Leitfaden für die Eigen- überwachung · schlägigen ATV-DVWK-Regelwerken, DIN EN und DIN Normen,...

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Güteschutz Kanalbau Leitfaden für die Eigen- überwachung Gruppe D April 2007

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Güteschutz Kanalbau

Leitfaden für dieEigen-

überwachungGruppe D

April 2007

Güteschutz Kanalbau - Leitfaden für die Eigenüberwachung D - April 20072

Herausgeber:

Güteschutz Kanalbau»GütegemeinschaftHerstellung undInstandhaltung vonAbwasserleitungen und -kanälen e.V.«

Postfach 1369 53583 Bad HonnefTelefon 02224/9384-0Telefax 02224/9384-84e-mail: [email protected]://www.kanalbau.com

Ausgabe:

April 2007

Inhaltsverzeichnis

Hinweise und Erläuterungen zur Gütesicherung

1 Dichtheitsprüfung neuer Abwasserleitungenund -kanäle nach DIN EN 1610 und ATV-DVWK-A 139

1.1 Textauszüge Regelwerke DIN EN 1610 und ATV-DVWK-A 139Güte- und Prüfbestimmungen

1.2 Prüfdruck, Druckabfall, Prüfzeit „L“

2 Dichtheitsprüfung bestehenderAbwasserleitungen und -kanälen nach ATV-M 143, Teil 6

2.1 Textauszüge RegelwerkeATV-M 143, Teil 6, Allgemeines

2.2 ATV-M 143, Teil 6, Abschnitt 8,Dichtheitskriterien

2.3 Tabelle 1: Erforderliche Prüfzeiten

3 Dichtheitsprüfung von Abwasserleitungenund -kanälen in Wassergewinnungsgebieten nach ATV-DVWK-A 142

3.1 Textauszüge Regelwerke

3.2 Tabellen: Erforderliche Prüfzeiten

4 Dichtheitsprüfung von Grundstücks-entwässerungs- und Kleinkläranlagen

4.1 Textauszüge RegelwerkeDIN 1986 Teil 30DIN 4261 Teil 1 und 2

4.2 Tabellen: Erforderliche Prüfzeiten

5 Dichtheitsprüfung gemäß BayerischesLandesamt für Wasserwirtschaft

5.1 Textauszüge Regelwerke Merkblatt 4.3-6

5.2 Tabelle 3: Erforderliche Prüfzeiten

Protokolle:

Übersicht der durchgeführtenDichtheitsprüfungen

1.2 Rohrleitungen „W“

Zusatz Anschlussleitungen

1.3 Rohrleitungen einschl. Schächte „W“

1.4 Einzelne Verbindungen „W“

1.5 Schächte und Inspektionsöffnungen „W“

1.6 Rohrleitungen „L“

6 Dichtheitsprüfung mit Luft:Prüfung der Geräte

6.1 Monatliche Funktionsprüfung der Druck-messeinrichtung

6.2 Wartung Absperrelemente

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Hinweise und Erläuterungen zur Gütesicherung

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Eigenüberwachung

Dieser Leitfaden ist ein Musterbzw. Beispiel für dieDokumentation der Eigenüber-wachung.

Für jede Maßnahme wird einenachvollziehbare Dokumentationgeführt. Folgende Protokollierungwird im Zuge der Eigenüber-wachung mindestens vorgenom-men:

Protokollierung jeder Prüfungauf Dichtheit; (Seite 16 ff)

Bei Prüfung einzelnerVerbindungen und abschnitts-weisen Dichtheitsprüfungen istdie Messgenauigkeit der Druck-messeinrichtung monatlich zuprüfen und zu dokumentieren;(Seite 23)

Wartung der Absperrelemente(Seite 24)

Die Nachweise werden inPrüfprotokollen geführt und alsEigenüberwachungsunterlagen ab-gelegt.

Die Dokumentation der Eigenüber-wachung enthält auch die Fehler-protokolle, die getroffenen Maß-nahmen zur Beseitigung der Fehlerund die Wiederholungsprüfungen.

Für die einzelnen Nachweise sindentsprechende Prüfprotokolle(Einzelformulare) zu führen und inden Eigenüberwachungsunterlag-en abzulegen.

Fremdüberwachung

Fachfirmen mit GütezeichenKanalbau der Beurteilungsgruppe„D“ bzw. der Beurteilungsgruppen(AK3; AK2; AK1; VP; VM; VD; VO;VOD; S; I) in denen “D” Bestandteilist, sind Bieter, die eine Eigen- undFremdüberwachung nachweisen.

Beim Firmenbesuch prüft und be-wertet der vom Güteausschuss be-auftragte Prüfingenieur stichpro-benweise die Einhaltung undDokumentation der der jeweiligenBeurteilungsgruppe zugehörigenAnforderungen, einschließlich derDokumentation der Eigenüber-wachung.

Bei Nichteinhaltung der Anforde-rungen kann für die notwendigeund mögliche Mängelbeseitigungein Termin für eine zeitnaheWiederholungsprüfung festgelegtwerden. Die fremdüberwachendeStelle kann eine Wiederholungs-prüfung vereinbaren.

Vom Ergebnis jeden Baustellen-und Firmenbesuches erstellt derPrüfer ein Protokoll. Jeweils eineAusfertigung davon erhalten dieGeschäftsstelle der Gütegemein-schaft und der Gütezeichenbe-nutzer.

Die Überprüfung der Qualifikationeines Gütezeicheninhabers in derBeurteilungsgruppe D erfolgt durchin der Regel 1 Baustellenbesuchund 1 Firmenbesuch pro Jahr.

Werden Mängel in der Gütesiche-rung festgestellt, verhängt derVorstand auf Vorschlag des Güte-ausschusses Ahndungsmaßnah-men gegen den Zeichenbenutzer:

- Zusätzliche Auflagen im Rahmender Eigenüberwachung

- Vermehrung der Fremd-überwachung,

- Verwarnung,- Befristeter oder dauernder

Zeichenentzug.

AuftragsvergabeZiel der RAL-Gütesicherung ist es,die fachgerechte Prüfung derDichtheit von Entwässerungskanä-len und -leitungen, Schächten undGrundstücksentwässerungsanla-gen zu gewährleisten. In Bezugauf die Beurteilung der Eignung ei-nes Bieters werden Grundlagen füreinheitliche Wettbewerbsbedingun-gen geschaffen. Auftraggeber stel-len entsprechende Anforderungenan den Auftragnehmer(Gütesicherung RAL-GZ 961).

Bei der Vergabe von Bau-, Sanie-rungs-, Inspektions- oder Reini-gungsleistungen fürAbwasserleitungen und -kanäle so-wie deren Dichtheitsprüfung verge-wissert sich der öffentliche Auf-traggeber gemäß VOB derFachkunde, Leistungsfähigkeit undZuverlässigkeit des Auftragneh-mers.

