mutig springen ... und auf Händen munter kopfunter stehen

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Was machen wir Sportlehrer (1) imverbindlichen Schulsport falsch,dass solche positiven Erfahrungennicht von allen oder zumindest vonvielen geteilt werden und dass Tur-nen von vielen als beängstigend, ge-fährlich oder unattraktiv erfahrenwird?

Oder positiv ausgedrückt, wie kön-nen wir unter den jetzigen undleider sich ungünstig entwickeln-den Gegebenheiten der Schule denTurnunterricht so gestalten, dass erals Teil einer wertvollen und span-nenden Bewegungswelt von denKindern und Jugendlichen wahrge-nommen wird?

„Zugänglichkeit für alle“bedeutet ..., Turn-gelegenheiten bietenund die Voraussetzungendafür herstellen

Im Schulsport muss es möglichsein, attraktives Turnen auchohne außergewöhnliche turn-technische, konditionelle undkoordinative Fähigkeiten oderüberlange Übungszeiten erle-ben zu können.

Körperspannung und gegensei-tiges kooperatives Helfen rei-chen grundsätzlich als leichtund schnell erlernbare Kön-nens- und Verhaltensvorausset-zungen aus, um beim „freienTurnen an Geräten“ spannendeBewegungserlebnisse und au-ßergewöhnliche Körpererfah-rungen machen zu können.Diese Spannungsübungen, Si-cherheitsmaßnahmen und Hel-fergriffe gilt es allerdings vonAnfang an (spielerisch) zu ent-wickeln (Abb. 2)!

Unterstützende Maßnahmen

● Frühzeitig – mit Beginn des Schul-sports – spielerisch und vielfältigTurngelegenheiten bieten (Klet-tern, Schwingen, Springen, Rollen,Balancieren u. a. m.), so dass diespielerische Lust an Kunststück-chen erhalten bleibt und insbeson-dere die koordinativen Fähigkeitengefördert und ausgebildet werden.

● Geräte, -konstellationen und -auf-bauten anbieten, an denen zu tur-nen Spannung und Spaß verspricht.Insbesondere sind hier bewegungs-unterstützende und konditionelleSchwächen ausgleichende Geräte

einzusetzen (z. B. Minitrampolinzum Springen/Trapez zum Fliegen).

● Vermittlung der wichtigstenSchlüssel- oder Basiselemente desGerätturnens (z. B. das Handstand-Schwingen beim Bodenturnen oderder Aufschwung an den Geräten).

● Sich weitgehend von dem ge-normten konventionellen Gerät-turnen frei machen und Formen zu-lassen (entwickeln), die das Gelin-gen und Erleben ohne normierteAusführung in den Mittelpunkt stel-len (Zirkusturnen/Abenteuer- undWagnisturnen/Gestaltungen, Turnenmit Musik usw.).

● Vertrauen aufbauen und Berüh-rungsängste abbauen; das bedeutetauch, dem vorurteilsbehafteten Ge-neralverdacht gegenüber körper-lichen Berührungen beim Sportzwischen den Geschlechtern entge-genzutreten.

Die Angst vor Schmerzen, Unfällen oder Blamage wird alsHauptgrund für die Unbeliebtheitvon Schülern genannt

Also liegt es in der besonderen Ver-antwortung des Lehrenden, für die Sicherheit der Turnenden zusorgen, bewegungsverhinderndeÄngste abzubauen und die Voraus-

Turnen für alle – aber wie?

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Abb. 2: Von Beginn des Schulturnens an: Spannung – Vertrauen – Sicherheit

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setzungen für erfolgreiches Han-deln zu schaffen.

Das geschieht durch

● Förderung der kooperativen Hel-fer- und Sicherheitsmaßnahmen(u. a. Geräteaufbau, Helfergriffe, Or-ganisation),

● Entwicklung der allgemeinenkonditionellen, koordinativen undtechnischen Grundlagen,

● Einsatz vertrauensbildender Maß-nahmen und individueller Ermuti-gung,

● methodisch begründete Aufbau-arbeit und stufenweise Schwierig-keits- und Wagnissteigerung,

● Vermeidung unwägbarer Experi-mente mit gefährlichen Ausgangs-möglichkeiten und

● Vermeidung von Überforderun-gen, also nicht zu früh, zu schnell,zu hoch, zu schwierig.

Dazu gehört aber auch, Ängstezuzulassen, nichts erzwingenwollen, ein „Nein“ zu akzeptie-ren und insbesondere Hohnund Spott zu verhindern.

Das Sichern von Erfolgserlebnissenfür jeden (über Differenzierung)durch die Bewältigung selbstbe-stimmter Bewegungssituationenund -aufgaben stärkt das Selbstver-trauen der Schüler und überwindetmögliche Ängste. Nur erfolgreichesGelingen der Bewegungsaktionenkann das Selbstbewusstsein stärkenund die Freude an der sportlichenTätigkeit dauernd erhalten.

Wir sehen insgesamt das „FreieTurnen“, das nicht den Nor-men des wettkampforientiertenKunstturnens unterworfen ist,als zugänglich für alle und da-mit als schulgemäß an.

Freie Selbstbestimmung, Zugäng-lichkeit und Vielfältigkeit als Grund-prinzipien des Freien Turnens anGeräten (2) besitzen besonders fürdie Auseinandersetzung mit denspannenden wagenden Bewe-gungsaufgaben im Turnen ihre pä-dagogische Bedeutung.

So wird das Turnen weder auf dieBewegungsgrundtätigkeiten an undmit Geräten begrenzt, noch wird

auf bewegungstechnische Elemen-te des Gerätturnens und Kunststü-cke verzichtet – und somit „lang-weilig und demotivierend“ – wieKnirsch (1991, 6) fälschlicher Weisemeint. Im Gegenteil, der Verzichtauf eingrenzende Geräte- und Be-wegungsausführung und ausgren-zende Wettkampfnormen ermög-lichen erst für viele ein spannendes,erfolgreiches Turnen an Gerätenunter verschiedenen Sinnperspekti-ven (vgl. auch „Allgemeine didakti-sche Überlegungen zum Gerättur-nen für alle“ im Beitrag „Kooperie-ren, wagen, verantworten – gemein-sam turnen – aber sicher!“ insportunterricht 4/2006).

MethodischeÜberlegungen

Grundsätzlich dient der ‚ganzheitli-che Ansatz‘ unseren Zielvorstellun-gen von Bewegungserlebnissen,die mit allen Sinnen erfahrbar wer-den und den ganzen Menschen er-fassen sollen.

