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Sustainable Meetings Berlin Leitfaden

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Sustainable Meetings Berlin

Leitfaden

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Inhaltsverzeichnis

■ Vorwort 4

■ Berlin auf dem Weg zur nachhaltigen Veranstaltungsmetropole 5

■ Sustainable Meetings Berlin 7

■ Anschlussfähigkeit an bestehende Standards, Rahmenwerke und Systeme 7

■ Vorgehensweise 7

■ Stakeholder-Ansatz und Wesentlichkeitsanalyse 8

■ Berichtsprozess 9

■ Berichten oder erklären 10

■ Wertung 10

Nachhaltigkeits kriterien von Sustainable Meetings Berlin

■ Die 62 Nachhaltigkeitskriterien von Sustainable Meetings Berlin 12

■ Kriterien Umwelt 12

■ Kriterien Gesellschaft 13

■ Kriterien Wirtschaft 15

■ Kriterien Governance, Risk und Compliance 17

■ Weitere Kriterien 18

■ Umgang mit den Kriterien 18

Berlin ist nachhaltig

■ Berlin ist eine nachhaltige Metropole 20

Impressum 24

3Inhaltsverzeichnis

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Vorwort

Liebe Berliner Partnerunternehmen,

der Erhalt unserer Ökosysteme, ökonomisch verantwortliches Handeln und die Förderung sozialer Gerechtigkeit – das sind einige der großen Aufgaben und Herausforderungen, denen wir uns global in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft stellen müssen. Mit den UN Nachhaltigkeitszielen 2030 und der CSR-Berichts-pflicht für große Unternehmen hat die Politik Unternehmen und jeden einzelnen von uns dazu aufgefordert, intensiv unserer gesellschaftlichen, ökonomischen und ökologischen Verantwor-tung gerecht zu werden.

Unsere Kongress- und Veranstaltungsbranche ist personal- und ressourcenintensiv und hat schon allein dadurch eine beson-dere Verpflichtung. Die Motivation der Menschen zu reisen, um Erfahrungen und Wissen auszutauschen, wird sich auch trotz Digitalisierung nicht verringern. Lassen Sie uns deshalb mit Sustainable Meetings Berlin gemeinsam nachhaltigere Wege gehen!

Denn damit Veranstalter nachhaltige Veranstaltungen orga-nisieren können, benötigen sie die entsprechenden Angebote und Informationen über die Expertise ihrer Dienstleister. Noch sind diese Angebote Nischenprodukte in der Meeting-Industrie. Sustainable Meetings Berlin wird diese Lücke – zumindest in Berlin – schließen.

Mit Sustainable Meetings Berlin haben wir uns zum Ziel gesetzt, Sie als Dienstleister der Veranstaltungsbranche in Ihrem nach-haltigen Handeln zu unterstützen und Sie als solche für nationale und internationale Veranstaltungsplaner sichtbar zu machen. Damit wollen wir einerseits Berlin als nachhaltige Kongressdesti-nation stärken und andererseits das Bewusstsein unserer Kunden für die Möglichkeiten nachhaltiger Eventplanung schärfen. So kann es uns langfristig gelingen, den Einfluss von Veranstaltun-gen auf Umwelt und Gesellschaft positiver zu gestalten.

Seien Sie dabei. Es würde mich persönlich sehr freuen.

Ihre Iris Lanz

4 Leitfaden Sustainable Meetings Berlin

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Nachhaltigkeit mit den Grundwerten Glaubwürdigkeit, Transparenz und Verantwortung ist auf dem besten Weg, unternehmerischer und gesellschaftlicher Standard zu werden. Immer mehr Unterneh-men integrieren umweltfreundliches und soziales Handeln in ihr Leitbild. Sie entscheiden sich ganz bewusst für einen respektvollen und wertschätzenden Umgang mit ihren Mitarbeitern, ihr wirtschaftli-ches Handeln schont die natürlichen Ressourcen. Der Gesetzgeber hat die CSR-Berichtspflicht auf den Weg gebracht.

Dieser tiefgreifende Wandel wird auch den Kongress-Standort Berlin verändern. Das Berlin Convention Office von visitBerlin gestaltet diese Entwicklung aktiv mit, sichert allen Akteuren einen Zugang zu Knowhow und unterstützt sie bei der Umsetzung ihrer geschäft-lichen Nachhaltigkeit für eine nachhaltige Veranstal-tungsmetropole.

Das Berlin Convention Office hat für die Positionie-rung Berlins als nachhaltige Kongressdestination die Plattform „Sustainable Meetings Berlin“ entwickelt. Diese Plattform erleichtert Veranstaltungsorganisato-ren das Planen von nachhaltigen Tagungen, Kongressen und Events. Die Website http://convention.visitberlin.de/sustainable-meetings- berlin dient sowohl nationalen als auch internationalen Veranstaltern und Eventplanern sowie den Partnerunternehmen der Veranstaltungsbranche als nützliches Planungs- und Informationstool rund um Nachhaltigkeit im Bereich der Meetings Industrie. Dazu werden Veranstal-tungsdienstleister der Branche wie beispielsweise Agenturen, Hotels, Locations, Catering, Transport-unternehmen, Technikanbieter und weitere relevante Unternehmen anhand Ihrer unternehmerischen Nachhaltigkeit bewertet und entsprechend auf der Website dargestellt. In einem speziell für die jewei-lige Dienstleistungssparte erstellten Kriterienkatalog werden die teilnehmenden Partnerunternehmen geprüft und auditiert.

Die Plattform „Sustainable Meetings Berlin“ wird so den veränderten Marktbedingungen und der gestiege-nen Erwartungshaltung der Kunden in den Bereichen Nachhaltigkeit und vor allen Dingen im Bereich nach-haltiger Veranstaltungen gerecht.

Über das Planungswerkszeug „Sustainable Meetings Berlin“ hinausgehend hat das Berlin Convention Office eine Informationsplattform zu Nachhaltigkeitsfra-gen für alle Programmteilnehmer und Interessierte ge schaffen. Regelmäßig finden Arbeitstreffen der Arbeitsgemeinschaft „Nachhaltige Veranstaltungsmet-ropole Berlin“ sowie Meetups zum lockeren Austausch zu Nachhaltigkeitsthemen statt. Zudem steht eine orts- und zeitunabhängige Web-Plattform zum weiteren Erfahrungsaustausch und zum Teilen von Best Practise zur Verfügung.

Berlin auf dem Weg zur nachhaltigen Veranstaltungsmetropole

P Das Berlin Convention Office (BCO) als Geschäfts­bereich der Berlin Tourismus & Kongress GmbH (visitBerlin) ist die offizielle Vertretung der Stadt Berlin im Bereich Kongresse, Tagungen und Incentives sowie Großveranstaltungen. Aufgabe des Geschäfts­bereiches ist es, Berlin national und international als eine der führenden Kongressdestinationen weltweit zu vermarkten, diese Positionierung zu festigen und kontinuierlich auszubauen.