Auftragnehmer weisen mit demGütezeichen ihre Fachkunde,Leistungsfähigkeit und Zuverlässig-keit nach und unterliegen gemäßden Anforderungen der RAL-Gütesicherung GZ 961 einer regel-mäßigen Fremdüberwachung hin-sichtlich Personal, Betriebseinrich-tungen und Geräte sowie Vergabevon Arbeiten an Subunternehmer.

Gütezeicheninhaber arbeiten nachden allgemein anerkannten Regelnder Technik, insbesondere den ein-schlägigen ATV-DVWK-Regelwerken, DIN EN und DINNormen, sowie regional gemäßeinschlägiger Regelwerke, z. B.Merkblatt 4.3-6 des BayerischenLandesamtes für Wasserwirtschaft.Verstöße werden geahndet. Inschwerwiegenden Fällen wird dasGütezeichen entzogen.

Güteschutz Kanalbau - Leitfaden für die Eigenüberwachung D - April 2007

4Güteschutz Kanalbau - Leitfaden für die Eigenüberwachung D - April 2007

DIN EN 1610 (ATV-DVWK-A 139)

12 Abschlussuntersuchungund/oder -prüfung von Rohr-leitungen und Schächtennach Verfüllung

Nach Abschluss der Verlegungsind geeignete Untersuchungenund/oder Prüfungen in Überein-stimmung mit 12.1 bis 12.3 durch-zuführen....12.2 DichtheitDie Dichtheit der Rohrleitung ein-schließlich der Anschlüsse,Schächte und Inspektionsöffnun-gen ist nach Abschnitt 13 oder 14(sowei nach den zusätzlichenFestlegungen A 139) zu prüfen....13 Verfahren und Anforderungen

für die Prüfung vonFreispiegelleitungen

13.1 AllgemeinesDie Prüfung auf Dichtheit vonRohrleitungen, Schächten undInspektionsöffnungen ist entwedermit Luft (Verfahren „L“) oder mitWasser (Verfahren „W“) durchzu-führen. (Die Prüfbedingungen nachDIN EMN 1610 gelten für neu ver-legte Kanäle und Leitungen bis zurAbnahme)...Steht während der Prüfung derGrundwasserspiegel oberhalb desRohrscheitels an, darf eine Infiltra-tionsprüfung mit fallbezogenenVorgaben durchgeführt werden.Eine Vorprüfung kann vor Einbrin-gung der Seitenverfüllung durchge-führt werden. Für die Abnahmeprü-fung ist die Rohrleitung nach Ver-füllen und Entfernen des Verbaus(Pölzung) zu prüfen; die Wahl derPrüfung mit Luft oder Wasser darfdurch den Auftraggeber bestimmtwerden.13.2 Prüfung mit Luft

(Verfahren „L“)Die Prüfzeiten für Rohrleitungenohne Schächte und Inspektions-öffnungen ist unter Berücksich-

tigung von Rohrdurchmessern undPrüfverfahren (LA;LB;LC;LD) ausTabelle 3 zu entnehmen. DasPrüfverfahren sollte durch denAuftraggeber bestimmt werden....Ein Anfangsdruck, der den erfor-derlichen Prüfdruck p0 um etwa 10% überschreitet, ist zuerst für etwa5 min aufrecht zu erhalten....Die zur Messung des Druckabfallseingesetzten Geräte müssen dieMessung mit einer Fehlergrenzevon 10% ∆p sicherstellen. Für dieMessung der Prüfzeit beträgt dieFehlergrenze 5 s.(Auf der Basis der Kp-Werte ausTabelle 5 ergeben sich für dieUnterdruckprüfung die Prüfzeitenin Tabelle 6)...13.3 Prüfung mit Wasser...13.3.4 PrüfungsanforderungenDer Druck ist innerhalb 1 kPa desnach 13.3.1 festgelegten Prüf-drucks durch Auffüllen mit Wasseraufrecht zu erhalten. Das gesamte Wasservolumen, daszum Erreichen dieser Anforderungwährend der Prüfung zugefügtwurde, sowie die jeweilige Druck-höhe am erforderlichen Prüfdrucksind zu messen und aufzuzeich-nen....13.4 Prüfung einzelner

Verbindungen...(Bei der Prüfung einzelnerVerbindungen mit Wasser kann beiRohren > DN 1000 in Abstimmungzwischen Auftraggeber undAuftragnehmer die Prüfzeit auf 10Minuten verkürzt werden: dieWasserzugabemenge beträgt dann0,05 l/m2)(Bei der Prüfung einzelnerVerbindungen mit Luft wird folgen-de Vorgehensweise empfohlen:- Prüfgeräte auf Funktionsfähigkeit

kontrollieren- oberirdische Nullmessung desDruckabfalls am Packer in einemmitgeführten kurzen Rohr durch-führen- Messung des Druckverlustes anden Rohrfugen der nicht größersein darf als 1,5 kPa.

Güte- und Prüfbestimmungen

4.2 Eigenüberwachung

Die Dichtheit von allen Entwässe-rungskanälen und -leitungen oderRohrverbindungen sowie vonSchächten (BeurteilungsgruppenAK3, AK2, AK1, VP, VM, VD, VO,VOD, S) ist nachzuweisen. DieDichtheitsanforderungen der ein-schlägigen Regelwerke sind zu er-füllen. Wenn vom Auftraggeber er-höhte Anforderungen festgelegtsind, gelten diese.

Bei Muffenprüfungen und ab-schnittsweisen Dichtheitsprüfungenin nicht begehbarenAbwasserleitungen und -kanälenmuss das Positionieren derAbsperrelemente unter TV-Über-wachung erfolgen und dokumen-tiert werden.

Die Messgenauigkeit der Druck-messeinrichtung ist monatlich zuüberprüfen und zu dokumentieren.