Es geht dabei um die Verwirkli-chung der Vision vom fliegendenMenschen oder Zirkuskünstler. Erspielt beispielsweise bei einer Zir-kusvorführung nicht den Sprung-artisten, er ist im Augenblick derVorführung leibhaftig ein Flug-künstler, fühlt nach dem Absprungvom Minitrampolin den Kick desFluges, genießt die kunstfertigeRotation, hört den Beifall seiner Mit-schüler nach einer besonders ge-lungenen Präsentation seines Kön-nens (das gilt auch für den so ge-nannten Schwachen der Gruppe,der sich zum erstem Male mit Hilfe an das Bewegungsproblemtraut und es bewältigt) und siehtdie Freude der Gruppe, des Lehrersund der Zuschauer über seine oder über die gesamte Gruppen-leistung.

Wenn die Lehrenden durch ihreBewegungsangebote und Me-thoden solche Erlebnisse ver-mitteln und solche Gefühle aus-lösen können, wird auch dasscheinbar ungeliebte Turnenals attraktive Schulsportart er-fahren werden.

Dabei kommt dem prozess- undprojektorientierten Unterrichtengroße Bedeutung zu. Gekennzeich-net durch

– Selbstorganisation,– durch eigene Lösungsversuche

und – offene Bewegungssituationen

kann die hierfür typische Mit- undSelbstbestimmung bei Planung, Ge-staltung und Durchführung eineslängeren Bewegungsprojekts ge-währleistet werden und so das ge-samte Projekt „Erlebnischarakter“bekommen. Beispielsweise könnensolche zum Trampolinturnen pas-senden Themen wie „Zirkus“, „Hö-henflüge“ oder „Visionen – Bewe-gung in Raum und Zeit“ – als Pro-jekt umgesetzt – Phantasie und Kre-ativität auslösen, Bewegungsinhalteattraktiv erscheinen lassen und zumBewegungshandeln anregen. Denn„Methoden sind wie Färbemittel,die einen Bewegungsinhalt, der einTeil meiner Bewegungswellt ist, de-ren Teil wiederum ich selbst bin, inein trübes Grau oder auch in einemhellen Licht ersccheinen lassen kön-nen“, wie Bernd Volger, 1986 aus-führt (vgl. Schmidt-Sinns, 2006,73 ff.).

Unsere Methoden sind nicht alleinam Erfolg zu messen – also wieschnell und direkt eine Bewegungs-fertigkeit erlernt wird, sondernauch, inwieweit Bewegung die Ler-nenden erfasst, mitreißt und zumweiteren (selbstständigen) Bewe-gungshandeln motiviert.

Jedoch Achtung!!! Es wird beim Mi-nitrampolin-Turnen aus Sicherheits-gründen ein freies Experimentie-ren mit unbekannten Bewegungs-kunststücken überwiegend nichtmöglich sein. Bewegungsvorschrif-ten und Bewegungstechniken die-nen der Vorbeugung von Unfällenund der Hinführung zum Gelingen,wobei es aber eben nicht um forma-le Ausführungsnormen und -bewer-tungen geht, sondern um Sicher-heit, Gesundheit, Freude und Wohl-befinden. Der offene methodischeWeg liegt hier im spielerischen An-satz, in der gemeinsamen Zielset-zung und der kreativen Gestal-tungsfreiheit schon erlernter Bewe-gungsaktionen.

Bei den folgenden praktischen Bei-spielen wird auf die Beschreibung

Turnen für alle – aber wie?

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der Gesprächssequenzen verzich-tet. Sie gestalten sich bei jederGruppe anders. Die Stationsvor-schläge (mit Hilfe des Lehrers ent-wickelt) sind für die Schüler attrak-tiv und haben sich auch metho-disch hervorragend bewährt.

Trotzdem werden hier keine rezept-artigen Stundenbilder geliefert, son-dern Vorschläge für Bausteine, dieje nach Zielgruppe genutzt werdenkönnen. Die speziellen Vorgehens-weisen sind von unterschiedlichenFaktoren abhängig, so dass ein prä-zises Beschreiben oder gar Vor-schreiben wenig Sinn macht.

Die Sicherheitshinweise und -maß-nahmen sind aber unbedingt zu be-achten!!!

Projekt „Vor Freudeüberschlagen“

Prinzipien eines sicheren,differenzierenden Gruppen-turnens am Beispiel desStützüberschlagens vorwärts

Als hauptsächliches Ziel für dieSchüler wird die attraktive Bewe-gung des sicheren Überschlagensdes möglichst gestreckten Körpersum die Körperbreitenachse in derLuft mit kurzfristigem Abstoß(Stütz) der Hände/Arme angestrebtund nicht der zumindest für vieleSchüler unrealistische „Handstütz-überschlag vorwärts“ ohne Hilfe amBoden (wobei aber für Talentiertekeine künstlichen (methodischen)Barrieren geschaffen werden undTipps, Hilfen und Möglichkeiten für die Weiterentwicklung gegebenwerden).

Das bedeutet: die Form und Tech-nik anstreben und zulassen, die fürden einzelnen Schüler individuellam meisten Erfolg verspricht.

So müssen – gebeugte Arme oder Beine nicht

als „falsch“ verworfen, – Turnübungen mit Geräte- oder

Personenunterstützung auch alsEndstufe und Leistung akzeptiertund

– unsinnige Formvorschriften ausdem Leistungssports nicht aufden Breiten- und Schulsport über-tragen werden.

Diese Ausführungen gelten selbst-verständlich nicht für JtfO-Schul-mannschaften oder leistungsorien-tierte Turn-AGs, wo die Wettkampf-regeln und Normen eine entschei-dende Rolle spielen.

Voraussetzungen

Als ein Schlüsselelement und alsVoraussetzung für den Handstütz-überschlag ist das vorher eingeführ-te sichere Handstand-Schwingenanzusehen.

Gleichzeitig mit den vielfältigenspielerischen Übungsformen inKleingruppen wird insbesondereauf die Körperspannung, auf dasgestreckte Absenken des Oberkör-pers zum Handstütz geachtet, wo-bei die Arme in Verlängerung desRumpfes geführt werden und dieSchultern nicht vorgeschoben wer-den.

Die zweite Voraussetzung für dieGruppenarbeit ist die Beherr-schung des Drehgriffs vorwärts amOberarm, der von allen Schülernbei ungefährlichen Elementen biszur Automatisierung geübt werdenmuss.