P Die Organisation und Umsetzung von nachhaltigen Veranstaltungen umfasst die ganzheitliche und ausgewogene Betrach­tungsweise ökonomisch, sozial und ökolo­gisch nachhaltiger Handlungen. Dabei darf nicht nur die singuläre Veranstaltung betrachtet werden. Vielmehr muss ein Umdenken bei allen relevanten Akteuren (Mitarbeiter, Zulieferer, Dienstleister und Teilnehmer) verankert werden. Alle Maßnahmen müssen derart gestaltet sein, dass sie validierbar und dokumentierbar sind, um in einem ständigen Prozess verbes­sert werden zu können. Das Ziel muss es sein, eine ökonomisch erfolgreiche Veran­staltung bei ethischem und fairen Handeln mit möglichst geringem Impact auf die Umwelt zu gestalten. (Vgl. Riediger/Oblasser – Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement mit Strategie / Verlag Wissenschaft & Praxis).

5Berlin auf dem Weg zur nachhaltigen Veranstaltungsmetropole

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Zusätzlich entwickelt das Berlin Convention Office auch eigene Angebote, wie beispielsweise „MEET+CHANGE“, die an nachhaltigen Veranstaltungsformaten interessierten Planern einen einfachen Zugang ermöglichen. Für die Zukunft plant das Berlin Convention Office diese Initiativen auszuweiten und weitere Formate – gemeinsam mit den Partnern in Berlin und als Resultat der Pro-gramminitiative „Sustainable Meetings Berlin“ – anzubieten.

P MEET+CHANGE Soziale Verantwortung hat eine größer werdende Bedeutung in Unternehmen und Institutionen. Gleichzeitig sehen Unternehmen wachsenden strukturellen Herausforderungen und grundlegenden Veränderungsprozessen entgegen. Daraus ergeben sich auch neue Anforderungen an Eventplaner. MEET+CHANGE begegnet diesen Anforderungen und Bedürfnissen mit der Vermitt­lung von sozialen und soziokulturellen Räumen für Veranstaltungen in Berlin. Zum Beispiel

— Kreativworkshop im Kinderheim— Strategiepräsentation in einer Grundschule— Teambuilding in einer integrativen Werkstatt— Seminar in einem Familienförderzentrum

Dabei beachtet und erfüllt MEET+CHANGE auch die Bedürfnisse der sozialen und soziokulturellen Einrichtungen.

Die Einrichtungen erhalten

— einen Mehrwert in Form einer materiellen oder monetären Spende, deren Art sie selbst bestimmen

— soziale Anerkennung

— Kontakt zu Wirtschaft und potentiellen Auftraggebern oder Partnern

MEET+CHANGE bildet aber auch die Haltung des BCO ab,

— gemeinsam mit Kunden etwas in Bewegung zu setzen und etwas gesellschaftlich Sinnvolles zu gestalten.

— Aktivitäten und Budgets dorthin zu lenken, wo sie nachhaltig wirken und gebraucht werden.

— mit der Initiative den Berlinern etwas zurückzugegeben

6 Leitfaden Sustainable Meetings Berlin

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Sustainable Meetings Berlin

In den vier Themenfeldern „Governance, Risk & Compliance“, „Wirtschaft“, „Umwelt“ und „Gesell-schaft“ wurden für Sustainable Meetings Berlin in einem Multistakeholderprozess insgesamt 62 Krite-rien zusammengestellt, die die Nachhaltigkeitsleistung der teilnehmenden Unternehmen beschreiben. Dieses Kriterienset ist in diesem Leitfaden öffentlich einsehbar, um zum einen dem gesellschaftlichen Transparenzgedanken zu entsprechen, aber auch zum anderen weitere Anstöße zur Verbesserung von außen zu ermöglichen. Sustainable Meetings Berlin bietet keine Checklisten an, sondern ist ein anspruchsvolles Werkzeug zu einer größeren unternehmerischen Nachhaltigkeit und verankert einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess in der Veranstaltungsindustrie.

Anschlussfähigkeit an bestehende Standards, Rahmenwerke und Systeme

Bei der Entwicklung des Kriterien-Sets für Sustainable Meetings Berlin wurde auf die Anschlussfä-higkeit an bereits bestehende Standards und Rahmenwerke, wie den Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK), die Global Reporting Initiative (GRI) sowie das Eco Management and Audit Scheme (EMAS) und die International Organization for Standardization (ISO) 14001, von Beginn an Wert gelegt. So sind die Teilnehmenden am Programm Sustainable Meetings Berlin befähigt, erste Schritte in diesen internationalen Standards zu gehen und ihre Nachhaltigkeitsleistung so auch international bekannt zu machen. Dazu wird eine Zuordnungstabelle zur Verfügung gestellt, die die Kriterien von Sustainable Meetings Berlin den passenden Kriterien dieser internationalen Standards zuordnet. In einem weiteren Schritt wurden Nachhaltigkeitssysteme, wie beispielsweise Certified Green Hotel und Green Globe, untersucht, die bei einigen Teilnehmenden bereits im Einsatz sind. Zum Anschluss dieser Systeme an Sustainable Meetings Berlin wird ebenfalls eine Verweistabelle angeboten, um den Zugang zu erleich-tern und bereits bestehende Nachhaltigkeitsleistungen der Unternehmen leichter einzuordnen.

Vorgehensweise

Zu Beginn des Multistakeholderprozesses wurden umfangreiche Nachhaltigkeitsthemen identifiziert. Dazu wurden international anerkannte Rahmenwerke, wie beispielsweise EMAS, DIN14001, der Deut-sche Nachhaltigkeitskodex (DNK) oder die Global Reporting Initiative (GRI) mit dem GRI Event Organizers Sector Supplement (EOSS), herangezogen. Ziel war es, ein offenes und zukunftsfähiges Managementsystem für eine nachhaltige Veranstaltungsbranche zu finden.

Weiterhin kamen aktuelle gesetzliche Anforderungen (z.B. DSGVO) und Erkenntnisse (z.B. Teilneh-mersicherheit) aus einer umfangreichen Stakeholder-Befragung im Jahr 2017 zum Tragen. Die befrag-ten Stakeholder umfassten dabei nationale sowie internationale Einkäufer und Planer von Veranstal-tungsdienstleistungen.

So wurden in den vier Themenfeldern insgesamt 57 Nachhaltigkeitsthemen identifiziert. In weiterfüh-renden Workshops und Telefoninterviews mit mehr als 30 Unternehmen aus den Dienstleistungsspar-ten wurden diese Nachhaltigkeitsthemen konkretisiert. In dieser Wesentlichkeitsanalyse wurden aus den 57 Nachhaltigkeitsthemen 38 wesentliche Berichtsthemen extrahiert. Dieser Prozess entsprach der von der GRI geforderten Wesentlichkeitsanalyse.

7Vorgehensweise

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Stakeholder­Ansatz und Wesentlichkeitsanalyse

Im Vorfeld der Wesentlichkeitsanalyse wurden für die teilnehmenden Unternehmen die maßgeblichen Stakeholder identifiziert und in einzelnen Stakeholder-Universen für jede Dienstleistungssparte grup-piert. So konnten bei der folgenden Wesentlichkeitsanalyse zusätzlich zu den Erkenntnissen aus der Befragung auch die Sichtweisen nicht befragter Stakeholder antizipiert werden.