1 Dichtheitsprüfung neuer Abwasserleitungen und -kanälenach DIN EN 1610 und ATV-DVWK-A 1391.1 Textauszüge Regelwerke

5Güteschutz Kanalbau - Leitfaden für die Eigenüberwachung D - April 2007

1.2 Prüfdruck, Druckabfall und Prüfzeiten für Prüfung mit Luft

1 Dichtheitsprüfung neuer Abwasserleitungen und -kanälenach DIN EN 1610 und ATV-DVWK-A 139

Werk- Prüfver- Prüf- Druck- Prüfzeit in Minuten

stoff fahren druck abfall 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000 1200 1400 1500

LA 10 2,5 5 5 5 7 9 11 13 14 16 18 22 25 27

Beton LB 50 10 4 4 4 6 7 8 10 11 13 14 17 20 21

trocken LC 100 15 3 3 3 4 5 6 7 8 9 10 12 14 15

LD 200 15 1,5 1,5 1,5 2 3 3 4 4 5 5 6 7 7

Kp- Wert 0,058 0,058 0,053 0,040 0,032 0,027 0,023 0,020 0,018 0,016 0,013 0,011 0,011

Beton LA 10 2,5 5 5 7 10 12 14 17 19 22 24 29 34 36

feucht LB 50 10 4 4 6 7 9 11 13 15 17 19 22 26 28

alle LC 100 15 3 3 4 5 8 8 10 11 13 14 16 19 20

anderen LD 200 15 1,5 1,5 2 2,5 3 4 5 5 6 7 8 9 10

Materialien Kp- Wert 0,058 0,058 0,040 0,030 0,024 0,020 0,017 0,015 0,013 0,012 0,010 0,009 0,008

*) Druck über Atmosphärendruck

**) t = 1 • In P0Kp P0 - ∆p

Für trockene Betonrohre ist Kp = 16 mit einem Höchstwert von 0,058.DN

Für feuchte Betonrohre und alle anderen Werkstoffe ist Kp = 12 mit einem Höchstwert von 0,058.DN

wobei t bei t ≤ 5 min auf die nähere 0,5 Minute, und bei t > 5 min auf die nähere min gerundet ist.______________

ln = log e

Werk- Prüfver- Prüf- Druck- Prüfzeit in Minuten

stoff fahren druck abfall 1600 1800 2000 2200 2400 2600 2800 3000 3200 3400 3600 3800 4000

LA 10 2,5 29 32 36 40 43 47 50 54 58 61 65 68 72

Beton LB 50 10 22 25 28 31 33 36 39 42 45 47 50 53 56

trocken LC 100 15 16 18 20 22 24 26 28 30 33 35 37 39 41

LD 200 15 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 19

Kp- Wert 0,010 0,009 0,008 0,007 0,007 0,006 0,006 0,005 0,005 0,005 0,004 0,004 0,004

Beton LA 10 2,5 38 43 48 53 58 62 67 72 77 82 86 91 96

feucht LB 50 10 30 33 37 41 45 48 52 56 60 63 67 71 74

alle LC 100 15 22 24 27 30 33 35 38 41 43 46 49 51 54

anderen LD 200 15 10 12 13 14 16 17 18 19 21 22 23 25 26

Materialien Kp- Wert 0,008 0,007 0,006 0,005 0,005 0,005 0,004 0,004 0,004 0,004 0,003 0,003 0,003

Der Wert 7,930 ist eine Konstante und ergibt sich aus der DIN 4263 (07.77)

Für das normale Eiprofil ergeben sich damit folgende Werte für den Ersatzdurchmesser.

6Güteschutz Kanalbau - Leitfaden für die Eigenüberwachung D - April 2007

1 Dichtheitsprüfung neuer Abwasserleitungen und -kanälenach DIN EN 1610 und ATV-DVWK-A 139

Normaler Eiquerschnitt B H Umfang (m) Fläche (qm) Ersatz- Ø DN

500 750 1,983 0,287 579 600 900 2,379 0,413 695 700 1050 2,776 0,563 811 800 1200 3,172 0,735 927 900 1350 3,569 0,930 1043 1000 1500 3,965 1,149 1159 1200 1800 4,758 1,654 1390 1400 2100 5,551 2,251 1622 1600 2400 6,344 2,940 1854

Für das Maulprofil ergeben sich folgende Werte:

Maulprofil H B Umfang (m) Fläche (qm) Ersatz- Ø DN

600 1050 2,942 0,655 891 700 1225 3,432 0,892 1040 800 1400 3,922 1,165 1188 900 1575 4,412 1,475 1337 1000 1750 4,903 1,821 1485

7Güteschutz Kanalbau - Leitfaden für die Eigenüberwachung D - April 2007

2 Dichtheitsprüfung bestehender Abwasserleitungen und -kanälenach ATV-M 143, Teil 6

...3 Vorbereitende Maßnahmen

...

3.4 Nachweis der Dichtheit der Prüfeinrichtung

Vor der Durchführung der Dicht-heitsprüfung muß die Dichtheit derPrüfeinrichtung nachgewiesen undprotokolliert werden.

...3.8 TV-Überwachung

Bei Muffenprüfungen und ab-schnittsweisen Dichtheitsprüfungen(z.B. zwischen zwei Anschlüssen)in nichtbegehbaren Abwasser-leitungen und -kanälen muß dasexakte Positionieren der Absperr-elemente unter TV-Überwachungerfolgen.

4 Anforderungen an die einzu-setzenden Geräte

4.1 Ausrüstung

Bei der Durchführung von Dicht-heitsprüfungen mit Luftüber- bzw.Unterdruck ist folgende Ausrüstungerforderlich:

- Absperrelemente,- Kompressor bzw. Verdichter

oder Unterdruckpumpe,- Befülleinrichtung inkl. Druck-

minderungsventil bzw. elek-tro-nischer Druckabschaltung,

- Druckmesseinrichtung,- Einrichtung zur Protokollie-

rung und Archivierung derMessdaten.

Zur Durchführung von Wasser-druckprüfungen ist zusätzlich ein- Freispiegelbehälter

erforderlich.

Alle Ausrüstungsgegenständemüssen den Vorschriften gemäßVDE und DIN sowie den Unfallver-hütungsvorschriften UVV entspre-chen.

...5 Durchführung der Dicht-

heitsprüfung

5.2 Dichtheitsprüfung mit Luft

Die Dichtheitsprüfung mit Luft ist inAnlehnung an § 36 (1) der UVV"Allgemeine Vorschriften" (VBG 1)als gefährliche Arbeit einzustufen.Dabei gelten folgende Mindestan-forderungen:

- Die Dichtheitsprüfung darfnicht von einer einzelnen Per-son durchgeführt werden.

- Es sind geeignete Personenzu beauftragen, denen die mitder Prüfung verbundenenGefahren bekannt sind und

- es ist ein Aufsichtführender zubestellen.

5.2.1 Prüfung mit Überdruck

...

Die Druckbeaufschlagung der zuprüfenden Haltung, des Haltungs-abschnittes oder der Rohrverbin-dung bei nichtbegehbaren Abwas-serleitungen und -kanälen sowiedie Kontrolle und das Ablassendes Prüfdruckes müssen gefahrlosvon der Geländeoberkante aus er-folgen. Ein Überschreiten desPrüfdruckes ist auszuschließen, in-dem dieser

- über ein Manometer über-wacht

und

- über ein zwangsläufig wirken-des Sicherheitsventil bzw. eineelektronische Druckabschal-tung auf den vorgegebenenWert begrenzt wird.