Das Einüben dieses Griffes ge-schieht

– am stehenden Partner, – später auf Zuruf bei der laufen-

den Erwärmung (Reaktions-schnelligkeit/Griffsicherheit auchunter Zeitdruck rechts und links),

– bei der Rolle vorwärts auf denKastendeckel aus dem Stand mitvorherigem Zufassen der gestütz-ten Arme,

– in der Zeitlupenbewegung ausdem Angehen

– und schnell bei der Rolle mit klei-nem Anlauf (vgl. Schmidt-Sinns,2004).

Bei diesem Übungsteil ist dieEinführung des anfangs nochunsicheren Helfergriffs (Dreh-griff) völlig ungefährlich. Ersollte also nicht gleichzeitig miteinem schwierigen Übungsteil,wie es der Handstützüberschlagvorwärts darstellt, eingeführtwerden – hier muss der Griffvon den Schülern schon sicherbeherrscht werden, um ohneGefahr das Überschlagen in

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Abb. 3 a: Handstand-Schwingen inDreier-Gruppen mit Klammergriffam Oberschenkel (3)

Abb. 3 b: Vorgeschlagener Hüftgriffvon Hatesaul

Abb. 3 c: Später genügt bei Körper-spannung die Gleichgewichtshilfe anden Unterschenkeln

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Gruppenarbeit entwickeln zukönnen.

Sicherheit

Die Hilfeleistungen geschehen im-mer an beiden Seiten durch 2 Hel-fer. Wo das bei den hier vorliegen-den Abbildungen nicht geschieht,dient das zur besseren Erkennbar-keit der Bewegungen, oder es sind

wegen des fortgeschrittenen Kön-nens nur noch beobachtende undbei Bedarf zufassende Sicherheits-maßnahmen notwendig.

Bei ängstlichen, schweeren und unsi-cheren Schülern sowie bei schwie-rigen „unbekannten“ Übungsteilengibt immer der Lehreende mit Hilfe-leistung.

Helfer müssen immer einen siche-ren Stand und eine plane Flächezum Mitgehen vorfinden. Falls die

Matten nicht nah genug herange-rückt werden können (schräge Bei-ne beim Pferd quer), werden Kas-tendeckel oder kleine Kästen zumplanen Übergang zur Landematteunter das Pferd oder bei Längs-sprüngen neben den Kasten/dasPferd längs gestellt (siehe den ge-fährlichen Helferstand bei Abb. 5 bund 16 b–d der Fehlerbilder beiHatesaul, wo die unterschiedlicheStandhöhe die Helfer fälschlicher-weise stehen bleiben lässt oderbeim notwendigen Mitgehen einekaum zu überbrückende Stolperfal-le bedeutet).

Vorschläge zu Vorgehensweisen

Unser mit den Schülern gemeinsamerarbeitetes Vorgehen (Projektori-entierung), wobei in Gruppen vonadäquater Größe geturnt wird, ge-schieht über die folgenden Akti-

Turnen für alle – aber wie?

Lehrhilfen für den sportunterricht, Schorndorf, 56 (2007), Heft 2 Seite 5

Abb. 4 a u. b: Dreh(klammer)griff vorwärts am Oberarm

Abb. 5a u. b: Der kleine Standunterschied kann große Auswirkung bezüglich der Sicherheit haben. So ermöglicht dersichere Stand auf Kastendeckel und Landungsmatte in gleicher Höhe (Abb. 5 a) die später notwendige Fortbewegung derHelfer mit dem Flug des Turners und wird nicht wie auf dem Fehlerbild 5 b (Hatesaul) durch den unterschiedlich hohenStand beim Mitgehen zur gefährlichen Stolperfalle

Abb. 6: Bewegungsaktion: Gestreck-tes Handstand-Umfallen auf dieWeichbodenmatte (WBM)

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onen/Stationen und unterschied-lichen Geräte- und Personenhilfen.

Es sind dies keine Stundenbilder,sondern Vorschläge zu Vorgehens-weisen, die individuell den Ziel-gruppen angepasst werden können.

Bewegungsaktionen (Abb. 6/7)

● Aufschwingen in den Handstandaus der Schrittstellung (vgl. Abb.6/7) und nicht wie bei Hatesaul vor-geschlagen (vgl. Abb. 9) aus derHockstellung. Gestrecktes Hand-stand-Umfallen auf die Weichbo-denmatte (Abb. 6) und gestrecktesUmfallen vom Kasten längs (90oder 110 cm) in die Rückenlage,aufgefangen durch die Helfergasse(Abb. 7 und 8 a–c). Zwei Helfer, seit-lich auf kleinen Kästen stehend,können den Handstand bei Bedarfsichern).

● Zeitlupen-Überschlag ohne Arm-abdruck mit halbem Drehgriff undUnterstützung unter dem Gesäß.

● Überschlag mit immer stärkeremArmabdruck aus dem ‚Anhopser‘(Abb. 8 d) und späterer Verlänge-rung des Anlaufs (2 hintereinanderlängs gestellte Kästen) mit halbemDrehgriff und Unterstützung unter

dem Gesäß (KSP) (Helfergriff sie-he Abb. 15).Hier müssen die Helfenden daraufaufmerksam gemacht werden, dasssie eventuell die gesäßunterstützen-de Hand bei zu hoher Drehge-schwindigkeit (Überdrehung) desTurners blitzschnell lösen müssen,um den Oberarm des Turners mitganzem Drehgriff zu umklammernund ein Vorfallen zu verhindern.Das wird erst bei guten Turnern ge-übt, um für den Ernstfall gerüstet zusein.Für viele Schüler ist das wohl dieturnerische Endstation, die sie er-folgreich erreichen können. Sie er-leben aber damit dieselben attrak-tiven Bewegungserfahrungen wiedie guten Turner, die durch Abbau

der Kastenhöhe und Verringerungder Hilfeleistung bis zum Hand-stützüberschlag am Boden ihre Be-wegungsfertigkeit mit Anleitungweiter entwickeln können.

Sprungstützüberschlag mitMinitramp-Unterstützung

Voraussetzungen – siehe oben. Zu-sätzlich muss noch der sichere undtechnisch richtige Anlauf, Ein--sprung, Absprung, Strecksprungund die Landung des Minitrampo-linturnens beherrscht werden (vgl.Schmidt-Sinns, 2005).

Turnen für alle – aber wie?

