Leitfaden Cloud Computing

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    Cloud Computing

    Leitfaden fr mittelstndischeUnternehmen

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    Inhaltsverzeichnis

    1. EinfhrungindasThema.......................................... ..........................................................................................2

    2. FallbeispielefrdieAnwendungvonCloudComputingimMittelstand..............................................3

    2.1. Fokus SICHERHEIT UND RECHT Dialysezentrum nutzt die Cloud fr die bertragung vonPatientendaten ...................................................................................................................................................... 3

    2.2. Fokus FLEXIBILITT/AGILITTModevertrieb vereinheitlicht seine Verkaufsprozesse durch eine Vertriebslsungin der Cloud ........................................................................................................................................................... 3

    2.3. Fokus KOSTENSENKUNGAnbieter von Holzspielzeug senkt seine Kosten durch Auslagerung seiner Anwendungen

    in die Private Cloud .............................................................................................................................................. 42.4. Kurzstory: Ofce aus der Cloud bei der Arbeitsvermittlung Muster ...........................................................5

    2.5. Kurzstory: Sicherheit fr das Weingut Heinz Muster aus der Cloud ...........................................................6

    2.6. Kurzstory: Event-Startup Musteright nutzt Cloud-Technologie, um Abendveranstaltungenzu organisieren ..................................................................................................................................................... 6

    3. WiesicheristCloudComputing?.................................................................................................................8

    4. RechtlicheAspektebeimCloudComputing............................................................................................. 10

    5. FragenundAntwortenrundumsCloudComputing.............................................................................. 12

    6. Zahlen,DatenundFaktenzurCloud.......................................................................................................... 13

    7. LinksammlungzuweiterenInformationen............................................................................................. 15

    8. GlossarzudenverschiedenenSpielartendesCloudComputing........................................................... 16

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    2 1. Einfhrung in das Thema

    1.EinfhrungindasThema

    Cloud Computing zhlt derzeit zu einem der wich-tigsten Technologietrends. Dabei versteht man unter

    Cloud Computing das Beziehen von IT-Leistungen

    sowie Rechen- und Netzwerkkapazitten, Datenspei-

    chern oder auch fertiger Software ber Datennetze

    aus der so genannten Wolke dynamisch und an

    den individuellen Bedarf angepasst.

    Doch warum wird Cloud Computing immer attrak-

    tiver? Welche Vorteile bietet es fr mittelstndische

    Unternehmen? Wohin entwickelt sich die Techno-

    logie?

    Im Folgenden geben wir Ihnen einen fundierten

    berblick ber das Thema. Konkrete Fallbeispiele,

    Beitrge zu rechtlichen und sicherheitstechnischen

    Aspekten, ein Glossar zu den verschiedenen Spielar-

    ten des Cloud Computing, Fragen und Antworten

    sowie Links, Daten und Fakten zeigen die Mglichkei-ten auf, die sich durch Cloud Computing ergeben.

    Gerade kleine und mittelstndische Unternehmen

    knnen von Cloud Computing besonders profitie-

    ren ist diese Technologie doch eine einfache, flexi-

    ble und kosteneffiziente Alternative fr Firmen,

    Rechenleistungen zu beziehen. Dabei sind keine

    Investitionen in teure Soft- und Hardware notwen-

    dig, sondern nur die wirklich genutzte Leistung wird

    bezahlt. Dadurch ergeben sich enorme Einsparpo-

    tenziale. Dies belegen aktuelle Studien. Auch frStartups kann Cloud Computing der ideale IT-Ansatz

    sein. Experten gehen sogar davon aus, dass Cloud

    Computing in einigen Jahren die bisherige IT-Infra-

    struktur von Unternehmen ablsen wird. Hchste

    Zeit also, mehr ber diesen Zukunftstrend zu er-

    fahren.

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    32. Fallbeispiele fr die Anwendung von Cloud Computing im Mittelstand

    2.FallbeispielefrdieAnwendungvonCloudComputingimMittelstand

    2.1. Fokus SICHERHEIT UND RECHT

    Dialysezentrum nutzt die Cloud fr diebertragung von Patientendaten

    Das Dialysezentrum Dr. Musterberg in Augsburg

    nutzt eine Cloud-Plattform, um die Daten von rund

    30 Patienten zu speichern, die die Dialyse selbst zu

    Hause durchfhren.

    Bei dieser Patientengruppe ist es wichtig, Messungen

    wie Blutdruck, Blutzuckerspiegel oder Krpergewichtkontinuierlich und zuverlssig zu erfassen. Frher

    wurden die Werte von den Patienten selbst notiert

    und alle zwei Monate in die Praxis gebracht. Dies war

    sowohl fr Patienten als auch das Sekretariat mh-

    sam und fehlerbehaftet.

    Anfang vergangenen Jahres suchte Dr. Musterberg

    einen Weg, um die Daten schneller, fehlerfrei, fr

    alle Beteiligten einfacher und wenn mglich in

    Echtzeit zu sammeln und zu verwalten. Angedacht

    waren direkte Verbindungen zu den Haushalten,

    um von dort die Daten zu erfassen. Dazu wre ein

    Server im Dialysezentrum ntig gewesen inklusive

    bestndiger Wartung und Absicherung gegen

    Datenverluste, etwa durch Viren.

    Erst mit der Speicherung in einer Cloud war eine

    praktikable Lsung gefunden: Ein Notebook beim

    Patienten erfasst heute die Daten der angeschlosse-

    nen Gerte wie Blutzuckergert, Blutdruckmesser

    oder Waage und bertrgt sie in die Cloud. Dort wird

    sie gespeichert, bis die Praxissoftware sie abfragt. Der

    Arzt kann so die Vernderung der Blutwerte quasi inEchtzeit berwachen und reagieren. Die Lsung wur-

    de von der Musterscience AG mit Sitz in Mehring bei

    Augsburg in weniger als drei Monaten implementiert.

    Der Entwicklungsleiter Johann Muster berichtet,

    dass der grte Vorteil der Datenspeicherung in der

    Cloud deren hohe Verfgbarkeit ist. Selbst wenn die

    Praxissoftware im Dialysezentrum von Dr. Musterberg

    einmal nicht abrufbar ist sei es durch Computer-

    probleme oder Stromausflle , werden die Patien-

    tendaten stndig in der Cloud bereitgehalten undnach dem Wieder-Hochfahren des Systems dorthin

    berspielt. Der Arzt hat damit immer die aktuellen

    Daten zur Hand.

    Seit Inbetriebnahme der Lsung ist der Service nichteinmal fr eine Sekunde ausgefallen, so Dr. Muster-

    berg unter dem Gesichtspunkt der Sicherheit fr die

    Patienten knne man sich gar keine bessere Lsung

    vorstellen. Das Dialysezentrum sei nun zudem in der

    Lage, Diagnosen viel schneller und mit einer weit

    greren Sicherheit zu stellen, als dies mit dem her-

    kmmlichen und fehlerbehafteten System mglich

    war.