...

5.2.2 Prüfung mit UnterdruckDie Festlegungen aus Abschnitt5.2.1 gelten in gleichem Umfangsinngemäß für die Prüfung mitUnterdruck.

5.3 Dichtheitsprüfung mit Wasser

Die zu prüfende Leitung ist so mitWasser zu füllen, daß die einge-schlossene Luft an dem am Hoch-punkt der Haltung installierten Ab-sperrelement entweichen kann undsomit eine Gefährdung bzw. Fehl-messung durch komprimierte Luft-einschlüsse vermieden wird. Mitdem Beginn des Füllens des Prüf-raumes sind für die Dauer der Prü-fung Arbeiten in anschließendenHaltungen bzw. Schächten unzu-lässig.

2.1 Textauszüge RegelwerkeAllgemeines

8Güteschutz Kanalbau - Leitfaden für die Eigenüberwachung D - April 2007

2 Dichtheitsprüfung bestehender Abwasserleitungen und -kanälenach ATV-M 143, Teil 6

8 DichtheitskriterienBei anstehendem Grundwasser istder Prüfdruck pro Meter Grund-wasser über der Rohrsohle um100 mbar bis auf maximal 200mbar zu erhöhen. Steht währendder Prüfung der Grundwasserspie-gel oberhalb des Rohrscheitels an,kann eine Infiltrationsprüfung, diejedoch nicht Gegenstand diesesMerkblattes ist, durchgeführt wer-den.8.1 Dichtheitskriterien der

haltungs- bzw. ab-schnittsweisen Dicht-heitsprüfung

8.1.1 WasserdruckprüfungPrüfdruck:50 mbar (50 cm) über dem Rohr-scheitel am höchstgelegenenPunkt des Prüfobjektes Wasserzugabe:pauschal 0,2 l/m2 benetzterRohroberfläche Prüfzeit: 15 Minuten.Bei regelmäßigem Betriebswasser-stand von mehr als 50 cm ober-halb des Rohrscheitels ist dieserWasserstand maßgebend. Der ma-ximal zulässige Prüfdruck am tief-sten Punkt des zu prüfendenObjektes beträgt 0,5 bar.8.1.2 LuftüberdruckprüfungPrüfdruck: P = 100 mbar,Zulässige Druckdifferenz:

∆p = 15 mbarErforderliche Prüfzeiten:

t nach Tabelle 1 Beruhigungszeit:

tB = 10 × di in [min], mit di = Durchmesser in [m].

8.1.3 UnterdruckprüfungPrüfdruck: P = 100 mbar,Zulässige Druckdifferenz:

∆p = 12 mbar

Erforderliche Prüfzeiten: t nach Tabelle 1

Beruhigungszeit:tB = 10 · di in [min], mit di = Durchmesser in [m].

8.1.4 Erforderliche Prüfzeitender Luftüber- und Unter-druckprüfung

Die in Tabelle 1 dargestellten erfor-derlichen Prüfzeiten der Luftüber-(s. Abschnitt 8.1.2) und derUnterdruckprüfung für Nennweiten≤ DN 1200 ergeben sich nach fol-gender Beziehung:10 · di [m] = Prüfzeit in [min].Zwischenwerte können interpoliertwerden. Die erforderlichen Prüfzei-ten [min] für größere Nennweiten(> DN 1200) bzw. andere Quer-schnittsformen, die nicht in derTabelle 1 dargestellt sind, könnennach Gleichung 1 berechnet wer-den:

t = 5,61⋅ √ 2 + di3 + di2 [min] (1)wobei der Durchmesser di in [m]einzusetzen ist. Für Sonderprofile,z.B. Eiquerschnitte, kann ein Er-satzdurchmesser dE nach Glei-chung 2 berechnet werden:

dE = 4⋅ [m] (2)

8.2 Dichtheitskriterien beider Prüfung von Rohr-verbindungen (Muffen-prüfung) mit Luftüber-druck

Muffenprüfungen in nichtbegeh-baren Abwasserleitungen und -kanälen müssen unter Kamera-be-obachtung durchgeführt werden. Da nahezu alle Muffenprüfgerätebauartbedingt unterschiedlichePrüfvolumina, die durch die Rohr-wandung, gegebenenfalls demKernstück und den Absperrele-menten des Muffenprüfgerätes be-grenzt werden, aufweisen, ist es

nicht möglich, ein allgemein gülti-ges Dichtheitskriterium für diePrüfung einzelner Rohrverbindun-gen zu definieren.Zur Ermittlung der erforderlichenPrüfzeiten muß das Prüfvolumendes eingesetzten Muffenprüfgerä-tes einschließlich des Volumensder zuführenden Schläuche, fallsdiese während der Prüfung eineVerbindung zum Prüfraum aufwei-sen, sowie das Volumen der Rohr-verbindung ermittelt werden. Wei-terhin muß die Fläche der Rohr-wandung zwischen den Absperr-elementen bekannt sein.

Es sollten bevorzugt Muffenprüf-geräte verwendet werden, derenluftzuführende Schläuche währendder Prüfung keine Verbindung zumPrüfraum aufweisen.

Prüfdruck: P = 100 mbar,

Zulässige Druckdifferenz:

∆p = 15 mbar,

Erforderliche Prüfzeiten:

t nach Gleichung (3),

Beruhigungszeit: tB = 15 s.

Gleichung (3) :

t = 1800 ⋅ √ di + 0,5 ⋅ [s]

8.3 Schachtprüfung

Die Dichtheitsprüfung derSchächte ist vorzugsweise alsWasserdruckprüfung durchzufüh-ren. Das Prüfobjekt wird bis 0,5 moberhalb des Rohrscheitels dereinbindenden Abwasserleitungenund -kanäle mit Wasser gefüllt.Innerhalb der Prüfzeit von 15Minuten darf die zur Aufrecht-erhaltung des Prüfdruckes notwen-dige Wasserzugabe 0,4 l/m2 be-netzter Schachtwandung (incl. desSchachtbodens) nicht überschrei-ten.

2.2 Textauszüge RegelwerkeDichtheitskriterien

VPrüfvolumenARohrwandung Querschnittsfläche

Umfang

9Güteschutz Kanalbau - Leitfaden für die Eigenüberwachung D - April 2007

2 Dichtheitsprüfung bestehender Abwasserleitungen und -kanälenach ATV-M 143, Teil 6

2.3 Tabelle 1: Erforderliche Prüfzeiten [min] bei der haltungs- bzw. abschnittsweisenDichtheitsprüfung mit Luftüber- bzw. Unterdruck

Nennweite DN 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000 1100 1200

Prüfzeit [min] 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

10Güteschutz Kanalbau - Leitfaden für die Eigenüberwachung D - April 2007

Für die Dichtheitsprüfung vonFreispiegelsystemen gelten allge-mein die Bestimmungen nach DINEN 1610 in Verbindung mitArbeitsblatt ATV-DVWK-A 139. InAbweichung bzw. Ergänzung derdort beschriebenen Prüfkriterien,sind folgende Bedingungen zuberücksichtigen:

· Die Prüfung darf nur von ei-nem qualifizierten, unabhängigenFachbetrieb und nicht von derBaufirma selbst durchgeführt wer-den.