Beispiel Stakeholder­Universum „Agentur“

ArbeitsumfeldMarktumfeld

Umwelt/Gesellschaft Finanzsektor

Verbände (FAMAB, MPI u.a.)

Berlin Convention Office

Mitbewerber

Ranking­Plattformen

Direkter Anspruch

Lieferanten

Dienstleister

Unternehmen

Gäste & Teilnehmer

Behörden

Fachmedien

Ausbildung

Banken

Geldgeber

Freelancer

Mitarbeiter

Management

Medien

Stadtverwaltung

Indirekter Anspruch

Das Ergebnis sind neun unterschiedlich differenzierte Wesentlichkeitsanalysen für Agenturen, Ausstat-ter, Catering, Hotel, Veranstaltungsorte, Personaldienstleistung, Schifffahrt, Technik und Transport. Diese Analysen spiegeln die wesentlichen Berichtsthemen der Nachhaltigkeit der einzelnen Dienstleis-tungssparten wider. Diesen wesentlichen Berichtsthemen wurden im Folgeprozess einzelne Berichts-kriterien zugewiesen. In diesem Folgeprozess wurden den 38 wesentlichen Berichtsthemen insgesamt 62 Berichtskriterien zugeordnet. Alle Ergebnisse der Wesentlichkeitsanalysen in Form von Matrizen können Sie bei Interesse gern bei uns anfordern.

Bei der Erhebung der Nachhaltigkeitskriterien kamen erneut national und international anerkannte Rahmenwerke zum Einsatz. Insbesondere sind hier EMAS, DIN14001, GRI und insbesondere das GRI EOSS zu nennen. Die ausgewählten Kriterien wurden im Anschluss in die vier übergeordneten The-menfelder eingeordnet. Den individuellen Wesentlichkeitsanalysen folgend ergibt sich für jede Dienst-leistungssparte ein eigenes Set aus Kriterien.

Der Einfluss der Stakeholder-Belange und die Wichtigkeit für das eigene Unternehmen bestimmen, welchen Stellenwert ein Nachhaltigkeitskriterium in einem Set einnimmt. Sogenannte Kernkriterien müssen von den teilnehmenden Unternehmen berichtet werden. Für diese Kriterien ist ein festgeleg-ter Schwellenwert erforderlich, um auf der Plattform Sustainable Meetings Berlin gelistet zu werden. Außerdem hat jedes teilnehmende Unternehmen die Verpflichtung über die sogenannten Berichtskri-terien zu informieren und darüber hinaus freiwillige Berichtskriterien in das individuelle Berichtsport-folio aufzunehmen und so seine besonderen Anstrengungen und Erfolge zu dokumentieren, die über die verpflichtenden Kern- und Berichtskriterien hinausgehen.

8 Leitfaden Sustainable Meetings Berlin

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Berichtsprozess

Die teilnehmenden Unternehmen berichten in vier Themenfeldern:

Governance, Risk & Compliance (GRC)

Die verantwortungsvolle und transparente Unternehmensführung beinhaltet rechtskonformes Verhal-ten auf allen Unternehmensebenen sowie einen Verhaltenskodex für alle Mitarbeiter, der die Interessen der Stakeholder, wie z.B. Anteilseigner, Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten und Investoren etc. berück-sichtigt. Die Einhaltung gesetzlicher sowie branchenbezogener Bestimmungen und Vorschriften in einem Unternehmen sowie die Erfüllung weiterer, wesentlicher und in der Regel vom Unternehmen selbst gesetzter ethischer Standards und Anforderungen ist prägender Bestandteil dieses Themenfeldes.

Wirtschaft

Unternehmen sollen ihr Kerngeschäfts grundsätzlich sowohl sozial und ökologisch verantwortlich als auch wirtschaftlich erfolgreich betreiben. Produkte und Dienstleistungen sollen zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen, die die Lebensgrundlage künftiger Generationen sicherstellt. Mittels z.B. trans-parentem Kostenmanagement sowie einer chancengerechten Tarifstruktur zeigen die Unternehmen ihr verantwortungsvolles Handeln, das immer häufiger im Fokus der Öffentlichkeit steht.

Umwelt

In diesem Themenfeld wird das Umweltmanagement der teilnehmenden Unternehmen betrach-tet. Umweltmanagement ist der Teilbereich des Managements einer Organisation, der sich mit dem betrieblichen und behördlichen Umweltschutz beschäftigt, d.h. mit den Tätigkeiten, Produkten und Dienstleistungen, die Auswirkungen auf die Umwelt haben. Die Verringerung von Emissionen, Abfall-management und der Umgang mit Gefahrenstoffen prägen dieses Themenfeld.

Gesellschaft

Nachhaltige Unternehmen denken über ihre eigenen Belange hinaus und unterstützen aktiv die Gesell-schaft in ihrem Umfeld. Das Kriterienset „Gesellschaft“ ist ein Querschnitt von der kleinsten Einheit in einem Unternehmen, z.B. die Förderung der Potentiale von Mitarbeitern, über allgemeingültige gesell-schaftliche Werte, wie z.B. Antidiskriminierung und Diversity-Management bis hin zum Engagement von Unternehmen in der Zivilgesellschaft. z.B. die Vergabe von Spenden.

Jedem Themenfeld ist eine individuelle Anzahl von Berichtskriterien zugeordnet, die sich aus der Wesentlichkeitsanalyse der jeweiligen Dienstleistungssparte ergibt. Jedem individuellen Berichts-kriterium sind konkrete Anforderungen zugeordnet, die immer der gleichen Prozesslogik folgen. In definierten Schritten (20%, 40%, 60% 80% und 100%) wird die Nachhaltigkeitsleistung eingeordnet. Dabei ist ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP) die Grundlage. 20% definiert die niedrigste Schwelle, in der Regel den Einstieg in ein Nachhaltigkeitskonzept, während 100% das Setzen, Verfol-gen und Fortschreiben von Zielen voraussetzt und so den KVP dokumentiert.

Für Kernkriterien, die zum Zugang zur Plattform unabdingbar sind, wurden Zugangsschwellen festge-legt. Die Prüfung der Erfüllung der einzelnen Kriterien erfolgt in Form von Audits durch einen unab-hängigen Prüfer. Die für eine erfolgreiche Prüfung notwendigen weiterführenden Angaben zu jedem einzelnen Berichtskriterium sind in vier themenfeldspezifischen Sammlungen dokumentiert.

9Berichtsprozess

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Berichten oder erklären

Für alle Kriterien gilt der gleiche Grundsatz: Berichten oder erklären. Dieses international anerkannte Berichtsprinzip (Comply or Explain) ermöglicht es den Teilnehmern zu einzelnen Kriterien dauerhaft oder zeitweise nicht zu berichten.

Berichten (Comply) bedeutet, dass vollständig im Rahmen der Logik des KVP berichtet wird und die betreffenden Unterlagen im Audit vollständig zur Prüfung vorgelegt werden müssen. In diesem Fall wird das Berichtskriterium vollumfänglich bewertet und das teilnehmende Unternehmen erhält einen dokumentierten prozentualen Erfüllungsgrad zugeordnet.