    Auch die Daten sind sicher vor dem Zugriff Dritter:

    Sie werden sowohl auf dem Weg in die Cloud alsauch von dort in die Praxissoftware verschlsselt.

    Dazu wurden die Notebooks der Patienten mit ent-

    sprechenden Sicherheitsmechanismen ausgestattet,

    die aktuellen Standards fr die sensiblen Daten ent-

    sprechen. Erst die Praxissoftware kann die so bertra-

    genen Daten wieder entschlsseln. Eine Zuordnung

    von Daten zum Patienten ist fr Auenste hende nicht

    mglich. Das Dialysezentrum Dr. Musterberg ist so-

    mit auch rechtlich auf der sicheren Seite; der Daten-

    schutz kann zu 100 Prozent gewhrleistet werden.

    2.2. Fokus FLEXIBILITT/AGILITT

    Modevertrieb vereinheitlicht seine Verkaufs-prozesse durch eine Vertriebslsung in derCloud

    Der Dsseldorfer Modevertrieb Muster Fashion hat

    seine Verkaufsprozesse durch eine Vertriebslsung in

    der Cloud vereinheitlicht. Bislang notierten die Ver-

    kufer des Modespezialisten beim Fachhndler vor

    Ort die Bestellungen auf einem Block und gaben sie

    anschlieend per Telefon oder Fax an die Zentraledurch. Dort erfassten Mitarbeiter die Lieferauftrge,

    speisten sie ins betriebswirtschaftliche System ein

    und lsten die Lieferungen aus. Dies lief nicht

    immer reibungslos ab: Immer wieder musste der

    Innendienst beim Auendienst wegen fehlender

    oder unverstndlicher Daten nachfragen.

    Das Verfahren kostete Zeit, Nerven und Geld. Eine

    neue Bestellabwicklung sollte Abhilfe schaffen. Ange-

    dacht war zunchst eine standardisierte Eingabe-

    maske und eine einfache elektronische bertragung.Das Problem dabei: Die Mitarbeiter waren auf Mode-

    fragen spezialisiert; fr die Inbetriebnahme und War-

    tung einer IT-Lsung fehlten entsprechende Fach-

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    4 2. Fallbeispie le fr die Anwendung von Cloud Computing im Mittelstand

    krfte. Markus Muster, Geschftsfhrer von MusterFashion, erlutert: Uns war eine kostengnstige

    Lsung wichtig, die uns aber schnell ins Geschft

    bringt.

    Die Lsung wurde ihm vom IT-Serviceanbieter

    MUSTER Systems, ebenfalls mit Sitz in Dsseldorf,

    angeboten. Der Dienstleister ist auf die Anforderun-

    gen kleiner und mittelstndischer Unternehmen

    spezialisiert. Er schlug vor, den Auendienst ber

    eine Plattform in der Public Cloud an den Innen-

    dienst anzubinden. Die Plattform steht mittels WebServices in direkter Verbindung zum vorhandenen

    betriebswirtschaftlichen System von Muster. Auen-

    dienstler knnen so die jeweils neuesten Bestands-

    zahlen und andere Unternehmensinformationen

    einsehen und entsprechende Angebote unterbrei-

    ten. Darber hinaus sind sie in der Lage, reibungslos

    ihre neuesten Auftrge an den Innendienst zu ber-

    mitteln.

    MUSTER Systems hat den Vertriebsmitarbeitern

    dafr eine Benutzeroberflche erstellt, mit der sie

    via Notebook, Tablet-PC oder Smartphone auf das

    System zugreifen knnen. Das Look & Feel der

    Lsung wurde an das verbreitete Office-Paket von

    Microsoft angelehnt Berhrungsngste mit frem-

    der Software wurden so bereits im Vorfeld ausge-

    schlossen.

    Die Plattform kann von den Mitarbeitern ohne Schu-

    lung genutzt werden, berichtet M. Muster. Sie stand

    bereits wenige Tage nach Projektbeginn zur Verf-

    gung und ein wichtiges Kriterium fr M. Muster war fr ihn deutlich gnstiger als die Inbetriebnah-

    me eines eigenen Servers, inklusive Software und

    Personal. Seit dem Start der Cloud-Lsung war sie

    ohne Unterbrechung nutzbar.

    Der grte Vorteil ist, dass wir nun sehr viel schnel-

    ler auf die Wnsche unserer Kunden und Partner

    eingehen knnen, berichtet der Geschftsfhrer

    weiter. Bestellungen werden nun innerhalb von

    Sekunden oder Minuten bearbeitet. Frher konnte

    sich das bis zu einer Wo che hinziehen. Mit entspre-chendem pekuniren Mehraufwand, versteht sich.

    Gerade in der Modebranche ist Zeit aber immer

    Geld, so M. Muster. Je schneller wir auf neue Mode-

    trends reagieren knnen, desto besser knnen wir

    am Markt punkten.

    Weitere Vorteile: Die Bestellabwicklung in der

    Wolke ist dank eindeutiger IDs sicher vor dem

    Zugriff Dritter. Sie kann beliebig an die Nutzerzahl

    angepasst werden; die Integration neuer Partner

    und Kunden stellt keinerlei Problem mehr dar.

    Unternehmen und

    Mitarbeiter

    CRM, E-Mail,Brosoftware,

    Auslagerung von Anwendungen in die Cloud

    2.3. Fokus KOSTENSENKUNG

    Anbieter von Holzspielzeug senkt Kostendurch Auslagerung seiner Anwendungen indie Private Cloud

    Sepp Muster ist Geschftsfhrer eines auf Holzspiel-

    zeug spezialisierten Anbieters mit Sitz in Niederbay-

    ern. Nach einem verhaltenen Start in den 80er Jahren

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    52. Fallbeispiele fr die Anwendung von Cloud Computing im Mittelstand

    hat sein Betrieb expandiert und verkauft mittlerweileHolzspielzeug nicht nur im Stammland Deutschland,

    sondern auch in China und den USA. Mit knapp 2.500

    Mitarbeitern erwirtschaftete das Unternehmen 2010

    einen Umsatz von einer halben Milliarde Euro.

    Im Laufe der Zeit wurde die IT-Infrastruktur des Un-

    ternehmens durch immer mehr Mitarbeiter etwa

    in der Produktion, der Verwaltung und dem Auen-

    dienst sowie durch die Erffnung von Niederlassun-

    gen in Oklahoma und Shanghai immer komplexer.

