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09.11.2016 www.kannewischer.ch 1 Leitfaden Energie in Hallen- und Freibädern Swissbad 2016 02.11.2016 Referent: Harald Kannewischer

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Leitfaden Energie

in Hallen- und Freibädern

Swissbad 2016

02.11.2016

Referent: Harald Kannewischer

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Im Auftrag des Bundesamtes für Energie wurde

der Leitfaden erarbeitet von folgenden Partnern:

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1. Einleitung

2. Energieversorgung (Nutzung erneuerbare

Energien und Abwärme)

3. Energieeffizienz im Baukörper

4. Energieeffizienz in den einzelnen Gewerken

5. Betriebliche Massnahmen

6. Umsetzung

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1. Einleitung

Ziele des Leitfadens

• Reduktion des Energieverbrauches im Sinne der

2000-Watt-Gesellschaft

• Begrenzung Einsatz fossiler Energien auf

absolutes Minimum

• Ziele von Minergie

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1. Einleitung

Zweck des Leitfadens

• Handlungsanleitung für Bauherren, Planer,

Ersteller und Betreiber

• Grundlage für Weiterbildung

• Aufzeigen von Fördermöglichkeiten

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1. Einleitung

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1. Einleitung

Übersicht der relevanten Gesetze und Normen

• Energiegesetz des Bundes

• Energiegesetz der Kantone (z.B. Grossverbrauchermodell)

• Mustervorschriften der Kantone MuKEn

• Sia 380 Grundlagen für energetische Berechnung von Gebäuden

• Sia 380/1 Thermische Energie im Hochbau

• Sia 380/4 Elektrische Energie im Hochbau

• Sia 382/1 Lüftungs- und Klimaanlagen - Allgemeine Grundlagen und

Anforderungen

• Sia 385/1 Anlagen für Trinkwasser in Gebäuden - Grundlagen und

Anforderungen

• Sia 385/9 Wasser und Wasseraufbereitungsanlagen in Gemeinschaftsbädern -

Anforderungen und ergänzende Bestimmungen für Bau und Betrieb

• SWKI 2004-1 Raumlufttechnische Anlagen in Hallenbädern

• (Diese Auflistung ist nicht abschliessend)

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1. Einleitung

Hallen- und Freibäder als Energieverbraucher

Hallenbäder

• ca. 470 öffentliche Hallenbäder

• 350 Schulschwimmbäder

• 1'000 Bäder in Hotels, Spitälern, etc.

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1. Einleitung

Hallen- und Freibäder als Energieverbraucher

Bei klassischen, nichtsanierten Hallenbäder:

• Wärmeenergieverbrauch ca. 60 %

• Stromenergieverbrauch ca. 40 %

Bei sanierten, klassischen Hallenbädern:

• Wärmeenergieverbrauch kann stärker gesenkt

werden als der Stromenergieverbrauch. Die

Aufteilung beträgt danach ca. 50 zu 50%.

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1. Einleitung

Freibäder

• Schweizweit ca. 600 Freibäder

• Wärmeanteil und Stromanteil bei ca. 50%

(Beckenwassererwärmung)

• Der Wärmeanteil ist gestiegen, weil die

Freibadsaison in den letzten Jahren immer

früher gestartet und das Wasser künstlich

erwärmt wurde.

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1. Einleitung

Systemgrenze

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2. Energieversorgung (Nutzung

erneuerbare Energien und Abwärme)

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2. Energieversorgung (Nutzung

erneuerbare Energien und Abwärme)

Wärmerückgewinnung

• Lüftung

• Sanitär

• Badewasser

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2. Energieversorgung (Nutzung

erneuerbare Energien und Abwärme)

Zusammenstellung Nutzung von Abwärme

(in Anlehnung an Quelle: www.energie.ch, 1.6.2015)

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2. Energieversorgung (Nutzung

erneuerbare Energien und Abwärme)

Fernwärme

• Kalte Fernwärme

• Warme Fernwärme

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2. Energieversorgung (Nutzung

erneuerbare Energien und Abwärme)

Abwärme aus Abwasser

• Abwasser nach der ARA

• Abwasser vor der ARA

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2. Energieversorgung (Nutzung

erneuerbare Energien und Abwärme)

Abwärmenutzung aus:

• Kehrichtverbrennungsanlagen (KVA)

• Industrie

• Kunsteisbahnen

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2. Energieversorgung (Nutzung

erneuerbare Energien und Abwärme)

Sonnenenergie

• Solarthermie

• Sonnenkollektoren

• Absorbermatten für Freibäder

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2. Energieversorgung (Nutzung

erneuerbare Energien und Abwärme)

Sonnenenergie

• Photovoltaik

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2. Energieversorgung (Nutzung

erneuerbare Energien und Abwärme)