In einigen Fällen ist es Unternehmen nicht möglich zu einem Kriterium zu berichten. Zum Beispiel kann ein Kriterium aufgrund der besonderen Arbeitsweise eines Unternehmens keine Anwendung fin-den. Der Ansatz Erklären (Explain) ermöglicht es, dem Unternehmen zu beschreiben, warum dieses spezielle Kriterium keine Anwendung findet.

Dazu werden die folgenden Erklärungen akzeptiert:— Das Kriterium ist auf die Tätigkeit der Organisation nicht anwendbar. Im Audit wird das Vorhanden-

sein der Nichtanwendbarkeit überprüft. Das Kriterium fließt nicht in die Gesamtbewertung mit ein.— Die Organisation kann glaubhaft darlegen, dass der KVP gestartet wurde, aber im aktuellen Audit-

Prozess nicht abgeschlossen werden kann. In diesem Fall wird der Organisation die Möglichkeit eingeräumt, innerhalb von 12 Monaten ein Nachaudit des betreffenden Kriteriums wahrzunehmen.

Für alle Erklärungen sind die Schriftform und die Zustimmung des höchsten Organs der Organisation nötig.

Wertung

Darstellung der Ergebnisse

Die Nachhaltigkeitsleistung der teilnehmenden Unternehmen wird anhand der Prozentstufen ermit-telt. Dabei werden die erreichten Prozentwerte durch die berichteten Kriterien geteilt und ergeben so die individuelle Nachhaltigkeitsleistung in den vier Themenfeldern. Eine Gewichtung einzelner The-menfelder oder Kriterien findet nicht statt. Kernkriterien und Berichtskriterien, die über die Wesent-lichkeitsanalysen ermittelt wurden, fließen immer in die Wertung ein - entweder mit 0 Prozent oder der jeweiligen erreichten Prozentstufe. Freiwillige Berichtskriterien werden nur gewertet, wenn in ihnen berichtet wird.

Die erreichte Leistung wird in vier Kategorien dargestellt: — Starter (bis einschließlich 30 Prozent)— Advanced Performer (zwischen 31 und 50 Prozent)— High Performer (zwischen 51 und 70 Prozent)— Leader (zwischen 71 und 100 Prozent)

Starter light

Die Sonderkategorie Starter light ist für Unternehmen gedacht, die gerade erst begonnen haben und nicht alle Kernkriterien erfüllen können. Die Teilnehmenden in der Kategorie Starter light müssen im Rahmen ihrer Kernkriterien in einer Kriteriengruppe (zum Beispiel Emissionen bzw. Kriterien-gruppe U03) nur jeweils ein Kernkriterium erfüllen. Das heißt, wenn beispielsweise drei Kernkriterien in der Kriteriengruppe Emissionen/U03 erforderlich sind (also U03.01, U03.02 und U03.03 alle Kern-kriterien sind), muss ein Starter light nur eines dieser Kernkriterien erfüllen. Diese Möglichkeit ist auf Kernkriterien und auf die jeweilige Kriteriengruppe beschränkt.

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Nachhaltigkeits-kriterien von Sustainable

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Die 62 Nachhaltigkeitskriterien von Sustainable Meetings Berlin

Kriterien Umwelt

Umwelt U01.01 Energie – Bezug von regenerativen Energien

Die Organisation bezieht Strom aus regenera-tiven Energien oder stellt diesen aus regenerativen Energien selbst her.

Umwelt U03.01 Emissionen – Erfassung des CO2-Ausstoß

Die Organisation erhebt den CO2-Ausstoß ihrer Geschäftstätigkeit, ihrer Produkte und/oder Dienstleistungen.

Umwelt U03.02 Emissionen – Reisemanagement zur Reduktion von Emissionen

Die Organisation betreibt ein Geschäftsrei-semanagement. Die CO2-Äquivalente der einzelnen Verkehrsmittel werden erfasst und verringert.

Umwelt U03.03 Emissionen – Mobilitätsmanage-ment von Emissionen

Die Organisation verfügt über ein nachhaltig ausgerichtetes Mobilitätsmanagement, das intern und extern angewendet wird. Emissio-nen werden zielgerichtet verringert.

Umwelt U03.04 Energiemanagement Energie-einsparung und -effizienz

Die Organisation hat Prozesse zum Energie-management etabliert. Dieses umfasst alle Energieträger (Strom, Kraftstoffe, etc.)

Umwelt U04.01 Emissionsschutz – Vermeidung von Schall, Licht, etc. sowie Austritt von schädlichen Stoffen

Die Organisation hat einen Prozess zum Emissionsschutz – (Lärm, Licht, etc. sowie auch Abgase) etabliert. Dazu gehören Messung, Genehmigung, Dialoge und Vermeidung/Reduktion.

Umwelt U05.01 Abfall – Planvolle Müllvermeidung, -trennung und Recycling

Die Organisation verfügt über eine durchgän-gige Mülltrennung und Recycling-Prozesse für anfallende Materialien, Geräte, Ausstattungen und Reststoffe. Eine Recycling-Quote wird angestrebt.

Umwelt U06.01 Umweltmanagement – Einsatz eines Managementsystems

Die Organisation hat Prozesse zum Umweltma-nagement etabliert.

Umwelt U06.02 Umweltmanagement – Steigerung Energieeffizienz von Einrichtungen

Die Organisation hat ein Konzept zur Steige-rung der Energieeffizienz ihrer elektrischen Einrichtungen und Geräte.

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Umwelt U06.03 Umweltmanagement – Sichere Handhabung von Gefahrstoffen

Die Organisation erfasst und analysiert die jährlich anfallenden Gefahrenstoffe. Alle Gefahrstoffe bzw. alle Materialien, die Gefahr-stoffe enthalten, werden sicher und umwelt-schonend den Entsorgungsfach-betrieben übergeben.

Umwelt U06.04 Umweltmanagement – Etablierung eines ökologischen Büromanage-ments

Die Organisation managed ihre Büroorgani-sation nach ökologischen Aspekten. Zu den einzelnen Bereichen (Gefahrenstoffe, Abfall, Drucken, etc.) bestehen Richtlinien. Die Beschäftigten werden zu den Themen Umwelt-schutz und Umweltmanagement gemäß den internen Richtlinien der Organisation geschult und trainiert.

Umwelt U06.05 Umweltmanagement – Reduktion des Wasserverbrauchs

Die Organisation analysiert und bewertet regelmäßig ihren Wasserverbrauch und reduziert diesen planvoll. Dabei kommen zum Beispiel verbrauchsreduzierende Elemente zum Einsatz.

Umwelt U06.06 Umweltmanagement – Umwelt-gerechte Einrichtung von Betrieb und Location

Die in Veranstaltungsorte und Betriebsstätten eingebrachte Einrichtung (Mobiliar, Textilien, Fußböden, etc.) ist recyclebar.

Umwelt U06.07 Umweltmanagement – Nutzung umweltgerechter Verbrauchsmate-rialien

Die in Veranstaltungs- und Betriebsstätten ein-gebrachten Veredlungs- (Dekoration, Farben, Bodenbeläge, etc.) und Verbrauchsmaterialien (Reinigungsmittel, etc.) sind schadstoffarm, umweltgerecht und recyclebar.