· An der Prüfung sind die zu-ständige Wasserbehörde und dasbetroffene Wasserversorgungsun-ternehmen zu beteiligen.

· Schächte sind durch Wasser-auffüllung bis zur Schachtober-kante nach DIN EN 1610 und ATV-DVWK-A 139 zu prüfen.

· Über die Dichtheitsprüfung istin Anlehnung an das MerkblattATV-M 143, Teil 6 an Ort und Stelleein aussagefähiges Prüfprotokollzu erstellen, das die Prüfung fürden Auftraggeber nachvollziehbarmacht.

· Voraussetzung für die Durch-führung einer Infiltrations-prüfungist ein Grundwasserstand, der überdem Rohrscheitel liegt und minde-stens der maximal möglichenWasserspiegellage im Kanalnetzentspricht. Reicht der vorhandeneGrundwasserstand für diesePrüfung nicht aus, kann der durchdas Grundwasser auf das Prüf-objekt wirkende Druck evtl. durchdas Anlegen eines Unterdruckesim Prüfraum erhöht werden. DieHöhe des erforderlichen Unter-druckes ergibt sich aus derDifferenz der maximal möglichenWasserspiegellage und demGrundwasserstand. Nachdem derUnterdruck 45 min angelegt wurde,wird mittels Sichtprüfung auf infil-triertes bzw. infiltrierendes Grund-wasser untersucht. Ein sichtbarerWassereintritt ist unzulässig.

· Druckleitungen einschließlichdes Mantelrohres sind nach DINEN 805, Unterdruckleitungen nachDIN EN 1091, zu prüfen. DiePrüfzeiten sind gegenüber denPrüfungen an Anlagen außerhalbder Schutzzone II um 50 % zu ver-längern. Bei Druckleitungen sindVorprüfungen und Druckabfallprü-fungen durchzuführen.

· Freispiegelleitungen mit einerTiefe über 5 m dürfen nicht mitLuft, sondern nur mit Wasser unterBerücksichtigung der o. a. Prüf-zeitverlängerung geprüft werden.Es ist dann mit einem Prüfdruckentsprechend einer Wasserauf-füllung bis zur Schachtoberkantebzw. bis zur maximal möglichenWasserspiegellage zu prüfen.Prüfdrücke über 50 kPa (= 0,5 bar)sind somit zulässig.

· Dichtheitsprüfungen nur derRohrverbindungen sind grundsätz-lich unzulässig.

· Für die Wasser-, Luftüber- undLuftunterdruckprüfungen sind fol-gende Bedingungen zugrunde zulegen (s. Tab. 2 – 4).

· Zur Bestimmung der Prüf-zeiten nach Tabelle 3 und 4 fürnicht kreisförmige Profile, Ring-räume von doppelwandigenRohrsystemen und von Prüf-geräten für Rohrverbindungen gilt:

mit

dE [m] Ersatzdurchmesser

V [m3] Prüfraumvolumen

A [m2] Wandfläche desPrüfraumes, benetzte innereOberfläche

Des Weiteren gilt für Freispiegel-kanäle und -leitungen, dass dieDichtheitsprüfung sowohl mitWasser als auch mit Luft sich nurüber maximal eine Haltung undmaximal 100 m Länge erstrecken

darf. Besteht das Erfordernis,Haltungen oder Kanalabschnitte > 100 m zusammenhängend zuprüfen, so sind die Prüfzeiten mitdem Faktor aus der Länge L desPrüfabschnittes in Meter dividiertdurch 100 zu multiplizieren.

Sämtliche Abwasserkanäle und -leitungen, Prüfungen undAbnahmen sind zu dokumentieren.

3 Dichtheitsprüfung von Abwasserleitungen und -kanälein Wassergewinnungsgebieten nach ATV-DVWK-A 142

Textauszüge Regelwerke3.1 Allgemeines

dE =4 x V

A

11Güteschutz Kanalbau - Leitfaden für die Eigenüberwachung D - April 2007

3 Dichtheitsprüfung von Abwasserleitungen und -kanälein Wassergewinnungsgebieten nach ATV-DVWK-A 142

Tabelle 2: Prüfbedingungen für die Wasserdruckprüfung

Prüfdruck hydrostatischer Druck durch Schachtfüllung bis Oberkante, bezogen auf Rohrscheitel min. 10 kPa (= 100 mbar)

Vorfüllzeit nicht vorgeschrieben, üblicherweise 1 h

Prüfdauer 45 min

Zulässige 0,15 l/m2 (Leitungen)

Wasserzugabe 0,2 l/m2 (Leitungen einschließlich Schächte)

0,4 l/m2 (Schächte)

(m2 beschreibt die benetzte innere Oberfläche)

Tabelle 3: Prüfbedingungen für die Luftüberdruckprüfung

P0 Dp Prüfzeit t in minin kPa DN 100 DN 200 DN 300 DN 400 DN 600 DN 800 DN 1000(in mbar)

20 1,5(200) (15) 2,5 5 7 10 14 19 24

10 1,5(100) (15) 3,5 7 10 14 21 28 35

Zwischenwerte und Prüfzeiten für größere Nennweiten können mit folgenden Formeln berechnet werden:

für p0 = 20 kPa: t = 24 x d in min (mit Innendurchmesser d in m)

für p0 = 10 kPa: t = 34,5 x d in min (mit Innendurchmesser d in m)

Bei t < 5 min ist auf die nähere halbe Minute und bei t > 5 min auf die nähere ganze Minute zu runden.

Tabelle 4: Prüfbedingungen für die Luftunterdruckprüfung

P0 Dp Prüfzeit t in minin kPa DN 100 DN 200 DN 300 DN 400 DN 600 DN 800 DN 1000(in mbar)

-20 1,1(-200) (11) 2,5 5 7 10 14 19 24

-10 1,1(-100) (11) 3,5 7 10 14 21 28 35

Zwischenwerte und Prüfzeiten für größere Nennweiten können mit folgenden Formeln berechnet werden:

für p0 = -20 kPa: t = 24 x d in min (mit Innendurchmesser d in m)

für p0 = -10 kPa: t = 34,5 x d in min (mit Innendurchmesser d in m)

Bei t < 5 min ist auf die nähere halbe Minute und bei t > 5 min auf die nähere ganze Minute zu runden.