Seite 6 Lehrhilfen für den sportunterricht, Schorndorf, 56 (2007), Heft 2

Abb. 8 a–c: Überschlag in die Helfergasse

Abb. 9 a–c: Diese Abbildungen von Arbeitsblatt 1 (von rechts nach links) zum„Handstand mit Überfallen“ (Hatesaul, 2006, 3) zeigen in dem „Fehlerbild“(9 c) deutlich, dass aus dem Hockstand kaum ein Aufschwingen in den Hand-stand mit dem adäquatem Arm-Rumpfwinkel von 180° (Arme in Verlänge-rung des Rumpfes) möglich ist

Abb. 10: Voraussetzungen vom An-lauf bis zur Landung

Abb. 8 d: Überschlag aus dem ‚An-hopser‘

Abb. 7: Bewegungsaktion: Aufschwin-gen in den Handstand und gestreck-tes Umfallen in die Helfergasse vomKasten

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Erste Überschlagsstation: Auf dem Mattenberg

Hier wird der Mattenberg als ersteGeräte- und Geländehilfe für die ge-fahrlose Hinführung zum Sprung-stützüberschlag genutzt. Nicht zuhoch aufgebaut bietet der Matten-berg eine vorzügliche Übungsplatt-form, auf die die Schüler in denHandstand springen und sich ge-streckt in die Rückenlage umfallenlassen können (Abb. 11/13/14).

Ohne Angstprobleme können siemit zunehmender Übung undSprungerfahrung beim Anflug weitnach vorne greifen, so dass keinArm-Rumpfwinkel beim Aufsetzender Hände besteht. Durch die Rück-stellkraft des Minitrampolin-Tuches(Katapultwirkung) – Kraftstoß ex-zentrisch am KSP vorbei – fällt esleichter, den gestreckten Körpernach vorne (vorwärts) zu drehen,ohne dass die Hüftgelenke zur Ro-tationsunterstützung stark gebeugtwerden müssen.

Den Hauptfehlern – vorgeschobe-ne Schultern und gebeugte Hüftge-lenke – die zu einer Saltobewegungführen, wobei der wichtige Kraft-stoß der Arme nicht entsprechenddie Körpermasse treffen kann, wird

durch dieses attraktiv erlebte Flug-element mit dreiviertel Drehung indie Rückenlage vorgebeugt (sieheFehlerbilder Hatesaul).

Zweite Überschlagsstation: Über die Gummikuh

Auch der nächste Geräteaufbau,eine gepolsterte Mattenbarriere(Abb. 12, blauer Elefant oder Gum-

mikuh), wo eine alte, gesondert ge-kennzeichnete Weichbodenmatteum einen 100–110 cm hohen quergestellten Kasten geschnallt wird(Spanngurt vom Baumarkt), bietetdurch seine Form und „Weichheit“für die Schüler ein ideales Sprung-hindernis für den Überschlag. Stehteine alte sonst ungenutzte WBMnicht zur Verfügung, können auchzwei quer gestellte Kästen mit Mat-ten ummantelt (siehe Abb. 14) diegepolsterte Barriere bilden.

Der Geräteaufbau von Hatesaul(siehe Abb. 16 a) führt zum nicht er-wünschten Hochziehen des Gesä-ßes und fördert das Vorschiebender Schultern, um nach dem Ab-sprung in den Handstand gelangenzu können. Die Helfer könnenschlecht mit dem fliegenden Kör-per mitgehen (keine plane Standflä-che). Folgerichtig entsteht aus demAufbau eine Rollbewegung in derLuft, und da die Helfer nicht in Hö-he des rotierenden Turners bleiben,können sie ihn auch nicht bis zumsicheren Stand festhalten (sieheFehlerbilder 16 b–d).

Folgende Vorteile ergeben sichbeim halben Drehgriff und der Un-terstützung unter dem KSP: Die beiBreitensportlern schwächere zwei-

Turnen für alle – aber wie?

Lehrhilfen für den sportunterricht, Schorndorf, 56 (2007), Heft 2 Seite 7

Abb. 11: Der Mattenberg: Springen inden Handstand und gestrecktes Um-fallen in die Rückenlage auf demMattenberg mit Hilfe des Trampolins.Die Helferin kann, erhöht zwischenMinitramp und Mattenberg stehend,die erste Flugphase (Aufschwung)am Oberschenkel unterstützen

Abb. 12: Zu diesem Aufbau gehörtein erhöhter Anlaufsteg (Bänke mitMatten belegt). Zwischen Minitrampund Barriere steht quer ein dreiteili-ger Kasten, worauf der/die Helfer zurUnterstützung der ersten Flugphaseerhöht stehen können; auf der Land-ematte hinter der Barriere stehen dieHelfer, die die 2. Flugphase unterstüt-zen bzw. die Landung sichern

Abb. 13: Aufbau des Mattenbergsmit erhöhtem Anlaufsteg

Abb. 14 a u. b: Auch hier beginnen wir wieder mit dem Sprung in den Hand-stand und Zeitlupen-Umfallen in die Arme der Helfergasse, die den weiterhingestreckten Turner auf die Füße setzt (hier mit dem Aufbau quer gestellter Dop-pelkasten mit Bodenmatten ummantelt). Es wird aus dem Anlauf gesprungen

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te Flugphase wird unterstützt; sokann auch die Landung auf denFüßen weicher ausfallen. Darüberhinaus kann die Turnerin ihrenKörper gegen die unterstützendenHände spannen, so dass die not-wendige Streckung unterstützt unddie Rollbewegung vermieden wird(siehe Abb. 15).

Trotz methodisch guter Vorbe-reitung finden wir aber in denKlassen überwiegend Schüler,die nicht die Spannung und Ko-ordination der hier gezeigten„Vorbilder“ besitzen, obwohlauch diese hier vorturnendenSchüler aus dem Breitensportkommen. Darum werden wir immer auchgebeugte Arme, Hüftgelenkeoder Beine in Maßen tolerierenmüssen, solange die Schüler dieSchultern nicht über die Händestark vorschieben und keineRollbewegungen in der Luftausführen.

Die Schüler können durch die Tole-rierung auch nicht optimaler Tech-niken – ihrem Können gemäß – dieDrehung erst einmal überhauptvollziehen und erleben so erfolg-reich den Stützüberschlag (sieheAbb. 17 a u. b u. 18).

Aus didaktischen Überlegungensollten Arbeitsblätter mit anzustre-benden Phasenbildern eingesetztwerden und keine Fehlerbilder, da-mit diese sich den Schülern nichteinprägen. Darum hier noch einigegute „Vorbilder“!

