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18. November 2004 Prof. Barz: Bildungsmanagement WS 04/05 1 17.11.2004 Vorlesung Bildungsmanagement Leitung von Bildungseinrichtungen Gliederung zLeitung von Bildungseinrichtungen zFührung und Führungsstile zPersonalentwicklung für Bildungsdienstleister zErschließung von Bildungsbedarf 18. November 2004 Prof. Barz: Bildungsmanagement WS 04/05 2 Leitung von Weiterbildungseinrichtungen zNachholbedarf in Theorie und Praxis zIdeologische Distanz gegenüber Führung, Leitung, Finanziellem zDürftige Kenntnisse in der Praxis yIn: Betriebswirtschaft und Organisationssoziologie yVgl. Ärzte, Juristen, Ingenieure

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17.11.2004 Vorlesung BildungsmanagementLeitung von Bildungseinrichtungen

GliederungzLeitung von BildungseinrichtungenzFührung und FührungsstilezPersonalentwicklung für

BildungsdienstleisterzErschließung von Bildungsbedarf

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Leitung von Weiterbildungseinrichtungen

zNachholbedarf in Theorie und PraxiszIdeologische Distanz gegenüber Führung,

Leitung, FinanziellemzDürftige Kenntnisse in der PraxisyIn: Betriebswirtschaft und

OrganisationssoziologieyVgl. Ärzte, Juristen, Ingenieure

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Zielkonflikte

Gegensatz zwischen pädagogisch-humanen Zielen und Führen/Leiten?

Bildungsziele vs. Profitorientierung?

NormativesStrategisches Managementoperatives

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Leitungstätigkeiten

Differenz: Leitung im Organisationssinn(Anweisungen, Entscheidung, Verantwortung)

und Leitung im pädagogischen Sinn(Entwicklung und Vermittlung)

Leitung: erlernbar?

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Differenzierung der Leitungsebenen

zSoziale Fähigkeiten: auf allen Ebenen

zFachliche Fähigkeiten: auf unteren Ebenen stärker erforderlich

zAnalytische Fähigkeiten: auf höheren Ebenen stärker erforderlich

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Leitungsgrundsätze

1. Kompatibilität mit Organisation2. Authentizität3. Auf Stärken stützen4. Entscheidungsfreude5. Ressourcenverantwortung6. Konzentration aufs Wesentliche7. Positives, konstruktives Denken8. Professionelle Distanz9. Zuhören können10.Kongruenz von Denken und Reden11.Konsequenz: Fehlerverantwortung und „Erfolgsdelegation“

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Leitungsfelder I

PersonalführungzPersonalauswahlzEigentliche PersonalführungzTraining und FortbildungzArbeitsplatzgestaltungzTeamentwicklung

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Leitungsfelder II

OrganisationsentwicklungzOrganisationsstrukturzOrganisationskulturzOrganisationsentwicklung

Öffentlichkeitsarbeit und Repräsentation

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Zum Begriff „Führung“

Ursprünglich (german.): „in Bewegung setzen“, heute auch: „Bewegungssteuerung“

Zwei Bedeutungsfelder:zPersonalführungzUnternehmensführung

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Führungsstile

Autoritärer Führungsstil:- Führungskraft bestimmt über Aktivitäten

der Mitarbeiter ohne dessen Einbindung- Vorgesetzte führt „kraft Amtes“- Mitarbeiter wird zum „Befehlsempfänger“

bzw. „Untergebenen“

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Führungsstile

Kooperativer, aufgabenorientierter Führungsstil:

- Kooperation von Führungskraft und Mitarbeiter bei Aufgabengestaltung und Richtungsentscheidungen

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Führungsstile

Bürokratischer Führungsstil:- Führungskraft sieht Mitarbeiter als

anonyme Aufgabenempfänger/ -erledigeran

- Mitarbeiter soll einfach „funktionieren“ und vorgegebene Aufgaben erledigen

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Führungsstile

Patriarchalischer Führungsstil:- Führungskraft als alleinige

Führungsinstanz mit absolutem Herrschaftsanspruch, kommt durch Anerkennung der Geführten zum Ausdruck

- Patriarch hat Treue- und Versorgungspflichten gegenüber Geführten

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Führungsstile

Laissez-fairer Führungsstil:- Mitarbeiter bewegt sich als Individuum

ohne Vorgaben im beinahe hierarchiefreien Raum

- „Nicht-Führungsstil“

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Führungsstile

Bilanz:zVerhältnis von Sachen und MenschenzAutoritär vs. demokratischzEmpirische Forschung: keine eindeutigen

ErgebnissezBesser effizient autoritär als erfolglos kooperativzWeiblich vs. männlich ?zFühren kann man lernen – aber nicht an der Uni

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Quelle: Akademie-Studie 2003

Quelle: Akademie-Studie 2003

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Führungsgrundsätze

Management by Objectives:- Führung durch Zielvereinbarung- Führungskraft & Mitarbeiter erarbeiten

gemeinsam Ziele, die erreicht werden sollen

- Aufgabenbereich & Verantwortung des einzelnen Mitarbeiters werden nach dem Ergebnis festgelegt, das von ihm erwartet wird