12Güteschutz Kanalbau - Leitfaden für die Eigenüberwachung D - April 2007

DIN 1986, Teil 30, (Februar 2003)Entwässerungsanlagen fürGebäude und Grundstücke...5.2 Dichtheitsprüfung

Unabhängig von der Zustandser-fassung sind die Grundstücksent-wässerungsanlagen auf Dichtheitzu prüfen. Grundleitungen, in de-nen häusliches und gewerbliches-/industrielles Abwasser im Sinnevon DIN 1986-3 und /oderRegenwasser abgeleitet wird, sindin Abhängigkeit der Art des abge-leiteten Abwassers nach den abge-stuften Regelungen in Tabelle 1 zuprüfen. Für Schächte und Inspek-tionsöffnungen, Pumpenschächte,Abwassersammelgruben, Klein-kläranlagen und nicht monolithi-sche Abläufe ist einschließlich derDichtung entsprechend denZeitspannen und Prüfverfahrennach Tabelle 1 zu verfahren.Monolithisch hergestellte Abläufein Flächen, die gleichzeitigBestandteil eines Auffangsystemsim Sinne von § 19 WHG sind, sindeinschließlich der Dichtung mitdem einfachen Betriebsdruck aufWasserdichtheit zu prüfen.

Bei den in Tabelle 1 mit KA(Kanalfernsehuntersuchung) be-zeichneten Fällen, gelten dieGrundleitungen im Sinne dieserNorm auch als dicht, wenn bei ei-ner Prüfung mit der Kanalfernseh-anlage keine sichtbaren Schädenund Fremdwassereintritte festge-stellt wurden. Ist eine optischeInspektion nicht durchführbar oderwird sie als nicht ausreichend an-gesehen, ist eine Dichtheitsprüfungnach DIN EN 1610 mit Wasseroder Luft (DR) durchzuführen.

...

Grundleitungen, die nur häuslichesAbwasser abgeleiten, ausgenom-men in Fällen innerhalb derSchutzzone II von Wassergewin-nungsgebieten und den Fällennach Tabelle 1 Nr. 1.1 und Nr. 2.1,können mit einer

Wasserdruckprüfung durchAuffüllen bis 0,50 m über demRohrscheitel auf Dichtheit geprüftwerden.

...

Einsteigeschächte mit offenemDurchfluss und Inspektionsöffnun-gen sind beim Verfahren mitWasser durch Befüllung mitWasser von mindestens 0,50 müber Rohrscheitel der in denSchacht einmündendenRohrleitungen zu prüfen. DieWasserzugabe darf analog zu DINEN 1610 0,40 l/qm benetzterSchachtinnenfläche (einschließlichdes Schachtbodens) in 15 min.Prüfzeit nicht überschreiten.

DIN 4261, Teil 1, (Dez. 2002)

Kleinkläranlagen, Anlagen ohneAbwasserbelüftung...5.2.4 Wasserdichtheit

Außenwände und Sohlen der An-lageteile sowie Rohranschlüssemüssen wasserdicht sein. Zur Prü-fung ist die Anlage bis zur Ober-kante der Tauchwand bzw. des T-Stückes am Ablauf mit Wasser zufüllen. Sie gilt als wasserdicht,wenn nach einer Standzeit von 24Stunden der Wasserspiegel in derBeobachtungszeitspanne von 2Stunden um weniger als 3 mm jem Füllhöhe sinkt.

DIN 4261, Teil 2, (Juni 1984)KleinkläranlagenAnlagen mit Abwasserbelüftung...4.2.4 Wasserdichtheit

Außenwände und Sohlen der Anla-geteile, die ständig mit Wasser ge-füllt sind, müssen wasserdichtsein. Zur Prüfung ist die Anlage biszur Oberkante der Tauchwandbzw. des T-Stückes am Ablauf mitWasser zu füllen. Sie gilt als was-serdicht, wenn nach einer Stand-zeit von 24 Stunden der Wasser-spiegel in der Beobachtungszeit-spanne von 2 Stunden um wenigerals 3 mm je m Füllhöhe sinkt.

4.1 Textauszüge Regelwerke

4 Dichtheitsprüfung von Grundstücksentwässerungs- und Kleinkläranlagen

13Güteschutz Kanalbau - Leitfaden für die Eigenüberwachung D - April 2007

4 Dichtheitsprüfung von Grundstücksent-wässerungs- und Kleinkläranlagen

14Güteschutz Kanalbau - Leitfaden für die Eigenüberwachung D - April 2007

5 Dichtheitsprüfung gemäß Bayerisches Landesamt fürWasserwirtschaft

Prüfdruck und zulässigerDruckverlust

Das Bayer. Landesamt fürWasserwirtschaft empfiehltgrundsätzlich mit 20 kPaPrüfdruck und 1,5 kPa zulässi-gem Druckverlust (analogVerfahren LD) zu prüfen. EineHalbierung des Prüfdrucksauf 10 kPa bei gleichemDruckverlust, aber längererPrüfzeit (analog Verfahren LC)ist aus Gründen der Arbeitssi-cherheit z.B. dann sinnvoll,wenn

große Nennweiten geprüft wer-den, da die Druckenergie derverdichteten Luft sich etwa aufdie Hälfte reduziert oder

eine Erhöhung des Prüfdruckeserforderlich ist, da die Prüfob-jekte im Grundwasser liegen.

Zur Druckmessung ist ein hoch-auflösendes, elektronischesFeinmeßmanometer (z.B.Absolut-druckmanometer) mitNullabgleich zu verwenden, dasdie Messung mit einer max.Fehlergrenze von 0,15 kPa er-möglicht.

Beruhigungszeit

Es wird folgende Beruhigungs-zeit tB in Abhängigkeit vomDurchmesser d empfohlen.

tB = 10 x d in min (mit d in m)

Kürzere Beruhigungszeiten sindzulässig, wenn sich schon vor-zeitig ein konstanter Drucklinien-verlauf einstellt, d. h. der tempe-raturausgleich zwischen kompri-mierter Luft und Rohrwand be-reits beendet ist.

Prüfzeit

Mit den in den DIN EN 1610 auf-geführten Prüfzeiten sind dieDichtheitsanforderungen derLuftüberdruckprüfung deutlichschwächer als die derWasserdruckprüfung (LFW1994). Das bedeutet, dass einePrüfung mit Luft zumPrüfergebnis “Kanal dicht” unddie Prüfung mit Wasser zumErgebnis “Kanal undicht” kom-men kann. Daher werden in die-sem Merkblatt längerePrüfzeiten angegeben (s. Tab.3), die eher eine Gleichwertigkeitzwischen Luftüberdruck- undWasserdruckprüfung erreichenlassen. Die Änderungen ge-genüber DIN EN 1610 werdendurch Öffnungsklausel in DINEN 1610 Kapitel 1 ermöglicht.