    Und das, obwohl man sich stets nur auf die ntigstenGerte und Anwendungen beschrnkte. Muster

    musste dennoch eine eigene, stetig wachsende IT-

    Abteilung betreiben. Dabei wollte er sich eigentlich

    auf sein Geschft konzentrieren und sich nicht mit

    Prozessen und Servern beschftigen. Vor zwei Jah-

    ren beschloss er deshalb, die IT-Infrastruktur seines

    Unternehmens grundlegend zu vereinfachen: Alles,

    was man an einen externen Dienstleister auslagern

    konnte, sollte auer Haus gegeben werden.

    Dies bedeutete konkret, dass Anwendungen wie das

    Kundenbeziehungsmanagement, E-Mail und die

    Brosoftware nicht mehr auf eigenen Servern betrie-

    ben werden. Diese wurden an das Rechenzentrum

    des Dienstleisters bertragen, wo sie in einer Private

    Cloud bereitgehalten werden. Der Umstieg verlief

    fr die Mitarbeiter problemlos; viele bemerkten den

    Wechsel in die Cloud nicht einmal. Sepp Muster da-

    fr umso mehr: Durch die Auslagerung dieser einfa-

    chen Anwendungen konnten die jhrlichen Kosten

    pro Mitarbeiter um mindestens 20 Prozent gesenkt

    werden. Die IT-Abteilung verkleinerte sich auf zweiMitarbeiter.

    Beim Umstieg wurde das Unternehmern von einem

    bekannten Systemhaus untersttzt. Dieser Dienst-

    leister vollzog die Migration in die Private Cloud rei-

    bungslos binnen weniger Wochen. Muster unter-

    zeichnete dazu einen umfangreichen Vertrag mit

    dem Anbieter. Darin sicherte er sich auch gegen alle

    Eventualitten wie Versto gegen Datenschutzbe-

    stimmungen, Datenverluste oder Ausflle der Cloud

    ab (siehe dazu auch das Kapitel Wie sicher ist dieCloud?).

    SAAS

    Mitarbeiter im Bro

    Brosoftware aus der Cloud

    Mitarbeiter unterwegs Mitarbeiter zu Hause

    2.4. Kurzstory: Office aus der Cloud beider Arbeitsvermittlung Muster

    Die private Arbeitsagentur Muster mit Sitz in Olden-

    burg hat nur eine Handvoll Arbeitskrfte, die sie in

    ganz Deutschland zum Einsatz bringt. Im Laufe der

    Jahre kam der Wunsch bei einer Mitarbeiterin der

    Verwaltung auf, ihre Aufgaben auch von zu Hause

    aus zu erledigen.

    Der Hersteller der verwendeten Brosoftware bietet

    diese Leistung auch in der Cloud an. Die Arbeitsagen-

    tur Muster entschied sich zu einem Wechsel: Alle

    Daten und Arbeitsablufe sollten beibehalten, die

    Anwendungen nun aber ber den Browser aus einer

    Public Cloud bezogen werden. Dazu fllten Muster

    und seine Angestellte einen Installationsassistenten

    aus und konnten noch am selben Tag ihre E-Mail,

    Word und Tabellenkalkulation online betreiben.

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    6 2. Fallbeispiele fr die Anwendung von Cloud Computing im Mittelstand

    Das bedeutete, dass die Mitarbeiterin und ihr Chefnun die Arbeit erledigen konnten, wann und wo sie

    wollten; die Anwesenheit im Bro vor Ort in Olden-

    burg war nicht mehr ntig. Weiterer Vorteil: Gnsti-

    ger als der Betrieb eines eigenen Servers war die

    Cloud-Lsung allemal.

    2.5. Kurzstory: Sicherheit fr dasWeingut Heinz Muster aus derCloud

    Ausnahmesituation fr das Weingut Heinz Musterin Weinheim: Kunden und Partner beschwerten sich

    am Telefon, dass sie die Webseite des kleinen Unter-

    nehmens nicht mehr erreichen konnten. Auch der

    Auendienst meldete, dass der Webshop nur noch

    im Schneckentempo reagiere. Angebots-Mails wur-

    den allesamt mit dem Vermerk backlisted zurck-

    geschickt. Schnell war klar: Das Problem war ein

    Virus, der ber den Server des Weinguts Spam ver-

    sendete.

    Bis vor kurzem hatte sich der Sohn von Heinz Muster

    um die Aktualisierung der Sicherheitssoftware des

    Servers gekmmert. Dieser studierte nun jedoch im

    Ausland. Er gab seinem Vater aber den entscheiden-

    den Tipp, einen bekannten Anbieter fr Security as

    a Service zu beauftragen.

    Dieser Anbieter stellt standardisierte Dienste zur

    Verfgung, die das Weingut praktisch sofort in

    Anspruch nehmen konnte. Die Kosten beruhten auf

    einer Verbrauchsabrechnung, wurden vorab defi-

    niert und waren daher fr Muster kalkulierbar. Aufden Endgerten im Sekretariat war keine Installa-

    tion ntig. Der Virus wurde noch per Hand entfernt,

    danach schtzte das Rundum-Sorglos-Paket aus der

    Cloud das System von Heinz Muster.

    Sicherheit aus der Cloud

    SAAS

    Weingut

    Server(Webshop, Website)

    2.6. Kurzstory: Event-Startup Muster-flight nutzt Cloud-Technologie,um Abendveranstaltungen zuorganisieren

    Gestartet waren sie gleich nach dem Abitur: DasOrganisieren der Abschlussfeiern hatte sich als so

    lukrativ erwiesen, dass Lukas, Simone und Erdal mit

    der Organisation von Partys nach der Schule weiter-

    machten. In kurzer Zeit erweiterte sich das Spekt-

    rum um Konzerte und Firmen-events. Eine eigene

    kleine Agentur mit dem Namen Musterflight

    wurde gegrndet.

    Damit begannen die Schwierigkeiten: Die Logistik

    wurde kaum mehr beherrschbar, die Zahl der Auf-

    trge nahm rasch zu und das Finanzamt verlangte

    eine professionelle Buchfhrung. Die drei jungen

    Firmengrnder hatten Ahnung vom Feiern von

    einer professionellen IT hingegen, die zweifelsohne

    fr die Abwicklung aller Veranstaltungen ntig wur-

    de, eher weniger.

    Helfen konnten Services aus der Public Cloud: Diese

    machten es mglich, dass nicht in Server, Lizenzen

    oder Wartungsvertrge investiert werden musste.

    Eine weit verbreitete Office-in-der-Cloud-Lsung

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    72. Fallbeispiele fr die Anwendung von Cloud Computing im Mittelstand

    wurde fr die Dateiablage und den gesamten E-Mail-Verkehr herangezogen. Der noch junge Onlineshop

    des Start-ups wurde inklusive Analysewerkzeugen

    einem bekannten deutschen Provider bergeben.