Umwelt U07.01 Umweltausgaben – CO2-Kompensation von Projekten und Geschäftstätigkeit

Die Organisation kompensiert die in Kunden-projekten und durch den Geschäftsbetrieb verursachten CO2-Emissionen.

Kriterien Gesellschaft

Gesellschaft S01.01 Mitarbeiterzufriedenheit – Förderung Mitarbeiterbindung & Motivation

Die Organisation hat sich das Ziel gesetzt ein attraktiver Arbeitgeber zu sein. Sie ergreift Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung und -motivation. Diese sind in einem Personal-konzept eingebettet und werden transparent kommuniziert.

Gesellschaft S01.02 Work-Life-Balance – Flexible Arbeitszeitmodelle & Sozialkatalog

Die Organisation fördert Maßnahmen zur Schaffung einer ausgewogenen Work-Life-Balance der Beschäftigten. Hierzu zählen vor allem flexible Arbeitszeitmodelle und Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Die Organisation verfügt über einen außertariflichen Sozialkatalog.

13Kriterien Gesellschaft

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Gesellschaft S03.01 Arbeits- & Gesundheitsschutz – Sicherung der Leistungsfähigkeit

Die Organisation hält alle gesetzlichen Verpflichtungen zur Gewährleistung von Arbeits-, Gesundheits- und Sozialschutz ein. Arbeitsnormen (ILO Kernarbeitsnormen) werden eingehalten. Darüber hinaus bestehen entsprechende Programme, die die berufliche Leistungsfähigkeit sicherstellen.

Gesellschaft S04.01 Personalstrategie – Förderung Personalentwicklung & -ausbildung

Die Organisation verfügt über ein Personal-entwicklungskonzept, dass die Kompetenz-entwicklung der Mitarbeiter fördert und so der Unternehmensentwicklung dient. Die Organisation bildet aus.

Gesellschaft S04.02 Personalstrategie – Bedarfsgerechtes Personalmanagement

Die Organisation verfügt über ein Personal-management mit Personalplanung, Kompeten-zanalyse, Bedarfsplanung und bedarfsgerech-ter Rekrutierung. Dabei spielen Nachhaltig-keitsfaktoren eine Rolle.

Gesellschaft S04.03 Personalstrategie – Durchführung Mitarbeitergespräche & Anreiz-systeme

In der Organisation werden mit allen Beschäf-tigten und Führungskräften mindestens einmal im Jahr Mitarbeiter-gespräche durch-geführt. In den Gesprächen wird die Leistung bewertet, Anreize (Boni, etc.) ermöglicht (insbesondere für nachhaltiges Handeln) und Mitarbeiter-Feedback aufgenommen.

Gesellschaft S04.04 Personalstrategie – Anreizsysteme mit Nachhaltigkeitsaspekten

Die Organisation verfügt über ein Anreiz-system, das Nachhaltigkeitselemente sowie -ziele enthält. Mitarbeiterbezogene Ziele zu Nachhaltigkeitsthemen des Unternehmens werden belohnt.

Gesellschaft S05.01 Diversity – Management von Vielfalt & Chancengleichheit

Die Organisation hat einen Prozess etabliert, der Vielfalt und Chancengleichheit und eine heterogene Belegschaft sicherstellt.

Gesellschaft S05.02 Diversity – Sicherstellen von Antidiskriminierung

Die Organisation verfügt über Konzepte und Strukturen, die Diskriminierungen jeder Art verhindern und erkennbar machen.

Gesellschaft S05.03 Diversity – Einbezug von gemeinnützigen Organisationen

Die Organisation setzt Social Contracting ein: Sie bezieht Produkte oder Dienstleistungen von Unternehmen/Organisationen aus dem gemeinnützigen Sektor.

Gesellschaft S06.01 Aus- & Weiterbildung – Förderung fachliche & persönliche Entwicklung

Die Organisation bietet Weiterbildung an und fördert die fachliche Fortbildung und persönli-che Weiterentwicklung der Beschäftigten.

Gesellschaft S07.01 Vorschlagswesen – Stärkung nachhaltiger Prozesse

Die Organisation verfügt über ein betriebli-ches Vorschlagswesen. Es zielt unter anderem ausdrücklich darauf, nachhaltige Prozesse im Unternehmen zu stärken und zu verstetigen.

14 Leitfaden Sustainable Meetings Berlin

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Gesellschaft S09.01 Dialoge – Beteiligung von Anspruchsgruppen

Die Organisation befindet sich in aktivem Dia-log mit ihren Stakeholdern. Sie dokumentiert und berücksichtigt die Stakeholderinteressen und beachtet die Ergebnisse dieses Dialogs. Der Dialog sensibilisiert die Stakeholder in Bezug auf Nachhaltigkeit.

Gesellschaft S10.01 Barrierefreiheit – Ermöglichung von Teilhabe

Die Organisation verfügt in ihren Betriebs-stätten über Einrichtungen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen oder Einschränkun-gen und ist barrierefrei.

Gesellschaft S11.01 Engagement – Regelung von Spenden & Sponsoring

Die Organisation ist gemeinnützig aktiv und vergibt Spenden und/oder Sponsorings. Dazu gibt es klare Richtlinien und ein Konzept.

Gesellschaft S11.02 Engagement – Unterstützung betrieblicher Freiwilligenprogramme

Die Organisation unterstützt das persönliche gemeinnützige Engagement und Corporate Volunteering-Aktivitäten der Beschäftigten. Dazu gibt es klare Richtlinien und ein Konzept.

Kriterien Wirtschaft

Wirtschaft W01.01 Qualität – Einführung eines struktu-rierten Qualitäts-managements

Die Organisation hat strukturierte Prozesse eta-bliert, die ein effizientes Qualitätsmanagement erlauben.

Wirtschaft W01.02 Qualität – Einführung eines struktu-rierten Beschwerdemanagements

Die Organisation hat strukturierte Beschwer-deprozesse etabliert. Die Beschwerden werden dokumentiert.

Wirtschaft W01.03 Qualität – Regelmäßige Stakeholder-Dialoge zur Qualitätsverbesserung

Die Organisation führt Dialoge mit ihren Stake-holdern (insbesondere Kunden). Die Ergebnisse fließen in die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen ein. Dabei werden Aspekte der Nachhaltigkeit berücksichtigt.

Wirtschaft W02.01 Risiko – Etablierte Risikoanalyse von Produkt und Projekt

Die Organisation hat einen Prozess zur Risikoer-mittlung und -einschätzung etabliert.

Wirtschaft W03.01 Innovation – Erweiterung des nach-haltigen Leistungsportfolios

Die Organisation bietet nachhaltige Produkte und Leistungen an und erweitert ihr nachhalti-ges Leistungsportfolio zielgerichtet.

15Kriterien Wirtschaft

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Wirtschaft W03.02 Innovation – Nachhaltiges Produkt- & Innovationsmanagement

Die Organisation handelt zukunftsorientiert. Sie verfügt über strukturierte Innovationsprojekte für mehr interne Nachhaltigkeit und zur Entwick-lung nachhaltiger Produkte und Lösungen.