Die in Tabelle 3 aufgeführtenPrüfzeiten gelten für alleRohrwerkstoffe. Prüfzeiten fürandere Nennweiten sind mit fol-genden Gleichungen zu berech-nen.

Verfahren LD*: t= 16 x d in min

Verfahren LC*: t= 23 x d in min

jeweils mit (d in m)

Bei t< 5 min ist auf die näherehalbe Minute, bei t > 5 min aufdie nähere Minute zu runden.

..

Für ein Prüfobjekt mit nichtkreis-förmigem Querschnitt oder un-terschiedlichen Querschnitten (z.B. Haltung einschließlichAnschlusskanäle) kann aus demPrüfraumvolumen V und der zu-gehörigen Rohrwandfläche A einErsatzdurchmesser dE berech-net werden, für den die erforder-liche Prüfzeit nach Tabelle 3oder Gleichung (2) bzw. (3) be-stimmt werden kann:

...

5.2 Tabelle 3:

5.1 Textauszüge Regelwerke Merkblatt 4.3/6

Tabelle 3: Modifizierte Prüfverfahren LD* und LC* analog DIN EN 1610

p0 ∆pPrüfver-fahren

DN100

DN200

DN300

DN400

DN600

DN800

DN1000

LD* 20 1,5 1,5 3 5 6 10 13 16

LC* 10 1,5 2,5 4,5 7 9 14 18 23

in kPaPrüfzeit t in min

15Güteschutz Kanalbau - Leitfaden für die Eigenüberwachung D - April 2007

Übersicht der durchgeführten DichtheitsprüfungenBaumaßnahme:

Art der Prüfung: 1= Leitungsabschnitte, 2= Verbindungen, 3= Schächte

Haltung von Schacht Nr.

bisSchacht Nr.

Art der Prüfung:123

Dichtheits-prüfung

bestandennicht bestanden

ProtokollNr.:

Datum Name

16Güteschutz Kanalbau - Leitfaden für die Eigenüberwachung D - April 2007

1 Dichtheitsprüfung neuer Abwasserleitungen und -kanälenach DIN EN 1610 und ATV-DVWK-A 139

1.2 Rohrleitungen “W”

Protokoll Nr.:

Baumaßnahme: .........................................

Haltung von Schacht Nr. ......................................... bis Schacht Nr. ................................................................

im offenen Graben im geschlossenen Graben

Nennweite DN:................................m Prüflänge:.........................mInnenfläche der Haltung: Länge x DN/1000 x 3,14: .............................m2

zul. Wasserzugabe: 0,15 l/m2 in (30 ± 1) min

zul. Wasserzugabe der Haltung: ................................. l(benetzte Fläche Gesamt x zul. Wasserzugabe)

Bei Anschlussleitungen die zulässige Wasserzugabe gemäß Beiblatt berechnen (Seite 14).

Vorfüllzeit: .......................... Stunden (üblicherweise ist 1 h ausreichend) 1)

Beginn der Prüfung: .......................... Ende der Prüfung: ......................... (Prüfdauer (30 ± 1) min)

Prüfdruck: ....................[kPa] oberer Schacht in Fließrichtung ............ unterer Schacht in Fließrichtunghöchstens (50 ±1) kPa und mindestens (10 ±1) kPa am Rohrscheitel

Wasserzugabe: ..................... Liter

zul. Wasserzugabe: ..................... Liter

Dichtheitsprüfung bestanden ja nein

Bemerkungen: ............................................................................................................................................................

....................................................................................................................................................................................

Die normgerechte Durchführung der Dichtheitsprüfung wird bestätigt.

................................ ..................................... ....................................Datum Prüfer Auftraggeber

1) Eine längere Zeit kann aufgrund trockener Klimabedingungen im Falle von Beton- und Stahlbetonrohren erfor-derlich sein.

17Güteschutz Kanalbau - Leitfaden für die Eigenüberwachung D - April 2007

1 Dichtheitsprüfung neuer Abwasserleitungen und -kanälenach DIN EN 1610 und ATV-DVWK-A 139

Anschlussleitungen:

Nr. Länge DN / 1000 m2 benetzte Flächem(1) (2) (1) x (2) x 3,14

benetzte Fläche m2

18Güteschutz Kanalbau - Leitfaden für die Eigenüberwachung D - April 2007

1 Dichtheitsprüfung neuer Abwasserleitungen und -kanälenach DIN EN 1610 und ATV-DVWK-A 1391.3 Rohrleitungen einschließlich Schächte “W”

Protokoll Nr.:

Baumaßnahme: ........................................

Haltung von Schacht Nr. ......................................... bis Schacht Nr. ................................................................

Innendurchmesser, Di1: ................................. m

Länge der Haltung, L: ................................. m

Innenfläche der Haltung A1= 3,14 x L x Di1: ................................. m2

Tiefe Schacht, T = D-S: ................................. m ................................. m(Höhe UK Konus1), D ; Höhe Schachtsohle, S) Schacht 1 Schacht 2

Innendurchmesser Di2: ................................. m ................................. m

Innenfläche A2= 3,14 x T x Di2: ................................. m2 ........................................... m2

Bodenfläche, A3= Di2 x Di2 x 3,14 / 4: ................................. m2 ........................................... m2

Konus, A4= 3,14 x (R+r) h: ................................. m2 ........................................... m2

zul. Wasserzugabe: 0,20 l/m2 in (30 ± 1) min

zul. Wasserzugabe der Haltung mit Schächten: ................................. l(Innenfläche ( A1 + A2 + A3 + A4 + A5 ) x zul. Wasserzugabe)

Bei Anschlussleitungen die zulässige Wasserzugabe gemäß Beiblatt berechnen (Seite 14).

Vorfüllzeit: .......................... Stunden (üblicherweise ist 1 h ausreichend) 1)

Beginn der Prüfung: .......................... Ende der Prüfung: ......................... (Prüfdauer (30 ± 1) min)

Prüfdruck: ....................[kPa] oberer Schacht in Fließrichtung ............ unterer Schacht in Fließrichtunghöchstens (50 ±1) kPa und mindestens (10 ±1) kPa am Rohrscheitel

Wasserzugabe: ..................... Liter

zul. Wasserzugabe: ..................... Liter

Dichtheitsprüfung bestanden ja nein

Bemerkungen: ............................................................................................................................................................

....................................................................................................................................................................................

Die normgerechte Durchführung der Dichtheitsprüfung wird bestätigt.