Weitere interessante Wärmequellen

• Holz

• Umweltwärme/ Wärmepumpen

• Thermalwasser

• Fluss- See- oder Grundwasser

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3. Energieeffizienz im Baukörper

Energieeffizienz im Baukörper

• Nutzung bewusst planen

• Klimazonen schaffen und optimal anordnen

• Lage und Ausrichtung

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3. Energieeffizienz im Baukörper

Klimatische Bereiche im Hallenbad

• Windfang nicht beheizt. Überströmen der Restwärme aus den

beheizten Zonen

• Eingangsbereich, Büros, Restaurant 21°C

• Garderobenzone 24°C

• Duschen 26°C

• Schwimmhalle Sport- und Bewegungsbecken 30°C

• Schwimmhalle Warmbecken 32°C

• Saunabereich 90°C

• Technikräume Haustechnik

• Technikräume Badewasseraufbereitung

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3. Energieeffizienz im Baukörper

Energievorkehrungen bei unterschiedlichen

Raumanforderungen

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3. Energieeffizienz im Baukörper

Beispiel einer Nutzungsdisposition innerhalb des

Gebäudes

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3. Energieeffizienz im Baukörper

Weitere wichtige Aspekte

• Tageslichtführung

• Beschattung

• Beleuchtung für Funktion und Atmosphäre

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3. Energieeffizienz im Baukörper

• Gebäudehülle

• Bauphysik

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3. Energieeffizienz im Baukörper

Wärmeverlust an Bauteilen pro m2

Energiebezugsfläche und Jahr (vor und nach einer

Sanierung)

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3. Energieeffizienz im Baukörper

Wärmebrücken

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3. Energieeffizienz im Baukörper

Gebäudedämmung beim Neubau

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3. Energieeffizienz im Baukörper

Warmaussenbecken

• Beckenabdeckung

• Nachtabsenkung

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4. Energieeffizienz in den einzelnen

Gewerken

Sanitäreinrichtungen

Wassersparen

• Wassersparende Armaturen verwenden

• Wasserlose Pissoirs

• Mehrfachnutzung des abgebadeten Wassers

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4. Energieeffizienz in den einzelnen

Gewerken

Elektrotechnik

Energieeffizienzklassen

Die eidgenössische Energieverordnung schreibt vor, dass ab

2017 neue Elektromotoren mit einer Leistung zwischen

0.75 und 375 kW die Energieffizienzklasse IE3 erfüllen

müssen.IE = International Efficiency, nach IEC 60034-30 und

EU-Verordnung 640/2009. Alternativ können Motoren mit

IE2 und Frequenzumrichter eingesetzt werden.

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4. Energieeffizienz in den einzelnen

Gewerken

Beleuchtung

In Hallenbädern beansprucht das Licht rund 13%

des Stromverbrauchs und hat damit nach den

Antrieben für die Wasseraufbereitung und die

Lüftung einen wesentlichen Anteil am

Gesamtstromverbrauch.

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4. Energieeffizienz in den einzelnen

Gewerken

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4. Energieeffizienz in den einzelnen

Gewerken

Charakteristik verschiedener Lichtquellen

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4. Energieeffizienz in den einzelnen

Gewerken

Beleuchtung in Hallen- und Freibädern

Richtlinien der Schweizerischen Licht Gesellschaft SLG Teil 5 gelten für:

- natürliche und künstliche Beleuchtung von Hallenbädern

- künstliche Beleuchtung von Freibädern

Vorteile der Beleuchtung

- Wahrnehmung von Personen

- Einrichtungen

- Spiel- und Sportgeräten im und ausserhalb des Wassers

Direktbeleuchtung bevorzugt:

- Beleuchtungsstärke 300Lux für Lehrschwimmbecken

- Beleuchtungsstärke 500Lux für Wettkampfanlagen

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4. Energieeffizienz in den einzelnen

Gewerken

• Beleuchtung Becken und Wasserfläche

• Unterwasserbeleuchtung

• Beleuchtung Nebenräume

• Sicherheitsbeleuchtung

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4. Energieeffizienz in den einzelnen

Gewerken

Lichtsteuerung

• Intelligente Schaltung der Beleuchtung

• Lichtsteuerung mit Präsenzmelder

• Lichtsteuerung nach Zeitpunkt

• Lichtsteuerung nach Tageslicht

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4. Energieeffizienz in den einzelnen

Gewerken

Badewasseraufbereitung

• Bemessung des Volumenstroms

• Spezifische Umwälzleistung je Badegast

• Beckenhydraulik

• Teillastbetrieb

• Filtersysteme

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4. Energieeffizienz in den einzelnen

Gewerken

Filtersysteme

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4. Energieeffizienz in den einzelnen

Gewerken

Betriebskosten

• Die Betriebskosten einer Badewasseraufbereitungsanlage

setzen sich im Wesentlichen aus nachfolgenden Punkten

zusammen:

• Strom

• Wasser

• Wärme

• Betriebsmittel

• Wartung/Unterhalt

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4. Energieeffizienz in den einzelnen

Gewerken

Effiziente Luftförderung

1. Minimaler Luftvolumenstrom

2. Minimaler Druckverlust

3. Variabler Volumenstrom

4. Effizienter Ventilator/ Ventilatormotor

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4. Energieeffizienz in den einzelnen

Gewerken

Lastmanagement

• Mit dem Lastmanagement werden die Leistungsspitzen

beim Strombezug verkleinert und damit der Strombezug

geglättet.