Wirtschaft W04.01 Sicherheit – Etablierung eines Pro-zesses zur Teilnehmersicherheit

Die Organisation hat Prozesse zur Teilnehmersi-cherheit in ihre Arbeitsabläufe fest integriert.

Wirtschaft W06.01 Budget-Disziplin – Strukturiertes Angebots- und Abrechnungs-management

Die Organisation verfügt über einen struk-turierten und dokumentierten Prozess zum transparenten Kostenmanagement von Angebot über Beauftragung bis hin zur Evaluation. Die Angebote und Rechnungen sind detailliert aufgeschlüsselt

Wirtschaft W07.01 Vergütungspolitik – Chancenge-rechte Tarifstruktur

Die Organisation verfügt über eine dokumen-tierte Vergütungspolitik und Tarifvereinbarun-gen.

Wirtschaft W08.01 Lieferanten – Nachhaltige Ausrich-tung der Lieferkette

Die Organisation richtet ihre Lieferkette unter Einbezug ökologischer, sozialer und ethischer Themen (Ressourcen-Schonung, Fairtrade, Regionalität, Kinderarbeit, Menschenrechte, Arbeitsnormen, etc.) aus und bevorzugt diese Lieferanten im Einkaufsprozess.

Wirtschaft W08.02 Lieferanten – Überwachung der Lieferkette hinsichtlich Nachhaltig-keitsaspekten

Die Organisation überwacht die Lieferkette gemäß den definierten Einkaufskriterien. Sie verpflichtet seine Lieferanten zur Einhaltung ökologischer, sozialer und ethischer Aspekte.

Wirtschaft W08.03 Lieferanten – Anmietung von nach-haltigen Locations

Bei der Anmietung von Veranstaltungsorten wird auf Nachhaltigkeitsaspekte geachtet.

Wirtschaft W09.1 Ressourcen – Effizienter Einkauf von nachhaltigen Produkten und Leistungen

Im Einkauf wird auf die Ressourceneffizienz, die Umweltbilanz, die Sozialbilanz und die Vollkos-ten über den gesamten Lebenszyklus wichtiger beschaffter Güter und Leistungen nachweislich geachtet.

Wirtschaft W10.01 Finanzierung – Ökologisches und ethisches finanzielles Engagement

Die Organisation richtet ihr finanzielles Engage-ment nach ökologischen und ethischen Kriterien aus (Wahl der Bank, der Geldanlagen und der Finanzierung, etc.)

Wirtschaft W12.01 Mitgliedschaften – Transparente Darlegung der Verbandsmitglied-schaften

Die Organisation legt dar, in welchen Verbänden und Vereinen eine Mitgliedschaft besteht (Wirt-schaft, Branche, Gemeinnutz).

16 Leitfaden Sustainable Meetings Berlin

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Kriterien Governance, Risk und Compliance

GRC G01.01 Governance – Integration einer Nachhaltigkeitsstrategie

Die Organisation verfügt über eine Nachhal-tigkeitsstrategie, die in die Unternehmens-strategie integriert ist. Klare Zuständigkeiten sind benannt. Es sind ethische, ökonomische, ökologische und gesellschaftliche Komponen-ten enthalten, die transparent kommuniziert werden.

GRC G01.02 Governance – Umsetzung von Nach-haltigkeitsziele

Die Organisation verfügt über qualitative und/oder quantitative Nachhaltigkeitsziele, setzt diese planvoll um und kontrolliert den Errei-chungsgrad.

GRC G01.03 Governance – Management der nach-haltigen Geschäftsentwicklung

Die Organisation analysiert regelmäßig die zentralen Chancen und Herausforderungen für eine nachhaltige Geschäftsentwicklung. Diese werden in der Nachhaltigkeitsstrategie und im Risikomanagement des Unternehmens einflie-ßen.

GRC G02.01 Compliance – Einhaltung von Geset-zen & Richtlinien

Die Organisation benennt die für sie geltenden gesetzlichen sowie branchenbezogenen Bestim-mungen und Vorschriften. Sie beschreibt, wie deren Einhaltung sichergestellt wird und welche transparente Kommunikation dazu stattfindet.

GRC G02.02 Compliance – Integration eines Verhaltenskodex

Die Organisation verfügt über einen Verhal-tenskodex und/oder verbindliche Compliance-Richtlinien sowie über interne Strukturen zur Umsetzung dieser Richtlinien. Die Richtlinie wird transparent kommuniziert und in Schu-lungsmaßnahmen integriert.

GRC G02.03 Compliance – Aktives Vorfallmanage-ment für Compliance-Verstöße

Die Organisation verfügt über ein aktives Vor-fallmanagement und geht zielgerichtet gegen unethische, zivilrechtlich oder strafrechtlich rele-vante Verhaltensweisen in der Organisation vor. Bei schwerwiegenden Compliance-Verstößen von Geschäftspartnern werden die Geschäftsbe-ziehungen beendet.

GRC G03.01 Datensicherheit – Sicherstellung des gesetzeskonformen Datenmanage-ments

Die Organisation hat einen Prozess etabliert, der die Datenschutz-Grundverordnung (DSVGO) auf Kunden- und Teilnehmerdaten abbildet.

GRC G04.01 Unternehmenskultur – Kommunika-tion der Nachhaltigkeitsvision

Die Organisation verfügt über eine Unterneh-mensvision, in der Nachhaltigkeit und unterneh-merische Verantwortung zentrale Bestandteile sind. Die Nachhaltigkeitsvision wird transparent kommuniziert.

17Kriterien Governance, Risk und Compliance

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GRC G05.01 Transparenz – Öffentliche Nachhal-tigkeitsberichterstattung

Die Organisation verfügt über eine Berichter-stattung (Geschäftsbericht oder Nachhaltig-keitsbericht), in der die Nachhaltigkeitsleistung nach einem anerkannten Standard, zum Beispiel Deutscher Nachhaltigkeitskodex, berichtet wird.

GRC G06.01 Risikoanalyse – Strukturiertes Risiko-management

Die Organisation verfügt über ein strukturiertes Risikomanagement und ermittelt und bewertet die zentralen Risiken, die mit ihrer Geschäftstä-tigkeit verbunden sind.

GRC G07.01 Shareholder – Transparente Darstel-lung der Struktur und des Engage-ments

Die Organisation stellt ihre Beteiligungsstruktur dar und gibt an, in welchen Dialogprozessen sie mit ihren Shareholdern steht und welchen Inhalt die Dialoge haben.

Weitere Kriterien

Diese Kriterien befinden sich derzeit noch in Entwicklung und/oder im Stakeholderprozess.