................................ ..................................... ....................................Datum Prüfer Auftraggeber

1) Eine längere Zeit kann aufgrund trockener Klimabedingungen im Falle von Beton- und Stahlbetonrohren erfor-derlich sein.

19Güteschutz Kanalbau - Leitfaden für die Eigenüberwachung D - April 2007

1 Dichtheitsprüfung neuer Abwasserleitungen und -kanälenach DIN EN 1610 und ATV-DVWK-A 1391.4 Einzelne Verbindungen “W”

Protokoll Nr.:

Baumaßnahme: .........................................

Haltung von Schacht Nr. ......................................... bis Schacht Nr. ................................................................

Innendurchmesser, Di: ....................................... m

Rechnerische Prüflänge, L: 1,00 m

Rechnerische Innenfläche: ....................................... m2

A = 3,14 x 1,0 x Di

zul. Wasserzugabe: 0,15 l/m2 in (30 ± 1) min

zul. Wasserzugabe der Haltung: ................................. l(Innenfläche x zul. Wasserzugabe)

Prüfdruck :.................... (50 ± 1) kPa Prüfdauer:...........................(30 ± 1) min(Rohrscheitel)

Verbind. Prüf- Prüf- Wasserzugabe Prüfung BemerkungenNr. beginn ende bei konst. Prüfdruck bestanden

(l) ja nein

Die normgerechte Durchführung der Dichtheitsprüfung wird bestätigt.

................................ ..................................... ....................................Datum Prüfer Auftraggeber

20Güteschutz Kanalbau - Leitfaden für die Eigenüberwachung D - April 2007

1 Dichtheitsprüfung neuer Abwasserleitungen und -kanälenach DIN EN 1610 und ATV-DVWK-A 139

1.5 Schächte und Inspektionsöffnungen “W”

Protokoll Nr.:

Baumaßnahme:..........................................

Schacht Nr.: ......................

Höhe UK Konus, D: ..................................NN

Höhe Schachtsohle, S: ..................................NN

Tiefe, T = D-S: ....................................m

Innendurchmesser Di: ....................................m

Innenfläche A1= 3,14 x T x Di: ...................................m2

Bodenfläche, A2= Di x Di x 3,14 / 4: ...................................m2

Konus, A3= 3,14 x (R+r) x h: ................................. m2

zul. Wasserzugabe: 0,40 l/m2 in (30 ± 1) min

zul. Wasserzugabe pro Schacht: ......................................l(Innenfläche (A1 + A2 + A3) x zul. Wasserzugabe)

Vorfüllzeit: .......................... Stunden (üblicherweise ist 1 h ausreichend) 1)

Beginn der Prüfung: .......................... Ende der Prüfung: ......................... (Prüfdauer (30 ± 1) min)

Prüfdruck: ...................[kPa]höchstens (50 ±1) kPa und mindestens (10 ±1) kPa am Rohrscheitel

Wasserzugabe: ................... Liter

zul. Wasserzugabe: ................... Liter

Dichtheitsprüfung bestanden: ja nein

Bemerkungen: ............................................................................................................................................................

....................................................................................................................................................................................

....................................................................................................................................................................................

....................................................................................................................................................................................

Die normgerechte Durchführung der Dichtheitsprüfung wird bestätigt.

................................ ..................................... ....................................Datum Prüfer Auftraggeber

1) Eine längere Zeit kann aufgrund trockener Klimabedingungen im Falle von Beton- und Stahlbetonrohren erfor-derlich sein.

21Güteschutz Kanalbau - Leitfaden für die Eigenüberwachung D - April 2007

1 Dichtheitsprüfung neuer Abwasserleitungen und -kanälenach DIN EN 1610 und ATV-DVWK-A 1391.6 Rohrleitungen “L”

Protokoll Nr.:

Baumaßnahme: .........................................

Haltungen von Schacht Nr. ......................................... bis Schacht Nr. ................................................................

im offenen Graben im geschlossenen Graben

Trockene Betonrohre DN: .........................

Feuchte Betonrohre und alle anderen Werkstoffe DN: .........................

Prüfzeit [min] : ........................ zulässiger Druckabfall ∆p [kPa] : ............................(gemäß Tabelle Seite 5 )

Haltung Druck Druck Druck- Zeit Prüfung Bemerkungenvon Schacht Nr. Beginn der Ende der abfall bestanden

bis Messung MessungSchacht Nr. P0 [kPa] PE [kPa] ∆p [kPa] min ja nein

Die normgerechte Durchführung der Dichtheitsprüfung wird bestätigt.

................................ ..................................... ....................................Datum Prüfer Auftraggeber

22Güteschutz Kanalbau - Leitfaden für die Eigenüberwachung D - April 2007

6.1 Monatliche Funktionsprüfung der Druckmesseinrichtung

Gerät1) Datum Ergebnis Datum Prüfer

Inv.-Nr. letzte Prüfung ok nicht ok

(Fehlergrenze: <±10% ∆p)2)

.....................................................................................................................................................................................

.....................................................................................................................................................................................

.....................................................................................................................................................................................

.....................................................................................................................................................................................

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.....................................................................................................................................................................................

Ergebnis nicht ok: welche Maßnahmen wurden eingeleitet?

.....................................................................................................................................................................................

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Nach ATV-DVWK-M 143: 1) hochauflösendes, elektronisches Feinmessmanometer mit einer maximalen Mess-abweichung von ± 2 mbar

Nach DIN EN 1610: 2) ∆p siehe Tabelle Seite 5

6 Dichtheitsprüfung mit Luft:Prüfung der Geräte

23Güteschutz Kanalbau - Leitfaden für die Eigenüberwachung D - April 2007

6 Dichtheitsprüfung mit Luft:Prüfung der Geräte

Absperrelement Inventar-Nr. .................................................................

Hersteller: ............................................................................................................

Typ: .........................................................................................................................

Baujahr: ................................................................................................................

verschließbare Rohrdurchmesser: ..........................................................

Typenschild Bedienungsanleitung Wartung Prüfer

vorhanden nicht vorh. vorhanden nicht vorh. Datum

.....................................................................................................................................................................................

.....................................................................................................................................................................................

.....................................................................................................................................................................................

.....................................................................................................................................................................................

.....................................................................................................................................................................................

.....................................................................................................................................................................................

6.2 Wartung der Absperrelemente

Güteschutz Kanalbau - Leitfaden für die Eigenüberwachung D - April 2007

AK1; AK2; AK3; VOD; VO; VD; VM; VP; S; I; R; D; G; ABS

Güteschutz Kanalbau»GütegemeinschaftHerstellung und Instandhaltung von Abwasserleitungen und -kanälen e.V.«Postfach 13 6953583 Bad HonnefTelefon: 02224/9384-0Telefax: 02224/938484e-mail: [email protected]:// www.kanalbau.com