    Die Folge war maximale Flexibilitt: Der Zugriff auf

    Kunden- und Eventdaten konnte nun jederzeit und

    von jedem Ort aus erfolgen; der Einstieg ins Geschft

    war quasi hrdenlos und von heute auf morgen

    mglich. Als die Eventagentur eine Gre erreicht

    hatte, bei der Geschftsprozesse wie Angebots- und

    Rechnungserstellung, Projektcontrolling oder Buch-

    haltung mit Excel-Listen nicht mehr umsetzbar

    waren, gingen die Firmengrnder ihren Weg in die

    Cloud konsequent weiter: Sie entschieden sich fr

    eine On-Demand-Lsung einer Software zur Unter-

    nehmenssteuerung. Bis heute haben die drei ihren

    Schritt nicht bereut.

    Eventagentur

    Komplette IT-Infrastruktur aus der Cloud

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    8 3. Wie sicher ist Cloud Computing?

    3.WiesicheristCloudComputing?

    Die Erfahrung zeigt, dass das Thema der Sicherheitvon Cloud Computing fr Anwender oberste Priori-

    tt hat. Unternehmen wollen ihre Daten und

    Anwendungen nur dann aus der Cloud beziehen,

    wenn sie auch sicher sein knnen, dass keine Unbe-

    fugten darauf zugreifen knnen.

    Sicherheitsmechanismen mssen daher sowohl tech-

    nologische als auch organisatorische Aspekte berck-

    sichtigen. Dabei konzentrieren sich die Sicherungs-

    anforderungen grundstzlich auf zwei Bereiche:

    den Weg vom Endnutzer bis zur Cloud

    den Bereich innerhalb der Cloud

    Um die Sicherheit beider Bereiche zu gewhrleisten,

    ist ein alle Bereiche umfassender Vertrag Vorausset-

    zung. Ziel des Vertragswerkes ist es, mittels so genann-

    ter Service Level Agreements die Leistungserbringung

    zu definieren und spter berwachen zu knnen. An

    dieser Stelle sei auf den Leitfaden des BITKOM zum

    Cloud Computing anlsslich des 5. Nationalen IT-Gip-

    fels verwiesen. Im Mittelpunkt des Leitfadens steht

    der Cloud-Computing-Vertrag, den ein Anwender

    mit einem IT-Dienstleister abschliet.

    WEB

    SERVER

    DATABASE

    NETWORK

    MOBILE

    APPS

    CLOUDSERVICES

    Die wichtigsten Eckpunkte im berblick

    In Ihrem Vertrag muss festgelegt sein, dass

    Richtlinien zum Datenschutz eingehalten

    werden.

    der Anwender jederzeit Einblick in Dokumente,

    Beschreibungen und Protokolle des Anbieters

    erhlt, um den korrekten Ablauf von Prozessen

    nachvollziehen zu knnen.

    es verbindliche Kennzahlen fr Verfgbarkeit

    und Performance gibt.

    das Angebot zertifiziert worden ist und einen

    Mindeststandard fr Informationssicherheit

    gewhrleistet (z. B. die Zertifizierung nach ISO

    27001).

    weitere Sicherheitsmechanismen wie etwa die

    Verschlsselung von Daten eingesetzt werden.

    Benutzer und Administratoren sich umfangreich

    authentifizieren mssen.

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    93. Wie sicher ist Cloud Computing?

    eine kontinuierliche Kommunikation mit demAnbieter gegeben ist und Verantwortlichkeiten,

    Eskalationsstufen sowie Kommunikationswege

    klar definiert sind.

    die Kommunikation verschlsselt wird, so dass

    Auenstehende keine Mglichkeiten haben, sie

    abzuhren oder mitzulesen.

    Daten jederzeit gelscht werden knnen.

    und in welcher Art die Daten nach Beendigungder Vertragslaufzeit wieder an den Anwender

    zurckgegeben werden.

    die Standorte der Server sowie die Orte der

    Datenverarbeitung und -speicherung transpa-

    rent sind.

    alle rechtlichen Anforderungen erfllt

    werden.

    Es obliegt dem Anbieter, durch Zertifizierung und

    Protokolldaten nachzuweisen, dass er ein angemes-

    senes Notfallmanagement betreibt. Zusammen mit

    dem Kunden sollte er individuelle Notfall- und Wie-

    derherstellungsplne erarbeiten, die bereits in der

    ersten Projektphase, dem bertragen der Daten in

    die Cloud, greifen mssen.

    Jeder Cloud-Anbieter muss eine durchgngige

    Sicherheitsarchitektur (infrastrukturelle und techni-

    sche Aspekte, Systemkomponenten) konzipieren

    und umsetzen, um seine Ressourcen das betrifft

    sowohl Gebude als auch Netze, Systeme, Anwen-dungen oder Daten sowie die Anwendungen und

    Daten seiner Kunden zu schtzen. Cloud-Compu-

    ting-Plattformen mssen zudem mandantenfhig

    sein, das heit, die Bereiche verschiedener Kunden

    mssen absolut getrennt sein.

    Nach Vertragsabschluss beginnt bereits die Verlage-rung von Daten und gegebenenfalls Prozessen in die

    Cloud. Hier darf kein Bit verloren gehen oder verges-

    sen werden. In der Betriebsphase schlielich muss

    der Anwender mittels eines Security Monitoring die

    Erfllung der vertraglich vereinbarten Leistungen

    berprfen knnen.

    Da das Thema sehr komplex ist, sind viele Details zu

    beachten. Informieren Sie sich deshalb! Neben vielen

    namhaften Unternehmen haben der Branchenver-

    band BITKOM, das Fraunhofer-Institut fr Software-und Systemtechnik ISST oder auch das Bundesminis-

    terium fr Sicherheit in der Informationstechnik

    (BSI) einfach verstndliche aber nichtsdestotrotz

    umfangreiche Anleitungen ins Internet gestellt, mit

    denen Sie die Cloud-Nutzung ganz auf Ihre Bedrf-

    nisse und die Ihres Unternehmens anpassen knnen.

    Die Leitfden finden Sie in der Linkliste dieser Bro-

    schre. Dort werden Punkt fr Punkt alle Unklarhei-

    ten und Unsicherheiten beseitigt und wichtige Infor-

    mationen zum Nutzen und der Funktion von Cloud

    Computing gegeben. Denn so viel ist sicher: Clouds

    knnen das Sicherheitsniveau herkmmlicher IT-

    Infrastrukturen bei weitem bertreffen.