Hier sind Schüler/innen als „Vor-bilder“ gewonnen worden, derenVoraussetzungen und Können so

nicht dem Klassendurchschnitt ent-sprechen. Außer den Kindern (Abb.1–3 a) besitzen sie überwiegendbreitensportlich-turnerische Vorer-fahrungen oder wurden im Leis-tungsfach „Sport“ vom Verfasser in der Oberstufe unterrichtet (Abb.19–21).

Anmerkungen(1) Es werden immer beide Geschlechterangesprochen, obwohl zur besseren Les-barkeit nur ein Geschlecht genannt wird.

Turnen für alle – aber wie?

Seite 8 Lehrhilfen für den sportunterricht, Schorndorf, 56 (2007), Heft 2

Abb. 16 a: Gerätekonstellation (Hatesaul)

Abb. 16 b–d (von rechts nach links): Aus: Hatesaul 2006, Arbeitsblatt 4

Abb. 17 a: Hochziehen des Gesäßesund leichter Arm-Rumpf-Winkel zurRotationsunterstützung

Abb. 17 b: Gebeugte Arme vor demAbdruck

Abb. 18: Auch diese Turnerin unter-stützt den Armabdruck bei guter Kör-per-Gesamtspannung durch Beugenund Strecken

Abb. 15: Danach erfolgt der Zeitlupen-Überschlag mit Hilfe des schon be-kannten halben Drehgriffs am Ober-arm und Unterstützung am Gesäß/Oberschenkel mit der zweiten Hand

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(2) Das „freie Turnen an Geräten“ wurdeEnde des vorigen Jahrhunderts unter derLeitung des Verfassers von einer DTB-Ar-beitsgruppe zur Förderung eines schul-und breitensportgemäßen Gerätturnens

entwickelt und verbreitet. Unabhängigvon den Normen des Kunstturnens stelltdas freie Turnen die Zugänglichkeit undnicht die Auslese, das Bewegungserlebnisund nicht das Bewegungsergebnis, das ge-meinsame Bewegungshandeln und nichtdie Konkurrenzorientierung, die Vielfäl-tigkeit und nicht das Spezialistentum inden Mittelpunkt.(3) Der Klammergriff am Oberschenkel istdem von Hatesaul in Baustein 1 vorge-schlagenen Helfergriff an beiden Hüftendurch nur einen Helfer vorzuziehen (Abb.3 b). Der von ihm bemängelte Griff an denUnterschenkeln kann später bei erlernterguter Spannungshaltung als Gleichge-wichtshilfe bewusst ausgeführt werden(Abb. 3 c). Die Vorteile des Klammergriffsam Oberschenkel überwiegen: Z. B. dieMöglichkeit, zwei Helfer mit entspre-chend doppelter Zugkraft einzusetzen,ohne dass die eventuell abknickendenBeine des Turners bei diesem Griff dieHelfer treffen.

LiteraturKnirsch, K. (1991). Fundamentum des Ge-

rätturnens. Kirchentellinsfurt: VerlagBarbara Knirsch.

Hatesaul, H. (2005). Vom Mattentransportzum Handstützüberschlag . . . Baustein 1und Baustein 3. In Lehrhilfen für densportunterricht, 54 (10) u. 55 (2).

Schmidt-Sinns, J. (2004). Aber sicher hel-fen wir! – Einführung des Helfen und Si-cherns bei Kindern. In Lehrhilfen fürden sportunterricht, 53 (1) und Aber si-cher helfen wir! – Weiterführendes Hel-fen und Sichern mit und bei Jugend-lichen und Erwachsenen. Lehrhilfen fürden sportunterricht, 53 (5).

Schmidt-Sinns, J. (2005). Minitrampolin.Mit Sicherheit zu Höhenflügen. Celle:Pohl-Verlag.

Schmidt-Sinns, J. (2006). Hier kannst duwas erleben – Höhenflüge am Trapez.In Zeitschrift für Erlebnispädagogik.Heft 2/3. Universität Lüneburg: Verlagedition erlebnispädagogik/Hrsg.

Schmidt-Sinns, J. (2006). Kooperieren, wa-gen, verantworten – gemeinsam turnen– aber sicher! In Lehrhilfen für densportunterricht, 55 (4).

Sturm, V. (1986). Letzte Rettung Fernsehen.Die Schriftstellerin Vilma Sturm über ih-re Probleme mit dem Altwerden (ausder Autobiographie „Alte Tage“) Köln:Verlag Kiepenheuer & Witsch.

Volger, B. (1995). Bewegungen lehren –aber wie? In R. Prohl, J. Seewald (Hrsg.),Bewegung verstehen. Schorndorf: Hof-mann.

BildnachweisAbb. 1 a–c, 3 c, 8 a–c, 14 a u. b, 17 a u. b, 18,19 a u. b, 20 a–d: Holger Klein.Abb. 2 a u. b, 3 a, 4 a u. b, 12, 13, 15, 21: Vol-ker Minkus.Abb. 5 a: Aus: Becker/Bockhorst/Haber-stroh: Hilfen zum Helfen. Helfergriffe fürdas Turnen in der Schule. Hrsg. GUVVWestfalen-Lippe 1995.Abb. 6: Jürgen Schmidt-Sinns.Abb. 7, 10, 11: Almuth Rusteberg.Abb. 3 b, 5 b, 9 a–c, 16 a–d: aus Hatesaul, H.:Baustein 3. In Lehrhilfen für den sport-unterricht, 55 (2). Schorndorf: Hofmann.Die Abbildungen (außer denen von Hate-saul u. Abb. 5 a) entstammen der angege-benen Fachliteratur von Schmidt-Sinns:An die Geräte mit Spannung und Spaß(Meyer & Meyer Verlag 2001) und Mini-trampolin – Mit Sicherheit zu Höhenflü-gen (Pohl-Verlag 2005) und sind nach denfachlichen Vorgaben des Autors entstan-den.

Turnen für alle – aber wie?

Lehrhilfen für den sportunterricht, Schorndorf, 56 (2007), Heft 2 Seite 9

Abb. 19 a u. b: Stemmen nach der ersten Flugphase und kräftiges Abdrückenzur 2. Flugphase

Abb.20 a u. b: Von der ersten Flugphase zur flüchtigen Handstandposition mit ...