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Führungsgrundsätze

Management by Results:- Führung durch Ergebnisorientierung- basiert auf Prinzip der Vorgabe von Zielen- Führungskraft legt vorab Leistungs-Soll für

Mitarbeiter fest & vergleicht mit erreichten Ist-Leistung Leistungskontroll

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Führungsgrundsätze

Management by Exception:- innerhalb eines vorgegebenen Rahmens kann

der Mitarbeiter völlig eigenständig handeln (wichtig: genaue Definition des Handlungsrahmens)

- Führungskraft greift nur bei außergewöhnlichen Ereignissen, bei Abweichung vom angestrebten Ziel & zum Fällen von Entscheidungen in besonderen Situationen ein

- Ziel: Entlastung der Führungskraft

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Führungsgrundsätze

Management by Delegation:- Übertragung von klar abgegrenzten

Aufgabenbereichen mit entsprechenden Kompetenzen & Verantwortung auf den Mitarbeiter

- Ziel: Entlastung der Führungskraft, Treffen von schnellen Entscheidungen

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Führungsgrundsätze

Management by Decicion Rules:- Führung anhand von Entscheidungsregeln- mit Delegation von

Entscheidungsaufgaben sind genaue Regeln vorgegeben nach denen Entscheidungen zu treffen sind

- Ziel: Reduzierung von Koordinationsprobleme bei Entscheidungsprozessen

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Führungsgrundsätze

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Führungsgrundsätzez Management by Helicopter: Kommt mit Getöse, wirbelt Staub

auf und verschwindet wieder. z Management by Nilpferd: Das Wasser bis zum Hals, trotzdem

ein großes Maul. z Management by Känguruh: Mit leerem Beutel große Sprünge

machen. z Management by Happening: Das Resultat zum Ziel erklären. z Management by Jeans: An alle wichtigen Stellen Nieten

setzen. z Management by Crocodile: Kleiner Kopf, großes Maul und alle

Kraft im Schwanz. z Management by Penguin: Grundfarbe schwarz, weiße Weste,

steht auf wackeligen Füßen.z Mangement by Decibels: Überzeugen durch Lautstärke

anstelle von Argumenten. z Management by Xerox: Alle mit Papier überschwemmen, statt

zu handeln.

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Personalentwicklung für Bildungsdienstleister

Neue Aufgaben verlangen zusätzliche Kompetenzen (Programminnovationen, Akquise, Bildungsberatung)ySWOT-AnalysenyExterne ModerationyAktionspläneyPilotprojekteyTestmärkte

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Bildungsbedarf

Relevante Stichworte• Betrieb vs. Politik• Risiken beim Anbieter und „Abnehmer“• Weiterbildungsbedarf vs. –bedürfnis• Trias: Anbieter – Auftraggeber –

Teilnehmer/Adressaten• Angebotsorientiert vs. nachfrageorientiert

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Stationen der Bedarfserschließung

zBedarf/BedürfniszWeiterbildungsbereitschaftzNachfragezWeiterbildungsteilnahme

⌧Beispiel: Zahnpasta vs. Alkohol

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Verfahren der Bedarfserkundung

1. Bedarfshypothesen (z.B. Probeangebote)2. Selbstevaluation (z.B. Veranstaltungsstatistik)z Kommunikative Evaluation (z.B. Mitwirkung von

Teilnehmern bei Planungssitzungen)3. Kooperation mit Auftraggebern (u.a. Soll-Ist-

Vergleich)4. Zielgruppenentwicklung (z.B. Aussiedler)5. Marktbeobachtung (Konkurrenten, andere

Orte)

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Lesehinweise

Nuissl, Ekkehard: Einrichtungen leiten, führen, managen. In: Grundlagen der Weiterbildung – Praxishilfen. 28. Erg.-Lfg. Juni 1998 (4.20.40)

Nuissl, Ekkehard: Leitung von Weiterbildungseinrichtungen. Frankfurt a.M. 1998

Schlutz, Erhard: Bedarfserschließung. In: Grundlagen der Weiterbildung – Praxishilfen. 30. Erg.-Lfg. Oktober 1998 (4.30.10)

Döring, Ottmar / Mohr, Barbara / Stier, Burchard: Personalentwicklung für Bildungsdienstleister. (Leitfaden für die Bildungspraxis; Band 4) Bielefeld 2004

Götz, Klaus: Management und Weiterbildung. Führen und Lernen in Organisationen. Baltmannsweiler 1997

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Surfhinweise

Führen in der Krise – Führung in der Krise? Führungsalltag in deutschen Unternehmen. Akademie-Studie 2003

Sozialmanagement: Ihr Führungsstil ist entscheidend ...Führungsstile . Beitrag im Online-Dienst 4managersDeutsche Gesellschaft für Personalführung (DGFP)Umfangreiches Archiv von Beiträgen und Folien im Online -

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