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    10 4. Rechtliche Aspekte beim Cloud Computing

    4.RechtlicheAspektebeimCloudComputing

    Der hohe Bedarf an technischen Sicherheitsma-nahmen schlgt sich auch auf rechtlicher Seite nie-

    der. Denn: Cloud Computing ndert nichts an der

    unternehmerischen Verantwortung fr den Daten-

    schutz. Das Unternehmen ist und bleibt Herr der

    Daten und damit auch fr die Authentizitt, Inte-

    gritt, Verfgbarkeit und Vertraulichkeit der Daten

    voll verantwortlich. Diese Verantwortung kann das

    Unternehmen vertraglich nicht an einen Dienstleis-

    ter abgeben. Das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG)

    verpflichtet die Unternehmen per se zur sorgflti-

    gen Auswahl des Cloud Providers sowie zur ber-prfung der von ihm durchgefhrten Datenschutz-

    manahmen.

    Im Folgenden werden die Anforderungen an den

    Schutzbedarf verschiedener Daten betrachtet.

    Verschlsselung der Daten

    Personenbezogene, finanz- und steuerrelevante

    sowie andere Daten mit besonderem Schutzbedarf

    sollen vom Kunden verschlsselt auf den angemiete-

    ten Ressourcen abgelegt und gespeichert werden.

    Dies schtzt im Falle eines unberechtigten Zugriffs

    auf die Daten, aber auch bei einem Angriff auf spe-

    zielle Dienste, Anwendungen und die Virtualisie-

    rungssoftware der virtuellen Maschine, um im

    schlimmsten Fall keinen Datenverlust erfahren zu

    mssen.

    Schlsselverwaltung

    Die Verantwortung des Kunden fr die Schlssel-

    verwaltung innerhalb des Cloud-Angebots bietetihm ein hheres Ma an Flexibilitt und letztendlich

    auch Sicherheit. So kann zum Beispiel Schlsselma-

    terial verwendet werden, das bereits in die Infra-

    struktur des Kunden eingebunden und somit in

    definierte Prozesse zum Anlegen, Verwalten und

    Lschen eingebettet ist.

    Genau wie bei jedem Passwortschutz ist auch bei

    einer Absicherung durch Schlssel ein Wechsel der

    Schlssel in gewissen Zeitrumen ratsam. In diesem

    Zusammenhang sollte das Szenario des Schlsselver-lustes durchdacht werden. Folgende Fragen gilt es

    im Vorfeld zu klren:

    Wie sind die Prozesse zu gestalten, um die mgli-che Zeit nach dem Bekanntwerden eines Verlus-

    tes bis zur Deaktivierung des betroffenen Schls-

    sels mglichst klein zu halten?

    Wie kann dennoch ein reibungsloser Zugang

    zum System whrend dieser Zeit gewhrleistet

    werden?

    Existieren von Seiten des Anbieters Mglichkei-

    ten, die im Falle eines Verlustes von Schlsseln

    greifen?

    Rollen- und Berechtigungskonzept

    Eine umfassende Sicherheitsstrategie fr die eige-

    nen Dienste und Anwendungen mit der Bercksich-

    tigung von Mitarbeiterrollen sollte durchgehend

    konzipiert und umgesetzt werden. So knnen Unter-

    nehmen mit Rollen- und Berechtigungskonzepten

    gezielt festlegen, wer auf welche Informationen in

    der Cloud zugreifen darf. Ein Berechtigungskonzept

    dient dem Schutz von Ressourcen vor Vernderung

    oder Zerstrung und untersttzt die Datensicherheit

    im Unternehmen. Darber hinaus verhindert die

    Implementierung eines solchen Konzeptes auch den

    unrechtmigen Gebrauch der Informationen und

    dient dem Datenschutz. So werden die Daten ber

    Authentisierungs- und Autorisierungsmethoden in

    der Cloud geschtzt.

    Browser

    Speziell im Kontext der Sicherung von Zugngen wird

    die Verwundbarkeit von Browsern oft vernachlssigt.Vor allem bei webbasierten Administrationszugn-

    gen ist diese Sicherung aber von groer Bedeutung.

    Im Allgemeinen und auch speziell fr die Zugnge

    und Zugangsdaten zur Administrationsplattform ist

    daher empfehlenswert, stets aktuelle und darber

    hinaus gesicherte Browser zu nutzen.

    Anbindung von Kundennetzwerken anCloud-Rechenzentren

    Da die Cloud-Dienste ber das Internet bezogen wer-

    den, ist eine zuverlssige und schnelle Netzwerkan-

  • 7/28/2019 Leitfaden Cloud Computing

    12/19

    114. Rechtliche Aspekte beim Cloud Computing

    bindung von groer Bedeutung. Deshalb ist es sehrwichtig, sich Gedanken ber die bentigte Bandbreite,

    Antwortzeiten und Verfgbarkeiten der Anbindung

    sowie ber die sichere bertragung der Daten zu

    machen. Dafr bieten Cloud Service Provider in der

    Regel mehrere technische Mglichkeiten. Bei der

    ersten Variante wird der vorhandene Anschluss des

    Kunden genutzt. Dabei sollte auf die Auswahl eines

    passenden Telekommunikations-Carriers geachtet

    werden.

    Sicherungs- und Wiederherstellungskonzept

    Hufig bieten Cloud-Anbieter bereits Sicherungs-

    dienste fr virtuelle Instanzen an. Sollte ein Kunde

    aber ganze Server fr seinen Cloud-Einsatz nutzen,

    so ist er selbst fr das Sicherungskonzept verant-

    wortlich. Umgekehrt muss beachtet werden, dass

    eine Sicherung zurckgeholt werden muss. Hat der

    Provider diese erstellt, kann nur er sie zurcksichern

    und nicht der Kunde. Dabei sind die Zeiten fr seine

    Beauftragung zu bercksichtigen.

    Eine Empfehlung ist es daher, einen potenziellen Aus-fall der Systeme konzeptionell zu bedenken. Sollten

    die vom Provider bereits etablierten Mglichkeiten

    zur Sicherung und Wiederherstellung der Instanzen

    fr einen Betrieb der Dienste nicht ausreichen, so

    mssen entsprechende Reservekapazitten berck-

    sichtigt werden. Dabei gilt es, speziell die Dauer der

    Wiedereinspielung von Backups zu betrachten. Indiesem Fall knnen auch eigene Sicherungsdienste

    angewendet werden, um im Fall der Flle eine Wie-

    derherstellung der Sicherung in Eigenregie in kr-

    zerer Zeit durchfhren zu knnen. Die Gre der

    Einheiten fr die Datensicherung sollte ebenfalls

    Gegenstand weiterer berlegungen sein.