Abb. 20 c u. d: ... helfender Unterstützung der 2. Flugphase oder nur Sicherungder Landung durch den Sandwichgriff bei guten Turnerinnen

Abb. 21: Schleuderhilfe bei einer Ober-stufenschülerin, die bei Turnerinnenmit guter Körperspannung ange-wandt werden kann

Anschrift des Verfassers:Jürgen Schmidt-Sinns Parsifalstraße 14, 51674 WiehlE-Mail: [email protected]

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Sven Lange / Kathrin Bischoff

Doppelstunde TurnenUnterrichtseinheiten und Stundenbeispiele für Schule und Verein

Das Buch enthält jeweils 7 Doppelstunden für die Unter-und Mittelstufe sowie 6 Doppelstunden für die Oberstufe.Die Übungseinheiten sind auf einen Zeitraum von 80 Minutenzugeschnitten. Jedem Buch liegt eine CD-ROM bei auf derTechniken und Übungen in Videoclips dargestellt werden.Durch die Spiralheftung ist das Buch auch in der Handhabungsehr praxisorientiert.

Format 15 x 24 cm, 168 Seiten + CD-ROM, ISBN 978-3-7780-0531-6Bestell-Nr. 0531 € 19.90

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Erlebnislandschaften in der TurnhalleEin praktisches Handbuch für Spiel, Spaß und Abenteuer inSchule, Verein und Freizeit

3., erweiterte Auflage 2005

Aus altbekannten Turngeräten lassen sich neue phantasievolleErlebnislandschaften zaubern. Ziel ist es, ein praktisches Hand-buch anzubieten, welches sich durch eine Fülle von Ideen aus-zeichnet und Anregung für die unterschiedlichsten Bewe-gungsstunden sein kann.

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GeräteführerscheinEinen Geräteführerschein mit Ihren Turnkindern zu machenbedeutet, dass die Kinder in die Lage versetzt werden,Geräte und Gerätekombinationen korrekt und sicher auf- undauch wieder abzubauen und dies in einem zeitlichen Rahmen,der dann auch noch eine Turnstunde ermöglicht.Zeitraubende und ständig wiederkehrende Erläuterungen werdenebenso minimiert, wie der kraftraubende Körpereinsatz derLehrkraft.

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Bestellschein auf Seite 16

5 Stück € 7.90

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Die Kleinen von heute sind viel-leicht die möglichen großen Siegerder Olympischen Winterspiele vonmorgen. Warum nicht auch in derSchule „Olympische Winterspiele“veranstalten? Die verschiedenenDisziplinen sind bekannt und genü-gend Phantasie besitzen die Kinder,um, in Form von einfachen Staffel-spielen, sich der Illusion hinzuge-ben, ein großes Wintersportereig-nis zu gestalten.

Dabei ist zu beachten, dass

– die Staffelgröße höchstens 4–5Kinder betragen sollte, um langeWartezeiten zu vermeiden,

– die Disziplinen 1–7 sowohl alsUmkehr- als auch als Pendelstaffeldurchgeführt werden können.

1. Disziplin – Eisschnelllauf

Der Schüler steht auf 2 Teppichflie-sen, die, mit der rutschenden Seiteauf dem Boden liegend, gleitendesGehen auf den Fliesen ermögli-chen.

2. Disziplin – Eiskunstlauf

Fortbewegung wie bei der erstenDisziplin beschrieben; allerdingswerden 1–3 Pirouetten in die Lauf-strecke eingebaut: (Auf einer Fliesestehend 1/1 Drehung ausführen).

3. Disziplin – Skilanglauf

Zu den Teppichfliesen braucht je-der Schüler noch 2 Stäbe. Die Tech-nik ist frei wählbar.

4. Disziplin – Rodeln

Dazu brauchen wir das Rollbrett als„Schlitten“. Der Schüler kniet odersitzt im Schneidersitz auf dem Brettund stößt sich mit den Händen vomBoden ab.

5. Disziplin – Eishockey

Jeder Schüler hat einen Stab in derHand, mit dem er einen auf dem

Boden liegenden Tennisring (even-tuell die beiden Teppichfliesen alsSchlittschuhe benützend) treibenkann und damit eine Markierungumlaufen muss.

6. Disziplin – Einerbob

Ein kleiner Kasten wird umgekehrtauf ein Rollbrett, den „Bob“, gelegt.

Ein Schüler ist der Anschieber undschiebt den „Bob“ mit einem 2.Schüler darin. Am Ende der Bahnmuss natürlich gewechselt werden.Der „Schieber“ darf den „Bob“ nichtloslassen!

7. Disziplin – Skeleton

Bäuchlings auf einem Rollbrett lie-gend und sich nur mit den Händen

Lehrhilfen für den sportunterricht, Schorndorf, 56 (2007), Heft 2 Seite 11

Olympische Winterspiele in der GrundschuleStaffelspiele für Kinder ab der 2. Klasse

Christa Schäferle

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Seite 12 Lehrhilfen für den sportunterricht, Schorndorf, 56 (2007), Heft 2

Druck:Druckerei Hofmann Steinwasenstraße 6–8, 73614 Schorndorf

Redaktion:Heinz LangNeckarsulmer Str. 5, 71717 Beilstein

Erscheinungsweise:Monatlich (jeweils in der 2. Hälfte des Monats).

Bezugspreis: Im Jahresabonnement € 19.80zuzüglich Versandkosten. Die Abonnement-Rechnung ist sofort zahlbar rein netto nachErhalt. Der Abonnement-Vertrag ist auf unbe-stimmte Zeit geschlossen, falls nicht aus-drücklich anders vereinbart.Abbestellungen sind nur zum Jahresendemöglich und müssen spätestens 3 Monate vordem 31. Dezember beim Verlag eintreffen.

Unregelmäßigkeiten in der Belieferung bitteumgehend dem Verlag anzeigen.Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mitausdrücklicher Genehmigung der Redaktionund des Verlags mit Quellenangabe.Unverlangte Manuskripte werden nur dannzurückgesandt, wenn Rückporto beiliegt.International Standard Serial Number: ISSN 0342-2461

L E H R H I L F E N für den sportunterrichtVerlag: Hofmann GmbH & Co. KG, Postfach 13 60, D-73603 Schorndorf, Telefon (0 71 81) 402-0, Telefax (0 71 81) 402-111

Olympische Winterspiele in der Grundschule

anschiebend die Strecke bewälti-gen.

8. Disziplin – Biathlon

Dazu braucht jeder Schüler dieLanglaufausrüstung (siehe Diszip-lin 3) und eine Stofftasche mit 3Gymnastikbällen als „Munition“.Die Tasche wird wie ein Rucksackauf den Rücken genommen, dieStrecke absolviert und dann liegendauf 3–5 Keulen oder Ähnliches „ge-schossen“. Bei Fehlschuss muss ei-ne (kurze!!) Extrarunde gelaufenwerden.