Wirtschaft W05.01 Performance – Nachhaltige wirtschaftliche Leistung

Wirtschaft W11.01 Rating & Reputation

Gesellschaft S08.01 Mitbestimmung – Einbezug der Arbeitnehmer

Gesellschaft S12.01 Engagement – Umgang mit ehrenamtlichen Mitarbeitern

Umgang mit den Kriterien

Bei allen Kriterien steht der Nutzen für das Unternehmen oder die Stakeholder im Mittelpunkt. Deshalb ist es wichtig, die Idee, die hinter dem Kriterium steht, zu erfassen. Die folgenden Fragen helfen dabei:

— Welches Ziel soll das Kriterium in meinem Unternehmen in Bezug auf meine Stakeholder erreichen? — Welche Prozesse müssen dazu in meinem Unternehmen verändert und beschrieben werden?— Machen Beschreibungen und Dokumentationen auch Außenstehenden das Vorgehen meines

Unternehmens zur Zielerreichung deutlich?

Es kommt nicht darauf an, alle in den Datenblättern beschriebenen Details zur Umsetzung (Spalten „Was muss dazu vorliegen?“ und „Wie wird es bewertet?“) vorzuweisen. Vielmehr achtet der Auditor darauf, dass das Konzept/Kriterium erfüllt wird (Spalte „Was wird bewertet?“). Die Umsetzung kann in jedem Unternehmen anders aussehen. Deshalb müssen die Umsetzung (Operationalisierung) und die dazugehörigen Belege (Prüfindikatoren) dem Auditor schlüssig die Erfüllung des Kriteriums belegen.

18 Leitfaden Sustainable Meetings Berlin

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Berlin ist nachhaltig

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Berlin ist eine nachhaltige Metropole

Berlin ist grün

Für den nachhaltigen Touristen hat Berlin viel zu bieten. Der Transfer in die Hauptstadt wird immer umweltfreundlicher: Kongress- und Veranstaltungsteilnehmer können zur Anreise das Veranstal-tungsticket der Deutschen Bahn nutzen. Die Fortbewegung innerhalb der Stadt mit dem öffentlichen Nahverkehr ist einfach und durch spezielle Angebote wie die Berlin WelcomeCard kostengünstig. Ergänzend stehen in Berlin verschiedene öffentliche Fahrradverleihstationen an zentralen Punkten in der Stadt verteilt zur Verfügung und können nach einer Registrierung vor Ort einfach genutzt werden.

Verkehr

Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in Berlin ist ausgezeichnet ausgebaut. Innerhalb Deutschlands besitzt die Hauptstadt das größte zusammenhängende U- und S-Bahn-Netz. Zudem ste-hen Busse, Straßenbahnen, sowie die Züge des Regional- und Fernverkehrs den Berlinern und ihren Gästen zur Verfügung.

Wichtig für die Nachhaltigkeit ist zudem die Barrierefreiheit im Berliner Verkehr. Dazu wurden und werden zahlreiche Fahrstühle und barrierefreie Zugänge innerhalb des Berliner ÖPNV-Systems installiert.

Berlin wächst auch als Fahrradstadt. Die Senatsverwaltung für Stadtentwick-lung und Umwelt fördert intensiv den Ausbau von Radwegen und Leitsys-temen für Fahrradfahrer. Mithilfe der Routenplaner der Verkehrsmanage-mentzentrale und BerlinBrandenburgBike www.bbbike.de wird die sichere und schnelle Fortbewegung mit dem Rad erleichtert und unterstützt.

Car Sharing ist eine innovative und beliebte Art der Fortbewegung innerhalb der Stadt, oftmals sogar mit nachhaltigem Treibstoff. Unter www.carsharing-berlin.de finden Sie weitere Informationen zu allen Anbietern innerhalb Ber-lins und können diese untereinander einfach vergleichen.

Stadtleben

Berlin ist mit 40% seiner Gesamtfläche die grünste Stadt Europas: über 18% sind von Wald bedeckt, weitere 11,9% sind Erholungsflächen, über 4% werden landwirtschaftlich genutzt und 6,7% des Stadt-gebiets sind Wasserflächen. Insgesamt stehen mehr als 2.500 öffentliche Grün- und Erholungsanlagen zur Verfügung, die mitten in der Stadt Raum für Ruhe, Sport und Unterhaltung bieten. Weitläufige Parkanlagen und exotische Gärten prägen das Stadtbild ebenso, wie 440.000 Bäume, die die Berliner Straßen säumen.

Das grüne Image spiegelt sich auch beim Thema Ernährung wider. Auf zahlreichen Märkten verkaufen Biobauern aus dem Berliner Umland regionales Obst und Gemüse. Bäckereien, wie beispielsweise der Charlottenburger Brotgarten, bieten täglich 30 verschiedene Sorten Bio-Brot an. Verschiedenste Natur-kostläden, Biosupermärkte und Naturkaufhäuser verkaufen fair gehandelte und ökologisch hergestellte Produkte – von Kosmetikartikeln und Lederwaren bis zu Mode und Möbeln.

P Fakten zum Verkehr in Berlin, ein Auszug:

— seit dem Jahr 2000 nimmt der Kfz­Verkehr ab

— auf je 1.000 Einwohner kommen 721 Fahrräder

— 3,41 Mio. Menschen nutzen täglich den ÖPNV

20 Leitfaden Sustainable Meetings Berlin

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Grüne Mode und Nachhaltigkeit liegen im Trend. Zahlreiche Messen im Umfeld der Modewochen ermöglichen Fachbesuchern wie Einkäufern, sich einen Überblick über die neusten Trends zu ver-schaffen. In den vergangenen Saisons wurde „grüne Mode und Design“ immer wichtiger – längst sind Veranstaltungen und Schauen speziell zu diesem Fokus fester Bestandteil der Berlin Fashion Week.

Umweltschutz wird in Berlin auch bei der Nachnutzung von Gebäuden und Flächen großgeschrieben. Aktuelles Beispiel ist der stillgelegte Flughafen Tempelhof. Sein Rollfeld ist nun der größte Park der Stadt. Auch das 1934 gebaute Berliner Olympiastadion hat für seinen nachhaltigen Umbau und seine konsequent grüne Nutzung, wie u.a. den Einsatz von Regenwasser für alle Toilettenanlagen, in jüngster Zeit Auszeichnungen erhalten.

Wirtschaft

In Berlin wächst die Zahl an nachhaltigen Unternehmen und Wirtschaftszentren. Auch viele Startups haben sich in den vergangenen Jahren im Bereich grüne Technologie aufgestellt. Es wird zum Beispiel in den Bereichen Wind- und Solarenergie geforscht aber auch produziert. Mit rund 420 Hektar zählt der Industriepark Berlin-Adlershof zu den größten innerstädtischen Entwicklungsgebieten Europas. Dort arbeiten 36 Firmen im Bereich „Erneuerbare Energien und Photovoltaik“. Das selbstgesetzte Ziel: den Energiebedarf des Standorts um 30% zu senken, Technologien zu erproben und so aktiv zur Ener-giewende beizutragen. Auf 90 Hektar Gesamtfläche entsteht im Nordosten Berlins mit dem Clean Tech Park Marzahn ein branchenoptimierter Industrie- und Gewerbepark speziell für produktionsorien-tierte Unternehmen der Cleantech-Branche.