    Gesetzliche Bestimmungen

    Fr eine Vielzahl von Branchen, Unternehmen und/

    oder Geschftsbereichen existieren gesonderte,

    gesetzliche Bestimmungen zur Datenhaltung, Da-

    tenverarbeitung und zum Datenschutz. Hier ist es

    hilfreich, wenn der Cloud Provider bereits Zertifizie-

    rungen abdeckt. Ist dies nicht der Fall, muss eine

    separate Prfung der Bestimmungen durch den Kun-

    den erfolgen. Bei der Nutzung von Cloud-Compu-

    ting-Angeboten ist daher eine genauere Betrach-

    tung der eigenen Regelungswerke notwendig und

    empfehlenswert. Der Kunde ist letztlich selbst fr die

    korrekte Einhaltung der fr ihn geltenden Gesetze

    verantwortlich und kann sich dieser Pflicht auch

    nicht ber eine Beauftragung entziehen.

    Deshalb: In jedem Fall eine entsprechende rechtli-

    che Beratung zu diesen Punkten einholen. In eini-

    gen Bereichen, z. B. der Sozialdatenverarbeitung,

    bestehen generell hhere Anforderungen, so dass

    hierbei expliziter rechtlicher Rat notwendig ist.

    PaaSPaaSPaaS

    SaaSSaaSSaaS

    IaaSIaaSIaaS

    Internet

  • 7/28/2019 Leitfaden Cloud Computing

    13/19

    12 5. Fragen und Antworten rund ums Cloud Computing

    5.FragenundAntwortenrundumsCloudComputing

    Frage 1: Warum lohnt sich Cloud Computingfr Unternehmen?

    Der Einsatz von Cloud Computing bringt Unterneh-

    men, unabhngig von deren Gre, Vorteile im Hin-

    blick auf

    die Flexibilitt: Rechenleistung kann nach Bedarf

    angefordert werden, unabhngig davon, an wel-

    chem Ort und zu welcher Zeit.

    die Kosten: Eine eigene IT-Infrastruktur inklusiveHardware (Server und Clients) und Software

    (Betriebssysteme, Anwendungen) sowie Perso-

    nalkapazitt (Anzahl und Know-how der Mitar-

    beiter) mssen nicht mehr bzw. in niedrigerem

    Umfang bereitgestellt werden. Man zahlt nur

    das, was man auch wirklich nutzt.

    die Skalierbarkeit: Entsprechend den Schwan-

    kungen bei der Nutzung von Anwendungen kn-

    nen Ressourcen hinzugefgt oder wieder abbe-

    stellt werden.

    Frage 2: Lohnt sich Cloud Computing frMittelstndler?

    Gerade und insbesondere mittelstndische Unterneh-

    men knnen von der Cloud-Nutzung profitieren, so

    der SMB IT and Hosted IT Index 2010. Speziell Start-

    ups wird der Einstieg ins Geschft durch Cloud

    Computing erheblich erleichtert, da anstelle von Aus-

    gaben fr umfangreiche Hard- und Software nur

    geringe IT-Infrastrukturkosten anfallen, die Instand-

    haltung nicht in der eigenen Verantwortung liegtund es ein Hchstma an Flexibilitt und bei guten

    Anbietern auch an Sicherheit ermglicht.

    Frage 3: Ist Cloud Computing sicher?

    Prinzipiell nicht unsicherer als das selbst betriebene

    Rechenzentrum. Rechenzentren knnen beispiels-

    weise nach einem gezielten Angriff ausfallen, un-

    abhngig davon, von wem sie betrieben werden. In

    der Regel setzt ein Cloud-Anbieter aber alles daran,

    dass es nicht zu solchen Ausfllen kommt, einerseitsdurch ausgefeilte Sicherheitsmechanismen, anderer-

    seits durch einen redundanten Aufbau des Rechen-

    zentrums. Die Anwendungen und Daten stehen in

    der Regel also doppelt zur Verfgung. Zudem kannimmer noch eine Backup-Sicherung der Daten im

    eigenen Haus erfolgen.

    Frage 4: Wo befinden sich meine Daten,wenn ich sie in die Cloud gebe?

    Es ist gerade die Art und Weise, wie eine Cloud funk-

    tioniert, die es schwierig macht anzugeben, in wel-

    chem Rechenzentrum sich die Daten gerade tatsch-

    lich befinden. Groe Unternehmen betreiben solche

    Rechenzentren berall auf der Welt. Die Daten wer-den je nach Verfgbarkeit verteilt. Das kann zu Daten-

    schutzproblemen fhren. Deutsche Cloud-Anbieter

    werben deshalb gerne damit, dass sich die Daten in

    Rechenzentren im deutschen oder europischen

    Rechtsgebiet befinden.

    Frage 5: Welche Anwendungen sind fr dieCloud geeignet?

    Clouds nehmen so gut wie jede Anwendung auf. Der

    Anwender muss selbst entscheiden, wie viel er in die

    Cloud abgeben mchte. Es besteht sogar die Mglich-

    keit, die komplette IT-Infrastruktur aus der Cloud zu

    beziehen (R IaaS).

  • 7/28/2019 Leitfaden Cloud Computing

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    136. Zahlen, Daten und Fakten zur Cloud

    6.Zahlen,DatenundFaktenzurCloud

    Der Cloud-Umsatz mit Geschftskunden und Pri-vatverbrauchern wird in diesem Jahr um rund 55

    Prozent auf insgesamt 3,5 Milliarden Euro stei-

    gen. Das ergab eine Studie der Experton Group im

    Auftrag des BITKOM zur CeBIT 2011.

    Bis 2015 wird der Cloud-Markt auf 13 Milliarden

    Euro anwachsen. Damit werden etwa 16 Prozent

    der gesamten IT-Ausgaben in Deutschland auf

    diese Technologie entfallen. Im vergangenen

    Jahr waren es nur 1,5 Prozent (Experton Group).

    Das Cloud-Wachstum ist durchgngig zweistel-

    lig und soll auch 2012 noch bei 51 Prozent liegen

    (Experton Group).

    1,9 Milliarden Umsatz entfallen derzeit auf den

    Geschftskundenbereich, die Wachstumsraten

    liegen laut Experton-Studie in diesem Segment

    aktuell bei 70 Prozent.

    Bis 2015 sollen sich die Cloud-Umstze im

    Business-Sektor auf 8,2 Milliarden Euro vervierfa-

    chen. Der grte Umsatzbringer im B2B-Segment

    ist Software as a Service, also das Bereitstellen von

    Programmen ber das Internet je nach Bedarf

    des Kunden (Experton Group).

    Privatverbraucher geben derzeit 1,6 Milliarden

    Euro fr Cloud Computing aus. Jeder fnfte Inter-

    netnutzer in Deutschland nimmt bereits kosten-

    pflichtige Cloud-Dienste in Anspruch. Dazu geh-

    ren beispielsweise Speichermglichkeiten im

    Netz, kostenpflichtige Leistungen sozialer Netz-

    werke oder bestimmte Online- bzw. Browserspie-le (Experton Group).