9. Disziplin – Eishockey für Profis

Mit dem Hockeyschläger und ei-nem Puck oder Tennisball um eineMarkierung laufen oder in einerRichtung in ein Tor, bestehend aus2 Hütchen, schießen.

10. Disziplin – Curling

Ein Tennisring wird in der Mitte miteinem Stab aufgenommen und mitAnlauf und Schwung in ein ca. 5 mentferntes Tor „geschoben“.

Am Ende werden alle Teilnehmermit einer Plakette ausgezeichnetund die Sieger natürlich bei einerkleinen feierlichen Siegerehrung„beglückwünscht“.

Viel Freude beim Ausprobieren!

Anschrift Christa Schäferledes Verfassers: Schubertstraße 11

97999 Igersheim

Aufgeschnappt – Anmerkungen zum König Fußball

Komplikationen: „Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mann-schaft.“ Jean-Paul Sartre (1905–1980)Moral und Pflicht: „Alles was ich weiß über Moral und Pflicht, verdanke ich dem Fußball.“

Albert Camus (1913–1960)

Einwände: „Ein teuflischer Zeitvertreib … Daraus erwachsen Neid, Bosheit, Hass – und manchmal Mord und Tot-schlag.“ Philipp Stubbes, Anatomie of Abuses 1583Spielkleidung: Ein Trikot ist ein Kleidungsstück mit Ärmeln.

Entscheidung des International Football Association Board

Anstoß: Die Ausführung des Anstoßes durch andere Personen als die im Spiel mitwirkenden Spieler ist verboten.

Aus den Anweisungen des DFB

Schuhe: Das Spielen ohne Schuhe ist nicht erlaubt und mit indirektem Freistoß zu ahnden. Verliert ein Spieler imZusammenhang mit der Torerzielung einen Schuh, ist das Tor anzuerkennen. Regel 4 – Anweisungen des DFB

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Handball ist in der Schule nichteinfach zu unterrichten, da alleinschon durch die Probleme beimWerfen und Fangen oft nur beiguten Schülern ein Spiel zustandekommt. Auf der Suche nach einerLösung stieß ich auf das Spiel „Auf-setzerball“ (A. Emrich/Württember-gischer Handballverband), das sichhervorragend als Vorstufe zum ei-gentlichen Spiel eignet.

Bei dieser Spielform bleibt dieSpielidee des Zielspiels erhalten.Weil in kleinen Gruppen gespieltwird, müssen alle Schüler perma-nent werfen und fangen. Dabeisteht beim Werfen nicht das Zuspielim Vordergrund, sondern gleichder Schlagwurf als Torwurf. Ein Torgilt allerdings nur dann, wenn derBall zuvor als „Aufsetzerball“ ge-spielt wurde, also den Boden be-rührt hat. Durch diese spezielleModifikation kann man auf relativkleinem Raum eine recht hohe In-tensität erreichen und eine unwahr-scheinlich hohe Wurfaktivität er-zwingen, die den Schülern vielSpaß bereitet.

Da jeder der Spieler Torwart undAngreifer ist, erkennen die Schülerfast intuitiv, dass man durch Blo-cken am Baustellenband den An-griff erschweren kann. Dadurchsind die Schüler gezwungen, auchim gruppentaktischen Verhaltendifferenziert vorzugehen, was wie-derum oftmals automatisch zuWurffinten mit Abspiel oder sehrschnellem Aufbauspiel nach gegne-rischem Torwurf führt.

Alles in allem ist Aufsetzerball einfaszinierendes Spiel, das gerade inden Klassen 5–7 in keiner Handball-einheit fehlen sollte.

Ideal lässt sich Aufsetzerball in ei-nem Hallendrittel mit 2 Faltwän-den spielen, da man als Höhen-markierung für die Tore, die ja dieganze Wandbreite des Spielfeldesdarstellen, die Knicke der Falt-wand nehmen kann. Die Schülersollen sich darauf einigen, ob siebis zum ersten oder zweiten Knickspielen. Persönlich tendiere ichdazu, die Tore eher flach zu halten,damit eine reelle Abwehrchancebesteht.

Aus der Skizze wird ersichtlich, dassman das Hallendrittel in ca. 4 Spiel-felder teilt. Pro Mannschaft könnendann entweder 3 oder 4 Schülergegeneinander spielen, so dassman mit 4 Kleinspielfeldern bis zu32 Schüler beschäftigen kann. Wasdie Markierungen anbelangt, sokann ich aus meiner Erfahrung mitdieser Spielform sagen, dass ledig-lich die Tormarkierungen von Be-deutung sind und natürlich dieMittellinie in Form eines Baustellen-bandes. Seitliche Markierungensind nicht unbedingt notwendig.

Aufsetzerball

Es wird quer zur Halle gespielt. Einlängs durch die Hallenmitte ge-spanntes Baustellenband trennt dieSpielfelder; jede Mannschaft spieltin ihrem eigenen Feld. So ist keinKörperkontakt möglich und dasSpiel kann auch ohne Schiedsrich-ter laufen. Torfläche ist die ganzerückwärtige Wand bis zu einer fest-gelegten Höhe. Bei Faltwändenkann man sich auf die Höhe des ers-ten oder zweiten Knicks der Falt-wand einigen – ansonsten wird ei-ne Markierung angebracht. JederSpieler darf angreifen und abweh-ren, d. h. es gibt keine Spezialisie-rung. Die Würfe dürfen nur als Auf-setzer ausgeführt werden, damit sienicht zu hart werden und die Schü-ler trotz der großen Torfläche eineAbwehrchance haben.

Je nach Könnensstand der Schülersind folgende Variationen möglich:

1. In der eigenen Hälfte muss nachHandballregeln gespielt werden(hier hauptsächlich Drei–Schritt-Re-gel/Prellen). So ergibt sich die Not-

Lehrhilfen für den sportunterricht, Schorndorf, 56 (2007), Heft 2 Seite 13

Mit „Aufsetzerball“ zum Handballspiel

Helmut Brake

Faltwand

Faltwand

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Baustellenband

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Markierungs-kegel

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Mit „Aufsetzerball“ zum Handballspiel

Seite 14 Lehrhilfen für den sportunterricht, Schorndorf, 56 (2007), Heft 2

wendigkeit zum Abspielen undmannschaftsdienlichem Spiel.