• Tiefere Leistungsspitzen führen zu tieferen

Leistungskosten und zu tieferen Stromkosten.

• Das Lastmanagement verschiebt den Energiebedarf

zeitlich, spart aber keine Energie.

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4. Energieeffizienz in den einzelnen

Gewerken

Lastmanagement

Attraktionen: Rutschen, Gegenstromanlagen,

Nackenduschen, Sprudelligen

Wärme

Wärmepumpen bieten eine gute Möglichkeit für das

Lastmanagement der Elektrizität. Um die erzeugte

Wärme für Zeitpunkt ihres Bedarfs bereitzustellen,

sind Wärmespeicher nötig.

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5. Betriebliche Massnahmen

Nachtabsenkung der Raumtemperatur

• Eine Absenkung der Raumtemperatur ist zur

Energieeinsparung kontraproduktiv.

• Eine Anhebung der Raumfeuchte während der

Nacht ist möglich, wenn dies bauphysikalisch so

geplant wurde.

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5. Betriebliche Massnahmen

Tag- und Nachtbetrieb der Badewasseraufbereitung

• Die aktuelle SIA 385/9: 2011 ermöglicht nun aber auch eine

Reduzierung auf max. 50 % der Umwälzleistung in Zeiten mit

schwachen Benutzerfrequenzen. Das heisst der Volumenstrom darf

auch während des Badebetriebes reduziert werden.

• Der Hinweis, dass dies nur unter Einhaltung der vorgegebenen

hygienischen Parameter möglich ist, ist natürlich selbstverständlich.

• Der Volumenstrom kann entweder manuell oder automatisch

reduziert werden. Eine Rückstellung muss in jedem Fall automatisch

erfolgen.

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6. Umsetzung

• Postulieren von Kennzahlen

• Systemgrenzen

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6. Umsetzung

Bädereinteilung

Grundsätzlich können Bäder wie folgt eingeteilt

werden:

• Hallenbäder

• Warmaussenbecken

• Freibäder

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6. Umsetzung

Die Hallenbäder werden unterteilt in:

Lehrschwimmbecken:

• Hallenbäder, welche meist als Lehrschwimmbecken für Schulen verwendet werden

• Wasserfläche ca. 150 - 350 m2

• Umbauter Raum ca. 4'000 - 7'000 m3

Kleinere Hallenbäder:

• Wasserfläche ca. 300 - 500 m2

• Umbauter Raum ca. 10'000 - 25'000 m3

Mittlere Hallenbäder:

• Wasserfläche ca. 500 - 1'000 m2

• Umbauter Raum ca. 30'000 - 40'000 m3

Grosse Hallenbäder (Spassbäder):

• Wasserfläche ca. > 1'000 m2

• Umbauter Raum ca. > 40'000 m3

Bemerkung: Massgebend für die Einteilung ist eher die Wasserfläche als die Kubatur.

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6. Umsetzung

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6. Umsetzung

BasiswertDie Energiekennzahlen müssen in zwei Schritten bestimmt werden. Im

ersten Schritt wird der „Basiswert“ der Energiekennzahl bestimmt.

Bezugsgrösse ist der umbaute Raum (Kubatur gemäss SIA 116) in m3.

Energiekennzahlen nach einer Gesamtsanierung (Basiswert):

WärmekWh/m3

StromkWh/m3

GesamtkWh/m3

Lehrschwimmbecken 52 33 85

Kleine Hallenbäder 50 33 83

Mittlere Hallenbäder 45 33 78

Grosse Hallenbäder 45 33 78

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6. Umsetzung

Energiekennzahlen von Neubauten (Basiswert):

WärmekWh/m3

StromkWh/m3

GesamtkWh/m3

Lehrschwimmbecken 50 30 80

Kleinere Hallenbäder 48 30 78

Mittlere Hallenbäder 43 30 73

Grosse Hallenbäder 43 30 73

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6. Umsetzung

Zuschläge Strom

In einem zweiten Schritt werden auch die speziellen Angebote für jedes Hallenbad individuell berücksichtigt, indem

Zuschläge ermittelt werden.