Schon in Funktion ist der sogenannte EUREF Campus in Berlin Schöneberg. Das ca. 5,5 Hektar große Stadtquartier ist Symbol der Energiewende in Deutschland und Standort für Unternehmen aus den Bereichen Energie, Nachhaltigkeit und Mobilität. Auf dem EUREF-Campus haben sich seit 2008 inter-national renommierte Unternehmen und Forschungseinrichtungen angesiedelt. In einem engen Aus-tausch und zahlreichen Partnerschaften entwickelt die innovative Gemeinschaft aus Global Playern, Start-Ups sowie forschenden und lehrenden Einrichtungen intelligente Lösungen für die Stadt der Zukunft. Das nachhaltige und wegweisende Konzept macht den Standort um einen historischen Ber-liner Gasometer zu einem europaweit einmaligen Zentrum für innovative Zukunftsprojekte. Bereits 2014 konnte der EUREF-Campus das CO2-Klimaschutzziel der Bundesregierung für 2050 erreichen. Mit seiner klimaneutralen Energieversorgung, dem intelligenten Energienetz, den energieeffizienten Gebäuden, der Erprobungsplattform für Elektromobilität und den zahlreichen Forschungsprojekten beweist der Campus, dass die Energiewende machbar und finanzierbar ist. Der EUREF-Campus ver-sucht, die Themen rund um die Energiewende sichtbar und erlebbar zu machen, Lösungsansätze auf-zuzeigen und die verschiedenen Akteure zusammenzubringen. Denn die Umsetzung der Klimaziele ist nur machbar, wenn Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit sich fortlaufend zu neuen Ideen austauschen und Maßnahmen formulieren.

E-Mobilität und die erfolgreiche Koppelung verschiedener Energiesektoren bilden in Berlin einen weiteren Schwerpunkt, um das Klima zu schützen: Mit rund 550 Stromtankstellen ist Berlin deutsch-landweit führend. Über 270 sogenannte Mieterstromprojekte, mehr als 1.500 Blockheiz- oder Mikro-kraftwerke und rund 6.000 Photovoltaik-Anlagen im Berliner Netz dokumentieren diesen Führungs-anspruch zudem deutlich.

21Berlin ist eine nachhaltige Metropole

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Ziele für einen stadtverträglichen, nachhaltigen Berlin­Tourismus

Das Berliner Tourismuskonzept bildet die Grundlage für einen stadtverträglichen und nachhaltigen Tourismus. Berlin wird sich deshalb langfristig neu aufstellen, dabei die Vielfalt in den Stadtteilen und Kiezen erhalten und für einen Interessenausgleich zwischen den Anwohnerinnen und Anwohnern, Gewerbetreibenden und Besucherinnen und Besuchern sorgen. Ziel des stadtverträglichen Tourismus ist es, sowohl die Erlebnisqualität für Besucherinnen und Besucher, als auch die Lebensqualität der Berlinerinnen und Berliner im Einklang miteinander zu steigern. Erreicht werden kann ein solches Ziel nur, wenn sowohl die Teilhabe am Erfolg des Tourismus, als auch seine Belastungen künftig in allen Bereichen und Teilen der Stadtgesellschaft gerecht verteilt werden. Das betrifft die Berücksichti-gung von Kapazitätsgrenzen, eine räumlich differenzierte Entwicklung sowie eine gleichmäßigere Ver-teilung der ökonomischen Rendite.

Quelle: Tourismuskonzept Berlin 2018: https://www.berlin.de/sen/web/presse/aktuelles-presseschau/artikel.671107.php, Seiten 41+42

Berlins Tourismuskonzept für das Tagungs­ und Kongressgeschäft

Berlin zählt zu den Top-Destinationen für den MICE-Tourismus (Meetings, Incentives, Congresses und Events) weltweit. Mit einer Rekordzahl von 11,6 Millionen Teilnehmerinnen und Teilnehmern an Tagungen, Kongressen und Events erwirtschaftete die MICE-Branche in Berlin 2016 eine Nettowerter-schöpfung von 975 Millionen Euro – Tendenz stark steigend.

Diese Position gilt es zu halten und möglichst nachhaltig auszubauen. Der Fokus soll in den nächs-ten Jahren auf der Erschließung von neuen Märkten und Segmenten sowie Zielgruppen im Kongress-, Tagungs- und Messegeschäft liegen. Dazu muss sich die Branche auf die aktuellen Trends und Top-The-men dieser hochdynamischen Branche – zum Beispiel in den Bereichen Gesundheit, Energie, Smart City, Mode und Design, Startups unter Einschluss diverser Felder der Digitalisierung (Künstliche Intel-ligenz, Finanzmärkte, Unterhaltung, Industrie 4.0) einstellen. Durch eine Positionierung als Nachhal-tige Veranstaltungsmetropole Berlin soll das Ziel, bis 2050 klimaneutral zu wirtschaften, unterstützt und gefördert werden, um so einen stadtverträglichen, nachhaltigen Tourismus zu unterstützen.

Dazu wurden im Bereich des MICE-Tourismus zum Beispiel folgende Leuchtturmprojekte identifiziert:

■ Ausbau des Projektes Sustainable Meetings Berlin zur Schaffung nachhaltiger Tagungs- und Kongressangebote.

■ Ausbau des Projektes MEET+CHANGE des Berlin Convention Office von visitBerlin. ■ Akquise von Kongressen aus Medizin, Wirtschaft und Wissenschaft.

Quelle: Tourismuskonzept Berlin 2018: https://www.berlin.de/sen/web/presse/aktuelles-presseschau/artikel.671107.php, Seiten 41+42

22 Leitfaden Sustainable Meetings Berlin

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Berlin wird bis 2050 klimaneutral

Im Berliner Energiewendgesetz werden die Klimaschutzziele sowie die Instrumente zu ihrer Errei-chung – allen voran das Energie und Klimaschutzprogramm – verankert. Das Gesetz legt fest, dass das Land Berlin bis zum Jahr 2050 klimaneutral werden soll. Die energiebedingten Kohlendioxidemissio-nen sollen bis zum Jahr 2020 um mindestens 40% , bis zum Jahr 2030 um mindestens 60% und bis zum Jahr 2050 um mindestens 85% im Vergleich zu den Emissionen im Jahr 1990 reduziert werden. Erst-mals hat das Ziel der Klimaneutralität damit eine gesetzliche Grundlage bekommen. In der Struktur handelt es sich bei dem Gesetz um ein Rahmengesetz.

Quelle: https://www.berlin.de/senuvk/klimaschutz/energiewendegesetz/de/klimaneutral2050.shtml

Die Berliner Regierungskoalition hat sich im Jahr 2011 darauf geeinigt, klimaneutral zu werden. Dass die Bundeshauptstadt dies tatsächlich erreichen kann, hat die Machbarkeitsstudie „Klimaneutrales Berlin 2050“ im Jahr 2014 gezeigt. Nun geht es darum, die Theorie in die Praxis zu überführen. Hierfür legt der Senat von Berlin ein Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm (BEK) vor.

Quelle: http://www.berlin.de/senuvk/klimaschutz/bek_berlin/download/Broschuere_BEK.pdf

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Impressum

Verantwortlich i.S.d.P.: Berlin Convention Office

Konzept & Text: trias consulting

Gestaltung: tigerworx Berlin

Oktober 2018

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