2. Nach Handballregeln wie oben,jedoch muss vor einem Torwurfgepasst werden. Dribbling ist ver-boten, um egoistisches Spielen zuunterbinden.Die Anzahl der Pässe kann vorgege-ben werden, bevor auf das Tor ge-worfen werden darf.

3. Nach Handballregeln wie oben,jedoch wird nun die Wurfart festge-legt (nur Schlagwurf). Bei fortge-schritteneren Spielern kann auchder Sprungwurf verpflichtend vor-gegeben werden; dann sollte aber

das Baustellenband höher einge-stellt werden.

4. Taktikvariation

Der Lehrer kann – sollten die Schü-ler dies nicht selbst erkennen – aufdie Möglichkeit des Blockens oderStörens des gegnerischen Werfershinweisen. Da die Mannschaftendurch das Baustellenband getrenntsind, bleibt das Spiel auch hier nochimmer körperlos.

5. Aufsetzerball mit „Indianer“

In der gegnerischen Spielhälfteagiert immer ein Störspieler, der ambesten mit einem farbigen Trai-ningsleibchen gekennzeichnet istund der die Pässe und Würfe zu ver-hindern versucht. Bekommt er denBall, kann er ihn zu seiner Mann-schaft ins andere Feld zurückspie-len. Durch den Einsatz eines sol-chen Störspielers muss der Spielauf-bau schneller und variantenreicherwerden, da sonst die Pässe zu leichtunterbunden werden können.

Im Großen und Ganzen kann mandie Schüler nach einigen wenigenErklärungen hinsichtlich der Schritt-regel und des Dribblings selbst-ständig spielen lassen. Eigentlich

ist man als Lehrer dann nur nochbei wenigen strittigen Situationengefragt. Ansonsten kann man sichvoll auf die Spielbeobachtung kon-zentrieren und den einzelnen Spie-lern oder Mannschaften Tipps ge-ben.

Materialbedarf

Da wir bei uns in der Sporthalle anden Querseiten keine Möglichkeitzur Wandbefestigung haben, benut-ze ich je einen 4- oder 5–teiligenKasten und einen Hochsprungstän-der. Das Baustellenband habe ichmir für die Länge unserer Halle zu-recht geschnitten und an jedem En-de noch einen Einmachgummiringfestgeknotet. Damit lässt sich dasBand spannen. Nun braucht mannur noch Hütchen oder sonstigeMarkierungen, um die Breite desTores an der Wand zu markieren.Seitliche Begrenzungen sind eigent-lich nicht notwendig, da es ja weder„Aus“ noch „Einwurf“ gibt.

Literatur König, S. & Eisele, A. (2002). Handball

unterrichten. Schorndorf: Hofmann.

Helmut Brake war 5 Jahre als Lehrer imAuslandschuldienst (Tokio) tätig; seit 1994unterrichtet er am Kepler-Gymnasium

Freudenstadt (Eng-lisch und Sport), ab2006 am Otto-Hahn-Gymnasium Nagold.Mehrere Veröffent-lichungen zu Spiele-themen; früher alsSpieler (HB, VB, BB)und Trainer (Hand-ball/Volleyball) aktiv.

Anschrift: Holunderweg 15, 72213 Altensteig

Das „pfiffige“ Spiel

Mensch-ärgere-dich-nichtOrganisation:● Vier Spielgruppen● Vier Matten● 1 M.-ä.-d.-n.-Spiel mit Würfeln und 4 farblich zu den Grup-

pen passenden Spielfiguren

Die Klasse ist in vier Spielgruppen aufgeteilt. In der Mitte desParcours steht ein Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel und es lie-gen Würfel bereit. Nach einer festgelegten Reihenfolge laufendie Schüler einzeln zum Spielbrett und würfeln. Die gewürfel-ten Augen bedeuten das Vorrücken auf dem Spielbrett unddie Runden, die gelaufen werden. Ausnahme die Zahl 6, hier muss nur der zweite Wurf gelaufenwerden. Ansonsten gelten die normalen Mensch-ärgere-dich-nicht-Spielregeln.

Variante● Bei 1–3 Augen wird 1 Runde gelaufen, bei 4–6 Augen werden 2 Runden gelaufen. Es gibt kein Hinauswerfen.

Eingereicht von Heidi Freund

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L. Brugger / A. Schmid / W. Bucher (Red.)

1000 Spiel- und Übungsformenzum Aufwärmen11. Auflage 2004

Richtiges, gezieltes Aufwärmen ist in einem gutenTrainingsaufbau nicht mehr wegzudenken.Oft fehlen Lehrern, Übungsleitern und Trainern,aber auch Freizeitsportlern (neue) Ideen.Die einzelnen Spiel- und Übungsformen sind von 1–1000 durchnummeriert und übersichtlichgeordnet. Im Theorieteil werden grundlegendeRichtlinien gegeben.

Ursula Häberling-Spöhel (Red.)

1008 Spiel- und Übungsformen im Gerätturnen9. Auflage 2004Mit Lehrbeilage „Schüler helfen Schülern“

Diese reiche, originelle Sammlung von neuen,unkonventionellen Spiel- und Übungsformen rundum die verschiedensten Turngeräte wird demGerätturnen in Schule und Verein neue Impulseverleihen.

Jürg Schafroth (Red.)

1007 Spiel- und Übungsformen im Eislaufen und Eishockey5. Auflage 2006Mit Anhang „Eishockey ... aber wie?“

Die übersichtlich gegliederte Stoffsammlung zeigt die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten für Übungsformen auf dem Eis und möchte allen im Eissport tätigen Leitern Anregungen und Ideenfür einen spielerischen und kreativen Unterrichtvermitteln.

Werner Lippuner / Walter Bucher

1017 Spiel- und Übungsformen für Skifahren, Carving, Skilanglauf,BigFoot, Snowblade und Snowboard4. Auflage 2003

Eine lang erwartete Sammlung zum Skifahren undSkilanglauf. Dem Trockentraining folgen Anregungenfür das Skifahren: Aufwärmen, Lernhilfen, Springenund Gestalten, Fahrformen in Gruppen sowie Wett-bewerbs- und Stafettenformen. Für den Skilanglaufgibt es ähnliche Ideen. Den Abschluss bilden Tippsund Ideen für Hüttenspiel und Skilager.

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DIN A5 quer, 280 SeitenISBN 978-3-7780-6373-6Bestell-Nr. 6374 € 21.80

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