    In fnf Jahren wird fast jeder zweite (45 Prozent)

    Internetnutzer kostenpflichtige Dienste aus der

    Cloud beziehen. Die Umstze mit Privatkunden

    werden bis dahin auf ber 6 Milliarden Euro klet-

    tern (Experton Group).

    In etwa fnf bis zehn Jahren wird das Cloud Com-

    puting die herkmmliche IT in Unternehmen

    vollstndig ersetzt haben, so der bekannte IT-Experte und Kritiker Nicholas Carr. Er und nahe-

    zu alle serisen Analystenhuser wie IDC, Gart-

    ner oder Experton halten die Cloud fr das

    zentrale technische und strategische IT-Elementder kommenden Jahre.

    Die deutsche Volkswirtschaft wird durch Cloud

    Computing bis 2015 jhrliche Vorteile in Hhe

    von 49,6 Milliarden Euro erzielen, so die Studie

    Cloud Computing pusht Wirtschaftswachstum

    des Londoner Centre for Economics and Business

    Research.

    Weitere Aussage der Studie: Bis 2015 werden vor-

    aussichtlich 39.000 Unternehmen neu gegrn-det werden, die nur mittels Cloud Computing

    funktionieren knnen und zwar allein in

    Deutschland.

    Noch eine Aussage der Studie: Cloud Computing

    wird bis 2015 fr 789.000 Arbeitspltze sorgen

    ebenfalls nur in Deutschland.

    Der weltweite Markt fr Cloud Computing wird

    laut Experton Group bis 2015 um mehr als 40 Pro-

    zent jhrlich wachsen. In fnf Jahren sollen die

    Cloud-Ausgaben bei mehr als acht Milliarden

    Euro liegen.

    Besonders kleine und mittelstndische Unter-

    nehmen (KMU) profitieren von der Cloud. Das

    zeigte die von Microsoft in Auftrag gegebene

    Studie SMB IT and Hosted IT Index 2010.

    Die Europische Kommission geht dabei davon

    aus, dass insbesondere KMU durch den Einsatz

    von Cloud Computing ihre Informatikkosten

    drastisch senken knnen, wobei durch eineneffizienteren Einsatz der Anlagen zudem noch

    Energie gespart wird.

    Auch der SMB IT and Hosted IT Index 2010 besagt,

    dass KMU, die auf die Cloud vertrauen, ihren Um-

    satz deutlicher steigern knnen als Mittelstnd-

    ler, die auf herkmmliche IT-Modelle setzen.

    86 Prozent der IT-Verantwortlichen in Europa

    glauben, dass Cloud Computing das wichtigste

    IT-Betriebsmodell der Zukunft ist. Das ergab eineUmfrage des Marktforschungsunternehmens

    Portio Research.

  • 7/28/2019 Leitfaden Cloud Computing

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    14 6. Zahlen, Daten und Fakten zur Cloud

    60 Prozent aller IT-Fhrungskrfte wollen imkommenden Jahr Cloud-Initiativen starten. Das

    ergab eine Umfrage von GlassHouse Technolo-

    gies.

    Bei den weitaus meisten Unternehmen, die

    bereits in der Cloud aktiv sind, haben sich die

    Hoffnungen gnzlich (46 Prozent) oder zumin-

    dest teilweise (ebenfalls 46 Prozent) erfllt. Das

    geht aus einer Umfrage der Wirtschaftsprfungs-

    und Beratungsgesellschaft PwC unter IT-Verant-

    wortlichen von 351 Unternehmen anlsslich derCeBIT 2011 hervor. Unzufrieden sind lediglich sie-

    ben Prozent der Nutzer.

    Derzeit nutzt erst jeder zehnte deutsche Mittel-

    stndler Cloud Computing. Das ergab dieselbe

    Umfrage.

  • 7/28/2019 Leitfaden Cloud Computing

    16/19

    157. Linksammlung zu weiteren Informationen

    7.LinksammlungzuweiterenInformationen

    http://www.trusted-cloud.de/

    http://www.cloud-practice.de/bitkom

    http://www.cloud-services-made-in-germany.de/

    https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/CloudComputing/CloudComputing_node.html

    http://www.mendeley.com/research/nist-definition-cloud-computing-v15/

    http://www.eurocloud.de/

    http://www.eurocloud.de/2010/12/02/eurocloud-leitfaden-recht-datenschutz-compliance/

    http://www.trusted-cloud.de/http://www.cloud-practice.de/bitkomhttp://www.cloud-services-made-in-germany.de/https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/CloudComputing/CloudComputing_node.htmlhttp://www.mendeley.com/research/nist-definition-cloud-computing-v15/http://www.eurocloud.de/http://www.eurocloud.de/2010/12/02/eurocloud-leitfaden-recht-datenschutz-compliance/http://www.eurocloud.de/2010/12/02/eurocloud-leitfaden-recht-datenschutz-compliance/http://www.eurocloud.de/http://www.mendeley.com/research/nist-definition-cloud-computing-v15/https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/CloudComputing/CloudComputing_node.htmlhttp://www.cloud-services-made-in-germany.de/http://www.cloud-practice.de/bitkomhttp://www.trusted-cloud.de/
  • 7/28/2019 Leitfaden Cloud Computing

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    16 8. Glossar zu den verschiedenen Spielarten des Cloud Computing

    8.GlossarzudenverschiedenenSpielartendesCloudComputing

    Application Service ProviderAnbieter, der Anwendungen als Service aus der

    Cloud zur Verfgung stellt.

    Cloud Computing

    Cloud Computing umschreibt den Ansatz, abstra-

    hierte IT-Infrastrukturen wie Rechen- und Netzwerk-

    kapazitten, Datenspeicher oder auch fertige Soft-

    ware dynamisch an den Bedarf angepasst ber ein

    Netzwerk zur Verfgung zu stellen. Aus Nutzersicht

    scheint die zur Verfgung gestellte abstrahierte IT-

    Infrastruktur fern und undurchsichtig, wie in einerWolke verhllt.

    Community Cloud

    Von einer Community Cloud spricht man, wenn sich

    mehrere Organisationen zusammentun, um eine ge-

    meinsameR Private Cloud aufzubauen.

    Distributed Computinghnlich wieRGrid Computing ein Vorlufer des

    Cloud Computing. Distributed steht fr verteilt:

    Die IT-Infrastruktur, bestehend aus vielen autono-

    men Computern, wird eben dynamisch nach Bedarf

    ber ein Netzwerk zur Verfgung gestellt.

    Grid Computing

    Grid Computing ist ein Vorluferkonzept der Cloud

    aus den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts.

    Wie beimR Cloud Computing werden dabei verteil-

    te Ressourcen an Rechenleistung und Speicherkapa-

    zitten nach Bedarf von anderen Ressourcen abgeru-

    fen. In den 80ern gab es allerdings noch kein Internet,

    um auf diese Ressourcen zugreifen zu knnen.