1. Attraktionen im Hallenbad

•Rutsche (L= 60m, H= 10m, Betrieb 3‘500 h/a) ca. 14'000 kWh/a

•Wasser- Attraktionsanlage je Becken (5 - 10 Attraktionen, Betrieb 2‘400 h/a) ca. 12'000 kWh/a

•Luft- Attraktionsanlage je Becken (5 - 10 Attraktionen, Betrieb 2‘400 h/a) ca. 25'000 kWh/a

2. Sauna/ Wellness

•Saunakabine: ca. 2'000 kWh/m2a

•Dampfbad: ca. 4'000 kWh/m2a

3. Fitnessraum

Mehrverbrauch im Fitnessraum ca. 50 kWh/m2a

(durch Kraft- und Ausdauergeräten, Klimatisierung)

4. Küche

Mehrverbrauch in der Küche ca. 350 kWh/m2a

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6. Umsetzung

Verbraucher l/Person Anteil

- Beckenfüllung 1 - 2 x pro Jahr

- Stetige, den Besucherzahlen angepasste

Füllwasserzuspeisung in die Becken

(mind. 30 l/Person) Durchschnittliche Zugabe:

- Duschen vor und besonders intensiv nach dem Baden

- Wasserverbrauch für WC, Waschbecken, Reinigung, Cafeteria

ca. 5 - 10 l/Pers.

ca. 50 l/Pers.

ca. 50 - 80 l/Pers.

ca. 40 - 70 l/Pers.

4 %

28 %

37 %

31 %

Hieraus ergibt sich ein theoretischer Gesamtverbrauch von ca. 145 - 210 l/Pers. 100 %

Kennzahlen Wasserverbrauch

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6. Umsetzung

Warmaussenbecken

Ein Warmaussenbecken ist immer ausserhalb der Systemgrenze angeordnet und muss

separat betrachtet werden.

Energiedaten gelten als Richtwerte bei sanierten oder neuen Warmwasserbädern:

• Wärmeenergieverbrauch Warmaussenbecken im schweizerischen Mittelland:

• mit Abdeckung ca. 8'500 kWh/m2a

• mit Absenkbecken ca. 7'500 kWh/m2a

• Stromverbrauch:

• Basiswert 600 kWh/m2a

• Zuschläge gemäss Kap. 7.1.3.2

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6. Umsetzung

Freibäder

Aussagekräftige Energieverbräuche können nur für

die Badebecken selbst angegeben werden (Strom

und Wärme) und nicht für die Gebäude. Somit

werden die Energiekennzahlen auf die

Wasserfläche bezogen.

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6. Umsetzung

Energiekennzahl Wärme

Freibäder dürfen gemäss MuKEn 2008/2014 nur mit erneuerbarer Energie oder nicht anders nutzbar Abwärme

aufgeheizt werden.

Die zuzuführende Energiemenge um in der Badesaison von Mitte Mai bis Anfang September eine Temperatur von ca.

24˚C zu erreichen, beträgt im schweizerischen Mittelland:

• Wärmebedarf je Saison inkl. Frischwasseraufheizung für normale, nicht windexponierte Lagen, bei konstanter

Beckentemperatur (ca. 24˚C) unabhängig von der Witterung ca. 580 kWh/m2

• Bei angepasster Betriebsweise d.h., Unterbruch der Beheizung in Schlechtwetterperioden, Aufheizung erst am

zweiten Schönwettertag, optimal Nutzung der Sonneneinstrahlung in die Becken, Wärmerückgewinnung für

Frischwasser, windgeschützte Lage wird der Wärmebedarf absinken auf ca. 300 kWh/m2

• Durch eine Abdeckung der Wasserfläche in der Nacht kann der Wärmebedarf nochmals um ca. 15 - 20% reduziert

werden.

Wärmebedarf

Normalbetrieb

kWh/m2a

Wärmebedarf

angepasste Betriebsweise

kWh/m2a

Freibad ohne Abdeckung 580 300

Freibad mit Abdeckung 500 250

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6. Umsetzung

Energiekennzahl Strom

• in erster Linie durch die Badewasseraufbereitung

• Energiekennzahl Strom ebenfalls auf

Wasserfläche bezogen

• Energiekennzahl Strom von sanierten oder neuen

Bädern beträgt für eine Badesaison:

Mitte Mai bis Anfang September ca. 55 kWh/m2a

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6. Umsetzung

Vorgehen Grobanalyse

• Ist-Zustandserfassung

• Auswertung

• Berichterstattung

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6. Umsetzung

Phasen der Feinanalyse

• Ist-Zustand

• Einzelmassnahmen

• Massnahmenpakete

• Berichterstattung

• Erfolgskontrolle

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6. Umsetzung

Landesweite Fördermittel

• Stromsparmassnahmen: ProKilowatt

• Erneuerbare Stromproduktion (KEV): Swissgrid

• Erneuerbare Wärme/Abwärme

(CO2-Kompensation): KliK

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