    Hybrid Cloud

    Die Cloud-Nutzung kann in einerR Private Cloud

    oder einerR Public Cloud erfolgen. Greift ein

    Anwender auf beide Wolken zu und kommt mg-

    licherweise noch traditionelles Computing hinzu,

    dann spricht man von einer Hybrid Cloud. Beispiels-

    weise kann ein Unternehmen seine Datenbank auf

    einem eigenen Server laufen lassen und nur in Zei-

    ten von Spitzenbelastungen bei Einzelhndlern

    beispielsweise typischerweise vor Weihnachten

    kauft es zustzliche Rechenleistung aus einer PublicCloud hinzu. Hybride Cloud-Nutzungen kommen in

    der Realitt recht hufig vor.

    Infrastructure as a Service (IaaS)Infrastructure as a Service (IaaS) bedeutet, dass ein

    Anwender typische Leistungen eines Rechenzent-

    rums also die IT-Infrastruktur aus der Cloud

    bezieht, dabei seine Recheninstanzen, d. h.R virtu-

    elle Server, aber weitestgehend selbst verwaltet. Er

    muss jedoch keine eigenen Server, keine Speicher,

    Netzwerkkomponenten und andere typische Hard-

    ware betreiben und rechnet leistungsbezogen ab.

    Der Anwender ist aber fr die Auswahl, die Installati-

    on, den Betrieb und das Funktionieren seiner eige-

    nen Software verantwortlich. Der groe Vorteilgegenber einem eigenen Rechenzentrum ist die

    hohe Skalierbarkeit der IaaS: Die Recheninstanzen

    knnen je nach Anforderungen um weitere Instan-

    zen erweitert oder verkleinert werden.

    Platform as a Service (PaaS)Platform as a Service (PaaS) ist Cloud Computing fr

    Fortgeschrittene. Die Cloud tritt in diesem Fall als

    Programmierschnittstelle auf. Anwender knnen so

    ihre eigenen Softwareanwendungen entwickeln

    oder diese hier ausfhren. Im Unterschied zu IaaS

    hat der Benutzer jedoch keinen direkten Zugriff auf

    die Recheninstanzen, betreibt also keine virtuellen

    Server.

    Private Cloud

    Im Falle einer Private Cloud hat der Anwender

    Zugriff auf Anwendungen und Daten, die in einer

    eigens von einer Organisation fr ihn betriebenen

    Cloud bereitgehalten werden. Der Zugriff erfolgt in

    der Regel ber ein Intranet und ist nur einem defi-

    nierten Anwenderkreis vorbehalten. Wird die Pri-

    vate Cloud nicht auf Servern der Organisation aus-gefhrt, sondern von einem Drittunternehmen in

    dessen Rechenzentrum bereitgestellt, so spricht

    man von einer Hosted Private Cloud.

    Public Cloud

    Public Cloud ist eine ffentliche, fr alle zugngliche

    Cloud. Viele verschiedene Organisationen und Pri-

    vatpersonen knnen die darin bereitgehaltenen

    Dienste ber das Internet nutzen und nach Bedarf

    bezahlen. Bei den Diensten handelt es sich hufig

    um E-Mail, Broanwendungen oder Online-Speicherwie Fotoportale.

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    178. Glossar zu den verschiedenen Spielarten des Cloud Computing

    Security on Demand

    Anwender beziehen ausschlielich Sicherheitsfunk-

    tionen aus der Cloud, etwa zum Schutz der haus-

    eigenen IT.

    Software as a Service (SaaS)

    Software as a Service (SaaS), bis vor kurzem auch

    gerne als Software on Demand bezeichnet, ist die am

    meisten genutzte Cloud-Form. Anwender beziehen

    eine bestimmte Software aus der Cloud, etwa ein

    CRM-System oder Broanwendungen.

    Storage on Demand

    Anwender beziehen ausschlielich Speicherressour-

    cen aus der Cloud, etwa zu Zeiten von Spitzenbelas-

    tungen. Als SoD (Storage on Demand) wird auch das

    Bereitstellen von Speicherressourcen beim Kunden

    von einem Service Provider im Rahmen eines

    Managed-Services-Vertrags bezeichnet.

    Utility Computing

    Als das Konzept der Cloud in den vergangenen Jah-

    ren populr wurde, gab es noch viele verschiedene

    Begrifflichkeiten dafr. Utility Computing bedeutet

    im Prinzip dasselbe wieR Cloud Computing, wird

    heute aber nur noch selten verwendet.

    Virtualisierung

    Die Virtualisierung ist die Basis aller Clouds. Sie

    bezeichnet Methoden, mit denen die Ressourcen

    eines Computers insbesondere im Server-Bereich

    zusammengefasst und aufgeteilt werden knnen.

    Primres Ziel ist es, dem Benutzer eine zustzliche

    Plattform zur Verfgung zu stellen, die ihn von der

    eigentlichen Hardware inklusive Rechenleistung

    und Speicherplatz frei macht.

  • 7/28/2019 Leitfaden Cloud Computing

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    Herausgeber

    Bundesministeriumfr Wirtschaft undTechnologie (BMWi)ffentlichkeitsarbeit10115 Berlinwww.bmwi.de

    Beteiligte Unternehmen

    Ansgar Baums, SAP AGHans-Dieter Becker, Fujitsu Technology Solu-tions GmbHAlexander Raubold, Bundesministerium frWirtschaft und Technologie (BMWi)

    Stefanie Schmitt, Ministerium fr Wirtschaft,Klimaschutz, Energie und LandesplanungRheinland-PfalzIryna Tsvihun, Fraunhofer Research Instituti-on AISECMark Vasic, Deutsche Telekom AGAndrea Wlcek, GFT Technologies AG

    Stand

    November 2011

    Gestaltung und Produktion

    PRpetuum GmbH, Mnchen

    Bildnachweis

    kbuntu/Fotolia (S. 17)

    Das Bundesministerium fr Wirtschaft undTechnologie ist mit dem audit berufundfamilie

    fr seine familienfreundliche Personalpolitik

    ausgezeichnet worden. Das Zertifikat wird von

    der berufundfamilie gGmbH, einer Initiative der

    Gemeinntzigen Hertie-Stiftung, verliehen.

    Diese Druckschrift wird im Rahmen der ffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fr Wirtschaft und

    Technologie herausgegeben. Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt. Sie darf weder

    von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern whrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung

    verwendet werden. Missbruchlich ist ins besondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informations-

    stnden der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oder

    Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung. Unabhngigdavon, wann, auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfnger zugegangen ist, darf sie

    auch ohne zeitlichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der

    Bundesregierung zugunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden knnte.

    http://www.bmwi.de/http://www.bmwi.de/